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Fanfiction

Masquerade - Snapes Ding

von Dr. S

„Sirius, verdammt, jetzt warte doch mal!“ James stolperte den Weg entlang und musste sich an Sirius‘ Arm festklammern, damit er nicht mit dem Gesicht direkt in den Dreck fallen würde, als er das Gleichgewicht verloren hatte.

„Wieso denn? Du scheinst dich ja prima mit meiner Familie unterhalten zu haben“, fuhr Sirius ihn von der Seite an und riss sich los, sodass James sich haltsuchend an einer Häuserwand festhalten musste. Aufseufzend stellte James sich wieder richtig auf die Füße und beobachtete wie Sirius die Straße entlangrauschte. Im Schein der untergehenden Sonne wirkte Sirius‘ flatternder Umhang richtig dramatisch und brachte James mit dieser Theatralik zum Grinsen.

Kopfschüttelnd folgte er Sirius, blieb aber auf Abstand und schlich sich erst näher, als Sirius den Weg zurück nach Hogsmeade verließ um sich unter eine große Weide zu setzen. Schmollend schob er die Lippen vor und knallte wohl extra mit dem Hinterkopf gegen den Baumstamm, worauf James ihm eine Hand auf den schwarzen Haarschopf legte.

„Tatze, Mann… Willst du darüber reden?“ Sirius‘ Blick war Antwort genug, was James aber nicht davon abhielt sich neben ihn zu pflanzen und sich von dem orangeroten Sonnenlicht blenden zu lassen. „Du musst dir nicht schwul vorkommen, wenn du jetzt über Gefühle redest.“

„James“, zischte Sirius genervt. „Du hast dich wie ein Mädchen an meinen Arm geklammert.“

„Oh, jetzt reib es mir auch noch unter die Nase. Ich bin gestolpert.“ James verschränkte die Arme vor der Brust und lauschte einen Moment lang einem nervigen Vogel, bevor er Sirius mit dem Ellenbogen anstupste. „Du hast mir nicht die Wahrheit gesagt, oder Sirius? Warum du abgehauen bist.“

Sirius‘ Kopf ruckte herum und er starrte James geschockt an. „Wie kommst du darauf?“

„Ich bin nicht blöd“, gluckste James, bevor er den Kopf schüttelte und sich wieder abwandte, Sirius‘ Blick aber deutlich spürend. „Dein Vater –“

„Du lässt dich von ihm einwickeln“, unterbrach Sirius ihn hitzig. „Ausgerechnet du. Ehrlich, James… Ein Butterbier mit meinem Vater und du tanzt nach seiner Pfeife, oder was? Muss ich jetzt Weihnachten wieder zurück?“

James verdrehte die Augen. „Jetzt werd nicht albern.“

„Das sagt der Richtige.“ Sirius wollte sich aufrichten, aber James packte ihn am Arm und zog ihn wieder neben sich. „Was?“

„Ich will doch nur reden, Sirius. Du benimmst dich merkwürdig und dann machst du so ein Drama, nur weil dein Vater mit dir reden wollte. So bist du doch sonst nicht.“ James musste Sirius viel zu oft wieder zurück auf den Boden ziehen, weil der versuchte abzuhauen. Schließlich klammerte er sich extra an Sirius‘ Arm und hielt ihn so fest an sich gedrückt. „Meinetwegen sitz ich hier die ganze Nacht, bis du mit der Sprache rausrückst.“

„Was soll ich dir da erklären?“, schnaufte Sirius, der immer noch versuchte sich aufzusetzen. „Dass mein Vater nicht versteht, warum ich von ihm weg wollte? Du kennst ihn doch. Dass er das nicht einsieht ist klar, aber du…“

„Er wirkte eben einfach nicht, als… wärst du ihm egal.“ James nutzte trotzdem seine Position schamlos aus und zog Sirius an seine Schulter, als bereits ein paar Schüler zurück zum Schloss gingen und dabei an ihnen vorbeiliefen. Entweder störte das darauffolgende Kichern Sirius nicht oder er bemerkte es im Moment einfach nicht, weil er mit den Gedanken woanders war.

