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Fanfiction

Der Junge, der alles hat - Der Junge, der alles hat

von Eosphoros

Draco Malfoy hatte alles, was das Herz eines kleinen Jungen von zehn Jahren begehren konnte. Jeder Wunsch wurde ihm erfüllt, denn das nötige Geld war schließlich vorhanden. Seine Eltern liebten ihn sehr und zeigten ihm dies durch kostbare Geschenke. Selbst wenn er einfach nur mal in den Arm genommen werden wollte, holte sein Vater aus einer verborgenen Tasche seines Umhangs oder seine Mutter aus einer der vielen Laden ihres Frisiertisches ein kleines Päckchen heraus. Meistens steckte ein Buch darin oder eine Schoko-Frosch-Sammelkarte oder eine Theaterkarte. Draco liebte das Theater. Doch liebte er auch die Berührung seiner Eltern, doch die konnte er nur spüren, wenn sie ihn in den Arm nahmen. Und das kam nicht sehr häufig vor. Es vertrug sich nicht mit der Würde der Malfoys.
Draco war mit dem gleichen Maß an Würde aufgezogen worden, einer Würde, die Vertraulichkeiten kaum zuließ, schon gar nicht in der Öffentlichkeit und privat nur dann, wenn es nicht anders ging. Seine Mutter nahm beim Gutenacht- und Gutenmorgengruß sein Gesicht zwischen die schlanken kalten Hände und gab ihm einen Kuss auf die Stirn, während sein Vater knapp mit dem Kopf nickte und „Schlaf gut, Sohn“ oder „Guten Morgen, Sohn“ hinzusetzte.
Draco vermisste die Nähe zu seinen Eltern nicht wirklich, denn er kannte es nicht anders. Er wusste instinktiv, dass sie ihn liebten, es jedoch nicht anders als durch Geschenke zu zeigen vermochten. Obwohl er noch so jung war, wusste Draco, dass das nicht in allen Familien der Fall war. Manche Kinder bekamen nie, was sie sich wünschten, und manche Kinder wurden nicht einmal geliebt. Insofern hatte er es ganz gut getroffen. Er wurde geliebt und er bekam, was er sich wünschte. Was wollte er mehr?
„Siehst du, Sohn, es gibt solche und solche Familien. Familien wie die Malfoys wissen, was die Gesellschaft von ihnen erwartet und was sie von der Gesellschaft zu erwarten haben. Wir sind reinblütig, mein Sohn und damit stehen wir über anderen Familien. Doch glaube nicht, Draco, dass jede reinblütige Familie dieses Niveau hat, mit welchem du aufzuwachsen die Ehre hast. Es ist ein Privileg, ein Malfoy zu sein und daran musst du immer denken. Die Freundschaft eines Malfoys ist ein eben solches Privileg und sollte nicht leichtfertig verliehen werden“, hatte sein Vater erst kürzlich beim gemeinsamen Abendessen verlauten lassen. Draco hatte zwar nur die Hälfte begriffen, doch das war egal. Er würde im Laufe der Zeit verstehen, was es hieß, ein Malfoy zu sein.
Draco hatte also alles, was sein Herz begehrte. Er hatte nur ein Problem, auf die Frage seiner Eltern, was er sich denn zu Weihnachten wünsche, wusste er keine Antwort. Schließlich hatte er alles: Er besaß bereits einen Besen; er hatte seine Sammlung an Schoko-Frosch-Karten schon fast komplett - natürlich gekauft - das Superkristall-Zauberschachspiel mit sich regenerierenden Figuren bekam er im Sommer zu seinem 10. Geburtstag; er nannte sogar goldene Manschettenknöpfe sein eigen, obwohl er nicht einmal ein Hemd hatte, welches Manschettenknöpfe brauchte; die magische Faksimileausgabe der fiktiven Merlin-Biografie stand seit dem letzten Weihnachtsfest in seinem Regal; seinen aufziehbaren Artus, der Excalibur aus dem Stein zog und lautstark nach dem Gral brüllte, hatte er verbummelt; ja, er war sogar Eigentümer eines magisch aufgeschütteten Rodelhügels im Park von Malfoy Manor. So ließe sich die Liste an Wünschen, die ein zehnjähriger magischer Junge haben konnte, noch weiter fortsetzen und Draco waren sie bereits allesamt erfüllt worden. Man konnte es drehen und wenden, wie man wollte: Draco war wirklich der Junge, der alles hatte und der zutiefst unglücklich war. Denn zu wissen, dass man alles hat, konnte einen sehr traurig machen.
Es gab ein Grund diese Traurigkeit für einen Moment zu vergessen, denn seit Tagen hatte es geschneit und als sich an diesem wunderbaren Dezembermorgen des Jahres 1990 endlich die Sonne zeigte, lag genügend Schnee, um den privaten Rodelhügel einzuweihen.
Draco kam, weniger quengelig als sonst, hinunter zum Frühstück. Er vermisste seine Eltern nicht wie üblich, als er im kleinen Frühstückssalon nur in Gesellschaft der Nanny sein Müsli aß. Er ließ sich von ihr sogar geduldig in den Mantel helfen und bereitwillig die Handschuhe überstreifen. Schon war er aus dem Haus gestürmt, hatte sich seinen Schlitten geschnappt und war zum Rodelhügel geeilt. Sieben- oder achtmal war er bereits hinuntergesaust und wieder hinaufgeklettert, bis es ihm langweilig wurde. Missmutig saß er auf dem Schlitten, oben auf dem Hügel und starrte in den Park. Sein Sinn für Natur war noch nicht so weit ausgeprägt, dass er die Schönheit des Schnees auf den perfekt geschnittenen Hecken bewundern, die exakte Planung der Anlage bewundern und die malerische Lage Malfoy Manor inmitten dieser künstlich geschaffenen Landschaft genießen zu können. Er sah nur Schnee und bedauerte, niemanden zu haben, der mit ihm einen Schneemann bauen oder eine Schneeballschlacht machen würde. Draco griff in den Schnee, formte einen Schneeball und ließ ihn den Hügel hinunterkullern. Zumindest war dies seine Absicht. Der Ball blieb nach der Hälfte liegen.
