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Fanfiction

ToAR - Die gejagten Drei - Schatten des Verlusts

von horizon92

Ich hoffe ihr vergebt mir, dass ich die Reviewantworten nicht gepackt habe :( Aber ich wollte euch nicht zu lange auf dieses Kapitel warten lassen. Auch wenn ihr mich am Ende töten werdet...ganz egal, wie friedlich ihr momentan noch seid. Vor allem du, Iris *zitter* Bitte nicht hauen, es musste sein!

Kapitel 30
-Schatten des Verlusts-



Ich schrie auf und fiel zu Boden, zwei schwere Pfoten pressten mir die Luft ab und ich spürte heißen Atem auf meiner Haut - der Vampirbiss hatte schon höllisch geschmerzt, doch der hatte wenigstens nichts mit mir angestellt…bei einem Werwolfbiss sah das garantiert anders aus.
Severus…jetzt wäre der perfekte Zeitpunkt für dich, mal aufzutauchen!
______________________________________________________________________

Doch kein Severus war diesmal in der Nähe, um mich vor Remus zu schützen. Genau dieses Szenario hatte ich dem Tränkemeister einst vor Augen geführt, um zu erreichen, dass er dem Werwolf den Trank braute.
Warum hatte Remus, der in dieser Angelegenheit doch sonst immer die Verlässlichkeit in Person war, ausgerechnet HEUTE diesen verdammten Trank nicht getrunken???
„Bleibt denn immer die unangenehme Arbeit an mir hängen?“, murrte ich völlig situationsentfernt.
Remus riss sein Maul auf und mir strömte ein ziemlicher Gestank entgegen.
„Puuuh! Also, mein Lieber, ich hoffe für dich, dass du noch keinen Schüler erwischt hast! Das riecht mir doch sehr nach diesem Slytherin-Bergtroll Flint!“
Anscheinend irritierte ihn mein Geplapper irgendwie, denn er zögerte für einen Moment den Biss heraus und genau diesen Moment machte ich mir zunutze und stieß ihm mein Knie in den Bauch, nur um gleich darauf einen noch stärkeren Lähmfluch genau in seine Augen zu schießen.
Diesmal wirkte es sogar so lange, dass ich mich unter ihm hervor quetschen und aufstehen konnte. Auch wenn meine Schultern da, wo sich das Gewicht des Wolfes draufgestützt hatte, höllisch wehtaten.
Doch der Lähmfluch hielt nicht sehr lange an, sodass ich mich praktisch im nächsten Moment einem sehr wütenden Biest gegenüber sah.
Und dieses Vieh sah nicht so aus, als würde es sich von einem Friedensangebot überzeugen lassen.
Okay, Amy. Denk nach. Stärkerer Zauber.
Doch das Wort Silber, das mir dauernd im Kopf herum schwebte, war hierbei keine Lösung - immerhin wollte ich Remus nicht für den Rest seines Lebens verstümmeln, wie ich es bei Igor und Severus es damals bei Greyback getan hatte.
Nein, Remus musste der alte werden können.
Also eine Alternative.
Zu Beginn schickte ich einige starke Fesseln, um ihn an dem nächsten Baum festzubinden.
Leider hatten seine Reißzähne die Seile schon sehr schnell zerfetzt und nun ließ sich der Werwolf keine Zeit mehr, um sich auf mich zu stürzen.
„Okay, dann eben auf die harte Tour!“, seufzte ich und schnipste rasch mit dem Zauberstab. Im nächsten Moment stand der Werwolf ohne jede Behaarung da und ich musste mir stark ein Grinsen verkneifen, als ich wieder an die Tanne zurückdachte.
Und an Severus.
Apropos, wo bleibt der eigentlich so lange? Sonst riecht er doch auch immer, wenn ich in Schwierigkeiten stecke!

