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Fanfiction

ToAR - Die gejagten Drei - Ein rosiger Tag

von horizon92

Vielen Dank für die Reviews, die kamen. Ich hab mal wieder keine Zeit, auf jedes einzeln einzugehen, aber ich hoffe, Iris, dass dir die Tori in diesem Kapitel gefällt^^ Eigentlich wollte ich dich noch bitten, drüberzugucken, aber du bist wohl momentan ziemlich beschäftigt, deshalb...
Ganz liebe GrĂĽĂźe an alle!



Kapitel 26
-Ein rosiger Tag-


„Severuuuuus!“, trällerte ich fröhlich und warf die Tür hinter mir wieder zu.
Ein lautes Scheppern und ein „MERLINS EIER!“ waren die Antwort auf meinen freundlichen Gruß. Ich hob die Schöpfkelle auf und reichte sie ihm wieder.
„Die Sonne scheint!“
„Es ist Juni, Amy. Da kommt sowas schon mal vor“, erwiderte der Tränkemeister gereizt.
„Aber es hält nicht ewig, und Sonne ist gesund!“, lockte ich gurrend.
Ja, ja, die Frühlingsgefühle…
Im Juni?
Na und, besser spät als nie!
Ich brachte beide Stimmen in meinem Kopf zum Verstummen und wartete gespannt auf Sevs Antwort.
„Amy, ich bin am Arbeiten.“
Zum ersten Mal sah er mich richtig an und seine Augen funkelten kurz, als er den kurzen Rock und das trägerlose, hellgrüne Bandeautop realisierte. Sein Blick jagte mir angenehme Schauer über den Rücken.
Trotzdem zog ich einen Schmollmund: „Du hast es mir versprochen!“
„Es wird garantiert nicht der einzige Sommertag sein, an dem die Sonne scheint, Amy!“
Er verdrehte die Augen gekonnt, doch ich ahnte schon, dass ich ihn beinahe soweit hatte.
„Aber vielleicht ist es der einzige, an dem wir beide gemeinsam unsere Freizeit verbringen können“, argumentierte ich bettelnd.
Ich hatte noch keine Ahnung, wie recht ich haben sollte…
Severus legte seufzend seine Kelle beiseite und sah mich leicht ärgerlich an: „Du wirst ja doch keine Ruhe geben, oder?“
Breit grinsend schĂĽttelte ich den Kopf und er seufzte und marschierte Richtung KerkertĂĽr.
„Sev, lass besser deinen Mantel hier. Ist ziemlich warm draußen!“, riet ich und lief ihm fröhlich hinterher.
Er streifte das schwarze Ding ab, warf es auf einen Tisch neben der Tür und brummte ein hörbares „Quälgeist“, als ich aufgeholt hatte.
Ich ging nicht darauf ein, immerhin hatte ich ihn gerade dazu gebracht, mit mir spazieren zu gehen.

In der Eingangshalle lief uns Billy über den Weg: „Hey, ihr beiden! Sev, ich war gerade auf dem Weg zu dir, um zu reden…“
„Vielleicht nachher, Billy!“, unterbrach Severus ihn und nickte in meine Richtung: „Sie braucht kurz Auslauf und ich muss auf die gefährlichen Baumwurzeln aufpassen, die überall lauern und nur darauf warten, dass sie drüber stolpert!“ Billy lachte laut auf und ich versetzte Severus einen Schlag gegen die Schulter: „Benimm dich, Freundchen! Sonst gibt's nachher keine Belohnung, wenn wir zurückkommen!“ Über den höchst verwirrten Blick des Tränkemeisters lachte Billy nur noch lauter und ich drehte mich zu ihm um: „Und du benimmst dich auch…oder ich verrate Bulstrode versehentlich, wo sie dich finden kann!“
Das erstickte sein Lachen im Keim und zufrieden zog ich Severus am Arm ins Freie.

