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Fanfiction

Chasing Dragonflies - Das Dunkle Mal

von Dr. S

Auf der sonst makellosen, fast weißen Haut prangte kontrastreich die abscheulichste Tätowierung, die Cormac jemals gesehen hatte. Die tiefschwarzen Linien des Dunklen Mals sahen so unglaublich falsch auf Dracos Haut auf, dass Cormac am liebsten glauben wollte, dass das nur ein schlechter Scherz war und er mit genügend Anstrengungen die Tinte wegschrubben können würde, aber als das magische Zeichen sich leicht zu bewegen begann wurde jeder kleiner Hoffnungsschimmer eiskalt ausgelöscht.

„Ich…“ Cormac wich ans andere Ende des Sofas zurück und konnte sich nur einen Moment dem flehenden Blick aus Dracos Augen stellen, bevor er den Kopf zur Seite drehte. „Ich…“

„Cormac, bitte…“ Draco krempelte sich den Ärmel runter und wollte Cormac berühren, aber der wich vor den zitternden Fingern der linken Hand zurück, als wolle die zum Todesstoß ausholen. „Bitte, ich… Du musst verstehen, dass ich… keine Wahl hatte. Meine Familie erwartet das von mir. Mein Vater hat Fehler gemacht, die jemand ausbügeln musste. Ich habe nur diese eine Chance meine Familie zu retten, sonst… wird der Dunkle Lord alle umbringen, die mir etwas bedeuten…“ Draco sprach hastig und verhaspelte sich einige Male, was mehr als deutlich machte, dass er gerade viel weniger als sonst nachdachte.

„Und was sollst du tun?! Oder was hast du schon getan?! Ein Muggel-Baby umgebracht?!“ Cormac sprang kopfschüttelnd auf und hob abwehrend die Hand, als Draco erneut die Finger nach ihm ausstreckte. „Könntest du das, Draco? Kannst du unschuldige Menschen umbringen? Weil du das damit versprochen hast!“ Es tat ihm keine Sekunde leid so laut zu werden, auch wenn Draco schließlich nur noch ein kleines Häufchen Elend war, das verzweifelt versuchte sich das Hemd wieder zuzuknöpfen und damit weniger verletzbar zu wirken.

„Ich wusste, dass du mir nicht zuhören würdest“, versuchte Draco mit ruhiger Stimme zu sagen, aber das misslang ihm hörbar. Nicht nur sein Körper zitterte wie Espenlaub und obwohl er die schweren Schluchzer schlucken konnte, liefen ohne Unterlass Tränen über seine eingefallenen Wangen, die Cormac so gerne wegwischen würde.

„Ich hab dir zugehört!“, verteidigte Cormac sich. „Aber es ändert nichts an den Tatsachen, verdammt nochmal! Du bist einer von denen! Jetzt versteh ich auch, warum du so auf deine Tante abfährst. Was ist sie? Dein großes Vorbild? Habt ihr in den Ferien zusammen geübt, wie man drei Muggel auf einmal umbringen kann?“

Draco ließ den Kopf hängen, bevor er das Gesicht in den Händen vergrub und so seine Schluchzer dämpfte.

„Hast du schon einen getötet? Oder fragst du mich deswegen, wie ich es mit meinem Gewissen vereinbaren kann, einen Nogschwanz zu töten?“ Cormac brüllte zwar nicht mehr, aber Dracos Zustand veränderte sich trotzdem nicht zum Positiven. „Dein Gewissen hast du damit abgegeben, Draco. Irgendwann kannst du dich auch nicht mehr an die Ausrede klammern, dass du Menschen kaltblütig ermordest, nur um deine Familie zu retten.“

„Ich rede mich nicht raus!“, gab Draco zurück und verschluckte sich an einem Schluchzer, worauf er leise hickste. Eine Hand gegen seine bebenden Lippen pressend sah er zu Cormac hoch, die grauen Augen plötzlich alles andere als emotionslos, aber so bettelnd, dass Cormac nicht lange hineinsehen konnte. Er wandte den Blick ab und fixierte sich auf das immer noch knisternde Kaminfeuer.