Dann fiel mir wieder ein, dass er sich ja unbedingt um Black hatte kümmern wollen. Aber…war ihm das wirklich wichtiger? Und vor allem - was hatte er mit dem unschuldigen Sirius vor?
Hoffentlich lieferten sich die beiden nicht grade ebenfalls ein gigantisches Death-match…das fehlte mir noch, dass ich meinen Ex als ein Stück Matsch aus dem Schwarzen See fischen musste!
Remus - pardon, der nackte Werwolf - hatte seinen Schock schon wieder überwunden und wollte erneut angreifen, als er bemerkte, dass es plötzlich unmöglich für ihn war, sich zu bewegen.
Ich hatte seine Starre genutzt, um unbemerkt einen Bannkreis zu erschaffen, der wie ein Käfig für ihn wirkte. Allerdings konnte dieser Bannkreis erst dann zerbrechen, wenn ich entweder zu viel Magie verbraucht hatte oder gestorben war - oder ihn selbst wieder auflöste.
Es war eine Notlösung gewesen, sozusagen meine letzte Option, die ich eigentlich nicht hatte verwenden wollen, denn nun musste ich einen Teil meiner Magie immer auf den Bann konzentrieren und das schwächte meine Angriffsstärke.
„Interessante Lösung. Wirklich, das hätte ich dir irgendwie nicht zugetraut, Kleine.“
Ich wollte mich umdrehen, als mir ein Zauberstab an die Schläfe gedrückt wurde.
Unregelmäßiger Atem rasselte an meinem Ohr.
Offenbar besaß Valerian doch mehr Durchhaltevermögen, als ich geglaubt hatte.
„Weißt du, Taylor, in mir steckt ein bisschen mehr, als das Auge sieht“, antwortete ich knurrend, behielt meinen Stab allerdings unten, denn momentan - das musste ich ihm zugestehen - war der Slytherin in einer besseren Position.
„Das ist wahr…da wirkst du immer so unschuldig und zerbrechlich wie eine Blume…und dann steckt in Wahrheit doch eine eiskalte Mörderin in dir, nicht wahr?“
Meine Zauberstabhand zuckte heftig, doch ich versuchte, mich zu beherrschen.
„Kluge Entscheidung, Süße!“, murmelte er mir ins Haar und ich fühlte, wie er mir den Stab aus der Hand zog: „Den behalte ich wohl lieber. Nicht, dass du noch auf dumme Gedanken kommst.“
„Ich an deiner Stelle“, knurrte ich und versuchte, meine Stimme ruhig klingen zu lassen, „würde mir den Zauberstab nicht länger als höchstens zehn Minuten abnehmen, es sei denn, du willst von einem sehr ungehaltenen Werwolf zerfleischt werden!“
Er seufzte leise: „Nein, da kann ich mir was Schöneres vorstellen. Aber du wirst wohl bald ein ähnliches Ende finden…immerhin besteht zwischen Werwölfen und Vampiren wenig Unterschied…sie sind beide Monster.“
„Sind Sie Nicht!“, zischte ich und zappelte, als sich seine freie Hand grob um meinen Hals schloss.
Taylors widerliche Lache brachte mich noch mehr in Rage und ich wehrte mich noch heftiger gegen seinen Griff, woraufhin er ihn verstärkte.
„Nicht so rumzappeln, Süße. Oder muss ich doch…hm. Na gut! Impedimenta!“
Schon spürte ich, wie meine Glieder erschlafften, sodass ich jetzt in den Armen dieses verdammten Widerlings hing. Wie peinlich!
Ein merkwürdiges Flügelschlagen lenkte mich für einen Augenblick von meiner Lage ab. In der Nähe schienen etwas oder jemand zu landen. Offenbar lockte der Kampfeslärm nun doch ein paar Schaulustige an.
Taylors Arm, der sich unaufgefordert eng um meine Hüfte schlang und mich an ihn zog, lenkte meine Aufmerksamkeit wieder voll und ganz auf ihn.
„Sobald ich hier befreit werde, bist du tot, Junge!“, zischte ich ihm zu.
Er lachte schon wieder: „Weißt du, mittlerweile habe ich manchmal echt das Gefühl, bei dir meinen alten Hauslehrer zu hören. Ist schon amüsant, dass du mir in deiner Situation auch noch drohst, Roberts.“
Und er begann, mir provokant mit seiner Hand über die Hüfte zu streicheln, als plötzlich eine Stimme ihn ruhig unterbrach: „Weißt du, ich an deiner Stelle würde keine großen Töne spucken und sie lieber loslassen. Das ist nämlich zufälligerweise meine Ex, die du da angräbst, und sowas kann ich überhaupt nicht leiden.“
Taylor ließ mich los und ich fiel zu Boden, immer noch in dem Lähmfluch gefangen, während er sich nun zu Sirius umdrehte, der elegant von Seidenschnabels Rücken sprang.
Moment mal, Seidenschnabel? Sollte der nicht tot sein?
Und wie kam Sirius hierher? Was verdammt noch mal war eigentlich hier los?
„Sirius BLACK?!“
Anscheinend war mittlerweile auch mal zu Taylor durchgedrungen, wer vor ihm stand.
Mit offenem Mund starrte der Slytherin den „Massenmörder“ an, während der einen fremden Zauberstab vollkommen lässig auf ihn richtete.
„Ganz recht, Herzchen. Und du solltest sie nicht noch mal anrühren, klar, sonst bekomm ich schlechte Laune! Sie gehört nämlich ganz zufällig zu mir.“
Er trat zu mir, während er mit einer winzigen Handbewegung Taylor beide Zauberstäbe abnahm und mich erlöste.
Ich stand schnaubend wieder auf und nahm meinen Zauberstab von ihm entgegen. Das hatte er nur geschafft, weil der Junge immer noch schreckensstarr da stand!
Rasch revanchierte ich mich und belegte Valerian mit der Ganzkörperklammer, ehe ich mich wieder dem Black zuwandte.
„Also, deine Ansage war ja wirklich bühnenreif, Sirius, aber...das mit dem Sie gehört ganz zufällig mir stimmt ja wohl nicht so ganz, oder?“
Er grinste sein typisches Black'sche Grinsen und legte mir sachte einen Arm um die Taille, um mich an sich zu ziehen.
Ein tiefer Blick aus den braunen Hundeaugen und ich konnte nicht anders, als sein Grinsen zögernd zu erwidern.


