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Fanfiction

Tonks - Her life - Dark Prison

von Justine

Ich starrte ihn an. Nein, dass konnte nicht sein, niemals im Leben, nicht Kingsley Shacklebolt. Mein Herz raste.
Kingsley sah mich überrascht an.
„Tonks, was machst du hier, verdammt ich schlaf mich grad von der Nachtschicht aus“, sagte er und klang ein bisschen verärgert. Er hatte mich erkannt. Natürlich er war Auror. Nicht Kingsley, dachte ich.
Sag mal spinnst du, ertönte eine Stimme in meinem Hinterkopf, natürlich nicht Kingsley, du kennst ihn doch, der würde so etwas nie tun. Hast du vergessen es gibt noch einen andere Tannenstraße.
Ich kam wieder zur Vernunft. Natürlich nicht Kingsley. Schuldbewusste sein kam in mir auf. Kingsley zu verdächtigen er wäre ein Todesser.
„Tonks, was willst du hier?“, fragte der Kingsley ungeduldig.
„Ach“, sagte ich verlegen, „Eigentlich nichts, weißt du ich wusste nicht das du auch in der Tannenstraße wohnst, ähm…tut mir leid dass ich dich geweckt habe. Schlaf weiter…schönen Tag noch und viel Spaß im Ministerium.“
Ich disapparierte.
Mann, dachte ich ärgerlich und pfefferte den albernen Strohhut in einen Busch, was war denn dass wieder für eine Aktion gewesen? Was wäre wenn es nicht Kingsley gewesen wäre, sondern der Richtige, dann… Ich mochte nicht weiterdenken.
Immer wachsam, den Feind erst beobachten, wie eine Katze die Maus beobachtet, dann er zuschlagen. Es war als würde Moody, mit mir in telepathischen Kontakt treten. Ich zog mich zurück auf eine Bank in der Nähe, der Nummer 28. Ich ließ die blonden Haare, band sie allerdings im Nacken zusammen, und änderte meine Augenfarbe in braun um. Ich wollte möglichst durchschnittlich aussehen, so zog ich auch noch den Mantel aus.
Dumfries, eine Stadt die in den Ausläufern der Southern Uplands lag, war im Vergleich zu London eine relativ ruhige Stadt. Die Tannestraße lag am Stadtrand, gleich dahinter war ein riesiger Wald, voller Nordmanntannen. Haus Nummer 28 machte einen recht gewöhnlichen Eindruck. Es war mittelgroß und mit braunen Dachschindeln bedeckt, im Moment schien es leer, denn es huschten keine Schatten an den Fenstern vorbei und niemand kümmert sich um den riesigen verwilderten Garten. Es wies auch nichts darauf hin, dass hier ein Mensch mit magischem Blut wohnte. Es standen keine Besen vor der Haustür, keine Gnome trieben im Garten ihr Unwesen und es stand auch kein Geflügeltes Pferd, dass mit einem Ich-seh-nicht-recht-Zauber belegt war, im Vorgarten.
Es war bereits fünf Uhr, als sich was tat.
Ich war gerade dabei, mir die Fingernägel zu lackieren, als ich von der Wiese, hinter der Bank, auf der einige Birken standen, ein leises Plopp hörte. Ich blieb ungerührt, und pinselte mit zusammengekniffenen Augen eifrig weiter. Ich ließ es mir nicht anmerken, dass ich den Mann der nun die Straße überquerte, aufs Genauste beobachtete. Sein Gesicht konnte ich nicht erkennen, er hat die Kapuze seines Mantels hochgeschlagen. Auch anhand von seiner Umhangfarbe ließ sich nicht identifizieren in welcher Abteilung er arbeitete. Er trug ein neutrales blau, wie so viele hundert andere Zauberer und Hexen auch. Er verschwand im Haus. Ich schraubte ohne Eile, dass Nagellackfläschchen zu, pustete über meine Nägel, gähnte, stand auf und schlenderte die Tannenstraße, entlang in Richtung Stadtmitte. Als ich außer Sichtweite von Haus 28 war, begann ich schneller zu laufen. Ich besorgte mir eine Muggelzeitung und fischte drei leere Bierflaschen aus einem Mülleimer. Ich zog mich in eine kleine Nebengasse zurück um mein Aussehen zu verändern. Zwei Minuten später trat ein Mensch auf die Straße, dem zivilisierte Normalbürger lieber aus dem Weg gingen.
