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Fanfiction

Black Petals - Unschuldig weiß

von Dr. S

„Du solltest weiß tragen. Dann muss ich dich in dem ganzen Schnee nicht sehen“, sagte Astoria so kalt wie die Eisblumen am Fenster, gegen das sie sich gelehnt hatte, um das Schneegestöber draußen zu beobachten.

Draco verdrehte über diesen abfälligen Kommentar die Augen. Das hatte er eben davon, dass er seiner Frau vorhin ein so wunderbar fröhliches Lachen geschenkt hatte, weil sie sich nicht richtig anmalen konnte. Jetzt war sie sauer und ließ das sogar sehr offensichtlich an ihm aus. Draco schloss den letzten Knopf seines schwarzen Hemdes und drehte sich zu Astoria.

„Ich kann ein weißes Jackett drüber ziehen, aber ich bezweifele, dass es dieselbe Wirkung wie ein Tarnumhang besitzt, Liebes“, sagte er und lächelte eine Spur süßer, als Astoria es hinbekam, als sie über die Schulter schaute.

„Solltest du dennoch tun“, sagte Astoria, schwebte an Draco vorbei und verschwand in seinem Kleiderschrank, kam kurz darauf mit viel zu vielen Sachen wieder, als dass ihr schmaler Körper dem Gewicht lange standhalten könnte. „Dieses ewige Schwarz nervt mich. Es ist, als würdest du trauern.“

„Vielleicht tue ich das ja“, presste Draco genervt hervor. Er wusste schon, warum er seine Frau normalerweise nicht in sein Zimmer ließ – weil sie ihn dann wie eine Anziehpuppe behandelte. Es war schlimm genug, dass sie das schon mit Scorpius tat. Der arme Junge konnte sich doch nicht wehren…

„Ach, und wem trauerst du nach? Deinem verstorbenen Knuddelmuff?“ Astoria lachte auf, ein Laut, der verdächtig an das Wiehern eines Pferdes erinnerte. „Nimm die Weste, es ist kalt und du frierst so leicht.“

Draco verdrehte die Augen, fing aber das schwarze Stück Stoff auf, das seine Frau ihm hinwarf. „Ich bin durchaus dazu in der Lage mich alleine anzuziehen“, sagte er kalt, was Astoria aber nicht davon abhielt seine Robe aufzufalten und sie auf Flecken zu untersuchen, was bei Weiß ja so schrecklich schnell passieren konnte.

„Du lässt mich schon nicht in dein Bett, dann gönn mir wenigstens deinen Kleiderschrank“, sagte Astoria abfällig, schüttelte Dracos Robe aus und drehte sich zu ihm um, die Augen leicht verengend. Widerwillig streckte Draco die Arme aus und ließ Astoria ihm die Robe überstreifen und zuknöpfen, wobei sie sich erst einen Spaß daraus machte die Lederschnallen seiner Weste erstickend eng zu schnüren.

„Das ist kein Grund mich zu strangulieren“, sagte Draco mit aufeinander gepressten Kiefern und schob Astoria von sich weg, ihr bösartiges Lächeln ignorierend und sich im Spiegel anschauend. „Versprich mir, dass du deine schlechte Laune nicht an Scorpius oder seinen Freunden auslässt.“ Er strich sich die weiße Robe glatt und schaute Astoria über den Spiegel hinweg in die Augen.

„Es ist ein Wunder, dass er überhaupt so etwas wie Freunde gefunden hat“, spottete Astoria, was Draco genervt aufstöhnen ließ. „Du kannst ja wohl schlecht leugnen, dass dein Sohn alles andere als… beliebt ist.“

„Dafür kann er nichts“, sagte Draco und warf seinem eigenen Spiegelbild einen bösen Blick zu. „Das ist meine Schuld.“

Astoria winkte. „Ja, die Leier kenne ich auch. Willst du jetzt eine Stunde im Selbstmitleid baden oder können wir endlich zum Essen?“

„Ich habe dich nur gebeten Scorpius‘ Abend nicht zu zerstören, indem du versuchst noch einen seiner Freunde anzugraben“, sagte Draco und machte eine verscheuchende Handbewegung, worauf Astoria das Zimmer verließ. „Sei froh, dass Scorpius einfach nicht gemerkt hat, was du abgezogen hast. Potter sah aus wie eine riesige Tomate.“

