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Fanfiction

Harry Potter und der Aufgehende Stern - Das Zwischenspiel

von MataAgima

Ein neuer Tag brach an und die Sonnenstrahlen lächelten durch das Fenster und legten sich sanft auf schlummernde Augenlider. Wärme berührte die zarte Haut, Licht tanzte auf jedem Haar, und zart wirbelte die Luft nach einem leisen Atemzug. Jede einzelne Wimper begann sich leicht zu bewegen und schwach griffen die Finger nach der Decke. Das Licht erhellte den Geist, sie öffnete ihre Augen, spürte die Kraft in ihren Körper, bewegte sich, stand auf, lief zum Fenster und öffnete es. Der leichte Wind hob den süßen Duft des Morgens empor und sie genoss es, hielt den Atem, schloss die Augen... und strahlte. Die Bäume begrüßten sie, die Vögel begrüßten sie wie auch die Erde es tat und sie spürte das Leben pulsieren, den nimmer endenden Lebensstrom. Das Holz unter ihren Füßen war kühl und weich, die hölzerne Treppe führte sie sanft nach unten und die Haustür bat sie höflich nach draußen, dort wo das Gras noch von Tau benetzt war und nach neuer Fische roch. Ihr Herz schlug rasch und sammelte alle Kraft, ihre Seele schwebte im Licht und ihr Verstand löste sich auf, jeder Gedanke verschwand und schwirrte schimmernd davon und das was übrig blieb war das pure Glück. Wärme strahlte in ihr, aus ihr, lies sich nicht weiter steigern, nicht weiter festhalten und die Zeit stand still, die Welt stand still und sie lies sich fallen, lies es geschehen. Die Energie explodierte, ihr Verstand kehrte zurück, doch sie setze es nicht ein und wünschte sich das es immer so bleiben würde und versuchte den Moment festzuhalten. Sie spürte die Lebensenergie durch sie durchfließen, aus ihr fließen. Sekunden verstrichen und Ginny öffnete ihre Augen und sah das blaue Schimmern um sich herum und sie hob ihre rechte Hand, spürte ihre Kraft, begann damit das Leuchten zu lenken, es stärker und schwächer werden zu lassen. Und sie lächelte.
*
Die Tage verstrichen und Draco gewohnte sich an sein langweiliges Leben bei Mrs. McGonagall. Die einzige Abwechslung aus der Langeweile und Fernsehenmonotonie hatte er ebenfalls verloren; seit dem der Trank auf das dunkle Mal gewirkt hatte, hatte Draco Moody nicht mehr gesehen. Erneut war ein heißer Augusttag angebrochen und die Sonne brannte bereits am Vormittag unbarmherzig auf die Menschen herab, erhitzte die Luft und den Asphalt. Ihm fiel es immer schwerer aufzustehen; lag immer wieder lange Stunden wach im Bett, ohne Kraft die Augen zu öffnen, ohne den Willen den Tag anzutreten. Die Träume glichen sich, zogen ihn in ein Wirbel aus dunklen Gefühlen, hielten ihn fest. Ein alter Mann fiel. Das grüne Licht. Der Schmerz. Erneut ein grünes Licht. Der schwere Körper seiner Mutter. Der Blick seines Vaters. Wieder im Wirbel gefangen, die schweren Hände, die sich nicht bewegen ließen. Der schwere Kopf auf den Kopfkissen. Die Schwere in seinem Herzen.
Ein Schrei in seinem Geiste!
Draco hörte seinen Schrei, spürte ihn durch den Raum, wünschte sich so lange zu schreien bis er endlich aufwachen konnte und öffnete die Augen. Der Hall des Schreis in seinen Ohren. Das motorische Aufstehen, der Gang ins Bad, der Gang in die Küche. Wasser in einem Glas, so kühl und gut tuend. Es löschte den Brand in seinem Rachen.
Wasser ist blau. Blau ist Leben.
Die Sehnsucht nach Wasser, gegen den Brand in seiner Seele.
Nein, Draco. Es ist meine Gnade und nicht Ihre, die jetzt entscheidend ist.
Der alte Zauberer auf dem Turm. Der freie Fall. Das grüne Licht. Das schimmernde Wasser im Glas.
Draco, Draco, sie sind kein Mörder.
