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Fanfiction

Black Petals - James Potter

von Dr. S

Auf dem Schreibtisch lag jede Menge unerledigte Arbeit. Draco lehnte am Fensterrahmen in seinem Arbeitszimmer und starrte abwesend hinaus in die weiße Winterlandschaft. Es ging ihm nicht so wie Scorpius, der ganz aufgeregt durch das Haus wuselte und immer in der Nähe der Eingangstür blieb, damit er seinen Freund ja nicht verpasste, wenn der endlich kommen würde. Niedlich war es ja schon, dass Scorpius sich so freute, aber Draco befürchtete, dass sein Sohn sich am Ende zu sehr an James Potter klammerte und ihm so nur das Herz gebrochen wurde. Wer wusste schon, was der Junge plante?

Draco hatte sich erst vor Kurzem ein todlangweiliges Gespräch mit Harry Potter antun müssen, der anscheinend davon ausging, dass ihre Söhne nächsten Monat heiraten würden. Was, betrachtete man Potters Lebenslauf, wohl ein angemessener Gedanke war. Der hatte die weibliche Version seines besten Freundes ja auch an sich gekettet, damit sie ja nie wieder weglaufen konnte. Scorpius würde sich wahrscheinlich auch noch freuen, wenn sich ihm jemand mit Ketten näherte.

Langsam weiteten Dracos Augen sich und er presste sich eine Hand vor den Mund. Er sollte den Ketten-Gedankengang gar nicht weiterführen. Scorpius war zu jung und unschuldig für so etwas. Potter Junior wahrscheinlich auch. Dass er ein Gryffindor war, musste ja nicht bedeuten, dass er zusammen mit seinem Ego kaum in einen Raum passte. Vielleicht war er ein liebenswerter, schweigsamer Junge, der auch so eine hässliche Brille wie sein Vater trug und seine Nase gerne in Bücher über Wirtschaftswissenschaften steckte.

Draco seufzte auf. Das würde wohl ein Wunschtraum bleiben, aber einen kleinen Funken Hoffnung konnte er sich ja warmhalten. Er wusste auch gar nicht, was die Jugend heutzutage so für Freizeitaktivitäten zu tun pflegte. Quidditch war absolut zeitlos und da kannte er sich auch noch aus. Allerdings schien es eher unwahrscheinlich, dass Scorpius sich mit jemanden anfreundete, der Quidditch mochte. Sein Sohn konnte damit merkwürdigerweise nichts anfangen.

Draco fühlte sich alt. Dann auch noch Potter in so etwas wie einer Midlife-Crisis zu sehen ließ ihn sich noch älter fühlen. Der Held der Zaubererwelt hatte sogar schon Fältchen an den Augen. Draco hatte ihm kaum zuhören können, weil er von diesen Vertiefungen so angeekelt gewesen war. Er fragte sich jetzt ständig, ob andere Menschen jetzt auch von seinem früher einmal so hübschen Gesicht abgestoßen wurden. Aber dann hätte dieser Junge ihn nicht geküsst, oder?

Strafend grub Draco sich die Zähne in die Unterlippe, als seine Gedanken schon wieder zu dem verhängnisvollen Weihnachtsabend drifteten. Er würde ganz sicher nicht wie Potter enden und statt auf ein Motorrad eben auf etwas junges Blondes steigen. Egal, wie hübsch dieses blonde Ding war.

Draco atmete tief durch und war dankbar, dass er zwei Gestalten durch den Garten wandern sah, beide mit schwarzen Haarschöpfen. Einer davon war Teddy, der sich immer eine Ausrede suchte, um ihn zu besuchen, und Potter anscheinend eingeredet hatte, dass ein volljähriger Junge alleine nicht auf die Straße sollte. Es konnte aber auch sein, dass James Potter zu blöd zum Apparieren war.

