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Fanfiction

Masquerade - Nervensägen

von Dr. S

Allmählich nervte Remus‘ Neugierde auch James…

„Ich weiß, dass da nichts ist.“ Remus‘ Stimme ließ Sirius zum wiederholten Male die Augen verdrehen, aber er schenkte diesem hier genauso wenig Aufmerksamkeit, wie den vorigen Versuchen. Die Stirn in tiefe Falten der Konzentration gelegt blätterte er eine Seite seines Comics um und hob demonstrativ die Hände, um sich sein Gesicht abzustützen und sich gleichzeitig die Ohren zuzuhalten. Er hatte es sich bäuchlings auf seinem Bett gemütlich gemacht, was Remus anscheinend nicht davon abhielt in seine Privatsphäre einzudringen und sich auf die Matratze zu setzen, Sirius einfach das Comicheft wegreißend.

„Hey, geht’s noch?“ Sirius streckte sich nach seiner Lektüre und knurrte genervt auf, als Remus es einfach auf den Boden fallen ließ.

„Ihr könnt mir ja wohl verraten, was ihr jetzt wieder für ein Spielchen treibt“, schnaufte Remus offensichtlich gekränkt, so wie er die Arme vor der Brust verschränkte. „James, du auch.“

„Mann, Moony…“ James ließ sich nicht davon stören, dass Peter inzwischen versuchte mit beiden Händen seinen Arm herunterzudrücken, und schenkte Remus ein abfälliges Kopfschütteln. „Wie du siehst, sind wir alle beschäftigt. Nur weil dir langweilig ist, musst du meinen Freund nicht belästigen.“ Peters Druck gab augenblicklich nach und James schlug das kümmerliche Händchen auf das Holz des Tisches, lauschte mit vor Überraschung weit aufgerissenen Augen Peters Schmerzenslaut. „Jetzt stell dich nicht so an, nur weil ich Sirius meinen Freund genannt habe, Wurmschwanz.“

„Ach, hab ich doch gar nicht“, schniefte Peter, sich die Handkante reibend. „Ich hab einfach keine Lust mehr auf Armdrücken.“

James zuckte mit den Schultern und wandte sich Remus zu, der angefangen hatte Sirius zu rütteln, während der sich verzweifelt nach seinem Comicheft streckte. „Wir sollten eh bald los“, murmelte er mit einem Blick auf seine Uhr.

Remus starrte ihn mit offenem Mund an, bis James mit den Schultern zuckte. „Ich hab euch was gefragt und ihr ignoriert mich einfach! Was soll ich davon bitte halten?“ Er packte Sirius‘ Hüfte und warf ihn kurzerhand vom Bett, was Sirius mit einem schmerzhaften Stöhnen quittierte.

„Sorry, hatte einfach schon wieder vergessen, was du gesagt hast“, meinte James entschuldigend, hastete aber schnell auf Sirius zu und half ihm hoch, tätschelte ihm tröstend die Beule am Hinterkopf, als Sirius sich an ihn drückte, die Arme etwas zu fest um ihn schlingend. „Geht gar nicht Moony. Nur weil du böse bist Sirius wehtun. Mein armer Tatze…“

Sirius nickte mit einem theatralischen Schniefen, das dadurch, dass er es in James‘ Schulter dämpfte, trotzdem noch relativ echt klang.

„Da! Das ist doch… doch… absurd!“ Remus hob entrüstet die Hände und wartete wohl auf so etwas wie Zuspruch, schaute erwartungsvoll zu Peter, der aber lieber aus dem Fenster starrte. „Hört auf damit!“

„Moony, bist du eifersüchtig?“, fragte James grinsend und fuhr sich mit der freien Hand durch die Haare, während die andere noch in Sirius‘ Haaren vergraben war. „Kann ich verstehen. So oft wie du mich unter der Dusche angestarrt hast…“

„James!“ Der leicht rosa Schimmer um Remus‘ Nase war zu goldig, als dass James sich solche Bemerkungen demnächst verkneifen würde. „Je-Jetzt hör auf damit. Es ist einfach… Es ist nicht nett, wenn ihr Geheimnisse habt. Oder, Peter?“ Aber von Peter schien Remus heute nicht einmal Aufmerksamkeit, geschweige denn Unterstützung erwarten.

