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Fanfiction

Masquerade - Hand in Hand

von Dr. S

Sirius‘ Hand in seiner fĂŒhlte sich merkwĂŒrdig groß und unförmig an. James hatte sich immer noch nicht an die rauen Finger zwischen seinen gewöhnt, als sie vor der Großen Halle ankamen. Tief durchatmend nahm James sich einen Moment um sich auf die folgenden Ereignisse einstellen zu können. Sein Blick wanderte zu Sirius, der mit leicht heruntergezogenen Mundwinkeln ihre ineinander verschrĂ€nkten HĂ€nde musterte.

„Tatze“, schnaufte James und drĂŒckte Sirius‘ Hand so fest er konnte, bis sich der Mund seines Freundes zu einem stummen Schmerzenslaut öffnete. „Guck nicht so, als wĂŒrdest du gleich kotzen mĂŒssen. Es ist ja nicht Schniefelus‘ Hand, die du halten musst.“

Sirius schĂŒttelte sich erst angewidert, bevor er sich dazu zwang die Mundwinkel zu einem furchtbar falsch wirkenden Grinsen anzuheben. James fand das aber besser als nichts und nickte zufrieden, was wiederum Sirius die Augen verdrehen ließ, weil der wohl einen schnippischen Kommentar erwartet hatte, aber dafĂŒr war James gerade nicht in der Stimmung. Immerhin könnte das hier auch komplett nach hinten losgehen und sie endeten wiedermal in McGonagalls BĂŒro

„Na, dann wollen wir mal“, sagte James, worauf Sirius sich wieder in Bewegung setzte. „Tatze, Beifuß!“

„Oi!“ Sirius blieb stehen und schaute James genervt an. „Du hast doch –“

„Ja, aber du musst dich von mir ziehen lassen, du dummer Köter“, nörgelte James. „Sonst wirke ich total unmĂ€nnlich.“

Sirius starrte ihn einen Moment lang relativ ausdruckslos an, bevor er abwinkte. „Und da meinst du immer, ich wĂ€re auf meinen Ruf fixiert“, murmelte er, wĂ€hrend James erhobenen Hauptes um die Ecke ging, sich auf eine Menge erstaunter Blicke einstellend.

Aber niemand schaute sie ihn an.

James warf Sirius einen fragenden Blick zu, worauf der ahnungslos mit den Schultern zuckte. Ihre HĂ€nde etwas offensichtlicher prĂ€sentierend hielt James nach Remus und Peter Ausschau, die er zum GlĂŒck relativ nah beim Lehrertisch fand – also die Gelegenheit der ganzen Schule ihre HĂ€nde zu demonstrieren. Sirius wollte sich schon wieder in Bewegung setzen, aber James war nicht umsonst der sportlichere von ihnen und beschleunigte seine Schritte, bis er Sirius fast hinter sich herzerrte.

„Romantisch sieht das ganz sicher nicht aus“, grummelte Sirius hinter ihm, was James dazu brachte seine Schritte etwas zu verlangsamen, aber es wollte immer noch keiner wirklich Notiz von ihnen nehmen. NatĂŒrlich kassierten sie einige Blicke und diverse GrĂŒĂŸe, aber niemanden schien es zu interessieren, dass sie hĂ€ndchenhaltend die ganze Halle durchquerten.

„Morgen“, lĂ€chelte Remus sie an, ebenfalls kein Kommentar zu den sehr demonstrativ prĂ€sentierten HĂ€nden abgebend. Von Remus erwartete man auch nicht mehr als einen skeptischen Blick, bevor er sich seinen Teil dachte und wieder von ĂŒber ZĂ€une hĂŒpfenden, flauschigen SchĂ€fchen trĂ€umte.

Peters Augen dagegen blieben relativ lange auf James und Sirius‘ HĂ€nden liegen, aber er sagte auch nichts und rieb sich den Schlaf aus den Augen, bevor er ein „Morgen“ grummelte, das es nicht verdient hatte erwidert zu werden.