„Du redest dich immer raus, Draco“, sagte er tonlos, die Hände langsam zu Fäusten ballend. „Aber das kannst du nicht schön reden. Es ist abstoßend. Ich hätte niemals gedacht, dass du…“ Cormac schüttelte den Kopf und fuhr sich frustriert durch die Haare, lauschte dabei Dracos verzweifelten Schluchzern, die mit jeder Sekunde bitterlicher wurden. Er konnte sich jetzt aber nicht dem Verlangen hingeben, Draco zu trösten, sondern musste das Richtige tun und irgendjemanden sagen, dass ein Todesser hier fröhlich durch die Gänge hüpfte.

Aber Draco war alles andere als fröhlich… Es war überdeutlich, dass er mit dieser Situation überfordert war und höchstwahrscheinlich sogar bereute, dass er sich so eine hässliche Tätowierung verpasst hatte, die er im ersten Moment cool gefunden hatte. Cormac wusste ganz genau, wie sich sowas anfühlte, und er wusste, dass Draco alles andere als abgrundtief böse war.

Er konnte Draco doch nicht irgendwelchen Menschen überlassen, die ihn überhaupt nicht kannten… Aber kannte er Draco denn? Im Nachhinein hätte er sich denken können, was Draco so plagte, und dann hätte er ihn wahrscheinlich einfach in Ruhe gelassen. Jetzt aber… hing er an Draco. Mehr als er für normal hielt. Beim besten Willen konnte er nicht auf die ohnehin sehr leise Stimme der Vernunft hören und Draco verraten.

Gerade jetzt brauchte Draco ihn doch, brauchte jemanden mit dem er reden konnte und der ihm helfen würde die richtige Entscheidung zu treffen, bevor er wirklich jemanden Schmerzen zufügte. Cormac glaubte nicht, dass Draco bereits irgendjemand anderen als sich selbst mit dieser Entscheidung wehgetan hatte. Er litt doch deutlich darunter und er brauchte Cormac, damit er wieder auf den richtigen Weg fand. Endlich würde er beweisen können, dass Cormac McLaggen zu mehr im Stande war, als ein Pfund Doxy-Eier zu essen.

„Draco…“ Cormac setzte sich vorsichtig wieder neben Draco und legte ihm einen Arm um die Schulter, ließ sich nicht davon beirren, dass die schmalen Schultern sich vollkommen verkrampften. „Wir kriegen das schon wieder hin.“

Draco riss sich blitzschnell los und wich mit panischem Gesichtsausdruck ans andere Ende des Sofas zurück. „Du willst mich verraten? Ich hab’s gewusst“, bohrte er Cormac ein Messer direkt ins Herz. Niemals in seinem ganzen Leben würde er irgendetwas tun, dass Draco schaden könnte. „Mach doch“, hauchte Draco und holte zittrig Luft. „Dann seh ich wenigstens meinen Vater in Askaban wieder.“

Cormac schüttelte den Kopf. „Ich will dich doch nicht ausliefern. Für was hältst du mich?“

„Anscheinend hältst du mich doch für einen kaltblütigen Mörder!“, fuhr Draco ihn an und hob abwehrend die Hände, als Cormac näherkommen wollte. „Meine Motive interessieren dich doch genauso wenig, wie die Tatsache, dass mich der bloße Anblick von diesem Ding auf meinem Arm in Tränen ausbrechen lässt!“

Cormac umfasste Dracos Gesicht und wischte die nassen Spuren von seinen Wangen, bevor er ihn unter Einsatz all seiner Kräfte an sich zog, dabei ignorierte, wie heftig Draco sich sträubte. Es fühlte sich wie eine halbe Ewigkeit an, bis Draco endlich aufhörte sich zu wehren und sich an Cormac festklammerte – und er klammerte sich verzweifelt fest, als würde er sonst in ein bodenloses Loch der Verzweiflung fallen. Cormac konnte ihn dann auch nicht unter Berücksichtigung der Umstände fallenlassen.

„Ich will nicht daran denken, dass du das getan hast, weil du denken könntest, es sei cool, aber es war eine falsche Entscheidung. Es ist nicht richtig seine Ansichten auf diese Art und Weise durchzusetzen. Ich will keine politischen Diskussionen mit dir führen, weil ich sicher auch nicht alles automatisch gutheiße, was wir wegen der nichtmagischen Bevölkerung auf uns nehmen müssen… Dieses ganze Versteckspiel geht mir gehörig auf den Geist, aber niemals kann das rechtfertigen, dass irgendjemand zu Schaden kommt. Niemals“, sagte Cormac eindringlich, eine Hand auf Dracos Hinterkopf legend, als der das Schluchzen in seiner Halsbeuge erstickte. „Du weißt das doch, Draco. Auch wenn du andere Ansichten hast, weißt du doch, dass es falsch ist, die so radikal durchsetzen zu wollen…“

Draco nickte kaum merklich, die Finger wieder über Cormacs Nacken fahren lassen und in seinen Haaren vergrabend. „Ich kann’s doch nicht mehr ändern“, presste er so leise hervor, dass Cormac ihn nicht verstanden hätte, wenn Draco die Lippen nicht genau gegen sein Ohr drücken würde. „Es macht alles nur schlimmer, dass ich nicht mal einen Cruciatus vernünftig hinbekomme. Ich könnte auch niemals nur einen Nogschwanz umbringen. Es geht einfach nicht… Ich bin zu schwach… und meine Eltern werden dafür zahlen müssen, wie ich für die Fehler meines Vaters büße…“

„Nein…“ Cormac schüttelte erneut den Kopf und strich beruhigend über Dracos Hinterkopf. „Das ist nicht schwach. Du willst das Richtige tun und wehrst dich nur dagegen, weil du denkst, dass es schwach ist. Tu das nicht, Draco. Wenn du zeigen willst, dass du nicht schwach bist, dann hör auf zu weinen und geh zu Professor Dumbledore, oder meinetwegen Snape. Sag irgendjemanden, dass du Hilfe brauchst.“

Draco schniefte leise. „Cormac…“ Er drehte den Kopf und suchte Cormacs Blick, ließ sich die Tränen von der Wange wischen, ohne dass rote Flecken der Scham seine blasse Haut färbten. „Hilfst du mir?“

Leicht lächelnd strich Cormac die blonden Haare aus Dracos tränenverschmierten Augen. „Ich hätte dich eh gezwungen, wenn du dich gewehrt hättest“, sagte er und zauberte dadurch endlich mal wieder ein Schmunzeln auf Dracos trauriges Gesicht. „Du bedeutest mir zu viel, als dass ich jetzt einfach wegsehen könnte…“

Draco wurde jetzt doch wieder leicht rosa um die Nase. „Bedeute dir viel?“, murmelte er kaum hörbar und anscheinend mehr zu sich selbst. „Immer noch?“ Die hoffnungsvoll leuchtenden Augen waren so ungewohnt in Dracos Gesicht, dass Cormac nicht wusste, was er davon halten sollte. Es schmeichelte ihm und vor allem tat es seinem Ego verdammt gut mal wieder so angesehen zu werden, ganz so, als wäre er wichtig. Er mochte dieses Gefühl, mochte es, dass Draco sich auf ihn verlassen wollte und vor allen Dingen erfüllte es ihn irgendwie sogar mit Stolz, dass Draco ihm sein Geheimnis anvertraut hatte.

„Das ändert sich doch nicht plötzlich…“ Cormac blinzelte schnell hintereinander, als Draco sich zaghaft vorlehnte. Er bekam einen flüchtigen Kuss auf die Lippen, bevor Draco sich gegen seine Brust drückte. Cormac schloss Draco fester in seine Arme, als er weiterhin zitterte, als wären sie nicht in einem angenehm warmen Raum mit einem Kaminfeuer, das einfach nicht erlöschen wollte.

„Du weißt nicht, wie froh mich das macht“, wisperte Draco und lachte heiser auf. „Ich… Ich hatte… hatte…“

„Du hattest Angst, ich weiß“, beendete Cormac Dracos Satz und fand sich daraufhin in einer fast zu heftigen Umklammerung wieder, die Cormac beinahe die Luft abschnürte – aber wozu musste er atmen, wenn er Draco Halt geben konnte? „Es gibt auch keinen Grund keine Angst mehr zu haben. Du hast dich in einen riesen Schlamassel gefahren, aber ich lasse dich ganz bestimmt nicht im Stich.“ Cormac erzitterte, als Dracos Lippen sich sanft gegen seine Brust drückten. Die federleichten Lippenberührungen ließen Cormac beinahe vergessen, dass er zur Abwechslung mal wirklich große Probleme hatte.

Draco mochte die ganz normalen Probleme vertreiben können, die Cormac für so unüberwindbar gehalten hatte, aber das hier war zu heftig. Cormac wollte gar nicht daran denken, dass nicht nur Dracos Leben hier auf dem Spiel stand, auch wenn ihm keines sonst so wichtig war, aber wie sollte er eine Minute nicht über eine Möglichkeit nachdenken, wie er jemanden beschützen konnte, der ihm so unendlich viel bedeutete?

„Du musst das jetzt nicht tun“, murmelte Cormac und schlug die kleine, notgeile Stimme in seinem Hinterkopf, als die dagegen aufbegehrte, dass Cormac Draco am liebsten weggedrückt hätte, als der sich auf seinen Schoß schwang. Allerdings konnte er bei diesem Anblick gar keine extremen Richtungen einschlagen; weder konnte er Draco von sich runterstoßen, noch konnte er sich auf ihn stürzen um sich endlich zu nehmen, was er schon so lange haben wollte. Er wollte Draco spüren und wollte spüren, dass Draco ihn wollte.

„Aber ich wollte das schon die ganze Zeit tun“, raunte Draco, die Arme um Cormacs Nacken legend, wo er sicherlich überdeutlich spüren konnte, dass alle noch so feinen Härchen senkrecht standen und sich seinen Fingern regelrecht entgegenstreckten. „Das einzige, was mich davon abgehalten hat, kennst du jetzt… aber es gibt noch so viele Dinge, die du kennenlernen musst…“

Cormac schluckte hart und versuchte mentale Mauern aufzubauen, die sein Blut davon abhalten würden, sich genau dort zu sammeln, wo er gerade seine Finger auf Dracos Körper liegen hatte. Sich schnell an Dracos Hüfte festklammernd versuchte Cormac sich nicht noch ein drittes Mal zu blamieren, wenn er versuchte diese verfluchte Hose aufzubekommen. Er musste auch gar nicht mehr Haut spüren. Es reichte ihm vollkommen Dracos Gewicht auf seinen Oberschenkeln zu spüren.

„Hat es dir die Sprache verschlagen?“, wollte Draco wissen, die Lippen nur wenige Millimeter von Cormacs entfernt. „Willst du lieber, dass ich den Mund halte?“

„Woher soll ich das wissen? Hab ich das vorher schon mal gemacht?“, entlockte Cormac Draco ein kleines Glucksen, was ihm auch gleich viel besser gefiel, als die Leidensmiene. Wenn er bloß aufhören könnte immer wieder auf Dracos linken Unterarm zu starren, wo unter dem schwarzen Ärmel ein ebenso schwarzes Mal lauerte…

„Willst du, dass ich erst…“ Draco biss sich auf die Unterlippe und hatte selbst Schwierigkeiten seine Hose aufzubekommen, was Cormac glucksen ließ. „Die ist nicht so eng, als dass ich nicht einfach raussteigen könnte…“

„Du bist einfach zu dünn“, murmelte Cormac, die Finger vorsichtig über Dracos Hüftknochen fahren lassend, fast als hätte er Angst etwas kaputtzumachen. „Versprich mir, dass du mehr essen wirst…“ Er sah Draco an, suchte aber vergeblich den Blick aus den grauen Augen. „Was willst du denn tun, Draco? Dich zu Tode hungern? Denkst du, das ändert irgendwas daran, wie viel Scheiße du gebaut hast? Glaubst du, das könnte davon ablenken und alle würden nur noch Mitleid für dich empfinden?“

Draco schaute ihn geschockt an, bevor er den Kopf schüttelte. „Das klingt, als wärest du… Bist du sauer auf mich?“

Cormac nickte ohne zu zögern. „Natürlich“, sagte er, worauf Draco hastig wieder von seinem Schoß rutschte. „Ich will nichts schöner reden, als es ist…“

„Und ich werde mich nicht entschuldigen“, sagte Draco mit fester Stimme, sah dabei unentwegt aus dem Fenster, während Cormac sich dem Kaminfeuer zuwandte. „Ich hab getan, was ich für richtig gehalten habe. Es war nur die Ausführung, an der ich gescheitert bin.“

„Du willst also auch niemanden… um Hilfe bitten?“, wollte Cormac wissen und verknotete die Finger in seinem Schoß. Er mochte dieses Gefühl nicht. Das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren und nicht zu wissen, was ihn gleich erwarten würde – nicht zu wissen, ob Draco ihn zwingen würde, die richtige und doch so falsche Entscheidung zu treffen. „Draco, was willst du tun?“ Cormac drehte sich zu Draco um, der eine ähnliche Haltung eingenommen hatte, dabei genauso unsicher aussah, wie Cormac sich fühlte. „Draco.“

Langsam drehte Draco den Kopf und sah ihn wenigstens wieder an, sagte aber immer noch kein Wort.

„Was willst du tun, Draco?“, wiederholte Cormac, streckte die Hand aus und hob Dracos Kinn wieder an, als der den Blick senkte. „Du musst selbst entscheiden, ob du das tun kannst, Draco. Ich weiß nicht, was du tun sollst, und du sagst es mir auch besser nicht, weil ich mir gar nicht vorstellen will, was dich so fertig macht, aber du musst mir sagen, wie du dich entscheidest. Kannst du diese Dinge tun? Könntest du mich umbringen?“

Dracos Augen weiteten sich und er umklammerte Cormacs Handgelenk, schaute ihn verzweifelt an. „Du bist doch aber… Niemand hat einen Grund dich zu töten!“ Er pausierte einen Moment und fragte etwas leiser: „Oder?“

Cormac rückte näher an Draco heran und umfasste die trockenen, zitternden Hände, wärmte sie zwischen seinen. „Du weißt, dass die da keine große Ausnahme machen. Es geht doch schon längst nicht mehr um politische Ziele. Die wollen Macht und nicht Gerechtigkeit.“ Er schüttelte den Kopf, als Draco den Mund öffnete. „Ich muss dir das alles nicht erklären, oder? Du bist intelligent genug, um das alles zu wissen. Sag mir einfach, wofür du dich entscheidest.“

„Meinst du… Was sind denn meine Optionen, deiner Meinung nach?“, fragte Draco und lachte spöttisch auf. „Etwa du oder meine Familie?“

Cormac ließ Dracos Hände los. „Ich hab nicht… Mach’s mir doch nicht so schwer, Draco“, sagte er schwer seufzend.

„Ich mach es dir schwer? Ich zwinge dich nicht bei mir zu bleiben. Du kannst gehen, wenn du unbedingt willst, aber es wird mir das Herz brechen“, sagte Draco leise und er wirkte auch, als würde sein Herz bereits anfangen zu bröckeln, als Cormac ihn wieder ansah. „Es fällt mir schwer dich um sowas zu bitten, aber ich lüge nicht, wenn ich sage, dass ich dich brauche. Ich möchte mit jemanden reden, mich an jemanden lehnen und… in den Arm genommen werden… Ich dachte, du könntest mir das geben… Sonst hätte ich dich nicht um Hilfe gebeten.“

Cormac fasste nach Dracos Kinn, als der sich von ihm wegdrehen wollte. „Ich will doch…“ Schwer aufseufzend zog Cormac Draco wieder an sich und schloss die Augen, als Draco sich an ihn klammerte. „Es hat dich bestimmt eine Menge Überwindung gekostet mir von dem… dem Ding zu erzählen… Ich weiß das zu schätzen, Draco. Es bedeutet mir eine Menge, dass du mir das anvertraust, obwohl wir uns noch nicht so gut kennen.“

„Aber?“, fragte Draco mit zittriger Stimme.

„Aber was?“ Cormac lehnte sich leicht nach hinten und legte fragend den Kopf schief, als Draco ihn musterte.

„Aber du kannst das nicht? Du erträgst nicht, dass ich nicht auf Anhieb sagen kann, dass ich meine Familie im Stich lasse und nur mich selbst in Sicherheit bringe? Die Tatsache außer Acht gelassen, dass sowas wie Sicherheit heutzutage nicht mehr existiert…“ Draco streckte die Hand aus und strich über Cormacs Wange. „Ich hab Angst, Cormac. Ein Fehler… Noch eine falsche Entscheidung und es… Du sagst so leicht, dass ich mich entscheiden soll, aber egal was ich tun würde, es wäre falsch…“

Cormac zog die Augenbrauen zusammen und fuhr behutsam über Dracos Rücken, worauf das schwarze Hemd von der schmalen Schulter rutschte, aber diesmal scherte Draco sich nicht darum es wieder hochzuziehen. „Du denkst doch aber schon drüber nach, die richtige Entscheidung zu treffen… Was musst du tun?“, fragte Cormac vorsichtig. „Draco?“

Tief durchatmend kniff Draco die Augen zusammen. „Ich soll… Ich…“ Er schüttelte den Kopf, lehnte sich vor und hauchte die Andeutung eines Kusses gegen Cormacs Lippen. „Nicht jetzt…“ Sich die Lippen befeuchtend versuchte Draco Cormac länger zu küssen, aber der drehte den Kopf zur Seite, bevor Dracos Mund ihn schwach werden ließ.

„Doch, Draco, jetzt“, sagte er fest entschlossen und presste die Hand gegen Dracos Mund, als der ihn nochmal küssen wollte. „Du willst ablenken.“

Draco zog Cormacs Hand von seinem Mund und drückte seine Lippen immer wieder gegen Cormacs Finger, bis es ihm immer schwerer fiel sich zu konzentrieren. Dazu noch das langsam von Dracos Schulter rutschende Hemd, das mehr und mehr von der perfekten Haut entblößte, die nur am Hals wirklich schöne rote Flecken zur Schau stellen konnte und noch viel mehr brauchte…

„Und du machst es ganz gut“, murmelte Cormac leicht abwesend, bemerkte aber trotzdem als Draco ihm ein kleines Lächeln schenkte. „Aber ich krieg deine Hose eh nicht auf, also werden wir lieber miteinander reden.“ Er schmunzelte, als Draco aufschnaubte, und schloss die Arme fest genug um die schmale Hüfte, damit er Draco auf seinen Schoß ziehen konnte. Es fühlte sich so schön an, Draco einfach zu halten, wie eine tragbare Flamme, die man auf den Ländereien mit sich herumtrug – nur hatte Cormac jetzt die Finger in den Behälter gesteckt und sich verbrannt. Sein kurzes Zurückzucken änderte nichts daran, dass er eine Narbe davontragen würde, die hoffentlich irgendwann aufhörte zu schmerzen und nur noch leicht prickelte.

„Ich darf nicht darüber reden…“ Draco schüttelte den Kopf, bevor er sich an Cormacs Schulter lehnte, die Hände auf seiner Brust zu Fäusten ballend. „Ich… Ich will nicht, dass du weggehst… Schlimm genug, als du eben so aufgesprungen bist. Einen Moment dachte ich, du würdest…“ Sich auf die Lippe beißend versteckte Draco erneut das Gesicht in Cormacs Halsbeuge und atmete abgehackt gegen Cormacs immer noch leicht verschwitzte Haut.

„Was hast du gedacht?“ Cormac lachte auf, als er sich die absurdeste Möglichkeit aussuchte: „Dass ich dich verprügele und dann direkt zu Dumbledore schleife?“

Dracos Reaktion war nicht, was Cormac erwartet hatte. Anstatt ihm schnaubend einen Klaps zu verpassen, versteifte Draco sich und atmete zittrig gegen Cormacs Haut, die sich daraufhin mit einer Gänsehaut überzog.