„Amy…“, murmelte er sanft und kam mir immer näher. Ich lehnte mich mit einiger Willensanstrengung (und dem Bild eines sehr, sehr wütenden Severus Snapes im Kopf) etwas zurück, um ihm zu entgehen, als mich plötzlich zwei andere Hände von Sirius fort und an eine andere Brust zogen.
„Hände weg, Black! Sie gehört mir, klar?“
Als ich aufsah, starrte ich in wütende schwarze Augen. Und bemerkte mal wieder, wie viel besser mir DIE gefielen.
„Sever…“, setzte ich an, als sich plötzlich Sirius` Hände auf meine Schultern legten und er mich mit einem Ruck wieder von dem Tränkemeister entfernte.
„Sorry, Schniefelus!“, er betonte Sevs alten Spitznamen besonders schadenfroh.
„Aber hier steht nirgendwo dein Name drauf!“
Und er wuschelte mir durch die Haare. Ich kam mir plötzlich vor wie eine besonders seltene Puppe, die beide zum Spielen haben wollten.
„Ähm…was-?“, wollte ich wissen, stoppte aber bei dem merkwürdig siegessicheren Grinsen Severus` wieder ab: „Ach nein?“
Er streckte seine Hände nach mir aus und ich machte einen Schritt auf ihn zu. Prompt drehte er mich sanft herum, sodass Sirius mich sehen konnte und - zog mir ohne zu zögern den rechten Ärmel meines Oberteils hinunter.
Damit offenbarten sich Sirius zum ersten Mal die Narben, die die Form „SS“ bildeten.