Der Zauberstab der sich leicht senkt.
Lucius nein!
Der Zauberstab der gegen ihn gerichtet wurde.
Das kannst du nicht tun! Er ist mein Sohn. ER IST MEIN SOHN!
Draco hielt es nicht weiter aus, warf das Glas gegen die Wand, schrie sich die Seele aus dem Leib, schrie bis seine Stimme versagte und selbst dann schrie er stumm weiter.
*
Ein weiterer Tag ohne Nachricht. Ein weiterer Tag im Ungewissen. Ein weiter Tag in welchem Tränen geflossen waren. Die Frage, wie der eigene Sohn ihr das antun konnte. Der Vorwurf etwas falsch gemacht zu haben. Zehn Tage ohne Nachricht. Zehn Tage und Nächte voller Sorgen. Zehn Tage Wut.
„Sie kommen klar Molly. Die drei schaffen es!“ Worte die Wirkung verfehlten.
„Was haben sie denn schon alles gemeistert? Der Stein der Weisen! Ginny gerettet! Die Wahrheit über Sirius! Die Wahrheit über du-weisst-schon-wem! Das Ministerium beschützt!“ Worte der Aufmunterung.
„Sie halten zusammen, sie bewältigen jede Aufgabe, sie passen aufeinander auf!“ Worte des Vertrauens.
„Sie werden sich versteckt halten, im Geheimen operieren, unerkannt bleiben!“ Worte der Vernunft.
„Und wir werden sie wieder sehen! Alle drei! Gesund und Munter!“ Worte der Hoffnung.
Langes Schweigen, Stille nach dem Schluchzen. Stille, bis zum nächsten Tag.
*
„Dann sind wir uns einig?“, fragte Lupin. Zögerliches Nicken.
„Snape gehört wieder zum Orden?“, setze Lupin nach. Wieder zögerliches Nicken.
„Wir werden ihm vertrauen?“ Nicken. Murmeln. Geflüster. Und eine Gegenstimme.
„Das ist Wahnsinn...“, sagte Moody leise aber bestimmend.
„Alastor. Ich dachte wir seien uns alle einig.“, seufzte Lupin.
„Wir können ihn im Orden haben, ja.“, rief Moody laut. „Aber vertrauen? Nie wieder! Er ist mit Vorsicht zu genießen. Jede Information die von ihm kommt ist zu überdenken bevor wir sie glauben und nicht für bare Münze zu nehmen!“
„Ich stimme dir ja zu, Alastor, aber Dumbledore hat ihm immer vertraut und ich sehe keinen Grund es nicht zu tun.“, verteidigte Lupin.
„Mag sein. Na gut, Dumbledore hatte vielleicht einen Grund Snape zu vertrauen. Dumbledore wusste schon immer mehr als wir alle und hatte ein Auge auf seltsame Details. Dumbledore hat auch Potter Dinge gesagt die er uns nicht sagen wollte. Aber was Snape angeht...“
„Du sagst es“, unterbrach ihn Lupin. „Dumbledore hat mehr gesehen als wir. Vielleicht auch bewusst seinen Tod in Kauf genommen. Draco hat den Schwur bestätigt und Harry die Vergiftung, woher auch immer sie stammte. Und ich bleibe dabei. Wenn er Snape so sehr vertraut hat, dann reicht das für mich.“
„Das zweifle ich auch nicht an Remus!“, sagte Moody scharf. „Aber selbst Dumbledore kann sich irren!“
„Jetzt reicht es ihr zwei!“, rief Molly dazwischen. „Wir haben lang genug darüber gesprochen. Ich will endlich nach Hause zu meinen Kindern! Snape ist im Orden. Fertig. Schluss. Wir werden es ja sehen ob wir ihm vertrauen können.“
„Ja. Das werden wir sehen.“, zischte Moody furchterregend, beruhigte sich jedoch rasch. „Ich teste das jetzt an Draco.“, sagte er, nahm eine kleine Flasche mit einer dampfenden Flüssigkeit und ging, bevor jemand Einwände erheben konnte.
*
„Mein Lord.“, Snape verbeugte sich leicht.
„Severus. Wie haben sie entschieden? Lassen sie dich auch brav Informationen für mich sammeln?“ Ein unnatürliches Lächeln huschte über die schmalen Lippen. Snapes Mine blieb eisern, selbst als er das Lächeln erwiderte.
