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Fanfiction

Chasing Dragonflies - Kritischer Zustand

von Dr. S

Kussgeschwollen und blutrot waren Dracos Lippen noch verfĂĽhrerischer und Cormac konnte sich vorstellen, dass sein Blick leicht pervers wirken musste, aber noch werkelte Snape irgendwo in seinem Schrank herum und Cormac konnte starren so viel er wollte. Nur musste er sich mit jeder Minute mehr anstrengen nicht dem BedĂĽrfnis nachzukommen, Draco noch einmal zu kĂĽssen.

Wieso musste es immer so schiefgehen, wenn er jemanden küsste? Entweder liefen die Menschen weg, schlugen ihn oder ein Professor kam vorbei und drückte ihm Nachsitzen wegen Nötigung auf. Draco hatte seinen Kuss doch erwidert – folglich konnte es nicht so schlimm gewesen sein. Warum sträubte er sich also so dagegen Cormac noch einmal zu küssen? War er so unsympathisch? Nach unzählbaren Abfuhren begann auch Cormacs Ego langsam zu bröckeln, aber er wollte sich auch nicht wegen einem Jungen in ein jämmerliches Häufchen Elend verwandeln.

Cormac wischte sich den Schweiß von der Stirn, der auf seiner Hand so merkwürdig rot aussah. Trotzdem war diese Erscheinung nicht so interessant wie Draco, der Cormacs Blick gerade aus dem Augenwinkel erwiderte. Schnell wandte der Slytherin sich wieder ab und fixierte sich auf Snapes Schreibtisch. Cormacs Augen wanderten tiefer, beobachteten wie Dracos Hände in seinem Schoß Halt an seiner Robe suchten. Sein Brustkorb hob und senkte sich schnell, was Cormac nicht anders deuten konnte, als dass es Draco irgendwie berühren musste, was zwischen ihnen war.

Verleugnung, Verdrängung – wahrscheinlich beides. Draco würde seine unbewussten Gefühle früher oder später ausleben wollen und dann wäre Cormac da, die Arme weit ausgebreitet und seine Würde sorgfältig im Schrank verstaut, damit sie ihn nicht dabei behindern würde, endlich zu bekommen, wonach er sich jetzt schon so sehr sehnte, dass er glaubte innerlich zu verglühen, wenn er jetzt nicht sofort wieder diese verboten weichen Lippen spüren durfte.

„McLaggen, Sie bluten auf meinen Teppich“, zischte Snape und vertrieb damit die bauschige Wolke aus Träumereien, die Cormacs Kopf so wunderbar leicht hatte werden lassen.

Cormac senkte den Blick und runzelte die Stirn, als er gar keinen Teppich auf Snapes Fußboden entdeckte. Hatte er sich eben verhört? Anders konnte es nicht sein, oder Snape war zu selten in seinem Büro um seine Einrichtung zu kennen. „Sorry…“ Cormacs Stimme klang schwach und natürlich gar nicht wie eine Stimme, in die man sich verlieben würde. Er räusperte sich und wischte sich erneut über die Stirn, verzog das Gesicht, als sich viel mehr Blut mit dem Schweiß vermischte.

„Ich will wissen, wie das passieren konnte“, presste Snape hervor, stellte ein Fläschchen auf seinen Tisch und stützte sich dann auf dem Holz ab, um seine Schüler ausgiebig mustern zu können. „Jetzt sitzen Sie da nicht tatenlos herum, Draco, kümmern Sie sich um McLaggen.“

„Was?“ Draco schüttelte den Kopf. „Sicher nicht…“

Snape rammte die Faust auf den Tisch und brachte Draco zum Zusammenzucken. „Das war keine Bitte“, sagte er scharf, schnappte sich das Fläschchen und warf es Draco zu, der es locker aus dem Handgelenk fing.

„Warum machen Sie das denn nicht?“, wollte Draco säuerlich wissen, drehte sich extrem langsam herum, wich Cormacs Blick aus und konzentrierte sich darauf ein Taschentuch aus seiner Umhangtasche zu ziehen.