Dafür knallte Astoria die Tür extra laut zu. „Du solltest dir mal selbst an die Nase fassen, nachdem du dich wieder stundenlang mit Teddy in deinem Arbeitszimmer eingeschlossen hast.“

„Wirst du jetzt eifersüchtig auf meinen Cousin?“, schmunzelte Draco und ließ Astoria seinen Arm greifen, obwohl sie schnaubte. Im Grunde waren sie ein Team, aber es war nicht so, dass Draco Astoria vertrauen würde. Letzten Endes war sie immer noch eine Slytherin und liebte sein Geld definitiv mehr als ihn. Das würde er nicht vergessen. Und er würde ihr definitiv keinen Grund geben ihn mit irgendwelchen vollkommen absurden Affären zu erpressen.

„Ich sehe nur, wie er dich ansieht. Wenn du einen Teddy zum Kuscheln brauchst, dann mach das ein bisschen subtiler“, schnappte Astoria, die es wieder viel zu eilig hatte und Draco richtig die Treppe herunter zum Salon zerrte. „Dem tropft es ja schon richtig aus dem Mund, wenn du ihn nur anguckst.“

„Oh, bitte. Ich brauche sowas nicht“, sagte Draco, fühlte sich aber wie der größte Lügner der Welt, als er den Salon betrat wo sich gleich ein Paar azurblauer Augen auf ihn fixierte und ihm den Atem aus den Lungen schlug. Als hätte dieses kleine Monster nur darauf gewartet, dass Draco ganz unschuldig einen Fuß in diesen Raum setzte, um ihn dann mit diesem kurzen Anflug von Lächeln ganz konfus zu machen.

„Oh, lecker…“ Astoria ließ Draco sofort los und marschierte auf die Sofaecke zu, um sich Scorpius‘ Freunden aufzudrängen, was die Wangen ihres Sohnes tiefrot werden ließ. Dabei hatten die vier Jungen bis eben so wunderbar amüsiert gewirkt… Wenigstens ließ James Potter jetzt Scorpius‘ Hand los, was aber auch daran liegen konnte, dass Draco ihm einen eisigen Blick schenkte.

„Das sind also deine neuen Freunde, Scorpius?“ Draco schlenderte bemüht unauffällig auf die jungen Leute zu, die Astoria aus mehr oder weniger großen Augen anstarrten, als sie sich so übertrieben aufdringlich neben Louis fallenließ, der es wohl bereute, dass er sich an den Rand des Sofas gesetzt hatte.

Scorpius sprang regelrecht auf und nickte heftig. „Ähm… Louis kennst du ja schon“, sagte er und deutete auf den blonden Jungen, der Astoria ignorierte und stattdessen Draco mit diesem Lächeln nervte, das eindeutig darauf hinwies, dass Louis diesen schrecklichen Abend nicht vergessen hatte.

„Freut mich Sie wiederzusehen, Mr. Malfoy.“ Jetzt war er auch wieder beim ‚Sie‘, streckte Draco ganz förmlich die Hand entgegen und umklammerte Dracos Finger ein bisschen zu fest.

„Ebenfalls“, presste Draco hervor und ließ so schnell er konnte wieder los, froh darüber, dass seine Handschuhe keine Wärme oder das Gefühl der weichen Haut zuließen. „Und du bist…?“

„Äh, Fred. Hi!“ Der rothaarige Junge mit der etwas zu dunklen Haut hatte einen viel zu kräftigen Handschlag, der Draco um seine Finger fürchten ließ. „Ich… ähm, ich soll Sie von meinem Vater grüßen.“

Draco hob eine Augenbrauen und ballte besonders die linke Hand schmerzhaft fest zur Faust, wo er immer noch George Weasleys letzten Gruß brennen spüren konnte. Hätte er gewusst, dass ausgerechnet der Sohn von diesem Weasley hierher kommen würde, dann hätte er sich diesen ohnehin dämlichen Vorschlag gespart.

