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Fanfiction

Chasing Dragonflies - Heiße Sehnsucht

von Dr. S

Es sollte verboten werden, dass Hände sich so unglaublich gut anfühlten, dass die kleinsten Berührungen schon die erbärmlichsten Geräusche aus Dracos Kehle lockten, woran der Knoten in seinem Hals auch nichts mehr ändern konnte. Draco seufzte und stöhnte fast, als Cormacs kräftige Hände ungewöhnlich sanft von seinen Wangen zu seinem Hals fuhren. Es hatte wirklich Tage gegeben, da wäre Draco jetzt vor Angst man wolle ihn erwürgen weggelaufen, aber es beruhigte ihn gerade nur und löste sogar die Verkrampfung, die ihn ständig am Schlucken hinderte.

„Ich hab doch gesagt, du würdest es nicht lange aushalten“, murmelte Cormac, schob die Hände in Dracos Nacken und zog ihn so näher an sich heran, lächelte zufrieden, als sich Dracos Arme um seinen Rücken schlangen. „Bis Freitag wäre ich aber auch eingegangen.“

„Halt einfach die Klappe… Damit kannst du grad ernsthaft andere Dinge tun…“ Draco hatte kaum zu Ende gesprochen, da wurden seine Lippen auch schon in Beschlag genommen und der heftige Kuss beförderte ihn fast von dem löchrigen Sofa herunter, aber tatsächlich würde es ihm absolut nichts ausmachen auf dem Boden zu liegen, wenn Cormac nur nicht weggehen würde.

Schmerzhaft fest klammerte er sich an dem breiten Rücken fest, der ihm so wunderbar Trost spenden konnte wie kein anderer. Es war beinahe, als wären Cormacs Schulter genau dafür gemacht worden, Dracos Tränen aufzufangen, wenn er einmal mehr vergessen hatte, dass er eigentlich nicht der Typ Mensch war, der schnell anfing zu weinen. Aber das hatte sich ja auch bei seiner Mutter geändert, die mittlerweile jede freie Minute nutzte um sich vor Tante Bellatrix zu verstecken und ein paar bittere Tränen für ihren Ehemann zu vergießen. Wahrscheinlich hatte er das von ihr geerbt. Die Gene eines Malfoys konnten nicht so weinerlich sein.

Solange er aber Cormacs Lippen und Zunge spüren durfte, dachte er nicht einmal im Entferntesten daran auch nur eine Träne zu vergießen, zumindest keine vor Angst oder Kummer. Im Moment war er einfach nur glücklich und es fühlte sich gut an diesen sich anstauenden Gefühlen endlich freien Lauf lassen zu können. Er wusste selbst ganz genau, wie lange er sich danach gesehnt hatte so von Cormac im Arm gehalten zu werden und sein Gewicht auf sich zu spüren, wenn er so leidenschaftlich wie noch nie in seinem Leben geküsst wurde. Von wegen außer Übung… Draco wollte dann wissen, wie es sich anfühlen würde, wenn Cormac wieder den richtigen Dreh raus hatte.

Dracos Stöhnen vibrierte dumpf gegen Cormacs Zunge, als die großen Hände mit festen Druck über seine Brust fuhren und ihn dadurch tiefer in den unangenehm kratzigen Stoff des Sofas drückten, auf dem er vorher nicht hatte schlafen wollen, aber jetzt hatte er nie an etwas anderes als seine erste schöne Nacht seit langem denken können, wenn er sich eigentlich auf das Verschwindekabinett hatte konzentrieren sollen.

Draco krümmte den Rücken leicht durch, als Cormacs Hände unter sein Hemd schlüpften und erst über seine Seiten strichen, bevor sie sich auf seinen Bauch legten. „Du musst mehr essen“, sagte Cormac ihm etwas, dass Draco selbst schon lange wusste, aber er kam eben einfach nur noch selten dazu und verspürte dann auch keinen Appetit. Jetzt wollte er auch wirklich nicht an Essen denken, weshalb er Cormac ruckartig herunter zog, die Finger tief in seinen Rücken grabend, bevor er wieder den von ihrem Kuss geschwollenen Mund verschloss.