„Weil ich neue Schuhe habe und die kommen nicht in McLaggens Nähe“, musste Snape natürlich auf Cormac herumhacken, was der in Dracos Gegenwart gerne vermeiden wollte, aber wenigstens zuckten Dracos Mundwinkel kurz, auch wenn kein richtiges Lächeln daraus wurde. „Sie können doch wohl reden und McLaggen verarzten, oder?“

„Ich habe nichts zu sagen“, murmelte Draco, tränkte sein verdammt teuer aussehendes Taschentuch, das sogar Initialen aufgestickt hatte, mit dem Inhalt des Fläschchens und lehnte sich so nah, dass Cormac wieder heftig mit dem Verlangen ihn zu küssen kämpfen musste. „Außer, dass ich zur falschen Zeit am falschen Ort war.“ Draco umfasste relativ sanft Cormacs Kinn und hob es leicht an, bevor er anfing die aufgeplatzte Lippe abzutupfen.

Cormac hörte zwar, dass Snape ihn ansprach, aber er wollte es auch gar nicht hören, wenn er doch gerade die Gelegenheit hatte schamlos in die grauen Augen zu schauen, die ihm mehr Angst einjagten als irgendetwas anderes in seinem ganzen Leben zuvor – trotzdem konnte er einfach nicht wegschauen, wollte es auch gar und ließ sich vollkommen in den Bann der nahezu weißgrauen Iris ziehen.

Snape räusperte sich. „Noch einmal, McLaggen“, holte er Cormac doch aus seinen Gedanken, auch wenn er kurz die Augen schloss, als Dracos Handkante versehentlich über seine Wange strich, als er zu der verletzten Augenbraue wanderte. „Was kann dazu führen, dass ein hirnloses Muskelpaket wie Sie sich derartig brutal verprügeln lässt, ohne dass Mr. Malfoy einen Kratzer abkriegt.“

Draco verdrehte die Augen. „Höchstwahrscheinlich, weil ich mich nicht prügele. Ich werde meistens von wütenden Wieseln verprügelt, aber das interessiert ja sonst auch niemanden. Halt gefälligst still, McLaggen.“

Cormac erstarrte und blinzelte nicht einmal mehr, was Draco erneut mit den Augen rollen ließ. Dracos Hand fuhr von seinem Kinn auf seine Wange, seine Fingerkuppen streiften kurz Cormacs Unterlippe, brachten sie zum Erzittern, allerdings bebte eine Sekunde später sein ganzer Körper, weil Dracos Hand so wunderbar sanft ihren Platz auf seiner Wange einnahm, dass man gar nicht mehr bestreiten konnte, sie würde dort nicht hingehören.

„Ein wenig neben sich scheinen Sie ja immer noch zu stehen, McLaggen“, sagte Snape und zeigte sein typisches, süffisantes Grinsen, dem Cormac nur kurz Aufmerksamkeit schenkte, weil Dracos Gesicht für ihn viel interessanter war, als Snapes jemals sein würde.

„Ich hab nur… so einen komischen Schmerz im Magen… Sorry, Sir“, lenkte Cormac ab, damit Dracos verwirrter Blick nicht noch darin endete, dass er Snapes Worte falsch auslegte und die Hände von Cormac nahm. „Danke…“, murmelte er dann ziemlich enttäuscht, als Draco leider relativ schnell fertig wurde, aber seine heilende Hände hatten dazu beigetragen, dass Cormac sich weitaus besser fühlte, wenn auch noch ziemlich matschig.

„Dann schaut Mr. Malfoy sich das doch gleich mal an“, sagte Snape, worauf Draco empört herumfuhr.

„Sie wollen mich nicht wirklich dazu zwingen McLaggen hier jetzt… zu betatschen!“, platzte es aus ihm heraus, während Cormac ziemlich abwesend seine glühende Wange berührte. War er rot geworden? War ausgerechnet er wegen einem anderen Jungen rot geworden? Kein Wunder dann, dass Snape sich dieses Theater weiterhin antun wollte. Das war pure Demütigung und machte es nur noch härter für Cormac, weil er angeboten bekam, was er nur anschauen aber nicht anfassen durfte.

„Sie können natürlich auch einfach mit der Sprache rausrücken, Draco“, sagte Snape in einem merkwürdig ernsten Tonfall, was Draco die Augen zu schmalen Schlitzen verengen ließ. „Wäre vorteilhaft, wenn es Ihnen derartig unangenehm ist, einen anderen Menschen anzufassen.“

Entweder wollte Snape Draco demütigen oder Cormac, und letzteres war viel wahrscheinlicher, nachdem Cormac sich auch vor Snape immer so aufgespielt hatte, obwohl dabei absolut nichts bei herauskam. Aber was könnte Snape denn gegen Draco haben? Niemand konnte etwas gegen Draco haben. Er war die pure Perfektion und in jeder anderen Situation wäre Cormac nicht so zaghaft gewesen sein Hemd für ihn auszuziehen.