George Weasley konnte ihn auf den Tod nicht ausstehen und auch wenn sein Sohn ganz unschuldig lächelte, so als hätte er keine Ahnung was so ein Gruß unterschwellig bedeutete, hatte Draco doch ein mulmiges Gefühl Georges Sohn hier zu haben. Vielleicht hoffte der übriggebliebene Weasley-Zwilling auch nur, dass ein Fred Weasley Dracos Schuldgefühle noch vergrößern würde, die über die Jahre stetig mit schneidenden Kommentaren gefüttert worden waren.

„Nett“, seufzte Draco und bedeutete Scorpius sich wieder zu setzen. „Ist dein Großvater noch immer draußen?“

Scorpius nickte hastig und setzte sich erst wieder hin, als James seinen Ärmel griff. „Mit Teddy und Andromeda. Großmutter ist mit Tante Daphne in der Küche“, sagte er mit einem vorsichtigen Blick in Richtung seiner Mutter, die Louis gerade dazu brachte Fred fast auf den Schoß zu rutschen, weil sie ihre Finger nicht bei sich behalten konnte.

Draco störte das nur, weil es unangenehm für Scorpius war und nicht, weil er irgendein Interesse an Louis Weasley hatte…

„Astoria, vielleicht gehst du Mutter zur Hand?“ Dracos Ton war mehr als deutlich für Astoria aber sie hörte erst widerwillig auf ihn, als er ihr einen unmissverständlichen Blick schenkte. Den Blick, den er dafür von Louis bekam, drückte eine gänsehautverursachende Menge an Dankbarkeit und Erleichterung aus. „Ich lasse euch dann auch mal alleine, bis das Essen fertig ist. Freut mich wirklich sehr, dass ihr es einrichten konntet, Fred, Louis.“

James‘ Gesichtsausdruck sprach eindeutig dafür, dass er das ganz anders empfand. Wahrscheinlich hatte er es sich schon genau ausgemalt, wie er Scorpius am besten verführen konnte, aber da hatte er die Rechnung ohne Draco Malfoy gemacht. So leicht vertraute er Scorpius doch niemanden an, egal wie traurig die braun-grünen Augen glitzerten – wobei sie Draco irgendwie an den Weihnachtsbaum, der hinter Potter stand, erinnerten.

„Immer wieder gerne“, ließ Louis betont beiläufig fallen, als Draco sich schon umgedreht hatte. Erneut ballte er die Hände zu Fäusten und versuchte dieses dreiste Benehmen einfach zu ignorieren, auch wenn es ihm wirklich schwer fiel. Er hatte es noch nie vertragen, wenn man sich über ihn lustig machte, und nichts anderes tat Louis hier.

„Was sollte das denn, Lou?“ Oh, grandios. Draco wollte auch am liebsten eine Tür knallen, als Potter so einen Kommentar ablassen musste. Als ob er es nicht wert wäre, dass man ihm – vielleicht – hinterher starrte. Sich räuspernd schüttelte Draco den Kopf und damit das Bedürfnis ab sich umzuschauen.

Im Garten ließ Lucius Andromeda und Teddy schuften, während er äußerst theatralisch gestikulierend Anweisungen gab, wo man denn das Feuerwerk besser aufbauen könnte, damit es am effektivsten die Pflanzen in Brand setzte. Draco stellte sich neben seinen Vater und war bei der bis ins Mark gehenden Kälte froh darüber, dass Astoria ihm eine weitere Schicht Klamotten aufgezwungen hatte.

„George Weasleys Sohn ist hier“, sagte Draco, als er sich neben seinen Vater stellte und die Arme hinterm Rücken verschränkte. Teddy hockte nicht weit entfernt im Schnee und schenkte ihm ein kurzes Lächeln, bis seine Großmutter ihm dafür gegen den Hinterkopf schlug.

„Ist das so?“ Lucius seufzte auf, eine dichte Atemwolke produzierend und dabei zusehend, wie sie gen Himmel entschwand. „Hast du dir den Feind ins eigene Haus geholt, Draco?“

„Willst du mir Vorwürfe machen oder mir helfen?“ Draco setzte ein falsches Lächeln auf und nickte Teddy zu, der ihm immer wieder alles andere als verstohlene Blicke zuwarf.

