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Chasing Dragonflies - ZĂŒndende Kommentare

von Dr. S

Irgendwann gingen also auch mal Severus Snape die Ideen aus, sodass Cormac nichts anderes ĂŒbrig blieb, als seinem Professor fĂŒr Verteidigung gegen die dunklen KĂŒnste dabei zuzusehen, wie der sich seine Zeit mit einem Buch vertreiben durfte, wĂ€hrend er nicht mal SĂ€tze schreiben sollte – noch schlimmer! Er war dazu gezwungen vollkommen still direkt vor Snapes Schreibtisch zu sitzen und wehe, er atmete auch nur einmal zu laut. Sofort wĂŒrde Snape das Buch sinken lassen und Cormac aus seinen dunklen Augen heraus mahnend anstarren, kurz davor sein Nachsitzen noch zu verlĂ€ngern.

In so einer Situation blieb einem ja nichts anderes ĂŒbrig als nachzudenken


Manche mochten es vielleicht bezweifeln, aber auch Cormac McLaggen war durchaus in der Lage zusammenhĂ€ngende GedankengĂ€nge zusammenzukratzen – wenn er in der Stimmung war. Momentan war es ganz und gar zusammenhanglos, was er sich dachte. Zumindest dachte er das.

Er dachte zum Beispiel an das letzte Treffen des Slug-Clubs, wo Zabini ihn so komisch angeglotzt hatte. Den ganzen Abend lang hatte Cormac sich von Old Sluggy in unsinnige GesprĂ€che verstricken lassen, damit Zabini aufhörte Versuche zu unternehmen, ihn anzusprechen. Nicht, dass er Angst vor dem Jungen hatte, dessen Mutter MĂ€nner auffraß um dann in deren Gold zu baden, aber der mochte ihn nicht, weil er mal neben Draco Malfoy gesessen hatte, und Cormac mochte es nicht mit Menschen zu reden, die ihn nicht mochten.

MĂ€dchen zum Beispiel – im besonderen Fall Hermine Granger. Nachdem er so kaltblĂŒtig abserviert worden war, hatte er sich ja schon von ihr ferngehalten, aber kaum kam er ihr zu nahe, wenn er sich am Buffet bediente, dann warf sie ihm diesen hasserfĂŒllten Blick zu, der gut mit Zabinis konkurrieren konnte.

Da wollte man sich am liebsten zum Club der gebrochenen Herzen und damit Ginny Weasley gesellen, die neuerdings gerne schniefend in der Ecke saß und dabei irgendwas von ihrem Freund schluchzte, aber Cormac hatte herausgefunden, dass das nicht der richtige Moment war, um ein MĂ€dchen anzusprechen. Auch wenn man nur nett sein wollte und keinerlei romantischen Absichten hatte, bekam man sofort die Handtasche auf den Kopf geknallt, damit der ‚unsensible Bastard‘ sich verzog.

Wobei besagter unsensibler Bastard natĂŒrlich prompt in Zabinis tödliche FĂ€nge lief, die sich an seinem Blut laben wollten, damit man aufhörte die falschen Antworten zu geben, wann immer man gefragt wurde, was man mit Malfoy stĂ€ndig zu besprechen hĂ€tte. Dabei war stĂ€ndig auch noch ĂŒbertrieben. Cormac konnte die Male, die er mit Malfoy so etwas Ähnliches wie ein vernĂŒnftiges Wort geredet hatte, an einer Hand abzĂ€hlen.

Konnte man allerdings ein GesprĂ€ch ĂŒber suizidgefĂ€hrdete Nachtfalter vernĂŒnftig nennen? Wenn das nur irgendein Vorwand war, damit Cormac ihm am Ende die einfachste Frage der Welt stellte, dann hatte er das kleine Problem, dass er wohl zu kompliziert dachte, um die richtige Frage zu finden.

Irgendetwas deprimierte Malfoy, machte ihn anscheinend zutiefst traurig, sodass er nicht mehr genug aß, kein Quidditch mehr spielte und leicht zu weinen anfing. Als er in Snapes BĂŒro gekommen war schien ein besonders schlimmer Moment gewesen zu sein, aber auch neulich hatte Cormac im Fackelschein TrĂ€nenspuren auf den leicht eingefallenen Wangen erkennen können, die ihn beinahe unsicher hatten werden lassen. Die Erinnerung daran war so plastisch, dass Cormac glaubte die glitzernden Tropfen genau jetzt auch sehen zu können. Wie das rötliche Licht der Fackeln sie zum Schimmern brachte, wie sie die dichten Wimpern verklebten und


„Hören Sie auf zu sabbern, McLaggen“, drang Snapes ölige Stimme zu ihm durch.