„Selbstverständlich.“, sagte er unterwürfig.
„Gab es Probleme?“, fragte Voldemort und schritt los. Snape lief neben seinem Meister her.
„Es dauerte eine ganze Weile, bis sie sich zu einer Entscheidung gerungen hatten. Den Trank haben sie mir sogleich abgenommen und mich zum Warten in ein separates Zimmer eingeschlossen.“, begann er zu berichten. “Ich hätte den Trank problemlos abmildern können, mein Lord.“
Voldemort blieb stehen und blickte ihn amüsiert an.
„Wieso hättest du das tun sollen? Das dunkle Mal des jungen Malfoys ist seiner nicht mehr würdig. Sein Aufenthaltsort unwichtig und uninteressant. Es gibt wichtigeres zu tun. Und wir wollen doch nicht sogleich dein neu gewonnenes Vertrauen riskieren.“
„Ja. Natürlich, mein Lord.“, wieder verbeugte sich Snape.
„Informationen über Harry Potter?“, verlangte Voldemort.
„Keine.“, gestand Snape. „Er und seine beiden Freunde sind untergetaucht ohne jemanden etwas mitzuteilen.“
„Sie werden schon auftauchen. Sie werden sich schon beim Orden melden, früher oder später. Und jetzt komm Severus.“ Voldemort schritt wieder los und Snape wieder direkt neben seinen Meister.
*
„Ginny!“, rief Moody.
„Guten Morgen!“, antwortete Ginny erfreut. „Ein schöner Tag, nicht?“
„Kann man sagen.“ Moody zog sie zur Seite.
„Hast du etwas gehört von...“, fragte er sehr leise. Ginny nickte.
„Ja. Zwei mal in den letzten zwei Wochen. Es geht ihnen gut.“
„Und deiner Mutter hast du...“
„Nein natürlich nicht. Sie würde Ron minütlich etwas schreiben wollen.“, seufzte Ginny.
„Gut. Es bleibt lieber unter uns.“
„Natürlich.“
Moody blickte sie mit dem magischen Auge eindringlich an und grinste.
„Du machst große Fortschritte!“, sagte er.
„Überrascht?“
„Sehr sogar.“ Er überlegte eine Sekunde lang.
„Kurz nach der Hochzeit ist es mir gelungen es zu steuern.“, sagte sie selbstsicher. Er starrte sie eine Weile lang an.
„Ginny, warte mal kurz hier.“ Moody schritt ans andere Ende der Küche und redete kurz mit Ginnys Eltern und sie führten eine kurze Debatte über etwas, was sie nicht ganz verstand. Offensichtlich wollte Moody ihr etwas zeigen, Arthur war einverstanden und Molly gab nach halbherziger Gegenwehr nach. Moody schritt zurück und deutete Ginny an mit nach draußen zu kommen.
„Natürlich ist es dir gut gelungen nach der Hochzeit. Eine Hochzeit ist etwas positives, deine Gefühle waren geordnet, deine Familie um dich versammelt und unterschätz' nicht die Wirkung die Harrys Anwesenheit gehabt hat!“, lehrte er sie. „Aber so wird's nicht immer sein. Das weisst du. Es muss wahr sein und von Innen kommen. Du darfst nichts, gar nichts, ignorieren oder unterdrücken. Und vor allem, darfst du nichts erzwingen.“
„Ich verstehe nicht ganz“, gestand Ginny.
„Oh, das wirst du. Setze dich nicht unter Druck. Wir werden in Hogwarts reichlich Gelegenheit haben darüber zu sprechen. Und erwarte nicht das dir es so schnell wieder so gut gelingen wird. Bereit?“
Ginny fühlte sich überrumpelt.
„Bereit? Wofür?“, fragte sie verwirrt.
„Ich zeige dir etwas. Nimm meine Hand, wir apparieren.“
Einen Sekundenbruchteil später stand sie mit Moody in einem feuchten Keller.