James schenkte Sirius einen vorwurfsvollen Blick, was der mit einem Grinsen quittierte und sich Remus und Peter gegenĂŒber auf die Bank pflanzte, James neben sich ziehend.

„Hast du dich ausgeschlafen, James?“, fragte Remus, die HĂ€nde auf dem Tisch faltend und den Kopf fragend schief legend.

„Oh, wir haben gar nicht viel geschlafen“, sagte James etwas lauter, den Tisch nach dem dunkelroten Haarschopf absuchend, den er leider nicht ausmachen konnte. Wahrscheinlich hatte Evans ein schlechtes Gewissen und weinte sich die Augen aus, bevor sie angekrochen kam. Sie wĂŒrde ihn wenigstens um Verzeihung bitten und ihm irgendwann spĂ€ter in die Arme fallen, wenn sie verstanden hatte, dass er sich einfach jemand anderen suchen konnte.

„Haltet ihr deswegen HĂ€ndchen? Ich dachte es wĂ€r irgendein Witz, den ich nicht verstanden habe.“ Peter deutete auf James‘ Hand, die gerade wieder alleine gelassen wurde und sich so ganz kalt anfĂŒhlte. Sirius war jetzt aber vollauf damit beschĂ€ftigt sich ein dreistöckiges Sandwich zu basteln, das niemals in seinen Mund passen wĂŒrde.

„Denken die hier alle, dass das ein dĂ€mlicher Scherz sei?“ James sah sich um, schenkte Schniefelus seinen morgendlichen Hassblick und suchte dann irgendjemanden, der ihm Aufmerksamkeit schenkte, aber tatsĂ€chlich war Snape damit wiedermal vollkommen alleine. „So ein Doxy-Mist aber auch!“

Peter gab ein fragendes GerĂ€usch von sich. „Hab ich was verpasst?“

„Nicht nur du, Peter“, schmunzelte Remus und fing an leise zu glucksen, als James ihm genau denselben Blick schenkte, der sonst fĂŒr Snape reserviert war. „Jetzt rĂŒckt raus mit der Sprache. Ich dachte, es hat irgendwas
 mit einem schlechten Tröstversuch zu tun, aber –“

„Was heißt denn hier schlecht?“, mischte Sirius sich ein, das Sandwich schon auf halbem Wege zum Mund. Er verengte die Augen zu schmalen Schlitzen und ignorierte, dass irgendetwas hinten aus seinem Brot direkt auf seinen Teller tropfte.

„Oh, nichts, Sirius“, redete Remus sich heraus, rutschte etwas auf seinem Platz herum und griff sich rĂ€uspernd nach seinem KĂŒrbissaft.

Sirius biss in sein Sandwich, mehr als ein bisschen beleidigt darĂŒber, dass Remus ihn als schlechten Tröster bezeichnet hatte, aber man mochte Sirius auch nicht, weil er dir sanft lĂ€chelnd die TrĂ€nen aus den Augenwinkeln strich. Jedenfalls mochte James ihn deswegen nicht und es wĂŒrde ihn auch im hohen Bogen davonlaufen lassen, wenn Sirius sich an einem Remus-LĂ€cheln ĂŒbte.

„Ähm
 War Evans schon hier?“, fragte James, die fragenden Blicke einfach ignorierend. Er musste Remus und Peter nicht unbedingt auf die Nase binden, was sein toller Plan war, besonders nicht mitten in der Großen Halle, wo nachher die falschen Ohren gespitzt wurden.

„Noch nicht“, sagte Remus leicht verwirrt und schaute zwischen Sirius und James hin und her. „Was habt ihr denn jetzt wieder vor? Aneinander geklebt habt ihr euch jedenfalls nicht
“

„Sirius und ich
“ James befeuchtete sich die Lippen, als Sirius sein Sandwich auf den Teller knallte und sich ĂŒbertrieben rĂ€usperte.