„Das würd ich doch nie tun, Draco“, sagte Cormac leicht geschockt, eine Hand auf Dracos Hinterkopf legend und ihn gegen sich pressend. „Wenn ich sage, dass du mir vertrauen kannst, dann meine ich das auch so. Ich wünschte, du würdest das verstehen. Dann müsste ich dir nicht alles aus der Nase ziehen…“

Cormac erschreckte sich leicht, als Dracos Lippen sich plötzlich wieder gegen seinen Hals drückten. „Dann zeig mir doch, dass ich dir vertrauen kann“, sagte Draco merkwürdig heiser und veränderte in einer geschmeidigen Bewegung seine Position so, dass er Cormac aus seinen irgendwie dunkler wirkenden Augen ansehen konnte – wahrscheinlich eine Folge des jetzt in seinem Rücken liegenden Kaminfeuers, das dafür umso schönere Reflexe in die weißblonden Haare zauberte, auf die Cormac sich wunderbar fixieren konnte.

„Du hast’s aber… ähm, eilig“, presste Cormac hervor und versuchte sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, anstatt zu genießen wie gut es sich anfühlte, wenn Dracos Hüfte immer wieder sanft gegen seine stieß.

Draco lehnte sich vor und presste die Lippen gegen Cormacs Ohr. „Ich will dich“, raunte er, die Finger schon wieder unter Cormacs Hosenbund schiebend, dadurch die Gänsehaut, die seine Worte ausgelöst hatten, nur noch verstärkend. „Sag mir, dass du mich auch willst. Sag es, Cormac…“

„Ich…“ Cormac schüttelte heftig den Kopf und schob Draco viel zu kräftig von sich runter, wodurch er fast vom Sofa fiel. „Ich kann das nicht tun!“, platzte es aus Cormac heraus, als er aufsprang und abwehrend die Hände hob, so aber nicht Dracos verletzten Blick davon abhalten konnte ihn ebenfalls ein Messer ins Herz zu bohren. „Ich werde mich nicht von dir benutzen lassen, nur damit du einen Moment lang nicht daran denken musst, wie aussichtslos deine Situation ist. Das will ich nicht.“

Draco befeuchtete sich langsam die Lippen. „Aber du willst mich“, sagte er in einem einladenden Tonfall, die Cormacs Haut noch heißer, prickelnder und einengender werden ließ. „Tu’s einfach, Cormac. Komm her und –“

„Nein!“ Cormac fühlte seine Wangen heiß werden und er versuchte hastig seine Hose wieder richtig zu schließen, aber unter Dracos sturem Blick zitterten seine Hände nur noch mehr. „Das ist unter deiner Würde, was du hier tust, Draco. Ich bleib doch nicht nur hier, weil du dich so anbietest! Ich wollte dir zuhören, dich in den Arm nehmen und dir helfen, verdammt nochmal! Wenn du dir nicht helfen lassen willst und lieber weiterhin im Selbstmitleid versinkst, dann verschwende nicht meine Zeit!“

Draco zuckte zusammen, senkte das Kinn und verbarg seinen Gesichtsausdruck hinter einigen weißblonden Haarsträhnen, aber ohne den Augenkontakt fiel es Cormac viel leichter sich umzudrehen und auf die Tür zuzugehen. Die schniefenden Geräusche hinderten ihn aber fast daran die Tür auch aufzuziehen. Er wusste nicht, wo er die Kraft hernahm Draco jetzt immer noch zu widerstehen, aber es war besser, wenn er jetzt ging und sich erst einmal Zeit nahm, das alles zu verarbeiten, wenigstens darüber zu schlafen.

Die Tür hinter sich schließend dämpfte Cormac zwar die lauter werdenden Schluchzer, erzitterte aber sofort, als der Wind, der durch die Korridore zog, seinen nackten Oberkörper streifte.

„McLaggen, du verfluchter Vollidiot“, stieß er frustriert aus und meinte damit nicht nur, dass er zu konfus war, um sich die Blamage zu ersparen, halbnackt zurück in den Schlafsaal zu rennen. Wenn er Glück hatte, dann benutzte Draco seinen hässlichen Pullover als Ausrede um Cormac wiederzusehen, damit sie dann wieder vor demselben Problem standen… aber Cormac würde nicht nur zusehen, wie Draco sich tiefer in seinen Schlamassel ritt. Zur Not musste man Menschen auch zu ihrem Glück zwingen.

Wenn Draco nicht wusste, was das Beste fĂĽr ihn war, dann wĂĽrde Cormac das eben fĂĽr ihn entscheiden.


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