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Fanfiction

ToAR - Die gejagten Drei - Prozess mit Blondi

von horizon92

@ Iris: Mit SS ist schon alles geritzt ;) Und das erste Review haben wir auch schon bekommen, von einem voll knuffigen Fan von mir! Sie schreibt uns monsterreviews O.o

Das hier geht an alle armen Leute da draußen, die gerade wieder in die Schule zurückgeworfen worden sind und das Gefühl haben, dass die Ferien schon viel zu lang her sind ;)
Wie meinereiner.
Und natürlich besonders für solche großen Schwestern, die morgen durchstarten müssen. Falls sie das hier lesen: DAS ABI HAST DU LÄNGST IN DER TASCHE!!!!!
*FAHNE SCHWENK: "Potter vor für Gryffindor, but Iris wins for the Slytherins!" *



Kapitel 25
-Prozess mit Blondi-


Ich hatte das unwahrscheinliche Glück, eine Ausrede geschenkt zu bekommen, um den Krankenflügel am übernächsten Morgen (natürlich frisch und munter) zu verlassen. Severus knurrte mir ungehalten hinterher, ihn hatte Poppy nach unserem Ausflug zu einer weiteren Strafwoche unter ihrer Obhut verdonnert.
Die Ausrede kam zwar gelegen, allerdings hatte ich nicht wirklich das Gefühl, auf den Seidenschnabel- Prozess gut vorbereitet zu sein.
Vor allem, da Malfoy senior die Gegnerseite vertrat.
Aber da musste ich wohl durch.

Hagrid war mindestens genauso aufgeregt wie ich. Er umarmte mich dreimal vollkommen zerstreut, bis er merkte, dass er mich dabei fast entzweibrach.
„Oh, tschuldige, Amy. Komm, lass uns mal langsam los. Ich bin schon ganz hibbelig…“
„Hagrid…wie kommen wir eigentlich nach London?“, fragte ich ihn mit unsicherer Stimme. Ich konnte dorthin apparieren, aber einen Halbriesen und einen Hippogreif mitnehmen…das traute ich mir dann doch nicht ganz zu.
„Keine Sorge, wozu hat Schnäbelchen Flügel?“, lachte Hagrid mich an und schob mich ohne zu zögern in Seidenschnabels Gehege.
Der Hippogreif stieß einen leisen Schrei aus und spannte kurz die Flügel. Seine großen, scharfen Augen sahen mich misstrauisch an.
„Ähhh…Hagrid, wie wär's, wenn wir doch lieber den Zug nehmen?“, stotterte ich beunruhigt und drehte mich zu ihm um. Der stahlgraue Adlerkopf folgte meiner Bewegung.
„Is nich erlaubt. Aber ich flieg mit meinem Motorrad nebenher, da brauchst du dich nich zu fürchten!“
Eine knatternde Blechbüchse neben einem höchst nervösen und bewiesenermaßen gefährlichen Raubtier, auf dem ich zu allem Überfluss auch noch reiten sollte…na wunderbar. Da brauchte ich mich natürlich nicht zu fürchten…
Was hast du dir da nur wieder eingebrockt?, fragte ich mich zitternd, während ich mich dem Hippogreif vorsichtig und langsam näherte.
„Verbeugen Amy, verbeug dich…vorsichtig.“
„Hagrid…was ist, wenn er mich nicht akzeptiert?“
„Ach, das wird er, das wird er bestimmt. Du darfst nur nicht den Blickkontakt unterbrechen - sieh ihm tief in die Augen.“
Ich machte einen vorsichtigen Schritt und beugte den Oberkörper wie beim Duell nach vorn. Meine Augen starrten in die kalten, dunklen Augen der Bestie.
Und plötzlich bemerkte ich erfreut, dass es mir überhaupt keine Schwierigkeiten machte, in diese Augen zu sehen…ich kannte solche Blicke aus dunklen Augen mittlerweile zur Genüge.