„Deswegen haben wir’s euch ja gesagt“, gluckste James und stupste Sirius an, der sich daraufhin umdrehte und sich ziemlich versteifte, als James ihm einen Arm um die Schulter legte, was aber auch daran liegen konnte, dass er leicht in die Knie gehen musste. „Wir wollen jetzt gehen. Kommt ihr mit?“

„Ihr wollt doch sowieso alleine sein“, gab Remus leicht patzig zurück, stapfte zu seinem Bett und ließ sich darauf fallen. „Ich bewege mich hier erst wieder weg, wenn ihr mir sagt, warum ihr… sowas tut.“

„Weil’s bisschen weiter unten so ein schönes Gefühl auslöst“, gluckste James, worauf Remus das Gesicht verzog und Peters Quietschen Sirius zum Lachen brachte.

„Oh, ihr seid so widerlich“, presste Remus hervor und drehte ihnen den Rücken zu, verschränkte in absoluter Abwehrhaltung die Arme vor der Brust. „Vergesst bloß nicht nachts den Schweigezauber zu sprechen.“

„Und wir dachten du würdest dabei gut einschlafen können“, schmunzelte James, ließ Sirius los und schnappte sich seine Jacke. „Kommst du, Tatze?“

„Heute Nacht“, gab Sirius emotionslos zurück, lachte sich innerlich aber über die Gesichter schlapp, die er so bei Remus und Peter hervorrief. James gab dagegen ein sehr künstliches Lachen von sich, schnappte sich Sirius‘ Hand und zog ihn hinter sich her aus dem Schlafsaal.

„Willst du’s ihnen nicht mal sagen?“, fragte Sirius ihn, als sie das Schloss verließen und sich in die Reihe der Schüler gesellten, die nach Hogsmeade gingen.

„Du willst es ihnen ja auch nicht sagen“, redete James sich raus. Er fand es eigentlich ganz amüsant zu sehen, wie Remus sie musternd anstarrte und Peter sich langsam damit abfand, dass es zwei Männer waren, die händchenhaltend neben ihnen saßen, wenn sie an ihren Hausaufgaben saßen.

„Weil das deine Idee war“, murrte Sirius, die Hände in die Hosentaschen steckend. Er warf Blicke nach links und rechts, nickte Bertram Aubrey mit fiesem Grinsen zu und amüsierte sich scheinbar prächtig, als der furchtsam seine Schritte beschleunigte, getrieben von der Angst, dass sein Kopf gleich wieder aufgeblasen werden würde.

James nutzte das aus, um sich nach Lily umzuschauen, die er aber leider nirgendwo erkennen konnte, weil sie wahrscheinlich ihre wunderschönen Haare unter einer Mütze verbarg. „Sie können es selbst rausfinden, dann haben sie was zu tun.“ Demonstrativ presste er Sirius wieder an sich, indem er ihm einen Arm um die Schulter legte, was aber nicht dazu führte, dass Sirius die Hände aus den Hosentaschen nahm.

Als Sirius wieder nur ein grummelndes Geräusch von sich gab, bereute James es fast, dass sie nur zu Zweit waren. Sirius war für seine Verhältnisse außergewöhnlich schweigsam in letzter Zeit und starrte ständig grübelnd aus irgendwelchen Fenstern. Diese Falte auf seiner Stirn wollte so gar nicht zu ihm passen, genauso wenig wie die analytischen Bemerkungen über die Gründe, warum James Lily Evans mochte. Wenn er jetzt darüber reden würde, hätte James aber nichts dagegen, weil Sirius dann wenigstens etwas sagen würde, anstatt stillschweigend neben ihm herzugehen.

Aber wenn er fragen würde, was denn los sei, dann würde Sirius nur irgendeine Bemerkungen über ihr ach so bescheuertes Spielchen ablassen und davon hatte er schon genug gehört.

„Willst du in die Drei Besen oder zu Puddifoots?“, fragte James, als sie nach einer halben Ewigkeit das Dorf erreichten, indem sich bereits Schülerscharen tummelten. Besonders nervig waren die Drittklässler, deren erster Besuch in dem Dorf ja so furchtbar spannend war, dass sie einen ständig anrempeln mussten.

„Was du besser findest“, sagte Sirius und seufzte auf, als James den Arm von seiner Schulter nahm, streckte sich erst einmal.

