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Fanfiction

Masquerade - Verrat fĂŒr AnfĂ€nger

von Dr. S

Schokolade sollte bekanntlich glĂŒcklich machen, weshalb Menschen wie Remus davon auch immer gerne eine grĂ¶ĂŸere Menge dabei hatten. Allerdings musste James gerade feststellen, dass sein Kummer wohl nicht von einem mickrigen Schokotörtchen vertrieben werden konnte. Remus hatte ihm dieses kleine Ding schon Ă€ußerst widerwillig gegeben – ehrlich gesagt hatte James es nur bekommen, weil er gedroht hatte, Madam Pince zu erzĂ€hlen, dass Remus sowas mit in die Bibliothek genommen hatte.

Jetzt bekamen die ErstklÀssler Hilfe bei den Hausaufgaben von einem etwas grummeligen Remus und James ging es immer noch nicht besser. Alles, was er in letzter Zeit anzufassen schien, ging vollstÀndig in die Hose.

Obwohl es diesmal ja nicht seine Schuld war. Sirius war einfach komplett verrĂŒckt geworden. James hatte keine Ahnung, was alles passiert war, dass Sirius derartige Gedanken hegte. Ein kleiner Teil von Sirius‘ Familie war ja in Ordnung und sein Vater schien sich auch aufrichtig zu sorgen, aber es hatte sich so richtig angefĂŒhlt, als Sirius letzten Sommer zu ihm gekommen war. Es fĂŒhlte sich wie Verrat an, dass Sirius das nicht genauso sah und zurĂŒck zu diesen Menschen wollte. Diese Menschen, von denen James geglaubt hatte, dass sie Sirius nichts bedeuten wĂŒrden. In Hinsicht auf seine Familie war Sirius schon immer relativ verschlossen gewesen, weshalb James auch nicht ewig nachgefragt hatte.

Hatte er sich einfach zu sehr daran gewöhnt, dass Sirius seine Gesellschaft schÀtzte, weil er nicht ununterbrochen Fragen stellte? Oder hatte Sirius schon immer gewollt, dass James die richtigen Fragen stellte, und er war einfach zu blöd gewesen, das zu bemerken? Aber dann kannte er Sirius ja nicht einmal ansatzweise so gut, wie er geglaubt hatte.

James wischte sich ein paar SchokokrĂŒmel von seinem Mund und setzte schwerfĂ€llig einen Fuß vor den anderen. Er hatte wirklich genug Treppen fĂŒr eine Weile hinter sich und der Drang die Große Treppe einfach zu ignorieren und mit seinem Besen nach oben zu fliegen, wuchs von Sekunde zu Sekunde.

Vor allem, als er einen allzu bekannten RĂŒcken gegen das GelĂ€nder im zweiten Stock lehnen sah. Das wunderschöne dunkelrote Haar hing in unendlich langen StrĂ€hnen ĂŒber das steinerne GelĂ€nder und baumelte sanft hin und her, als Lily ihr liebliches Lachen hören ließ. Ein LĂ€cheln breitete sich bei diesem GerĂ€usch auf James‘ Gesicht aus, aber es verschwand gleich wieder, als er erkannte wer Lily zum Lachen gebracht hatte.

„Meadowes, dieses Biest
“ James grummelte und warf das Papier seines Törtchens achtlos ĂŒber das GelĂ€nder. Er wusste genau, dass diese blöde Kuh Sirius darin bestĂ€rkt hatte, sich auf nichts mit James einzulassen. Wahrscheinlich wollte sie sich doch an Sirius ranmachen. DafĂŒr sah er zu gut aus und sie war zu schlampig, um sich diese Chance entgehen zu lassen. James hatte nur nicht geglaubt, dass Sirius so naiv war, nicht zu kapieren, dass auch MĂ€dchen schamlos ausnutzen konnten, wenn jemand etwas Trost brauchte. Da Caradoc sich anscheinend gerne mal die Augen ausheulte, sah man ja, dass das schon typisch fĂŒr Dorcas war.