Das allerdings war mir dann doch zu viel und ich riss mir hochrot wieder meine Klamotten an die richtige Position und gab dem unsensiblen Mistkerl hinter mir erst mal eine saftige Ohrfeige.
„Sag mal, hast du eigentlich noch alle Kellen im Kessel, du Idiot?“
Hinter mir hörte ich Sirius einen merkwürdigen Laut ausstoßen: „Wie zum Teufel kommst du an solche Narben, Amy?“
„Graphorn. Lange Geschichte“, knurrte ich und klaubte meinen Zauberstab wieder auf.
„Und dafür haben wir jetzt echt keine Zeit, Severus! Igor kämpft gegen Lorkan!“
„WAS??“
„Komm schon!“ Ich griff mir seine Hand und zerrte ihn mit. Wie zum Teufel er und Sirius hierher gekommen waren, interessierte mich momentan herzlich wenig.
Immerhin war dieser verdammte Vampir immer noch am Leben!
Wir fanden Igor und Lorkan erst nach weiteren zehn Minuten, da sie sich bei ihrem Kampf immer weiter von der ursprünglichen Stelle entfernt hatten.

Als die beiden ihre „Zuschauer“ bemerkten, hielten sie kurz inne und Lorkan - der mittlerweile auch recht mitgenommen wirkte - schrie mich an: „Amy, nimm diese Idioten und VERSCHWINDE ENDLICH!“
Diesen Augenblick nutzte der Rumäne, um ihm eine gekrümmte Faust tief in die Bauchdecke zu rammen. Lorkan stöhnte laut und schmerzerfüllt auf und Igor schleuderte den kleineren Vampir wie eine Puppe von sich und wandte sich zu uns um.
„Was zum Teufel hat den so verstümmelt?“, kam es angewidert von Sirius, als er das entstellte Gesicht sah.
„Ich!“, antwortete ich tonlos und hastete auf Lorkan zu.
„Amy, nicht!“, schrie Severus hinter mir noch, doch es war zu spät: Igors Pranken schoben sich unter meinen Hals, er drückte zu und schleuderte mich einmal in einer Art gezwungenem Salto herum, bis er mich zuletzt losließ und ich über die Wurzeln des Waldbodens rutschte.
Stöhnend hielt ich mir den Kopf (mir war schwindelig) und tastete nach dem Zauberstab, der dummerweise aus meiner Hand geflogen war. Warum hatte ich immer so ein Pech???
Ich sah dank des Schwindels kurze Zeit nur stark verschwommen, doch zwei Gestalten traten plötzlich vor mich.
„Du wirst ihr nichts tun!“, knurrten sie zugleich und warfen sich kurz überraschte Blicke zu, während Igor vor ihnen stand und schwer atmend eine kleine Pause einwarf, jetzt, wo Lorkan sich schwer verletzt nicht mehr rührte.
„Wehe, du sprichst noch mal dasselbe wie ich zur selben Zeit!“, knurrte Severus seinen Erzrivalen an.
Ich verdrehte die Augen: „Also echt, Jungs, haltet ihr das für den richtigen Zeitpunkt?“
Wir alle wurden unterbrochen, als sich ein lautes Geheul näherte.
„Oh, Mist! Ich hab Remus` Barriere komplett vergessen!“, schrie ich erschrocken auf und dachte an den armen Valerian…sowas hatte ich ihm dann auch wieder nicht gewünscht!
Sirius drehte sich kurz um, nickte und knurrte: „Überlass das mir.“
Damit verwandelte er sich in den großen, schwarzen Hund und raste aus meinem Blickfeld, das sich langsam auch wieder aufklärte.
Doch auch Igor ließ sich nun keine Zeit mehr, ich sah, wie Severus einige Flüche gegen den Vampir abschoss, die ihr Ziel nur sehr knapp verfehlten.
„Oh, du hast geübt, was?“, schrie der Rumäne kampflustig und griff heftiger an als zuvor. Ich richtete mich schwankend auf.
Severus, verdammt, sei bloß vorsichtig!

Lorkan…ich musste zu Lorkan…er musste geheilt werden! Doch als ich bereits losgestolpert war, fiel mir wieder ein, dass ich ohne Zauberstab keine große Hilfe war.
„Okay…Zauberstab…Zauberstab…verdammt, wo ist das Scheiß-Ding?“, jammerte ich und suchte mit meinen Augen angespannt den Boden ab. Es war so dunkel!
Dann ein Rascheln hinter mir, ich hörte Severus` unterdrückten Schmerzensschrei und mein Hirn setzte aus.
Ohne zu überlegen stolperte ich in die Richtung, aus der der Schrei gekommen war.
Lorkan konnte warten, ALLES konnte warten, wenn nur nicht…
Als das Gebüsch vor mir sich teilte, wollte ich schon erleichtert zurücktreten.
Leider war es nicht Severus, der nun wieder in mein Blickfeld kam.


Igor sprang auf mich zu, in seinen Augen brannte ein Ausdruck, der mir entgegen schrie, dass er bereit war, sich nun endlich ein Leben zu nehmen.
Und in diesem Moment wusste ich, dass es wahr war. Ich würde sterben, wenn nun nichts mehr geschah, das an ein Wunder grenzte. Mein Zauberstab lag nutzlos im Gras. Mit keiner meiner Fähigkeiten hätte ich ihn rechtzeitig erreichen können, um dem Vampir noch zu entgehen.
Die Sekunden zogen sich anfangs in die Länge. Ich starrte ihm in die Augen, in seine kalten, grauen Augen, und ich wusste, dass meine in diesem Moment wohl zwischen Blau und Grau schwankten - zwischen Panik und Resignation.
Es war der Hass, der ihn so stark machte. Und solange ich nicht fähig war, denselben Hass zu fühlen, würde ich ihm nicht widerstehen können.
Er raste auf mich zu, die Zähne gebleckt, beide Hände zum letzten, endgültigen Schlag ausgeholt. Es war ihm mittlerweile gleichgültig, ob ich große Schmerzen litt. Er wollte es einfach nur noch erledigen.
Mich erledigen.

Und dann geschah alles wieder ganz schnell. Ich bezweifelte allerdings, dass es auch schmerzlos war.
Denn Lorkan schrie, als er getroffen wurde. Er schrie ohrenzerfetzend laut und in einem Ton, den ich von einem beherrschten Vampir wie ihm niemals erwartet hätte.
Der Schrei endete abrupt, doch meine Augen wandten sich keine Sekunde von dem schmalen, jungen Körper ab, der auf den Waldboden geschmissen wurde, als wäre er ein Sack, der nichts wog, nichts fühlte.
In diesem Augenblick wusste ich, dass meine Ahnung wahr geworden war.
Heute Nacht hatte ein Leben geendet.
Doch es war das Falsche gewesen - das FALSCHE!
„AMY!“, hörte ich eine Stimme brüllen, jemand fasste mich grob an der Schulter, doch ich stieß ihn von mir weg und stolperte hinüber zu dem Jungen…denn im Tod war Lorkan nicht mehr uralt, sondern der Sechzehnjährige, als der er gebissen worden war.


Severus hinter mir begann nun, sich ein heftiges Duell mit Igor zu liefern, um ihn von mir fernzuhalten. Doch das alles nahm ich gar nicht wahr. Weder die Blitze, noch die wütenden Schreie des Vampirs, noch jedes andere Geräusch in der Umgebung.
Sanft fuhr ich Lorkan durch die Haare.
„So…falsch“, murmelte ich und legte meine Hände auf das Loch, das Igor in seine Brust gerissen hatte. Blut quoll daraus hervor, obwohl es schon so lange Zeit nicht mehr gepumpt worden war.
Sein Herz…der Rumäne hatte ihm das Herz herausgerissen.


