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Fanfiction

"Theaterspielen ist nicht schwer, das Leben dafür umso mehr!" - Kapitel 6

von Assur-bani-apli

Untitled
Kapitel 6


„Dieses Gekrächze soll Gesang sein“, polterte Snape verächtlichen Blicks und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wer ist außerdem auf diese hirnrissige Idee gekommen, Äpfeln das Singen beibringen zu wollen?“

„Ich“, kam es kleinlaut aus dem tiefen Sessel, der vor Bühne stand.

„Mister Longbottom, sicher, nur Sie sind im Stande, solchen Blödsinn zu verzapfen“, zischte Snape und schlich gleich einer großen schwarzen Katze auf den verängstigt drein blickenden Neville zu. Dieser duckte sich instinktiv Schutz suchend, während sich Snape mit finsterem Blick zu ihm hinabbeugte.

„Longbottom, hat man Ihnen nicht beigebracht, dass Äpfel Lebensmittel und keine Chorknaben sind“, haucht. Verschreckt hielt Neville den Atem an, sein Herz rutschte ihm augenblicklich in die Hosentasche. Naßkalter Schweiß trat ihm auf die Stirn, als er den Atem des Lehrers im Gesicht spürte. Seiner Sinne kaum noch Herr werdend, krächzte er: „Ich dachte…“

„Sie können denken. Das ist mir neu.“

Der Junge wagte nicht, sich zu bewegen. Zu sehr fürchtete er den vernichtenden Blick des Lehrers, der ihn an diesen Sessel zu fesseln schien. Sein Herz raste, holperte und stolperte. Hermine, die die fröhlich musizierenden Äpfel dirigiert hatte, ehe Snape wie eine wild gewordene Raubkatze auf die Bühne gesprungen war, wandte sich nun um und rief: „Bitte Sir. Es war unser aller Idee. Und außerdem macht es den Äpfeln Spaß.“

Verzweifelt grinsend deutete sie auf die roten Weihnachtsäpfel, die sich auf ihren dünnen Beinchen stehend im Rhythmus des Liedes wiegten. Einige hielten Triangeln in ihren Fäustchen und gaben eifrig den Takt an, während andere kleine Kerzen in die Luft hielten.

„Pah“, dröhnte Snape verächtlich und schwang sich erneut auf die Bühne.

„Miss Granger, ich muss Ihnen doch wohl nicht erklären, dass Äpfel in einen Obstsalat gehören und nicht auf die Bühne.“

Während Snape dies sagte, warf er den rundbackigen Musikanten einen gierigen Blick zu, so als wolle er sie auf der Stelle zu Mus verarbeiten. Augenblicklich erstarben die hellen Stimmchen. Dem folgte ein durch laute Entsetzensschreie begleitetes Getrappel kleiner Füße, die die Bühne fluchtartig in allen Richtungen zu verlassen suchten.

„Nicht, bitte hier bleiben. Ihr werdet doch nicht gefressen“, flehte Dobby, der neben Hermine gestanden und dem Gesang munter gefolgt war. Die Hände über dem Kopf zusammenschlagend rannte der Hauself hinter den Äpfeln her, ohne einen von ihnen erhaschen zu können.

„Bitte mithelfen“, keuchte er mit einem verzweifelten Blick auf die übrigen Schauspieler, die dem Spektakel bisher aus ehrfurchtsvoller und sicherer Entfernung gefolgt waren. Doch nun, da sie erkannten, dass ihr mühsam aufgebautes Werk durch ein Fingerschnipsen Snapes wie ein Kartenhaus zusammenzufallen drohte, meldete sich in ihnen der Kampfgeist und sie halfen Dobby.

„Und was haben überhaupt diese Hauselfen hier zu suchen“, schimpfte Snape erbost über Dobbys Eigenmächtigkeit und trat einen Schritt zurück.
Ein lauter, Nerven zerreißend hoher Schmerzenschrei ließ ihn herumwirbeln. Vor ihm stand Winky, die ihrem Geliebten folgen wollte, nun auf dem Boden kauerte und ihren rot angelaufenen Fuß rieb.

„Verdammt nochmal“, brüllt Snape wie ein Löwe, den man in seinem Revier störte.

„Hauselfen gehören an den Herd und nicht auf die Bühne! Was soll das hier werden? Ein Affenzirkus?“

Mit leicht geöffnetem Mund starrte die kleine Hauselfe Snape an. Eine Träne trat ihr in die Augen, die sie sich jedoch, perplex ob der Gemeinheiten, die sie aus dem Munde des vor ihr Stehenden vernehmen musste, vergaß abzuwischen.

