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Fanfiction

Masquerade - Schlaflos

von Dr. S

An Schlaf war unter diesen Umständen nicht zu denken. James hatte sich unter seiner Decke verkrochen und die Augen geschlossen, musste sich so aber nur wieder und wieder demselben Film stellen, der vor seinem inneren Auge ablief. Eine perfekte Projektion von allem, was heute schief gegangen war, auf der Rückseite seiner Lider.

Frustriert rollte er sich auf die Seite. Von irgendwo schien Licht gegen die zugezogenen Vorhänge, weshalb das Rot des Stoffes deutlicher erschien. Remus las wahrscheinlich. Remus las immer bis spät in die Nacht und dabei tat er schon den Tag über nichts anderes – jedenfalls kam es James manchmal so vor. Momentan verspürte er allerdings auch den Drang ein Buch in die Hand zu nehmen und sich damit vielleicht abzulenken.

Die Daunen in seinem Kissen waren klumpig und er schüttelte es geräuschvoll auf, bevor er es nicht minder hörbar gegen das Kopfende des Bettes knallte. Die Hand durch die Vorhänge schiebend tastete er auf seinem Nachttisch nach seiner Brille, und während er die aufsetzte, versuchte er ein Buch zu finden. Irgendetwas Ledernes rutschte ihm auch bald zwischen die Finger und er zog es blitzschnell zurück in die Wärme seines Bettes.

Den Zauberstab unter seinem Kopfkissen hervorziehend murmelte James kurz „Lumos“ und wedelte hektisch mit dem Mahagoniholz, als er versehentlich ein gleißend helles Licht produzierte, das es sicherlich auch durch die Vorhänge seiner Freunde schaffte. Einen Moment lauschte er, ob sich da draußen irgendetwas tat, aber als er nichts hörte, konnte er sich einigermaßen beruhigt dem Buch widmen, den leuchtenden Zauberstab neben sich legend.

„Scheiße…“ James grummelte frustriert, als er auf das wie neu wirkende Cover von Geschichte der Zauberei blickte. Jetzt hatte er ernsthaft sein Geschichtsbuch gegriffen. Wenn das nicht einschläfernd wirkte, dann wusste er auch nicht mehr weiter. Es widerstrebte ihm schon, nur die erste Seite aufzuschlagen und sich die Auflage anzuschauen. Er könnte dieses noch kaum benutzte Buch eigentlich wunderbar an Menschen wie Remus verkaufen, die alles für eine Erstausgabe geben würden, und wenn er vorher noch zu der verrückten Hexe ging, die es geschrieben hatte und ganz in ihrer Nähe lebte, dann könnte er es sogar signieren lassen. Vielleicht tat er das sogar in den Weihnachtsferien und schenkte es Remus dann im März zum Geburtstag. Er konnte sich die strahlenden, dunkelumrandeten Augen bildlich vorstellen.

James zog die Beine in den Schneidersitz und stützte das Kinn auf der linken Hand ab. Selbst nach ein paar Jahren und einem unvermeidlichen Reifeprozess langweilten ihn die Riesenaufstände immer noch. Aber das Pergament des Buches fühlte sich schön an. Wunderbar weich und es roch nicht ansatzweise nach Stinkbomben. Der Geruch war schwer aus Büchern herauszubekommen, was James hatte feststellen müssen, als eine dieser Stinkbomben mysteriöserweise in seiner Tasche explodiert war. Er vermutete Snapes stille Rache, die der wohl nie öffentlich gemacht hatte, weil Sirius sich damals schlappgelacht hatte, und das würde Snape niemals auf seine Kappe nehmen wollen.

Schwer seufzend drehte James den Kopf nach rechts, wo hinter den Vorhängen Sirius‘ Bett stand. Wenn er jetzt einfach rübergehen würde und seinen besten Freund wachrüttelte, dann könnte er zumindest nachfragen, warum Sirius Lily wirklich alles erzählt hatte. Vielleicht tat er ihm wirklich ganz fürchterlich Unrecht, wenn er Sirius immer als Slytherin bezeichnete, andererseits konnte Sirius sich doch denken, dass James nicht einfach locker fröhlich darüber hinwegsehen konnte, dass Lily ihn wieder so leidenschaftlich verabscheute wie früher. So dumm war Sirius Black nicht.