„Na, soll dir ja auch gefallen“, antwortete James, die Arme vor der Brust verschränkend und Sirius musternd, der mit den Schultern zuckte. „Sag schon. Törtchen oder Butterbier?“

Sirius zuckte wieder mit den Schultern. „Beides?“

Losprustend wandte James sich ab und sah sich um. Wenn er sehen würde, wo Lily wäre, dann würden sie dort hingehen, aber noch hatte sie sich vor ihm versteckt. „Hat Evans ein Date, weißt du da was?“

„Evans hat nie Dates. Niemand würde sich das antun“, gluckste Sirius, schluckte die lachenden Geräusche aber herunter, als er einen bösen Blick von James geschenkt bekam. „Ich hab sie gar nicht gesehen. Vielleicht ist sie nicht in Hogsmeade. Ohne Schniefelus macht’s ihr keinen Spaß mehr, oder so…“ Sirius hob schon wieder die breiten Schultern, als würde es ihn plötzlich gar nicht mehr interessieren, dass Lily eben einmal sensibel reagiert hatte und es ihr deswegen nicht so leicht viel Snape zu verzeihen. Deswegen war sie ja nicht sofort so eine arrogante Socke wie Mr. Black, der sich zu fein für andere Dinge als Schulterzucken war.

„Vielleicht ist Schniefelus bei ihr“, murmelte James und sah sich nach dem Schwarzling um, der normalerweise hinter den Schülermassen herfleuchte, wie ein Lethifold bereit zum Angriff. „Wollen wir ihn suchen und ärgern?“

„Du meinst, ob wir zu Evans‘ Rettung eilen wollen?“ Sirius schüttelte den Kopf. „Ich will Butterbier und Törtchen.“ Er streckte die Hand aus und schob schmollend die Lippen vor, als James ihm einen bettelnden Blick schenkte. Leider war Sirius geübter in Hundeblicken, weshalb James schließlich seufzend seine Hand griff und ihn hinter sich herzog, was mittlerweile wunderbar funktionierte. Sirius machte sich einen Spaß daraus sich furchtbar schwer zu machen und James ständig zurückzuziehen, wenn er irgendetwas Niedliches gefunden hatte, das er ihm unbedingt zeigen musste.

„Okay, aber wir gehen in die Drei Besen“, murmelte James Sirius ins Ohr. „Dann können wir uns ohne schlechtes Gewissen Rosmertas Dekolleté gönnen.“

Sirius grinste dreckig und nickte zustimmend. „Wenigstens für etwas ist die Schwulennummer gut.“

„Na ja, ändert nichts am Umsatz des Ladens. Seit die da arbeitet schleicht Peter sich öfter mal einfach so hierher“, sagte James, worauf Sirius ihn mit erhobenen Augenbrauen ansah. „Wusstest du nicht?“ Sirius schüttelte sofort den Kopf. „Merkwürdig. Dabei ist Peter alles andere als gut darin, etwas für sich zu behalten.“

Sirius trieb James mit diesem Schulterzucken fast in den Wahnsinn.

Mit einem Schnauben stieß er die Tür zu den Drei Besen auf und zerrte Sirius zielstrebig auf einen Tisch zu, der sie fast ins Zentrum der Aufmerksamkeit stellte. So mussten sie vielleicht aufpassen, worüber sie redeten, aber jeder, der es bisher verpasst hatte, würde mitbekommen, dass sie ihre Seelenverwandtschaft nicht länger geheim hielten – nicht, dass sie das bisher getan hätten. Da es leider aber noch nicht sehr voll war, hielt sich das Publikum in Grenzen, aber sie bekamen wenigstens ihr Butterbier relativ schnell.

„Ehrlich, das muss Doppel-D sein“, murmelte Sirius mit gerunzelter Stirn, als Rosmerta sich beschwingt wieder hinter den Tresen verzog. „Oder ist der Traum nur Zauberei, was meinst du?“

„Wenn, dann ist es ein guter Zauber“, sagte James, während Sirius seinen Durst stillte, indem er fast sein ganzes Butterbier in einem Zug leerte. „Sollten man in der Schule lernen.“

„Dann würde Evans auch mal ihre Bluse ausfüllen, was?“ Sirius‘ äußerst widerliches Grinsen ließ James näherrutschen und ihm mit dem Daumen den Schaum von der Oberlippe wischen. Mit James‘ Gesicht auch noch so nah bei seinem musste Sirius schwer schlucken, damit er nicht aufsprang und weglief.

„Weiter solche Bemerkungen und ich setze es mir zum Ziel sogar Moony zu überzeugen“, raunte James und ließ die Augenbrauen hüpfen, fegte damit jegliche Farbe aus Sirius‘ Gesicht. „Für deinen Part soll das äußerst unangenehm sein.“

Sirius starrte ihn geschockt an, was sich noch zu steigern schien, als er James dabei zusehen musste, wie der extra langsam den Schaum, den er eben von Sirius‘ Lippe entfernt hatte, von seinem Daume leckte. „Woher weiß du das denn jetzt?“ Sirius schnappte sich hastig sein Butterbier und leerte den Rest, beobachtete James dabei aber aus den Augenwinkeln.