Draußen war es herrlich, die Sonne strahlte aus einem wolkenlosen Himmel heraus, das Gras leuchtete grün, der Wald war dunkler, aber trotzdem bei weitem nicht mehr so furchteinflößend wie bei Nacht.
Ich zog Severus zum Steinkreis, wo wir einige Minuten lang schweigend nebeneinander standen und die wunderschöne, friedliche Hogwarts-Landschaft bewunderten.
„Ich wusste gar nicht, dass du es fertigbringst, länger als einige Sekunden zu schweigen!“, meinte Severus plötzlich und ich sah ihn von der Seite her an, ehe ich beschloss, nicht böse zu werden.
Stattdessen erwiderte ich leise: „Weißt du, es gibt da so ein Sprichwort. Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Für dich als Slytherin vielleicht umgekehrt, aber was ich sagen will: Menschen, mit denen man reden kann, sind wichtig. Aber am wertvollsten sind die Menschen, mit denen man auch schweigen kann, ohne dass es unangenehm wird.“
Severus` schwarze Augen sahen mich wieder mit diesem traurigen Ausdruck an, der mir manchmal wehtat: „Ich bin nicht wertvoll.“
„Das hast du nicht zu entscheiden.“
„Wer dann?“
„Die Leute, die wissen, dass du sehr wertvoll bist“, ich lächelte.
Er drehte mich ganz zu sich herum: „Amy, du überschätzt mich.“
„Nein, das tu ich nicht.“
„Doch, das tust du!“
„Nein. Und jetzt hör auf damit, bei einer Diskussion haben Frauen immer das letzte Wort.“
„Ach…“
In diesem Moment kamen Harry, Ron und Hermine den Hügel hoch. Sie schienen hitzig zu diskutieren und bemerkten uns erst, als sie direkt vor uns standen. Verdutzt hielten Sie inne, während Severus schwer genervt die Augen verdrehte.
„Amy!“, grüßte Harry und überrumpelte mich, indem er mich kurz umarmte. Ich hatte das sichere Gefühl, dass Severus kurz davor stand, ihn anzufauchen…
„Ihr kommt von Hagrid? Wie geht es ihm?“, wollte ich besorgt wissen.
Hermine seufzte und zuckte kurz mit den Schultern: „Na ja, er…er ist immer noch ziemlich zerstreut. Ist ja auch kein Wunder, was die mit Seidenschnabel vorhaben ist widerlich!“
Ron sah vom einen zum anderen und immer wieder zu dem Tränkemeister, der mit verkniffenem Mund daneben stand.
Der junge Weasley sah ziemlich verwirrt aus.
„Heute Abend ist es soweit, oder?“, fragte ich traurig und dachte an den Hippogreif. Er hatte nichts Böses getan. Genauso gut hätten sie Draco verurteilen können.
„Ja“, flüsterte Hermine mit erstickter Stimme. Ihr ging das Schicksal des Hippogreifs sehr nah.
FĂĽrsorglich legte Ron einen Arm um sie.
„Wir werden …ähm…Hagrid nachher nochmal besuchen. Und Professor Dumbledore hat offenbar auch vor, zu kommen“, erzählte Harry.
„Potter“, mischte Severus sich plötzlich ein, „wagen Sie es ja nicht, heute Abend nach Sperrstunde herumzuwandern. Hagrid ist ein erwachsener Halbriese, er wird es auch ohne Ihre Anwesenheit überstehen!“
Ich ahnte, dass Severus gerade Legilimentik angewandt hatte. Harry sah wütend aus: „Im Gegensatz zu Ihnen, Sir, kümmere ich mich nun mal um andere!“
„HARRY!“, rief ich empört und Severus zischte tödlich: „30 Punkte Abzug für Gryffindor, Potter, und sollten Sie es noch einmal wagen, so mit mir zu reden, werden es 100, haben wir uns verstanden?“
„Severus, bitte…“
„Halt den Mund.“
Ich starrte ihn einen Augenblick an, doch er ignorierte mich ansonsten völlig. Und da war sie wieder, die Wut auf diesen Hohlkopf.
„Na schön..na schön…bitte! Ich halte den Mund, wenn du ihn auch hältst“, fuhr ich ihn beleidigt an. Er sah mich nur aus kalten, schwarzen Augen heraus an: „Miss Roberts. Halten Sie sich hier raus. Sie sind keine Lehrerin!“
Gut, okay. Er wollte nicht, dass Harry herausfand, dass wir längst per Du waren. Aber dennoch tat mir seine gespielte Kaltschnäuzigkeit weh.
„Wissen Sie was, zufälligerweise bin ich vielleicht nicht Harrys Lehrerin, aber ich bin sein Schutzengel, und genau aus diesem Grund geht mich alles hier an, klar?“
Ich atmete schwer und stemmte die Hände in die Hüften.
„Ähm…Amy, Professor Snape…dieses Siezen ist nicht nötig. Wir wissen, dass ihr euch…Sie sich…also, dass Amy Sie beim Vornamen nennt!“, erklärte Harry hastig. Severus starrte ihn mit seinem besten Todesser-Blick an.
„Äh, wieso geht ihr drei nicht schon mal ins Schloss zurück? Das wäre doch eine sehr gute Idee, oder Hermine?“, versuchte ich, die drei zu retten. Hermine, das Superhirn, nickte rasch und zog die beiden Jungs an den Ärmeln weiter.
„Viel Spaß noch beim Spaziergang!“, rief sie über die Schulter.
„Ich gehe nicht mit ihr spazieren!“, fauchte Severus. „Ich begleite Sie nur!“
„Meine Güte, Professor Snape, was sind Sie wieder leicht reizbar“, tadelte ich und stolzierte weiter.
„Jetzt komm schon, sonst ist die Sonne weg!“