James streckte gerade die Hand nach den Vorhängen aus, als die sich zu bewegen begannen. Ganz leicht nur, als würde dahinter ein Fenster offen stehen und die kalte Nachtluft James einen Besuch abstatten wollen. Der Wind schien allerdings Probleme zu haben, die Öffnung der Vorhänge zu finden und bahnte sich so als kleine Beule den Weg zur Mitte des Bettes. James zuckte leicht zusammen, als die Seiten der Vorhänge ruckartig durchstoßen wurden und eine sich von der Dunkelheit kaum abhebende Hundeschnauze sich auf seine Matratze legte.

Sirius‘ graue Augen schauten bettelnd zu ihm hoch, glitzerten im matten Schein des magischen Lichtes an James‘ Zauberstabspitze, was es schier unmöglich machte dem Hundeblick zu widerstehen. James tätschelte Sirius‘ Kopf und grinste, als der Hund daraufhin freudig zu hecheln begann.

„Okay, komm hoch. Ist sowieso offensichtlich, dass ich das nicht lesen will“, sagte James, klappte das Buch zu und legte es weg, damit er Platz für Sirius hatte, der es sich in der Kuhle seiner Beine gemütlich machte, nachdem er mit einem beängstigend euphorischen Satz auf das Bett gesprungen war und es zum Quietschen gebracht hatte.

Das schwarze Fellbündel wärmte seine Oberschenkel und Sirius wusste genau, wo er die Hundeschnauze ablegen musste, damit das Gewicht nicht unbequem für James wurde. Seufzend ließ James die Finger durch das zottelige, aber trotzdem weiche Fell gleiten. Der Hund atmete ruhig, war sicherlich dabei einzuschlafen, was James plötzlich auch für keine so unlösbare Aufgabe mehr hielt. Mit so einem riesigen Kuscheltier im Arm konnte er immer ganz wunderbar zur Ruhe kommen und jetzt, wo Sirius sich anscheinend bei ihm entschuldigen wollte, schien der Wall an Sorge, der den Schlaf von James ferngehalten hatte, schnell einzubrechen.

„Denk aber nicht, dass ich dir immer so einfach verzeihe“, sagte James.

Sirius‘ Kopf schoss so plötzlich nach oben, dass James schon wieder zusammenzuckte. Wenn ihm das noch ein drittes Mal passierte, dann durfte er sich nicht mehr stolz Gryffindor nennen. Sirius schien James‘ Schreckhaftigkeit aber gar nicht zu bemerken und legte fiepend den Kopf schief, wedelte tatsächlich mit dem Schwanz. James beobachtete, wie der schwarze Wuschel mit einem ungeheuren Tempo von links nach rechts schlug und dabei immer wieder auf sein Knie traf.

„Jaah, natürlich verzeihe ich dir, dass du mir Lily Evans weggenommen hast.“ James umfasste Sirius‘ Schwanz und hielt ihn davon ab, weiter damit herumzuwedeln, während er sich dem fragenden Blick stellen musste. „Sie steht doch voll auf dich. Wird immer ganz merkwürdig, wenn ich von dir anfange. Du hättest sehen sollen, wie rot sie in Zaubertränke geworden ist, als ich ihr gesagt hab, du würdest sie mögen. Bestimmt hat sie das falsch verstanden und denkt jetzt, du wärst verknallt in sie. Aber das bist du ja nicht…“

Sirius schüttelte so heftig den Kopf, dass seine Ohren zu flattern begannen. James wollte gerade den Hundekopf festhalten, als Sirius sich aufrichtete und ihm quer übers Gesicht schleckte. Glucksend drehte James den Kopf, bekam die raue Zunge so aber nur auf der Wange zu spüren, verlor durch die stürmischen Berührungen fast seine Brille.

