von Justine
Ich saß am Schreibtisch und schrieb mühevoll einen Aufsatz über den Letifold, als ich ein Geräusch am Fenster hört. Ich sah auf. Eine schwarze Eule hat sich auf dem Fenstersims niedergelassen.
„Eine Eule“, sagte Océane die auf meinem Bett saß.
Ich öffnete das Fenster und die Eule ließ sich auf meinem Arm nieder. Ich zog die Pergamentrolle vom Fuß und rollte sie auseinander.
„Der Brief ist von Drake“, sagte ich überrascht.
„Von einem Jungen?“, fragte Océane neugierig und kicherte.
Ich nickte und las.
Liebe Nymphi,
ich hoffe es geht dir gut im fernen Frankreich. Ich vermisse dich. Es ist so leer hier ohne dein Lachen. Ich trainiere noch mehr als je zuvor. Carpe diem. Du weißt es ja.
Ich hoffe ich hör bald von dir.
Drake
P.S. Queepie ist leider gestorben. Er hat sich angewöhnt aus der Kloschüssel zu trinken und ist ersoffen. Tut mit leid.
Ich starrte auf das Pergament. Mir wurde jetzt erst bewusst, wie sehr er ich ihn vermisste.
Ich tunkte meine Feder ins Tintenfass und schrieb zurück.
Lieber Drake,
mir geht es gut. Ich vermiss dich auch. Beauxbatons ist so anderes als Hogwarts. Aber mein französisch wird immer besser und der Zaubertrankunterricht hier ist super. Vielleicht komm ich dich in die Weihnachtsferien besuchen. Es ist noch nicht ganz sicher.
Viele Grüße Tonks
„Ist Drake dein Freund“, fragte Océane und wechselt einen Blick mit Chloé.
„Nein, nur ein Kumpel“, wehrte ich ab.
„Oh gut“, sagte Chloé.
„Wieso gut?“, fragte ich.
„Ich glaube Lysander hat eine Auge auf dich geworfen“, sagte sie und kicherte.
„Echt“, das war mit neu.
„Ja, sein Freund Quentin behauptet das jedenfalls.“
„Und?“, fragte Océane.
„Was und?“
„Na wirst du mit ihm gehen, wenn er dich fragt?“, wollte Océane wissen.
„Ich weiß nicht“, sagte ich.
„Er sieht gut aus, mit seinen dunklen Locken“, seufzte Chloé verträumt.
Da musste ich ihr zustimmen
Und tatsächlich ein Woche späte ging ich mit Lysander. Ich wurde von vielen Mädchen beneidet. Lysander sah wirklich gut aus.
Der Briefkontakt mit Drake schlief langsam ein. Der letzte Brief von ihm war ein Art Abschiedsbrief.
Liebe Nymphi...das wird mein letzter Brief sein, ich breche jetzt den Kontakt ab. Ich habe ein altes Kloster hinter den Bergen gefunden, die unser Dorf umgeben....ich war diesmal sogar drei Monate in folge nicht daheim... dort gab man mir essen und eine Unterkunft....ich übe jeden Tag, es wird immer schlimmer, wenn ich nicht kämpfe, habe ich Alpträume und Krämpfe und muss an die Zeit mit dir denken... es geht mir sehr schlecht, es ist noch schlimmer als damals...ich trage nichts anderes als schwarz, mein Zimmer hat keine Fenster und ich fühle mich nur in der Nacht richtig wohl manchmal träume ich von dir, aber ich kann mich nur mehr an die schönen dinge erinnern, wenn ich aufwache...die schlimmen Sachen holen mich ein, wenn ich esse und dann muss ich wieder kämpfen….ich bin jetzt zum letzen mal in meinem Elternhaus, ich komme nie wieder hierher...vielleicht wird einmal alles besser, wenn du wieder da bist, aber im Moment muss ich kämpfen, um mich am leben zu erhalten...irgendwann werd ich über die Trauer siegen...aber das ist, weiß ich noch nicht...lebe wohl, Nymphadora...leb wohl...
Und irgendwann hatte ich Drake dann fast vergessen.
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel
