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Fanfiction

Chasing Dragonflies - Nächtliches Inferno

von Dr. S

„Nott war das, oder? Er hat doch… Oh, ich bin so ein Blödmann! Ich hätte ihm die Feder wegnehmen sollen, oder sowas…“ Cormac wollte am liebsten das Gesicht in den Händen vergraben und so seine Scham verbergen, aber Dracos Hand brauchte seine jetzt mehr.

„Zu spät für Reue, McLaggen. Das macht aus Ihnen ohnehin keinen Helden mehr“, sagte Snape kalt, bevor er neben Draco trat, die Schusslinie so freigab. Cormac hätte ihn dafür am liebsten geschlagen. Die waren gekommen um seinen Draco mitzunehmen, wie konnte Snape es wagen, ihn schutzlos auszuliefern? „Dein Urteilsvermögen war auch einmal besser, Bellatrix. Du ruinierst unseren ganzen Plan Dumbledores Vertrauen zu gewinnen.“

Cormacs Augen weiteten sich und er hätte fast Dracos Hand losgelassen, wenn der sich nicht enger an ihn gedrückt hätte. Was redete Snape da? Wo war er hier nur gelandet? Ein halbes Dutzend Zauberer war kurz davor ihn einfach so zu töten und dann musste er auch noch erfahren, dass Draco ihn wieder nur benutzte? Nein, das konnte nicht sein. Er suchte verzweifelt Dracos Blick, aber der starrte stur seine Tante an.

„Ach, seit wann arbeitet ihr denn zusammen? Dagegen hat sich unser Kleiner doch so gesträubt“, sagte der Kerl, den Draco so liebevoll ‚Onkel Rod‘ genannt hatte.

„Seit seine Mutter mich dazu gezwungen hat?“, konterte Snape und schnaubte auf. „Wo hast du dein Gehirn wieder eingelagert, Rodolphus? Das reicht ja nicht einmal ansatzweise für dich und deine Frau.“

Bellatrix kreischte empört auf und schleuderte kurzerhand einen Fluch auf Snape, den der geschickt und unbeeindruckt abwehrte. Rodolphus blieb relativ gelassen, auch wenn er seine Hand deutlich zur Faust ballte. „Wir nehmen den Jungen mit“, sagte er kalt. „Dann kitzeln wir einfach aus ihm raus, ob es stimmt, was du sagst.“ Er machte ein paar Schritte auf Draco zu, dessen Griff um Cormacs Hand immer fester wurde.

„Natürlich, es ist auch überhaupt nicht auffällig, wenn Draco jetzt – in der heißen Phase – ein paar Tage verschwindet“, sagte Snape voller Sarkasmus. „Wie dämlich seid ihr eigentlich? Habt ihr so lange nicht mehr gefoltert, dass ihr jetzt auf eure eigenen Leute losgeht?“

Etwas Gemurmel drang sogar an Cormacs Ohren. Anscheinend schien Snape ziemlich überzeugend zu sein, was nichts an der Tatsache änderte, dass Cormac extrem verwirrt war. War das am Ende wieder nur ein Spiel, sodass Draco nicht in Gefahr kam? Konnte man das Snape zutrauen? Cormac traute ihm auf jeden Fall zu, dass er Draco nicht in sein Bett lassen würde, wenn ihm gar nichts an dem gerade so ängstlich bibbernden Jungen liegen würde.

„Wenn er nichts zu verstecken hat, wird es gar nicht so lange dauern“, schaltete Bellatrix sich ein, die Snape anscheinend nicht leiden konnte. „Er hat früher so gerne gespielt… Bevor er die wahre Liebe entdeckte, nicht wahr, mein Draco Darling?“ Sie seufzte theatralisch auf, bevor sie Cormac das erste Mal musterte und sich dabei mit dem Zauberstab an der Unterlippe herumfummelte. „Geschmack hat er aber…“ Sie lehnte sich vor und Cormac war verdammt froh, dass sie zu weit weg stand, um ihn berühren zu können. „Lecker.“

Er schüttelte sich und war ganz froh, dass Draco sich auch mal vor ihn stellte. „Lasst ihn da raus. Er ist doch nichts weiter, als ein dämlicher Gryffindor“, musste Draco den schönen Moment natürlich gleich wieder kaputtmachen.

„Und seit wann hast du etwas für dämliche Gryffindors übrig?“, wollte Rodolphus wissen, während Bellatrix Cormac ein übertrieben aufreizendes Winken schenkte, bei dem ihre blutroten Fingernägel im Licht der Zauberstäbe leuchteten. Er wollte lieber gar nicht daran denken, was diese verrückte Frau mit ihm tun würde, wenn Draco ihn wirklich für dämlich hielt.

„Weil Dumbledore dämliche Gryffindors mag! Oder Cormac?“ Draco drehte sich zu ihm, den Rücken zu Onkel und Tante gedreht. Sofort wurde aus dem kalten Blick wieder ein flehender und Cormac deswegen wieder weich. „Bitte“, hauchte Draco kaum hörbar. „Dumbledore steht auf dich, oder? Und weil du auf mich stehst, willst du mir helfen“, fügte er lauter hinzu.

Bellatrix lachte lauthals auf. „Dumby steht doch eigentlich auf die bösen Jungs, oder Snape?“ Ihr Kichern tat Cormac allmählich in den Ohren weh, aber noch schlimmer war die Stille, die folgte, als sie abrupt stoppte. „Genug jetzt. Ich will meinen Lieblingsneffen mitnehmen. Der Gryffindor kann ja zusehen.“

„Ich hab… Nein!“ Draco beschützte ihn wirklich. Cormac wusste nicht, ob er gerührt oder beschämt sein sollte – vielleicht sollte er auch Angst haben, aber so verrückte Leute konnte er schwer ernstnehmen. „Natürlich geh ich mit. Interessiert mich doch nicht, ob ihr mich zur Abwechslung mal nicht für unbrauchbar, dafür aber für einen Verräter haltet. Aber ihr lasst da gefälligst Cormac raus! Ich brauche ihn noch.“

„Draco“, zischte Snape warnend, wurde aber einfach ignoriert.