Man konnte nicht genau sagen ob es ein Mann oder eine Frau. Fest stand, dass dieser jemand lieber in einem Pappkarton schlief, als in einem Federbett. Lange verfilzte Haare, von undefinierbarer Farbe, hingen unter einem ins Gesicht gezogenen Schlapphut, hervor. Alles an dem Mensch war verdreckt, von den Schuhen bis hin zu dem brauen Cordhemd. Eine voll gestopfte Plastiktüte, eine Zeitung und zwei Bierflaschen unter dem Arm geklemmt, vervollständigten die Erscheinung.
So schlurfte ich als Penner getarnt zurück zur Tannenstraße und machte es mir auf der Wiese zwischen den Birken gemütlich. Ich bettete meinen Kopf auf die Tüte, in der sich übrigens mein Umhang befand, zog den Schlapphut noch ein wenig tiefer ins Gesicht und deckte mich mit der Zeitung zu.
So lag ich nun da und beobachtet Haus Nummer 28. Der Zauberer kam nicht wieder heraus. Es wurde langsam dunkel und ein frischer Wind kam auf. Ein Fenster war noch immer erleuchtet. Ich vermutete, dass der Zauberer keine eigene Familie besaß. Es war etwa Mitternacht, als das Licht erlosch. Ich stand langsam auf, streckte und lockerte mein Glieder und klopfte mir den Schmutz von der Kleidung. Die ekligen, fettigen Haare wurden weich und dunkelbraun. Ich zog meinen Aurorenmantel über, packte meinen Zauberstab und verhaarte in der Dunkelheit. Nach einem Weilchen wagte ich es über die Straße. Ich beschloss mir das Hausgenauer anzusehen, um vielleicht einen Einstieg zu finden. Vorsichtig schwang ich mich über den Zaun, ich wusste, dass das Gartentor quietschte. Ich schlich mich ans Haus heran und wäre beinahe über eine steinerne Gartenfigur gefallen. Ich konnte nichts erkennen, als ich durch das erste Fenster lugte. Ich schlich zum nächsten Fenster.
„Und da warens zwei“, sagte eine kalte, spöttische Stimme hinter mir.
Noch bevor ich mich umdrehen konnte, hatte ich einen Fluch im Rücken und brach ohmmächtig zusammen.
Als ich aufwachte lag ich auf einem kalten Steinboden und war gefesselt.
Ein Fuß traf mich in die Seite.
„Aufsetzten!“
Röchelnd brachte ich mich in eine sitzende Lage. Ich blickte hoch. Der Zauberer trug eine schwarze, eng anliegende Maske, doch durch die Augschlitze loderte der Hass.
„Na, welche eine Überraschung, der Abschaum da drüben bekommt Besuch“, seine Stimme, klang trotz der Maske, unvermindert laut und deutlich.
Ich warf einen Blick in die gegenüberliegende Ecke. Dort lag ein menschliches, zusammengekauertes Bündel, das sich nicht rührte.
„Na, mit wem haben wir es denn zu tun“, fragte der Todesser gespielt liebenswürdig.
„Spencer halt durch, ich hol dich hier raus, ich bins Tonks“, rief ich.
„Halt den Mund. Du redest nur wenn du gefragt wirst“, sagte der Todesser zornig. Ein roter Blitz surrte auf mich zu und traf mich in die Magengrube. Mein Oberkörper klappte vor Schmerz nach vorne.
„Wer bist du?“, fragte der Todesser ruhig, seine Augen funkelten grausam.
Ich blickte mit schmerzverzerrtem Gesicht nach oben.
„Tonks. Merk dir diesen Namen. Du wirst ihn nie vergessen, auch nicht wenn du in Askaban sitzt“, sagte ich stöhnend.
„Ein Mädchen, das mir drohen will, wie nett“ sagte der Todesser unbeeindruckt. Eine weiterer Fluch, dem ich nicht ausweichen konnte, sirrte auf mich zu und traf mich an der linken Schulter. Ich biss mir vor Schmerz die Lippen blutig. Ich wollte ihm nicht den Gefallen tun und schreien.
„Sieh dich gut um, Tonks, das wird dein neues Zuhause sein. Schön, nicht? Der Raum ist mit einem Antiapparier-Bann belegt. Mach es dir gemütlich. Deinem Freund gefällt es hier auch sehr, sehr gut, nicht wahr“, der Todesser wandte sich zu Barks um und schoss ihm einen grellorangenen Fluch in denn Rücken. Spencer Barks zuckte nur kurz auf.