„Sirius, hör auf!“ Dem schweren Gewicht des Hundes konnte James kaum standhalten, fand sich bald begraben in seinen Kissen wieder und strampelte, um Sirius von sich herunterzubekommen. „Tatze, komm schon! Du bist schwer!“

Die nasse Hundenase, die ihm ins Gesicht drückte, wurde langsam trocken und vor allem kleiner. Auch das Gewicht und die Form des sich zurückverwandelnden Körpers wurden angenehmer, wenn auch die Position nicht gerade angenehm für James war. Zwar hatte er jetzt Sirius über sich und keinen monströsen Hund mehr, aber er fühlte sich ganz merkwürdig klein und ausgeliefert. Dabei war es ja nicht das erste Mal, dass Sirius fast auf ihm lag. Normalerweise rollten sie öfter mal als eng verschlungenes Knäuel durch die Gegend, nur schaute Sirius ihn dann nicht so an. James wusste gar nicht, wie er diesen Ausdruck in den grauen Augen nennen sollte, aber er ließ sein Herz ganz schwer werden.

„Es tut mir leid“, sagte Sirius heiser.

James wollte abwinken, aber so eingepfercht konnte er kaum die Hand heben, ohne Sirius zu berühren und allein der Gedanke daran, ließ sein Blut gerade kochen. So viel Nähe und das zum ersten Mal, seit er Sirius bewusst so bei sich haben wollte. Und dann sah Sirius ihn an, als hätte er ihn gerade an einen Massenmörder ausgeliefert.

„Eigentlich…“ James drehte den Kopf zur Seite, den Blick auf Sirius‘ Handgelenk fixiert. Ob das Blut in den blauschimmernden Venen genauso brodelte wie bei ihm? „…muss ich mich wohl entschuldigen. Ich hab… überreagiert und vor allem nach dem, was ich zu dir gesagt habe – über uns – hätte ich mich nicht aufregen dürfen.“

Sirius blieb stumm. Nicht, was James hatte erreichen wollen… Genauso wenig, wie den verblüfften Gesichtsausdruck, mit dem er konfrontiert wurde, als er wieder zu Sirius schaute.

„Du entschuldigst dich?“ Als würde Sirius nicht fassungslos genug aussehen, klang er auch noch vollkommen ungläubig.

James verdrehte die Augen und zog sein Knie an, rammte es kurzerhand zwischen Sirius‘ Beine. Ein fieses Lachen entwich ihm, als Sirius genau wie seine Hundeversion fiepte, aber James war nicht hart genug gewesen, um wirklich ernsthafte Schmerzen zu verursachen.

„Mann…“ Sirius räusperte sich. „Kein Grund brutal zu werden. Passt nun mal nicht wirklich zu dir.“

„Hey, das nennt man Reflexe, Tatze. Du kriechst in mein Bett, wie so ein Perverser. Da muss man mit sowas rechnen.“ James presste die Hand gegen Sirius‘ Brust und damit das relativ weite Pyjamahemd gegen spürbar erhitzte Muskeln. Die Hemdseiten waren niemals vollständig geschlossen und somit war die Versuchung, seine Hand einfach unter den Baumwollstoff fahren zu lassen, sehr groß. Sirius sträubte sich auch nicht dagegen, als James diesem mit jeder Sekunde unerträglicher werdenden Verlangen nachgab, nicht nur verboten weiche Haut vorfand, sondern auch einen regelrecht hämmernden Herzschlag.

„Das wolltest du doch die ganze Zeit…“ Eben noch war es eine Hundeschnauze gewesen, jetzt bekam James Sirius‘ echte Lippen zu spüren. Direkt auf seinen. Ohne dass er den ersten Schritt hatte machen müssen. Auch wenn ihm Sirius‘ Mund weitaus lieber war, als die feuchte Schnauze des Hundes, war er für ein paar Wimpernschläge zu überrascht, um den Kuss zu erwidern.