Nicht, dass er Cormac absolut nicht reden hören wollte, aber ihn zu küssen tat im Moment einfach zu gut, als dass Draco das wieder hergeben wollte. Er konnte verstehen, dass manche Menschen Cormac vielleicht gerne den Mund stopfen wollten, aber das konnte man ja auch mit einem Kuss tun… oder…

Draco keuchte auf, als Cormac von seinen Lippen ließ und nach unten zu seinem Hals wanderte, dort mit Lippen und Zähnen sicherlich ein paar überdeutliche Spuren hinterließ, aber das störte Draco gerade gar nicht. Er hatte ja auch die blauen Flecken an seinem Arm niemanden erklären müssen – ein paar Knutschflecken wären da sogar noch unauffälliger.

Die Finger unter Cormacs Pullover wandern lassend spürte Draco zum ersten Mal die merkwürdig warme Haut unter seinen immer so kalten Fingern und wärmte sich daran so gut er konnte, strich wieder und wieder über den richtig durchtrainierten Rücken. Cormac würde auf jeden Fall noch einen Platz als Treiber in Potters Team finden, wenn er nicht sowieso einen besseren Hüter als das Wiesel abgeben würde. Bei so einem Körper war es Draco fast unangenehm, dass man momentan auf seinen Rippen Klavier spielen konnte, weshalb er kurz zurückzuckte, als Cormac sich an seinen Hemdknöpfen zu schaffen machte.

Vorsichtig hob Cormac den Blick, schaute Draco aus diesem strahlenden Paar grüner Augen an, von denen man sich einfach nie abwenden konnte. Cormac öffnete den Mund, aber Draco ließ ihn gar nicht zu Wort kommen und zog ihm kurzerhand den Pullover, der ihm ohnehin nicht gestanden hatte, über den Kopf, warf ihn achtlos hinter sich, bevor er Cormac hochdrückte und ihn gegen die Sofalehne presste. Jetzt war es an Cormac zu keuchen, als Draco sich auf seinen Schoß setzte und die Schulter küsste, die sonst immer das Gewicht seiner Wange tragen musste, wenn er wiedermal die Tränen nicht zurückhalten konnte.

Die Hände gleichzeitig mit Cormacs Gürtelschnalle beschäftigt merkte Draco gar nicht so richtig, wie ihm das Hemd von den Schultern gezogen wurde, aber dass er das nicht hätte zulassen sollen bekam er ein paar Sekunden später deutlich zu spüren, als er grob auf den Boden geschubst wurde. Schwer atmend und mit geröteten Wangen schaute er hoch in das entsetzte Gesicht, das eben noch so liebevoll gewirkt hatte, aber jetzt grub sich Zorn in jede Linie der markanten Züge.

„Du bist einer von denen!“, schnauzte Cormac ihn an, packte Dracos linkes Handgelenk, bevor der zurückweichen konnte, und zerrte ihn eher auf die Knie als auf die Beine. „Wie widerlich ist das denn bitte?!“

Draco schüttelte den Kopf, griff flehentlich nach Cormacs Arm, aber seine Hand wurde barsch weggeschlagen. „Es ist nicht –“

„Es ist nicht das, wonach es aussieht?!“, schleuderte Cormac ihm entgegen. „Das fragen wir doch gleich mal die Auroren, ja? Was hältst du davon, Malfoy? Dann musst du nicht mehr in Selbstmitleid baden, weil du deinen Daddy nicht sehen kannst, sondern wirst dir sogar eine Zelle mit ihm teilen können.“

„Ich…“ Draco schüttelte wieder den Kopf. „Hör mir doch kurz zu. Bitte.“ Einen Moment wurden Cormacs Züge wieder weicher, aber der Griff um Dracos Handgelenk wurde dafür umso schmerzhafter. Draco stieß einen Schmerzenslaut aus, der nichts gegen den Schrei war, der ihm entfuhr als er kurzerhand mit voller Wucht ins Gesicht getreten wurde.

„Das hast du verdient. Das haben alle von deiner Sorte verdient“, knurrte Cormac, bevor er Draco mit einem neuerlichen Tritt richtig gegen die Wand beförderte, wo Draco zur Seite auf den Boden sackte. Blut tröpfelte auf den kahlen, schmutzigen Boden, rann über Dracos Schläfe in seine Augen und nahm ihm die Sicht. Sein Mund füllte sich mit Blut und er hatte das Gefühl zu ersticken, egal wie oft er dunkelrote Klumpen ausspuckte.

„Cormac…“ Draco schaute vorsichtig hoch und kniff die Augen sofort wieder zusammen, als er die bedrohliche Gestalt über sich sah. „Tu mir das nicht an… Bitte… Ich brauch dich doch… Ich… Ich kann doch nicht… Bitte…“

Ein neuerlicher, eher sanfter Schlag auf seine Wange ließ Draco die Augen aufreißen, bevor er sich panisch in dem dunklen Schlafsaal umschaute. Er lag auf dem Boden, Blut rann immer noch seine Schläfe herunter und verklebte seine ohnehin verschwitzten Haare. Jemand hatte die Finger schmerzhaft tief in seine Schultern gegraben und schüttelte ihn jetzt leicht.

„Draco, wachen Sie auf“, verlangte Professor Snape scharf, war aber leider nicht der einzige, der ihn in diesem armseligen Zustand sehen musste. Hinter seinem Professor, der bei ihm auf den Boden kniete, fielen Vincent und Gregory fast die Augen raus, während Blaise ihn anstarrte, als hätte er sie nicht mehr alle, und Theodore auf dem Bett nebenan hatte diesen vorwurfsvollen Blick drauf, als hätte Draco ihn mit Absicht davon abgehalten zu schlafen.

„Was ist passiert?“, murmelte Draco kaum hörbar, hob die Hand und wollte die brennende Stelle an seiner Schläfe berühren, aber Snape umklammerte vorher sein Handgelenk.

„Du hast geschrien, als wären die Dementoren zu dir kuscheln gekommen“, haute Blaise raus. „Gregory wollte nach dir sehen und weil er ein Volltrottel ist, bist du… irgendwie unglücklich aus dem Bett gefallen.“ Blaise deutete auf die richtige Lache Blut in der Draco lag, weil er sich anscheinend den Kopf an seinem Nachttisch angeschlagen hatte, aber zum Glück war sich irgendjemand ja nicht zu fein dafür gewesen sich Snape im Pyjama anzutun, damit Dracos Leben gerettet werden konnte.

„Bin kein Trottel“, grummelte Gregory, warf Draco aber einen entschuldigenden Blick zu.

„Natürlich bist du ein Trottel“, schnaubte Blaise. „Wer bei Merlins Unterhosen kriegt sowas denn sonst hin? Du hast ihn ja fast umgebracht.“

„Ruhe dahinten“, zischte Snape und machte eine verscheuchende Handbewegung. „Gehen Sie wieder schlafen. Alle. Ich bringe Draco in den Krankenflügel, wo Sie ihn morgen besuchen können.“

Snape zog ihn hoch, worauf Draco sich hastig an ihn klammern musste, damit er nicht umfiel, als alles vor seinen Augen begann sich so schnell zu drehen, dass ihm ganz schlecht wurde. Sich eine Hand gegen den Mund pressend kniff Draco die Augen zusammen und atmete tief durch, schlug die Lider erst wieder auf, als ihm jemand kurz auf die Schulter klopfte.

„Tut mir Leid“, nuschelte Gregory kaum hörbar, während die anderen sich schon wieder in ihre Betten verzogen.

„War nicht deine Schuld“, gab Draco schief lächelnd zurück. „Ich hör einfach auf so einen Flubberwurmdreck zu träumen.“ Er wollte Gregory noch die Schulter tätscheln, wurde aber vorher von Snape weggezogen, der es furchtbar eilig hatte diese Situation auszunutzen und ihn natürlich nicht in den Krankenflügel brachte, sondern in sein Büro. Draco war allerdings noch zu benebelt, um sich großartig zu wehren. Seine Gedanken drehten sich wie eben noch die Umgebung und vermischten sich mit den merkwürdigen Gefühlen, die dieser perverse Traum hinterlassen hatte.

Wieso musste er immer solche Dinge von ausgerechnet Cormac McLaggen träumen? Warum konnte er nicht – wenn schon nicht von seiner Freundin – von einem Mädchen träumen? Es stimmte schon, dass Cormacs Schultern sich gut zum Anlehnen eigneten… Es stimmte auch, dass Draco sich gut in seiner Gegenwart fühlte… Vielleicht stimmte es auch, dass er nur noch schwer widerstehen konnte, McLaggen nicht zu geben, was der wollte, aber er würde niemals so unachtsam sein und nur für ein paar Berührungen sein Geheimnis verraten. Auch nicht dann, wenn es sich so anfühlen würde, wie in seinem absolut realitätsfernen Traum.

„Setz dich, Draco“, machte Snape ihn wohl zum wiederholten Male auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch aufmerksam. Draco presste die Hand gegen seine blutverkrustete Schläfe, während er sich genauso hinplumpsen ließ, wie seine Eltern es ihm immer verboten hatten. Aber gerade scherte er sich nicht einmal groß darum, dass er ganz alleine mit Snape war, der in seinem Schlafgewand nicht wirklich anders aussah, als tagsüber – vielleicht war es sogar dasselbe Outfit.

„Machen Sie jetzt einen auf Traumdeuter oder muss ich da zu Trelawney gehen?“, presste Draco schließlich hervor und atmete tief durch. „Nerven Sie mich nicht, bevor ich nicht wenigstens eine heiße Schokolade bekommen habe. Sowas macht man nach Alpträumen.“

„Ich bezweifele, dass es ein reiner Alptraum gewesen ist“, sagte Snape kalt, was Draco dazu veranlasste alles andere als unauffällig die Hände in seinem Schoß zu verknoten, was wiederum Snape dazu brachte die Augenbrauen zu heben. „So, so…“

„So, so? Hier gibt es nichts zu sehen, also starren Sie mich nicht so an. Das ist sexuelle Belästigung“, sagte Draco, langsam hochrot anlaufend. Dass man aber auch nie wissen konnte, ob Snape Dinge sah, die er nicht sehen sollte, oder eben nicht. Zum Glück interessierte Draco sich dieses Jahr gar nicht mehr dafür, ob er sich vor Snape blamierte oder nicht. Sollte der doch denken, was er wollte. Es war ja nicht so, dass Draco von ihm geträumt hätte und wenn, dann stünde es ihm auch nicht auf der Stirn geschrieben.

„Draco, ich weiß, dass du nicht willst, dass ich dir helfe, aber das bedeutet nicht, dass wir so miteinander umgehen müssen. Früher wärst du mit solchen Dingen zu mir gekommen“, sagte Snape und lehnte sich mit dem Rücken gegen seinen Schreibtisch, verschränkte die Arme vor der Brust.

„Machen Sie jetzt einen auf Lupin?“, schnaubte Draco und wandte immer noch leicht rosa um die Nase den Blick ab. „Dessen Hilfe hätte ich da eher angenommen. Der wirkt irgendwie… schwul…“ Draco fluchte leise auf. Jetzt hatte er sich doch irgendwie verplappert. Er sollte aufhören in seinem Kopf wieder und wieder das Bild von einem nackten Männeroberkörper vor sich abzuspielen, dann würde er sich auch besser zusammenreißen können.

„Du kannst gerne zu ihm gehen. Am Wochenende lungert er in den Drei Besen herum“, versuchte Snape sich anscheinend wieder einzuschleimen, aber Draco hatte nur einen kalten Blick für ihn übrig. „McLaggens Interesse ist unübersehbar, aber ich hatte nicht erwartet, dass du das erwidern könntest.“

„Tue ich nicht!“, begehrte Draco auf und schnaubte erneut. „Wie kommen Sie auf so einen Unsinn?“

„Weil du seinen Namen gewispert hast?“, würgte Snape eher, als dass er es Draco unter die Nase rieb, aber das machte es nicht leichter die Tatsache zu ertragen.

„Hat jemand anderes…“ Mit großen Augen starrte Draco Snape an und schluckte hart. „Haben die anderen… Ich wollte… Die anderen…“

„Da müssten sie schon sehr gute Ohren gehabt haben“, beruhigte Snape ihn. „Aber darum geht es auch gar nicht. Du weißt, dass du das hier nicht jedem zeigen kannst.“ Er packte fast so fest wie Cormac Dracos Handgelenk und zerrte ihn fast vom Stuhl, als er den Ärmel herunterkrempelte, das Dunkle Mal freilegte. „Erst Recht keinem Gryffindor, der äußerst enge Beziehungen zum ehemaligen Leiter der Aurorenzentrale hat. Das könnte uns alle in Gefahr bringen. Der Dunkle Lord wird nicht akzeptieren, dass du deine Aufgabe so leichtfertigt aufs Spiel setzt, nur weil deine Hormone mit dir durchgehen, Draco.“

„Lassen Sie mich los“, versuchte Draco mit fester Stimme zu sagen, aber natürlich hörte man wiedermal nicht auf ihn, stattdessen verstärkte Snape seinen Griff noch und drehte Dracos Handgelenk, beäugte die Tätowierung, als würde er sie nicht jeden Tag auf seinem Arm sehen. Vielleicht war Dracos auch einfach schöner.

„Wie fühlen sich diese Konsequenzen an, Draco? Du hast da nie vorher drüber nachgedacht, nicht wahr? Und jetzt, wo dir bewusst wird, was du hiermit angerichtet hast, ist es zu spät“, sagte Snape monoton. „Aber ich unterstütze es ohnehin nicht, dass Schüler und Schülerinnen mehr tun als übermäßig viel Spucke auszutauschen.“ Er schenkte Draco ein süffisantes Grinsen, was dem die Tränen in die Augen trieb. Schnell hintereinander blinzelnd versuchte er das Brennen zu ignorieren, aber es wurde natürlich nur schlimmer.

„Demütigen Sie mich nicht noch mehr“, sagte Draco leise, den Blick auf den auf dem Boden schleifenden Umhangsaum von Snape richtend.

„Demütige McLaggen nicht“, sagte Snape, worauf Draco ihn verdutzt anschaute. Damit hatte er wirklich nicht gerechnet, immerhin hatte Cormac keine Probleme, und wenn doch, dann kamen sie nicht ansatzweise an Dracos heran. „Ich sage das nicht gerne über Gryffindors, mit ihrem prolligen Verhalten und raumausfüllenden Egos, aber auch wenn McLaggen ein Musterbeispiel ist, sind seine Gefühle aufrichtiger Natur und sollten im Keim erstickt werden, bevor sie problematische Ausmaße annehmen. Du willst nicht in Askaban landen, oder hat dein Vater dir noch keinen wehleidigen Brief geschrieben?“

Draco fuhr hoch, die Faust neben Snape auf den Tisch schlagend. „Reden Sie nicht so über meinen Vater“, zischte er ärgerlich. „Er ist nicht wehleidig. Und er wird wieder ganz der Alte werden, wenn er da raus ist.“

„Falls er irgendwann wieder das Tageslicht erblicken wird“, sagte Snape unbeeindruckt. „Ansonsten freut er sich sicherlich über deine Gesellschaft, obwohl er äußerlich natürlich nicht mehr als Abscheu zeigen kann, weil du deine Gefühle über deinen Auftrag stellst, Draco.“

„Mein Auftrag geht Sie absolut nichts an“, sagte Draco eiskalt. „Und was ich mit McLaggen mache auch nicht. Wenn Sie sich so um ihn sorgen, dann knutschen Sie doch mit ihm.“

Mit einer blitzschnellen Bewegung schnappte Snape sich Dracos Kiefer und grub die Finger schmerzhaft fest in die immer noch blutverschmierte Haut. „Wage es nicht frech zu werden. Ich bin immer noch dein Lehrer.“

„Lehrer…“ Draco lachte spöttisch auf. „Ich brauche keine Lehrer mehr. Der einzige Grund, warum ich noch hier bin, ist mein Auftrag, also sparen Sie sich diese Standardansprache. Die hör ich schon ununterbrochen von McGonagall.“

„Professor McGonagall“, korrigierte Snape.

Draco ließ die Augenbrauen hüpfen. „Interessant. Was bringt sie Ihnen denn immer noch bei, Sir?“ Er wischte die fahle Hand von seinem Gesicht und rieb sich das Blut von der Wange, während Snape kurz davor schien ihn zu erwürgen. „Geben Sie es doch einfach auf. Sie können meiner Mutter schwören was Sie wollen und sich meinetwegen auch über mein Privatleben lustig machen, aber das ändert nichts daran, dass Sie niemals herausfinden werden, was ich geplant habe.“

„Gib doch einfach zu, dass du gar nichts geplant hast“, wollte Snape ihn provozieren. „Dann kann ich dir helfen und –“

„Nein!“, schnauzte Draco wütend. „Ich brauche Ihre Hilfe genauso wenig, wie ich McLaggen in meinem Bett brauche! Und es macht mir beinahe Angst, dass Sie scheinbar an nichts anderes denken können, als genau diese Bilder. Es ist verdammt merkwürdig mich dazu zu zwingen ihn auszuziehen, das wissen Sie schon, oder?“ Er lachte hohl auf. „Aber ich kann natürlich verstehen, dass Sie als Lehrer ein bisschen auf Entzug sind. Da nimmt man schon mal alles, was man kriegen kann – seien es auch nur Vorstellungen.“

„Nimm dir nicht zu viel raus, Draco“, warnte Snape, während die Zornesröte bereits seinen Hals heraufkroch.

„Was nehmen Sie sich denn raus, wenn Sie glauben, Sie müssten sich in mein Liebesleben einmischen?!“, blaffte Draco und schüttelte den Kopf, stöhnte schmerzhaft auf. Wieder begann alles sich zu drehen und er presste sich eine Hand gegen die Stirn, atmete tief durch. „Denken Sie, es ist nicht schon schwer genug Gefühle für so einen verdammten Macho zu entwickeln?! Das muss ich nicht auch noch ständig unter die Nase gerieben bekommen. Ich habe andere Dinge im Kopf… Und ich habe nie was von Gefühlen gesagt…“ Draco verzog die Mundwinkel, als er sich Snapes gehobene Augenbraue antun musste. „So eine verfluchte…“

„Draco, McLaggen wird dir nur Probleme machen, das weißt du, also solltest du da ganz klar einen Strich drunter ziehen, bevor es wirklich gefährlich für dich wird. Dann kann ich dir nicht helfen“, sagte Snape und dachte wohl er würde aufmunternd klingen.

„Sie haben keine Ahnung. Es bringt ja nichts ihm zu sagen, dass ich nicht will… Ich bin auch nicht schwul! Ich…“ Draco holte tief Luft und versuchte den Kloß in seinem Hals herunterzuschlucken, aber der würde wohl nur wieder verschwinden, wenn Cormac… Draco versuchte verzweifelt jeden Gedanken an den Gryffindor abzuschütteln, aber das stellte sich als schier unmöglich heraus.