Tatsächlich schien mein Ausharren auch Seidenschnabel überzeugt zu haben, denn der Hippogreif knickte kurz majestätisch mit dem linken Vorderbein ein und kam dann, um sich von mir streicheln zu lassen.
Es war eine interessante, neue Erfahrung, über Federn zu streicheln - aber es machte mir Spaß.
„Sehr gut, Amy, wusste doch, dass du's kannst!“, ertönte Hagrids fröhliche, tiefe Stimme vom Zaun her. „Jetzt schnell aufgesessen…und denk dran: Vorsicht mit seinen Federn!“
Ich nickte grinsend und löste den Strick, mit dem der Hippogreif an den Zaun gebunden worden war.
„So, mein Feiner. Jetzt geht's in die Lüfte“, murmelte ich dem aufmerksamen Tier zu und nahm einige Schritte Anlauf, um erst mit dem Bauch und dann mit einem Bein auf seinen Rücken zu springen.
Er rührte sich keinen Zentimeter.
„Braves Schnäbelchen!“, lobte Hagrid uns und startete dann sein knatterndes Motorrad.
Auch das nahm mein Reittier völlig gelassen hin und ich begann, Vertrauen zu fassen.
„Alles klar, Hagrid!“, lachte ich aufgeregt und nahm den Strick wie Zügel, um Seidenschnabel zu lenken. „Meinetwegen können wir los!“
Der Hippogreif schien verstanden zu haben. Sobald ich meine Fersen leicht in seine Seite drückte, nahm er kurz Anlauf und streckte dann seine gewaltigen Flügel aus.
Schon schwebten wir über dem Schwarzen See und ich sah unter mir unser Spiegelbild im Wasser.
Hm…vielleicht sollte ich mir wirklich mal wieder die Haare schneiden lassen…
Doch bevor ich dieses - äußerst wichtige Thema - in meinen Gedanken ausdiskutieren konnte, begann der Hippogreif heftig mit den Flügeln zu schlagen und ich bekam zum ersten Mal das Gefühl, dass dieser Ritt doch etwas unangenehm werden konnte.
Mein einziger Trost war, dass ich wenigstens diesmal nicht auf einem Drachen ritt: Seidenschnabel konnte kein Feuer speien.