„Wo sind wir?“, wollte sie wissen und blickte sich um. Moody führte sie nach Oben in eine magisch geschützte und mit alten Möbeln bestückte Wohnung. Noch bevor sie etwas Fragen konnte, sah sie einen hochgewachsenen Jungen mit blonden Haaren, den sie sehr gut kannte. Draco bleib bei Ginnys Anblick wie versteinert auf der Treppe stehen. Ginny starrte ungläubig die Treppe hoch. Da oben stand er. Draco Malfoy. Und Gedanken schossen ihr automatisch durch den Kopf. Draco, der sie und ihre Familie verhasste. Draco, der Hermine einen Schlammblut nannte. Der Harry seit Beginn an gehasst hatte. Voldemorts Seite angehörte. Der Todesser in die Schule eingelassen hatte. Schuld daran war, das Bill von einem Werwolf gebissen wurde. Schuld an Dumbledores Tod hatte! Zorn funkelte in ihren Augen und Draco erkannte die Gefahr und versuchte in Panik zurück zu rennen. Ginny zog ihren Zauberstab und schneller, als Moody reagieren konnte, schrie sie: STUPOR! Draco wurde übel gegen die Wand geschleudert, fiel um, fiel die Treppe herunter.
LEVICORPUS! EXPELLIARMUS! ENERVATE!
Moody hatte soeben Dracos Sturz abgefangen, Ginny entwaffnet und den Schockzauber gelöst. Zappelnd hing Draco in der Luft und Ginny blickte keuchend abwechselnd zwischen ihm und Moody.
„Verstehst du jetzt was ich meine?“, sagte Moody lehrend und lies Draco langsam zu Boden. Ginny nickte und verstand. Das seit Tagen gekannte Glücksgefühl war ins Nichts gewichen und sie warf sich sofort selbst vor, zu überheblich gewesen zu sein. Zu selbstsicher!
„Bleib hier Draco.“, sagte Moody rasch, als dieser ängstlich zurückweichen wollte. „Sie tut dir nichts.“, fügte er noch hinzu.
Ginny hob ihren Zauberstab auf und steckte ihn ein.
„Was hat das zu bedeuten?“, frage sie Moody. „Was macht Malfoy hier?“
„Er ist bei McGonagall zu Gast.“, erklärte Moody. „Zumindest bis die Schule wieder anfängt, dann wird er nach Hogwarts gehen. Vertragt euch also, ihr werdet miteinander auskommen müssen.“
„Draco. Nach Hogwarts zurück?“, sagte Ginny leicht ungläubig und Draco erkannte eine Spur Mitleid in ihrem abstoßenden Blick.
„Ginny, wir gehen wieder.“, sagte Moody. „Ihr werdet euch in Hogwarts genug sehen.“ Und ohne das Draco auch nur ein Wort gesagt hatte, gingen beide wieder.
*
„Das ist unglaublich!“, sagte Lupin. „Es vergeht kaum ein Tag, ohne das Todesser öffentlich gesichtet werden! Selbst in Mugglegebieten!“
„Ich denke mal sie suchen nach Harry.“, sagte Moody trocken. Die wöchentliche Sitzung tagte und etliche Mitglieder des Phönixordens waren anwesend, selbst die beiden Weasley Zwillinge. Nur Hagrid fehlte erneut und Snape war auch nicht gekommen.
„Wir müssen was tun! Wir müssen Wachen aufstellen und die Kinder schützen!“, rief Mrs. Weasley.
„Wie denn, Molly?“, sagte McGonagall. „Wo sollen wir denn bitteschön patrouillieren? Wir haben doch keine Ahnung wo Harry, Ron und Hermine stecken!“
„Soll das heißen wir tun nichts!“, steigerte sich Mrs. Weasley wieder einmal in das Thema hinein.
„Es soll heißen, dass wenn wir irgendwo zu patrouillieren beginnen, die Todesser sich diese Gegend besonders genau anschauen werden, weil sie einfach vermuten werden, wir wüssten wo die drei stecken!“, sagte Moody. „Wir müssen einfach Harry vertrauen.“
„Jetzt sind sie schon drei Wochen weg! Ohne Nachricht! Ohne sich ein einziges mal zu melden!“, brüllte Molly.
„Mum!“, riefen beide Zwillinge.
„Ist das nicht Sinn der Sache wenn man untertaucht?“, fragte Fred.
„Das man keine Spuren hinterlässt und man nicht gefunden werden kann egal von wem?“, fügte George hinzu.