Lucius lachte auf. „Du kannst dir selbst ganz einfach helfen. Schick den Jungen wieder nach Hause, bevor er dein Untergang wird – ob unwissend oder nicht.“

„Das kann ich Scorpius doch nicht antun“, murmelte Draco, die Stirn in Falten legend. „Ich hab ihm gesagt, dass er seine Freunde einladen darf.“

„Und du denkst wirklich, dass der Mann, der unserer Familie die Schuld am Tod seines Bruders gibt, seinen Sohn einfach so hierher lässt?“ Lucius schüttelte den Kopf und brachte so Teddy und Andromeda dazu heftig zu diskutieren, ob sie schon wieder etwas falsch gemacht hatten.

„Er hat mir schöne Grüße bestellt – ich bin nicht blöd!“ Draco schnaubte genervt auf und verlagerte sein Gewicht auf die linke Seite, von seinem Vater weg. „Der hat irgendwas vor.“

„Deswegen solltest du den Kontakt zu dieser Familie lieber abbrechen. Das würde auch Ted nicht ausschließen“, sagte Lucius, worauf Draco aber vehement den Kopf schüttelte und sich seine so oft bereits formulierte Antwort auf diesen Vorschlag sparte. „Manchmal frage ich mich, ob du überhaupt noch weißt, was ich dir beigebracht habe.“

„Vater, wir leben in vollkommen anderen Zeiten“, zischte Draco aus dem Mundwinkel, während er immer noch sein Lächeln parat hielt für den Fall, dass seine Tante oder Teddy ihn ansehen sollten.

Lucius wandte sich ihm zu, die eisigen Augen zu schmalen Schlitzen verengt. „So etwas ändert sich nicht, Draco. Niemals. Wenn du Erfolg haben willst, dann musst du dich für eine Firmenpolitik entscheiden und da hast du Weasleys Schwachstelle. Er verlässt sich auf sein Vermögen. Dass er momentan so erfolgreich… mächtig ist, das liegt daran, dass er den Menschen durch sein Gold Möglichkeiten bieten kann. Arbeitsplätze, zum Beispiel. Sie sind auf ihn angewiesen. Auf ihn und seine Firma. Aber Gold ist nicht die beste Methode.“

„Fang nicht wieder mit diesem Angst-Kram an, Vater“, ging Draco dazwischen.

„Aber das hast du Weasley voraus. Du bist ein Malfoy, Draco.“ Lucius tippte ihm entschlossen gegen die Brust, worauf Draco die Wirbelsäule durchdrückte. „Es ist in deinem Blut dort zu sein, wo Weasley ist. In einer Machtposition. Du hast das Potential dafür und das Gold. Wenn du dir dessen bewusst wirst, dann bestellst du Weasley bald schöne Grüße.“

Draco wollte es eigentlich nicht, aber seine Mundwinkel zogen sich zu dem diabolischen Lächeln, das vor so langer Zeit einmal sein Markenzeichen gewesen zu sein schien. Prompt nickte Lucius auch mit der Anerkennung, die er seinem Sohn so selten zu Teil werden ließ, und klopfte ihm auf die Schulter.

„Wenn du daran festhältst, dann wird das ein guter Start ins neue Jahr.“ Lucius zog die Augenbrauen zusammen und schien seinen Sohn das erste Mal genauer zu mustern, schien sich an das viele Weiß nicht gewöhnen zu können. „Nun ja, wenn du kein Schwarz mehr trägst, scheint das durchaus positiv zu sein. George Weasley trägt nie eine andere Farbe und das macht ihn nicht sehr sympathisch bei den Leuten. Es zeigt, dass er sich an die Vergangenheit klammert, was sich nicht gut mit innovativen Geschäftsideen verbinden lässt.“

Draco musste daraufhin nicken. „Aber –“

„Kein aber“, unterbrach Lucius ihn. „Nutze deine Vorteile, Draco, besonders dann, wenn sie direkt zu dir gelaufen kommen.“

„Ich werde Scorpius nicht für solche Dinge benutzen. Es gibt Wichtigeres im Leben“, sagte Draco abwehrend. „Er hat doch endlich Freunde…“

„Und die muss er nicht verlieren. Ich sage nur, dass es vorteilhaft ist, wenn Scorpius sich nicht nur mit dem Weasley-Clan, sondern direkt mit dem Erben eines Millionen-Imperiums gutstellt.“ Lucius zuckte mit den Schultern und wandte sich wieder Teddy und Andromeda zu. „Was du daraus machst ist deine Sache, Draco. Wenn du lieber im Selbstmitleid versinken willst – bitteschön!“

„Was habt ihr nur immer alle mit dieser Wanne Selbstmitleid? Du klingst wie meine Frau, Vater“, seufzte Draco, worauf Lucius eine Mischung aus Schnauben und Lachen von sich gab.