„Es bringt natürlich nichts, wenn du in einer Art und Weise wegläufst, die geradezu danach schreit, dass man dir nachlaufen will“, sprach Snape in Rätseln, und Draco konnte einfach nur die Stirn runzeln, was einen stechenden Schmerz verursachte. „Man muss sich auch nicht selbst aus jeder Krise helfen, Draco. Hilfe von anderen anzunehmen ist nicht verkehrt.“

Draco schnaubte auf. „Sie nutzen jede Gelegenheit, um mich darauf aufmerksam zu machen, dass sie mir ja nur helfen wollen, ja?“ Er nahm Abstand zu Snape und drehte ihm den Rücken zu. „Aber bei der einzigen Sache, bei der ich Hilfe gebrauchen könnte, da können Sie mir keinen anderen Rat geben, außer Dinge zu beenden über die ich keine Kontrolle haben. Sie… Sie sollten mich einfach in den Krankenflügel bringen und nicht glauben, Sie könnten sich als mein Vater aufspielen.“

„Dann hätte ich dir diese Flausen einfach ausgeprügelt“, sagte Snape kühl, was Draco den Blick senken ließ. „Das weißt du, warum –“

„Warum ich mich dann so benehme?“ Draco wirbelte herum und ballte die Hände zu Fäusten. „Weil mein…“ Er biss die Zähne zusammen und wich dem bereits triumphierenden Blick von Snape aus. „Halten Sie sich aus meinen Angelegenheiten heraus.“

Snapes Hand grub sich in Dracos Schulter und schob ihn auf die Tür zu. „Ich schiebe dieses Verhalten darauf, dass du etwas an den Kopf gekriegt hast, was sich Madam Pomfrey jetzt anschauen wird“, sagte Snape genervt und da könnte er wirklich richtig liegen, weil sich wieder alles vor Dracos Augen zu drehen begann. „In letzter Zeit landen meine Schüler zu oft im Krankenflügel…“

Draco biss sich auf die Unterlippe, als er so zwangsläufig daran erinnert wurde, dass Cormac auch in den Krankenflügel gemusst hätte, aber vielleicht suchte er auch nur überall irgendetwas, das ihn an diesen dämlichen Gryffindor erinnerte. Cormac würde jedenfalls nicht so ein Drama aus so einer Lappalie machen, woran Draco sich vielleicht ein Beispiel nehmen sollte.

Er sah zu Snape, der ihn zielstrebig hinter sich her durch die Gänge zog, und überlegte für einen Moment, ob es nicht am einfachsten wäre, wenn er diesen Auftrag abgab und sich dann in Cormacs Armen einfach ausruhte. Snape setzte doch alles daran und würde früher oder später bestimmt sowieso… Draco schüttelte den Kopf. Er durfte gar nicht daran denken. Viel zu viel hing von ihm ab – auch zu viel, damit er wieder anfing ein normales Verhältnis zu seinem früheren Lieblingslehrer aufzubauen.

Trotzdem wollte er gerade nichts mehr, als Cormac wenigstens zu sehen und sich zu vergewissern, dass der ihn noch nicht wie einen Haufen Müll ansah – was er irgendwann ganz sicher tun würde, wenn er sich so gehen lassen würde, wie in seinem Traum…


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Daniel musste nicht nur schwimmen, spielen, Dialoge sprechen und auf Monster reagieren, die später per Computer hinzugefügt wurden, sondern er trug dabei auch Schwimmflossen an Händen und Füßen. All das absolvierte er sieben Meter tief unter Wasser in völliger Dunkelheit – bis ihm die Luft ausging und er das Zeichen gab: Einer der Stuntleute schwamm dann zu ihm hin und gab ihm seine Sauerstoffmaske zurück. Eine wirklich unglaubliche Leistung.
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