„Aber wovon sollen sie denn leben?“, schluchzte sie nun, so das Arthur ihr, mit Engelsgeduld und einem an die Anderen gerichteten entschuldigendem Blick, ein Taschentuch überreichte. Fred und George blickten sich kurz an.
„Mugglegeld, Mum.“, sagten beide. „Hermine hat sich Tage vor dem Verschwinden ziemlich viel von uns geborgt.“
„Ja, sie meinte es sei ihr sehr wichtig und sie würde es irgendwann zurück zahlen.“
„Und wir haben nicht nachgefragt und es ihr gegeben.“, beendete George die Erklärung der Beiden.
„Mugglegeld...“, flüsterte Molly und wischte sich Tränen aus den Augen. „Was wollen sie schon mit Mugglgeld!“, sagte sie lauter.
„Ist schon ok, Molly. Sie schaffen das schon.“, versuchte Arthur sie zu beruhigen.
„Damit kann man doch nicht einmal...“, begann sie erneut sich aufzuregen und wurde jedoch hart von Moody unterbrochen, das selbst Arthur, Remus und Tonks zurückschreckten.
„Nun reiß dich endlich mal zusammen Molly!“, rief Moody erbost. „Das sind keine Kleinkinder. Und du scheinst vergessen zu haben das es noch eine weitere Welt gibt da draußen mit Millionen von Mugglen und die können mit nur einem kleinen Teil der Summe gut überleben!“, brüllte er.
„Was weiß du schon davon sich zu Sorgen zu machen! Oder hast du etwa Kinder!“, fauchte sie ihn an und bereute es sogleich. Einige im Raum fühlten sich schlagartig unbehaglich. Moody blickte Molly eine Weile an, drehte sich um und schritt langsam davon. Das er einen beträchtlichen Anteil des Geldes, vom Konto für den Neuanfang der Dursleys abgezweigt und Hermine übergeben hatte, behielt er nun lieber für sich.
„Molly...“, sagte Arthur leise. „Das war wirklich...“
„Ich weiß.“, unterbrach sie. „Ich weiß und es tut mir Leid. Ich spreche nachher mit Alastor.“, sagte sie entschuldigend. Nur die Zwillinge schauten sich fragend an und verstanden nicht.
*
„Mein Lord.“ Snape verneigte sich tief. „Der Orden hat weiterhin keine Informationen bezüglich des Jungen.“, berichtete er sofort.
„Das ist momentan ohne Bedeutung. Soll er sich ruhig verstecken, früher oder später wird unser Harry Potter schon auftauchen. Bis es soweit ist, kümmern wir uns um das Ministerium.“, sagte Voldemort ruhig.
„Ich habe hier die Liste aller Auroren mit genauen Angaben ihrer Dienstzeiten und wo sie sich aufhalten werden.“ Er übergab Voldemort ein zusammengerolltes Pergament und sein Gesichtsausdruck blieb wie versteinert als dieser den Inhalt las.
„Ich möchte das du die Planungen leitest, Severus. Schaltet einen nach den Anderen aus. Langsam natürlich. Es muss immer wie eine Zufallsbegegnung aussehen.“, befahl Voldemort.
„Ich werde mich darum kümmern“, bestätigte Snape mit Funkeln in den Augen. „Was ist mit Alastor Moody? Er geht in zwei Wochen nach Hogwarts, das wird es schwieriger machen.“
„Der alte Moody ist egal. Soll er ruhig mitbekommen wie seine ehemaligen Kollegen fallen, während er auf Kinder aufpassen muss.“ Mit einer Handbewegung deutete Voldemort an das Thema als abgeschlossen zu betrachten. Snape nahm das Pergament entgegen, verbeugte sich erneut und schritt davon.
*
Molly Weasley fühlte sich vier Wochen nach Ron, Hermines und Harrys Verschwinden weiterhin sehr elend. Zur Ablenkung hatte Arthur Weasley Lupin, Tonks und Moody zum Abendessen eingeladen und Molly verbrachte den ganzen Tag in der Küche und bereitete ein unglaubliches Festessen vor. Nach dem Essen deutete Ginny Moody an kurz mit ihm alleine sprechen zu wollen. Sie ging unter dem Vorwand frische Luft schnappen zu wollen raus und Moody folgte ihr unter dem Vorwand ein Auge auf die kleine zu werfen.
