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Fanfiction

ToAR - Die gejagten Drei - Die Mauern stĂĽrzen ein

von horizon92

Oha, jetzt wird es ramoooooontisch ;D (FĂĽr alle die es nicht wissen, das ist die Steigerungsform von romantisch xD)
Viel SpaĂź beim Lesen =)


Kapitel 24
-Die Mauern stĂĽrzen ein-


„Du lieber Himmel, Schulleiter! Bitte, GEHEN Sie einfach! Gehen Sie, ich regele hier alles und ich lasse auch ganz bestimmt keinen der beiden sterben!“, ertönte Poppys höchst genervte Stimme dröhnend in meinem Kopf.
Poppy, war mein erster Gedanke.
KrankenflĂĽgel, der zweite.
Och neeeeeee…
„Poppy, das weiß ich doch. Aber gibt es denn nichts Neues über ihren Zustand?“
„Seit Sie vor zehn Minuten dasselbe gefragt haben nicht, Direktor!“
„Verzeihen Sie mir, meine Liebe. Ich bin sicher, Sie geben wie immer Ihr bestes.“
„Sehr richtig. Und seit das Gift draußen ist, sieht es so aus, als würde Amys Wunde auch wieder vollständig zuheilen. Ein großes Glück, denn mit ihrer anderen Narbe ist sie schon entstellt genug. Trotzdem wird sie für die nächste Zeit hierbleiben, um sich VÖLLIG auszukurieren. So sehr mir mein Job auch Spaß macht, ihre häufige Pflege ist fast schon so anstrengend wie die von unserem Motzkopf im Bett gegenüber!“
„Wie meinen Sie das? Severus ist doch viel seltener hier als Amy!“
„Jaaa, aber wenn er mal hier ist, wehe demjenigen, der ihm zu nahe tritt. Poppy, lass das, ich kann selbst essen! Poppy, ich will das nicht nehmen! Poppy, Sie haben mir die falsche Dosis verabreicht!“
Ich konnte ein leises Kichern nicht unterdrücken und öffnete vorsichtig die Augen: „Das klingt eher nach einem bockigen Erstklässler!“
„Ja, das stimmt, und so benimmt er sich ja auch!“, antwortete Poppy. Sie war für den Moment noch zu sehr in Rage, um zu realisieren, dass ich gesprochen hatte.
Albus schaltete da schon schneller, er schenkte mir ein strahlendes Lächeln: „Da ist wohl wieder jemand aufgewacht? Wie geht…“
„OH, Miss Roberts, Amy, entschuldige, ich bin aber auch eine Henne!“, quiekte Poppy nun auf und wuselte herbei, goss eine dampfende Arznei auf einen Löffel und hielt ihn mir hin.
Mich durchlief eine finstere Vorahnung und ich beäugte die dickflüssige, dunkelbraune Soße kritisch.
„Ganz weit Aaaaah machen!“, befahl sie mir mit Oberschwesterstimme, und ich (in Gedenken an Severus` Kleinkinderbenehmen) presste die Augen zusammen und öffnete brav.

