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Fanfiction

Atlas, Sisyphos, Potter - Atlas, Sisyphos, Potter

von Assur-bani-apli

Oh Madame, küß die Hand, Sie wundern sich, dass ich, Harry Potter, hier an dieser zugigen Straßenecke sitze und die Hand aufhalte, mit einem Schild zu meinen Füßen, auf dem steht: „Fürs Überleben“?

Na, dann will ich’s Ihnen erklären. Ich bin ein Bettler, obwohl ich genug zu essen und ein Dach über dem Kopf habe. Mein 'Johannes' weist Verbrennungen zweiten Grades auf, weil ich mit dem ägyptischen Gott Seth um die Wette ficke. Na ja, wenn sich einem die Damen schon wie Baschanskühe (1) anbieten - sag’ ich nicht nein, schieb halt meinen ‚Lurch’ (2) Jeder vorn’ und hinten rein. Sehen Sie, reimen kann ich auch.

Und trotzdem bettle ich - und ich habe dafĂĽr sogar einen dieser Penner umgebettet, die hier immer rumhocken.
Warum ich ‚umbetten’ sage, wollen Sie wissen? Sie finden das geschmacklos?

Lassen Sie sich versichert sein, der war doch unserer heutigen Gesellschaft gemäß schon tot gewesen, bevor er überhaupt geboren wurde. Wer nicht frei ist, wird auch in Zukunft ein Sisyphos sein, der niemals hochkommt.
Was sagen Sie da? Sisyphos soll ein glücklicher Mensch gewesen sein? Mag sein, aber dann war er der einzige Alzheimerkranke der griechischen Mythologie. Oder finden Sie es verständlich, wie jemand Tag für Tag ein und denselben Stein nen Berg hoch rollen kann und gleichzeitig weiß, dass er an seiner Lage nie etwas verbessern kann, weil ihm die Chance dazu nicht gegeben wird? Nee, nee, glücklich war der Penner nicht, denn er konnte eben nicht vergessen. Wut ist ne Zelle des Widerstandes. Zum Glück gibt’s ja unsere Devise: Wer schon vor dem Tod tot ist, landet früher oder später als Fischfutter in der Themse oder in der Wurscht - unsere Art, ihm das Vergessen beizubringen.

Sie finden das unfein, einen armen alten Mann um sein Brot zu betrĂĽgen und ihn dann noch so zu beschimpfen?

Ums Brot betrogen? Beschimpfen? Schöne Frau im Nerzmantel, kenne ich Sie nicht aus Hogwarts? Nee, habe ich Sie nicht letzte Woche zugeritten? Ums Futter betrogen ... Darf ich lachen?

Wie? Der Anblick des Penners stimmte Sie nachdenklich, machte Ihnen bewusst, dass es auf dieser Welt auch Elend gibt? Sie wollen Ihren Beitrag dazu leisten, das Elend zu verringern? Spenden ihm ein Pfund?
Brauchen Sie das? Wie oft pro Tag brauchen Sie es? Einmal, zweimal, dreimal? Wie oft laufen Sie an ihm vorbei? Wie oft haben Sie ihm schon eine warme Suppe beschert? Macht Sie das an? Sind Sie geil darauf zu helfen? Nur, wer hilft hier wem, Sie gütige Seele? Hören Sie, wenn Sie des Penners gedenken wollen, bitte, es hindert Sie keiner daran. Aber ehrlich, ich glaube nicht, daß der sich viel daraus macht, Madame. Der braucht auch nicht Ihr Brot und Ihr Geld. Der will nur eines: Sisyphos, also sich selbst, vergessen. Na ja, und dazu habe ich Ihm verholfen – und, seien Sie mal ehrlich, auch Ihnen.

Sie verstehen es nicht? Hermione Granger sind Sie nicht gerade. Aber irgendwoher kenne ich Sie doch. Sie sind die Schmalgebaute, wenn ich mich nicht irre. Ja, Sie brachten meinen ‚Lurch’ zum Jubeln. Kleine, heute Abend hätte ich noch nen Termin frei. Also, Sie verstehen’s nicht?

Modepüppchen, das spart Geld, Ihr Geld, Geld, das Sie effizienter anlegen können, vielleicht in Nerze? Dann springt wenigstens noch nen neuer Mantel bei raus. Alles muss sich rentieren, alles muss wirtschaftlich sein. Nen Penner ist dann wohl das Gegenteil, wenn man ihn nicht gerade als Fischfutter ... oder in die Wurscht ...
Ich widere Sie an?

Na, letzte Woche sah das anders aus.
Sie fragen, warum ich so geworden sei, was mich so verändert habe?

Empören Sie sich nur, aber sperren Sie dabei Ihre Lauschlappen auf, dann will ich’s Ihnen erklären. Ich bin der einzig wahre und wirkliche Bettler unserer Zeit, denn ich bin Atlas. Und sehen Sie, da liegt das Problem, denn auf meinen Schultern ruht laut Vorsehung die Zaubererwelt. An dieser Stelle danke ich nochmals Dumbledore, dem Märchenonkel, der sie mir in ihrer vollen Schönheit vorgelesen hat und mich zu Atlas machte. Durch mein Handeln steht oder fällt die Zaubererwelt. Ich bin sozusagen ihr letzter Grenzposten. An mir scheiden sich Freiheit und Tyrannei. Ich bin nicht nur ein Bewahrer Ihres Lebens, sondern auch Ihres Lebenssinns, den Sie sich in den zahlreichen oder weniger zahlreichen Erdjahren mühsam zusammengestrickt haben und noch stricken werden.
Sie verstehen noch immer nicht? Nein?

Ganz einfach - ich bot Ihnen bisher einen Raum, in dem sie ihre Träume ausleben und sie sich ihren eigenen Sabber schmecken lassen konnten, frei, unabhängig auf ihrer Kinderspielwiese, manchmal mit nem Schnuller im Kussmund. Ich war Ihnen wie Mutter und Vater, damit Sie frei sein konnten. Frei ist aber nur der, der sich Freiheit leisten kann. Man muß heute schon frei sein, ehe man überhaupt frei sein kann.

Wie bitte? Ich soll einen feineren Ton anschlagen und mich nicht so aufspielen, lieber dem gerade um die Ecke humpelnden Penner etwas spenden – ja, da gucken Sie, ich habe Sie reingelegt - und dann meinen Job erledigen und einfach nur der Held sein? Habe ich sie richtig verstanden? Sagten Sie, ich sei eine Schande für die Zaubererwelt?

Mag sein, eine Schande, aber nur für mich selbst. Ich kann nicht vergessen und tue ihn trotzdem Tag für Tag weiter – meinen Job, bin Held. Atlas ist Sisyphos und er ist wütend. Und Wut ist die Keimzelle des Widerstands. Würde ich mich tatsächlich selbst verraten, wenn ich im Endkampf mit Voldemort versagte? Will ich aber versagen? Verstehen Sie nun, warum ich hier als Bettler sitze?

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(1) Lurch als Synonym für Penis. Es ist dem Film „Little Miss Sunshine“ entnommen.
(2) Der Baschan ist eine äußerst fruchtbare Region in Israel, deswegen sind die Kühe von dort auch sehr gutgenährt. Hier werden diese Kühe in Anlehnung an den Propheten Amos als ein Synonym für reiche Frauen angesehen.


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