von käfer
Vorab: Vielen lieben Dank an obscuritas nivea und strawberry<3 fĂĽr die lieben Kommis! Habe mich unglaublich gefreut, mal wieder was zu lesen.
@obscuritas nivea: Du hast ja sooo Recht! Aber ob unsere liebe Bella das begreift???? - Die Antwort kommt bald.
@strawberry<3: Es scheint eine gewisse Kommi-MĂĽdigkeit zu herrschen. Die "Anklick-Zahlen" sprechen fĂĽr sich bzw. mich!
Jetzt wird Bella erstmal beiseite geschoben...
In Malfoy Manor ging es zu wie im Taubenschlag. Todesser kamen, erstatteten Bericht, empfingen Befehle und gingen.
Bellatrix verdross es sehr, dass sie weiter nichts zu tun bekam als den Gästen die Tür zu öffnen. Sie musste sich ständig in Bereitschaft halten und kam kaum dazu, in den Modemagazinen zu blättern, die sie sich hatte bringen lassen.
Noch saurer stieß es sie auf, dass sie Wurmschwanz nicht mehr so triezen konnte wie bisher. Der Dunkle Lord bestand darauf, dass Wurmschwanz Gastrecht genoss und forderte, dass Bellatrix mit ihm das Zimmer tauschte. Sie bebte vor Zorn und beförderte die Hauselfe, die ihre Sachen umgeräumt hatte, mit einem wütenden Tritt aus dem Zimmer. Nun konnte sie es nicht einmal mehr einrichten, dem Meister „durch Zufall“ zu begegnen.
Das Hogwarts-Schuljahr neigte sich dem Ende entgegen, aber Dumbledore lebte immer noch. Draco hatte versagt.
In den Osterferien hatte Bellatrix den Parkinsonschen Sprösslingen Nachhilfe in Sachen Ahnenfolge und reinblütiges Benehmen erteilt. Pansy bezeichnete sich selbst als Dracos Freundin; von Bellatrix mit ein paar gezielten Fragen in die richtige Richtung geschoben, plapperte sie wie ein Wasserfall über alles, was Draco im Laufe des Schuljahres so getan hatte. Bellatrix filterte zwei wichtige Dinge heraus: Ronald Weasley war mit Wein vergiftet worden, der eigentlich für Dumbledore bestimmt gewesen war (schade, dass Weasley überlebt hatte!). Draco war zu dämlich, Dumbledore ein fingiertes Geschenk zukommen zu lassen! Er hatte es über den Umweg über Slughorn tun wollen – ausgerechnet!
Und später hatte ein Gryffindor-Weib ein tödliches Schmuckstück angefasst, das ein anderes Mädchen zum Direktor bringen sollte. Wie wenig Menschenkenntnis Draco doch besaß! Und wie umständlich er alles plante! Kein Wunder, dass nichts gelang!
Mit einem hämischen Grinsen quittierte Bellatrix Pansys Bericht, dass ausgerechnet der Goldjunge Potter Draco mit einem Schwarzmagischen Fluch so verletzt hatte, dass der Ärmste fast gestorben wäre. Nun, so schlimm war es bestimmt nicht gewesen, außerdem hatte Snape den Schaden sofort behoben.
Schon wieder Snape! Kein Wunder, dass Narzissa ihn so umschwirrte! Snape war öfters in den späten Abendstunden beim Dunklen Lord im Salon und Bellatrix fragte sich, ob er danach immer gleich zur Haustür hinaus ging oder doch in Narzissas Schlafzimmer…
Bei den Parkinsons hatte Bellatrix allerdings auch Percival getroffen, Paul Parkinsons 25jährigen Sohn aus erster Ehe. Percival war hübsch, naiv und verklemmt. Höchst amüsiert hatte Bellatrix festgestellt, dass der Junge den Blick kaum von ihrem Ausschnitt wenden konnte und puterrot wurde, als sie ihn anlächelte.
Als Bellatrix bei den Parkinsons zu einem festlichen Abendessen eingeladen war, trug sie ein Kleid, in dem sie sich sonst nur dem Dunklen Lord zeigte. Die Wirkung war wie beabsichtigt – Percival konnte kaum essen, seine Augen glühten vor Verlangen und er senkte beschämt ob seiner körperlichen Reaktionen den Kopf.