„Findet euch damit ab, dass ich demnĂ€chst öfter James‘ Hand halten werde“, verkĂŒndete er selbstbewusst und laut genug, damit jeder es hören konnte, der ein mehr als gesundes Interesse an ihnen zeigte.

Remus legte die Stirn in Falten, die ihn viel Ă€lter und noch erschöpfter aussehen ließen. „Ähm
 Du hast da was am Mundwinkel“, murmelte er und tippte sich gegen seine eigenen Lippen, den Blick allerdings nur kurz senkend. Als James sich zu Sirius herĂŒber lehnte und ihm einen KrĂŒmel wegwischte, sah Remus auch schon wieder hoch, um schließlich eine lĂ€cherliche pinke Farbe anzunehmen.

„Ich glaub, wir haben wirklich was verpasst“, murmelte Peter und rutschte etwas weiter von Remus weg, als wolle er Abstand zu Sirius und James nehmen.

„Ach, Unsinn“, sagte Remus und lachte heiser auf. „Ihr hĂ€ttet das anders aufziehen sollen, Jungs. Gleich am Eingang in inniger Umarmung und nicht so subtil, dass es gar keiner merkt.“ James hĂ€tte das wirklich in ErwĂ€gung ziehen sollen, aber vielleicht war es auch besser so, einfach glaubwĂŒrdiger.

„Wir brauchen keine Show“, sagte Sirius und klang tatsĂ€chlich, als wĂŒrde er die bloße Vorstellung vollkommen absurd finden. Er grinste James zu und hielt dessen Hand auf seiner Wange fest, wirkte wirklich verstörend ĂŒberzeugend, als er sich gegen James‘ plötzlich leicht zitternde Finger schmiegte. „Wir sind glĂŒcklich und zufrieden. Ist doch egal, ob irgendjemand anderes sich dafĂŒr interessiert oder nicht. Oder, James?“

„Äh
“ James schluckte hart. Sirius‘ Wange war vollkommen kalt. Nicht der Hauch eines Rotschimmers war spĂŒrbar, was James gleichzeitig verunsicherte und doch erleichterte. Es fĂŒhlte sich so echt an, wie Sirius sich gegen seine Hand lehnte, aber gut, er ĂŒbte das ja auch oft genug, wenn er ein Hund war. NatĂŒrlich konnte er sich gut ankuscheln. „Jaah“, sagte James und grinste Remus an, als er seine Hand in Sirius‘ Nacken schob und dort genauso mit den schwarzen Haaren spielte, wie er es mit dem zotteligen Fell tat, wenn Sirius verwandelt war. Das nahm dem Ganzen auch den Hauch von SexualitĂ€t.

„Ihr versteht jetzt sicher, dass wir nĂ€chstes Hogsmeade-Wochenende gerne alleine durch die Gegend wandern wĂŒrden, oder?“, fuhr Sirius fort und widmete sich mit zufriedener Miene seinem FrĂŒhstĂŒck.

Peter war fĂŒrchterlich blass um die Nase geworden, wĂ€hrend Remus konfus war und sich nicht entscheiden konnte, ob er nicken oder den Kopf schĂŒtteln sollte, weshalb er eher aussah, als wĂŒrde er einen Krampfanfall haben.

„Das kommt nur irgendwie ein bisschen plötzlich“, gab Remus zu und stupste Peter mit dem Ellenbogen an, als der ein verdĂ€chtiges Interesse am Lehrertisch entwickelt hatte. „Also, wir haben da natĂŒrlich nichts gegen, wenn ihr es fĂŒr das Richtige haltet. Oder, Peter?“

Peter starrte noch einen Moment zu dem Lehrertisch, bevor er sich rĂ€usperte und herumdrehte. Seine wĂ€ssrigen Augen strahlten, als hĂ€tte James gerade etwas ganz Tolles gemacht – zum Beispiel einen Schnatz gefangen oder sich die ZĂ€hne geputzt. „Ich finde es toll!“, rief er aus und klatschte in die HĂ€nde. „Interessiert doch niemanden, dass ihr beide MĂ€nner seid. Das ist nicht pervers, sondern
 Ă€hm
 Ă€hm
“ Er sah hilfesuchend zu Remus.