James wollte knurren, aber er tarnte es als ein RĂ€uspern und benutzte das, um die Aufmerksamkeit der MĂ€dchen auf sich zu lenken, auch wenn er nur Lilys bekam. Dorcas konnte James anscheinend vor Schuld gar nicht ansehen und tat so, als mĂŒsse sie Pergamente zusammenrollen und in ihre Tasche stopfen.

„Potter, was gibt’s?“ Lily lĂ€chelte ihn an und James wĂŒnschte sich, er hĂ€tte gerade den Kopf dazu, das zu genießen. James warf Lily deswegen nur ein halbherziges LĂ€cheln zu und wollte sich an Dorcas wenden, als eine weiche Hand sich auf seine Wange legte.

„Oh, warte mal. Du hast da Schokolade am Mundwinkel“, sagte Lily und wischte mit den Fingern ĂŒber James‘ Lippen. Sie hĂ€tte zĂ€rtlicher sein können, aber dann wĂ€ren James‘ Beine wohl nicht mehr in der Lage gewesen ihn aufrecht zu halten. Das heisere Lachen, das er ausstieß, hörte sich so verdammt dĂ€mlich an, dass Dorcas sich eine Hand gegen den Mund pressen musste.

Lily nahm aufgrund von den glucksenden GerĂ€uschen, die Dorcas entwichen, aber die Hand von James. „Was ist?“

„Nichts!“ Dorcas hob abwehrend die HĂ€nde, lĂ€chelte James an und schulterte blitzschnell ihre Tasche. „Danke fĂŒr die Hausaufgaben, Lily. Wir sehen uns!“ Damit versuchte sie sich aus dem Staub zu machen, aber James wĂŒrde sie nicht entkommen lassen.

„Hey!“ James drehte sich auf der Stelle und hastete auf Dorcas zu, um sie am Arm greifen zu können, bevor sie ĂŒber die kleine LĂŒcke sprang, die die Treppe zwischen sie bringen wollte. „Bleib gefĂ€lligst – uwah!“ James‘ Stimme rutschte eine Oktave höher, als Dorcas seine Hand von ihrer Schulter riss und ihn kurzerhand auf den Boden warf. James hatte kaum realisiert, was da gerade passiert war, da beugte sich auch schon Lilys verdutztes Gesicht ĂŒber seines, dicht gefolgt von Dorcas‘.

„Hups, entschuldige!“ Dorcas presste sich eine Hand vor den Mund, aber James wusste ganz genau, dass sie wieder nur versuchte nicht zu lachen. So triumphierend, wie sie breitbeinig ĂŒber ihm stand, hatte sie das wahrscheinlich mit Absicht getan. „Das war ein Reflex.“

„Ein Reflex?“ Lily hob die Augenbrauen und warf Dorcas einen Ă€ußerst skeptischen Blick zu, aber die zwinkerte zurĂŒck.

„SchĂ€tzchen, heutzutage muss man mit allem rechnen, sobald man sich umdreht. Und jetzt sag mir nicht, schwarze Magier wĂŒrden damit rechnen, dass man sich auch mit den HĂ€nden verteidigen kann.“ Dorcas machte ein paar mehr oder weniger gezielte SchlĂ€ge in die Luft.

„War das mit Caradoc Dearborn heute Morgen auch ein Reflex?“ Lily sollte sich gefĂ€lligst dafĂŒr interessieren, dass die große Liebe ihres Lebens hier wehrlos am Boden lag und von einem Paar MĂ€dchenbeine am Aufstehen gehindert wurde. James blinzelte, als er seine Aussicht bemerkte und war schon bei Dorcas‘ Knien angekommen, als er einen Tritt gegen den Oberarm sowie ein Schnauben geschenkt bekam. „Potter! Du Perversling!“

„Sie steht hier ĂŒber mir, wie so eine Amazone! Da muss man mit sowas rechnen. Hilft mir jetzt jemand hoch?“ James streckte eine Hand aus, aber Lily verschrĂ€nkte abwehrend die Arme vor der Brust.