„Vielleicht…“ Lucius drehte den Kopf zu Draco, als der gerade Teddy einen erhobenen Daumen zeigte, weil er es geschafft hatte, mehrere Zündschnüre miteinander zu verknoten – nicht, dass das wirklich ungefährlich aussah. „Vielleicht ist die Ära Astoria damit auch vorbei.“

Draco hob eine Augenbraue. „Du meinst, mit dem Erfolg kann ich sie ganz einfach beseitigen?“

Lucius‘ Mundwinkel zuckte leicht. „Wenn du das wollen würdest… Ich sage nur, dass du viel mehr kannst, als du glaubst. Erinnerst du dich, dass es eine Zeit gab, wo du dir nicht sicher warst, ob du jemals fünfundzwanzig wirst? Du hattest mehr als genug Zeit, das zu überwinden und ich sage dir, Draco, lass diese Chance nicht verstreichen, indem du nur das Negative an den Möglichkeiten siehst, die Scorpius‘ Kontakte dir bieten. Nutze sie aus.“

„Um wieder das aus uns zu machen, was wir einmal waren? Soll das mein Ziel für das neue Jahr sein?“ Draco senkte den Blick leicht, was sein Vater gar nicht mitbekam, weil er heftig nickte. „Eigentlich…“ Draco schüttelte den Kopf und drehte sich um, als sein Vater ihm einfach dazwischenrief, worauf Andromeda ihm eine hitzige Antwort gab und die beiden daraufhin zu diskutieren begannen.

Er musste sich überlegen, ob er wirklich weiterhin so mit sich umspringen lassen wollte. Egal, welcher Weasley es war, oder vielleicht sogar Potter. Im Grunde war es ja seine Schuld, dass Scorpius keine richtig intensiven sozialen Kontakte hatte pflegen können, aber würde er das nicht kaputtmachen, wenn er jetzt gegen die Weasleys spielte und damit auch gegen Scorpius‘ Freunde?

„Du hast da keine sehr hübsche Sorgenfalte auf der Stirn, Draco“, raunte man ihm beinahe direkt ins Ohr, als Draco einen Fuß in die Eingangshalle setzte. Er fuhr herum und versuchte nicht allzu auffällig nach Luft zu schnappen, als Louis Weasley direkt vor ihm stand.

„Meiner Meinung nach darfst du mich ruhig weiter siezen“, sagte Draco kühl, einen Schritt zurücktretend. Er spähte in den Salon, von wo er überdeutlich Lachen hörte. Scorpius‘ Lachen war die schönste Musik in seinen Ohren und er würde das für nichts auf der Welt riskieren – nicht einmal für die Anerkennung seines Vaters, nach der es ihn immer noch so verzehrte.

„Ich dachte nur, dass es dir sicherlich unangenehm wäre, wenn ich vor allen Leuten öffentlich mache, dass wir uns ein bisschen besser kennen“, sagte Louis, der anscheinend gerade irgendwohin wollte oder irgendwoher gekommen war – jedenfalls war er Draco irgendwie in den Weg gestolpert und das war alles andere als gut.

„Wir kennen uns nicht einmal gut genug um uns zu duzen.“ Draco hob aufgrund des amüsierten Gesichtsausdrucks eine Augenbraue. „Nicht?“

„Ich kenne dich gut genug um mir denken zu können, warum ich hier bin“, erwiderte Louis, worauf Draco ein leises Lachen hören ließ und den Kopf schüttelte.

„Ach, und warum bist du hier?“, wollte Draco wissen, zugegebenermaßen leicht interessiert an dem Spielchen, dass der Junge mit ihm trieb, aber es würde ihm leichter fallen, wenn er wüsste, dass er die Oberhand haben würde.