Die Augen leicht verengend versuchte Draco mehr von Scorpius‘ Auserwähltem zu erkennen, aber mehr als eine sportliche Statur konnte er nicht ausmachen. Draco drehte sich um, als die beiden Gestalten aus seinem Blickfeld verschwanden. Er würde ja mehr als genug Zeit haben den pädophilen, reichen Sack raushängen zu lassen und James Potter anzustarren.

Draco ging langsam um seinen Schreibtisch herum und rief sich die Tage in Erinnerung, als das hier Lucius‘ Arbeitszimmer gewesen war und er sich hineingeschlichen hatte, um so zu tun, als würde ihm jetzt schon die ganze Welt, die sein Vater ihm versprochen hatte, gehören. Zu schade, dass er diese Welt nie bekommen hatte…

Er stoppte am Bücherregal und verschränkte die Arme hinter seinem Rücken, spürte wie er allmählich ungeduldig wurde. Neugierde war schon immer eine Schwäche von ihm gewesen und Draco stritt das auch gar nicht mehr ab, aber diesmal war das etwas ganz anderes. Er wollte wissen, wer über Nacht bei ihnen bleiben würde. Neujahr stand vor der Tür und da durfte Scorpius gerne die ganze Nacht aufbleiben, aber nicht, wenn er dann Sachen mit seinem Freund tat, die man in dem Alter nicht tun sollte.

Es klopfte und Draco wiederholte innerlich immer wieder Wirtschaftswissenschaften, bis die Tür aufging. James Potter wurde von Scorpius hineingezogen und starrte vollkommen baff auf Dracos Schreibtisch, als hätte er so etwas noch nie gesehen – somit verflüchtigte sich auch der Gedanke an Wirtschaftswissenschaften. Draco befand trotzdem, dass Potter es zu Stande gebracht hatte irgendwoher Gene zu bekommen, die seinem Sohn zu einem äußerst akzeptablen Aussehen verhalfen. Anscheinend wusste der Junge sogar was ein Kamm war, was er seinem Vater voraus hatte. Da war nur ein Schimmer von Potters Krötengrün in den braunen Augen seines Sohnes, die sich verbissen verengten, als er Dracos Schreibtischstuhl fixierte. Die Kiefer fest aufeinanderbeißend wirkte er, als wolle er gleich seinen Zauberstab ziehen und einen Mord begehen.

Draco machte mit einem „Mr. Potter“ auf sich aufmerksam, bereute das aber, als James erschrocken aufschrie und von ihm wegsprang, wobei er Anstalten machte sich hinter Scorpius zu verstecken. Und so etwas war in Gryffindor…

„E-Entschuldigen Sie. Hab mich irgendwie… erschreckt.“ James fuhr sich schief grinsend durch die rabenschwarzen Haare und streckte Draco dann die Hand entgegen, die der mit gemischten Gefühlen schüttelte. Wahrscheinlich hatten die Falten James einen Todesschreck eingejagt…

„Ich versuche das als Kompliment aufzufassen. Freut mich, Mr. Potter.“ Draco schaute zu seinem Sohn, der ihm einen fragenden Blick schenkte.

„Ebenfalls“, antwortete James und bekam gar nicht so richtig mit, wie Draco knapp nickte. Was er dagegen mitbekam war Scorpius‘ Strahlen und daraufhin hellte sich auch sein Gesicht auf. Es bescherte Draco schon beinahe Zahnschmerzen, wie die beiden Teenager sich gerade anschmachteten und er war unglaublich froh, als Teddy sich endlich in das Büro schlich um ihn zu retten, bevor die beiden hier noch anfingen Händchen zu halten – mehr durften sie nicht, sonst würde James das Feuerwerk verpassen, das Andromeda momentan mit Lucius besorgte um sich wieder mit ihm zu streiten, wenn sie es aufbauten.