Am Nachmittag trennten sich unsere Wege, denn ich wollte zu Hagrid und Severus rettete sich mit der Ausrede, seinen Trank nicht noch länger unbeaufsichtigt lassen zu können.
Der Halbriese stand bei Seidenschnabel im Gemüsegarten. Er sah nicht auf, als ich mich ihm näherte.
„Hallo, Hagrid.“
„Amy“, nickte er und schnäuzte sich.
„Sieh dir Schnäbelchen an. Liegt da wie ein Hündchen.“
Es folgte eine lange Pause, denn ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
„Kann immer noch nicht glauben, was sie ihm antun wolln. Hat doch niemandem was getan!“
„Hagrid…wenn ich irgendetwas tun kann…“, begann ich verlegen, als Seidenschnabel den Kopf hob und mich ansah. Ich knickste vor ihm und hielt seinen Augen stand. Der Hippogreif senkte kurz den Kopf und ich kniete vor ihm hin und streichelte seinen Kopf.
Er war ein wunderschönes, unschuldiges Geschöpf. Ich hatte ihn richtig ins Herz geschlossen…
„Nein, Amy.“ Hagrid schüttelte traurig den Kopf. „Nicht mal du kannst ihm jetz noch helfen…hast ja schon so viel gemacht…“
Seidenschnabel stieĂź einen zufriedenen Laut aus und legte den gefiederten Kopf in meinen SchoĂź. Ich sah auf den armen, ahnungslosen Kerl hinunter und kraulte ihn zwischen den Augen.
„Manchmal ist das Leben ungerecht…und man kann nichts tun, um ihm wieder etwas mehr Gerechtigkeit zu geben.“
Noch so eine Lektion, die mich auf meinem weiteren Weg begleiten sollte.