„Ich hab auch nie gesagt, dass er mich abstoßend finden würde“, grummelte Sirius. Seine Haarspitzen kitzelten James im Nacken, aber ein Kommentar darüber verkniff er sich lieber, wenn Sirius ihn schon nicht dramatisch wegstieß. „Es ist… Es ist nicht wegen Vater. Es ist mein Problem.“

„Und du willst mir deine Probleme nicht mehr erzählen, seit wir offiziell Seelenverwandte sind?“ James knuffte Sirius erneut in die Seite, als er ein kurzes, sehr schiefes Lächeln zu sehen bekam.

„Sie sagen es gibt Krieg“, sagte Sirius, bevor er den Kopf hängen ließ und sich hinter schwarzen Haarsträhnen versteckte. „Bellatrix ist den ganzen Sommer durch die Gegend gehüpft, als würde sie das toll finden.“

„Krieg?“ James legte eine Hand auf Sirius‘ Schulterblatt. „Du meinst diesen… Dunkler Lord-Kram?“

„Ist schon was dran, ne? So oft wie Menschen verschwinden… Muggelgeborene. So wie deine Flamme.“ Sirius drehte den Kopf und musterte James einen Augenblick lang stillschweigend. „Das kann gefährlich für dich werden, wenn du mit der rumhängst.“

James hob die Augenbrauen und gab ein verstehendes Geräusch von sich. „Deswegen lässt du kein gutes Haar an ihr. Du machst dir Sorgen!“ Breit grinsend schob er seine Hand in Sirius‘ Nacken und verwuschelte ihm solange die Haare, bis sein Freund sich fast den Abhang herunterrollte um zu entkommen.

„Natürlich mach ich mir Sorgen!“ Sirius schlug James gegen den Arm, als der ihm weiter die Haare durcheinanderbringen wollte. „Jetzt versucht man einmal ernst mit dir zu sein und du zerstörst dafür meine Frisur!“

„Oh, komm schon, Tatze.“ James rappelte sich auf und hielt Sirius die Hand hin um ihn hochzuziehen. „Du bist auch gerade ansatzweise rassistisch. Willst du doch nicht sein, oder?“

„Ich weiß ganz genau, wie ernst du das Thema nimmst“, antwortete Sirius ihm und glättete sich seine Kleidung. „Und… ein Teil meiner Familie steckt da Hals über Kopf drin. Du kennst Bellatrix nicht. Die hat einen an der Waffel. Zu sowas… will ich nicht werden. Und nur weil ich nicht alles phantastisch finde, was Lily Evans tut, bin ich noch lange kein –“

„So hab ich das auch wieder nicht gemeint“, ging James dazwischen. „Und wegen deiner Familie… Du musst deswegen doch jetzt nicht die ganze Zeit so eine Depri-Schiene fahren.“

„Ich fahre gar keine Schiene“, schnappte Sirius entrüstet, drehte sich aber hastig um, als James ihn über seine Brillengläser hinweg anschaute. „Du fährst doch deine Schwulen-Schiene, dann darf ich depri sein.“

„Nein, du musst ja glücklich aussehen, Tatze!“ James hüpfte extra fröhlich um Sirius herum und griff seine Hände, hopste weiter auf und ab, bis er einsah, dass Sirius nicht mitmachen würde. „Wir sind verliebt! Verliebte Menschen sind glücklich.“

„Schwachsinn. Verliebte Menschen sind todunglücklich“, gab Sirius zurück und hob das Kinn leicht um auf James herunterzuschauen. „Sonst würdest du wegen Evans ja nicht dein Kissen vollheulen.“

„Äh…“ James kniff die Augen zusammen und suchte in jeder verstaubten Ecke seines Kopfes nach einer schlagfertigen Antwort, aber als er schon wieder überdeutlich diesen Vogel zirpen hörte, wusste er, dass es dafür wohl schon zu spät war. „Okay, aber ich starre nicht ständig aus dem Fenster und kriege erst recht keinen Krampf vom Schulterzucken.“ Er drückte Sirius‘ Hände und klimperte mit den Wimpern. „Ich vermisse den alten Tatze.“

„Ich bin der Alte“, verteidigte Sirius sich, aber er drückte James‘ Hände nicht so enthusiastisch zurück, wie der alte Sirius es getan hätte. „Ich mach mir bloß Sorgen, James. Nachher macht es puff und du bist weg. Wen hab ich denn dann noch? Zu wem wäre ich diesen Sommer denn gegangen, wenn du… puff machen würdest.“

James versuchte nicht irgendwie gerührt auszusehen. „Remus? Peter? Andromeda?“

Sirius verdrehte die Augen. „Du bist so ein Trottel, James Potter. Das war unser romantischer Moment.“ Er schniefte auf, worauf James herumfuhr und den Sonnenuntergang betrachtete, bevor er sich auf ihre verschränkten Hände fixierte.