Kurz darauf halfen mir vier Arme, mich wieder ins Bett zurĂĽck zu verfrachten, aus dem der heftige Hustenanfall mich geworfen hatte.
„Igitt! Haben Sie mal darüber nachgedacht, dass es für Ihre Patienten auch nicht unbedingt angenehm ist, hier zu sein, Poppy?“, fragte ich angewidert und fuhr mir mit der Hand über die Zunge, um den Geschmack nach braun-gelber Bertie-Botts-Bohne und Rosenkohl loszuwerden.
Dabei spannten sich die Muskeln meiner Schulter und ich zuckte zusammen, als ein Schmerz mich durchfuhr, der mich an den Biss des Vampirs erinnerte.
Entsetzt richtete ich mich auf und packte probehalber das hölzerne Kopfende des Bettes, um es aus der Verankerung zu reißen…ohne Erfolg.
Albus und Poppy sahen mich reichlich verdutzt an.
„Was genau war das eben für eine Medizin, Poppy?“, fragte Albus schließlich belustigt und ich sah mich genötigt, ihnen mein Verhalten zu erklären.
„Ich habe nur getestet, ob ich ein Vampir geworden bin…aber das ist anscheinend nicht der Fall.“
Die beiden sahen sich kurz an.
„Äh, nein.“
„Gut. Wieso eigentlich nicht? Er hat mich doch gebissen?“, fragte ich verwirrt.
„Schon, aber wir konnten dank bestimmter…spezieller Tränke aus Severus` eigenem Vorrat das Gift neutralisieren“, erklärte Poppy mir mit stolzer Miene.
„Ja“, setzte Albus an und warf seiner Krankenschwester einen wenig freundlichen Blick zu, „und Poppy hat mir erst erzählt, dass du sowieso nicht gefährdet warst, weil du ja zur Hälfte sowieso schon Vampirblut in dir hast, nachdem ich mich halb verrückt gemacht habe, weil ich nicht in diese verdammte Vorratskammer gekommen bin!“
„Warum bist du nicht reingekommen?“, wollte ich grinsend wissen. Mir gefiel die Vorstellung eines bei all seiner Macht trotzdem hilflosen Albus irgendwie.
„Na, weil dieser gemeine Hund wohl vor kurzer Zeit sein Passwort geändert haben muss!“, fuhr Albus aufgebracht fort und seine blauen Augen funkelten kurz zu einem anderen Bett.
Dann wurden seine ZĂĽge wieder weicher (ich ahnte natĂĽrlich nicht, dass er sooo lange gar nicht hatte raten mĂĽssen, bis er auf das richtige Passwort gekommen war).
Ich jedoch fuhr dank dieser schlechten Nachricht auf: „MIST! Jetzt komm ich ja gar nicht mehr heimlich zum Schlafzim…“
Als ich bemerkte, was ich grade gesagt hatte, hielt ich mir den Mund zu und sah rasch in eine andere Richtung. Albus` Gesicht wollte ich mir in diesem Moment wirklich nicht ansehen…
Meine Wangen brannten so, dass die beiden Zuschauer es garantiert mitbekamen.
Super gemacht, du Plappermaul! Was denken die jetzt nur?
Poppy legte sich offenbar stark erschüttert eine Hand an ihr Herz: „Du liebes bisschen, Kind, was hast du denn DA zu suchen???“
„Gar nichts…das hat absolut nichts zu bedeuten!!!“, meinte ich und zog probehalber schnell einen Schmollmund.
Albus` Kommentar wirkte nicht gerade beruhigend auf Poppys arme Nerven: „Ich hoffe, ihr passt bei diesem nichts“, hier malte er zwinkernd zwei Anführungszeichen in die Luft, „gut auf! Nicht, dass ich etwas gegen einen süßen kleinen Snamy-Fratz hier in Hogwarts einzuwenden hätte, aber in diesen ungewissen Zeiten…“
Poppy setzte sich kraftlos auf die nächstbeste Bettkante: „Oh du liebes Bisschen!“
Snamy?
…Albus, der übermäßige Genuss der Zitronenbonbons hat eindeutige Nebeneffekte…
Ich warf ihm einen finsteren Blick zu: „Nur, um das klar zu stellen: das nichts, das wir tun, ist nichts! Außerdem habe ich gar nicht Schlafzimmer gesagt, das war nur eure Interpretation!“
Albus gluckste laut: „Kindchen, welches andere Wort fängt mit Schlafzim- an?“
„Schlafzimberukulus-Trank“, antwortete ich sofort. Bei Albus wirkte das Hochziehen der Augenbrauen bei weitem nicht so geübt wie bei gewissen anderen Schlossbewohnern.
„Das…das ist ein Trank gegen Schlafstörungen! Den brauch ich relativ oft, deshalb kenne ich Severus` Passwort für seine Vorratskammer! Und jetzt hör auf mit deinen dummen Kommentaren, sonst liegt Poppy auch noch im Bett und du kannst uns zwei betreuen!“, improvisierte ich rasch.

„Du meinst wohl, euch drei!“, rief plötzlich eine fröhliche Stimme von der Tür her. Ich drehte mich herum und mir entkam ein Freudenschrei, als ich meine gesamte Familie mit strahlenden Mienen dastehen sah.
Billy lächelte mir so strahlend entgegen, dass jedes normalsterbliche Mädchen augenblicklich einen Herzinfarkt erlitten hätte, Stephan und Stephano grinsten mit Mikela um die Wette und sogar Morgana hatte die Mundwinkel emporgehoben. Aber wo war…?
„Hey, ihr Giganten! Lasst mich doch mal durch!“, ertönte die Glockenstimme der Vermissten, und Brooks quetschte sich an Stephan und Stephano vorbei nach vorn. Als sie mich im Bett sitzen sah, verlor sie nicht viele Worte…aber ihre unendlich vorsichtige Umarmung drückte alles aus, was hätte gesagt werden können.
„Gottchen, du brauchst unbedingt mal ne Dusche!“, lachte sie und wir anderen stimmten mit ein.
Im nächsten Moment fiel die ganze Bande mit Fragen über mich her.

Als Billy der Krankenschwester schließlich sanft einen Arm auf die Schulter legte, ihr tief in die Augen sah und ihr für ihre „aufopfernde“ Pflege dankte, musste ich mir ein Lachen verkneifen…denn Poppy sah aus, als würde sie gleich wirklich in Ohnmacht fallen.
Und ich war mir relativ sicher, dass es diesmal etwas mit mitternachtsblauen Augen zu tun hatte…
„Also die Wunde ist auf jeden Fall fast komplett verschwunden!“, bemerkte ich verschmitzt und Morgana drehte sich um.
„Nun, und wie sieht es bei dem anderen Patienten aus?“

In diesem Augenblick fiel mir siedend heiĂź wieder ein, dass Severus auf der anderen Seite im Bett lag.
Ohne noch eine Sekunde zu verlieren, zog ich mich aus dem Bett und ging mit wackeligen Beinen hinüber, während die anderen mir folgten.
Poppy fasste sich wieder und deklarierte pflichtbewusst: „Severus` innere Verletzungen waren schwer zu behandeln, aber es war nicht das erste Mal und ich habe es geschafft, alles zusammenzuflicken. Nur wird auch er mir noch eine Weile auf die Nerven fallen!“
-„Das waren meiner Erfahrung nach schmählich verdrehte Tatsachen, Poppy…“, entgegnete die leicht raue Stimme - meine Lieblingsstimme! - vom Bett her.
Ohne zu überlegen, sprang ich mitten in die weiße Decke und landete auf den Beinen des Tränkemeisters, als dieser vorsichtig die Augen öffnete.

Severus:

Das erste, was er sah, war eine gewisse junge Frau mit langen schwarzen Locken und strahlenden Augen, die ihn fröhlich anlachte. Und er konnte sich nichts Schöneres vorstellen, denn es zeigte ihm, dass sie lebte und wohlauf war…auch wenn sie ihm gerade die Beine brach.
„SEV! Du verdammter...Hornochse!“, stieß Amy atemlos hervor und besaß sogar die Dreistigkeit, ihren Kopf vorsichtig auf seiner Brust abzulegen.
Sie bekam sich gar nicht mehr ein und murmelte in zärtlichem Ton noch einige weitere Bezeichnungen, die (glücklicherweise) niemand außer ihm hören konnte.
Er räusperte sich deutlich und sah mit einem bedeutungsschweren Blick zu den anderen, die um sein Bett versammelt standen und die beiden „Streithähne“ anstarrten.

Amy:

Ich hörte, wie sie sich leise zurückzogen - und auch ohne hinzusehen wusste ich, dass Stephan, Stephano und Morgana verwirrt aussahen, während mein Onkel zufrieden schmunzelte und Billy und Brooks bedeutungsschwere Blicke tauschten. Ich würde sie wohl später davon überzeugen müssen, dass das rein gar nichts zu bedeuten hatte.
Aber momentan war ich durch zwei schwarze Augen, die mich von oben eindringlich musterten, abgelenkt.