Draco runzelte die Stirn, als Teddy ihm breit grinsend winkte und dabei etwas Silbernes zwischen den Fingern hielt. „Ted, was trägst du da denn mit dir herum?“, wollte er wissen, worauf Teddy leicht rosa wurde und das anscheinend in Folie gewickelte Ding hinter seinem Rücken versteckte, dabei den leichten Eindruck erweckte, als wolle er mit dem Fuß scharren. „Nichts, nehme ich an?“ Teddy nickte und schenkte Draco dabei einen bettelnden Blick, bevor er James und Scorpius leicht angewidert beim Schmachten beobachtete. „Nun ja, du weißt, wir haben noch etwas zu besprechen, bevor der Rest der Familie kommt, und Scorpius möchte bestimmt seinen Freund herumführen.“ Er sah zu James, der ein bisschen verloren von einem Fuß auf den anderen trat. „Wir unterhalten uns beim Essen, Mr. Potter.“

„Ja“, sagte James hastig, kam aber nicht zu mehr, weil Scorpius ihn auch schon aus der Tür zog. Anscheinend konnte Scorpius es kaum erwarten ungestört die Hand seines Freundes zu halten.

„Die wollen wohl ganz schnell rumknutschen. Musste sie eben schon auseinanderreißen“, gluckste Teddy und hielt Draco so davon ab sich hinter seinen Schreibtisch zu setzen. Sein tödlicher Blick ließ Teddy hart schlucken. „Ähm, ganz unschuldig, natürlich.“

„Du weißt da was, oder?“ Draco verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich rücklings gegen seinen Schreibtisch, Teddy solange eiskalt musternd, bis dem der Schweiß auf die Stirn trat. „Raus mit der Sprache, Professor Lupin.“

„Oh, ich wusste, dass du dich darüber lustig machen würdest. Alle tun das. James hat zum Beispiel absolut keinen Respekt vor mir“, versuchte Teddy auszuweichen, aber das klappte nicht, obwohl Draco es verstehen konnte, dass man vor Professor Teddy keinen Respekt hatte. Es passte einfach nicht zu dem kleinen Jungen Verwandlung zu unterrichten. Gut, er war nicht mehr so klein, eigentlich sogar größer als Draco, aber man konnte nicht aufhören dieses kleine Kind mit den rosigen Wangen in ihm zu sehen.

„Es ist mir sowas von egal, ob dich irgendjemand respektiert, Ted. Du sagst mir jetzt, ob dieser Kerl meinen Sohn unsittlich berührt hat oder ich werde dein Geschenk keines Blickes würdigen“, sagte Draco, worauf Teddy ihn entsetzt ansah.

„Aber… aber ich hab es…“ Teddy verzog das Gesicht, als er seine ‚liebevoll‘ eingepackte Alukugel betrachtete. „Äh… Keine Ahnung. Machst du es jetzt auf, Drake?“

„Nenn mich nicht so.“ Draco ignorierte, dass Teddy ihm das Geschenk mit bettelndem Blick hinhielt. „Und was soll das heißen, du weißt es nicht? Du bist Scorpius‘ Lehrer, sein Cousin, du hast eine gewisse Aufsichtspflicht.“

Teddy zuckte mit einer Schulter. „Die haben heutzutage in jeder zweiten Ecke Sex. Das ist schlimmer, als in einem Porno.“ Das dreckige Lachen verging Teddy, als Draco geschockt aufkeuchte. Die Unschuld seines Sohnes schien sich in höchster Gefahr zu befinden. Er sollte James Potter unten im Keller einsperren und solange foltern, bis der verstanden hatte, dass man so etwas erst tat, wenn man verheiratet war. „Jetzt reg dich nicht auf. Scorpius tut so etwas doch nicht. Der wird ja schon ganz rot, wenn er nur andere Menschen Hand in Hand durch die Gänge laufen sieht. Du hast ihn voll merkwürdig erzogen, Drake.“

„Ich habe ihm nur die moralischen Grundsätze beigebracht, an die ich mich nie gehalten habe – so wie es jeder Vater tun sollte“, sagte Draco und löste die Verschränkung seiner Arme auch dann nicht, als Teddy seinen Unterarm griff und versuchte ihm das Geschenk in die Hand zu drücken. „Aber ich glaube, es ist besser, wenn wir die Versuchung lieber von Scorpius fernhalten und James nach Hause schicken.“