Es überschwemmte mich plötzlich wieder, dieses Gefühl.
Trauer. Schmerz. Scham. Schuld.
Wie war es nur möglich gewesen, dass dieses Herz…das schon so lange nicht mehr geschlagen hatte…dennoch niemals verlernt hatte, zu fühlen? Wie hatte Lorkan sich all die Jahrhunderte Gefühle wie Mitleid bewahrt?
Und vor allem: warum hatte ich mich das alles nicht vorher gefragt? War er mir nicht wichtig genug gewesen?
Erst jetzt, als ich den plötzlich so merkwürdig jungen Körper vorsichtig auf dem Waldboden bettete, wurde mir bewusst, dass Lorkan sich viele dieser Gefühle eben nicht mehr ins Gedächtnis hatte rufen können.
Bis er mich kennengelernt hatte.
Ich erinnerte mich noch genau an unsere erste Begegnung.


Flashback:

„Ähhhhm... hier ist niemand, Sir!“ Kaum hatte ich ausgesprochen, landete direkt neben uns ein Mann in langem schwarzen Mantel elegant und fast lautlos auf den Füßen. Ich schrie kurz erschrocken auf, bevor ich den Kopf in den Nacken legte: auf die beträchtliche Zimmerhöhe hatte ich bisher gar nicht geachtet. Offenbar hatte der Vampir zwischen den Pfosten dort gekauert. Ich sah ihn mir an, während auch sein Blick an mir entlang glitt. Er war eher klein, nur ein Stück größer als ich, und kaum bemuskelt. Man hätte ihn vielleicht für einen 16jährigen Jungen halten können, wäre sein Gesichtsausdruck nicht der eines ernsten und abgehärteten Mannes gewesen. Er verzog kein einziges Mal die Miene, bis er Snape ansah. Dem nickte er natürlich kurz zu!
„Willkommen zurück, Snape. Woher kommt sie?“ Die Stimme des Vampirs klang kratzig und nicht so melodiös wie Brooks', trotzdem gefiel sie mir irgendwie. Nur die Unhöflichkeit nicht so sehr.


Damals hatte Lorkan kalt gewirkt, kalt wie ein Stein. Erst später, nachdem ich ein Jahr mit ihm und den anderen zusammengelebt hatte, hatte er begonnen, zu lachen und richtige Regungen zu zeigen.
Warum hatte ich nie vorher darüber nachgedacht?
Ich war es gewesen, die ihm diese Gefühle wiedergegeben hatte. Und vor allem…vor allem die Liebe.
Mit trockenen Augen sah ich hinunter in das wunderschöne Gesicht des Vampirs. Fuhr mit den Fingern durch sein Haar, schloss ihm sanft seine aufgerissenen Augen.
Ich konnte nicht weinen. Ich konnte einfach nicht.
So dumm es auch klingen mochte, aber dieser Schmerz war einfach zu groß, als dass ich ihn mit Tränen hätte verringern können.
Man hatte mir wieder gewaltsam einen Freund genommen.
Und schon wieder war das nur meinetwegen passiert.
Genauso wie bei meinen Pflegeeltern.
Wie bei meinen richtigen Eltern.
Sie alle hatten sterben müssen, weil es mich gab.
Ich sah hoch, zu Severus, dessen schwarze Haare von der freigesetzten Magie wild wehten.
Der für mich kämpfte.
Würde es ihm genauso ergehen?
Würde er auch deswegen sterben müssen, weil er sich immer zwischen mich und meine Feinde warf?
NEIN. Keiner mehr.
Es sind genug.
Genug!
GENUG!!!


Ein Reißen mitten in meinem Oberkörper ließ mich plötzlich röcheln.
Es war alles schwarz, für einen Moment.
Ein komplett schwarzer Schemen, der wie Severus gebaut war, erhob sich langsam, doch noch während er sich drehte, verwandelte er sich…
Ich sah rote Augen, ein totenbleiches Gesicht, doch dieses Gesicht gehörte keinem Fremden…es war MEINES.
Im nächsten Augenblick verschwamm das Bild wieder und ich sah in Lorks tote Augen.
Das merkwürdige Geschehen hatte keine Sekunde gedauert und offenbar hatte ich nicht mal die Augen geschlossen.
Und dann begriff ich langsam.
Die Schatten. Meiner und Severus`, in meinem Innern zu einem einzigen verschmolzen.
Sie waren erwacht.









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Evanna Lynch