„Langweilig“, flüsterte er. Es wurde heiß in seinen Augen und er schniefte. Jetzt hatte er das, was er wollte, konnte rodeln und nun war ihm nach heulen zumute. Irgendetwas musste schief laufen. Er blinzelte und wollte den Hügel ein letztes Mal hinuntersausen, um dann ins Haus zu gehen und ein Buch zu lesen, als er Geräusche hörte, die für Malfoy Manor samt Park vollkommen untypisch waren: lautes Gelächter. Es war nicht einfach nur lautes Gelächter, es war fröhliches, lautes Lachen. Seine Nanny hatte ihm früh den Unterschied zwischen Lächeln, Gelächter und Lachen beigebracht. So lauschte er. Es war eindeutig Lachen. Sogar die Stimmen kannte er. Draco setzte sich verblüfft aufrecht hin. Er hatte Mühe den Schlitten am Schliddern zu hindern. Das waren doch seine Eltern, die diesen Krach machten! Verwirrt stand er auf, die Schnur des Schlittens fest in seinen Händen haltend. Ja, das waren seine Eltern.
„Na warte! Dich kriege ich!“, rief sein Vater fröhlich; sein würdevoller Vater, der niemals brüllte, gar nicht brüllen konnte, sogar zum lauten Reden Magie zur Hilfe nahm, eben jener Vater rief gerade durch den halben Park eine vollkommen lächerliche Drohung.
„Wehe du zauberst, Lucius Malfoy!“, kreischte seine nicht minder würdevolle Mutter. Dabei war Kreischen undamenhaft.
Draco schloss die Augen, stöhnte und schlug sich gegen den Kopf. Das war peinlich. Das Lachen kam näher und er riskierte einen Blick. Vom Rodelhügel aus hatte er eine perfekte Aussicht, er brauchte nicht lange, um die Gestalten im Park auszumachen. Sie waren nicht weit von ihm entfernt, dennoch weit genug, um nur Schemen im Schnee zu sein, ohne konkrete Gesichtszüge. Überrascht beobachtete Draco, wie sein Vater seiner Mutter hinterherlief, mit einem Arm ausholte und offenbar einen Schneeball warf. Sein Vater traf sogar und brachte seine Frau zum Straucheln. Als sie im Schnee lag, stürzte er sich auf sie. Sie schienen Spaß zu haben.
Draco rümpfte die Nase. Es passte ihm gar nicht, dass die beiden solchen Spaß im Schnee hatten, eine Schneeballschlacht machten, sich gegenseitig einseiften und er alleine rodeln musste. Das war nicht fair! Er stieß wütend den Fuß in den Schnee, traf den Schlitten und kreischte, als sich dieser prompt in Bewegung setze. Ein Ruck an der Schnur, der Schlitten stand und Draco atmete auf. Das Lachen war verstummt. Draco suchte nach seinen Eltern, doch fand er sie nicht. Er wischte sich die Nase und murmelte: „Na toll, jetzt hab' ich schon Halunationen.“
„Halluzination, Sohn!“, klang die Stimme seines Vaters fröhlich neben ihm. „Schatz? Jetzt!“
Draco erstarrte und hatte einen Schneeball im Gesicht.
„Treffer!“
„Rache!“, brüllte Draco, ließ die Schnur des Schlitten los und stürzte sich auf seine Mutter. Beide landeten im Schnee. Er seifte sie ein, kicherte und lachte, rappelte sich auf und musste wirklich rennen, um seinem schnellen Vater zu entkommen, der sich nun zwei Gegnern gegenübersah. Es war nur eine Frage der Zeit, dass Mutter und Sohn sich gegen den Vater verbündeten. Der Schlitten war längst den Hügel hinuntergesaust und prompt in der Laufbahn Lucius Malfoys gelandet, der das Hindernis zu spät bemerkte, stolperte und in den Schnee fiel. Draco hatte nur auf diesen Moment gewartet und war über ihm. Er seifte seinen Vater ein und lachte, bis ihm die Tränen kamen. Endlich konnte er wie normale Kinder mit seinen Eltern herumtoben und einfach nur Kind sein.
Erschöpft und überglücklich saßen sie sich einige Zeit später im Frühstückszimmer gegenüber. In trockene warme Sachen gehüllt schlürfte Draco seinen Kakao und sah seine Eltern mit einem Mal mit ganz anderen Augen. Sie mochten steif und vornehm sein, mochten sich und ihm dank ihres Vermögens alles kaufen können, doch sie waren auch lebhaft, konnten herumtoben und Spaß machen. Das hatte er nicht erwartet, nachdem sie stets auf Etikette, Stand und Ansehen achteten.
Dieses Mal seufzte Draco vor Wohligkeit. Es war schön, der Sohn der Malfoys zu sein und das lag nicht nur an den tollen Geschenken oder daran, dass sie versuchten, ihn, das einzige Kind, wunschlos glücklich zu machen, sondern daran, dass sie ihn liebten. Hinter all dem Glanz, dem Pomp, der Ehre und dem Standesbewusstsein waren sie eine ganz normale Familie. Was konnte sich ein Junge, der alles hatte noch mehr wünschen?
In diesem Moment wusste Draco nur eine Antwort darauf: Nichts. Ob das von Dauer sein würde, würde die Zeit zeigen.

~ Ende ~


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