„Vorhin waren es noch meine Beine. Jetzt Dorcas‘.“ Lily war ganz rot im Gesicht geworden. „Du bist so ein widerlicher
“

„Uh, Lily! Bist du eifersĂŒchtig, dass ich Potter flachgelegt hab?“ Dorcas stupste Lily gegen die Schulter, erntete dafĂŒr aber nur ein leicht hysterisches Lachen, wĂ€hrend James sich noch ĂŒber diese Ă€ußerst unangebrachte Wortwahl wunderte. Kein Wunder, dass jeder dachte, Dorcas Meadowes sei leicht zu haben, wenn sie herumposaunte, was sie auf den Boden geworfen hatte. „Jetzt krieg dich wieder ein. Der ist doch schwul und hat kein Interesse an MĂ€dchenbeinen. Oder, Potter?“

„HĂ€?“ James hielt jetzt Dorcas seine Hand hin, worauf die sich zu ihm herunterbeugte und ihn fast strangulierte, als sie ihn am Kragen hochzog. Hustend riss James sich los und rieb sich die Kehle, warf Dorcas einen finsteren Blick zu, bevor er Lily einen hoffnungsvollen schenkte, aber anscheinend kein Mitleid mehr bekam.

„Oder schwingen wir in beide Richtungen?“ Dorcas schaute zu Lily, als könnte sie ihr ganz genau sagen, in welche Richtung James schwang. „Das wird Sirius aber wieder traurig machen.“

Lilys mĂŒrrischer Ausdruck wurde etwas weicher und sie löste die VerschrĂ€nkung ihrer Arme. „Oh
“ Sie klang enttĂ€uscht, aber James interessierte sich da gerade wenig fĂŒr.

„Jetzt tratschst du das doch herum?“ So grob, wie er Dorcas am Arm packte, hĂ€tte er sich nicht gewundert, wenn er erneut auf dem Boden gelandet wĂ€re, aber so stark war das MĂ€dchen jetzt auch wieder nicht. Sie hatte nur den Vorteil gehabt, dass James – und wahrscheinlich niemand auf der Welt – mit sowas gerechnet hĂ€tte. „Du hast Sirius doch versprochen nicht
“ James presste die Lippen fest zusammen und warf einen Seitenblick zu Lily, die ihn anscheinend auch ohne Worte verstand. DafĂŒr hĂ€tte James sie kĂŒssen können. Eine telepathische Verbindung war so wichtig in einer Beziehung. Sirius und er hatten die auch einmal gehabt.

James bemerkte gar nicht wirklich, wie Lily schnaubend davon eilte, so sehr lenkte ihn dieser kurze Gedanken an seinen besten Freund ab. Wenn er aufhören wĂŒrde, stĂ€ndig so ĂŒber Lily zu denken, dann wĂŒrde Sirius sich vielleicht bestĂ€tigter fĂŒhlen. Er hatte ja auch gesagt, dass in James‘ Kopf nie jemand anderes als Lily wĂ€re, aber


Seufzend schaute James hoch und beobachtete, wie Lily die Treppe hochschwebte, Haare und Umhang kontrastreich hinter ihr herfliegend. Sie war doch so schön, intelligent, hilfsbereit, liebevoll und so viel mehr Dinge, dass James die Worte fehlten, um zu beschreiben, wie wundervoll dieses MÀdchen war.

„Du darfst die Hand jetzt wieder wegnehmen, SchĂ€tzchen.“ Dorcas klopfte gegen James‘ Finger und kassierte fĂŒr den grĂ€sslichen Kosenamen ein Augenrollen.

„Meine Hand bleibt wo sie ist, bis du mir erzĂ€hlt hast, was du Sirius angetan hast“, raunte James Ă€rgerlich und starrte stur in Dorcas belustigtes Gesicht.