Mittags hatte ich eine weitere Stunde Zaubertränke mit Draco Malfoy abzuhalten - dank Severus` höchst geistreicher Strafarbeit nach seiner Gesangseinlage kam mir jede Woche dieses zweifelhafte Vergnügen zu.
Ich wies ihn gerade an, das getrocknete Zwirl-Kraut zu zerstäuben, als es noch einmal an meiner Tür klopfte - aber diesmal war der Besuch viel willkommener.
„Tori!“
„Amy! Ich würde mich deiner Euphorie natürlich gerne anschließen, wenn ich nicht wüsste, dass Snapes Strafarbeit auch den Blondschopf dahinten beinhalten würde“ erwiderte die fesche Erstklässlerin knapp und stellte sich an einen zweiten Tisch.
„Was soll das heißen, hat Sev…Snape dir etwa…“
„Jap. Vor exakt einer Minute.“
Ich kramte für sie einen Kessel hervor, während sie einen Blick in das Tränkebuch warf und die Zutaten zusammensuchte.
„Und wieso?“
„Ich befürchte, er hört es nicht gern, wenn man seinen bescheuerten Kauz als hässliches Mistvieh beschimpft.“
„Uli?“, fragte ich.
„Uli?“, echote sie entsetzt.
„Ja, Uli! Ich hab ihn so getauft!“
„Merlin, was für ein scheußlicher Name, der passt ja wie die Faust aufs Auge!“
„Hey, du kennst Muggelsprichwörter?“
„Na klar. Damit ziehe ich immer meine Schwester auf und sie versteht nichts.“
„Ich unterbreche diese wahnsinnig interessante Offenbarung deines Privatlebens nur ungern, Greengrass“, schnarrte Draco plötzlich und deutete hinter uns, „aber dein Kessel schmilzt.“