Dennoch wurde der Flug zu einem Erlebnis, das ich so schnell wohl nicht vergessen würde. Zweimal fiel ich beinahe runter, weil der Hippogreif seine Schwingen versehentlich unter meine Beine brachte. Hagrid auf seinem riesigen Motorrad lachte nur herzlich darüber und ich fragte mich einmal mehr, ob ich dieses Vieh wirklich verteidigen wollte.
Dann waren wir in London. Da wir jedoch mit Seidenschnabel weder durch den Besuchereingang noch durch die Toiletten ins Ministerium gelangen konnten, hatte der Ausschuss seine Sitzung in eine tiergerechte Zweigstelle in der Winkelgasse verlegt. Während Hagrid das große Haus durch die Vordertür betrat, wurde für mich und Seidenschnabel eines der riesigen Dachfenster geöffnet.
Die dreizehn anwesenden Richter machten große Augen, als ich mit dem stahlgrauen Hippogreif zentimetergenau in dem kleinen Gehege in der Mitte des Rundtisches landete und absprang.
„Guten Morgen, die Herren!“, strahlte ich, wegen der erlösenden Landung wieder bestens gelaunt.
Ich fuhr kurz über Seidenschnabels Hals und klopfte ihn lobend. Hagrid schnäuzte sich geräuschvoll in einer Ecke. Er war nur als Zuschauer anwesend. Die Hauptverteidigung fiel auf mich.
Behände schlüpfte ich unter dem magisch errichteten Zaun hindurch und reichte jedem einzelnen der Richter die Hand, bis ich zu Lucius Malfoy kam, der mich mit höchst schmierig wirkendem Grinsen begrüßte: „Miss Roberts! Welch angenehme Überraschung, Sie hier zu sehen!“
„Nun, Mister Malfoy“, erwiderte ich in ähnlich falsch-freundlichem Ton, „ich an Ihrer Stelle würde mich nicht zu früh freuen, da ich hier bin, um dieses arme Geschöpf zu verteidigen!“
Sein Lächeln fror an den Enden ein.
Hinter uns erhob der hohe Richter das Wort: „Nun, Miss Roberts, zuerst einmal werden wir nun von Mister Malfoy persönlich hören, was dem Hippogreif Seidenschnabel vorgeworfen wird.“
Ich nickte einverstanden und lehnte mich an das Gatter. Erstens, weil es einen Vertrauensbeweis für den Hippogreif darstellte, da ich keinerlei Furcht davor zeigte, ihm den Rücken zu kehren, und zweitens, weil ich mir so die Peinlichkeit ersparte, über einen der Tische krabbeln zu müssen - es gab nämlich keine Lücke in dem Tischkreis.
Lucius Malfoy erhob sich und begann, langsam am Tisch entlang zu wandern, wobei er seinen obligatorischen silbernen Schlangenstab immer wieder über die Sitzlehnen der Anwesenden gleiten ließ.
Seine gesamte Haltung drückte Selbstsicherheit und Arroganz aus.
Verdammt. Warum müssen alle Slytherins nur immer so eindrucksvoll sein?
Ich nahm ebenfalls eine etwas weniger lässige Haltung an, obwohl ich mich weiterhin mit dem Rücken leicht an den Zaun lehnte, in dem Seidenschnabel stand.
Malfoy traktierte mich mit seinen Blicken, während er langsam um den Tisch herumschritt und begann, seine Rede zu halten: „Der Hippogreif, den Sie hier sehen können, meine Herren, hat den Namen Seidenschnabel nicht verdient. Als Rubeus Hagrid, seines Zeichens der Wildhüter von Hogwarts, zu Beginn des Schuljahres durch eine Laune Dumbledores in sein Amt als Lehrer erhoben wurde…“
„Einspruch!“, fauchte ich und Malfoy hielt inne. „Mister Malfoy, wenn ich Sie daran erinnern darf, ist das hier ein Ausschuss für Tierwesen. Hier interessiert niemanden Ihre Meinung bezüglich der Einstellung Hagrids als Lehrer, also bleiben Sie beim Thema!“, wies ich den blonden Aristokraten zurecht und sah erfreut, wie einige der Ausschussmitglieder nickten.
Malfoy deutete eine leichte Verbeugung in meine Richtung an, die ich nur mit einem kalten Nicken würdigte, und fuhr fort: „Nun, wie dem auch sei, besagter Lehrer für das Fach Pflege magischer Geschöpfe hielt es für angebracht, einer dritten Klasse, zu der auch mein Sohn Draco Malfoy zählte, Hippogreife zu zeigen. Er ließ die Schüler allein mit den Tieren trainieren…“