Hermine, die noch immer neben Snape gestanden hatte, hockte sich nun neben die Hauselfe und bot ihr ein Taschentuch an. Winky ergriff es zaghaft und tupfte sich die nun kräftiger fließenden Tränen ab. Sanft strich Hermine ihr mit der rechten Hand über den Kopf und flüsterte, mit der linken nach ihrem Zauberstab angelnd einen Genesungszauber.

„Geht es wieder?“, fragte sie die Hauselfe leise.

Diese nickte: „Danke, aber ich will nicht mehr mitspielen.“

Mit hängenden Schultern wandte sie sich zum Gehen.

Snape, der sie Szene aufmerksam beobachtet hatte, konnte sich ein spöttisches Lächeln nicht verkneifen als er der kleinen, leicht humpelnden Gestalt nachrief: „Verschwinde in die Küche und nimm deine Gehilfen mit.“

Snape spürte, wie fiebrige Hitze gepaart mit einem nur mühsam beherrschbaren Zittern in ihm aufstieg. Wenn nicht sofort etwas geschähe, würde seine Fassade zu Staub zerfallen. Bar jeglichen Schutzes blieben ihm ein bis zwei Sekunden, die über Leben und Tod entschieden. Einmal Schwäche gezeigt müsste er sich dieser wild gewordenen Meute junger Hunde ausliefern und … unterordnen. So wie damals. Nein, das würde ihm nicht noch einmal geschehen. Er würde die Zügel nie wieder aus der Hand geben. Nie wieder … Dumbledore war ein Narr, wenn er glaubte, dass nun alles gut werde. Nichts war gut.

Um sein Zittern zu verbergen, wandte er den Kopf leicht nach rechts. Der Zufall wollte es, dass er dadurch nicht nur dem bohrenden Blick Harrys entkam, sondern Neville sah.

Instinktiv verengten sich Snapes Augen zu Schlitzen und er begann den Jungen zu fixieren. Die Verachtung, die er für diesen dümmlich dreinblickenden Bengel schon immer empfunden hatte, schwoll nun zu einem eiskalten reißenden, alle Dämme sprengenden Strom an. Sich an diesem Gefühl festklammernd schleuderte er die eigene Schwäche, diesen sentimentalen Müll von sich. Darin war er Meister.

„Eine Gruppe ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied“, schoß es ihm triumphierend durch den Kopf.

Eine Weisheit, die sich damals wie heute bewahrheiten sollte. Nur war er diesmal nicht das Opfer.

Lüstern sog er den Geruch der Angst in seine Lungen, während seine gierig zuckende Oberlippe gelblich braune Zähne entblößte.

Ja, er weidete sich an diesem Wicht, der ihn aus hohlen glasigen Augen anblickte.

Die Mauer bekam Risse. Und je länger er diesen innerlich bereits am Boden kriechenden Bengel fixierte, desto größer wurden sie.

In wenigen Augenblicken würde diese aus Trotz und Aufsässigkeit erbaute Festung wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen. Er fieberte diesem Moment entgegen, da er als Sieger aus den Reihen der Schüler schreiten und den Ton auf dieser Bühne angeben konnte. Wieder einmal würde er den Schülern dann gezeigt haben, dass sie nichtsnutzige Kreaturen seien. Ein Blick aus seinen schwarzen Augen zertrümmerte die kleine heile Welt dieser naiven, vom Leben noch ungeküßten Hosenscheißer. Von der Härte des Lebens hatten sie doch keine Ahnung! Friedlich schlummerten sie in ihren selbstgesponnenen Kokons und gaben sich der Illusion hin, die Welt verändern zu können. Aber die Realität sah anders aus!

Snape biss sich auf die bebende Oberlippe, ohne jedoch seinen Blick von Neville zu lassen.

Dieses Theaterstück hatte ihm in einem Augenblick alles gegeben und im nächsten all das wieder genommen. Und was blieb? Schulterzuckend versuchte er, es hinzunehmen und sich zu zwingen, sein Leben so gut wie möglich zu arrangieren. Die Welt der Wissenschaft war seine Heimat geworden. Sie wies ihn nicht von sich, verhielt sich ihm gegenüber gleichgültig wie eine Hure, die das Geld kassierte um ihm dann ihren abgelederten und aufgedunsenen Körper darzubieten. Er gebrauchte die Wissenschaft. Und er war froh, dass sie niemals das Wort gegen ihn erhob. Sie schwieg, erduldete alles, gerade so wie es einer guten Hure zukam.