Cormac schĂŒttelte sich leicht, hob die Hand und fuhr ĂŒber sein Kinn, aber Snape hatte das anscheinend nicht wörtlich gemeint.

„Damit wollte ich sagen, dass Sie zu trĂ€umen aufhören sollen. Dazu sind Sie nicht hier“, erklĂ€rte Snape sich, was Cormac auch einleuchtender erschien. Warum sollte er auch zu sabbern anfangen, wenn er sich Malfoys trĂ€nenverschmiertes Gesicht vor Augen fĂŒhrte?

Malfoy war auch nicht unbedingt das, was man als atemberaubend gutaussehend bezeichnen wĂŒrde, mit seinem etwas zu spitzem Kinn und den farblosen Augen – auch wenn die ZĂŒge durchaus edel, sogar aristokratisch zu bezeichnen waren. Die blasse, makellose Haut, die sicherlich ĂŒberall genauso weich war, wie die schmalen HĂ€nde, das seidige Blondhaar, von dem Granger nur trĂ€umen konnte, und irgendwie waren die kalten Augen auf eine unheimliche Art und Weise faszinierend, vor allem, wenn TrĂ€nen auf der eisgrauen Iris glitzerten, wie Schnee auf einem zugefrorenen See im fahlen Mondschein


„McLaggen“, zischte Snape und knallte sein Buch auf den Tisch.

Cormac zuckte erschrocken zusammen. „Sorry, Sir
“ Er stellte sich furchtlos – andere mochten sagen töricht – Snapes starrem Blick und versuchte dabei zu vergessen, woran er eben gedacht hatte. Anscheinend brauchte er wirklich dringend wieder eine Freundin, sonst fing er noch an darĂŒber nachzudenken, ob man Malfoys Lippen als voll oder gar verfĂŒhrerisch bezeichnen konnte. Auch wenn die feingeschwungenen Konturen schon beneidenswert waren, vor allem fĂŒr MĂ€dchen, die sich da liebendgerne drĂŒber malten, damit man dachte sie hĂ€tten vollere Lippen. Ohnehin waren MĂ€dchen heutzutage ja regelrecht vollgekleistert mit Make-up, sodass man eigentlich gar nicht wusste, was genau man sich da angelte.

„Ich warne Sie, McLaggen“, presste Snape zwischen aufeinander gepressten Kiefern hervor. Die Ader an seiner SchlĂ€fe stach heftig hervor und pulsierte in einem Tempo, das sicher nicht gut fĂŒr sein Herz war.

„Hören Sie mal, Sir, ich kann schlecht aufhören zu denken“, sagte Cormac grinsend, als Snape ihn so unglaublich zornig anfunkelte.

„In meinem Unterricht scheinen Sie dazu in der Lage zu sein“, gab Snape kalt zurĂŒck.

„Da sollten Sie mal genauer drĂŒber nachdenken“, gluckste Cormac und bereute es ganz und gar nicht, dass Snapes Augen vor unterdrĂŒckter Wut aus seinem zorngeröteten Gesicht hervorquollen. „Sie können mir ja auch einfach eine Aufgabe geben. Vielleicht braucht Malfoy ja wieder meine Schulter
“

Snapes Augenbraue schoss nach oben. „Sie wissen, dass das hier nicht zu Ihrer Unterhaltung dient, sondern dazu Ihnen Disziplin beizubringen?“

Cormac nickte, die Finger auf die Tischplatte klopfend und sich interessiert umschauend. „Punkte fĂŒr mein Sozialverhalten hĂ€tte ich mir aber schon verdient“, sagte er und rĂ€usperte sich, bevor er Snape wieder ansah. „Immerhin ist es auch sehr tolerant von mir einem SchĂŒler aus Slytherin beizustehen, wann immer er meine Hilfe braucht.“