„Einspruch, diese Stunde wurde unter der Aufsicht von Mister Hagrid und mir selbst durchgeführt!“, warf ich ein, doch diesmal ließ sich Malfoy nicht beirren.
„Nun, als mein Sohn Draco sich diesem Hippogreif näherte, ging das Tier ohne Vorwarnung auf ihn los und verletzte ihn schwer am linken Arm. Glücklicherweise konnte mein Sohn schnell reagieren und sich zur Seite werfen, ansonsten hätte er vermutlich seine Gliedmaßen verloren und müsste nun mit einer lebenslangen Behinderung leben. Dieser Vorfall und die unablässigen weiteren Anschläge des Hippogreifs auf meinen Sohn sind meiner Meinung nach Beweis genug, dass dieses Tierwesen zu gefährlich ist, um weiterhin frei herumzulaufen.“
Nun konnte sich Hagrid beim besten Willen nicht mehr zurückhalten, und auch ich kochte vor Wut: „Aber Schnäbelchen hat wirklich n ganz sanftes Gemüt, ich schwör's Ihnen! Se finden nirgends nen braveren Hippogreif als ihn, er putzt sich immer das Gefieder und…“
„Hagrid!“, rief ich leise, aber deutlich. Der Halbriese verstummte und ließ den roten Kopf hängen.
„Was mein Kollege damit eigentlich sagen möchte, ist, dass Mister Malfoys Schilderung die eine oder andere Fehlinformation aufweist, wie ich leider feststellen musste!“, erklärte ich dem Ausschuss.
„Werfen Sie mir vor, zu lügen, Miss Roberts?“, wollte Malfoy laut wissen und seine grauen Augen schickten mir eine kaum verborgene Drohung, die ich überging.
Mit zuckersüßer Stimme antwortete ich: „Aber sicher nicht, mein Lieber. Es kann natürlich vorkommen, dass Sie versehentlich die eine oder andere Tatsache falsch präsentieren, wenn man bedenkt, dass Sie im Gegensatz zu Hagrid und mir bei besagtem Vorfall nicht anwesend waren. Solche Fehler können schon mal passieren!“
Mein extra verständnisvolles Gerede trieb den intriganten Slytherin zur Weißglut - also genau dahin, wo ich ihn haben wollte. Doch noch hielt er sich zurück.
„Darf ich nun die Ereignisse schildern, meine Herren?“, fragte ich in die Runde und bekam ein Nicken.
„Sehr schön. Fangen wir bei der Situation an: wie Mister Malfoy sicherlich nur vergessen hat, zu erwähnen, standen die insgesamt fünf Hippogreife auf einer Koppel. Jeder von ihnen trug einen Halsring und war am Gatter befestigt, solange niemand mit ihm trainierte. Es waren also immer höchstens fünf Schüler auf der Koppel, der Rest stand draußen und beobachtete das Geschehen. Bevor das ach so gefährliche Tier hinter mir“, an dieser Stelle drehte ich mich um und fuhr Schnäbelchen kurz durch sein Kopfgefieder, „Mister Malfoy verletzte, hatte Harry Potter mit Seidenschnabel bereits ohne die geringsten Schwierigkeiten eine Runde über der Koppel gedreht. Ich denke, da dieser Ausschuss auf Tierwesen spezialisiert ist, weiß jeder hier, wie man mit einem Hippogreif umgehen sollte. Diese Tiere sind sehr stolz, doch solange man sie nicht beleidigt oder sie angreift, bleiben sie Menschen gegenüber friedlich. In dieser Hinsicht unterscheidet sich Seidenschnabel nicht von seinen Artgenossen.
Doch Draco Malfoy fand es, nachdem er die Koppel betreten hatte für angebracht, schnurstracks auf diesen Hippogreif loszumarschieren - wohlgemerkt, NACHDEM Hagrid der Klasse das, was ich eben gesagt habe, erklärt hat - und ihn als ein großes, hässliches Scheusal zu beschimpfen.“
Seidenschnabels Kopf ruckte vor und er stieß mich hinten ins Kreuz. Nicht hart zwar, aber doch mit einer gewissen Wucht.
„Einspruch! Das hätte mein Sohn niemals zu diesem Wesen gesagt, er ist sehr gut erzogen!“, zeterte Malfoy sofort und ich unterdrückte ein Schnauben.
„Wer unterstellt wem hier jetzt, dass er lügt?“, fragte ich ihn stattdessen und stemmte die Hände in die Hüften.
„Ich bin der Ansicht, dass Sie vielleicht nicht genau hingehört haben, Miss Roberts.“