„Innovativ?“, schlug der vor, worauf Peter hastig nickte. „Na ja
 Also, ich kenn bisher noch niemanden, der irgendwie
 nun ja, in diese Richtung schwingt.“

Sirius knurrte leise, aber bevor er den Mund öffnete, sprang Peter urplötzlich auf, ein Grinsen zur Schau tragend, das viel zu breit fĂŒr sein Gesicht zu sein schien. „Ich muss aufs Klo“, verkĂŒndete er und flog regelrecht davon.

James schaute ihm verwundert nach. „Ist Peter homophob?“

Sirius nickte. „Sieht so aus
“

„Jetzt lĂ€stert doch nicht ĂŒber Peter“, mischte Remus sich ein. „Es ist nur
 zu viel fĂŒr ihn. Immerhin wirkt sich das auf uns alle aus. Jetzt wollt ihr nur noch zu zweit nach Hogsmeade, alleine Hausaufgaben machen und demnĂ€chst mĂŒssen Peter und ich unten auf der Couch schlafen. Und ich denke nicht wirklich, dass alle begeistert sind, wenn ihr das so
 öffentlich durchzieht.“

„Merlins Bart, noch mehr homophobe Bastarde an unserer Schule. Bestimmt unsere Lieblingsbande Slytherins, James“, sagte Sirius und schniefte auf, warf die Arme um James‘ HĂŒfte um sich bibbernd an ihn zu schmiegen. „Du beschĂŒtzt mich, wenn sie uns steinigen wollen, weil wir die wahre Liebe gefunden haben, oder?“

„NatĂŒrlich, Sirius“, sagte James und nickte entschlossen, wĂ€hrend er Sirius den RĂŒcken tĂ€tschelte. „Meine Liebe ist stark genug um jeden Stein abzufangen, der dir zu nahe kommt.“

„Wieso hab ich das GefĂŒhl, dass ihr mich aufs Kreuz legen wollt?“ Remus verschrĂ€nkte die Arme vor der Brust und hob erwartungsvoll die Augen. „Oh, vielleicht liegt es an diesem ĂŒbertriebenen Getue, aber nur vielleicht.“

„Vielleicht ist besser als gar nichts“, sagte James grinsend.

Remus schĂŒttelte den Kopf. „Na ja, scheint sich wenigstens nichts zu Ă€ndern“, murmelte er und seufzte schwer auf, als Sirius es sich jetzt an James‘ Schulter gemĂŒtlich machte. Anscheinend schien er doch Gefallen daran zu finden, wĂ€hrend James einen Moment brauchte, um sich wieder zu entspannen. „Was du dann gestern Lily gesagt hast, James
 Hast du das nicht so gemeint?“

„Äh
“ James schob Sirius weg von sich. „Also, Ă€hm
“

„Remus, ich hĂ€tte nicht gedacht, dass du so unsensibel sein kannst. Immerhin ist James jetzt mein Eigentum. Wenn du mit ihm ĂŒber seine nicht mehr existierenden GefĂŒhle zu Lily Evans reden willst, dann bitte nicht wenn ich direkt daneben sitze“, ließ Sirius Remus sich ganz klein machen.

„Oh, entschuldige. Das war wohl
 unsensibel“, sagte Remus heiser und lĂ€chelte, als James abwinkte. „Vielleicht geh ich besser mal Peter suchen.“

„Wenn du gerade deine unsensible Phase hast, dann lieber nicht“, warf Sirius trotzdem noch ein Messer in Remus‘ Herz und sah genĂŒsslich zu, wie es langsam ausblutete. Remus schenkte ihm deswegen auch kein LĂ€cheln, als er sich aufrichtete um aus der Halle zu trotten. „Klappt doch ganz gut. Wir haben Remus verwirrt“, wandte Sirius sich an James.