„Scheinst ja wirklich an McLaggen zu hängen“, gluckste Rodolphus. „Vielleicht spielen wir doch ein bisschen mit ihm, bevor wir die Wahrheit aus dir rausbekommen, Kleiner.“

„Genug“, schnaubte Snape und stellte sich wieder vor seine Schüler. „Ich habe genug von diesem Theater. Ihr benehmt euch schlimmer, als eine Bande Erstklässler. Sucht euch etwas anderes zum Spielen. Wir haben hier zu tun.“

„Oh, okay“, schmollte Bellatrix und schob die dickbemalten Lippen vor. „Aber ich wollte ohnehin noch für so viele Bekannte Rache nehmen, warum nicht bei Tiberius Ogden vorbeischauen, bis Draco Lust hat zu reden?“

Cormac riss die Augen schockiert auf. „Ihr verfluchten Bastarde!“, platzte es aus ihm heraus und er hätte sich auf diese Frau gestürzt, wenn Draco sich nicht mit aller Kraft gegen ihn gestemmt hätte.

„Cormac“, flehte er richtig und schob Cormac in die andere Richtung. „Verschwinde… Geh!“

„Ah, wusste ich doch, dass mir der Junge irgendwoher bekannt vorkam“, lachte Rodolphus. „Wie war nochmal der Name deiner Mummy, Junge? Der war wohl einfach nicht wichtig, bei dem Gesicht. Schade, dass du nicht ihren Körperbau geerbt hast.“

Cormac knurrte auf und schubste Draco zur Seite, rechnete aber nicht damit, dass Snape ihn wieder zurückwarf, bevor er überhaupt in die Nähe von einem der Bastarde kam. Draco packte seine Hand und zerrte Cormac die Straße entlang, bevor Snape ihnen überhaupt zurufen konnte, zu verschwinden.

Allerdings ließ die nächste Gelegenheit einen dieser Mistkerle zu verprügeln nicht lange auf sich warten, als eine weißmaskierte Person direkt vor Draco apparierte. Cormac wollte sich schon auf den Mann stürzen, aber Draco zog ihn zur Seite und rannte weiter, schlug einen regelrechten Zickzack, wann immer jemand ihm den Weg versperren wollte.

Hinter sich konnte Cormac Schreie und aufeinanderprallende Flüche hören, aber immer, wenn er nachschauen wollte, ob Snape tatsächlich in der Lage war ein halbes Dutzend Zauberer ganz alleine in Schach zu halten, zerrte Draco heftig an seinem Arm, bis Cormac das Gefühl hatte, sein Arm würde ihm ausgerissen werden.

Draco konnte nicht mehr laufen, das sah Cormac nicht nur überdeutlich an den viel zu greifbar wirkenden Atemwolken, die sich von der Dunkelheit der Nacht abhoben, sondern auch daran, dass Draco zu stolpern begann. Und das war seine Schuld. Er hatte sich provozieren lassen und verstand zwar nicht, was das verraten hatte, aber irgendwas schien seinetwegen schiefgegangen zu sein.

Cormac wollte das unbedingt wieder gutmachen, weshalb er den Zauberstab zückte: „Stupor!“, brüllte er aus vollem Halse und schleuderte den Fluch auf das Paar Arme, das Draco aus einer Rauchwolke heraus hatte greifen wollen. „Komm her. Draco, komm her“, verlangte Cormac, blieb abrupt stehen und zog Draco mit einem kräftigen Ruck an sich, der sie beide fast auf den Boden warf.

Draco sah ihn aus großen, geschockten Augen an und klammerte sich zum Glück gut fest, als Cormac mit ihm disapparierte. Im Gegensatz zu Draco hatte er ja nicht nur ein paar Übungsstunden hinter sich, sondern schon seine Lizenz und durfte die als volljähriger Zauberer auch dann benutzen, wenn das nicht eindeutig ein Notfall gewesen wäre. Nur schien Draco da nicht dran gedacht zu haben, oder er hatte Angst gehabt, einen Teil seines Körpers zurückzulassen, wenn er es selbst versuchte. Aber dafür hatte er ja Cormac.

„Verfluchter Mist!“ Draco schlug mit voller Wucht gegen Cormacs Brust, bevor er sich an den breiten Schultern festklammerte um nicht ganz auf den Boden zu sinken, sondern nur in die Knie zu gehen. Er schluchzte auf, verbarg das Gesicht in Cormacs Umhang und hörte auch dann nicht auf, bitterlich zu weinen, als Cormac eine Hand auf seinen Kopf legte um ihm beruhigend durch die Haare zu fahren.

Das Waldstück um sie herum war dunkel, aber schneebedeckt, weshalb man wenigstens erkennen konnte, wo man hintrat. Cormac kannte den Weg in- und auswendig, aber erst einmal ließ er sich zu Draco auf den Boden gleiten und nahm ihn fest in den Arm. Dracos Tränen wärmten seinen ausgekühlten Nacken, lösten eine Gänsehaut aus und beruhigten Cormacs ungewöhnlich schnellen Herzschlag irgendwie sogar.

Er konnte kaum realisieren, was da eben passiert war… So viel Action hatte er sich so oft in seinem Leben gewünscht, aber jetzt war alles so schnell gegangen, dass er nichts hatte tun können, als sich durch die Gegend schleifen zu lassen, wie Ballast…

„Das ist alles meine Schuld“, presste Draco schluchzend hervor, grub die Finger tief in Cormacs Schultern. „Wieso hab ich nicht gemerkt, dass jemand mich beim Packen gesehen hat? Wieso hab ich geglaubt, niemanden würde das interessieren? Wieso hab ich geglaubt, ich wäre der einzige Sohn, der seinen Vater so aus dem Gefängnis bekommen will? Wieso… Ich…“

„Draco, es ist gut“, versuchte Cormac zu trösten, aber er konnte Dracos eiskalten Körper gerade nicht einmal warmrubbeln. „Hier findet dich niemand… Snape kann schon auf sich aufpassen. Der wollte uns nur einen Vorsprung geben und haut dann selber ab. Es ist nichts Schlimmes passiert.“

Draco lachte fast so manisch wie seine Tante auf und schaute Cormac aus genau solch verrückten Augen an. „Ich hatte gehofft, sie würden denken, du wärest mein neues Imperius-Opfer. Onkel Rod weiß, dass das der einzige Unverzeihliche ist, den ich kann. So stocksteif wie du warst, hätten sie es geglaubt, aber dann haben sie dich provoziert… Es tut mir Leid…“

„Quatsch…“ Cormac wusste nicht, was er da sagte, aber er wollte einfach, dass Draco aufhörte zu weinen. Allerdings musste er das Schluchzen eine halbe Ewigkeit ertragen und konnte Draco nur in seinen Armen leicht hin- und herschaukeln, bis er allmählich ruhiger wurde.

„Ich wollte nur das Richtige tun und hab wieder alles gegen die Wand gefahren“, krächzte Draco, als er sich schließlich löste, Cormacs Kopfschütteln gar nicht bemerkend, weil er sich umschaute. „Wo… Du hast mir das Leben gerettet.“

„Quatsch“, wiederholte Cormac und rappelte sich auf, als Draco es ihm vormachte, sich dabei umschauend. „Das war der erste Ort, der mir in dem Chaos eingefallen ist. Mein… ähm…“ Er fasste Draco an der Schulter und drehte ihn herum, deutete auf das kleine Haus auf der Lichtung, das beinahe eingeschneit wirkte und hinter der schneebedeckten Weide kaum sichtbar war. „Mein zu Hause.“

Draco griff wie aus einem Reflex heraus seine Hand. „Es war eine blöde Idee mich hierher zu bringen. Damit machst du dir nur…“

Cormac beugte sich herunter und fing Dracos Satz mit seinem Mund auf, gönnte sich einen kurzen Moment Glückseligkeit, als er einfach Dracos Lippen schmecken durfte. „Du bleibst bei mir, weil ich auf dich aufpassen muss“, sagte er bestimmt. „Ich kann auch sagen, dass es meine Schuld sei, weil ich dich überredet hab, nicht wegzugehen.“

„Cormac…“ Draco seufzte auf, drückte Cormacs Hand und senkte den Blick, als er sich zu dem nahegelegenen Haus ziehen ließ. „Gestern um diese Zeit bin ich dir zum ersten Mal um den Hals gefallen, erinnerst du dich?“

„Und jetzt lernst du schon meine Mutter kennen… Geht eben alles ein bisschen schneller bei uns“, versuchte Cormac die Stimmung zu lockern und er zauberte auch ein schiefes Lächeln auf Dracos Gesicht. „Versuch gar nicht, dich zu sträuben. Du hast keine andere Wahl… Aber du wirst es überleben, solange du nichts gegen die Falmouth Falcons sagst.“

Draco blinzelte. „Die Brutalos der Liga?“

„Ja, das sagst du lieber nicht“, schmunzelte Cormac, zückte wieder seinen Zauberstab und öffnete so die Tür.

Alles lag im Dunkeln, aber seine Mutter war bestimmt da und nur wieder auf der Couch eingeschlafen. Zielstrebig zog Cormac Draco durch den Flur und bog in den angrenzenden Raum ab, in dem ein wärmendes Kaminfeuer wenigstens ein bisschen Licht ausstrahlte. Draco entdeckte die schlafende Person auf dem Sofa schneller und brachte Cormac zum Stehenbleiben.

„Willst du deine Mutter wecken und ihr sagen, dass du einen Todesser in euer Haus gebracht hast?“, fragte Draco zischend, mit beiden Händen Cormacs Handgelenk umklammernd und ihn wieder zu sich ziehend.

„Was denn sonst?“, gab Cormac zurück und lehnte sich dabei leicht zu Draco herunter, sprach genau gegen die leicht geöffneten Lippen. „Soll ich einen Todesser in meinem Haus verstecken? Am besten im Schrank unter der Treppe?“

„Vielleicht warten wir einfach, bis sie von alleine wach wird“, antwortete Draco und deutete mit dem Kinn auf die Tür. „Meine Mutter ist immer sehr ungemütlich geworden, wenn ich sie geweckt habe – vor allem, wenn ich schlechte Neuigkeiten hatte.“

„Du bist keine schlechte Neuigkeit“, sagte Cormac und brachte Draco durch diese Worte tatsächlich dazu leicht rosa um die Nase zu werden, bevor er den Blick auf Cormacs Brust fixierte. „Bist du nicht“, wiederholte Cormac, strich Draco die vom Rennen durcheinandergekommenen Haare aus der Stirn und das solange, bis Draco ihn wieder ansah.

„Lass sie schlafen“, sagte Draco, löste seine Hände von Cormacs Handgelenk und drehte sich um, tapste auf leisen Sohlen wieder in den Flur. Cormac seufzte auf und nahm die Wolldecke von der Armlehne des Sofas, bevor er sich daran machte seine Mutter zuzudecken. Das hellbraune Haar verdeckte ihr Gesicht vollkommen und musste von Cormac aus dem Weg gestrichen werden, wobei er deutlich einen Unterschied zu Dracos seidigem Blondhaar spürte. Nicht, dass das Haar seiner Mutter nicht weich und gut gepflegt war, aber es löste absolut gar nichts in Cormac aus und er hoffte, dass das nur daran lag, dass er nicht pervers war, und nicht darauf hinwies, dass er irgendwann auch nichts mehr fühlen würde, wenn er Dracos Haare streicheln durfte.

Seufzend drehte Cormac sich um und zuckte kaum merklich zusammen, als er sich erschreckte, weil Draco am Türrahmen lehnte um ihn zu beobachten. Ein Lächeln umspielte seine Züge, deutlich sichtbar im flackernden Schein des Kaminfeuers.

„Du stehst schon wieder da wie in einem Horror-Roman, Draco“, keuchte Cormac und gluckste, als er sich von dem kleinen Schreck erholt hatte.

Draco hob eine Augenbraue. „Du siehst verdammt niedlich aus, wenn du fürsorglich bist, Cormac“, gab er zurück und ließ dabei offen, ob er das vielleicht als Beleidigung gedacht hatte – jedenfalls wollte Cormac ungerne niedlich sein. Diese Rolle passte viel besser zu Draco.

„Danke“, sagte er deswegen etwas trocken und hoffte gleich darauf, dass ihm sein Tonfall nicht das Recht nahm, Dracos Hand halten zu dürfen. „Du bist bestimmt müde, oder?“

„Cormac, du bist doch nicht ernsthaft so blöd und denkst, ich würde hierbleiben, wenn man mich gerade als Verräter…“ Draco brach ab und atmete tief durch, als Cormac seine Hand fest umschloss. „Ja, verdammt müde…“

„Ich zeig dir, wo du dich ausruhen kannst“, sagte Cormac und zog Draco hinter sich her auf die Treppe zu. Er räusperte sich und versuchte Draco aufzuheitern, als er mit einer ausladenden Bewegung auf eine Tür deutete. „Mein Zimmer – tadaa!“ Es war dunkel, als er die Tür aufstieß, aber wenigstens brachte es Draco zum Glucksen, dass er trotz Cormacs Ausruf gar nichts erkennen konnte.

„Ja, wunderschön“, sagte Draco und stupste Cormac kurz mit dem Ellenbogen an, bevor er sich in den dunklen Raum ziehen ließ. Mit einem Schwenk seines Zauberstabs ließ Cormac die Vorhänge zur Seite schwingen und ließ so das Licht herein, das der Schnee noch ausstrahlte. Wenn er jetzt Lampen anzünden würde, dann könnte man ihr Haus viel zu gut von Weitem erkennen und das wollte er lieber nicht riskieren, auch wenn er es für unwahrscheinlich hielt, dass jemand sie hier finden würde – außer ein Professor, der irgendwann seine Schüler vermisste.

„Wenn du nichts sehen kannst, musst du mehr Gemüse essen“, sagte Cormac und schob Draco auf das Bett zu. Normalerweise war sein Zimmer alles andere als aufgeräumt, aber da er schon ein paar Wochen nicht hier gewesen war, hatte er nichts durcheinander bringen können und war jetzt doch ganz froh darüber, dass Draco nicht von einem Chaos in das nächste stolperte.

„Vorhin hätte ich mit besseren Augen bestimmt…“ Draco stoppte, als Cormac ihn einfach auf das Bett schubste. „Was soll das?“, fragte Draco empört und drehte sich herum, rutschte auf die Bettkante.

Cormac ließ sich neben ihn fallen. „Du wirst von mir nicht noch öfter zu hören bekommen, dass das nicht deine Schuld war, nur weil du dir selbst das Gegenteil einzureden versuchst“, sagte er entschieden und streckte sich ausgiebig, als würde ihn das alles kalt lassen. Einen Arm legte er um Dracos Schulter und schmiegte seine Wange gegen den weißblonden Haarschopf, der sich an seine Schulter lehnte.

„Wie konnte das nur passieren?“, murmelte Draco kaum hörbar und schüttelte den Kopf, als Cormac mit den Schultern zuckte. „Vor ein paar Wochen war ich noch so motiviert und bin fest davon ausgegangen, dass ich alles schaffen könnte… Dann hat plötzlich gar nichts mehr geklappt und ich wollte nichts lieber als Hilfe… aber statt in Snape bin ich in dich gelaufen, als ich sie gesucht habe… Ich will dir das nicht so danken.“

Cormac drehte den Kopf und vergrub das Gesicht in Dracos Haaren. Die Augen schließend sog er den unverkennbaren Geruch von einem frischen Sommerregen ein, konnte es aber nicht wie sonst genießen, weil Draco es anscheinend lustig fand, dass Cormac an seinen Haaren roch, und zu glucksen begann.

„Ich würde dich nicht auslachen, wenn du mal an irgendwas von mir riechen wollen würdest“, murmelte Cormac in die weißblonden Haare, worauf Draco leider den Kopf wegdrehte.

„Da fällt mir ein… Ich hab ein paar Sachen geschrumpft und in meine Tasche gesteckt, weil ich sie…“ Draco murmelte den Rest seines Satzes so leise, dass Cormac ihn nicht verstand, aber bevor er nachfragen konnte, bekam er etwas in den Schoß gelegt.

Die Stirn runzelnd nahm Cormac den Arm von Dracos Schulter und griff nach dem weichen Etwas, das sich als sein Pullover entpuppte. Cormac faltete ihn auf und war froh, dass Dracos Sucherreflexe noch nicht ganz eingerostet waren, weil er das schwere Ding, das aus dem Stofffalten herausfiel, gerade noch rechtzeitig auffangen konnte.

„Mein Pullover?“ Cormac grinste Draco an. „Hast du dran geschnüffelt?“

Zwar konnte man es nicht genau erkennen, aber Dracos Stimme verriet, dass er mehr als verlegen und deswegen sicherlich auch rot war. „Ich bin doch kein Mädchen, Cormac“, versuchte er sich rauszureden, aber irgendwie beschlich Cormac weiterhin das Gefühl, dass Dracos Nase bereits öfter engere Bekanntschaft mit dem hässlichen grauen Stoff gemacht hatte. „Aber es sind noch ein paar Blutflecken von mir drauf…“

Cormacs Augen weiteten sich vor Schock. „Was? Blut?“ Er legte den Pullover beiseite und drehte sich zu Draco, wollte seine Hände greifen, aber die hatten sich um das viereckige Ding geschlossen, das aus Cormacs Pullover gefallen war. „Hast du dir… Ich wollte das nicht glauben, Draco, aber… du hast dir doch nichts angetan, oder?“ Er streckte die Hand aus und strich vorsichtig über Dracos linken Arm, den er vorhin noch bandagiert gesehen hatte.

„Ich wollte nur diese Tätowierung loswerden – außerdem war ich betrunken“, sagte Draco, als hätte er diese Erklärung schon tausende Male abgegeben. „Niemals würde ich… Ich bin nicht feige. Ich laufe auch nicht weg, weil ich zu schwach bin, sondern weil es das Richtige ist.“ Es klang mehr, als wolle er sich selbst davon überzeugen, anstatt Cormac.

„Betrunken kann ich mir dich gar nicht vorstellen“, sagte Cormac und schnappte sich den Bilderrahmen, den Draco umklammerte. „Und was haben wir hier? Du und Professor Snape beim Komasaufen?“ Seine Mundwinkel wanderten nach unten, bevor er seinem Foto-Ich beweisen konnte, dass er besser grinsen konnte.

Draco schnappte ihm das Bild weg und drehte ihm den Rücken zu, als er es wieder in seine Tasche steckte. „Oh, nein…“ Er vergrub das Gesicht in den Händen, als wäre es ihm furchtbar peinlich, dass Cormac das Bild gesehen hatte. „Jetzt hältst du mich wirklich für ein Mädchen, weil ich ein falsches Bild von dir geklaut habe…“

Cormac schüttelte den Kopf und räusperte sich, als er bemerkte dass Draco das ja nicht sehen konnte. „Ich find’s süß“, sagte er und legte die Hände auf Dracos Schultern, drückte leicht zu, als sie sich unter seinen Fingern verkrampften. „Aber es gibt coolere Bilder von mir. Welche, auf denen mein Hemd zum Beispiel nicht kaputtgegangen ist. Ein Nogschwanz hat mir die Knöpfe abgerissen. Der war bestimmt scharf auf mich.“

Draco gluckste leise und auch seine Muskeln entspannten sich langsam aufgrund von Cormacs Hände, die sich auch gar nicht mehr von Dracos Schultern lösen wollten. Cormac zog Draco etwas zurück und fuhr fort mit den Händen über seinen Rücken zu reiben, bis Draco sich gegen ihn lehnte.

„So kann ich nicht weitermachen“, sagte Cormac und schob Draco wieder etwas zurück, fixierte sich auf den blassen Nacken, der zum Vorschein kam, als Draco seinen Schal herunterzog. „Ich musste mir stundenlang Witze von meinem Onkel und meiner Mutter anhören, weil der Nogschwanz mich fast ausgezogen hat. Die Knöpfe wollten sie mir auch nicht wieder anhexen, dabei geht ja nur meine Würde bei verloren.“

Draco seufzte leise, als Cormacs Finger über seinen Nacken wanderten. Er griff nach hinten und klammerte sich an Cormacs Bein fest, das der auf die Matratze gezogen hatte. Die schmalen Finger lagen gefährlich hoch oben auf der Innenseite seines Oberschenkels und brachten Cormac fast dazu seine Hände zu etwas anderem zu benutzen, als Draco zu beruhigen.

Leicht schluckend lehnte Cormac sich vor, atmete direkt gegen Dracos Nacken und spürte ihn leicht erzittern. „Ich meine, ich hätte ja gerne, dass mir jemand anderer die Knöpfe abreißt“, raunte er, ließ die Hände aber erst auf Dracos Brust gleiten, damit er den Mantel öffnen konnte, als Draco sich wieder gegen ihn lehnte. „In etwa so…“ Die Finger in den Mantelseiten verhakend riss Cormac sie kurzerhand auseinander und dankte seiner Treiber-Statur hundertfach, weil er sich bei diesem riskanten Versuch nicht blamierte.

Draco keuchte auf, als Cormac ihm den Mantel von den Schultern streifte, sich dabei vorlehnte und einen noch immer deutlich sichtbaren roten Fleck auf Dracos Hals küsste. Anscheinend wirkte das sogar besser, als eine kleine, unprofessionelle Massage, weil Draco sich richtig gegen ihn sinken ließ, den Hinterkopf gegen Cormacs Schulter fallenlassend.

„Soll ich das jetzt auch versuchen?“, fragte Draco, schaute Cormac einen Moment lang an und drehte sich dann herum, streifte seine Schuhe ab, während er näher rückte. Die Hände nach Cormacs Umhang ausstreckend beugte Draco sich vor und hielt wenige Millimeter vor Cormacs Lippen inne. „Mit meinen schwachen Armen? Der eine tut immer noch weh…“

Den Kopf leicht zur Seite drehend genoss Cormac den heißen Atem, der auf seinen Mund traf, widerstand aber der Versuchung Draco zu küssen. „Findest du, dass das nicht der richtige Zeitpunkt ist?“

Anstatt zu antworten küsste Draco ihn hungrig und zerrte dabei an Cormacs Umhang, war viel zu ungeduldig, als dass er die Kleidung schnell loswurde. Cormac ging es da nicht viel anders. Er erwiderte Dracos Kuss stürmisch, begrüßte die weiche Zunge die gegen seine stieß, während er versuchte Dracos Händen nicht im Weg zu sein, als er nach Dracos Hemdknöpfen griff.

Cormac rollte mit den Schultern, damit er sein Hemd schneller abwerfen konnte. Allerdings gönnte er Draco keinen längeren Blick, sondern zog ihm dessen halbgeöffnetes Hemd hastig über den Kopf, bevor er schnell wieder die verführerischen Lippen verschloss. Er schob Draco nach hinten und drückte ihn auf die Matratze, nachdem er den kleinen Klamottenberg herunter gefegt hatte und seine Schuhe losgeworden war.

Dracos Arme schlangen sich um seinen Nacken um die Distanz bei ihrem Kuss noch weiter zu verringern. Cormac spürte mehr von Dracos Knochen als Muskeln unter seinen Fingern, als er seine Hände über die nackte Brust fahren ließ, innerlich hoffend, dass Dracos Hose ihm diesmal freundlicher gesinnt war. Keuchend bäumte Draco sich auf und stieß mit der Hüfte vor, damit er mehr von Cormacs Hand spüren konnte, die eifrig damit beschäftigt war, ihm diesen Wunsch zu erfüllen.

Mit einem Klacken löste er Dracos Gürtel und öffnete die Hose, während er sich von Dracos Lippen löste. Zärtlich küsste er Dracos Hals, wanderte zu den schmalen Schultern und fuhr mit der Zunge über das viel zu scharf hervorstehende Schlüsselbein. Langsam zog er Draco die Hose herunter, schwer ausatmend, als er das erste Mal die weiche Haut der schlanken Oberschenkel spüren konnte. Dracos Muskeln spannten sich an und er schnappte nach Luft, als Cormac sich aufrichtete.

Den Blick über Dracos Körper wandern lassend fasste Cormac nach seiner eigenen Hose und öffnete sie wohl zu langsam für Dracos Geschmack. Der wunderschöne Körper wand sich ungeduldig auf seiner Matratze, auf einem Bett, das so lange darauf gewartet hatte endlich einmal quietschen zu können. Und wenn er Glück hatte, dann bekam er es hin, dass die Wand als Stoßdämpfer dienen musste.

Cormac schleuderte seine Hose achtlos hinter sich und ließ Draco schon wieder keinen längeren Moment, um ihn zu mustern, sondern fasste ihn an der Hüfte und warf ihn richtig herum. Sich auf die Lippe beißend strich Cormac sanft über Dracos Hüfte und unteren Rücken, grinste leicht, als Draco über die Schulter schaute. Schüchtern war er ganz und gar nicht, streckte sich Cormac lasziv entgegen und beobachtete die Reaktionen, die er dadurch auslöste, aus den Augenwinkeln.

Cormac beugte sich vor und lehnte sich über Dracos Schulter um ihn zu küssen, spürte ein Wimmern gegen seine Zunge vibrieren, als er seine Hand über Dracos Seite nach hinten fahren ließ. Er wollte Draco keine Angst einjagen, ihm erst recht nicht wehtun, aber ein bisschen von beidem ließ sich wohl nicht vermeiden und Cormac wollte das auch nicht, als seine Finger wie von selbst von dieser fremden Hitze angezogen und umschlossen wurden.