Die hatte er ganz sicher nicht, als Louis schmunzelnd nach oben deutete. „Mistelzweig.“ Etwas baff hob Draco den Blick und blinzelte verdutzt, als das grüne Zeug, das er nicht im Haus haben wollte, direkt über ihm schwebte. Schnaubend schüttelte er den Kopf und wollte dem Jungen gerade auf die Nase binden, dass das alles andere als subtil war, als er auch schon am Kragen gepackt und nach vorne gezogen wurde.

Der andere Mund drückte sich trotzdem nur lockerleicht gegen seinen und Draco konnte sich sofort zurückziehen.

„Hast du deinen Verstand verloren?“, hauchte er und räusperte sich, als seine kaum vorhandene Stimme Louis zum Grinsen brachte. Sich den Umhang glättend richtete Draco sich zu seiner vollen Größe auf, aber die Jugend heutzutage wuchs so schnell. Neulich noch hatte er geglaubt, dass Louis kleiner als er gewesen war.

„Ich wollte nur sehen, ob ich richtig liege“, sagte Louis und der Triumph tropfte richtig von seiner sicherlich weichen Zunge. „Ganz nebenbei gesagt liege ich eigentlich immer richtig. So auch bei dem Blick, den du mir zugeworfen hast.“

„Nun, es ist sehr wahrscheinlich, dass ich zurückstarre, wenn man mich derartig anschmachtet, Kleiner“, sagte Draco und reckte das Kinn leicht. „Vielleicht solltest du einmal überlegen, ob sich dein relativ merkwürdiges Verhalten nicht einfach auf eine kleine Teenager-Schwärmerei zurückführen lässt? Ich halte das für sehr wahrscheinlich.“

„Ich halte dich ein wenig zu alt für eine Teenager-Schwärmerei“, gab Louis zurück und presste die Lippen aufeinander, um nicht zu lachen, als Draco das Gesicht verzog. „Das gibt Falten, wenn du so schaust.“ Er streckte die Hand aus und machte Anstalten Draco über die Stirn zu streichen, aber der drehte den Kopf weg, worauf Louis lieber die Falten der weißen Robe glättete. „Weiß steht dir, Draco. Du solltest öfter eine Farbe tragen, die so gut zu deinem Charakter passt.“

Eine Augenbraue hebend sah Draco Louis wieder an, stellte sich dem verführerisch blitzenden Azurblau seiner Augen. „Ach, tut es das?“

Louis nickte. „In China steht Weiß für Alter.“ Er gluckste zufrieden, als Draco aufschnaubte. „Auch wenn ich finde, dass Unschuld viel besser zu dir passt“, fügte Louis hinzu, die Hände langsam über Dracos Brust fahren lassend.

Draco trat nach hinten und wandte den Blick wieder in Richtung Salon. „Deine Freunde vermissen dich sicherlich.“

„Aber ich bin ja nicht ihretwegen hier“, sagte Louis und machte einen langsamen Schritt nach vorne, behielt Draco dabei stur im Blick, obwohl der konsequent woanders hinsah. „Sondern weil du mich hier haben wolltest.“ Louis deutete nach oben. „Der hängt da immer noch.“ Sich leicht vorbeugend legte er den Kopf schief und sah doch ein bisschen verwirrt aus, als Draco sich wegdrehte. Im nächsten Moment war da aber wieder nur dieser ewig gleiche Gesichtsausdruck, der sympathisch wirken sollte, das aber nur auf den ersten Blick tat. Hinter dieser glatten Fassade versteckte sich so viel mehr und Draco war sich sicher, dass ein Teil davon gefährlich war.

Er wollte nichts Gefährliches mehr in seinem Leben. Er wollte keine dämlichen Ränkespielchen um Macht, keinen Druck mehr auf seinen Schultern und erst Recht keine sinnlose Affäre, die ihm ein paar Sekunden Spaß und dann nur Unheil bringen würde. Er wollte nur noch lang genug leben um zu verhindern, dass James Potter Scorpius an die Wäsche ging, bevor er volljährig geworden war.

„Du bist unglaublich dreist“, presste Draco hervor, zückte den Zauberstab und richtete ihn nach oben, schenkte Louis einen eiskalten Blick, als er das Grünzeug in Flammen aufgehen ließ. Asche rieselte auf sie herunter und Louis‘ rechtes Auge zuckte, versuchte eine Emotion zurückzuhalten, die seine ach so hübsche Fassade genauso zerstören würde.