„Jaah, jetzt waren wir ernst und haben ĂŒbertrieben. Er weiß nicht, was er glauben soll“, antwortete James zufrieden.

„Und Peter findet uns eklig“, warf Sirius ein.

James zuckte mit den Schultern. „Der kriegt sich schon wieder ein.“

„Das will ich schwer hoffen. Wie gesagt, ich wollte nicht, dass irgendwas kaputt
 oh, schau mal wer da Remus gegen die Wand laufen lĂ€sst.“ Sirius deutete ĂŒber James‘ Schulter, wo Remus gerade tatsĂ€chlich heftig mit der Schulter die Wand streifte, als Lily ihm winkte. „Ich denke mal, es liegt daran, dass wir ihn ganz aus der Fassung gebracht haben“, versuchte Sirius das zu rechtfertigen.

„Verteidige nicht Remus‘ BedĂŒrfnis Evans auch mal auf den Hintern zu starren“, raunte James, die Augen leicht zu Schlitzen verengend, als Lily wieder zurĂŒcklief um Remus zu fragen, ob denn alles in Ordnung wĂ€re.

„Jetzt bist du eifersĂŒchtig? Boah, James.“ Sirius schĂŒttelte entnervt den Kopf. „Wenn du Remus zerfleischt, weil er ein Wort mit deinem Schwarm redet, dann glaubt uns gar keiner, dass du gerne meine Hand hĂ€ltst.“

„Ich halte deine Hand auch nicht gerne. Benutz mal Handcreme, Sirius“, schnaubte James.

Sirius schnaubte zurĂŒck. „Oh, entschuldige bitte, dass ich keine sĂŒĂŸen, kleinen Fingerchen wie Miss Evans habe.“

„Bist du jetzt eifersĂŒchtig?“, gluckste James, worauf Sirius die Augen verdrehte.

„Ja, James. Ich hab das hier als Chance gesehen dir endlich meine GefĂŒhle deutlich zu machen und du trittst sie mit FĂŒĂŸen“, sagte Sirius kalt.

„Sarkasmus steht dir ĂŒberhaupt nicht, mein Lieber“, gab James zurĂŒck. „KĂŒss mich.“

„Was?!“ Sirius‘ Augen fielen fast aus ihren Höhlen.

„Evans kommt hier gleich vorbei. Wir mĂŒssen das jetzt durchziehen“, sagte James, schon eifrig dabei nĂ€her zu rĂŒcken. Mit jedem Zentimeter wurden Sirius‘ Augen ein bisschen grĂ¶ĂŸer, bis er sie schließlich zusammenkniff. „Du siehst zu gezwungen aus. Das muss
“

„Hey, Potter“, unterbrach ihn da eine helle Stimme, die ihn hastig herumfahren ließ. Sich durch die Haare fahrend lehnte er sich nach hinten gegen die Tischkante und bekam aus den Augenwinkeln durchaus mit, wie Sirius sich Ă€ußerst genervt aus der WĂ€sche schauend wieder seinem Sandwich widmete – wenn er also versuchte eifersĂŒchtig auszusehen, dann bekam er das schon ganz gut hin.

„Evans! Haben wir uns ausgelacht, ja?“ James radierte mit seinem Grinsen Lilys LĂ€cheln förmlich aus ihrem Gesicht.

„Ich wollte mich entschuldigen, aber du scheinst ja ganz gut drauf zu sein“, seufzte Lily fast so genervt wie Sirius, der aufstöhnte, als James seine Hand wieder griff.

„Ja, aber nur dank meines Ex-besten Freundes“, sagte er und reckte das Kinn, als Lily die Augenbrauen hob. James rutschte nĂ€her zu Sirius und hielt ihm die Wange hin, einen Moment zu lange darauf wartend, dass Sirius sich vorlehnte um ihm die Lippen aufzudrĂŒcken. Allerdings löste das nur das BedĂŒrfnis aus sich heftig zu schĂŒtteln, anstatt sich Sirius um den Hals zu werfen und ihm die Zunge in den Hals zu stecken. James hoffte wirklich, dass er sich nicht gleich ĂŒbergeben musste.

„Wirklich? Versteh ich das richtig?“ Lily blinzelte hastig – bestimmt um TrĂ€nen zurĂŒckzuhalten – als Sirius sich mit der SchlĂ€fe gegen James‘ Schulter schmiegte und abwesend ihre Finger ineinander verschrĂ€nkte und wieder löste, dabei Lily keinen Blick schenkte. „Na, das freut mich doch fĂŒr dich. Wir sehen uns, Potter!“ Sie nickte Sirius zu, was der ignorierte. „Black.“

Sirius‘ Schnauben reichte Lily als Abschiedsgruß.

„Du könntest ruhig mal netter zu ihr sein“, raunte James ihn an, als Sirius hochschaute.

„Sie hat dich ausgelacht, Mann“, zischte Sirius ihm ins Ohr. „An deiner Stelle wĂŒrde ich nicht mehr versuchen sie rumzukriegen. Die kleine Schlampe hat ihren Rock doch extra nach oben gezogen, damit die Kerle gegen die WĂ€nde laufen. Dabei hat sie nicht mal sowas wie einen Hintern. Flaches Brett
“

„Boah, Sirius
 Geht’s noch? Hast du einen Slytherin gefrĂŒhstĂŒckt? So kuschel ich gar nicht gerne mit dir“, sagte James, erst relativ ernst und dann eher schmollend.

„Ich kuschel auch so nicht gerne mit dir und schon mal gar nicht, wenn du nicht mal kapierst, dass es nicht in Ordnung war, was die mit dir gemacht hat“, sagte Sirius, sich von James wegdrehend und Lily anstarrend, die Professor McGonagall am Lehrertisch die Zeit stahl. „Reicht eine nicht mal richtig ausgesprochene Entschuldigung, damit du ihr wieder hinterhersabberst? Was findest du da eigentlich ansabberungswĂŒrdig? Die braunen Haare?“

„Die sind rot, du Vollidiot“, maulte James, eingeschnappt die Arme vor der Brust verschrĂ€nkend.

Sirius drehte sich zu ihm um und anscheinend hatte er wirklich einen Slytherin gefrĂŒhstĂŒckt, so wie er nur eine Augenbraue hochzog. „Kastanienbraun nennt man das, James. Du solltest froh sein, dass du nicht auf richtig rote Haare stehst. Die Leute haben keine Wimpern, zu viele Sommersprossen und ihre Haare sind eigentlich orange. Wie so ein Weasley.“

„Du redest wie Lucius Malfoy ĂŒber
 wie hieß der Kerl?“ James kratzte sich am Kopf. „Jedenfalls solltest du verletzt sein, dass ich dich mit der Made verglichen habe.“

„Du solltest mich nicht dazu anstiften auszunutzen, dass du mir enorm was schuldest“, sagte Sirius eisig. „Ich könnte dir zeigen, wie schön das Leben mit mir sein kann, bevor ich dich in Lily Evans‘ HĂ€ndchen ĂŒbergebe, damit du mit ihr zusammen sonntags Zeitungsartikel archivierst, oder so.“

James versuchte ebenfalls nur eine Augenbraue zu heben, aber das wirkte fast so dĂ€mlich wie Remus‘ Krampfanfall vorhin. „Dann kann dein Bruder uns ja Gesellschaft leisten“, sagte er und nickte zu den Slytherins. Sirius‘ blindes Vertrauen in seinen besten Freund brachte ihn dazu sich sofort umzusehen und Regulus hĂ€ndchenhaltend mit seiner Lieblingsschere ĂŒber den Tagespropheten gebeugt anzustarren.