„Flachgelegt hab ich ihn in keiner Weise, was anderes dĂŒrfte dich ja nicht interessieren.“ Dorcas schĂŒttelte James‘ Hand ab und allmĂ€hlich verschwand ihre Belustigung, als James wieder ihren Arm griff. „Du bist aber verdammt eifersĂŒchtig, Potter.“

„Ich mach mir nur Sorgen. Sowas wie dich fasst Sirius nicht einmal mit einer Kneifzange an“, knurrte James, ignorierte Dorcas‘ empörten Blick und schaute sich verstohlen um, bevor er das MĂ€dchen hinter sich her die Treppe hoch zog. „Jetzt sag mir, worĂŒber du mit ihm geredet hast.“

„Merlin, keine Ahnung! Was man eben so sagt, damit Kerle aufhören zu heulen!“ Dorcas klopfte energisch gegen James‘ Hand. „Lass mich los. Ich kann alleine gehen.“

„Du hast ihm irgendetwas gesagt, was
 ihn und mich betrifft.“ James ließ Dorcas erst los, als sie den vierten Stock erreicht hatten, aber er versperrte ihr den Weg in den nĂ€chstgelegenen Korridor. „Raus mit der Sprache.“

„Ernsthaft, Potter
“ Genervt aufschnaubend schĂŒttelte Dorcas den Kopf. „Ich hab ihm gesagt, dass er mit dir ĂŒber seine GefĂŒhle reden soll, anstatt es in sich reinzufressen. Kann ich was dafĂŒr, dass dir das nicht passt?“

James legte den Kopf schief. „GefĂŒhle?“

„Hat er’s schon wieder nicht gemacht?“ Jetzt schien Dorcas‘ gute Laune zurĂŒckgekehrt zu sein. „Nein, wie goldig. Er ist doch nicht etwa schĂŒchtern?“

„Ich weiß nicht, von was fĂŒr GefĂŒhlen du redest, aber es hört sich nach romantischen an“, sagte James und seufzte schwer auf. „Was leider nicht sein kann.“

Dorcas schmunzelte. „Tut mir Leid, Potter, aber da redest du wohl besser mit Sirius drĂŒber. Ich blick da nicht ganz durch. Hab ihm nur gesagt, er soll ehrlich zu dir sein.“

„Das hast du wohl nicht deutlich genug gesagt“, murmelte James und schob sich an Dorcas vorbei, die ihm kurz auf die Schulter klopfte.

„Vielleicht willst du auch nur, dass er mehr sagt, als er sagen kann, Potter. MĂ€nner akzeptieren ein ‚Nein‘ ja so furchtbar ungerne.“ Sie zwinkerte ihm zu und flĂŒchtete dann wirklich in den Korridor, in dem sie sicherlich eigentlich nichts zu suchen hatte.

James interessierte sich dafĂŒr zum GlĂŒck ĂŒberhaupt nicht fĂŒr und schlurfte die Treppen weiter nach oben. Er fĂŒhlte sich ein bisschen, als hĂ€tte eine ĂŒbergroße Hand jegliche Energie aus ihm herausgequetscht. Wenn Sirius nicht Ă€hnlich fĂŒr ihn empfinden wĂŒrde, dann hĂ€tte er sich doch nicht auf diesen Kuss eingelassen. James hatte ihn ja nicht gezwungen.

Oder hatte Sirius am Ende nur Angst, dass er seinen besten Freund verlieren wĂŒrde, wenn er nicht James‘ persönliche Knutsch-Kugel wurde?

James fuhr sich frustriert durch die Haare. Und er war auch noch so ein Arschloch und fuhr Sirius an, weil der momentan lieber ĂŒber seine Familienprobleme nachdachte, anstatt darĂŒber, ob er sich von James befummeln lassen wollte oder nicht. Momentan hatte er einfach keinen Kopf fĂŒr Romanzen, hielt sie ja sogar fĂŒr unwichtig, wenn James sich richtig erinnerte, aber nur, weil er nicht wusste, wie gut es tun wĂŒrde, Trost in James‘ Armen zu finden.