„Ist was vorgefallen?“, fragte Moody sogleich.
„Nein das ist es nicht.“, antwortete sie. „Es geht um Snape.“
„Ah, endlich.“, sagte er. „Also erzähl schon, was ist im Wald vorgefallen?“ Ginny nickte.
„Es war seltsam. Als ich mich umdrehte und ihn sah, hatte er bereits den Zauberstab auf mich gerichtet und wollte einen Fluch loslassen, aber er... verharrte, stand mit einem überraschten Gesichtsausdruck da.“, erklärte sie und Moody hörte aufmerksam zu.
„Ich war davon so überrascht das ich meinen Zauberstab sank. Ich habe irgendwie gespürt, das er mir nichts antun würde, ich weiß nicht warum. Dann hörten wir beide ein Knacken und schossen einen Lähmfluch auf Mr. Malfoy.“
„Du und Snape? Ihr habt beide Lucius gelähmt?“ Moody hob eine Augenbraue.
„Ja.“, nickte sie. „Ich ging dann in Deckung und Snape blickte mich sonderbar an, drehte sich weg und... und zog einen Gedanken aus seinen Kopf, den er dann weg warf.“
Moody blickte erstaunt auf und sein magisches Auge zuckte hin und her als er überlegte.
„Und es war seltsam, er beachtete mich gar nicht mehr, rannte zu Lucius und disapparierte.“, schloss Ginny ab.
„Interessant...“, murmelte Moody. „Und... dieser Gedanke...“, fragte er leise.
„Ich hab ihn aufgehoben und ist jetzt unter meinen Schulsachen.“
„Gutes Mädchen!“, lobte er.
„Was hat das zu bedeuten?“, frage Ginny.
„Ich bin mir nicht sicher. Ich vermute er wollte seine Erinnerung an die Begegnung mit dir nicht in seinem Kopf haben. Vielleicht ist es aber auch etwas ganz anderes.“ Moody überlegte einige Sekunden. „Nächste Woche, in Hogwarts schauen wir uns die Erinnerung an, einverstanden?“
„Gut.“, sagte Ginny erwartungsvoll.
„Was macht eigentlich...“, begann Moody, wurde aber von Ginnys Kopfschütteln unterbrochen.
„Sie hatten leider recht. Die Begegnung mit Draco hat einiges verändert. Ich komme mir so idiotisch vor, ich dachte wirklich ich hätte es schon raus bekommen gehabt!“, machte sie sich selbst Vorwürfe.
„Keine Vorwürfe!“, rief Moody. „Diese Entwicklung hatte ich erwartet, alles andere hätte mich wirkich sehr überrascht. Warte ab. Lass dir Zeit. Und ich denke der Umgang mit Draco wird dir sogar gut tun, denn wenn dir das gelingt...“
„Ich hoffe es sehr!“, sagte Ginny ernst.
„Vertrau mir. Und was wichtig ist, unterdrücke nicht deine Gefühle für Harry und bleib bei der Wahrheit. Du kannst es ihm ruhig sagen wenn du ihn vermisst. Verdränge nichts!“
Ginny verstand. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren gingen beide wieder hinein.
*
„Keine Sorge Mum!“, sagte Fred.
„Wir bringen sie sicher und unverletzt und überhaupt wieder zurück“, machte sich George lustig. Molly begann zu schimpfen, doch die Zwillinge disapparierten mit Ginny noch bevor die ersten Wortfetzen ankamen.
„Wow!“, sagte Ginny. Sie befand sich in einer sehr schmackhaft eingerichteten großen Wohnung in London. Aus dem Fenster konnte man in der Ferne den Big Ben sehen und die Themse floss dicht am Haus vorbei. Ginny schritt auf den Balkon und blickte sich um, kam nach einer Weile wieder rein.
„Nicht schlecht!“, lobte sie und nahm auf der schwarzen Ledercouch Platz. „Also, was gab es so wichtiges? Darf ichs nun erfahren?“
„Natürlich!“, begann George.
„Accio Ginnys Geschenk!“, rief Fred und den Flur entlang kam ein großes Pakte angeschossen. Ginny setzte sich auf und starrte beide an.