„Wie geht es dir?“, war seine erste Frage.
Jetzt grade die GlĂĽckseligkeit in Person mit einem leichten Schwindelfaktor, dachte ich, schluckte den Kommentar jedoch hinunter.
„Sev, diesmal warst DU derjenige, der sich verletzt hat! Und zwar meinetwegen! Mach das JA NIE WIEDER, hörst du? Ich wäre fast gestorben vor Schreck!“, schimpfte ich laut und schüttelte ihn sanft.
Er unterband es, indem seine Hände sich fest um meine schlossen und sie von seinen Schultern streifte. Ich wehrte mich nicht.
„Warum?“, wollte er leise wissen.
„Warum was?“, fragte ich abgelenkt, denn seine warmen Finger auf meinen Händen nahmen meine Aufmerksamkeit sehr in Anspruch.
„Warum hast du dir Sorgen gemacht?“, wiederholte er bestimmt.
Ich entzog ihm die Hände und stemmte sie in die Hüften: „Severus…äh, Zweiten-Vornamen-weiß-ich-nicht Snape! Jetzt hör mir mal gut zu!“ Meine Augen funkelten erbost.
„Erstens: wenn du meinetwegen gestorben wärst, hätten mich mein Lebtag lang Schuldgefühle geplagt! Zweitens: Albus hätte nie wieder einen annähernd genialen Tränkemeister für seine Schüler gefunden! Drittens: Slytherin käme nie wieder auch nur in die Nähe des Hauspokals…nicht, das mich das kratzen würde. Und, vor allem, viertens: Mit wem soll ich denn streiten, wenn du weg bist? Ohne dich würde ich mich doch zu Tode langweilen!“
Ich schenkte ihm einen sehr durchdringenden Blick, konnte aber nicht verhindern, dass sich schließlich ein leises Lächeln auf meine Lippen schlich.
Severus sah mich lange an.
Er schien tatsächlich einmal nicht zu wissen, was er sagen sollte.

„Amy, ich…“, begann er rau, räusperte sich dann und verstummte.
Wie goldig, er ist ja richtig gerĂĽhrt!
Oh, Merlin…kann ein Mensch auf dieser Welt süßer sein?
Er hat noch nie so verlegen ausgeschaut. Ich könnte ihn…
Kann ich?
Darf ich?
Soll ich?
Dann konnte ich mich nicht mehr beherrschen.
Ich beugte mich zu ihm herunter, umfasste seinen Kopf mit meinen Händen und drückte ihm einen Schmatz mitten auf die lange Nase.
Er war ganz erstarrt und sah mich aus schwarzen Augen geschockt an.
„Ich würde deinen Verlust niemals ertragen!“, erklärte ich ihm treuherzig, als plötzlich die Tür zum Krankensaal aufgeschmissen wurde und ein kleiner Störenfried hereinplatzte…