Es wurde eine äußerst skurrile Stunde mit den beiden Slytherins. Und ich merkte schnell, dass die beiden sich wie Katz und Maus verhielten - beziehungsweise wie Snape und Amy.
Wie süß! Man könnte glatt meinen, sie sind ineinander verschossen!
„Malfoy, wie wär's, wenn du mal langsam anfängst, umzurühren? Guck dir nur mal den Klumpen in deiner Suppe an!“
„Greengrass, wie wär's, wenn du dich um deinen eigenen Kram kümmerst?“, knurrte der Angesprochene.
„Tja, mein eigener Kram ist allerdings schon fertig!“, konterte die Kleine triumphierend und als ich nachsah, musste ich sie einfach bewundern. Sie hatte eindeutig Talent.
Vielleicht sollte ich Severus vorschlagen, sie als Praktikantin zu nehmen?
Lieber nicht, die Arme hat bestimmt schon so genug von ihm.
Ich grinste versteckt und tat so, als wäre ich mit Zutaten sortieren beschäftigt.
„Nein, Malfoy, nein! Kannst du nicht lesen?“, hörte ich Tori jammern.
„Nerv mich nicht an, Greengrass! Was willst du?“
„Rosen!“
Perplex richtete Draco sich auf und sah sie an: „Ich werde dir ganz bestimmt keine Rosen schenken, verstanden?“
Tori schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn und sah zur Decke: „Gott, warum strafst du mich so?“
Dann wandte sie sich wieder an Malfoy: „Du sollst doch mir keine Rosen schenken, sondern die Rosenblätter in den Trank werfen, nicht die Tulpen!“
„Woher soll ich das wissen?“
„Du kannst wirklich nicht lesen, oder?“
„Pffff…“
Danach schwiegen die beiden. Aber ohne dass ich etwas gesagt hätte, begann Tori, den Trank von Draco mitzumachen. Vermutlich hatte es nicht mehr zu bedeuten, als dass sie einfach gerne braute.
Aber vielleicht…
„Gibst du mir mal die Affodill?“
„Bitte!“
„Hey, Greengrass. Welche Farbe?“
„Was?“
„Die Rosen, welche Farbe müssen die haben?“
„Denk mal scharf nach. Das ist ein Liebestrank.“
„Also rot.“
„Hm.“
„War das ein bestätigendes Hm oder ein verneinendes?“, fragte Draco nun gereizt und Tori funkelte zu ihm hinauf: „JA-HA! Rot! Wenn du weiß reintun würdest, würde der Trank sich in ein Abführmittel verwandeln und wer weiß, welcher armen Person Snape das einflößen würde…obwohl, wenn man die Alternative bedenkt, in den verliebt zu sein…“
„Tori!“, fuhr ich empört auf und funkelte sie strafend an.
„Entschuldigung. War ja nicht ernst gemeint“, versicherte sie mir verwirrt.
„Zufälligerweise ist dieser Trank nicht für Severus“, gab ich zu.
„Für wen dann, für Sie?“, fragte der Blondschopf feixend.
Ich warf ihm einen Ach-bist-du-aber-lustig-Blick zu und meinte: „Nein, der dient experimentellen Zwecken.“
„Heißt soviel wie, damit wird ein bisschen rumgepanscht und dann gucken wir, wie's ausgeht“, schlussfolgerte Tori grinsend.
„Exakt!“, zwinkerte ich.
„Und äh…wenn der Trank explodiert?“, fragte Draco und klang nun gar nicht mehr so arrogant.
Tori, die zwei Klassen unter ihm war, schnaubte nur: „Manchmal bist du so ne Memme. Kannst du überhaupt irgendwas mit deinem Zauberstab anstellen?“
Drohend machte der Größere einen Schritt auf sie zu: „Eine ganze Menge sogar, und garantiert mehr als du!“
Tori zuckte zurück, als Draco seinen Stab einmal schwang und eine leise Beschwörung murmelte. Im selben Moment hatte ich meinen gezückt und seinen Zauber manipuliert, sodass Astoria keine Pickel wuchsen, sondern ein Strauß weißer Rosen aus Malfoys Stab hervorquoll.
Sie fing sie geschickt auf und starrte ihr GegenĂĽber sprachlos an. Auch Draco sah ziemlich konfus auf sein unbeabsichtigtes Werk.
Ich verbiss mir mein Lachen und versuchte, wie ein Unschuldslamm auszusehen, doch offensichtlich hatten die beiden mich fĂĽr den Moment sowieso vergessen.
„Äh…Rosen?“, stieß Tori schließlich verwirrt hervor.
Draco hatte sich mittlerweile gefangen und tat so, als wäre genau das seine Absicht gewesen.
„Wie sieht's denn aus, wie Blumenkohl?“, konterte er gehässig und steckte den Stab wieder ein, nur um auf die Uhr zu schielen.
„Ich muss jetzt weg, du kannst sie gerne behalten!“
Während Draco den Raum fast durchquert hatte, stand Tori immer noch am selben Fleck.
„Du…du schenkst mir weiße Rosen? Bist du irgendwie krank? Stehst du unter einem Verwirr-Zauber?“, rief sie ihm nach und der Malfoy-Sprössling hielt kurz inne.
„Bild dir bloß nichts drauf ein, Greengrass. Das sind nur weiße Abführrosen.“
„Eigentlich“, rief ich ihm feixend hinterher, „stehen weiße Rosen für Unschuld und Frieden!“
Ohne eine Antwort zu geben verschwand der Blondschopf durch die TĂĽr und Tori legte den StrauĂź kopfschĂĽttelnd neben den Trank.
„Manchmal glaub ich wirklich, dass dieses ganze Inzuchtwesen bei bestimmten Reinblütern zu schweren Hirnschäden geführt hat“, erklärte sie mir trocken und verabschiedete sich ebenfalls.
Ich sah ihr hinterher.
Diese Zwei…hmmm…
Warum eigentlich nicht? Man wird ja noch träumen dürfen…
Lächelnd tippte ich den weißen Strauß mit meinem Zauberstab an und ließ ihn einfrieren, sodass die Rosen nicht vertrockneten. Er sah sehr schön aus, mit den kleinen Eiszapfen an den Blättern und die Blüten und Dornen glitzerten eisig.
Vorsichtig legte ich den StrauĂź in die Schublade meines groĂźen Pultes im Raum der WĂĽnsche und schloss mit einem kleinen SchlĂĽssel zu.
Vielleicht würde ich Tori irgendwann mal den Schlüssel geben können und sie daran erinnern, dass Draco auch seine goldigen Seiten hatte.
Aber bis dahin sollte ich mich erst mal um mein eigenes Beziehungschaos kümmern. Seltsamerweise wusste ich zwar, dass Severus mich genauso wollte wie ich ihn…aber irgendwie stand dieses ganze misstrauische Bin-ich-gut-genug-Ding noch immer zwischen uns. Und außerdem erinnerte ich mich noch sehr gut an damals, als er mich mit eiskaltem Lächeln abgewiesen hatte.
Bevor ich den Raum verlieĂź, sah ich noch einmal auf das Pult.
Wenigstens hat er ihr keine rote Rose mitgeschenkt…
Wie ich nämlich einmal von Pomona erfahren hatte, bedeuteten weiße und rote Rose gemeinsam einen Krieg.



Zufrieden beschloss ich, noch kurz Remus einen Besuch abzustatten, um mit ihm einen Plausch zu halten. Der Werwolf war - wie immer kurz vor Vollmond - unruhig und sah sehr kränklich aus, während er mir den Tee einschenkte.
„Du lieber Himmel, Remus. Wie lange willst du dir noch über deinen Zustand Sorgen machen? Bisher hat alles geklappt. Albus hätte dich nie eingestellt, wenn er eine Gefahr für die Schüler vorhergesehen hätte“, meinte ich leicht tadelnd und nippte an dem (widerlichen, aber wachmachenden) Getränk.
„Apropos vorhersehen: wie lange ist deine letzte Vision schon her? Also die auf dem Friedhof?“, fragte Remus angespannt. Ich wusste, er versuchte bei diesem Thema immer abzulenken, doch seine Frage brachte in mir wieder die erschütternden Erinnerungen an Voldemorts Auftrag hoch und ich zuckte leicht zusammen.
„Keine Ahnung. Ein paar Wochen, vielleicht sogar schon ein paar Monate. Ja, es dürften mittlerweile Monate sein. Ich schreib mir das nicht auf. Wieso?“
Remus` sonst ruhige Augen streiften meine mit einer ungewohnten Hast, als er sich neben mir fallen lieĂź und mich ansah.
„Ich habe mich schon oft gefragt, ob dieses Sehen irgendwie eine bestimmte Zeitspanne hat, verstehst du? Es kommt mir unlogisch vor, dass du einfach unwillkürlich etwas siehst.“
Ich schüttelte den Kopf und legte meine Locken über die linke Schulter, begann, in den Haaren zu spielen, während ich über seine Frage nachdachte.
„Weißt du, ich glaube nicht, dass es einfach plötzlich irgendwann geschieht. Immer, wenn ich eine Vision bekomme, habe ich davor entweder Schmerz, Wut, Trauer oder irgendein anderes starkes Gefühl empfunden. Vielleicht zeigt mir mein Hirn erst dann die Visionen. Und bis das das nächste Mal passiert, können Monate oder auch nur Tage vergehen.“
„Was war es denn, das dich damals in Rumänien, in dem Traum, von dem du mir erzählt hast, so beschäftigt hat?“
„Ach, weiß nicht. Das ist schon so lange her.“
„Aber wenn es so ist, wie du sagst, musst da ja ein starkes Gefühl gehabt haben. Oder?“
„Worauf willst du hinaus, Remus?“
„Ich habe das Gefühl, dass du irgendwie…nimm es mir nicht übel. Aber ich…“
„Aber was?“, fragte ich nach und wusste nicht genau, ob ich die Antwort wissen wollte.
„Amy, du weißt, dass ich mich mit allen möglichen Arten von Magie auseinandergesetzt habe, um vielleicht selbst mal etwas gegen…mein Problem…zu finden. Und erst vor kurzem las ich einen Artikel über Menschen, die Visionen erhielten. Meistens erblich bedingt. Aber diese Menschen weisen dafür häufig auch Schwächen in der anderen Richtung auf.“
„Wieso? Wie bitte meinst du das? In der anderen Richtung?!“, fragte ich verwirrt und blickte wirklich ziemlich unintelligent.
„Amy, es scheint fast so, dass diese Gabe sich selbst auszugleichen versucht. Weißt du noch, dass du uns Rumtreibern damals von deinem Sturz ins Wasser erzählt hast? Wo du nicht mehr weißt, was passiert ist, obwohl du eigentlich hättest tot sein müssen? Und was ist mit dem starken Gefühl, bevor du die Vision in Rumänien hattest? Kannst du mir sagen, was du getan hast, bevor dir in der Badewanne in Bellomont plötzlich der Grund für deine Rückkehr nach Hogwarts einfiel?“
Ich starrte ihn an, nur langsam schienen seine Fragen zu meinem Hirn durchzusickern, als weigere es sich, den Schluss zu ziehen: „Sie nimmt mir die Erinnerungen?“, flüsterte ich entsetzt.
Remus nickte düster: „Das wäre meine Theorie. Der Besensturz damals in Durmstrang, Amy. Irgendetwas muss passiert sein, ehe oder nachdem du ins Wasser gestürzt bist. Du hast selbst gesagt, dass bei diesem Sturm kein Mensch an die Küste ging. Also musst du dir irgendwie selbst geholfen haben. Laut deiner Erzählung hat Karkaroff dich erst drei Stunden später am Ufer gefunden!“

Ich stand auf und stellte meine leere Tasse ab. Remus` Ausführungen machten mir Angst. Was war, wenn er Recht hatte? Wenn die Gabe, die mich Visionen haben ließ, nach und nach meine Erinnerung stahl? Ich hatte natürlich viele, aber einige davon sollten unauslöschlich bleiben…
Und dann fiel mir eine Lösung ein. Die Erinnerungen konnten nur gelöscht werden, solange sie sich in meinem Gedächtnis befanden.
„Danke für den Tee, Remus. Ich muss weg!“, meinte ich gehetzt und war aus der Tür, ehe mich der Werwolf irgendwie aufhalten konnte.


Nach einer schweiĂźtreibenden Stunde harter Arbeit hatte ich getan, was ich hatte tun wollen.
Und ich betete, dass meine Idee auch funktionierte…Genervt und völlig erschöpft stolperte ich die Marmortreppe hinunter, mit der unglaublich aufheiternden Aussicht, jetzt Seidenschnabels Köpfung zuzusehen und…
RUMMS!
„Verdammter Drachenmist, pass doch auf wo du hinrennst, du Idiot!“, fauchte ich gereizt, ehe mich zwei Hände unvermutet um meinen Bauch packten und ich von dem Idioten ohne viel Federlesen über die Schulter geworfen wurde.
Es dauerte vielleicht drei Sekunden, bis ich meine Stimme wiederfand.
„LASS MICH SOFORT RUNTER DU PERVERSES SCHWEIN!“
Hui, hoffentlich hatten mich keine Schüler gehört. Aber wer war dieser Kerl überhaupt?
Meine unschöne Vorahnung bestätigte sich nur, als ich an dem Rücken heruntersah, über dem ich hing.
Schwarzer Mantel. Schwarze Schuhe…
Ich erinnerte mich an unsere erste Begegnung, als wäre es gestern gewesen. Damals hatte ich mich gefragt, ob dieser Typ wohl auch nur schwarze Unterwäsche trug. Wusste der Teufel, wie ich zu solchen Gedanken gekommen war…
„Severus!“, ich versuchte angestrengt, mich zu beherrschen und relativ ruhig zu sprechen.
„Ich kann deine Amy-und-Trickstufen-Paranoia ja irgendwo verstehen…aber wenn du mich nicht AUF DER STELLE runterlässt, werde ich dich ohne Zwischenstopp ins nächste Leben hexen, und glaub mir, das wird nicht ohne Schmerzen und furchtbare Qualen deinerseits…UFF!“
Plötzlich war er durch eine Tür gestürmt (wie immer) und hatte mich wie einen nassen Sack auf einen Sessel plumpsen lassen.
Verblüfft rieb ich mir kurz den Nacken und sah dem Schwarzhaarigen fragend ins finstere Gesicht: „Das wurde langsam auch Zeit, mit dem Rückwärtsgucken hab ich's nicht so, da wird mir immer…“
„Amy. Halt den Mund. Ich muss dir etwas sagen!“


******************
Nein, keine Sorge, Sev ist nicht schwanger xD


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