„Ähm, ich hatte erst kürzlich Geburtstag.“, sagte sie verwirrt. „Und ihr habt mir schon mehr als genug geschenkt!“
„Ach, hier geht's nicht um Geburtstag“, erklärte George.
„Nein, wir sind einfach stolz auf unsere kleine Schwester!“, sagte Fred.
„Astronomie, Erwartungen übertroffen!“, begann George die Aufzählung.
„Pflege magischer Geschöpfe, Erwartungen übertroffen!“
„Zauberkunst, Ohnegleichen!“
„Verteidigung gegen die dunklen Künste, Ohnegleichen!“
„Und das obwohl du das Pech hattest Snape als Lehrer zu haben!“, lobte George.
„Verwandlung, Ohnegleichen!“, fuhr Fred fort.
„Ok das reicht!“, sagte Ginny grinsend.
„Zaubertränke, Erwartungen übertroffen!“
„Das reicht! Wirklich, ich kenne meine Noten.“, bat sie und die Zwillinge grinsten.
„Aber es kommt noch besser, oder George?“
„Natürlich Fred, denn unsere Kleine ist auch...“
„... Vertrauensschülerin!“, schlossen beide ab und übergaben ihr das Geschenk.
„Komisch, Percy habt ihr damals ohne Ende aufgezogen und er hatte bessere Noten!“, beschwerte sie sich habherzig und begann das Paket zu öffnen.
„Wahnsinn!“, rief sie laut und bestaunte einen frisch polierten und glänzenden Besen.
„Der Feuerblitz II“, sagte Fred stolz. Ginny sprang auf und umarmte beide überschwänglich.
„Danke, danke!“, sagte sie.
„Wir haben gedacht... du hast das mehr als nur verdient!“, erklärte George nachdem er sich loslösen konnte.
„Du hast schließlich immer unsere alten Sachen bekommen...“
„Und du hast dich - im Gegensatz zu Ron - nie darüber beschwert!“
„Und du hattest es gewiss nicht leicht mit so vielen Brüdern!“
„Und erst recht mit uns beiden!“
Ginny schaute sie glücklich an. Sie liebte ihre Familie.
„Gut, nun weg damit, wir liefern es direkt nach Hogwarts, nicht das Mum es beschlägt, weil sie Angst um deine Sicherheit bekommt.“
„Und in ein paar Minuten kommen unsere Freundinnen und wir möchten ihnen unsere Schwester vorstellen!“
*
Draco saß einen weiteren Tag gelangweilt vor dem Fernseher, als es an seiner Tür klopfte. Verwirrt schaltete er das Gerät aus, stand auf, lief zur Tür und öffnete sie. Er blickte hinaus, erschrak und stolperte in Panik einige Schritte zurück, wo er gegen einen Stuhl gelehnt stehen blieb. Ginny betrat mit einem alten Koffer den Raum. Ihr Zauberstab sichtbar in der Hosentasche. Sie blickte Draco mit hartem Gesichtsausdruck an.
„Was-was willst du hier?“, fragte Draco und stand wieder aufrecht.
„Keine Sorge. Ich tu dir schon nichts.“, antwortete Ginny nur und schloss die Tür. „Ich habe dir Schulsachen mitgebracht, oder willst du morgen ohne Bücher nach Hogwarts?“ Sie deutete auf den Koffer und fragte sich erneut warum sie sich für diese Aufgabe so aufgedrängt hatte anstatt es von McGonagall abgeben zu lassen. Er nahm es, warf es aufs Bett und öffnete es. Bücher für das siebte Jahr, Zutaten für Zaubertränke, Federn, Pergamente und... kein Zauberstab.
„Das sind die Sachen die meine Eltern für Rons siebtes Jahr gekauft hatten.“, erklärte Ginny während er den Inhalt inspizierte.
„Das sieht man an der Qualität.“, murmelte Draco und sie beschloss diesen Kommentar zu überhören.
„Wie wärs mit einem Zauberstab, Weasley?“, fragte Draco und blickte sie erstmalig an und hielt ihren Blick stand.
„Nun den hat Ron natürlich mitgenommen. Da musst du McGonagall fragen...“, erklärte sie ruhig.
„Ist er also tatsächlich mit Potter und dem Schlambl...“, weiter kam er nicht. Ginny hatte blitzschnell ihren Zauberstab gezogen und hielt es direkt vor Dracos Gesicht, der sofort zurückwich.