„Scheiße!“, rief er aus und stampfte mit dem Fuß auf, während Sirius zu lachen begann, sich dabei leicht krümmte und in die Knie gehen musste. „Egal, es hätte sowieso niemand gesehen.“

„Ich habe es gesehen“, schreckte eine extrem widerliche Stimme James auf. Gleichzeitig mit Sirius fuhr er herum und tat erst einmal so, als würde er Snapes fürchterlich uncoolen Schritt aus den Schatten der Bäume nicht bemerken und sich einen Wolf suchen.

„Ich dachte, ich hätte Schniefelus gehört“, murmelte James.

Sirius nickte. „Aber hier ist es überall so schwarz, da kann man ihn leicht übersehen.“

„Eure dämlichen Späßchen werden euch noch vergehen, wenn ich Lily das hier gebe“, sagte Snape, traute sich in das dämmrige Abendlicht und demonstrierte ein schwarzes Rechteck in seiner Hand.

„Meine Fresse, James.“ Sirius zerquetschte fast James‘ Hand. „Er hat ein… ein…“

„Ding?“ James schaute fragend zu Sirius hoch, worauf der mit den Schultern zuckte. Dafür boxte James ihn. „Hab ich dir nicht gesagt, dass du das lassen sollst?“

Sirius rieb sich schmollend die schmerzende Schulter. „Du misshandelst mich, James. Das sag ich McGonagall.“

„Das hier“, machte Snape wieder auf sich aufmerksam, „ist ein Diktiergerät. Äußerst praktisch um ein sinnloses Gespräch von zwei äußerst talentlosen Schauspielern aufzuzeichnen.“

James ließ jetzt doch Sirius los. „Was soll der Mist, Schniefelus?“

„Weißt du, Potter, es weckt so ein merkwürdiges Gefühl in meiner Magengegend, wenn ich deine erbärmlichen Versuche, Lilys Aufmerksamkeit zu bekommen, beobachte“, sagte Snape und presste sich mit zusammengezogenen Augenbrauen eine Hand auf den Magen. „Zuerst dachte ich, es wäre so etwas wie Rührung, aber dann wurde mir schlecht und ich erkannte, dass ich dich einfach nur noch abstoßender finde.“

„Ich glaube, du stehst einfach auf mich und dieses Gefühl darfst du als Eifersucht einordnen“, sagte James arrogant grinsend. Trotzdem boxte er Sirius erneut, als der zu glucksen begann. „Sirius, bitte. Du verletzt Schniefelus‘ Gefühle.“

Sirius lachte schallend los und ließ James einen Moment diese wunderbaren Geräusche zusammen mit dem Bild von einem rotwerdenden Snape genießen, bevor er sich die Lachtränen aus den Augen wischte.

„Menschliche Gefühle?“ Sirius schüttelte immer noch grinsend den Kopf. „Schniefelus hat nur was Falsches gegessen und glaubt jetzt, dass er zu so etwas wie Emotion im Stande wäre. Das ist zu köstlich.“

Snape verengte die Augen zu schmalen Schlitzen, was auch dann nicht bedrohlich gewirkt hätte, wenn sein Gesicht nicht hochrot angelaufen wäre. „Das Lachen wird euch schon noch vergehen“, zischte er hasserfüllt. „Lily wird nie wieder ein Wort mit dir sprechen, wenn sie davon erfährt.“

James ballte die Hand schmerzhaft fest zur Faust. „So? Du nutzt das hier aus um dich wieder an sie ranzuschleimen, was? Aber Pech gehabt, dass sie mit dir sowieso nichts mehr zu tun haben will“, sagte er und grub die Finger nicht mehr ganz so tief in seine Handfläche, als man richtig zusehen konnte, wie Snapes Herz in kleine Stückchen brach, als er wieder einmal mit der Wahrheit konfrontiert wurde. „Gib mir dein Dingensda und ich gestatte dir sie weiterhin aus der Ferne anzuschmachten.“

James hatte mit mehr Widerstand gerechnet, aber Snape verzog nur leicht die Mundwinkel und warf ihm dann den schwarzen Kasten zu, den James geschickt auffing, auch wenn Schniefelus‘ schwaches Ärmchen es ihm mit dem armseligen Wurf äußerst schwer machte. Schnellen Schrittes und mit wehendem Umhang marschierte Snape zum Schloss zurück und James wandte sich wieder Sirius zu, der Snape nachdenklich hinterher sah.