„Ihre Hilfe?“ Snape schloss einen lĂ€ngeren Moment die Augen, als Cormac nicht aufhörte auf dem Tisch herumzuklopfen. „Hat Mr. Malfoy davon gesprochen, dass ausgerechnet Ihre Hilfe irgendwie nĂŒtzlich fĂŒr ihn wĂ€re?“

Cormac zeigte ein arrogantes Grinsen. „Also, Professor Snape, Sir, ich muss ja wohl nicht erwĂ€hnen, dass ich dank meiner Ă€ußerst guten Kontakte auch ziemlich beliebt bin“, sagte er und reckte das Kinn leicht, ignorierte Snapes Augenrollen. „So sehr wie Malfoy versucht in den Slug-Club zu kommen war es nur eine Frage der Zeit, bis er –“

„Halten Sie Ihre arrogante Klappe, McLaggen“, ging Snape ihm desinteressiert dazwischen. „Es ist keine gute Eigenschaft zu prahlen.“

„Ich prahle nicht“, sagte Cormac und zog beleidigt die Augenbrauen zusammen, stoppte damit auf den Tisch zu klopfen. „Zabini ist sogar schon eifersĂŒchtig, weil Malfoy anscheinend lieber mit mir redet. Was sind die beiden? Beste Freunde? Geht sowas bei Slytherins?“

„Sprachen Sie nicht gerade ĂŒber Toleranz, McLaggen?“, presste Snape angewidert hervor, bevor er schwer aufseufzte. „Ihr Interesse an Mr. Malfoy in allen Ehren, aber sofern Sie nicht wissen, was ihn bedrĂŒckt, interessiert es mich nicht, ob Sie eifersĂŒchtig sind.“

Cormac hob im Gegensatz zu Snape beide Augenbrauen, weil er eine alleine nicht hochziehen konnte. „Erstens, hab ich kein Interesse, zweitens, bin ich nicht eifersĂŒchtig auf so eine fragwĂŒrdige Slytherin’sche Freundschaft und drittens, interessiert es Sie ja auch gar nicht, dass es Malfoy nicht gut geht, sonst wĂŒrden Sie aufhören ihm stĂ€ndig aufzulauern, obwohl er das nicht will. Ist schon fast pervers
“

Snape fuhr blitzschnell hoch und Cormac schreckte mitsamt seinem Stuhl zurĂŒck, als Snapes HĂ€nde auf das Holz seines Tisches knallten. „Maßen Sie sich nicht zu viel an, McLaggen, oder es werden zwei Monate“, zischte Snape und starrte Cormac drohend an.

„Wenn ich Ihnen hĂ€tte sagen können, was genau mit Malfoy los ist, dann wĂ€ren Sie sicher nicht sauer geworden“, gab Cormac zurĂŒck. „Sie können ruhig zugeben, dass Sie sich Sorgen machen.“

Snape verengte die Augen zu schmalen Schlitzen, sagte aber nichts.

„Malfoy
 redet komisches Zeug ĂŒber Nachtfalter“, fuhr Cormac deswegen fort. „Aber ich weiß ja wie diese alten, reinblĂŒtigen Zaubererfamilien sind. Da muss man immer zwischen den Zeilen lesen, weil sie einfach nicht sagen können, wenn irgendwas nicht stimmt
“

„Und Sie denken, er wĂŒrde weiter mit Ihnen
 ĂŒber Nachtfalter reden?“, fragte Snape spöttisch, aber sein Grinsen verging ihm auch wieder, als Cormac selbstbewusst nickte. „Ach? So von uns eigenommen, McLaggen?“

„Ich wĂŒrd sogar wetten, dass ich ihn dazu kriege mit Ihnen zu reden. Das wollen Sie doch, oder?“ Cormac grinste zufrieden und verschrĂ€nkte die Arme vor der Brust, als Snape ihn nicht sofort umbrachte. „Sie geben mir doch eh keine Kessel mehr zu schrubben. Erlassen Sie mir das Nachsitzen einfach, wenn ich Malfoy dazu bringe Sie wieder anzuhimmeln. Wenn ich das nicht schaffe, was natĂŒrlich nicht der Fall sein wird, dann sitz ich einen Monat extra ab.“