Sirius machte bereits Anstalten sich von den vollkommen starren Lippen zurückzuziehen, als James endlich seine Hand dazu bekam, nach Sirius‘ Haar zu greifen und sich in den schwarzen Strähnen zu verkrallen. Der Kuss hatte einen schweren, bitteren Nachgeschmack von Verzweiflung, was James‘ Bemühungen ihn aufrecht zu erhalten nur heftiger werden ließ. Sirius löste sich allerdings so ruckartig, dass James nicht viel Zeit geblieben war, das kurze Aufflammen von purer Leidenschaft zu genießen.

„Ich hab…“ James stoppte mitten im Satz und sah stattdessen mit großen Augen zu, wie Sirius sich in einer raschen Bewegung das Hemd über den Kopf zog. Sich die schwarzen Haare aus der Stirn streichend beugte Sirius sich schon wieder zu James herunter, der abwehrend die Hände auf die breiten Schultern legte, den Kopf allerdings nicht rechtzeitig wegdrehte, damit Sirius‘ schwerer Atem nicht mindestens seine Brille beschlug. Jetzt sah er gar nichts mehr, außer dem Bild in seinem Kopf von Sirius‘ nackten Oberkörper. Direkt über ihm. Beängstigend nah und doch immer noch zu weit entfernt.

„Die brauchst du gerade nicht“, raunte Sirius direkt gegen James‘ Hals, leckte über die glühendheiße Haut und lenkte James durch seine kühle Zunge ab, sodass er ihm ohne große Umschweife die Brille von der Nase nehmen konnte.

James‘ Mundwinkel hoben sich wie von selbst zu einem Lächeln, das Sirius als Einladung zu sehen schien und sich erneut vorlehnte, James‘ Hals küssend bis er ein leises Seufzen zu hören bekam. Einen Arm um Sirius‘ Schultern schlingend ließ James sich das Hemd öffnen, schloss die Augen und presste die Lippen fest aufeinander, um Geräusche zu vermeiden. James‘ Atmung beschleunigte sich, kam aber bei weitem noch nicht an seinen Herzschlag heran, den Sirius‘ Lippen sicherlich spüren konnten, als der samtigweiche Mund langsam nach unten wanderte.

„Warte…“ Wenn es sich nicht so verdammt gut anfühlen würde, dann hätte James weniger Probleme Sirius wieder hochzudrücken. „Ich kann dich dann doch gar nicht sehen…“

„Ich bleibe ganz nah.“ Sirius‘ Grinsen ließ James‘ abwehrenden Griff um die breiten Schultern schwächer werden. „Ich bin doch immer ganz nah…“

„Du tust das wieder nur, weil du Angst hast“, stellte James fest, zuckte kurz darauf aber mit den Schultern. „Oder ich träume.“

Sirius lachte ungewohnt leise auf. „Du träumst nicht. Und ich habe definitiv keine Angst mehr.“

„Mehr?“ James kniff die Augen leicht zusammen und war sich sicher, dass er wie ein bescheuerter Maulwurf aussah und nicht wie jemand, der es verdient hatte überhaupt einen zweiten Blick von diesem preisgekrönten Köter zu kassieren. Er wünschte sich seine Brille zurück. Wahrscheinlich war er der einzige Mensch auf der Welt, der cool mit seiner Brille aussah, aber dafür ohne nicht einmal mehr Snape Konkurrenz machen konnte. „Dann wolltest du… die ganze Zeit?“

„Ich arbeite den ganzen Tag daran, mich nicht mehr verstecken zu müssen“, sagte Sirius und umfasste James‘ Gesicht, aus dem alle Farbe gewichen war.

