von Serena Snape
Zuneigung
Lucius sah fassungslos zur Treppe und folgte mit seinem Blick Severus, der diese weiter empor stieg. Es war ihm, als würde sein Herz brechen. Gleich wäre Severus die Treppe oben, würde dort ein Zimmer betreten, dort mit dem Anderen dann...
Er wagte nicht daran zu denken.
Tränen brannten in seinen Augen und bevor ihm bewusst wurde, was er tat, rief er schon verzweifelt den Namen seines Freundes.
"SEVERUS!"
Severus hörte wie sein Name gerufen wurde und blieb stehen. Er kannte die Stimme, doch ... dies konnte doch nicht sein. Langsam drehte er seinen Kopf und sah hinunter zum Eingang. Als er dort wirklich Lucius stehen sah, hielt er sich am Treppengeländer fest, seine Gedanken überschlugen sich. Wie kam Lucius hier her? War er aus demselben Grund wie er selbst hier? War er auch vor der Einsamkeit geflohen? Oder, konnte es sein, dass er ihn gesucht hatte? Wozu?
Der junge Mann an Severus' Seite war ebenfalls stehen geblieben. Irritiert sah er von einem zum Anderen.
"Hey ... was ist denn los? Ich dachte wir machen es uns oben gemütlich."
Er grinste lasziv und griff an Severus' Hosenbund, diesen mit sich weiter ziehen wollend. Doch Severus nahm ihn gar nicht richtig wahr. Er blickte noch immer zu Lucius. Langsam hob er eine Hand und wehrte den jungen Mann ab. Leise sprach er zu diesem.
"Es tut mir leid, deine Zeit umsonst in Anspruch genommen zu haben. Deine Drinks an der Bar heute Abend, gehen auf mich."
Damit ging er an dem Mann vorbei nach oben. Am Treppenabsatz blieb er stehen und sah Lucius wieder an.
"Lucius, komm bitte herauf! Wir müssen reden."
Der junge Mann war zu perplex um etwas zu entgegnen und sah Severus hinterher, während der blonde Mann von unten nun an ihm vorbei, die Treppe hoch stürmte.
Lucius blieb zögerlich vor Severus stehen. Beide sahen sich wortlos an. Voller Angst, der andere würde plötzlich verschwinden, nur eine Erscheinung sein.
Unsicherheit hielt beide zurück, ihre Gefühle frei raus zu lassen. Schließlich klang Severus' dunkle Stimme leise an Lucius' Ohr.
"Lass uns in ein Zimmer gehen und reden!"
Langsam ging Severus vor, hoffend Lucius folgte ihm. Er öffnete die Tür zum Zimmer 23 und trat ein. Drinnen hielt er die Tür vor Lucius auf, der ihm bedächtig gefolgt war und nun ebenfalls ins Zimmer ging. Verlegen sah sich Lucius um. Das Zimmer war nur zu einem Zweck eingerichtet worden, somit stand nur ein Bett darin. Ein kleines Bad grenzte an. Es war somit keine Sitzgelegenheit zum Reden vorhanden. Unsicher blieb er im Raum stehen, sein Herz klopfte ihm bis zum Hals.
Severus beobachtete ihn. Lucius' Verhalten hätte ihn amüsiert, würde er selbst sein Herz nicht bis zum Halse schlagen hören.
"Setz dich ruhig aufs Bett. Wir haben bereits gemeinsam in einem Bett geschlafen, und es ist nichts passiert!", er flüsterte fast schon.
Er sah wie Lucius herum fuhr und in zwei Schritten vor ihm stand.
"Warum ist eigentlich nichts passiert, Severus? Sag' mir das!"
Lucius klang verzweifelt und seine Augen suchten in Severus' Gesicht eine Antwort. Severus war der Unterkiefer heruntergeklappt. Er schluckte und stotterte dann leicht. Schließlich sammelte er sich.
"Du.. warst krank, nicht ... du selbst später ...", er brach ab und fing von Neuem an. Er hauchte nun fast ungläubig.
"Wolltest du etwa, dass ... etwas ... passiert?"
Er fuhr sich fahrig durchs Haar.
Bei seinem Anblick konnte Lucius nicht länger an sich halten. Er strich vorsichtig mit seinen Fingerspitzen über Severus' Wange.
"Ich habe dich doch immer geliebt!"
Lucius' Gesicht kam dem des Anderen nahe und vorsichtig legte er seine Lippen auf die von Severus. Wie vom Donner gerührt, stand Severus da. Seine Augen waren vor Unglauben weit aufgerissen. Schließlich hatten Lucius' Worte seinen Geist erreicht und er schloss aufseufzend die Augen.
Zittrig fuhr seine Hand durch das lange Haar seines blonden Engels und er begann sanft den Kuss zu erwiedern. Seine andere Hand legte sich um Lucius' Tallie und er zog diesen fest an sich.
Lucius' Arm schlang sich um Severus' Hals und ihr Kuss wurde inniger. Schließlich löste sich Lucius und hauchte dem Anderen zu:
"Ich habe dich so vermisst!"
Langsam begann er sanfte Küsse auf Severus' Hals zu pflanzen. Er überlegte nicht groß, was er tat. Es war einfach nur schön; und es war höchste Zeit dafür.
Noch immer lag dabei seine Hand auf Severus' Wange. Langsam legte sich Severus' Hand auf diese und hielt sie sanft.
"Lucius, du quälst mich!", hauchte er leise.
Erschrocken wich Lucius einen Schritt zurück.
"Verzeih' ich wollte dir nicht zu nahe treten."
Dabei zog er seine Finger schnell von Severus' Wange. Dieser seufzte leise.
"Du verstehst mich nicht! Ich genieße dies zu sehr!"
Lucius schluckte und sein Blick versank wieder in diesen tief-schwarzen Augen. Seine Stimme klang rau, als er sprach.
"Ich ... auch!"
Nun kam Severus auf Lucius zu.
"Das war alles was ich je wollte ... deine Berührungen, nicht nur deine Freundschaft!"
Er verstummte kurz und sah Lucius erstaunt an. "Du ... auch?"
Lucius nickte. "Ja ... ich liebe dich! Schon so lange!"
Severus atmete schneller und sah ihn einfach nur an. Ein Glanz lag in seinen Augen und ein Lächeln machte sich auf seinen Lippen breit.
"Ich liebe dich auch ... schon immer!"
Lucius fühlte sich auf einmal überglücklich und ein warmes Gefühl machte sich in seinem Magen breit.
"Oh Severus, ob uns beiden noch eine Chance gewährt wird?"
Severus nickte erleichtert. "Scheinbar!", sagte er mit samtig-dunkler Stimme.
Dann reckte er sich und küsste seinen Freund, sanft seine Lippen gegen die des Anderen reibend.
Hinweis:
Das nächste Kapitel fällt hier der Zensur zum Opfer, daher müsst ihr es bei mir per e-Mail anfordern.
malfoy.lucius@freenet.de
Serena
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel
