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Fanfiction

Chasing Dragonflies - Brennende Eifersucht

von Dr. S

„Aufpassen, hinter dir!“, brüllte Geoffrey Hooper viel zu spät, dafür aber laut genug, damit die halbe Große Halle sich umdrehte um dann in schallendes Gelächter auszubrechen, als eine Eule Cormac direkt auf dem Kopf landete. Es war eine kleine Eule und er hörte Lavender Brown dem Wiesel ins Ohr quietschen, aber das änderte nichts daran, dass er es absolut nicht niedlich fand, dass seine Mutter ihn immer im falschen Moment demütigen musste.

Tief durchatmend schnappte Cormac sich die kleine Eule, quetschte sie in seiner Faust und warf einen vorsichtigen Blick über die Schulter, suchte den Slytherintisch nach demjenigen ab, vor dem er sich einfach nicht blamieren wollte, aber nirgendwo blitzte auch nur ansatzweise Dracos unverkennbarer weißblonder Haarschopf auf. Die Stirn runzelnd beobachtete Cormac einen Moment Crabbe und Goyle, die ohne Draco in der Mitte nicht so recht zusammenpassen wollten, bevor er Parkinson dabei beobachtete wie sie mit ihren theatralischen Gesten Zabini beinahe die Nase brach.

„Das sind aber auch immer nur deine Eulen, Cormac. Die brauchen genau wie du immer eine Sonderbehandlung“, konnte Geoffrey wiedermal nur rumnörgeln, aber Cormac konnte das ja gut ignorieren und sich einfach auf das flauschige Vieh in seiner Faust konzentrieren, das ihm kurzerhand in den Finger biss, als er es zu kräftig drückte.

„Mistvieh“, knurrte Cormac, griff sich das Pergamentröllchen, das um den Fuß der Eule gebunden war, und warf sie dann hoch, damit sie sich drehen, entknoten und endlich davonfliegen konnte. Während Geoffrey sich über die heruntersegelten Federn, die in seinem Müsli landeten, beschwerte, öffnete Cormac das kleine Pergament und las:

Draco liegt im Krankenflügel. Falls es dich interessiert…

Das Pergament drehend suchte Cormac nach einer Unterschrift, aber wahrscheinlich hatte Draco ihm das einfach selbst geschrieben und wollte sich hinter der Anonymität verstecken, damit er sich nicht die Schmach auf die Schultern lud doch vor Sehnsucht zu vergehen, weshalb er im Krankenflügel gelandet war. Cormacs Augen weiteten sich und er sprang hastig auf, als die Nachricht sich langsam in seinen von Schlafentzug geplagten Schädel grub.

„Denk nicht mal dran zu schwänzen, Cormac! Snape bringt dich um!“, rief Geoffrey ihm nach, aber Cormac winkte nur ab und stürmte so schnell er konnte aus der Halle, die Gedanken schon ganz bei Draco. Zum ersten Mal kam ihm überhaupt der Gedanke, dass es Draco vielleicht so schlecht ging, dass er sich selbst etwas antun könnte. Aber wirklich glauben wollte er auch nicht daran, dass er solche Zeichen übersehen hätte, nachdem er doch so intensive Momente mit Draco verbracht hatte.

Als er damals in Snapes Büro geplatzt war, da war er nur aufgelöst gewesen, und auch wenn Cormacs Magen sich bei diesen Bildern zusammenzog, hatte Draco noch nicht so verzweifelt gewirkt, als wolle er sich im nächsten Augenblick vom Astronomieturm stürzen – oder von einem Balkon. Die Wahrscheinlichkeit, dass Draco neulich gar nicht frische Luft hatte schnappen wollen, sondern am Ende ganz andere Bedürfnisse verspürt hatte, schien Cormac doch irgendwie furchtbar gering. Vielleicht war er wirklich zu unsensibel für solche Dinge, aber er würde jetzt nicht weiter darüber nachdenken, bevor er nicht erfahren hatte, warum Draco jetzt im Krankenflügel lag.

Und alleine war er dort auch nicht…

Cormac schob die Türen auf und starrte augenblicklich direkt auf den Rücken von Professor Snape, der am Bett seines Schülers saß und – sollte er nicht augenblicklich die Hand wieder runternehmen – Cormacs geballten Fäuste zu spüren bekam, weil er seine schmierigen Finger durch Dracos leicht verschwitztes Blondhaar fahren ließ.

Den Kopf schüttelnd fixierte Cormac sich auf seine Füße. Jetzt war er schon eifersüchtig auf einen Lehrer – erbärmlicher ging es wohl gar nicht mehr. Und dann auch noch auf Snape! Der hatte seine Finger nur in Dracos Haaren, weil er sich überlegte, ob seine auch so aussehen konnten, wenn er sie mal waschen würde.

„McLaggen, haben Sie nicht Unterricht?“

Cormac schnaubte auf und hob den Blick, konnte nicht anders als ärgerlich zu Snape hochzusehen, der sich direkt vor ihm aufgebaut hatte. Ihm lag der äußerst schnippische Kommentar auf der Zunge, ob Snape es so nötig hatte, alleine mit Draco zu sein, aber er verkniff sich so eine freche Bemerkung und schüttelte den Kopf.

„Ich hab eine Freistunde“, presste er zwischen aufeinander mahlenden Kiefern hervor und lugte über Snapes Schulter zu Draco, der noch blasser als ohnehin schon aussah, weshalb sich die dunklen Augenringe noch kontrastreicher abhoben. „Ich wollte –“

„Er will Sie nicht sehen“, sagte Snape kalt und erntete dafür einen verblüfften Blick von Cormac. „Schauen Sie nicht so und verschwinden Sie einfach.“

„Was?“ Cormac schüttelte den Kopf. „Ich will nur wissen, ob es ihm gut geht! Lassen Sie mich doch…“ Er versuchte sich an Snape vorbeizuschieben, aber der packte ihn an der Schulter und drückte ihn wieder aus der Tür heraus. „Hallo? Es ist mir egal, ob er sagt, er will mich nicht sehen! Dann hab ich eben… Bauchweh und will zu Madam Pomfrey! Lassen Sie mich gefälligst durch!“, wurde er wohl etwas zu patzig, was Snape ärgerlich die Lippen zusammenpressen ließ, aber Cormac würde sich davon genauso wenig verjagen lassen, wie von dem erneuten Versuch Snapes ihn auf den Korridor zu schieben. Er wäre auf jeden Fall in der Lage Snape die dämliche Visage zu polieren, wenn der nicht aufhörte ihn anzupacken – oder aufhörte seinem Draco auch nur einen Fussel von der Robe zu wischen!

„Jetzt seien Sie nicht so kindisch, McLaggen“, zischte Snape genervt. „Setzen Sie da einen Fuß rein, dann ziehe ich Gryffindor zwanzig Hauspunkte ab.“

Cormacs Augen weiteten sich leicht, aber bei dem triumphierenden Funkeln in Snapes Augen schnaubte er auf und schubste seinen Lehrer richtig zur Seite, als er schnurstracks in den Krankenflügel marschierte. Hinter sich hörte er ein äußerst merkwürdiges Geräusch, wie es nur Snape von sich geben konnte, aber das interessierte ihn genauso wenig, wie die weitere Woche Nachsitzen, die er sich einfing, bevor Snape die Tür hinter sich zuzog, wenigstens kapierend, dass er Cormac hier nicht mehr wegbekommen würde.

Vor allem würde er keinen Fuß aus diesem Raum setzen, wenn Draco so schwach und gleichzeitig einfach nur bezaubernd aussah. Cormacs Mundwinkel zuckten leicht, als er endlich wieder dabei zusehen konnte, wie Draco ganz friedlich schlief. Das schlichte, weiße Pyjamahemd entblößte mit dem weiten Ausschnitt mehr, als Cormac jemals erwartet hatte sehen zu dürfen – auch wenn es sicherlich Tage gegeben hatte, an denen Dracos Schlüsselbein nicht so deutlich sichtbar gewesen war, dass man Angst hatte sich daran zu schneiden, wenn man es berührte.

Cormac setzte sich auf den Platz, den Snape in seiner Gegenwart nie mehr besetzen würde, und musterte Draco eingehend. Er lag ruhig da, allerdings wirkte er fast wie tot, so wie seine Arme regungslos auf der weißen Decke lagen, in dem viel zu großen Pyjamahemd noch zerbrechlicher wirkend. Es hatte auch nichts gebracht, dass Snape ihm die Haare aus der Stirn gestrichen hatte, weil die sich langsam und einzeln nacheinander wieder vor die geschlossenen Augen legten.

Als er es allerdings besser machen wollte, bemerkte Cormac die rote Farbe, die das fast weiße Haar durchzog, und hielt in der Bewegung inne. Die Stirn nachdenklich runzelnd ließ er den Blick zu Dracos Schläfe wandern und nach einem kurzen Moment strich er dort die Haare zur Seite, falls Snape genau das hatte verbergen wollen. Eine kleine Vertiefung hob sich durch die Rötung deutlich von Dracos sonst so makelloser Haut ab, genauso wie der Bluterguss, der sich in Richtung seines Haaransatzes auszubreiten schien.

„Er wird wieder, keine Sorge“, kam Madam Pomfreys Stimme von der Seite, worauf Cormac seine Hand blitzschnell zurückzog und die Heilerin ansah, die ihm ein Seufzen schenkte. „Und Sie, Mr. McLaggen, was haben Sie sich jetzt wieder getan?“ Es schien ihr immer noch bildhaft in Erinnerung zu sein, dass Cormac ihr eine ganze Weile im letzten Jahr nicht von der Pelle gerückt war.

„Ich wollte nur Draco… Mr. Malfoy besuchen“, sagte Cormac geradeheraus und zeigte Madam Pomfrey ein schiefes Grinsen, worauf die die Augenbrauen hob.

„Haben Sie keinen Unterricht?“, wollte sie wissen.

Cormac schüttelte den Kopf. „Ich hab eine Freistunde“, log er ohne rot zu werden und wandte sich wieder Draco zu, dessen Mund sich gerade leicht öffnete. „Was ist mit ihm passiert?“

„Sind sie… befreundet?“, fragte Madam Pomfrey verwirrt, schüttelte aber schnell den Kopf, was Cormac aus den Augenwinkeln mitbekam. „Er hat sich nur den Kopf angeschlagen. Manchmal ist Mr. Malfoy ein kleiner Tollpatsch. Sie wollen gar nicht wissen, wie oft Mr. Flint ihn hier zu mir bringen musste. Kennen Sie Mr. Flint überhaupt noch? Manchmal hatte ich den Verdacht, er wollte sich nur rausreden… Wie dem auch sei. Bleiben Sie ruhig, aber wahrscheinlich wacht er nicht auf und wenn doch, dann sollte er liegenbleiben.“

Cormac nickte einfach mal, worauf Madam Pomfrey sich wieder in ihr Büro verzog. „Kopf angeschlagen?“ Noch einmal Dracos Schläfe musternd streckte Cormac seine Hand nach Dracos aus und strich vorsichtig über die blassen Finger, bevor er sie zärtlich umschloss. Dracos Haut war immer so kalt, dass man nicht anders konnte, als ihn überall zu berühren, damit er vielleicht sogar von alleine rot wurden, wodurch sich seine Körpertemperatur von ganz alleine steigern würde. Schade war nur, dass Draco anscheinend nicht wollte, dass ihn irgendjemand wärmte…

„Cormac?“ Langsam die Augen aufschlagend schaute Draco ihn erschöpft an, bevor seine Augen zu ihren verknoteten Fingern wanderten. Seine Hand zuckte zurück, aber Cormac hielt sie fest und legte auch die andere Hand auf Dracos Handrücken. „Was… Was willst du hier? Ich hab Freitag gesagt…“

„Du liegst im Krankenflügel“, sagte Cormac und sah sich um, als müsste er sich vergewissern, dass sie auch wirklich hier waren. „Ich wollte nur –“

„Du hättest Freitag sehen können, wie’s mir geht“, presste Draco hervor und entriss Cormac seine Hand. „Verschwinde…“ Allerdings rührte Cormac sich nur, damit er Draco stützen konnte, als der sich aufsetzte und fast aus dem Bett gefallen wäre. Sich eine Hand gegen die Stirn pressend stöhnte Draco leicht und ließ sich wieder in seine Kissen drücken.

„Du sollst liegenbleiben“, sagte Cormac eindringlich, bevor er Draco die Haare aus der Stirn strich und sich die nicht sehr gut verheilte Verletzung ansah. „Was machst du bloß für Sachen?“

Draco drehte schnaubend den Kopf weg von Cormacs Hand. „Es geht dich erstens nichts an und zweitens bin ich auch nicht wirklich scharf darauf, irgendwelche Narben zurückzubehalten. Es war also keine Absicht“, zischte er hörbar genervt. „Lass mich in Ruhe…“

„Was… Was ist denn jetzt schon wieder los mit dir?“, versuchte Cormac ruhig zu bleiben, was ihm schwer fiel – genauso schwer, wie es Draco zu fallen schien, einfach zuzugeben, dass da mehr zwischen ihnen war. „Freut’s dich nicht, dass ich mir Sorgen mache?“

„Anscheinend nicht“, murmelte Draco und drehte sich auf die Seite, was Cormac nicht davon abhielt einfach um das Bett herumzugehen um sich auf Dracos Bettkante zu setzen. Die müden grauen Augen sahen zögerlich hoch zu ihm und glitzerten schon wieder so verräterisch, dass Cormac beinahe ein schlechtes Gewissen bekam. „Geh…“

„Aber –“ Cormac kam gar nicht dazu auszureden, weil Draco ihm sofort ins Wort fiel.

„Geh einfach!“ Draco zog sich die Decke bis zum Kinn und versteckte jetzt sogar seine Arme, nahm sich anscheinend wieder lieber selbst in den Arm, anstatt diese Aufgabe Cormac zu überlassen, der sich doch so offensichtlich darum riss.

„Wenn ich jetzt gehe, dann komm ich Freitag aber auch nicht auf die Idee, weiter irgendetwas zu versuchen, dass du anscheinend nicht mal ansatzweise in Erwägung ziehst“, sagte Cormac bitter, was Dracos Ausdruck für einen Moment richtig verzweifelt aussehen ließ, aber auch wenn Cormac natürlich nicht solche Gefühle bei Draco auslösen wollte, konnte er doch nichts dagegen tun, dass er sich allmählich einfach dämlich vorkam. „Willst du das?“

„Ich wollte da jetzt nicht drüber nachdenken… Davon bekomme ich Kopfschmerzen“, sagte Draco leise und schloss die Augen halb, damit Cormac wohl keine Gefühle mehr zu sehen bekam, die Draco unangenehm waren.

„Du musst jetzt über gar nichts nachdenken. Lass mich einfach hier bei dir sitzen“, murmelte Cormac, streckte die Hand nach Dracos Wange aus und fuhr ihm mit den Fingerknöcheln über die Wange. „Meinetwegen schlaf auch oder ignorier mich, aber schick mich nicht weg. Snape wollte das schon tun…“

Draco schlug die Augen auf und öffnete den Mund, allerdings blieb er stumm, was Cormac nicht davon abhielt seine Wange zu streicheln, die langsam warm wurde. Mit jeder Sekunde, die Draco ihn ansah, schien seine Körpertemperatur um einige Grad zu steigen, was doch wieder ein eindeutiges Zeichen dafür war, dass ihm diese Berührungen gefielen.

„Snape wollte dir auch an die Wäsche. Ich hab’s genau gesehen“, murrte Cormac, worauf Draco ein kleines Lachen hören ließ. „Es stimmt…“ Und wenn er noch einmal mitbekam, dass sein Draco von Snape gegen irgendwelche Wände gepresst oder anders befummelt wurde, dann würde er nicht einmal mehr versuchen das Bedürfnis zu unterdrücken, Snape diverse Knochen zu brechen. Es reichte schon, dass er die Bilder von Draco und dessen Anhängsel kaum ertragen konnte, aber jetzt noch dieser alte, lüsterne, schleimige Dreckskerl, der genauso wenig die Finger von Draco lassen konnte, wie die dreckige, perverse Schlampe von Parkinson, das war zu viel für Cormacs überstrapazierte Nerven.

„Sicher“, schmunzelte Draco, der das anscheinend gar nicht ernst nahm, und richtete den Blick wieder auf die Matratze. „Ich hab… Ich hab nichts Schlimmes. Du musst dir keine… Sorgen machen und kannst wieder gehen…“

„Ich will nicht“, sagte Cormac offen und ehrlich. „Können wir nicht einfach jetzt reden, was wir Freitag dann in Knutschen verwandeln können?“

„Du bist wirklich hartnäckig, McLaggen“, sagte Draco mit kaum hörbarer Stimme, schob die Hand unter der Decke hervor und legte die offene Handfläche auf die Matratze, worauf er Cormacs Finger blitzschnell wieder zwischen seinen hatte. Er hatte es ganz gezielt darauf abgesehen Cormacs Hand zu halten, aber jetzt schien er schon wieder einen Rückzieher machen zu wollen. Die Stirn in Falten legend beobachtete Draco zu genau, wie perfekt ihre Hände sich ineinander verschränkten, aber letztendlich entzog er Cormac seine Finger nicht.

„Wenn mich nicht mal aufhält, dass Snape mir brühwarm unter die Nase reibt, dass du mich nicht sehen willst, dann… ja, kann man wohl so sagen“, antwortete Cormac und grinste Draco an, der die Augenbrauen erneut leicht zusammenzog.

„Er hat was?“ Draco schüttelte abwehrend den Kopf, was Cormacs Herzschlag beschleunigte. „Das wäre ja unlogisch, wenn ich dir versprochen habe, Freitag… na ja… was auch immer…“

„Freitag wolltest du mir sagen, dass du es ohne mich nicht mehr aushältst“, sagte Cormac selbstbewusst, aber er hatte nicht damit gerechnet, dass Draco ihn darin bestärken würde und ihm endlich einen Hoffnungsschimmer in seine Dunkelheit der unerwiderten Liebe schickte.

„Ich würde das nicht unbedingt als positiv bezeichnen. Sich auf so etwas jetzt einzulassen kommt äußerst ungelegen“, sagte Draco, Cormacs Hand leicht drückend, bevor er sie herumdrehte und ausgiebig musterte. „Du hast schon wieder dreckige Fingernägel…“

„Hab eine Eule gehalten“, redete Cormac sich raus. „Irgendwer musste mir ja schreiben, dass du hier liegst.“

„Es interessiert niemanden, dass ich hier liege“, gab Draco mit eiskalter Stimme zurück. „Sonst wäre ja noch jemand hier… Pansy schert sich wiedermal nur darum, dass mir etwas Interessantes passiert ist, Goyle schämt sich und Crabbe geht nicht mal alleine auf die Toilette…“

„Ich… ähm, dachte, das tun nur Mädchen“, versuchte Cormac abzulenken, weil er sich nicht ununterbrochen vor Augen führen wollte, dass es jemanden gab, der offiziell Dracos Hand halten durfte, während er doch so offensichtlich lieber jeden noch so kleinen Schmutzpartikel auf Cormacs ganz normal gepflegten Händen suchte. Im Gegensatz zu Draco wirkte einfach alles viele Nuancen schmutziger und man fühlte sich gleich so, als wäre man es nicht wert an der Schaufensterscheibe zu stehen und sehnsüchtig anzustarren, was man nie haben konnte.