„Du bist unglaublich gemein“, gab Louis leicht schmollend zurück, wobei er wohl darauf hoffte, dass Draco den vorgeschobenen Lippen nicht widerstehen können würde – und es fiel ihm verdammt schwer. Würde Louis jetzt anfangen mit dem Fuß zu scharren, dann hätte Draco nichts mehr gegen einen Mistelzweig über ihnen. „Oder du sträubst dich nur.“

Draco verschränkte die Arme vor der Brust. „Sträuben?“

Louis nickte wissend. „Du willst nicht einsehen, wie sehr du dich danach sehnst wenigstens meine Wange zu berühren.“ Er drehte den Kopf leicht, fast so, als würde er Draco dazu einladen der blassen Haut näherzukommen. „Du und deine Frau habt…“

Draco hob mahnend die Hand. „Zwischen meiner Frau und mir ist alles in Ordnung.“

„Weshalb sie mir auch fast die Klamotten vom Leib reißt, was?“ Louis richtete die Augen auf Dracos langsam wieder sinkende Hand und er kam noch einen Schritt näher – zu nahe. Draco hielt den Atem an. „Ich weiß was du bist“, wisperte Louis, direkt gegen Dracos Lippen. Er hob die Hand und strich mit der Fingerspitze hauchzart über Dracos Unterlippe, lächelte zufrieden, als Draco seinen Mund kaum geschlossen halten konnte. „Weiß Scorpius, dass er nicht der Einzige in der Familie ist, der in diese Richtung schwingt?“

„Ein Wort und ich lasse nicht mehr nur dein Grünzeug brennen“, presste Draco zwischen aufeinander mahlenden Kiefern hervor. Er packte grob Louis‘ Handgelenk, erzeugte aber keinerlei Veränderung in dessen Mimik, als er den Arm ruckartig herunterzog. Stattdessen nutzte Louis das aus um einen Schritt nach vorne zu machen, wodurch er Brust an Brust mit Draco stand.

„Dann kommen wir der Sache doch schon näher…“ Louis‘ Augen schlossen sich, als er nur noch wenige Millimeter von Dracos Lippen entfernt war, und der Anblick der dichten, dunklen Wimpern im Kontrast zu der blassen Haut hinderte Draco fast daran sich rechtzeitig zurückzuziehen. Er konnte sogar die einzelnen, wenigen Sommersprossen auf den tatsächlich leicht geröteten Wangen erkennen, die um die Augenwinkel herum ganz genauso aussahen, wie die von seinem Vater…

Dracos Augen weiteten sich und er schubste Louis mit einem nicht sehr kräftigen Stoß von sich weg, wandte den Blick ab, bevor der konfuse Ausdruck auf dem anderen Gesicht sich zu tief in seine Brust bohrte.

„Was?“ Natürlich konnte man sich das schlecht zusammenreimen und Draco war auch dankbar dafür.

„Das sollte ich dich fragen.“ Draco lachte kurz auf. „Es ist zwecklos, was du hier versuchst. Ich habe Scorpius erlaubt euch einzuladen, damit er einen schönen Abend verbringen kann und nicht damit meine Nacht amüsant wird. Geh wieder spielen, Louis.“

„Ich spiele aber lieber mit dir“, raunte Louis, hatte mit dieser plumpen Anmache aber absolut keinen Erfolg.

„Ich bin zu alt für solche Spielchen.“ Draco wischte sich die Haare aus der Stirn und wollte an Louis vorbeigehen, aber der griff sein linkes Handgelenk und zog ihn zurück.

„Hast du Schmerzen?“ Louis hob Dracos Handgelenk hoch, sodass er den Saum des Lederhandschuhs hochziehen konnte. Bevor er allerdings irgendetwas zu sehen bekam, riss Draco sich los, seine Verwirrung erst einmal beiseite schiebend.

„Fass mich nie wieder an, Kleiner“, zischte er und schob sich mit einem Schnauben an Louis vorbei in Richtung Küche, wo er sich an den Rockzipfel seiner Mutter klammern konnte, was immer noch weniger peinlich war als sich in seinem Alter von einem siebzehnjährigen Jungen an der Nase herumführen zu lassen.


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