Draco drehte seinen Kopf weg, presste die Stirn in Cormacs Kissen und dämpfte so ein schmerzhaft klingendes Keuchen. Trotz seines angespannten Körpers kam er Cormacs immer weniger zaghaft werdenden Bewegungen entgegen und krallte sich haltsuchend an dem bereits ziemlich zerwühlten Bettlaken fest.

Das Bedürfnis in Dracos Gesicht zu sehen, war genauso stark, wie das Verlangen nicht dabei zusehen zu müssen wie er ihm wehtat, aber Cormac hatte sich gestern schon nur sehr schwer zurückhalten können und jetzt könnte er wohl nicht einmal mehr aufhören, wenn Snape höchstpersönlich durch die Tür kommen würde.

Vorsichtig nahm er seine Hand weg, stützte sich neben Dracos Körper auf der Matratze auf und stieß langsam vor. Dabei hatte er nicht damit gerechnet, dass sich diese Bewegung so unglaublich gut anfühlen würde, dass er die Fähigkeit geradeaus zu denken verlor. Er konnte sich nur schwer beherrschen nicht einfach brutal zuzustoßen, aber das leise Wimmern, dass durch den Nebel in seinem Kopf drang, ließ ihn all die Selbstbeherrschung zusammenkratzen, die er noch besaß.

Draco krümmte sich leicht und seufzte erst wieder etwas entspannter auf, als Cormac seinen Rücken küsste, die Wirbelsäule entlangwanderte und die hervorstehenden Schulterblätter wieder entspannen ließ. Mit einem leisen Keuchen kam Draco ihm entgegen, japste ab und zu urplötzlich auf und stieß einmal sogar so etwas wie einen hysterischen Schrei aus.

Cormac ging also davon aus, dass er alles richtig machte, schob seine Hand aber trotzdem unter Dracos Körper und half ihm dabei seinen Höhepunkt zu erreichen, weil er zu beschäftigt war sich an dem Bettlaken festzukrallen. Die sich plötzlich zusammenziehenden Muskeln brachten Cormac ebenfalls zum heiseren Keuchen und er erreichte seinen Orgasmus ein paar kräftige Stöße später.

Draco ließ sich einfach unter ihm begraben, als Cormac sich erschöpft fallen ließ. Ein feiner Film Schweiß hatte sich auf der blassen Haut gebildet und Cormac schmeckte ihn nur zu gerne, ließ Lippen und Zunge fortwährend über Dracos Nacken fahren, bis ihre Atmung sich einigermaßen beruhigt hatte.

„Du zerquetschst mich“, murmelte Draco und machte Anstalten sich herumzudrehen, worauf Cormac sich hastig hochstemmte. Lange Finger strichen ihm das verschwitzte Haar aus der Stirn und brachten Cormac zu einem breiten Grinsen. „Guck nicht so. Deinetwegen kann ich morgen nicht mehr laufen.“

Cormacs Grinsen verschwand und er zog die Augenbrauen zusammen. „Echt jetzt? Du hast nicht geschrien, dass ich aufhören soll“, sagte er, fasste Dracos Hüfte und rollte ihn mit sich herum, sodass er sich von Draco zerquetschen lassen konnte.

„Jaah, ähm…“ Draco schien irgendwie verlegen und dass er nicht wusste, was er sagen sollte, ließ Cormac wieder breit grinsen. „Dafür hat’s mir wohl zu gut gefallen. Jetzt halt die Klappe…“ Das glühendheiße Gesicht in Cormacs Halsbeuge versteckend klammerte Draco sich fest und ließ Cormac nicht einmal dann los, als der sich an die schwere Aufgabe machte, die Decke über sie zu ziehen.

Allmählich taten Cormacs Wangen richtig weh, weil er seine Mundwinkel nicht mehr heruntergezogen bekam, und es war auch schon eine halbe Ewigkeit her, dass er auf diese Weise hatte grinsen können. Fast vergaß er, dass er irgendwie in ziemlich großen Schwierigkeiten steckte, und befand, dass das hier wohl der glücklichste Tag in seinem Leben war.

„Hör auf so zu grinsen“, murmelte Draco, als er einen Kuss auf die Schläfe bekam und so Cormacs Gesichtsausdruck deutlich spüren konnte. „Du machst dich lustig…“

Cormac schüttelte den Kopf, die Arme fest um Draco schließend. „Ich grinse, weil ich glücklich bin. Das würde dir auch mal gut tun…“

„Grinsen?“ Draco hob den Kopf und setzte ein übertrieben steifes Grinsen auf, bevor er die Lippen spitzte um Cormac mit einem Kuss auf die Nasenspitze zum Schnauben zu bringen.

„Glücklich sein“, murmelte Cormac, während er sich den Kuss von der Nase wischte.

Draco verdrehte die Augen, verkreuzte die Arme auf Cormacs Brust und lehnte sich mit leicht schief gelegtem Kopf vor. „Glücklich? Nachdem ich fast dafür gesorgt habe, dass man dich umbringt?“

„Ach, du bist also nicht glücklich, dass wir da rausgekommen sind und jetzt zusammen hier liegen können?“ Cormac umfasste Dracos Kinn und zwang ihn dazu ihn anzusehen. „Es sind gefährliche Zeiten. Ich könnte jeden Moment umgebracht werden, und dann bin ich lieber bei dir, als wieder alleine, also komm bloß nicht mit so einem Kram, dass du zu gefährlich für mich bist.“

„Ich bin kein Gryffindor, Cormac. Es ist eine Tatsache, dass es zu gefährlich für dich ist, mit mir zusammen zu sein, aber wenn dir das egal ist, dann… dann…“ Draco lächelte und gab Cormac einen viel zu kurzen Kuss, bevor er sich gegen die sich immer noch relativ schnell hebende Brust kuschelte. „Es ist deine Entscheidung. Ich bin froh, dass du mich nicht alleine lässt…“

Cormac grinste wieder und fuhr liebevoll durch die weißblonden Haare. „Ich bin froh, dass ich bei dir sein kann.“

„Oh, wie süß“, sagte Draco mit einem Hauch Sarkasmus und drehte den Kopf, damit er aus dem Fenster sehen konnte. „Es schneit…“

Cormacs Grinsen wurde ein kleines bisschen dreckig. „Sex im Schnee?“

Prustend richtete Draco sich auf und klatschte Cormac auf die Brust, ließ seine Finger aber ein paar Linien auf der nackten Haut zeichnen, die Cormac tatsächlich als Runen identifizierte. Jetzt wurde er hier als Pergament missbraucht, aber Dracos Blick ließ darauf schließen, dass er nicht wirklich darauf achtete, was seine Hand dort tat.