„Ist schon gut“, presste Draco ziemlich genervt hervor und wandte sich Cormac zu, schaute ihn aus eiskalten Augen an. „Er ist ja kein Mädchen – das würde mich dann ansatzweise berühren.“

Cormac knurrte leise, während Snape hinter ihm eine Augenbraue hob und ziemlich konfus aus der Wäsche schaute. Er konnte natürlich nicht ahnen, dass Draco Cormac nur klar machen wollte, was er längst schon selbst wusste: nämlich, dass nie etwas zwischen ihnen laufen würde.

„Kryptische Aussagen wollte ich nicht hören, Draco“, sagte Snape augenrollend.

„Draco kann Ihnen dazu gar nichts sagen, weil er nicht dabei war“, warf Cormac sich verbal beschützend vor Draco, der ganz Slytherin-like wiedermal nur zwischen den Zeilen lesen lassen wollte. „Goyle und ich haben uns in die Haare gekriegt. Wegen… wie heißt sie denn nochmal? Ähm…“ Cormac fuhr sich durch die Haare und schaute Draco fragend an. „Deine Freundin?“

„Pansy“, sagte Draco unterkühlt. „Ihr habt euch also wegen Pansy geprügelt. Was ist so schwer daran zu verstehen?“

Snape öffnete den Mund.

„Nein!“, fuhr Cormac dazwischen. „Ich will nichts von dem fetthaarigen Monster! Goyle will was von ihr. Sie ist französisches Gebäck, hat er gesagt.“

Snape schloss seinen Mund wieder.

„Und du hast ihm die Nase gebrochen, weil er das arme französische Gebäck deiner Meinung nach mit seinen Sympathien beleidigt hat?“ Draco lachte spöttisch auf, während Snape hinter ihm langsam die Stirn in Falten legte.

„Solltest du nicht ansatzweise eifersüchtig sein?“, knurrte Cormac und stellte sich lieber Dracos kaltem Blick als Snapes zwei Fragezeichen, die einfach nicht auf die dunkle Iris passen wollten.

„Auf Goyle?“ Dracos Lachen hallte von den Steinwänden wider, die Snape nicht sehr wohnlich dekoriert hatte, aber Vorschläge über Bilder schluckte Cormac jedesmal herunter, obwohl er in letzter Zeit ja halbe Ewigkeiten in diesem Zimmer verbringen musste. „Ich bitte dich. Dass Pansy so beliebt ist steigert nur ihren Wert und damit mein Interesse.“

„Und da sagt man immer ich sei widerlich“, murmelte Cormac und wandte sich kopfschüttelnd ab, worauf Draco schnaubte.

„Ziehst du jetzt einfach endlich mal dein Hemd aus?“, schnappte er, was Cormac wieder dazu brachte ihn anzusehen.

„Langsam, Malfoy, ich mach’s eben nicht so gerne, wenn noch jemand zusieht“, grinste Cormac und amüsierte sich prächtig über den niedlichen Rotschimmer, der Dracos Wangen Farbe verlieh, als er sich peinlich berührt zu Snape umdrehte, der sich hinter seinen Schreibtisch gesetzt hatte und keine Anstalten machte der Situation die Peinlichkeit zu nehmen, was Cormac ja dazu zwang sich so aufzuführen, damit er nicht der Möglichkeit hinterher trauerte Draco gleich hier auf dem Schreibtisch…

Snape räusperte sich. „Ich warte immer noch auf eine vernünftigere Erklärung“, sagte er scharf und lehnte sich etwas zur Seite, als Draco ihm die Sicht auf Cormac nahm, der sich außerordentlich bescheuert vorkam, sich vor so vielen Augen sein Hemd aufzuknöpfen. „Und Sie können es durchaus anlassen, McLaggen, aufmachen reicht.“

„Mit dieser Wampe würde ich an deiner Stelle auch nicht prahlen, McLaggen“, zischte Draco, zog die Hemdseiten etwas auseinander und machte große Augen, was Cormac gar nicht falsch verstehen konnte. Fett war er nämlich ganz und gar nicht und Draco war ganz und gar nicht hetero, wenn er ihn so anstarrte. „Sir, vielleicht sollte sich das doch lieber Madam Pomfrey anschauen. Das scheint mehr als eine Prellung zu sein…“ Anscheinend war Cormacs Anblick doch nicht so fesselnd, weil Draco schnell einen Schritt zur Seite trat, damit Snape auch mal etwas für die Augen bekam.