„Hey, glotz Snape wann anders auf den nicht vorhandenen Arsch“, grummelte James und zupfte an Sirius‘ Ärmel, bis der wieder nur Augen für ihn hatte – gut, er starrte auf den Kasten, aber James hatte ihn in der Hand.

„Das ging ein bisschen einfach, was?“, sprach Sirius aus, was James dachte. „Gib mal her.“

„Das gehört mir.“ James entzog Sirius‘ Grabschern den Kasten und hielt ihn gegen das Sonnenlicht, musterte ihn genauestens. „Wie funktioniert das?“

„Keine Ahnung. Lass mich mal schauen.“ Sirius versuchte wieder das Ding aus James‘ Händen zu reißen, aber er bekam nur Luft zu fassen, als James sich herumdrehte.

„Das ist so ein Muggelding. Du weißt eh nicht, wie sowas funktioniert“, redete James sich heraus und versuchte Sirius‘ Arme zu ignorieren, die sich bei dem Versuch den Kasten zu fassen, um ihn schlangen.

„Aber du“, gab Sirius beleidigt zurück. „Wenn er uns jetzt verarscht hat?“

„Du denkst viel zu sehr wie ein Slytherin“, murrte James, wand sich aus Sirius‘ halber Umarmung und marschierte zurück zum Schloss, Sirius hintendran wie ein dämlicher Köter.

„Snape ist ein Slytherin“, sagte Sirius, das Kästchen genauestens musternd, während James es misstrauisch herumdrehte. „Es könnte gleich explodieren.“

James schenkte ihm einen entsetzten Blick, worauf Sirius mit den Schultern zuckte. „Tatze, lass das doch endlich mal!“

„Sorry…“ Nach einem Kieselstein kickend steckte Sirius die Hände in die Hosentaschen und schlurfte neben James her. „Aber wenn wir in die Luft fliegen, dann ist das deine Schuld.“

„Quatsch. Das ist dann Schniefelus‘ Schuld und wir werden ihn als Rachegeister verfolgen“, sagte James und nickte, als Sirius ihm einen kurzen Blick zuwarf.

„Du sagst das nur, damit ich ein Geist werde und du mich vom Jenseits aus auslachen kannst“, schmollte er.

James schüttelte hastig den Kopf. „Niemals! Das Jenseits ohne dich wäre der grässlichste Ort auf der Welt! Lieber verbringe ich die Ewigkeit als silbriger Nebel, anstatt ohne dich.“

„Oh…“ Sirius streckte die Hand aus und kniff James in die Wange, bis die ganz rot wurde und James sich wegdrehte. „Du bist so goldig, Potter. Keine Ahnung warum du noch Jungfrau bist.“

„Ich bin Widder, du Vollidiot“, schnaubte James. „War ja wiedermal klar, dass du meinen Geburtstag vergisst.“ Das Kinn beleidigt reckend beschleunigte James seine Schritte und hastete ohne Sirius durch das Tor von Hogwarts. Erst an Hagrids Hütte holte Fettklops Sirius ihn wieder ein, schnaufte dabei, als wäre er gerade zweimal den Abhang hochgerannt und klammerte sich verzweifelt an James‘ Arm.

„Pause… brauche Wasser… sterbe“, keuchte Sirius ihm entgegen, aber James ignorierte seine kleine Drama-Queen einfach und spazierte mit ganz und gar nicht schnell klopfenden Herzen über die Brücke. Hinter ihm rumpste es und James blieb stehen.