„Oi, Draco!“ Teddy hörte auf an Dracos Arm zu ziehen. „Du übertreibst. Scorpius kann ja nicht schwanger werden. Erst recht nicht vom Händchenhalten.“

„Diese Hände haben ausgesehen, als wollten sie ganz andere Dinge mit meinem Sohn tun“, presste Draco hervor, stieß sich vom Tisch ab und setzte sich hinter ihn, sodass Teddy enttäuscht aufseufzte, weil der schwere Holztisch sie jetzt voneinander trennte. „Erzähl mir von dem Jungen. Deswegen wollte ich ja mit dir reden.“

Teddy ließ sich sichtbar deprimiert auf einen Stuhl fallen. „Oh…“ Er sah Draco traurig und verletzt an, aber da musterte Draco lieber seine Fingernägel. „Verstehe… Na ja, James ist ein guter Junge.“

„Das hab ich schon gehört“, zischte Draco genervt. „Erzähl mir die wichtigen Dinge. Freunde, Freundinnen, Affären, Zukunftsperspektive.“

„Wer hat sich nochmal darüber beschwert, dass Harry mit dir reden wollte, bevor James die Nacht hier verbringt?“ Teddy kratzte sich übertrieben nachdenklich am Hinterkopf und gluckste, als Draco ihm ein Schnauben schenkte. „James ist… Wo soll ich da denn anfangen? Na ja, er ist kein Musterschüler, sondern spielt lieber Quidditch. Aber als Kapitän hat er natürlich auch weniger Zeit für Hausaufgaben, weshalb Louis ihn immer abschreiben lässt. Oh, er ist immer mit seinen Cousins Fred und Louis zusammen. Fred ist der Kleine von George und Louis die männliche Version von Victoire…“ Teddy schüttelte sich leicht, worauf Draco die Stirn runzelte, aber er fragte nicht nach. Er wollte nicht über Louis Weasley reden und sich dadurch vielleicht verdächtig machen.

„Dein Liebeskummer interessiert mich nicht, Ted“, ging Draco deswegen dazwischen, als Teddy wieder den Mund öffnete.

„Ich habe keinen Liebeskummer wegen Victoire!“, platzte es aus ihm heraus, aber er wich Dracos Blick aus und drehte seine Alukugel zwischen den Fingern. „Das ist wirklich vorbei. Immerhin ist da jemand, den ich sehr gerne habe und der mich auch sehr gerne hat und wenn er das endlich versteht, dann würde alles gut werden.“

Draco hob abwehrend eine Hand. „Wie gesagt, dein Liebesleben interessiert mich nicht. Mich interessiert das von James Potter.“ Die Hände auf dem Tisch faltend lehnte Draco sich leicht vor und wartete, bis Teddy aufgehört hatte zu schmollen. „Meint er es ernst mit Scorpius? Ist er so ein Kerl, der dir Hoffnungen macht und dann plötzlich so tut, als würdest du gar nicht existieren?“

Teddy prustete und verdrehte die Augen. „Nein, soweit ich weiß, ist er kein verbitterter Slytherin, der sich für zu alt hält, als dass er solche Gefühle wert wäre.“

Draco hob eine Augenbraue. „Du hast mir wieder nicht zugehört, Junge!“

„Doch, voll!“ Teddy rutschte auf seinem Stuhl herum. „James ist cool, Mann. Nicht so ein rumvögelnder Bastard. Er hatte zwar ultralange eine Freundin, weshalb ich die Nummer mit dem Kerl überraschend fand, aber gut… Scorpius hatte schon immer einen besonderen Platz in seinem Herz. Stundenlang hat er in seinem Zimmer gesessen und sich überlegt, wie er ihn am besten demütigen konnte, bevor er dann gemerkt hat, dass das eigentlich nur Zuneigung war. Manchmal braucht es einen besonderen Moment, damit man die Zuneigung eines anderen Menschen bemerkt und sie erwidern kann, wenn man sich vorher nicht getraut hat zuzugeben, dass man Gefühle hat.“ Teddys Betonung ließ Draco erneut die Augenbrauen heben.