Cormac schaute dann doch mal runter und begutachtete den Quaffel-großen blauen Fleck, der sich unter seinen unteren Rippenbögen ausbreitete, dabei verschiedene Schattierungen von Rot, Violett und Blau annahm, die anscheinend auch Snape zu faszinieren schienen.

„Cool…“, hauchte Cormac und drückte die Finger auf die Verletzung, biss den Schmerz zurück, der sich wie ein Lauffeuer auszubreiten schien.

„Ekelerregend“, presste Draco hervor, streckte die Hand aus und bekam Snapes Finger zu spüren, bevor er Cormac berühren konnte.

„Spüren Sie Schmerzen, McLaggen?“, fragte Snape, schob Draco zur Seite und schnappte sich dessen Taschentuch. Draco hob die Augenbrauen und versuchte anscheinend nicht zu lachen, als Snape sich daran machte den blauen Fleck zu verarzten.

„Nicht wirklich“, sagte Cormac, der lieber den Blick abwandte, weil es schlimm genug war Snapes Finger auf seinem Körper zu spüren, dabei zusehen wollte er nun wirklich nicht. Lieber stellte er sich vor, dass doch Draco dieses schwere Schicksal auferlegt worden war. Dracos weiche Fingerspitzen auf Cormacs äußerst annehmbaren Bauch – und dadurch würde er merken, dass er doch mehr von Cormac McLaggen wollte, als sich darüber lustig zu machen, dass Professor Snape ihn betatschte.

„Soll ich Sie vielleicht alleine lassen, Professor?“, fragte Draco und sein süffisantes Grinsen machte dem von Snape wirklich Konkurrenz. „Sie scheinen sich doch so gut zu verstehen.“

„Draco, ich schrecke dieses Jahr nicht davor zurück Ihnen Nachsitzen zu geben. Wenn Sie unbedingt jeden Abend die nächsten Monate mit Mr. McLaggen und mir verbringen wollen, dann machen Sie so weiter, wodurch meine Motivation eine unpassende Bemerkung über Ihre blutbeschmierten Lippen zu machen auch nur noch steigt“, sagte Snape emotionslos, was Draco dazu brachte schnaubend die Arme vor der Brust zu verschränken und sich über die Lippen zu lecken. „McLaggen, zwei weitere Wochen, weil Sie Mr. Goyle die Nase gebrochen haben.“

„Was?!“ Cormac rutschte mitsamt seinem Stuhl von Snape weg und schüttelte abwehrend den Kopf. „Ich habe gar nichts getan und bin der Einzige, der hier bestraft wird? Der Junge ist auf mich losgegangen wie eine wilde Bestie!“

Snapes Miene blieb kalt. „Sie haben selbst zugegeben Miss Parkinson beleidigt zu haben, wenn ich mich recht erinnere.“

„Parkinson? Wer heißt denn bitte wie diese groteske Krankheit?“, platzte es aus Cormac heraus. „Als ob Pansen nicht schon schlimm genug wäre… Manche Eltern hassen ihre Kinder wirklich.“ Er schenkte Draco einen genervten Blick, was der aber besser konnte.

Die Augen verdrehend richtete Snape sich auf und drückte Draco das Taschentuch in die Hand. „Machen Sie weiter. Ich bin sofort wieder da und kläre das wohl lieber mit Mr. Goyle ab…“

„Was?“ Draco schüttelte den Kopf, das Taschentuch in seiner Faust knüllend. „Er kann das doch selbst machen. Scheint nicht so schlimm zu sein.“

„Wenn Sie das innerhalb der nächsten drei Minuten nicht machen, dann kippt Mr. McLaggen hier bewusstlos vom Stuhl“, sagte Snape unbeeindruckt von Cormacs großen Augen. „Ich werde also auf jeden Fall bemerken, wenn Sie sich mir schon wieder widersetzen, Draco.“ Mit aufbauschendem Umhang drehte er sich um und war mit zwei großen Schritten bei der Tür. „Mr. Goyle befindet sich im Krankenflügel, nehme ich an?“

„Das nehmen Sie richtig an“, sagte Draco ärgerlich, die Augen einen längeren Moment schließend, als die Tür hinter Snape ins Schloss fiel. „Das kriegst du wirklich prima hin, McLaggen. Wenn ich deinetwegen Nachsitzen bekomme, dann wirst du niemals wieder auch nur an französisches Gebäck denken wollen.“

„Ich will nichts von deiner Freundin“, knurrte Cormac, die Hände in die Armlehnen seines Stuhles verkrallend, als Draco sich vor ihm hinkniete. Diese Aussicht würde jeden den Verstand verlieren lassen – sogar Professor Snape. „Ich will dich.“

Draco wich zurück und starrte Cormac aus großen Augen an, bevor er den Kopf schüttelte. „Lass den Unsinn, McLaggen. Ich kann damit leben, dass du auf meine Freundin stehst“, sagte er entschlossen, aber schien sich wohl nur selbst davon überzeugen zu wollen. „Damit kann ich leben, okay?“ Er sah Cormac kurz direkt in die Augen, bevor er sich wieder nach vorne beugte, die Finger nach Cormacs Bauch ausstreckend.

„Ich könnte auch besser damit leben, wenn es deine Freundin wäre“, sagte Cormac und wollte Dracos Handgelenk greifen, aber der zog seine Finger schnell wieder weg. „Aber… so wie du über sie redest scheint sie dir nicht mal viel zu bedeuten. Was…“

„Was dich immer noch nichts angeht“, ging Draco dazwischen, während er so tat als hätte er seine Hand nur weggezogen, damit er mehr Zaubertrank auf das Taschentuch schütten konnte. „Nichts ändert etwas daran, dass es mir immer egal sein wird, ob du dich wegen mir oder wegen meiner Freundin oder wegen Dumbledore verprügeln lässt.“

„Küsst du sie, wie du mich küsst?“ Damit brachte Cormac Draco schon wieder zum Zurückweichen.

„Ich hab dich nie geküsst“, presste Draco hervor, atmete tief durch und rutschte dann so plötzlich zwischen Cormacs Beine, dass es diesmal an ihm war zurückzuweichen. „Halt still…“

„Du…“ Cormac biss die Zähne zusammen, als der Zaubertrank auf seiner Haut zu brennen begann, während die Stelle, die Dracos Finger berührten, nur wunderbar angenehm glühten. „Du hast mich geküsst“, stellte er fest, was Draco aufseufzen ließ.

„Und du hast dafür nicht mal dein Versprechen gehalten und die Schuld auf dich genommen. Da sagt man immer Gryffindors seien ehrlich…“ Draco schüttelte abfällig den Kopf und übte etwas mehr Druck auf Cormacs Bauch auf, grinste zufrieden, als er ein schmerzhaftes Stöhnen zu hören bekam. „Du hättest verdient, dass ich dich umfallen lassen… Bist du immer schon so ein Weichei gewesen, oder hat Goyle was dazu gelernt?“

„Goyle ist ein armes Würmchen, wenn er in die Freundin seines besten Freundes verknallt ist, der ständig damit rumprahlt, dass sie im Grunde nur ein Accessoire ist.“ Cormac zischte auf, als Dracos Finger wieder etwas zu fest aufdrückten. Er spannte seine Bauchmuskeln an, was zwar höllisch wehtat, aber zumindest Dracos Berührungen irgendwie zaghafter werden ließen.

„Ich prahle nicht damit rum“, murmelte Draco, dessen Wangen langsam rosa wurden. „Es gibt eben bestimmte Variablen, die man nicht einfach auslassen kann. Du machst das doch genauso, McLaggen. Versuchst die hässlichen Streber abzuschleppen, damit du ihnen die Zunge in den Hals stecken kannst. Jeder macht das, was für ihn am besten ist.“ Draco nahm das Taschentuch weg und begutachtete den heller werdenden blauen Fleck eine Weile, bevor er diesmal die bloße Hand ausstreckte. „Pansy macht es genauso… Wenn sie in Goyle verknallt wäre, dann würde sie eben heimlich mit ihm knutschen. Es rentiert sich mehr für sie mit mir zusammen zu sein.“

„Nur weil du das denkst muss es aber nicht so sein“, murmelte Cormac, die Augen auf die feingliedrigen Finger gerichtet, die vorsichtig über seinen Bauch strichen.