„Zabini geht auch nicht gerne alleine auf die Toilette… oder duschen, aber der versucht auch nur ständig Komplimente zu bekommen…“ Draco verdrehte die Augen, was Cormac schmunzeln ließ. „Dabei sieht er gar nicht so toll aus. Keine Ahnung, was der so unwiderstehlich an sich findet, dass er kaum die Finger von sich lassen kann.“

Cormac lachte auf, was Draco verlegen zur Seite schauen ließ. „Solange er dich in Ruhe lässt“, raunte Cormac und schüttelte den Kopf, als Draco sich aufrichten wollte. „Du sollst liegenbleiben… und eigentlich auch schlafen.“

„Wieso machst du das, Cormac?“, schien Draco eher mit sich selbst zu reden, weil Cormac die Frage gerade einfach nicht einordnen konnte – vielleicht lenkte ihn Dracos näherkommender Körper aber auch einfach zu sehr ab, als dass er seine Gedanken ordnen könnte. „Du bringst mich zum Lachen, obwohl ich momentan absolut keinen Grund dazu habe – deswegen sollte ich ein schlechtes Gewissen haben, aber… das lässt du ja nicht zu. Wieso bist du der einzige Mensch, der sich überhaupt für mich interessiert, obwohl wir uns gar nicht kennen?“

„Ich glaub nicht, dass es sonst niemanden interessiert, dass du hier bist“, sagte Cormac, während er Draco weiter die Distanz verringern ließ, sich schon überlegte, ob Draco sich nur ankuscheln wollte, oder ob er diesen intensiven Blickkontakt hielt, weil er ihm gleich geben würde, wonach Cormac sich schon wieder viel zu lange sehnte. „Irgendjemand hat mir ja auch eine Eule geschickt, damit ich dich besuchen komme…“

Draco erstarrte, was Cormac innerlich fluchen ließ, aber Draco fluchte deutlich hörbar, als er endlich realisierte, dass Cormac nicht instinktiv hierher geeilt war. „Wer…“ Cormac schüttelte den Kopf, bevor Draco seine offensichtliche Frage stellen konnte. „Verfluchter Mist…“

„Wahrscheinlich war’s dein Freund… Wie war sein Name nochmal?“ Cormac fuhr sich durch die Haare, sichtlich enttäuscht darüber, dass Draco wieder auf Abstand ging. „Der, der in Snapes Büro gelaufen ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Snape war. Ehrlich gesagt interessiert es mich auch nicht. Wo waren wir denn stehengeblieben?“ Er streckte die Hand nach Dracos Kinn aus, bekam es aber nie zu fassen.

„Es war freundlich von dir vorbeizukommen“, sagte Draco kühl. „Aber du gehst jetzt besser…“

„Krieg ich einen Abschiedskuss?“, fragte Cormac und lehnte sich erwartungsvoll vor, brachte Draco so aber nur dazu sich wieder von ihm wegzudrehen. „Ich bin nicht blöd, Draco. Du wolltest gerade –“

„Das hat nichts damit zu tun, was ich will“, sagte Draco und erstickte jedes weitere Wort von Cormac alleine mit seinem Blick, der sich für einen Moment so unglaublich warm anfühlte, dass Cormac Zweifel hatte, er würde hier wirklich Draco Malfoy gegenüber sitzen. Einen Wimpernschlag später brachten die eisgrauen Augen sein Blut wieder zum Gefrieren anstatt zum Kochen, aber Cormac fühlte sich so tatsächlich wohler und vor allem gefasster. Er wusste nicht, wozu dieser Blick ihn bringen würde, wenn er ihm zu lange ausgeliefert war.

„Sondern?“ Cormac legte den Kopf fragend schief, was Draco dazu brachte erneut seinem Blick auszuweichen.

„Ich kann dich nicht einschätzen… aber egal was du tust, es macht mir Angst“, sagte Draco schließlich und stieß ein Seufzen aus, das Cormac nicht so vorkam, als könnte Draco seine Gefühle ansatzweise richtig deuten. „Dass du hier sitzt, macht mir Angst, genauso wie ich Angst habe, wenn du wütend auf mich bist. Es macht mir Angst, dass ich sogar sage, dass ich Angst habe, aber es ist das einzige, was ich dir verraten kann…“

„Du redest wieder so, dass ich zwischen den Zeilen lesen muss, was?“, wollte Cormac wissen, aber darauf bekam er natürlich auch keine klare Antwort. „Ich werd drüber nachdenken, wenn ich wieder alleine und in der Verfassung dazu bin.“

Rote Flecken erschienen auf Dracos Wangen, die momentan sogar noch hohler als die Tage zuvor wirkten. Das bisschen Farbe konnte auch nichts mehr daran ändern, dass Draco mit jedem Tag kränklicher aussah und drohte auch noch das letzte Fleisch auf seinen Rippen zu verlieren. Etwas mehr zu essen würde ihm besser stehen, aber kaum änderte das Licht sich wieder und Dracos Mundwinkel wanderten leicht nach oben, konnte Cormac schon wieder nicht genug von diesem Anblick bekommen.

„Du schleimst ganz schön, McLaggen“, murmelte Draco. Cormac hatte immer noch nicht rausgefunden, ob es bestimmte Gründe hatte, wann Draco ihn beim Vornamen nannte und wann nicht. „Mädchen stehen doch auf sowas. Wieso versuchst du das dann bei mir?“

„Mädchen stehen da eben nicht drauf“, sagte Cormac, schüttelte aber den Kopf, als Dracos Mundwinkel wieder nach unten wanderten. „Und wenn sie es jetzt tun würden, wäre es mir egal. Ich mag dich, Draco. Ich möchte, dass du mich auch magst und nicht, dass du Angst vor mir hast… oder Angst davor, dass du etwas für mich empfinden könntest…“

Dracos Mundwinkel zuckten. „Du… Du magst mich?“ Ein paar glucksende Geräusche ließen Cormac sich sichtlich unwohl fühlen. Draco machte sich offenbar lustig über ihn, dabei hatte Cormac gar nicht so etwas wie ‚Ich liebe dich‘ gesagt, sondern nur ausgesprochen, was offensichtlich war. Er wäre ja wohl kaum hier, wenn er Draco nicht ausstehen könnte.

„Ja, natürlich mag ich dich“, sagte er deswegen schulterzuckend und suchte vergeblich Dracos Blick, aber die weichen Gesichtszüge sagten ohnehin mehr als die eiskalten Blicke jemals könnten. Es gefiel Draco so etwas zu hören und vielleicht war es gut – wenn auch sehr peinlich – gewesen, dass Cormac es gesagt hatte. Vielleicht würde es sie endlich weiterbringen… „Du magst mich auch. Versuch gar nicht es abzustreiten. Ich merke doch, wie du mich ansiehst. Wenn ich einfach verstehen könnte, warum du mir nicht vertrauen willst…“

Draco schmunzelte leicht und schüttelte den Kopf. „Es geht nicht um wollen, das hab ich dir schon mal gesagt. Ich kann niemanden mögen, den ich nicht kenne – vertrauen erst recht nicht. Da mag ich Professor Snape mehr, weil ich ihn kenne, seit ich ein kleines Kind war.“

„Du… Was?“ Cormac schüttelte sich und versuchte zu ignorieren, dass Draco Salz in die Wunde streute, die Cormac noch nicht hatte lecken können. Es brannte wie Feuer, dass Draco ausgerechnet Snape mehr vertraute als einem lieben, netten Gryffindor, der sich ständig zum Demiguise machte und das nur in dem Versuch Dracos Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. „Es ist mir schon unangenehm genug, dass ich eben meinen Lehrer angeblafft hatte, weil er seine Finger in deinen Haaren hatte, aber du willst das auch noch?“

„Meine Güte, nein!“ Draco verzog angewidert das Gesicht. „Ich bin nicht schwul.“ Er verdrehte die Augen, als Cormac skeptisch die Augenbrauen hob. „Professor Snape ist ein Freund von meinen Eltern, mehr nicht. Es ist nicht so, dass er sich darum gerissen hat, mit einem schreienden Baby zu spielen, ja? Nach sieben Jahren als sein Schüler solltest du wissen, dass er mit Kindern nicht viel anfangen kann.“

„Du bist kein Kind mehr“, sagte Cormac leicht eingeschnappt und verschränkte die Arme vor der Brust, in der sein Herz ununterbrochen versuchte sich einen Weg ins Freie zu schlagen. „Und wer weiß, warum er die gleiche Frisur wie deine Freundin hat.“

Draco prustete los und musterte Cormac amüsiert. „Bitte was?“ Er runzelte leicht die Stirn und schien innerlich zu vergleichen, worauf er erneut zu lachen begann. „Okay, eine… eine gewisse Ähnlichkeit besteht vielleicht, aber…“ Sich eine Hand gegen den Mund pressend versuchte Draco nicht zu lachen, wobei er sich aber automatisch haltsuchend an Cormacs Bein festklammerte. Zuerst bemerkte nur Cormac das sich ausbreitende Prickeln, aber als er den Blick senkte lenkte er auch Dracos Aufmerksamkeit auf die unbeabsichtigte Berührung.

„Liegt ein bisschen hoch um als hetero durchzugehen“, sagte Cormac, während er Draco aus den Augenwinkeln musterte und ihm so den triumphierenden Blick ersparte. Anders als erwartet riss Draco seine Hand jetzt aber auch nicht weg, sondern ließ sie sogar noch ein Stückchen höher wandern, bettete sie leider nur auf Cormacs Hüfte. Allerdings störte das Cormac gar nicht, weil Draco sich durch diese Stütze besser vorlehnen konnte und Cormac den Kopf nur noch leicht drehen musste, damit er Dracos Lippen schon fast spüren konnte.

„So, McLaggen.“

Draco rutschte augenblicklich weg und starrte hochrot werdend auf Cormacs Knie, während Cormac sich wieder nur schwer beherrschen konnte Snape seine Fäuste spüren zu lassen, als der diesen schönen Moment eiskalt zerstören musste – wahrscheinlich hatte er schon stundenlang kichernd draußen darauf gewartet Cormacs Leben zu zerstören. Aber Dracos kleines Lächeln wischte Cormacs Zorn im Handumdrehen weg und ließ ihn erneut hoffen, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis er ganz offiziell eifersüchtig auf jeden Staubpartikel sein durfte, der sich auf Dracos Schultern setzte.

„Sie haben also eine Freistunde, ja?“, zischte Snape, packte Cormac abrupt am Kragen und zerrte ihn von Dracos Bett herunter. „Ich wusste gar nicht, dass ich heute indisponiert bin.“

„Äh…“ Cormac grinste Snape entschuldigend an. „Hups…“

Draco lachte leise und schenkte Cormac noch einen kurzen Blick, bevor er kaum hörbar „Freitag“ murmelte und sich unter Snapes strengen Blick wieder unter seine Decke kuschelte.

„Wirklich, McLaggen, erbärmlichere Versuche meinen Unterricht zu schwänzen habe ich noch nicht erlebt. Dafür verdienen Sie sich glatt noch einen Monat Nachsitzen. Scheint, Sie wollen das ganze restliche Jahr Ihre Nachmittage in meinem Büro verbringen“, schnaubte Snape, Cormac hinter sich her aus dem Krankenflügel zerrend. „Dafür haben Sie beinahe eine Auszeichnung verdient.“

„Die hab ich für so manche Dinge verdient“, antwortete Cormac und warf einen letzten Blick zurück über die Schulter zu Draco, der sich die Decke zwar bis zum Kinn gezogen hatte, aber so kaum die Röte in seinem Gesicht verbergen konnte, die sich noch zu steigern schien, je länger er Cormac nachsah.

Cormac hatte ein sehr gutes Gefühl, dass sich da am Freitag jemand sofort in seine Arme werfen würde und wer immer ihm diese bescheuerte Eule geschickt hatte, die ihn zu seinem Glück in den Krankenflügel geführt hatte, verdiente einen Platz in seinem Herz – wäre das nicht schon vollbesetzt gewesen…


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