„Du hättest irgendwas romantisches sagen müssen“, sagte Draco und schob leicht schmollend die Unterlippe vor.

Cormac prustete ebenfalls. „Dann geht mir ja mein Image verloren“, schmunzelte er und griff Dracos Handgelenk, damit der aufhörte auf ihm herumzumalen. „Niemand steht auf Kerle, die so schmalziges Zeug reden.“

„Äh…“ Draco schien amüsiert. „Doch, darauf stehen Mädchen. Die stehen drauf, wenn du kochen kannst, Interesse heuchelst, und ihnen romantische Musik vorspielst.“

Cormac schüttelte sich. „Ekelerregend. Mach das bitte nicht für mich…“

Auflachend schmiegte Draco sich wieder an ihn. „Was soll ich denn für dich machen?“

Cormac umklammerte immer noch Dracos Handgelenk, ließ den Blick jetzt über die irgendwie merkwürdig stark gerötete Haut des linken Arms gleiten. „Mach Schluss mit deiner Freundin, wenn wir wieder in Hogwarts sind“, sagte er und bekam dafür zu sehen, wie schön Draco nur eine Augenbraue heben konnte.

„Und ich dachte du würdest meinen verführerischen Unterton bemerken, Cormac“, schnurrte Draco, was in Cormac das Bedürfnis weckte, frustriert gegen die Wand zu schlagen. Daran hatte er gar nicht gedacht und das bereute er jetzt fürchterlich.

„Wenn du Schluss mit ihr machst, kann ich einfach in deinen Schlafsaal kommen und dann nerven wir Nott, bis er bereut, dass er dich ausgeliefert hat“, sagte Cormac und nickte entschlossen.

„Jaah…“ Draco nickte wie in Zeitlupe, bevor er voller Sarkasmus fortfuhr: „Das wäre auch eine Methode ihn dafür zu bestrafen, dass er uns fast umgebracht hat.“ Er seufzte schwer auf, bevor er Cormac genauestens musterte, als suche er nach irgendetwas. „Willst du das wirklich? Ich meine… das wäre ja sowas wie ein Outing…“

Cormac runzelte die Stirn. „Findest du das schlimm?“ Er hatte nie darüber nachgedacht, ob er sich diese Frage jemals stellen musste, und im Grunde war sie ihm einfach egal. Draco schien immer größere Probleme damit gehabt zu haben, dass er sich zu einem anderen Jungen hingezogen fühlte, aber die Tatsachen ließen sich ja jetzt schlecht abstreiten.

„Du hast von dem Image angefangen“, murmelte Draco. „Da dachte ich…“

„Was? Dass ich mir die ganze Mühe mache, damit wieder keiner merkt, dass ich endlich mal jemanden abbekommen habe?“ Cormac lachte auf. „Sicher nicht. Also, wenn schon, dann will ich, dass auch jeder weiß, was zwischen uns ist.“

Dracos Gesichtszüge verhärteten sich. „Du findest, dass wir das breittreten müssen, damit du dich interessant machen kannst?“ Schnaubend richtete er sich auf und zog Cormac die Decke weg, damit er sie sich um die Schultern wickeln kann.

Verwirrt wartete Cormac darauf, dass Draco sich wieder einkriegte und zurück zum Kuscheln kam, aber er blieb einfach dort sitzen und starrte aus dem Fenster. „Was denn?“

„Ich mag sowas nicht, okay?“ Draco schaute kurz über die Schulter, bevor er sich wieder abwandte und irgendetwas auf dem Boden suchte. „Ich hab mich zwei Jahre lang wie ein Accessoire behandeln lassen – aber da konnte ich das akzeptieren. Bei dir will ich nicht überall hingeschleift werden, damit jeder zusehen kann, wenn du mir die Zunge in den Hals steckst.“

„Also bin ich dir peinlich?“ Cormac verschränkte die Arme vor der Brust, als Draco ihn perplex ansah. „Das war ja wiedermal klar. Wenn du dich ausheulen willst, dann bin ich gut genug, aber dass ich dir gut tue, das darf natürlich niemand erfahren.“

„Nein“, sagte Draco und knallte Cormac die Decke vor den Kopf, bevor der den Mund öffnen konnte. „Du bist so ein Idiot, Cormac McLaggen. Tust immer so, als wäre dein Ego unerschütterlich, aber in Wahrheit hast du gar keines.“

Cormac zog sich entrüstet die Decke vom Kopf, kriegte aber kein Wort heraus, als Draco sich gerade die Hose schloss. „Was soll das jetzt werden?“

„Weißt du, was ich deinetwegen riskiert habe?“, zischte Draco und Cormac hoffte ernsthaft, dass das Glühen in seinen Augen nur ein sehr unheimlicher Lichtreflex war. „Und das nur, damit du dir einbilden kannst, dass du ganz toll bist. Was ist das bitte für dich? Irgendein Spiel?“

„Spiel?!“ Cormac sprang richtig auf, bekam Draco aber nicht mehr zu fassen, als der sich sein Hemd überzog und sich seinen Mantel schnappte. „Draco, jetzt komm mal wieder runter! Was hab ich denn getan?“

Draco kam leider nicht ansatzweise runter, sondern knallte die Tür richtig hinter sich zu. Die Zähne fest aufeinander beißend suchte Cormac seine Klamotten zusammen und zog sich hastig an, streifte dabei vollkommen konfus seinen hässlichen, tatsächlich ziemlich blutbefleckten Pullover über an dem Draco sicher nie wieder riechen wollen würde. Im Gehen seinen Umhang überziehend hastete er Draco hinterher, der zum Glück leichte Probleme hatte in einem normalen Tempo zu laufen. Trotzdem war er schon halb aus der Tür raus, als Cormac ihn endlich einholte.

„Du kannst jetzt nicht einfach abhauen“, schnaubte Cormac und griff nach Dracos Handgelenk, aber der wirbelte herum.

Abwehrend die Hände hebend stolperte er rückwärts aus der Tür. „Lass mich in Ruhe“, verlangte er und fuhr wieder herum.

Cormac verdrehte die Augen und ging Draco nach. „Jetzt komm wieder rein. Du hast mich nur falsch verstanden“, sagte er und lächelte für den Fall, dass Draco sich umdrehte. „Ich brauche dich ganz sicher nicht, um mein Ego aufzubauen, okay?“

„Nein, natürlich nicht“, sagte Draco und klang beinahe hysterisch. „Du brauchst mich plötzlich nicht mehr. Was hast du mir noch einfach so gesagt, Cormac?“

„So meinte ich das auch nicht! Ich brauche dich… anders…“ Cormac blieb stehen, als Draco sich zu ihm umdrehte.