„Tut das weh?“, fragte Draco und schnappte sich wieder sein Taschentuch, tupfte knapp über Cormacs Hosenbund auf einem roten Fleck herum, der gar nichts im Vergleich zu dem größeren, immer noch leicht sichtbaren Ding darüber war, aber trotzdem war es schlimmer Dracos Finger so tief unten zu spüren, wenn sie dort gar nicht sein wollten.

„Nicht da wo es sollte“, sagte Cormac, worauf Draco irritiert hochschaute.

„Wenn du mir vom Stuhl fällst, dann muss ich nachsitzen. Snape sucht sich überall Gründe, damit er mich nachsitzen lassen kann, aber hier fällt mir zur Abwechslung mal nicht ein, wie ich mich rausreden kann“, sagte Draco angespannt und wischte sich die Haare aus der Stirn. „Wo tut es denn weh? Sag schon…“

Cormac schüttelte den Kopf. „Passt schon… Ich bin hart im Nehmen. Einmal, da bin bestimmt fünfzig Meter vom Besen gefallen und hatte trotzdem nicht einen Kratzer“, sagte er enthusiastisch, aber Dracos Gesichtsausdruck erstickte das schnell wieder im Keim. „Ja, Schädelbruch, aber keinen Kratzer.“

Draco schmunzelte, schüttelte den Kopf und ließ seine leicht zitternden Finger tiefer wandern. „Okay… Scheint ein… Tiefschlag gewesen zu sein…“ Sich sichtlich unwohl fühlend wollte Draco die Hand wegziehen, aber diesmal bekam Cormac sein Handgelenk zu fassen.

„Snape meinte, dass du dich um mich kümmern musst“, raunte er und befeuchtete sich langsam die Lippen, als Draco ihn anschaute, die Augen unsicher funkelnd.

„Das wird jetzt wirklich pervers, McLaggen… Den Kuss lass ich dir noch durchgehen, aber… deiner Hose komm ich nicht näher“, sagte Draco mit zittriger Stimme, was Cormacs Mundwinkel nach oben wandern ließ. „Hör auf so zu grinsen. Ich bin nicht schwul.“

„Dann solltest du doch kein Problem damit haben mich anzufassen, oder?“ Cormac verstärkte seinen Griff und zog Draco etwas näher, worauf dem nur noch die Flucht mit dem Kopf nach hinten blieb, aber es reichte Cormac erstmal schon, dass er Dracos Oberkörper gegen seine Knie drücken spüren konnte.

„Ziemlich verquere Logik, McLaggen, aber was erwartet man von einer Matschbirne wie dir auch anderes?“ Mit einer ruckartigen Handbewegung machte Draco sich los und richtete sich auf. „Mach dein Hemd wieder zu, außer du legst es drauf an, dass Professor Snape gleich noch ein wenig mit dir alleine sein will.“

„Wieso willst du das nicht?“, fragte Cormac geradeheraus, was Draco sich eine Hand vor die Stirn schlagen ließ.

„Dämlichere Fragen kannst du nicht stellen, was?“ Er fuhr herum und feuerte sein Taschentuch gegen Cormacs Brust, bevor er die Arme vor der Brust verschränkte, damit Cormac keine Möglichkeit mehr hatte sein Handgelenk zu fassen zu bekommen. „Ich hab eine Freundin, ich steh nicht auf Kerle und ich…“ Draco kniff die Augen zusammen und lehnte sich seufzend gegen Snapes Schreibtisch, während Cormac unauffällig das Taschentuch einsteckte. Da konnte er später – nachdem seine Würde wieder sorgfältig im Schrank verstaut war – dran schnuppern…

„Da fällt dir nichts mehr ein, was?“ Langsam richtete Cormac sich auf, aber der Schmerz war nicht mehr so stark, als dass es ihn von den Füßen hauen würde. Allerdings schien Draco nicht damit zu rechnen, dass Cormac sich schon wieder schnell genug bewegen konnte, um ihn kurzerhand gegen die Schreibtischkante zu pinnen. „Oder?“