„Sirius?“ Die Stirn runzelnd wartete James auf eine Antwort, hörte aber nur ein Stöhnen. „Jetzt mach kein Drama, Mann.“ Er wirbelte herum und sah Sirius über den Boden kriechen. „Bisschen übertrieben, findest du nicht?“

„Idiot!“ Sirius deutete hinter sich auf eine Spalte zwischen zwei Holzplanken und dann auf seinen Knöchel. „Ich bin gefallen.“ Diese Erklärung brachte ihm wenigstens einen Lachanfall von James ein. „Du bist so fies! Kein Wunder, dass du mich erpressen musst, damit ich mit dir rummache.“

James räusperte sich. „Erstmal machst du gar nicht mit mir rum und dann hast du es verdient auf die Fresse zu fliegen, wenn du dich so anstellen musst. Oh, und schieb es nicht wieder auf deine Gene.“

„Tue ich nicht. Es ist das Schloss!“ Sirius rappelte sich schwerfällig wieder auf. „Diese bescheuerten Säulen springen mir immer in den Weg… Regulus kann das bestätigen.“

„Ja, ja…“ James griff Sirius‘ Arm, als der es zu ihm geschafft hatte. „Geht’s, Tatze?“

„Nee, du musst mich tragen.“ Sirius schenkte ihm einen Hundeblick, worauf James ihn hastig wieder losließ und weitermarschierte. „Krone! Ich verblute!“

James schaute über die Schulter, wo Sirius mit dem Zeigefinger auf sein aufgeschürftes Knie deutete. Die Augenbrauen hebend schenkte James Sirius einen spöttischen Blick, wich aber mit großen Augen zurück, als Sirius sich auf ihn zubewegte, wie ein hungriger Inferius. Der Anblick war allerdings so hypnotisierend, dass James sich nicht umdrehte und seinen besten Freund zurückließ. Inferius-Sirius war immer noch besser als kein Sirius.

Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, dass Sirius ihn so eiskalt verraten würde…

„Reingefallen!“ Sirius sprang richtig auf ihn zu, schnappte sich das Kästchen aus James‘ Hand und rannte in einem ungeheuerlichen Tempo in Richtung Schloss. James blinzelte verdutzt, schüttelte den Kopf und machte sich an Sirius‘ Verfolgung.

Er sollte sich merken, dass Sirius nicht absolut unsportlich war, nur weil er selten einem leckeren Törtchen widerstehen konnte – und ehrlich, wer konnte das schon?

James konnte gerade noch die Fette Dame mit einem Winken davon abhalten zuzuklappen und stolperte in den Gemeinschaftsraum, wo er absolut niemanden vorfand. Nichts Seltsames an einem Hogsmeade-Wochenende, aber er hatte gehofft, dass Lily vielleicht nicht in der Bibliothek hocken würde um dort Erstklässlern bei den Hausaufgaben zu helfen. Im Grunde musste man sie dafür aber bewundern und James war sich ganz sicher, dass sie nicht irgendwo in der Küche rumlungerte und sich mit Schokolade vollstopfte, weil sie Liebeskummer hatte. Das würde noch ein bisschen auf sich warten lassen…

„Tatze, du bist so ein Slytherin“, keuchte James und ließ sich neben Sirius auf dessen Bett fallen. Remus und Peter schienen wohl in die Küche gegangen zu sein, wo sie sich mit Schokolade vollstopfen würden, während sie versuchten James‘ perfekten Plan zu ergründen und sich ausgeschlossen fühlten.

„Denke nicht… Wäre ich einer, würde ich dieses Ding einfach foltern und es würde mir sein Geheimnis verraten“, murmelte Sirius und kratzte sich am Hinterkopf, während er das schwarze Rechteck auf seiner Matratze anstarrte. Schweiß glitzerte auf Sirius‘ Stirn und verklebte die schwarzen Haare, was James dazu brachte seinen Schweiß in seiner Mähne zu verteilen, als er sich mit der Hand durch die Haare fuhr. „Da ist so ein Fenster. Was meinst du versteckt sich dahinter, Krone?“ Sirius starrte immer noch das merkwürdige, unwichtige Ding an, während James ganz fasziniert einen Schweißtropfen beobachtete, der über Sirius‘ Schläfe rann, bis er dann weggewischt wurde. „Krone?“

„Hä?“ James schüttelte den Kopf und schaute runter auf den schwarzen Kasten, als Sirius ihn gerade ansah. „Da sind so komische Knöpfe. Drück da mal drauf.“

„James?“ Sirius hätte ihm gar nicht gegen die Wange stupsen müssen, um James‘ Aufmerksamkeit zu bekommen. „Wegen vorhin…“

James schüttelte den Kopf. „Die Knöpfe, Tatze.“ Er streckte die Hand aus und erstarrte, als Sirius sein Handgelenk umklammerte.