„Achso, verstehe. Ich stand ja auch nur zwei Meter entfernt und habe Seidenschnabel, nachdem er Ihren Sohn am Arm gestreift hatte, noch mit eingefangen“, konterte ich höchst sarkastisch und kam mir plötzlich vor, als fehlte mir nur noch der lange, schwarze Fledermausumhang. Oder die Fledermaus höchstpersönlich…ja, wenn Severus jetzt an meiner Seite gewesen wäre, hätten wir höchstwahrscheinlich längst gewonnen.
„Jedenfalls halte ich diesen Hippogreif für ebenso gefährlich wie einen Flubberwurm und spreche deshalb gegen Mister Malfoys Vorschlag, ihn in Gefangenschaft zu halten!“, gab ich schließlich bekannt und wartete auf eine Antwort.
„Eigentlich, Miss Roberts“, säuselte Malfoy plötzlich mit eigenartig freundlicher Stimme, „habe ich den Vorschlag gemacht, diesen Hippogreif zu exekutieren, da er einen Menschen verletzt hat.“
Ich starrte ihn erst einmal sprachlos an.
Im ersten Moment war es nur Entsetzen. Dann wurde es allerdings sehr schnell eine enorme Wut.
„Sie mieser, arroganter, schleimiger Sack!“, zischte ich und machte einen Schritt in Malfoys Richtung. „Dieses Tierwesen hat garantiert weniger Leuten geschadet als Sie und ihre alten Freunde und es ist garantiert nicht halb so gefährlich!“
„Miss Roberts! Diese Beleidigung ist unangebracht gewesen und noch dazu verletzend. Mister Malfoy ist ein äußerst angesehenes Mitglied dieser Gesellschaft und Ihr Verhalten gerade hat gezeigt, dass Sie nicht fähig sind, in diesem Fall objektiv zu bleiben“, erklärte einer der Richter näselnd.
„Entschuldigung, ich hab nur…“, begann ich, doch er winkte ab und nickte zwei Leuten an der Tür zu.
„Es tut mir Leid, aber Sie sind hiermit von diesem Ausschuss ausgeschlossen worden. Bitte warten Sie im Vorraum, während Mister Hagrid die Verteidigung übernimmt.“
Die Türwächter warteten auf der anderen Seite des Tisches, während ich noch wie angewurzelt dastand und nicht wusste, wie mir geschah.
Was? Wie? Ausgeschlossen?
WARUM?
Ich sah Malfoys schlecht unterdrücktes, triumphierendes Grinsen und mir drehte sich der Magen um. Er hatte das von Anfang an geplant. Er hatte nur darauf gewartet, dass mein Temperament mit mir durchging, damit die Richter einen wenn auch lächerlichen Grund anführen konnten, mich rauszuschmeißen.
Dieser arrogante Schnösel hatte mindestens den halben Ausschuss bestochen.
Ich drehte mich zu den Gesichtern der größtenteils alten und hochnäsigen Männer und musterte einen nach dem anderen genau, während die Türwächter ungeduldig vom einen Fuß auf den anderen traten.
Meine grünen Augen bohrten sich in die Augen der Richter wie Pfeile und ich sah den einen oder anderen zusammenzucken.
„Wie viel hat er Ihnen angeboten, damit Sie zustimmen, dieses unschuldige Tier zu töten? Sagen Sie mir, gibt es eine Summe für so etwas?“, meine Stimme bebte vor Wut.
„Kann man überhaupt irgendein Leben mit nichts als Geld aufwiegen? SAGEN SIE MIR DAS!“
Die letzten Worte brüllte ich den Richtern entgegen, die stumm dasaßen, einer neben dem anderen, eine altehrwürdige Ordnung macht- und geldgieriger Säcke…
In diesem Moment wurde mir etwas sehr Wichtiges klar: das Ministerium für Zauberei war nicht mehr die Instanz der Gerechtigkeit. Es war ein Haufen korrupter Bürokraten, die kein Rückgrat mehr hatten. Dem Ministerium war nicht zu trauen.
Die Türposten machten eine kleine Bewegung, ich wusste sie hatten die Zauberstäbe gezückt.
Eine wegwerfende Handbewegung - mehr hatte ich nicht für sie übrig.
„Gebt euch keine Mühe. Ich werde mich dem Ausschuss beugen. Hagrid übernimmt die Verteidigung. Und außerdem…ihr zwei allein hättet sowieso keine Chance gegen mich, Jungs!“
Damit sprang ich auf einen der Tische, um aus dem Kreis herauszukommen, Seidenschnabel stieß einen schrillen Schrei aus…er schien zu spüren, wie wütend ich war. Ich schwang mich vom Tisch herunter und ging im Laufschritt, ohne weiter auf die ziemlich perplexen Zauberer zu achten, die mich begleiten sollten, aus dem Saal.