In letzter Zeit aber konnte er diesem stummen Stelldichein nichts mehr abgewinnen. Gerade die Gleichgütigkeit, diese emotionale Leere, die ihn am Anfang sogar gereizt hatte - bedeutete sie doch Freiheit - schlug nun um so erbarmungsloser auf ihn ein, je älter er wurde. Das Nichts hinter all dem erhob seine grauenerregende Fratze. Und wieder traf ihn die Frage nach dem Sinn seines Daseins wie ein Schlag ins Gesicht. Wohin sollte er fliehen, welchen Sinn konnte er sich noch in diese Unentrinnbarkeit stricken?

Und Dumbledore wusste darum und dachte nun … Dieser Narr! Dieser naive Narr!

Helfen konnten doch nur eiserne Selbstdisziplin und Selbstbeherrschung, die die fahle graue Leere in ihm verjagten. Diese bedingungslose Selbstzügelung stellte jedoch nur die Voraussetzung für eine weitere Stufe der Sinn- und Selbstfindung dar. Und diese bestand im Willen zur Macht über Andere! Erst das panische Flimmern in den Augen der Schüler, ihre grotesk verzerrten Mienen, ihre gekrümmten Rücken entfachten in ihm eine bisher ungekannte, beinahe überirdische Erregung, die ihn bisweilen dieser Welt zu entreißen schien. Diese wenigen Sekunden, in denen er mit der Macht eins wurde, genügten um ihn das triste Grau des irdischen Lebens aushalten zu lassen.

Macht. Macht über andere zu haben … Welch wundervolles Gefühl. Und gerade deswegen hatte er die Rolle des Biestes übernommen. Nur deswegen? Er schluckte, zwinkerte. Ja verdammt, nur deswegen.

Harry, der davon ausgegangen war, Snape durch seine Aktion überrumpeln, wenn nicht sogar schockieren zu können, taumelte innerlich. Wie vor den Kopf gestoßen senkte er kurz den Blick. Was nützten ihm sein sicheres Auftreten und die kämpferische Entschlossenheit, wenn Snape die Kraft besaß, sich beidem zu entziehen? Seine Taktik, dem Lehrer immer dichter auf den Leib zu rücken um ihm dann verständlich zu machen, was die Gruppe wollte, schien gescheitert zu sein. Dennoch holte er tief Luft, erhob seinen Blick und rief: „Professor Snape!“

Seine Worte verhallten, ohne dass Snape Harry eines Blickes gewürdigt hätte. In Snapes Ohren klangen sie allerdings wie die letzten Takte einer Marschmusik. Nun, so fühlte er, konnte das Spiel beginnen! Gierig fraßen sich seine Blicke in Neville. Dann schob Snape langsam einen Fuß vor den anderen.

„Professor, ich … wir wollen“, setzte Harry erneut an. Seine Stimme erstarb jedoch in einem Röcheln. Wie gelähmt folgte er mit den Augen dem Schauspiel, das sich ihm bot.

Diabolisch grinsend schlich Snape auf Neville zu, der gleich einer an dünnen Schnüren gehaltenen Marionette rückwärts taumelte und dem Lehrer so die Möglichkeit gab, sich zu befreien.
Schritt für Schritt bewegte sich Snape aus dem Schülerring, ohne auch nur einmal den Blick von Neville zu lassen.

Wie Harry feststellte, schienen die anderen Schüler zu überrumpelt, als dass sie etwas hätten unternehmen können. Aber auch er selbst spürte, wie ihm der Boden unter den Füßen wegzusacken drohte.

Schon fühlte Snape die hitzige Erregung in sich aufsteigen, die sich wärmend seiner zu Eis gefrorenen Eingeweide annahm. Die panische Angst des taumelnden Jungen entfachte in ihm ein Feuerwerk, das seine Seele wach küsste. Schon breitete sie ihre sanften schwarzen Schwingen aus, bereit, sich in den höchsten Höhen der Erregung kurzzeitig über diese Welt zu erheben, als Snape plötzlich wie angewurzelt stehen blieb. Seiner Sinne kaum Herr werdend, holte er verdattert einige Male tief Luft. Neville war verschwunden! Stattdessen traf ihn ein Blick aus zwei fuchsteufelswilden grünen Augen.


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Damit die Schüler nicht so einförmig aussehen, boten wir jedem eine Auswahl an: Unterhemden, Pullis, Strickjacken und andere Uniform-Varianten.
Jany Temime, Kostümbildnerin