„Hemdknöpfe?“, raunte Sirius, worauf James ihn vollkommen geschockt ansah. Wie ein Fisch auf dem Trockenen rang James nach Luft und öffnete dabei immer wieder den Mund, der ihm kurz darauf verschlossen wurde, als Sirius ihn mit einem Ruck näher zog. Ihre Kiefer knallten mit solch einer Heftigkeit aufeinander, dass James glaubte, seine Zähne zu verlieren. Mit großen Augen klammerte James sich an Sirius‘ Schulter fest, als eine Hand in seinem Nacken ihn dazu zwang die anderen Lippen solange auf seinen zu ertragen, bis er sie gar nicht mehr so widerlich fand und sich nur schwer davon abhalten konnte, seinen Mund zu öffnen.

„Merlins Bart, muss das sein?“ Remus‘ Stimme ließ Sirius sich lösen, worauf James schnell den Mund zuklappte und hoffte, dass Sirius nicht gemerkt hatte, was er im Begriff gewesen war zu tun.

„Könnt ihr nicht klopfen?“, murrte Sirius und klang dabei überzeugend beleidigt. Nur James sah sich überdeutlich mit dem leicht angehobenen Mundwinkel konfrontiert.

„Bindet das nächste Mal eine Krawatte an die Türklinke“, wies Remus sie zurecht und bewegte sich durch den Raum, wobei Peters tapsende Schritte ihm folgten. James drehte sich immer noch nicht um. Er starrte stur auf Sirius‘ Mund, der sich jetzt zu einem richtigen Grinsen zog und dabei so rotgeschwollen unglaublich hypnotisierend aussah.

„Das war für deine Show in den Drei Besen vorhin“, raunte Sirius ihm zu.

James ignorierte das Pieken in seiner Brust und holte aus, um Sirius mit voller Wucht gegen den Oberarm zu schlagen. „Du… Du… Oi!“ Das hatte er wohl etwas zu laut ausgerufen, weil Remus sich prompt auf ihre Bettkante fallen ließ – auf Sirius‘ Bettkante fallen ließ. James räusperte sich und rutschte an den Rand.

„Was ist los? Was… ist das?“ Remus griff nach Snapes Ding und verstand natürlich nicht, warum James zu giggeln begann.

„Das wollte Snape benutzen um uns zu erpressen“, sagte Sirius, James‘ Schulter tätschelnd, als der nicht aufhörte zu lachen. „Aber wir verstehen es nicht.“

Remus runzelte die Stirn, drückte zielstrebig auf einen Knopf und öffnete dadurch die Klappe mit dem kleinen Glasfenster, legte den Kopf schief. „Na ja, dann kann er euch wohl immer noch erpressen – mit was auch immer.“ Remus klappte das Ding wieder zu und gab es Sirius zurück, schaute James an, der prompt aufhörte zu lachen. „Das ist ein Diktiergerät. Normalerweise ist da eine kleine Kassette drin, auf der sich die Tonaufnahme befindet. Snape hat sie wohl mitgenommen und sich einen Vorsprung verschafft, indem er ausgenutzt hat, dass ihr keine Ahnung von Muggeln habt.“

James klappte geschockt der Mund auf. Da gingen seine wenigen Sympathiepunkte bei Lily Evans dahin…

„Wieso? Was hat er denn gegen euch in der Hand? Irgendwas, das euch ganz viel Nachsitzen einbringt?“ Remus‘ Schmunzeln verging ihm, als Sirius ihn kurzerhand von seinem Bett schob und die Vorhänge zuzog.

„Kriegen wir schon hin“, murmelte Sirius und fasste James an den Schultern, zog ihn in die Mitte des Bettes. Er lächelte aufmunternd. „Immerhin ist er ein Slytherin. Der wird sich nicht die Chance entgehen lassen uns noch irgendwie zu erpressen.“ Sirius schlang die Arme um James und presste ihn dicht an sich, bekam so sicherlich den beschleunigten Herzschlag mit. „Wir kriegen das schon hin. Und dann gehört Evans bald dir. Keine Bange.“

James blinzelte, hob die Hand und klammerte sich an Sirius‘ Rücken fest. „Jaah…“


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