„Verloren. Wir haben verloren!“, fauchte ich Stunden später, während ich in den Krankenflügel rauschte.
Severus saß angezogen auf seinem Bett und legte sein Buch zur Seite.
„Was ist passiert?“
„Diese verdammten Mistkerle! Malfoy hat die Anklage geführt und die Hälfte dieses Ausschusses war ihm von Anfang an hörig. Ich hab mich SO HART darauf vorbereitet, und es war alles für die Katz!“, regte ich mich auf und ließ mich neben ihn fallen.
„Lucius wird sie bestochen haben. Er war noch nie ein guter Verlierer und erst recht kein fairer Spieler“, kommentierte Severus. Ich wusste, dass der Hippogreif ihm eigentlich egal war, aber er ärgerte sich, weil ich mich ärgerte - und das tat mir gut.
„Sie wollen ihn umbringen, Sev. Hagrid ist komplett außer sich, ich musste ihn halb in seine Hütte zurück schleifen. Das ist alles nur meine Schuld. Ich und mein verdammtes, loses Mundwerk!“
„Ich dachte, wir waren uns einig, dass ihr sowieso keine Chance hattet?“
„Ach, scheiße!“, fluchte ich und stützte den Kopf frustriert in die Hände.
„Na na na, wir wollen doch nicht ordinär werden, oder?“, meinte der Tränkemeister mit belustigtem Unterton und ich stieß ihm, ohne hinzusehen, kurz den Ellbogen in die Seite, musste aber kurz lächeln.
„Das ist jetzt schon das zweite Mal heute“, murmelte ich.
„Was? Wen hast du vorher mit dem Ellbogen malträtiert?“, fragte Severus sofort und ich glaubte fast, einen leichte Note von Eifersucht herauszuhören.
Das tut gut…!
„Nein, das ist das zweite Mal, dass ich ordinär werde, wie es ein gewisser schwarzer Gentleman so geziert ausdrückt!“
Jetzt musste ich wirklich kurz lachen und kam aus der Versenkung hervor.
„So? Was war denn das erste Mal?“, fragte mich der ?schwarze Gentleman` neugierig.
„Ich hab Malfoy als einen miesen, arroganten, schleimigen Sack bezeichnet“, gab ich etwas kleinlaut zu und rechnete schon fast mit einer Rüge. Aber Severus überraschte mich einmal mehr mit seinem typischen Snape-Ausdruck (mitsamt hochgezogener Augenbraue!): „Das war nicht ordinär, das war die reine Wahrheit.“
Ich prustete los und stieß mit meinem Kopf ungestüm an seine Schulter. Er verkrampfte kurz und ich hielt erschrocken inne: „Oh, tut mir leid. Hab ich vergessen. Wie geht's dir denn jetzt?“
„Poppy will mich noch eine Nacht hierbehalten“, schnaubte er ungehalten.
„Was heißt hier wollen?“, ertönte eine entrüstete Frauenstimme und Poppy tauchte aus ihrem Büro auf. „Wenn es nach meinem Willen gegangen wäre, hätte ich dich schon in der ersten Nacht hochkant rausgeworfen, du selbstherrlicher Schnösel!“
Ich verbiss mir das Lachen, bis sie wieder verschwunden war, und flüsterte dann: „Also, sag mal, was hast du dieses Mal wieder gemacht?“
„Ich? Was soll ich gemacht haben?“, fragte Severus mit einer beinahe überzeugenden Empörung in der Stimme.
„Wenn Poppy so am Rad dreht, musst du irgendeinen deiner berühmten Sprüche abgelassen haben! Komm, erzähl!“, bettelte ich und setzte meinen besten Hundeblick auf.
Der Tränkemeister musterte mich von oben skeptisch, gab aber schließlich nach: „Ich habe nichts weiter getan, als ihr zu sagen, dass Frauen mit ihrer Grobmotorik der Metzgerberuf besser gestanden hätte.“
Es dauerte ganze drei Minuten, bis ich mein Lachen wieder verebbte und ich keuchte: „Du bist so ein unglaublicher Charmeur, Severus!“
„Anscheinend färbe ich doch irgendwie auf dich ab. Deine ironischen Kommentare nehmen in letzter Zeit immer mehr zu“, war alles, was er darauf erwiderte.









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