„Du wirst nie wieder dieses Wort in den Mund nehmen!“, belehrte sie ihn zornig. „Nie wieder, verstanden?“ Sie wollte es nicht, aber sie dachte an alles was Draco schon früher gemacht hatte, an Seidenschnabel, an die Todesser in der Schule, an Dumbledore! Und sie musste gegen ihren Zorn ankämpfen. Draco musste ebenfalls an Dumbledore denken und an das was er ihm auf dem Turm gesagt hatte, als er das Wort Schlammblut verwendet hatte.
Bitte verwenden sie dieses beleidigende Wort nicht in meiner Gegenwart.
Draco wollte ihn töten und Dumbledore störte sich an einem Wort?
Er wollte am liebsten wieder losschreien, unterdrückte das Bedürfnis und stattdessen wurden seine Augen feucht. Und er konnte es nicht verhindern! Konnte es nicht unterdrücken und es wurde schlimmer als er sah wie Ginny reagierte und wie der Zorn in ihrem Gesicht verschwand und sie den Zauberstab senkte. Draco setzte sich aufs Bett und nur zwei, höchstens drei Tränen waren ihm entwichen bis er sich wieder gefasst hatte. Beide verharrten und wussten nicht was sie sagen sollten. Während Ginny ihn nur stumm beobachtete, starrte Draco zu Boden. Irgendwann hob er den Kopf und ihre Blicke trafen sich und hielten einige Sekunden.
„Ich...“, begann Ginny unsicher.
„Ist schon ok!“, sagte Draco hart und seine Gesichtszüge versteinerten sich. „Ich brauche dein Mitleid nicht, Weasley!“
Ginny wusste nicht was sie sagen oder machen sollte.
„Mein Mitleid?“, frage sie ehrlich nach einer Minute in der sie sich gefragt hatte, warum man ausgerechnet Draco Malfoy, nach all dem was er gemacht hatte, bemitleiden sollte. Draco blickte sie wieder an.
„Ihr wart doch bestimmt voller Schadenfreude, als ihr es erfahren habt!“, warf er ihr vor. Ginny verstand nicht. Sie hatte keine Ahnung was er meinte.
„Schadenfreude?“, fragte sie verwirrt. „Ich weiß nicht was du meinst. Ich wusste nicht einmal das du hier bei McGonagall bist, bis ich mit Moody hier war.“, erklärte sie.
„Man hat mich in ein Kerker gesperrt!“, schrie er sie an. „Man wollte mich umbringen! Mein eigener Vater!“
Ginny blieb versteinert stehen.
„Mein Vater wollte MICH TÖTEN!“, schrie er weiter. „Er hat an mir den crucio angewendet!“ Und dann sagte er etwas das sie schockierte und ihm wieder Tränen in die Augen trieb: „Und er hat... er hat meine Mutter getötet!“ Sie blickten sich unzählige Sekunden lang an.
„Das wusste ich nicht, es tut mir Leid Draco.“, sagte Ginny leise und aufrichtig. Er kämpfte erneut gegen Tränen an, hob die Hände kurz hoch und lies sie erneut auf seinen Schoß fallen, blickte zum Fenster hinaus und glaubte es einfach nicht, das ausgerechnet er sich vor Ginny Weasley so verletzlich zeigte.
„Es... ich...“, versuchte sie vergeblich die richtigen Worte zu finden und wusste wirklich nicht was sie sagen konnte.
„Schon gut, geh einfach, Weasley!“, baffte er sie an ohne den Blick auf sie zu richten. Ginny schritt langsam zur Tür und öffnete sie, blieb jedoch stehen und drehte sich zu ihm um.
„Nenn' mich nicht Weasley.“, sagte sie ruhig. „Ich heiße Ginny.“ Und mit diesen Worten verschwand sie. Der letzte Augusttag verstrich und Draco blieb auf dem Bett und starrte zur fremden Decke.


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Hoch motivierte Angestellte vergessen morgens aus der S-Bahn auszusteigen, weil sie unbedingt das Kapitel zu Ende lesen müssen. Seit die Potter-Bücher auch in den Chef-Etagen aufgetaucht sind, häufen sich im Management die plötzlichen Krankmeldungen.
Meike Bruhns, Berliner Zeitung