Als sich die Gesellschaft später ungezwungen im Haus bewegte, ging Bellatrix zu Percival, berührte ihn wie versehentlich am Oberschenkel und sagte: „Ich habe gehört, du hast eine wertvolle Münzsammlung? Könntest du sie mir bitte zeigen? Ich interessiere mich für so was.“
Percival war sichtlich erfreut. „Gern, Bellatrix, komm mit.“
Percival holte tatsächlich sofort die Münzalben heraus. Bellatrix beugte sich so vor, dass der Junge gar nicht anders konnte als ihr in den Ausschnitt schauen. Sie legte seine Hände auf ihre Brüste und flüsterte: „Du willst mir doch gar nicht die Münzen zeigen. Du willst doch was ganz anderes!“
„Nein, ich…“
"Weißt du, was dein Vater gemeint hat, als er dir von den Bienchen und den Blümchen erzählt hat? Ich zeig´s dir.“
Percival wurde tomatenrot…
Der ersten Lektion folgten noch weitere. Percival war ein gelehriger Schüler, allerdings wurde der Junge allmählich aufdringlich und Bellatrix musste aufpassen, dass der Dunkle Lord nichts mitbekam; er sollte doch glauben, sie wäre ihrem Ehemann treu.
Hätte Draco ihr nicht voller Stolz geschrieben, dass er kurz davon stand, seinen Auftrag zu erfüllen, hätte Bellatrix von der ganzen Aktion nichts erfahren. Nur zu gern wäre sie mit Yaxley, Rowle, Gibbon und den Carrows nach Hogwarts gegangen, aber der Dunkle Lord kommandierte sie dazu ab, Molly Weasley zu beobachten. Ausgerechnet diese öde, brave Hausfrau, die den ganzen Tag zwischen Küche und Garten pendelte und abends mit Stricknadeln in der Hand auf der Couch saß, ausgerechnet die sollte für den Dunklen Lord gefährlich sein? Bellatrix schnaubte verächtlich, während sie sich maskierte. Dass sie an das verrückte Haus der Weasleys nicht herankommen würde, wusste sie von ihrem vergeblichen Versuch zwischen Weihnachten und Neujahr. Es war auch diesmal nicht anders. Sie kam nicht heran und sämtliche Flüche wurden zurückgeschleudert. Molly Weasley bekam sie gar nicht zu Gesicht.
Der Dunkle Lord putzte sie gehörig herunter. „Wenn du nicht einmal solche einfachen Aufgaben zuverlässig ausführst, kann ich dir nichts Wichtigeres übertragen.“
Als Bellatrix später hörte, dass Fenrir Greyback sich ohne jeden Befehl den Todessern angeschlossen hatte, die nach Hogwarts gegangen waren, schäumte Bellatrix vor Wut. Das hätte sie auch gekonnt. Und vor allem – sie hätte Potter geschnappt.
Draco wurde fĂĽr sein Versagen ordentlich bestraft, die Schreie des Weichlings hallten tagelang durch Malfoy Manor. Narzissa hatte wieder mal verweinte Augen, rutschte vor dem Dunklen Lord auf den Knien und flehte um Gnade fĂĽr ihr BĂĽbchen.
Snape dagegen war der Held der Stunde. Er hatte es geschickt eingefädelt – hatte Dumbledore vor etlichen Zeugen getötet. Neben Draco waren die Carrows, Rowle und Greyback zur Stelle gewesen und hatten dem Dunklen Lord berichtet, mit welcher Kälte, welchem Abscheu und welchem Hass im Blick Snape sein Werk vollendet habe.
Gerüchten zufolge war auch Potter auf dem Astronomieturm gewesen. Umso besser, vielleicht würden die Hogwarts-Lehrer ihrem lieben Kollegen Snape die Hölle heiß machen.
Lucius kam zurück. Narzissa schmatzte ihn in Gegenwart des Dunklen Lords ab. Peinlich! Der Meister trennte die beiden denn auch sofort: „Lucius! Zu mir!“
Mit Sicherheit bekam Lucius ein paar harte Worte über seinen Versager von Sohn zu hören; denn als er den Salon wieder verließ, war er ziemlich grün im Gesicht.
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