Snapes Augenbraue wanderte wieder nach oben. „Es ist mir durchaus in Erinnerung geblieben, wie jĂ€mmerlich Ihre Gestalt im KrankenflĂŒgel aussah. Ihr Erfolg bei solchen
 Spielchen ist also eher
 mittelmĂ€ĂŸig“, sagte Snape kĂŒhl und starrte Cormac stur an, schien ihn mit seinen dunklen Augen förmlich zu durchbohren. „Sind Sie sicher, dass Sie das nur aus Ă€ußerst selbstgefĂ€lligen GrĂŒnden tun, McLaggen, oder könnte sich dahinter sogar so etwas wie Sympathie fĂŒr Mr. Malfoy verstecken?“ Ein sĂŒffisantes Grinsen ließ seine Mundwinkel nach oben wandern. „Sympathie fĂŒr trĂ€nenverschmierte Augen?“

„Äh
 was?“ Cormac schĂŒttelte verwirrt den Kopf, worauf Snape mit den Augen rollte als hĂ€tte er dort drinnen zwei kleine, schwarze Murmeln sitzen.

„Tun Sie, was Sie nicht lassen können, McLaggen“, sagte Snape und drehte sich mit aufbauschendem Umhang herum, setzte sich wieder hinter seinen Schreibtisch. Er griff sich sein Buch und verbrachte eine lange Zeit damit unterstĂŒtzt von einigen genervten Seufzern die Seite wiederzufinden, die er eben aufgrund seines Wutausbruches verloren hatte.

Cormac grinste und stĂŒtzte den Ellenbogen auf dem Tisch auf, trommelte mit den Fingern wieder auf dem Holz herum. Das schaffte er allerdings nicht einmal eine halbe Minute, dann schnaubte Snape auf.

„Verschwinden Sie, bevor ich meine letzten Nerven auch noch verliere“, zischte Snape Ă€rgerlich, aber damit wollte er nur verbergen, dass er sich ĂŒber Cormacs Engagement unglaublich freute und es kaum erwarten konnte, bis Malfoy wieder zu ihm gekrochen kam, ansonsten wĂŒrde er ihn niemals zehn Minuten eher gehen lassen.

„Schönen Abend noch, Professor“, sagte Cormac fröhlich, bevor er ohne ein Wort des Abschiedes zu erhalten die TĂŒr hinter sich ins Schloss zog. Im Gegensatz zu Snapes BĂŒro waren die dunklen KerkergĂ€nge allerdings kein bisschen geheizt und Cormac wĂŒnschte sich augenblicklich, dass er noch ein paar Minuten in dem warmen Zimmer hĂ€tte verbringen können.

Mit den ZĂ€hnen klappernd hastete er durch die GĂ€nge und schlang sich die Umhangseiten so fest er konnte um den Körper. Inzwischen kannte er sich hier doch besser aus, als ein Gryffindor sollte, aber trotzdem lief er nicht extra an der kahlen Steinwand vorbei, die hinunter in den Gemeinschaftsraum der Slytherins fĂŒhrte. Aber wenn er hier schon einmal war, dann konnte er auch kurz stehenbleiben und darĂŒber nachdenken, ob Malfoy es wohl warm hatte, wĂ€hrend er dort drinnen saß
 in einem Raum voller GitterstĂ€be, wie man es von Kerkern eben erwartete.

Cormac seufzte auf. Wenn er gewusst hĂ€tte, wie einfach es war Snape dazu zu bekommen einem das Nachsitzen wieder zu erlassen, dann hĂ€tte er das besser ausgenutzt, aber seine gute Gryffindor-Seele erlaubte ihm leider nicht allzu perfide PlĂ€ne zu schmieden – perfide hatte er inzwischen nachgeschlagen, da es eines von Malfoys Lieblingswörtern zu sein schien. Immerhin sollte er sowas auch wissen, wenn er Snapes Meinung nach Sympathie fĂŒr Malfoy empfand.

Seine Augen weiteten sich leicht, als sich die Umrisse einer TĂŒr von der Wand abzeichneten, aber nicht, weil er sich erschreckte. Nichts und niemand konnte einen Cormac McLaggen erschrecken, außer vielleicht die Erkenntnis, dass er nicht Harry Potter war und dass der der Einzige war, der eine Erlaubnis hatte seinen Kopf so mit Gedanken ĂŒber Draco Malfoy zu fĂŒllen ohne ansatzweise schwul zu wirken.