„Dann hast du Evans doch gesagt…“ James packte Sirius‘ Handgelenke und löste die großen Hände von seinem Gesicht. „Du bindest ihr das alles auf die Nase, damit du meine Loyalität testen kannst und dann denkst du ein bisschen… was auch immer du hier vorhast, würde das wieder gutmachen?“

„Ich wollte dich nicht testen. Ich dachte, ich wäre dir wichtig genug, damit wir nicht ewig mit dieser Lügengeschichte rumlaufen müssen.“ Sirius drückte James an den Oberarmen tief in die Matratze, bevor der sich schmollend aufrichten und Sirius rauswerfen konnte. „Was willst du denn von mir, James? Soll ich jetzt bis zu unserem Lebensende im Dunkeln in dein Bett kriechen und das vielleicht auch noch leise genug, falls du es dir irgendwann mit einem Evans-Verschnitt teilst?“

„Was?“ James riss sich aus Sirius‘ Griff und stieß ihm ärgerlich gegen die Brust. „Für was hältst du mich? Seh ich aus wie jemand, der fremdgehen würde?“ James‘ Versuche sich vollends zu befreien wurden von Sirius‘ fettem Arsch unterbunden, der seine Oberschenkel an allen Bewegungen hinderte.

„James, du gesteht Lily Evans deine unendliche Liebe, bevor du dann an mir rumgräbst, ab und zu auch noch mit meinem Bruder knutschst und was weiß ich nicht noch alles.“ Sirius hörte sich amüsiert an, aber James war vorher nicht nach Lachen zumute gewesen und jetzt erst recht nicht, dafür hörte er aber auf sich zu wehren. Er war froh, dass er Sirius‘ Gesicht nicht allzu deutlich erkennen konnte, aber die Gewissheit, dass sein bester Freund so von ihm dachte, enttäuschte ihn sehr. Dass Sirius wahrscheinlich Recht hatte, wollte James lieber ausblenden.

„Das mit deinem Bruder war doch nur…“ James wandte den Blick ab und biss sich auf die Lippe, versuchend Sirius‘ Glucksen zu ignorieren. „Aber das mit dir war… Sirius, hör auf zu lachen!“

„Dann hör auf dich rauszureden“, gab Sirius immer noch hörbar grinsend zurück. „Als ob du jemals aufhören würdest, Lily Evans anzuhimmeln. Genauso wenig hörst du irgendwann auf, dein Nest durcheinander zu bringen.“

James murrte auf, als Sirius‘ Hände seine Haare verwuschelten. „Du findest das eigentlich gar nicht lustig…“ Sirius‘ Finger glitten sanfter durch seine Haare und er lehnte sich wieder zu James herunter, bis der sogar jede Linie auf dem anderen Gesicht erkennen konnte. „Oder?“

„Musst du da nochmal nachfragen?“ Sirius grinste zwar, aber jetzt konnte James auch erkennen, wie traurig seine Augen glitzerten. „Du bist mein bester Freund.“ Sirius‘ Hand legte sich auf sein Herz, das gleich dazu angestachelt wurde einen Marathon zu laufen. „Ich teil dich ungerne, aber ich will… na ja, wenn du glücklich bist, dann färbt das immer auf mich ab. Ich wünschte nur, du würdest wissen, was genau dich glücklich macht.“

„Wenn du die Klappe halten und einfach so auf mir liegenbleiben würdest, dann wäre das zumindest ein Anfang“, sagte James und grinste, als Sirius ihm warm gegen die Lippen prustete. „Und vielleicht kannst du ein bisschen abnehmen.“

„Oi, Krone!“ Sirius klatschte ihm dafür auf die Brust, bewegte sich aber nicht weg. „Kein Wunder, dass du nie eine Freundin finden wirst.“

„Brauch ich ja auch nicht, solange du da bist.“ James konnte durchaus den Rotschimmer auf Sirius‘ Wangen erkennen, aber er wollte ihn lieber fühlen. Vorsichtig ließ er die Finger über Sirius‘ Kiefer gleiten und streifte dabei die glühenden Wangen, umfasste aber lieber das andere Kinn, um Sirius so zu sich herunterzuziehen. „Aber dafür musst du auch da bleiben.“

Er merkte, wie Sirius sich die Lippen befeuchte und schließlich schwer ausatmete, offensichtlich mit sich hadernd. Weiche Haarsträhnen kitzelten James‘ Schulter, als Sirius sich gegen seine Brust kuschelte, die Hand immer noch auf James‘ heftig schlagendem Herzen liegen habend. James strich mit den Fingern durch Sirius‘ Haare, starrte dabei leicht abwesend an seinen Baldachin. Sirius schien nicht vorzuhaben, ihm darauf zu antworten, weshalb James sich gezwungen sah, die angenehme Stille zu durchbrechen und dem Frieden ein Ende zu machen.