„Wozu denn?“, wollte er wissen und sah Cormac so fest an, dass der irgendwann nicht anders konnte, als den Blick abzuwenden. „Siehst du. Im Grunde weißt du es doch selber.“ Draco stieß ein heiseres Lachen mitsamt einer dichten Atemwolke aus, die seine angehobenen Mundwinkel verdeckte. „Es reicht, Cormac. Du hast doch jetzt gesehen, dass du jemanden rumkriegen kannst. Dieses eine Mal gibt dir sicherlich genug Selbstbewusstsein, damit du dir jemanden suchen kannst, der sich auch benutzen lassen will.“

„Benutzen?“ Cormac schüttelte den Kopf, aber anscheinend wollte Draco ihm gar nicht zuhören, drehte sich um und marschierte auf den Waldrand zu. „Aber ich dachte ‚brauchen‘ wäre sowas wie ein Synonym für ‚lieben‘!“

Draco blieb stehen, wirbelte pulvrige Wolken Schnee auf und sah langsam über die Schulter. Cormac nutzte die Starre aus und ging schnellen Schrittes auf Draco zu, griff dessen rechte Hand. Die grauen Augen musterten ihn wieder unangenehm lange, bevor sie sich auf seine Hand fixierten. Die Schatten der ersten Bäume, die sie bereits hinter sich gelassen hatten, erschwerten es den Ausdruck in Dracos Augen genauer zu deuten.

„Ich kann sowas doch nicht, Draco“, murmelte Cormac und spürte seine Wangen warm werden, sah deswegen auch lieber auf den Boden. „Ich denke auch gar nicht so weit… oder kompliziert. Nenn mich meinetwegen blöd… Nenn mich, was immer du willst, aber behaupte nie wieder, ich würde dich für irgendetwas benutzen wollen!“

Draco zuckte zusammen, als Cormac ihn richtig anschrie, sagte daraufhin aber gar nichts. Cormac riss ihn mit einem Ruck näher und schlang einen Arm um die schmale Hüfte, bevor er sich herunterbeugte. Dracos Lippen gaben unter seinen leicht nach, erwiderten den zaghaften Kuss aber nicht. Draco ließ sich trotzdem gegen ihn sinken, auch wenn Cormac eher das Gefühl hatte, dass er Draco auf den Beinen halten musste.

„Draco…“ Cormac suchte Dracos Blick, der merkwürdig abwesend schien. „Ich…“ Stirnrunzelnd verstärkte Cormac seinen Griff um den schlaffen Körper, konnte aber nicht verhindern, dass Draco ihm regelrecht aus den Armen rutschte. Mit großen Augen starrte Cormac auf den regungslosen Körper, der wie eine Puppe in den Schnee gefallen war.

„Draco?“ Cormac kniete sich hin und rollte Draco auf den Rücken, umfasste das immer noch warme Gesicht. Dracos Augen waren leer, kein einziges Lebenszeichen mehr auf der farblosen Iris. „Draco?“ Er schüttelte so heftig er konnte, worauf Dracos Kopf von einer Schulter auf die andere rollte, aber außer, dass die schmalen Lippen sich leicht öffneten, passierte absolut nichts.

Ein gewaltiger Donnerschlag ließ Cormac zusammenzucken, aber Draco rührte sich trotz des Knalls nicht. Auf der grauen Iris spiegelten sich dafür orangerote Flammen und Cormacs Seite wurde allmählich merkwürdig warm.

Ein Zittern durchfuhr seinen Körper und sein Herz schlug ihm lautstark bis zum Hals, was der erneute Knall auch nicht übertönen konnte. Cormac konnte nicht anders als Draco anzusehen, der sich immer noch nicht rührte, wollte auch gar nicht zur Seite sehen, wo er herausfinden würde, warum ihm plötzlich so warm wurde, obwohl die bittere Kälte ihn eben noch zum Zittern gebracht hatte.

Erst ein lautes Zischen ließ Cormac den Kopf drehen. Bevor er zum Himmel schaute, wo sich eine bekannte, aber trotzdem nicht sehr vertraute Wolkenformation bildete, musste er mit dem Schock zurechtkommen, dass Flammen aus den Fenstern seines Hauses schlugen. Dichte Rauchwolken stiegen in Spiralen hoch zum Himmel, an dem das Dunkle Mal Cormac auslachte.

„Nein… Mum…“ Cormac schüttelte den Kopf und sah zu Draco, dessen Augenlider sich halb geschlossen hatten. „Draco?“ Er rüttelte noch einmal, aber wieder passierte nichts. „Du… Du wartest hier.“ Cormac lehnte Draco gegen den nächstbesten Baum und rappelte sich auf, ballte die Hände zu Fäusten als er ein verrücktes Lachen durch die Nacht schallen hörte.

Das würden diese verrückten Leute büßen…

„Schön hiergeblieben“, kam eine andere Stimme von hinten, aber bevor Cormac sich umdrehen konnte, traf ihn etwas Heißes im Rücken und er wurde nach vorne geschleudert, landete mit dem Gesicht im Schnee. „Wenn du dich ruhig verhältst, wird dir nichts passieren, Cormac.“

Stöhnend versuchte Cormac sich aufzurichten, konnte sich aber nur schwerfällig auf den Rücken drehen und den Kopf leicht heben, musste zusehen, wie Rodolphus Lestrange sich zu Draco herunterbeugte. Als würde er nichts wiegen lud er ihn auf seine Schulter und drehte sich dann Cormac zu.

„Du solltest mir dankbar sein. Hätte meine liebe Frau dich gefunden, dann wärst du jetzt schon längst wieder bei deiner lieben Mutter“, sagte er und klopfte dabei auf Dracos unterem Rücken herum. „Eigentlich eine Schande so eine hübsche Frau in die Luft zu jagen.“ Er zuckte mit den Schultern, worauf Draco ihm fast herunterrutschte. „Man sieht sich, Kleiner.“

„Was haben Sie mit ihm gemacht?“, presste Cormac hervor und richtete sich anscheinend zum Erstaunen des Mannes auf. „Haben Sie ihn umgebracht?“

Rodolphus grinste ihn an. „Ja, eiskalt.“


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