Sirius‘ blindes Vertrauen wurde von James schamlos ausgenutzt. Er lehnte sich hastig vor, als Sirius sich wieder zu ihm drehte um irgendeine Bemerkung ĂŒber das merkwĂŒrdige Verhalten seines Bruders zu machen. Allerdings bekam er kein Wort heraus, weil James ihn vor der ganzen Schule blamierte, indem er ihn direkt auf den Mund kĂŒsste und ihm gar nicht mehr die Chance ließ sich irgendwie aus der AffĂ€re zu ziehen.

Und wenigstens bekamen sie endlich die Aufmerksamkeit, die sie verdient hatten. James grinste, als er die lauten Pfiffe hörte, aber leider schien Sirius das nicht so gut zu gefallen. Zwar tat er James den Gefallen und schubste ihn nicht angewidert weg, aber dafĂŒr grub er die Finger schmerzhaft tief in James‘ Oberschenkel.

Sich mit einem extra lauten Schmatzen lösend sah James grinsend in die Runde. „Habt ihr nichts zu tun?“ Er machte eine verscheuchende Handbewegung, bevor er sich wieder Sirius zuwandte. Bei dem finsteren Ausdruck in den grauen Augen könnte man allerdings meinen, dass es gerade Nacht geworden war.

„DafĂŒr wirst du bĂŒĂŸen, Potter“, raunte Sirius kaum hörbar und leckte sich langsam ĂŒber die rotgeschwollenen Lippen.

James grinste ihn an. „Ach, es hat dir doch gefallen“, gab er kaum hörbar zurĂŒck, schnappte sich Sirius‘ Hand und zog ihn mit hoch. Sirius erwiderte daraufhin nichts, weshalb James gleich eine Frage hintendran setzte: „Kannst du Evans‘ Gesichtsausdruck von hier aus sehen?“

Sirius quetschte James‘ Hand aus unerfindlichen GrĂŒnden. Er öffnete den Mund, schloss ihn aber wieder, die blutroten Lippen zu einer schmalen Linie zusammenpressend. Mit einem Seufzen schaute er ĂŒber die Schulter und schob James gleichzeitig auf den Ausgang der Halle zu, die immer noch anhaltenden Pfiffe ignorierend.

„Sie hat nicht mal ein Auge fĂŒr dich ĂŒbrig, James. Wie immer“, sagte er und klang dabei so, wie James sich fĂŒhlte, aber als James den Kopf hĂ€ngen ließ, drĂŒckte Sirius seine Hand beinahe sanft. „Aber wir sind ja auch gerade erst dabei das zu Ă€ndern.“

Langsam wanderten James‘ Mundwinkel wieder nach oben. „Du bist wirklich ein guter Freund, Tatze“, sagte er, als sie die Halle verließen. „Ich könnte dich kĂŒssen.“

Sirius ließ seine Hand los, als hĂ€tte er sich daran verbrannt, und wich mit entsetztem Gesichtsausdruck zurĂŒck. „Alles, nur das nicht!“, rief er aus.

James verschrĂ€nkte schmollend die Arme vor der Brust. „So ein schlechter KĂŒsser bin ich auch wieder nicht.“

„FĂŒr mich nicht Grund genug es herauszufinden“, sagte Sirius, zurĂŒckweichend, als James einen Schritt nach vorne tat und die Arme ausstreckte. „Bleib da stehen, solange du die Lippen spitzt.“

„Oh, das hĂ€ttest du wohl gerne!“ Fies grinsend befeuchtete James sich die Lippen und musste sich das Lachen verkneifen, als Sirius aufquietschte und sich auf den AbsĂ€tzen umdrehte um so schnell wie möglich die Treppe hochzurennen; James natĂŒrlich dicht auf den Fersen.


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