von Serena Snape
Im Dunkel der Nacht
Remus konnte heulen vor Wut. Alles in ihm schrie. Was sollte er tun? Was konnte er tun?
Niemand im Schloss wusste, dass er hier war. Er konnte keine Hilfe holen.
Schließlich zog er sich an, und eilte aus dem Schloss.
`Hoffentlich sieht mich keiner!´
Dann eilte er in die Nacht. Doch wo sollte er suchen? Remus war zu aufgebracht um einen klaren Gedanken zu fassen.
Verstört lief er über das Gelände. Wo trafen sie sich? Wie kam Severus dorthin? Außerhalb des Hogwarts-Geländes konnte er überall hinappariert sein. Dort war es sinnlos zu suchen. Doch genauso sinnlos erschien ihm die Suche auf dem Schulgelände.
`Klar Remus, hier treffen sich die Todesser bestimmt. Genau unter Dumbledores Augen. Damit rechnete dieser bestimmt nicht. ´
Remus schüttelte den Kopf über sich selbst.
Inzwischen war er am See vorbei und wollte gerade den verbotenen Wald ansteuern, als er seine Gestalt aus diesem hinaus treten sah.
Remus blieb stehen und versuchte sich ganz still zu verhalten. Wer war das? Wer schlich hier herum? Oder konnte es Severus sein?
Die Gestalt schwankte. Im schwachen Mondlicht konnte Remus einen schwarzen Umhang erkennen.
Remus eilte auf Severus zu. Es konnte niemand anderes sein. Panisch wollte Remus diesen an sich reißen, als Severus vor seinen Augen zusammenbrach. R
Remus konnte ihn gerade noch auffangen, bevor er auf die feuchte Wiese sank.
„Severus? Severus komm´ zu dir!“
Doch Severus antwortete nicht. Remus sah in sein bleiches Antlitz, welches im Mondlicht noch gespenstischer wirkte. Langsam hob Remus den leblosen Körper auf seine Arme und lief so schnell er mit dieser Last konnte, zum Schloss zurück.
Endlich in den Kerkern angekommen, legte Remus den verletzten Severus auf sein eigenes Bett. Schnell machte Remus ein Feuer im Kamin.
Severus Kleidung war feucht, kein Wunder, es hatte schließlich vor einer halben Stunde geregnet.
Nachdem Remus Feuer gemacht hatte, ging er sofort zurück zu Severus. Er musste diesen aus seinen nassen Sachen befreien. Vorsichtig zog er Severus die Kleidung aus. Er sah dabei den Schmerz auf Severus Gesicht und das unkontrollierte Zucken und Zittern. Er sah die grün-bläuliche Marmorierung auf Severus Haut unter den Rippen. Noch ein Überbleibsel des Cruciatus-Fluches.
Überall auf Severus Haut waren Risse und Blut sickerte aus diesen. Remus erinnerte sich an die Mittel im Bad. Er eilte ins Bad und holte alles, was er dort finden konnte. Er würde schon das Richtige tun.
Remus säuberte Severus Wunden und trug dass die Heilsalbe auf. Die Wunden verschlossen sich augenblicklich, zurück blieben nur kleine, blasse Narben.
Remus strich zart über Severus Körper.
`Wie viele solcher Narben er schon hatte. ´
Remus wusste, dass er einen Trank gab, um die Schmerzen des Cruciatus-Fluchs zu lindern.
Aber er selbst durfte nicht zaubern. Dennoch betätigte er den Geheimgang zu Severus Labor. Er ging noch einmal zurück ins Wohnzimmer um eine Kerze zu entzünden und betrat dann das Labor.
Zu seiner eigenen Ãœberraschung fand er neben dem Feuer einen Kessel, der noch magisch warm gehalten wurde. Er schnupperte daran. Ob dies der Trank zum Lindern der Folgen des Cruciatus-Fluches war? Ob Severus damit gerechnet hatte?
Er nahm einen Pokal aus dem Regal und füllte etwas aus dem Kessel ab. Zurück im Wohnzimmer trank er einen Schluck und wartete.
Zehn Minuten später fühlte er sich nicht unwohl, somit war es kein Gift. Remus wusste, es war ein Risiko, aber er flösste etwas des Trankes Severus ein.
Eine viertel Stunde später merkte Remus das Severus Zuckungen aufhörten. Remus atmete beruhigt aus.
Er löschte das Licht, zog sich bis auf die Boxershorts aus und legte sich neben Severus.
Er deckte sie beide zu und nahm Severus fest in seine Arme. Remus spürte noch immer ein leichtes Zittern, doch Severus schien inzwischen ruhig zu schlafen.
Remus schlief nach einiger Zeit ebenfalls ein.
Nur noch ein leichtes Knistern des flackernden Kaminfeuers war im Raum zu vernehmen.
Am nächsten Morgen erwachte Severus. Irgendetwas war anders als sonst. Aber was?
Er versuchte sich zu bewegen, doch aus irgendeinem Grund gelang ihm dies nicht. Er behielt die Augen noch immer geschlossen. Severus hatte Angst vor dem, was er sehen könnte, wenn er sie öffnete.
Ruhig dachte er nach, was war beim Todessertreffen geschehen? Er wusste, dass er das Treffen noch mehr oder weniger heil verlassen hatte, also war er nirgendwo eingesperrt. Ob er es noch zurück ins Schloss geschafft hatte?
Es schien so. Ihm war es warm und er spürte Stoff auf seinem Körper. Es war scheinbar gefahrlos, die Augen zu öffnen.
Severus tat dies und besah sich sein Umfeld. Dies war nicht sein Schlafzimmer, er schien sich in seinem Wohnzimmer zu befinden.
Er versuchte sich erneut zu bewegen, doch irgendetwas drückte ihn hinunter. Severus drehte seinen Kopf, hob ihn etwas an und sah, was ihm das Bewegen erschwerte.
Da lag Remus halb auf ihn drauf. Severus musste lächeln.
Irgendwie gefiel es ihm mehr als er erwartet hatte, einen warmen Körper beim Aufwachen neben sich zu spüren.
Seine bisherigen Lover hatte er nie mit zu sich genommen. Er selbst war in der Nacht gegangen, so war er immer alleine aufgewacht.
Wahrscheinlich genoss er dies nur, weil es Remus war, der nun neben ihm lag. Hatte Remus ihm die Nacht gefunden? Severus nahm dies an.
Mit einem sanften Lächeln schlief Severus erneut ein.
Eine Stunde später erwachte Remus. So gut hatte er schon lange nicht mehr geschlafen. Er gähnte herzhaft und öffnete seine Augen.
`Nanu… was war das? ´
Remus richtete sich erschrocken auf. Sein Blick ruhte auf seiner Hand, welche noch immer auf einer glatten, ansehnlichen Brust lag. Sein Herz schlug schneller, während sein Blick zaghaft nach oben wanderte, und an Severus Gesicht hängen blieb.
Er nahm seine Hand von der Brust und zwickte sich.
Nein, er träumte diesmal nicht. Er hatte tatsächlich die Nacht in Severus Armen verbracht.
Eine Weile betrachtete er noch Severus Gesicht. Er lächelte… `seltsam. ´
Vorsichtig stand Remus auf und ging ins Bad. Es war sicher ratsamer aufzustehen, bevor Severus aufwachte.
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