„Ich brauche jedenfalls nicht Lily Evans um glücklich zu sein“, murmelte James, während er seidigweiche Haarsträhnen über seine Finger gleiten ließ. „Ich habe gut gelebt, ohne dass sie mich gemocht hat. Aber ich könnte nicht… Sirius?“ James zog die Augenbrauen misstrauisch zusammen, als Sirius die Augen geschlossen hatte und ganz ruhig da lag, so als würde er schlafen. Nur seine Mundwinkel zuckten verräterisch. „Schläfst du?“, fragte James sicherheitshalber nach.

„Ich tu nur so“, gab Sirius zu, wofür er einen leichten Klaps von James auf die Schulter bekam. „Ist doch gemütlich… Ich kann’s auch noch gemütlicher machen, bevor du mir auch eine Liebeserklärung an den Kopf wirfst, die mich zum Lachen bringt.“

„Nee, die kriegst du erst, wenn du Weihnachten zu mir kommst“, sagte James und drehte patzig den Kopf zur Seite, als Sirius ihm einen skeptischen Blick zuwarf.

„Das ist ja Erpressung, James. Wie viel Zeit hast du nochmal mit meinem Bruder verbracht?“ Da war leider wieder nur Belustigung in Sirius‘ Stimme und nicht der Funken Eifersucht den James in eine richtige Flamme zu verwandeln versuchte. Und dabei war er sonst so gut in Verwandlungen…

„Das Verrat ich dir auch erst, wenn du beschlossen hast, wie wichtig ich dir wirklich bin, oder ob du am Ende immer noch nur…“ James seufzte auf, als das schwere Gewicht von ihm verschwand, weil Sirius sich plötzlich von ihm herunterrollte. „…Angst hast. So will ich das nämlich nicht.“

„Du hast mit der Gefühlsscheiße angefangen und jetzt passt es dir auch wieder nicht? Was soll ich denn mehr sagen, als dass ich dich glücklich sehen will? Vielleicht irgendein Zitat von Miss Evans?“ Sirius verdrehte die Augen, als James ihm einen mahnenden Blick schenkte. „Weißt du, wie lange ich darüber nachgedacht habe, wie ich dir sagen soll, was du mir bedeutest? Und das nur, weil du plötzlich… Keine Ahnung, was mit dir los ist, aber meine Gefühle haben sich nicht geändert. Du warst, bist und wirst immer der wichtigste Mensch in meinem Leben sein.“

James verschränkte die Arme vor der Brust. „Ach, und das soll jetzt ein Beweis dafür sein, dass du meine Freundschaft nicht durch körperliche Nähe kaufen willst?“

„Aha…“ Sirius wich James‘ Blick sofort aus. „Ich halt lieber die Klappe. Wenn ich jetzt was Falsches sage, dann wirst du nur wieder sauer.“

„Wenn du gar nichts sagst, dann werd ich das sowieso!“ James packte Sirius am Arm und zerrte ihn ganz dicht zu sich, warf verstohlene Blicke zu den Vorhängen, um sich zu vergewissern, dass ja niemand lauschte. „Das ist… Das wäre… Ich hab das doch…“

„Weiß ich doch“, sagte Sirius und zuckte mit den Schultern. „Sonst hättest du mich stundenlang vollgetextet, wie’s gewesen wär.“

„Jaah… ähm…“ James räusperte sich, worauf Sirius erneut leise lachte. „Aber um mich geht’s gar nicht. Du wirst mich doch nie wieder ansehen können, wenn du dir nur einredest, dass du… als Mensch mit mir schmusen willst.“

„Wie du das sagst, Krone. Voll niedlich“, grinste Sirius, aber bevor er wieder lachen konnte, presste James ihm seine Hand ins Gesicht, dämpfte jeden Protestlaut.