Er hat keine Kraft mehr zu schreien, dachte ich
„Angenehme Nachtruhe“, seine Stimme triefte vor Hohn. Lässig schwang er noch einmal seinen Zauberstab. Und wieder zerriss es meine Schulter fast vor Schmerz. Die Tür knallte zu. Ich fiel stöhnend zur Seite, die Schmerztränen liefen mir übers Gesicht. Meine Schulter fühlte sich an als würde sie verbrennen. Ich versuchte tief durchzuatmen. Mir schwanden die Sinne, als ich wieder aufwachte, war der Schmerz in meiner Schulter verschwunden. Ich richtete mich mühsam auf.
„Spencer, hörst du mich, ich bins Tonks, hörst du mich“, rief ich in die andere Ecke. Der Raum war dunkel, und ich konnte nur die Umrisse von Barks, der nach wie vor in der Ecke lag, erkennen,
„Spencer, du musst durchhalten, bald sind die anderen da, das Ministerium sucht dich, sie sind bald da, halt durch“, sagte ich. Ich fing fast an zu heulen, weil ich ihn anlügen musste, weil ich genau wusste, dass keiner uns suchen würde.
„Spencer sag doch was! Du musst durch halten, deine Frau und dein Kinder warten auf dich“, flehte ich.
Ich hörte ein leises Stöhnen. Erleichterung überflutete mich, er lebte noch.
Die Stunden vergingen. Ich wusste nicht welche Tageszeit und wie spät es war. Mein ganzer Körper begann zu schmerzen, weil ich so stark gefesselt war schwollen auch meine Gelenke schmerzhaft an.
Zeit verging, ich wusste mich nicht wie viel.
„Na, wie geht’s uns denn heute?“, ertönte eine höhnische Stimme über mir.
Mühsam hob ich den Kopf.
„Ach und Barks sieht auch immer besser auf“, der Todesser funkelte grausam aus seinen Augenschlitzen. Er hob den Zauberstab und ein roten Blitz sirrte auf Barks zu. Barks stöhnte. Doch der Todesser senkte den Zauberstab nicht.
Barks zuckte. Die unmenschlichen Qualen ließen es nicht einmal zu, dass er schrie.
„Feigling, Feigling“, schrie ich heiser, weil ich es nicht länger mit ansehen konnte.
Der Vermummte unterbrach den Fluch und dreht sich langsam zu mir.
„Hat wer was gesagt“, fragte er. Seine stimme klang gefährlich.
„Ein Feigling sind Sie, den größten Feigling den ich jemals gesehen habe“, sagte ich, obwohl ich wusste, dass ich mich um Kopf und Kragen redete. Der Todesser hob den Zauberstab.
„Ja, ein Feigling, der es nicht mal wagt seinen Opfern sein Gesicht zu zeigen, das ist feige, verdammt feige“, brüllte ich heiser. Im nächsten Moment traf ein glühend, heißer Fluch meine Beine. Ich schrie. Es war ein Gefühl als würde es mir die Beine in tausend Teilchen zerfetzten. Dann klangen die unsäglichen Qualen ab. Ohne es zu verhindern können kippte ich wieder zur Seite.
„Noch was zu sagen“, fragte der Todesser süffisant.
Mit letzter Kraft hob ich den Kopf.
„Sie können mich umbringen, ja, aber meine Verstärkung kommt bald, gleich, vielleicht steht sie schon vor der Tür“, sagte ich. Meine Stimme war nur noch ein Raunen.
„Du hast keine Verstärkung“, sagte der Todesser nicht mehr ganz so ruhig.
„Bekommen Sie Angst?“, fragte ich.
„Ich habe niemals Angst, niemals“, sagte der Todesser zornig und bewegte den Zauberstab.
Es war als würde mir ein Kissen ins Gesicht gedrückt werden. Ich bekam keine Luft mehr. Hektisch versuchte ich den Kopf zu drehen. Ich bekam keine Luft. Der Sauerstoff in meinem Körper war aufgebraucht.
Urplötzlich bekam ich wieder Luft. Ich atmete keuchend ein. Der Kopf des Todessers erschien über mir.
„Die Verstärkung“, ächzte ich.
„Du hast keine Verstärkung“, sagte der Todesser sanft.
Ich konnte nur noch nicken.
„Nein“, brüllte der Todesser. Im nächsten Moment knackten meine Schultergelenke. Ich hing etwa vierzig Zentimeter über dem Boden, an den gefesselten Handgelenken.
„Du hast keine Verstärkung“, wiederholte der Todesser. Ich sah ihn nur an.