Schwer schluckend wich Cormac zurĂŒck, schaute sich hastig um und raste hinter die nĂ€chstbeste SĂ€ule, wo er eine regelrechte Masse an Spinnenweben einsammelte, die er gleich im Gemeinschaftsraum dem Wiesel unterschieben wĂŒrde, nachdem er sich von dem Schock erholt hatte, fast seine ihm so wichtige MĂ€nnlichkeit eingebĂŒĂŸt zu haben, weil Draco Malfoys TrĂ€nen sich in sein Gehirn gegraben hatten.

Das Schicksal mochte Cormac McLaggen leider genauso wenig, wie die MĂ€dchen in Hogwarts, denn natĂŒrlich musste der einzige Mensch, der so blöd war kurz vor Ausgangsperre aus seinem warmen Kerker zu kriechen, blond genug sein, damit man ihm gar nicht vorhalten konnte, strohdoof zu sein.

Cormac drĂŒckte sich gegen seine SĂ€ule und wenigstens die Spinnen mochten ihn, denn sie krabbelten sofort an seinem Arm hoch. Wenn er irgendwann mal wieder ein bisschen GlĂŒck haben sollte, dann konnte er die Spinne auch gleich dem bescheuerten Wiesel vor die FĂŒĂŸe werfen und diabolisch lachend zu sehen, wie die kleine Memme seine Hosen ruinierte. Allerdings musste er sich vorher anstrengen, dass bloß nichts in seiner Hose passierte, damit er Malfoy nachher nicht urplötzlich aus der dunklen Ecke heraus anfiel.

Er hatte auch eine ganz einfache ErklĂ€rung fĂŒr das metaphorische Spinnennetz in seinem Kopf – fĂŒr das klebrige Spinnennetz in seinen Haaren fand er sicherlich spĂ€ter noch eine ErklĂ€rung – und die ließ ihn auch wieder ganz normal Malfoy anstarren, der die TĂŒr des Gemeinschaftsraumes hinter sich zufallen ließ, bevor er zĂ€hneklappernd die Treppe hochmarschierte.

Es lag einfach daran, dass Cormac nichts zum Knutschen fand. Beim nĂ€chsten Treffen des Slug-Clubs wĂŒrde er wahrscheinlich Professor Slughorn angraben, soweit war es schon mit ihm gekommen. Aber ein Cormac McLaggen war nicht schwul. Eher blieb er auf ewig alleine mit seinem Kissen.

Vorsichtig schaute er hinter seine SĂ€ule hervor, als Malfoy an ihm vorbeilief. So ganz ohne MĂ€dchen um ihn herum wirkte er aber nun auch wirklich nicht wie das Musterexemplar eines Mannes und dann fing er auch noch so leicht zu weinen an, dass man schon mal abwegige Gedanken bekommen konnte – die letztendlich dazu fĂŒhrten das Cormac sich beschĂ€mend feige hinter einer SĂ€ule versteckte. Das hatte er nicht nötig. Er nahm sich fest vor da jetzt rauszugehen und Malfoy zu sagen, dass er ihn absolut nicht interessierte, da konnte er weinen solange er wollte.

Vielleicht sollte er es nur nicht zu drastisch formulieren, sonst fing Malfoy wirklich noch zu weinen an


Cormac schĂŒttelte den Kopf und wollte gerade einen Schritt aus den Schatten machen, als er schnelle Schritte und das GerĂ€usch klackernder AbsĂ€tze hörte, was ihn wieder zurĂŒckweichen ließ. Zum GlĂŒck sah niemand außer Cormacs Ego dabei zu, dass er sich wie eine feige Maus benahm


„Draco, warte doch auf mich!“, kreischte das schwarzhaarige MĂ€dchen, die Cormacs Meinung nach exakt denselben Haarschnitt hatte wie Professor Snape. Sie schlitterte auf Malfoy zu und schnappte erst einmal nach Luft. „Hast du hier unten deine Patrouille?“, fragte sie und Cormacs immer noch etwas eingenebelter Verstand schnallte endlich, warum Malfoy jetzt noch draußen herumwanderte.

„Siebter Stock“, sagte Malfoy, die HĂ€nde in die Hosentaschen steckend, als das MĂ€dchen seine Hand greifen wollte. Cormac konnte seine Mundwinkel gerade noch davon abhalten nach oben zu wandern und merkwĂŒrdigerweise wollten sie auch nach unten, als Malfoys Arm in einen festen Klammergriff wanderte. „Alleine“, betonte Malfoy extra.

„Oh, ich muss mit Weasley in den Zweiten. Wieso tun die mir das an? Ausgerechnet so ein bescheuerter Gryffindor
“ Cormac konnte dem MĂ€dchen nur zustimmen. Da ging seine Chance dahin Weasley noch einmal wie ein MĂ€dchen kreischen zu hören. Er könnte natĂŒrlich auch ein paar Hauspunkte riskieren und sich in dem Korridor wo Weasley patroulieren sollte verstecken, die Spinnweben fertig zum Angriff


„Ich muss hunderte Treppen steigen“, sagte Malfoy. „Da zieh ich Gryffindors vor.“

„Das viele Treppensteigen tut dir aber auch gut
“ Cormac spĂŒrte das Blut in die Ader in seiner SchlĂ€fe schießen und bemĂŒhte sich stark das Pulsieren zu ignorieren, als das MĂ€dchen, das er nicht kannte, aber das auch nicht Ă€ndern wollte, sich leicht bĂŒckte und Malfoy Oberschenkel betatschte. Sexuelle BelĂ€stigung am Arbeitsplatz. DafĂŒr sollte man ihr Nachsitzen aufdrĂŒcken.

„Danke, aber ich brauch mein Bein jetzt wieder, Pansy“, sagte Malfoy und grinste tatsĂ€chlich. Der fand das auch noch gut, wenn man sich so bei ihm einschleimte. Man hĂ€tte es sich ja denken können. „Ich setz dich bei deinem Date ab.“ WĂ€hrend Pansy empört schnaubte, zog Malfoy die Hand aus der Hosentasche und umklammerte die viel zu kleine MĂ€dchenhand. Es wollte einfach nicht richtig aussehen, wie sich diese absolut unpassende Kombination an HĂ€nden ineinander verschrĂ€nkte.

Den Kopf leicht hĂ€ngen lassend lauschte Cormac den sich entfernenden Schritten und atmete tief ein und aus, versuchend den heftigen Herzschlag, der bis in seine Kehle ging, zu ignorieren. Entweder, er hatte plötzlich einen HĂ€ndefetisch oder es gefiel ihm einfach nicht, dass Malfoy das MĂ€dchen anfasste – natĂŒrlich nur, weil er sich auf den ersten Blick in die Kleine verknallt hatte, deren Gesicht er nie gesehen hatte, aber eine andere Option gab es auch gar nicht.

Unter der erdrĂŒckenden Wahrheit einknickend plumpste Cormac richtig auf den Boden, der sich ganz und gar nicht kalt genug anfĂŒhlte. Malfoy hĂ€tte ruhig einmal fallenlassen können, dass er eine Freundin hatte, dann hĂ€tte Cormac sich nicht
 in seine Freundin verschossen.

Aufstöhnend schlug er die Stirn ein paar Mal gegen seine angezogenen Knie, wobei sich die ‚paar Male‘ unweigerlich steigerten. Sowas war ihm wirklich noch nie passiert. Sowas wĂŒrde ihm auch nicht passieren. Er konnte seine Aufmerksamkeit schnell wieder auf andere Dinge lenken und das wĂŒrde er auch einfach bei Malfoy
 bei Malfoys Freundin machen.

Malfoy zĂ€hlte hierbei gar nicht. Es gab gar keinen Draco Malfoy in seinem Leben, es hatte nie einen gegeben und wĂŒrde nie einen geben.

Cormac holte tief Luft, als sein Herz in seiner Brust wild zu schlagen anfing. „Nein, nein, nein
“, wiederholte er immer wieder, brabbelte es gegen seine Oberschenkel, als er die Stirn auf seine Knie stĂŒtzte. Das war wie mit ZaubertrĂ€nke, wenn er es innerlich oft genug wiederholte, dann wĂŒrde es irgendwann auch funktionieren und er musste nie wieder Sympathie fĂŒr Malfoy empfinden – auch nicht wenn Snape ihm das einpflanzen wollte, der konnte ja nicht in seinen Kopf schauen



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Aber ich habe gelernt, auf allen möglichen Arten von Papieren zu schreiben. Die Namen der Hogwarts-HĂ€user sind auf einer Flugzeug-KotztĂŒte entstanden - ja, sie war leer.
Joanne K. Rowling