„Du hast keine Ahnung… Ich hab momentan einfach besseres zu tun, als mich mit deinen… sexuellen Neigungen zu beschäftigen. Ich beschäftige mich gerade nicht mal mit meinen!“ Draco wandte den Blick ab, schob Cormac aber nicht weg, als der seine Position schamlos ausnutzte um sich gegen Draco zu lehnen. „Was hat Granger getan, dass sie dich endlich losgeworden ist? Zwing mich nicht sie zu fragen.“

Grinsend hob Cormac die Hand, strich hauchzart mit der Fingerspitze über Dracos Lippen, worauf der blitzschnell den Kopf zur Seite drehte. „Sie wollte mich eben nicht“, erklärte er schulterzuckend, umfasste Dracos Kinn und zwang ihn dazu Blickkontakt aufzubauen, was aber anscheinend nur zu Herzrasen und einer Gänsehaut bei Cormac führte – dabei würde er so viel dafür geben, wenn Draco sich einfach für ein paar Sekunden gegen ihn schmiegte.

„Du bist so arrogant zu glauben, dass das bei mir anders ist? Dass du etwas Besonderes bist?“ Draco rollte die Lippen ein, als Cormacs Finger ihm zu nahe kamen. Trotzdem nickte Cormac, die freie Hand auf Dracos Hüfte legend und ihn vom Tisch wegziehend. Der Körperkontakt ließ Draco die Zähne so fest aufeinander beißen, dass seine Kieferknochen deutlich hervorstachen, worauf Cormac seine Finger sanft über die glühende Wange fahren ließ. Die momentan so warme Haut fühlte sich wie die teuerste Seide unter Cormacs rauen Händen an, sodass man nicht aufhören wollte darüber zu streichen.

„Du hättest mich neulich auch einfach in der Kälte liegen und sterben lassen können“, sagte Cormac etwas sehr dramatisch. „Aber das hast du nicht getan. Genauso wenig, wie du alleine in den siebten Stock gehen wolltest. Und du hättest mich nicht küssen müssen, sondern einfach abwarten können, bis mir klar wird, wie verdammt erbärmlich es ist, was ich hier die ganze Zeit abziehe.“

„Wenn du das weißt, warum hörst du dann nicht einfach auf?“, fragte Draco mit gesenkter Stimme, die Augen auf Cormacs Kinn fixiert.

„Weil es überdeutlich ist, dass du deine Gefühle für mich gewaltsam unterdrückst“, sagte Cormac, worauf Draco empört aufschnaubte.

Angewidert schaute er hoch in Cormacs Augen und hob abwehrend eine Hand. „Jetzt denkst du schon, dass ich Gefühle für dich habe? Ich weiß nichts über dich, außer, dass du zu doof bist um gegen das Wiesel zu gewinnen. Mit sowas geb ich mich nicht ab“, sagte er entschlossen, presste die Hand gegen Cormacs Brust und erstarrte. Seine Augen weiteten sich langsam und er richtete den Blick auf die Stelle, wo Cormacs Herz schon wieder wilde Tänze hinlegte, bevor es gleich gegen die Wand geschleudert werden würde.

„Lern mich doch kennen“, bot Cormac an, die Finger vorsichtig über Dracos Schläfe fahren lassend, bevor er zärtlich die weißblonden Haarsträhnen aus der blassen Stirn strich. „Ich bin auf jeden Fall um Längen interessanter als Goyle…“

Draco schloss einen Moment die Augen und seine Hand glitt tiefer, strich kaum merklich über Cormacs Bauch, bevor die zitternden Finger die noch offenen Hemdseiten auseinander schoben und sich auf Cormacs Seite legten. Am liebsten hätte Cormac diesen Moment ausgenutzt und die leicht offenstehenden Lippen verschlossen, damit er Draco richtig beweisen konnte, dass er das nicht einfach so sagte. Doch für den Moment wollte er sich wirklich mit dieser zaghaften Berührung zufrieden geben, die immerhin schon mehr war, als er sich jemals erträumt hatte – vor allem, weil sie ganz alleine von Draco kam.