„Gedemütigt?“ Draco schüttelte den Kopf. „Was für ein Dreckskerl.“

Teddy zeigte ihm ein steifes Grinsen. „Ja, was für ein Dreckskerl…“ Er schüttelte den Kopf, bevor er Draco richtig anlächelte. „James hat ein gutes Herz, Draco. Er hat manchmal einen fragwürdigen Humor, aber er ist kein Bastard, der Scorpius nur ins Bett kriegen will. Da würde der voll das schlechte Gewissen kriegen. Also, außer James setzt sich unter Druck, dann fährt er konsequent mit Volldampf gegen die Wand. Ist in Sachen Sex wohl auch nicht anders.“

„Haben sie jetzt schon oder nicht?“ Draco durchbohrte Teddy richtig mit seinem Blick, worauf der fast vom Stuhl rutschte, weil er sich so klein machte.

„Keine Ahnung… Frag deinen Sohn“, murmelte er, noch tiefer rutschend als Draco auflachte.

„Ja, damit er mir nie wieder in die Augen sehen kann, was?“ Draco schüttelte den Kopf. „Ich rede einfach mit Potter. Der wird… Nein, das würde schrecklich peinlich werden, oder?“ Teddy nickte heftig. „Ich weiß nicht, was ich tun soll…“

Teddys Augen leuchteten auf und er richtete sich auf, hastete um den Tisch herum um Draco eine tröstende Hand auf die Schulter zu legen, aber bevor er ihn berühren konnte stand Draco ebenfalls auf beiden Füßen.

„Doch, ich weiß ganz genau, was ich tun werde.“ Draco nickte entschlossen und klopfte Teddy beiläufig gegen die Schulter. „Wir sehen uns später. Ich muss mit meinem Sohn reden.“ Er ging zielstrebig auf die Tür zu und bekam Teddys letzten Versuch ihn auf sein Geschenk aufmerksam zu machen gar nicht mehr mit.

Draco rauschte durch die Korridore von Malfoy Manor und rannte fast seine Frau um, die eine Schnute zog, als hätte man sie gerade abblitzen lassen. Sie rempelte Draco extra an und flog an ihm vorbei auf die Treppe zu, die in die Eingangshalle führte.

„Was ist denn mit dir los?“, wollte Draco wissen – aber nur, weil sie aus der Richtung kam, in der auch Scorpius‘ Zimmer lag. Wenn Astoria sich jetzt wieder aufgespielt und einen schlechten Eindruck hinterlassen hatte, dann sollte er wohl lieber nicht vorbeischauen.

„Der Freund von deinem Sohn hat mich angegraben – auf eine widerliche, schleimige Art und Weise.“ Astoria wirbelte herum und Draco brach in schallendes Gelächter aus, als er ihre extra Schicht Make-up sah, die sie bei dem anscheinend erfolglosen Versuch verwendet hatte die Aufmerksamkeit eines jungen, hübschen Mannes zu bekommen. „Du… Du wagst es zu lachen, Draco Malfoy?“

„Du wagst es 100 Galleonen in der Woche für so ein schreckliches Make-up auszugeben, Astoria Malfoy?“ Draco konnte kaum an sich halten, besonders, als Astorias Wangen sich rot färbten und dadurch das pinke Rouge zum Leuchten brachten. „Ernsthaft, wechsel die Kosmetikerin.“

„Du bist so ein Dreckskerl!“ Astoria verschränkte die Arme vor der Brust.

„Hab ich versucht den Freund meines Sohnes anzugraben, oder du?“ Draco winkte ab, als Astoria ihm ihren Schmollmund zeigte.