„HAST – DU – NICHT“, brüllte der Todesser hasserfüllt und bei jedem Wort wurden meine Füße hochgezogen bis mein Körper parallel zur Decke in der Luft hing und im nächsten Moment prallte ich mit brutaler Wucht auf die Wand zurück. Beim ersten Mal, knallte mein Kopf so hart auf die Steine, das ich fast die Besinnung verlor. Bei den nächsten zwei Male gelang es mir gerade noch das Kinn auf die Brust zu drücken, dafür schoss mit ein stechender Schmerz in die Hüfte.
Der Besinnungslosigkeit nahe hing ich von der Decke. Ich zitterte, mein ganzer Körper war von grausamen, wummernden Schmerzen erfüllt, ich konnte die Augen nicht mehr offen halten. Türenschlagen. Ruhe.
Als ich wieder zu mir kam, hing ich immer noch von der Decke. Meine Handgelenke schmerzten von den Einschnürungen des Seils, in der Hüfte spürte ich immer noch einen dumpfen Schmerz, mir war speiübel, mein Kopf dröhnte, ich sah nur noch verschwommen und bekam schwer Luft.
Der Raum wurde hell, das grelle Licht stach in meinen Augen.
„Die Verstärkung kommt wohl nicht“, fragte der Todesser höhnisch, seine Stimme nahm einen bedrohlich Ton an, „Ich mag es ganz und gar nicht, wenn man mich anlügt.“
Ein gelber Blitz surrte auf mich zu und traf meine gefesselten Hände. Ein Stechen jagte mir die Arme hinauf. Ich fiel wie eine Sack Mehl zu Boden und blieb, die gebrochenen Handgelenke wimmernd an mich gepresst, liegen. Die Fesseln am meinem restlichen Körper fielen ab.
„Accio Zaubertränke“, rief der Todesser. Daraufhin flogen sämtliche kleine, unzerbrechliche Glasphiolen mit den wichtigsten Zaubertränken, die ein Auror manchmal braucht, aus den Verstecken des Aurorenmantels. Jetzt war die Chance zu entkommen, noch kleiner geworden. Zu klein.
„Wir sehen uns heute Abend meine Lieben“, sagte der Todesser und verschwand.
Ich erbrach mich. Mir war so übel und so schwindlig, dass sich der Raum drehte. Die Schmerzen, die von den gebrochenen Handgelenken herführten, pochten unvermindert. Ich sank zurück an die Wand und schloss die Augen. Als ich sie lange später wieder öffnete, sah ich klar. Die Arme an die Brust gedrückt, rutsche ich auf den Knien zu Spencer Bark hinüber.
Ich erschrak, als ich ihn von der Nähe. Er war abgemagert, die Haut spannte sich über die Knochen. Die Augen waren eingesunken, und von dunklen Schatten umrahmt, seine Nase blutverklebt und deformiert. Er hatte die Augen geschlossen und rührte sich nicht. Aber er atmete flach.
„Spencer hörst du mich?“, fragte ich.
Zum meiner Überraschung schlug er die Augen auf. „Es war kein Traum. Tonks, du bist da.“
„Ja. Geht es dir besser?“
„Er hat mich schon länger nicht mehr gefoltert.“
„Ich hab ihn abgelenkt“, sagte ich bitter. „Die Verstärkung verzögert sich. Vielleicht sind sie auch aufgeflogen.“ Es tat mir in der Seele weh in anlügen zu müssen.
„Wir werden hier sterben Tonks, mach dir nichts vor.“
Ich schüttelte heftig den Kopf. „Ich. Du wirst entkommen. Auf dich wartet deine Familie.“
„Warum, Tonks? Warum du? Du bist noch jung…“
„Wir haben keine Zeit, wir müssen einen Plan ausarbeiten. Das Dumme ist, wir haben keine Zauberstab und die Zaubertränke hat er uns auch genommen.“
„Er hat mir nicht das Zauberpulver genommen, dass habe ich zu gut versteckt“, sagte Spencer und hustete hohl.
„Zauberpulver?“ wiederholte ich und etwas euphorieähnliches durchflutete mich.
„Im Saum meines Mantels. Ich weiß aber nicht mehr welches“, sagte Spencer erschöpft und schloss die Augen.
„Wir können es rausholen, du musst mir helfen, mein Handgelenke sind gebrochen, aber zu zweit“, sagte ich und schöpfte Hoffnung.
„Mein Körper ist gelähmt, ich kann ihn nicht mehr bewegen“, sagte Spencer.
Ich schloss die Augen. Tränen quollen unter meinen Liedern hervor.
Wir werden sterben, dachte ich.