„Warum ich?“, fragte Draco heiser, die Augen wieder öffnend und das Kinn leicht hebend. „Es ist vollkommen absurd. Ich bin kein Streber… Momentan bin ich wahrscheinlich sogar kurz davor durchzufallen. Das ist absolut nicht dein Beuteschema…“

„Aber du bist interessant“, sagte Cormac und zuckte mit den Schultern, als Draco fragend die Augenbrauen zusammenzog. „So…“ Er ließ die Hand wieder auf Dracos Wange fahren, strich mit der anderen über Dracos Seite und stoppte erst als er die leicht hervorstehenden Rippen spüren konnte. „So viele Facetten, dass ich…“

„Du weißt doch nicht mal, wie man Facetten schreibt“, ging Draco abwehrend dazwischen und nahm die Hände weg. „Lass mich in Ruhe. Sofort.“ Er biss sich auf die Unterlippe und warf Cormac einen vorwurfsvollen Blick zu, obwohl der sich absolut nicht denken konnte, was er mit seinem halben Satz schon falsch gemacht hatte – innerlich war er trotzdem ganz froh unterbrochen worden zu sein, weil es ein kitschiger Satz gewesen wäre und so jemanden wollte niemand haben.

Cormac schüttelte den Kopf. „Nur ein bisschen…“

„Schluss jetzt“, verlangte Draco, traute sich wohl aber nicht, nochmal seine Hände in Cormacs Nähe zu lassen, weil die nämlich ganz genau wussten, dass sie das hier wollten – es war nur Dracos bescheuerter Kopf, der sich dagegen sträubte. „Ich will das nicht.“

„Dann drück mich doch weg“, sagte Cormac kaum hörbar, aber trotzdem mit einem Glucksen. „Es ist ganz einfach. So schwer bin ich auch wieder nicht…“

Dracos Gesichtsausdruck wurde verbissen, als er die Hände hob und auf Cormacs Schultern legte, sorgfältig darauf achtend nicht die bloße Haut zu berühren. Allerdings übte er kaum Kraft aus, als er versuchte ihn wegzudrücken, schob seine Hände dann höher und grub die Zähne tiefer in seine Unterlippe, als seine Finger wie von selbst in Cormacs Nacken glitten, wo sie zögerlich durch die zum Glück nicht fettigen Haare fuhren.

Blutrote Zahnabdrücke waren auf Dracos Unterlippe zu sehen, aber das weckte in Cormac nicht das Bedürfnis sich vor dem näherkommenden Mund in Sicherheit zu bringen – allerdings machte er auch nicht den Fehler sich jetzt vorzulehnen, wodurch das zutraulich werdende Rehlein aufgeschreckt davon springen würde. Seine Finger begannen allerdings wie von selbst zu zittern und um sich dieses unwürdige Verhalten nicht anmerken zu lassen, schlang er den Arm fest um Dracos Hüfte, entlockte ihm so ein Keuchen, als er ihn an sich zog.

Draco befeuchtete sich die Lippen, lehnte sich vor und schubste Cormac brutal weg, als die Tür aufging – jetzt bereute Cormac es doch den Arm um Draco geschlungen zu haben, weil er absolut nicht mit so einer Reaktion gerechnet hatte, sein Gleichgewicht verlor und sich auf der Tischkante abstützen musste um nicht zu fallen, weshalb er Draco dort aber festhielt, sicherlich ein amüsanter Anblick für Snape.

„Professor Snape, ich soll Ihnen von Gregory… Oh!“ Anscheinend nicht für Snape, aber für irgendjemand anderen, was nichts daran änderte, dass Dracos Gesicht binnen weniger Sekunden scharchlachrot wurde und er schnell die Hände von Cormacs Brust nahm, während Cormac nichts Besseres einfiel als sein Hemd wieder zu schließen.

„Es ist nicht das, wonach es aussieht, Theodore“, sagte Draco in rasendem Tempo, weshalb Cormac Probleme hatte ihn zu verstehen.

„Standard-Ausrede“, sagte der verfluchte Bastard, der sie hatte stören müssen. „Ich bin auch schon wieder weg. Suche nur Professor Snape…“ Er drehte sich um, weshalb Cormac Draco erwartungsvoll angrinste, aber der rammte ihm die Faust gegen die Brust, bis er Cormac losgeworden war.

„Scheiße“, fluchte Draco leise und raste auf die schon wieder zufallende Tür zu, blieb im Türrahmen aber nochmal stehen. „Du sagst Snape, dass das alles deine Schuld war, McLaggen. Dann… Dann überleg ich mir, ob ich dich kennenlernen will.“ Gar nicht mehr auf eine Antwort wartend rauschte er aus Snapes Büro und ließ Cormac mit dem Entschluss zurück notfalls vor Snape auf die Knie zu gehen, wenn er dafür die gesamte Schuld aufgeladen bekam.


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