„Ja, mach dich nur lustig, aber du hättest das auch nicht hingekriegt, Schwuchtel. Und dein ach so unschuldiger Sohn knutscht gerade hemmungslos mit diesem Bastard herum, nur dass du es weißt.“ Astoria drehte sich schnaubend herum, hastete die Treppen herunter und amüsierte sich prächtig, als sie über die Schulter sah und Dracos entsetzten Gesichtsausdruck zu sehen bekam. Allerdings gönnte er ihr den Anblick nicht lange und wirbelte seinerseits herum, rauschte mit wehendem Umhang um die Ecke, knallte nach der nächsten aber prompt in Scorpius‘ Freund.

„Aufpassen, Mr. Potter“, sagte Draco, die Hand auf James‘ Oberarm legend. James‘ Augen fielen auf Dracos Finger, die in genau dem schwarzen Lederhandschuh steckten, den er auch vorhin bei ihrem Handschlag getragen hatte.

„Bisschen warm dafür, oder?“ James hatte genau diesen Blick drauf, den auch sein Vater ihm gezeigt hatte, wenn er wieder irgendwelchen Hirngespinsten hinterherlief.

„Sollten Sie nicht bei Scorpius sein?“ Draco nahm die Hand von James und richtete sich zu seiner vollen Größe auf. „Schnüffeln wir herum?“ Der Rotschimmer verriet eindeutig, dass Draco wohl im falschen Moment aufgetaucht war. „Wo ist Scorpius?“

„Er wollte Sie suchen. Ich hab nur ihn gesucht“, redete James sich heraus und trat auf Abstand. „Ich wollte nicht… rumschnüffeln. Wieso sollte ich rumschnüffeln? Was hätte ich davon?“ Er lachte heiser auf, was die tapsenden Schritte hinter Draco übertönte.

„Vater, da bist du ja.“ Scorpius griff seinen Arm und schaute verwirrt zu James. „Was machst du denn hier?“

„Er schnüffelt nicht herum, Scorpius, so viel kann ich dir sagen.“ Draco lächelte James falsch an, worauf der ein leises Knurren von sich gab.

„Was?“ Scorpius schien verwirrt und warf James einen beinahe verzweifelten Blick zu, worauf Draco ein schlechtes Gewissen bekam. Sein Kleiner machte sich immer so schnell Sorgen…

„Oh, das war ein Scherz, Scorpius. Es ist alles wunderbar“, sagte er und tätschelte kurz Scorpius‘ Wange. „Ich hab euch nur gesucht, weil ich einen Vorschlag machen wollte. Was hältst du denn davon, wenn wir für heute Nacht deine und James‘ Freunde einladen, damit ihr alle zusammen viel mehr Spaß haben könnt.“ Während sich ein freudiges Lächeln auf Scorpius‘ Gesicht ausbreitete, schien James erst an etwas anderes zu denken und starrte Draco aus großen Augen an, bevor er realisierte, dass man auch anders Spaß haben konnte.

„Oh…“ Trotzdem schien er alles andere als begeistert. „Sie meinen… Louis und Fred?“ James blickte zu Scorpius und sah nicht nur enttäuscht, sondern auch irgendwie beunruhigt aus. „Ja, wäre sicher lustig, aber…“

„Wunderbar!“ Draco klopfte James gegen die Schulter. „Dann schreib ihnen doch eine Eule. Scorpius zeigt dir, wo du Pergament und Feder findest. Huch!“ Scorpius schien sich so zu freuen, dass er Draco gleich wieder umarmen musste. Lächelnd verwuschelte Draco seinem Sohn das Blondhaar und drückte ihn in James‘ Richtung. „So viel Enthusiasmus…“

„Danke, Vater.“ Scorpius faltete die Hände und sah entzückt zu James hoch, der bei diesem Anblick überdeutlich dahinschmolz. Wenigstens schien seine Zuneigung also aufrichtig zu sein. „Das wird bestimmt toll, oder James?“

„Ja, bestimmt.“ James seufzte auf und zwang sich zu einem Lächeln für Draco. „Das ist echt cool von Ihnen, Mr. Malfoy.“ Ja, und es sorgte hoffentlich für eine coole Stimmung, sodass die beiden nicht alleine unter dem Feuerwerk stehen und sich in die Augen starren konnten, bis Potters ganz dunkel vor Leidenschaft wurden. Dann würde er Scorpius in den Schnee werfen und seine perversen Pfoten nicht mehr von ihm nehmen können.