Ich lehnte mich an die Wand, senkte den Kopf und weinte leise für mich hin. Ich hatte keine Panik, vielmehr, dass Wissen, dass es vorbei war. Vorbei. Tonks, noch nicht einmal zwanzig Jahre alt, die Aurorenausbildung, gerade abgeschlossen, würde demnächst sterben.
Ich will aber gar nicht sterben, dachte ich plötzlich, warum sollte ich sterben? Das sehe ich gar nicht ein. Später, aber jetzt nicht.
„Spencer, ich werde versuchen, das Pulver rauszubekommen“, sagte ich und rutschte wieder neben ihn. „Wo ist es.“
„Es müsste in der Ecke des Saumes sein, neben der du kniest“, sagte Spencer und atmete heftig auf, „Ich kann es mich wirklich nicht bewegen.“
Ich versuchte mein Finger zu bewegen. Höllischer Schmerz.
„Für was habe ich Zähne“, sagte ich gespielt aufmunternd.
Ich hielt den Mantel mit dem Knie auf dem Boden zerrte mit den Zähnen daran.
Verfluchte Mäntel, was müssen die auch aus so stabilen Stoff sein, dacht ich wütend und zerrte weiter. Irgendwo musste hier doch ein kleines Loch sein, ein Riss. Irgendwo, bestimmt.
Ich sah einen Faden aus der Naht hängen. Ich seufzte auf und begann mit den Zähnen die Naht aufzutrennen.
Ungläubig starrte ich auf den kleinen Beutel. Ich hatte es geschafft.
„Spencer, ich habe es.“
„Tonks, wer bist du?“, sagte Spencer, die Augen weiter geschlossen. „Das du alles schaffst.“
Ich bin dumm sonst nichts, dachte ich.
„Das Säckchen ist schwarz, glaub ich.“
„Unsichtbar.“
„Wie bitte? Du meinst, das ist ein pulverisierte Unsichtbarkeitstrank?“, fragte ich nach.
„Ja.“
„Mund auf“, befahl ich. „Es müsste lang genug wirken, dass ich uns hier raus holen kann.“
„Du hast einen Plan?“, hakte Spencer ungläubig nach.
„Ja“, sagte ich und verdammte mich für diese weitere Lüge. „Schluck es.“
„Nein, du!“
„Schluck“, schrie ich fast. „Er kann bald zurückkommen.“
Spencer öffnete den Mund und mir gelang es mithilfe meines Mundes, ihm das Pulver zu verabreichen. Die zusammengekrümmte Gestalt von Spencer Barks verschwand.
„Gut“, sagte ich, obwohl ich nicht wusste ob es mir wirklich was bringen würde. Ich schärfte ihm ein nichts zu sagen, sollte der Todesser zurückkommen und schleppte mich neben die Tür. Möglicherweise würde es mir gelingen, aus dem Raum zu fliehen und zu disapparieren.
Die Zeit verging langsam und quälend.
Ein Klicken, die Tür schwang auf und eine schwarze Gestalt rauschte herein.
„Nein“, kreischte der Todesser auf, schwang herum und entdeckte mich.
An jeder Stelle meines Körpers schienen sich glühend, heiße Nadeln zu bohren. Unerträgliche Schmerzen erfüllte jede Zelle meines Körpers. Mein Geist entschwebte den Schmerzen in höhere Sphären. Weicher Nebel umhüllte mich. Kein Schmerz mehr.
In der Ferne hörte ich ein Krachen und kam zurück. Der unbeschreibliche Schmerz drang augenblicklich wieder in mein Bewusstsein. Dann wurde er leichter.
„Kümmere dich um Tonks“, rief eine tiefe Stimme. Ich schlug die Augen auf. Kingsley.
Ãœber mir kniete ein Zauberer hellbraunem Haar. Er half mir mich aufzurichten. Ich sah Kingsley der sich mit dem vermummten Todesser duellierte.
Ein letzter Wunsch bäumt sich in mir auf. Ich wollte ihn besiegen, bevor ich starb, ich. Ich riss dem verdutzten Zauberer den Zauberstab aus der Hand. Die Schmerzen in meinen gebrochen Gelenken schob ich einfach beiseite. Wackelnd kam ich auf die Beine stürzte nach vorne, rempelte Kingsley beiseite und richtete meinen Zauberstab auf die Brust des Abschaums.
„Stupor!“ brach es laut aus mit herauf. „Incacerus!“
Mit dem Wissen, dass ich ihn hatte, verlor ich mich in der Schwärze.


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Das, was Harry so liebenswert macht, sind, glaube ich, seine charakterlichen Stärken, die wir selbst gerne hätten, und es sind auch seine Schwächen, die wir nur allzu gut verstehen.
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