Wenn er Sirius das verstĂ€ndlich machte, dann wĂŒrde er sicherlich Weihnachten nicht bei seiner Familie verbringen wollen. Dann konnte er nicht anders, als mit zu James‘ Eltern zu kommen.

James beschleunigte seine Schritte um schnell zurĂŒck in den siebten Stock zu gelangen. Er hoffte irgendwie darauf, Sirius immer noch an derselben Stelle mit seinem Bruder in irgendein GesprĂ€ch verwickelt vorzufinden, aber anscheinend hatte er sich im Bezug auf Regulus geirrt, der sich schon wieder aus dem Staub gemacht hatte und von Lily ersetzt worden war.

Nur was machte Lilys Hand auf Sirius‘ Wange? Gut, sie lag dort nur fĂŒr den Bruchteil einer Sekunde, bevor Sirius das MĂ€dchen an den Schultern einen ganzen Schritt nach hinten drĂŒckte, so schnell wie möglich die HĂ€nde von Lily nehmend und sie abwehrend zwischen sie haltend. Aber wieso schĂŒttelte er so den Kopf?

James schaute hoffnungsvoll nach oben, auf der Suche nach einem Mistelzweig, der ihm vielleicht eine vernĂŒnftige ErklĂ€rung fĂŒr diese Position geben wĂŒrde. Aber als er den Blick wieder auf Lily richtete, sah die nicht aus, als hĂ€tte sie irgendetwas in der Art vorgehabt. Ihr Gesicht sah zwar niedlich aus, wenn es so rot angelaufen war, aber trotzdem wollte James sie nicht einmal ansatzweise wĂŒtend sehen.

Sirius tippte sich jetzt ĂŒberdeutlich gegen die Stirn und wollte sich anscheinend durch die Haare fahren, aber Lilys Hand landete schon wieder auf seiner Wange – diesmal, um ihm eine Ohrfeige zu geben, die es in sich hatte. James klappte vor Schock der Mund auf und er hoffte, dass Sirius eben nicht schon so eine bekommen hatte, weil sein Kiefer dann sicherlich gebrochen wĂ€re. Sirius rieb sich den mit vor Schmerz verzogenem Gesicht, als Lily sich auf den AbsĂ€tze umdrehte und dadurch James ins Visier nahm.

Schwer schluckend ließ James sie auf sich zukommen und machte sich schon auf eine Ohrfeige gefasst, aber Lily stieß ihm nur mit voller Wucht ihren Finger in die Brust.

„Du bist so ein mieser Bastard, James Potter. Und ich dachte ernsthaft, dass du doch fĂŒr irgendetwas auf der Welt ehrliche GefĂŒhle entwickeln könntest, aber du scherst dich ja nicht einmal darum, deinen besten Freund fĂŒr deine miesen Touren zu benutzen!“ Lily schubste ihn entschlossen zur Seite und marschierte erhobenen Hauptes davon, ignorierte James‘ Ruf doch zu warten.

„Sirius, was hast du getan?“ James fuhr herum und hastete auf Sirius zu, der die Arme vor der Brust verschrĂ€nkte, leicht mit den Schultern zuckend, ganz so, als wĂŒrde es ihn nicht interessieren, dass Lily ihn geohrfeigt und James beleidigt hatte.

„Ich hab ihr gesagt, was zwischen uns ist, fertig.“ Sirius seufzte auf, als er mit James‘ großen Augen konfrontiert wurde. „Sie hat mich so komisch von der Seite angemacht. Von wegen, du wĂŒrdest –“

„Ich will das gar nicht hören!“, schnauzte James Ă€rgerlich. „Ist dir keine bessere Idee gekommen, sie loszuwerden? Weißt du, was du gerade kaputt gemacht hast?!“

Sirius hob ratlos eine Hand. „Du hast gesagt, unsere Freundschaft sei dir wichtiger, als dieser ganze Scheiß. Dass dir das egal wĂ€re.“