„Gelesen“, sagte James, sich die Brille hochschiebend und eine allwissende Miene aufsetzend. „Oh, wenn du nett bist, dann besorgen sie dir jede Lektüre in der Bibliothek. Ich will ja überzeugend sein… Oh, Sirius! Du hast da schon wieder ein bisschen Schaum.“

Sirius‘ Augen weiteten sich auf eine unnatürliche Größe und er hielt den Atem an, als James sich vorlehnte und ihm diesmal den Schaum direkt vom Mundwinkel leckte. Er küsste Sirius nicht, hatte es auch nicht wirklich eingeplant und nun ganz verworfen, weil Sirius aussah, als würde er auch so schon gleich vom Stuhl kippen. Dabei war das hier doch auch nicht so schlimm. Wenn Sirius ein Hund war, dann schleckte er James ständig über das Gesicht.

Sirius zuckte von James weg und presste die Lippen aufeinander, bevor er sich ihm langsam wieder zudrehte. Die Augen merkwürdig verschleiert fuhr er sich mit der Zunge über die Lippen und blieb einen Moment lang komplett ausdruckslos und still, bis seine Augen zur Seite huschten.

„Vater…“ Zuerst wollte James sich beschweren, wie Sirius ihn denn derartig beleidigen konnte, allerdings verschlug es ihm die Sprache, als Sirius ruckartig hochfuhr und gerade stand, als James es gewohnt war. Jegliche Lässigkeit war aus seiner Haltung, Mimik und Stimme verschwunden, als er noch einmal „Vater“ sagte, diesmal etwas fester, aber auch kälter.

James drehte sich langsam um und biss die Zähne fest aufeinander, um die Wut zu unterdrücken, die ihn durchflutete, als er dem abschätzigen Blick von Orion Black begegnete, der ihn wohl auch von oben herab gemustert hätte, wenn James nicht sitzen würde. Hinter ihm stand, mit verschränkten Armen und ebenfalls abfälligen Gesichtsausdruck, Regulus Black, dessen Mundwinkel kurz zuckten, als er James direkt in die Augen sah.

Sirius‘ Hände auf der Tischplatte ballten sich zu Fäusten. „Was für eine Überraschung“, presste er mit Blick auf Regulus hervor, der daraufhin anscheinend mit seinem schlechten Gewissen kämpfte, das ihm einen rosa Schimmer um das Stupsnäschen malte.

„Du hast dich kein einziges Mal gemeldet, Sirius, und dann muss ich solche Dinge von Regulus hören“, legte Orion gleich los, die tiefe Stimme mit einem Brummen unterlegt, das seinen Unmut unterstrich. „Den Sommer bei den Potters zu verbringen ist keine Ausrede für eisiges Schweigen.“

„Ich habe da nicht den Sommer verbracht, sondern bin abgehauen, Vater. Kapier das endlich mal“, schnaubte Sirius, ließ sich mit verschränkten Armen wieder auf seinen Platz fallen und wandte demonstrativ den Blick ab.

„Ich habe mich darüber ausgiebig mit Charlus Potter unterhalten. Immerhin bist du noch nicht volljährig, Sirius. Wenn ich will, dann braucht es nur eine Eule und du bist aus dieser Schule weg. Kapier das endlich mal.“ Als sein Sohn ihn nicht ansehen wollte, setzte Orion sich einfach ihm gegenüber hin, keinen Blick für James übrig habend. „Es gibt nichts, dass wir durch eine gepflegte Konversation nicht wieder aus der Welt schaffen könnten.“

Sirius schnaubte und James verspürte ein ähnliches Bedürfnis in ihm ansteigen, als Regulus sich ihm gegenüber hinsetzte, weil er nicht als einziger herumstehen wollte. Die Finger in seinem Schoß verknotend stellte er sich James‘ hasserfüllten Blick und versuchte sich hinter seiner Eisschicht zu verstecken, aber die schmolz bei James‘ hitzigen Temperament und Regulus war mehr als froh, dass er dichter an seinen Vater rücken konnte.