„Du musst entscheiden, Sirius. Ich kann das ja deiner Meinung nach nicht.“ Die Hand auf Sirius‘ Wange fahren lassend stellte James sich dem fast vorwurfsvollen Blick, in dem immer noch eine Spur Melancholie funkelte. „Du sagst, dass du dich nicht verstecken willst, aber stattdessen läufst du weg.“

„Ich lauf doch nicht…“ Bevor Sirius seinen Satz beenden konnte, presste James ihm wieder die Hand vor den Mund, wollte nicht nur einen Finger auf den schmalen Lippen liegenhaben und dadurch in Versuchung geraten, die feinen Konturen nachzufahren und vielleicht sogar mehr…

„Sonst würde ich dir doch glauben“, flüsterte James. „Aber… bisher glaube ich nur, dass du so versuchst mich ruhigzustellen, damit ich nichts mehr sage, wenn du zu deiner Familie gehen willst.“ Sirius öffnete schon wieder den Mund, weshalb James hastig den Kopf schüttelte. „Du musst mir ja nicht sagen… Du musst mir gar nichts sagen, Tatze. Entweder kommst du über Weihnachten zu mir oder du gehst zu deiner Familie. Und meine Freundschaft verlierst du nicht mal, wenn du mir Evans ausspannen würdest, anstatt sie nur dazu anzustacheln, mich zu hassen.“

James spürte ein Grinsen auf seiner Handfläche und erwiderte das, wenn auch etwas schief. „Würde mir natürlich doppelt und dreifach das Herz brechen.“ Als er die Hand von Sirius‘ Mund nahm, schien das Grinsen nur noch breiter geworden zu sein. „Aber ich hab ja deinen Bruder, um mich zu trösten.“

„Hey… Wo ich dir doch geholfen hab, einen auf schwul zu machen, könntest du mir doch den Gefallen tun und meinen Bruder dazu bringen aus Liebe zu dir meine Familie auch zu verlassen, oder?“ Sirius‘ Grinsen blieb jetzt unerwidert, was ihn aber nur auflachen ließ.

„Nein. Nein! Nie wieder so eine Scheiße…“ James warf den Arm um Sirius und presste ihn wieder an seine Schulter, musste sich so nur dumpfes Glucksen anstatt bellendem Lachen anhören, das dann sicher auch Peter wecken würde. „Wenn du Pech hast, verlieb ich mich in deinen Bruder und dann wirst du traurig.“

„Es würde mir zwar doppelt und dreifach das Herz brechen, aber solang du genauso gut auf ihn abfärbst, wie auf mich…“ Überraschend und leider viel zu kurz drückte Sirius ihm einen Kuss auf die Wange, bevor er James fest umklammerte und sich gegen ihn presste. „Decke.“

„Ja, ja…“ James drehte sich herum, griff seinen Zauberstab und löschte das Licht, bevor er sich die Decke bis über die Schulter zog. Sirius schnaubte leise auf, als James ihn so dreist ignorierte und seine Decke nicht teilen wollte, weshalb er kurzerhand genauso dreist mit unter den roten Stoff schlüpfte, sich dicht gegen James‘ Rücken pressend.

„Wir sind aber nicht mehr sauer aufeinander, oder?“, wisperte Sirius mit den Lippen gegen James‘ Ohr gepresst.

„Nein…“ James schüttelte den Kopf. „Wir sind nie länger als zwölf Stunden sauer aufeinander.“

Sirius legte den Arm von hinten um James‘ Hüfte und vergrub das Gesicht in seinem Nacken, während er irgendetwas Zustimmendes murmelte. James hätte es sowieso nicht verstanden, denn mit dieser Wärme im Rücken war auf einmal an kaum etwas anderes als an den Schlaf zu denken, nachdem er sich so lange gesehnt hatte.


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