„Ist das fĂŒr dich ein Befehl, mich gleich zu verpetzen?!“ James ballte vor Zorn die HĂ€nde zu FĂ€usten, spĂŒrte das Blut in seinen Adern richtig kochen, besonders an den Stellen, wo sich seine FingernĂ€gel tief in seine Haut gruben. „VerrĂ€ter.“

Jegliche Farbe wich in weniger als einem Wimpernschlag aus Sirius‘ Gesicht und er ließ die Hand sinken, wo sie fast leblos an seiner Seite baumelte. „Ich?“ Sirius schĂŒttelte kaum merklich aber fassungslos den Kopf. „Ich habe die ganze Zeit –“

„Ach, lass mich doch!“ James machte eine verscheuchende Handbewegung und drehte sich um, wollte Lily hinterher und ihr alles ganz ruhig und ausfĂŒhrlich erklĂ€ren, damit sie ihn nicht wieder hasste.

Er war schon fast um die Ecke, als Sirius ihn noch einmal zurĂŒckhielt: „Du bist ein elender LĂŒgner, James.“ Sirius hatte nie in seinem Leben so verletzt und irgendwie sogar zerbrechlich ausgesehen, sodass es ein Teil von James sofort zu ihm laufen, ihn in den Arm nehmen und um Verzeihung bitten wollte. „Von wegen, ich wĂ€re dir wichtig. Du rennst ihr ja gleich wieder nach, wie ein anhĂ€nglicher Köter.“

Jeder Ansatz von Schuld löste sich mit einem Puff in Luft auf, was James mit einem Schnauben deutlich machte. „Jetzt weiß ich, zu was fĂŒr einem kleinen Slytherin du wirst, wenn du eifersĂŒchtig bist.“ Sirius zog verwirrt die Augenbrauen zusammen, was James richtig auflachen ließ. „Du wolltest mich testen, ja? Wolltest einen Beweis dafĂŒr, wie ernst ich es meine, weil du so verflucht unsicher bist!“ Sirius schĂŒttelte zwar den Kopf, aber James achtete da gar nicht drauf. „Aber so funktioniert das nicht, Sirius. Du wolltest doch unbedingt Abstand, wenn ich mich recht erinnere. Den kannst du jetzt haben. Ich will dich nicht mehr sehen.“

Sirius keuchte auf, suchte sichtbar nach Worten, aber wenn er welche fand, dann nicht rechtzeitig, um sie James noch mitzuteilen, der sich schnell hinter die nÀchstbeste Ecke verzog. Nicht einmal, um Lily hinterher zu gehen, sondern, weil er einfach nur noch etwas brauchte, gegen das er sich lehnen konnte.

Aus dem Gang hinter sich hörte er etwas, das verdĂ€chtig nach einem unterdrĂŒckten Schluchzen klang, und das war das Einzige, das ihn noch davon abhielt, die Wand mit seinen FĂ€usten zu demolieren.

In seinem Kopf drehte sich alles. Er wollte zu Lily und solange auf sie einreden, bis sie wieder genug Sympathien empfand, um ihm SchokokrĂŒmel vom Mundwinkel zu wischen, aber andererseits schrie alles in ihm danach, zurĂŒck zu Sirius zu laufen und einfach einen Scheiß darauf zu geben, dass der ihm gerade jede Chance jemals bei Lily Evans zu landen, vermasselt hatte.

James nahm sich die Brille von der Nase, damit er das Gesicht besser in der rechten Hand verbergen konnte. Er konnte da jetzt nicht drĂŒber nachdenken. Er wollte alleine sein, wĂŒrde sich in sein Bett verkriechen und dort abwarten, bis irgendjemand ihm sagte, ob er Lily wirklich fĂŒr Sirius aufgeben wollte.

Aber beides schien er nicht haben zu können und momentan
 da hatte er keinen von beiden. Und das war einfach nur scheiße.


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