„Sirius, wenn du nur Angst hast, dass wir deine… nun…“ Orion räusperte sich und deutete mit einem steifen Lächeln auf James. „Dass wir deine Neigungen und Vorlieben nicht akzeptieren würden, dann hast du da falsch gedacht. Wir haben dir doch auch niemals verboten, Mr. Potter so zu besuchen.“

„So?“ Sirius hob die Augenbrauen. „Du meinst, ohne dass wir uns die Zunge in den Hals stecken? Boah, Vater… Kannst du nicht einfach abhauen und mich in Ruhe lassen? Regulus spielt gerne deinen Mustersohn und schenkt dir auch ganz wunderbar viele Erben. Muss ich mir das jetzt ernsthaft immer noch antun?“

„Wegzulaufen macht dich nicht automatisch zu einem ganz anderen Mensch“, brummte Orion und zog ärgerlich die Augenbrauen zusammen. „Deine Mutter war außer sich vor Zorn. Sie hat vielleicht etwas übertrieben, aber –“

„Übertrieben?!“, fuhr Sirius dazwischen und schüttelte energisch den Kopf. „Sie hat mich rausgebrannt, ja? Das sagt doch alles. Und mir ist das ganz recht so. Also, lass mich doch jetzt einfach in Ruhe mein Butterbier trinken!“

Regulus rutschte auf seinem Platz herum und erwischte dabei mit den Füßen James‘, worauf der ihm kurzerhand gegen das Schienbein trat. Die Zähne fest aufeinanderbeißend glitt Regulus ein Stück nach unten und gab ein kaum hörbares Wimmern von sich, bevor er sich wieder furchtbar steif hinsetzte, James anfunkelnd.

„Das heißt, du willst nie wieder kommen? Nicht einmal zu Weihnachten?“ Orion schien ähnlich wie Regulus geglaubt zu haben, dass Sirius mal so eben seine Koffer packte und dann nach ein paar Monaten wieder zurückgekrochen kam.

„Was habt ihr alle mit Weihnachten?! Als ob ich jemals drauf gestanden hätte mir diese steifen Essen anzutun.“ Sirius stupste James an. „Gehen wir?“

„Was? Aber wir sind gerade erst gekommen“, gab James zurück, dessen Butterbier noch sehnsüchtig darauf wartete getrunken zu werden.

„Ich hab aber keine Lust mehr mich hier volllabern zu lassen“, zischte Sirius genervt. „Wenn du mit meiner Familie was trinken willst – meinetwegen!“

„Sirius…“ James griff Sirius‘ Arm, als sein Freund sich blitzschnell aufrichtete und regelrecht flüchten wollte. „Jetzt mach doch nicht gleich so ein Drama.“

„Da gebe ich dem jungen Mr. Potter recht“, schaltete Orion sich ein. „Wir können vernünftig darüber reden, oder –“

„Ich will nicht mehr mit dir reden!“, platzte es in so einer Lautstärke aus Sirius raus, dass der halbe Pub sich nach ihnen umdrehte. „Ist das so schwer zu verstehen?! Ich bin nicht abgehauen, weil Mutter ausgerastet ist, sondern weil ich euch nicht mehr ertragen kann. Ich hab die Schnauze voll und will, dass ihr mich in Ruhe lasst. Alle!“, fügte er mit einem Blick auf seinen Bruder zu, der sich daraufhin auf die bebende Unterlippe beißen musste. James glaubte tatsächlich kurz, dass er so etwas wie ein Schniefen von Regulus hörte, aber das Geräusch von reißendem Stoff, als Sirius sich von ihm losriss und in einem enormen Tempo aus der Kneipe rauschte.

„Vater, du hast gesagt, dass er zurückkommt“, sagte Regulus kaum hörbar, worauf Orion tatsächlich James ansah, ihn mit seinem Blick regelrecht festnagelte.

„Denken Sie, dass er das wirklich ernst meint?“, fragte er und James fühlte sich zunehmend unwohl, als Regulus ihm diesen Hundeblick zeigte, den anscheinend alle Blacks irgendwie gut drauf hatten.

„Mr. Black, tut mir leid, aber… das ist Sirius‘ Entscheidung“, sagte James und richtete sich auf, schubste Regulus sein Butterbier hin. „Aber ich pass schon gut auf ihn auf. Keine Sorge.“ Dass Orion Black sich wirklich sorgte, konnte man sich schwer vorstellen, aber wenigstens nickte er und sah hoffentlich ein, dass James wirklich immer auf Sirius aufpassen würde – auch wenn er das in letzter Zeit wohl vernachlässigt hatte, obwohl Sirius gerade so eine schwere Zeit durchmachte.

„Wir haben… nichts dagegen“, sagte Orion und räusperte sich, bevor er fortfuhr: „Wenn er wegen Ihnen weggelaufen ist. Wir haben nichts dagegen.“

James zwang sich zu einem Lächeln, bevor er sich umdrehte und Sirius hinterherlief. Reinblüter und ihre merkwürdigen Vorstellungen. Solange man einen schönen Stammbaum vorzeigen konnte, hatten sie absolut nichts gegen das Geschlecht… Aber Sirius interessierte sich genauso wenig für seinen Stammbaum, wie für Jungs.


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