„Dann sage ich mal deiner Mutter Bescheid, dass wir mehr werden“, sagte Draco und hob die Hand, als Scorpius heftig nickte und James voller Euphorie hinter sich her um die Ecke zog. Draco atmete tief durch und realisierte dann, dass er sich gerade freiwillig die Saat des Bösen ins Haus geholt hatte. Aber so ein hübscher Kerl hatte an Sylvester sicher etwas anderes vor. Sein ganzes Inneres hoffte inständig, dass Louis Weasley nicht sofort sprang, wenn James Potter rief.

„Wieso hast du nicht gewartet?“ Scorpius‘ Stimme stoppte Dracos schnellen Herzschlag zwar nicht, aber sie brachte ihn dazu vorsichtig um die Ecke zu schauen. James‘ Hand war fest mit Scorpius‘ verknotet, aber auch wenn James es versuchte bekam er Scorpius doch nicht dazu sich vom Fleck zu bewegen. „Wolltest du abhauen? Weil ich dich nerve?“ Der traurige Blick mit dem Scorpius James anschaute ließ Draco fast ein schlechtes Gewissen bekommen. Da hatte sein Sohn endlich jemanden gefunden, der nur so blöd war und sich in ihrem Haus verlief, und dann versuchte sein eigener Vater sie auf Abstand zu halten.

„Du nervst mich doch nicht!“ James legte die freie Hand auf Scorpius‘ Wange, als der das Kinn senkte. „Ich musste… Ich musste nur aufs Klo und hab mich verlaufen.“

„Aufs Klo… natürlich…“ Als Scorpius alles andere als überzeugt klang fand er sich kurzerhand in James Potters Armen wieder, die sich fest um ihn schlossen und ihn gegen seine Brust zogen, wo Scorpius nur allzu gerne sein Gesicht gegen zu schmiegen schien. Draco wollte bei diesem Anblick lächeln, aber er spürte nur dieses bedrückende Gefühl der Sehnsucht in seiner Brust. Es war so lange her, dass ihn jemand auf diese Weise im Arm gehalten hatte…

„Ich wollte nicht abhauen, Scorpius. Dafür hab ich dich viel zu sehr vermisst“, sagte James, eine Hand durch Scorpius‘ Haare fahren lassend.

„Das sagst du ständig“, murmelte Scorpius und hob den Kopf, brachte seine Lippen viel zu nah an James‘. „Aber…“

„Nichts ‚aber‘“, unterbrach James Scorpius. „Ich hab dich vermisst. So sehr, dass ich die paar Minuten alleine in deinem Zimmer nicht mal ausgehalten habe.“ Scorpius kicherte zwar verlegen, aber Draco nahm das als Zeichen, dass er abhauen sollte, bevor er sich noch übergab. „Wir haben heute einen tollen Tag zusammen und ich will kein ‚aber‘ mehr hören, okay?“ Scorpius nickte und ließ erneut ein Kichern hören, als James ihm einen Kuss auf die Nasenspitze gab, bevor er ihm dagegen stupste.

Draco drehte sich weg und lehnte sich gegen die Wand, wollte am liebsten den Hinterkopf immer wieder dagegen schlagen. Er sollte sich nicht so fühlen. So eifersüchtig… Nicht heute. Heute Nacht begann ein neues Jahr. Ein neues Jahr, das er ganz alleine verbringen durfte…


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