„AMY! Professor Dumbledore hat erz…“, doch der (weibliche) Störenfried stoppte in seinem Satz, als er mich auf den Beinen des Professors sitzen sah, und lief dann langsam aber sicher rot an.
Severus` Kopf, den er vor einer Weile etwas emporgehoben hatte, fiel mit einem resignierten Geräusch in die Kissen zurück und er fuhr sich mit einer Hand müde über das Gesicht.
„Was gibt es, Greengrass?“
„Ähm…bitte um Entschuldigung, Sir…ich wollte Sie nicht stören…“, stotterte die Kleine verlegen.
Ich grinste sie fröhlich an, doch Severus wurde sofort wieder Professor Snape und raunzte: „Nun, das tun Sie aber gerade, und ich wäre Ihnen wirklich sehr verbunden, wenn Sie es nicht länger als unbedingt nötig tun würden!!!“ Sein schneidender Tonfall brachte sie noch heftiger zum Erröten und sie meinte leise: „Ich komm dann später nochmal!“ und zog die Tür wieder zu.
„Die Arme. Du warst wirklich nicht nett“, tadelte ich ihn.
„Ich bin ihr Professor. Es ist nicht meine Aufgabe, nett zu sein, sondern ihr etwas ins Hirn zu prügeln. Und ich mag es nun mal nicht, wenn meine Schüler mich im Bett vorfinden“, konterte er grimmig und stützte sich auf die Ellbogen, während ich weiterhin über ihm kniete.
„Schon gar nicht, wenn mir eine hübsche Frau auf dem Schoß sitzt.“
Ich wurde rot - aber ich fĂĽhlte mich eher geschmeichelt als peinlich berĂĽhrt.
„War das jetzt wenigstens ein Kompliment?“, fragte ich verrucht grinsend und legte den Kopf schief.
„Nein, das war eine Tatsache. Ich habe ja nicht gesagt, dass du nur auf meinem Schoß schön aussiehst“ antwortete er prompt und mein äußerst beleidigtes „Spielverderber!“ brachte ihn zu einem kurzen, hustenden Lachen.
Danach wurde er sofort wieder ernst: „Im Grunde sitzt du sogar ziemlich schlecht auf meinem Schoß und du solltest so schnell wie möglich dort runter…wir wollen ja Madame Pomfrey nicht mit einigen…wie war das noch?...ach ja…Snape-Fratzen beglücken.“
…
Wollen wir nicht?
NEIN, Amy! Sofortige Gedankensperre!
Er ist ein FREUND!
Und kein Zuchthengst…
Bei diesem Gedanken platzte ich laut heraus und musste mich wirklich beherrschen, um mich wieder halbwegs zu fangen.
Ich rutschte vorsichtig von seinen Beinen hinunter und kniete mich neben seinen Kopf.
„Ja, ich denke auch, dass Poppy bis auf Weiteres EIN Snape reicht. Der Herr ist also schon etwas länger wach, ja?“, fragte ich tadelnd und Severus sah mich kurz erschrocken an, ehe er begriff, dass nur ER gemeint gewesen war (die Zweideutigkeit meines Satzes ging mir erst nachher auf, aber Männer dachten in solchen Situationen wohl immer schief…).
„Ich habe anfangs nicht alles realisiert. Aber ja, ich bin schon eine Weile wach. Genauso wie du. Wie sieht es mit der Wunde aus?“
„Ganz gut, aber Poppy meint, ich soll noch eine Weile bei ihr bleiben…“, grummelte ich, zog mir das Nachthemd von der Schulter und warf die Haare zurück, um Severus den gut verheilenden Biss zu zeigen.
„Das sieht sehr…“
Er räusperte sich rasch.
„Sieht aus, als würde es wirklich gut heilen.“
Ich warf ihm einen raschen Blick zu, doch die schwarzen Augen fixierten meinen nackten Hals wie eine Schlange, die gleich zubeiĂźen wollte.
Dieser Blick löste ihn mir eine ziemliche Spannung aus…
„Ähm, und wie geht's deiner Verletzung so?“, wechselte ich schnell das Thema und zog mein Nachthemd wieder richtig.
Severus antwortete nicht sofort, er nahm erst einen Schluck Wasser, das neben seinem Bett stand.
„Wenn ich den tapferen Todesser spielen sollte, würde ich sagen, hervorragend“, wich er mit dunkler Stimme aus. Mein Herz zog sich schmerzlich zusammen.
„Und wenn nicht?“
„Dann würde ich sagen, dass ich hoffe, entweder in weniger als drei Minuten einen starken schmerzstillenden Trank zu bekommen oder zu sterben!“, murmelte er ruhig und seine schwarzen Augen spiegelten keine Emotionen, als er mich ansah. Er sah wirklich so aus, als wäre ihm das Letztere ebenso recht wie die andere Möglichkeit.
„Severus, das war wirklich nicht witzig!“, rügte ich ihn mit funkelndem Blick und sprang auf, um nach Poppy zu rufen, die sofort durch die Tür gestürzt kam: „Was gibt es denn, Liebes?“
„Bitte, Severus braucht einen schmerzstillenden Trank!“
„Roberts!“, zischte der Tränkemeister hinter mir nun wieder. „Ich kann für mich selbst sprechen!“
Ich ignorierte ihn und half Poppy, die richtigen Heiltränke aus dem Schrank herauszuholen.


„Also, erst das, dann das und dann das!“, erklärte sie rasch und ich lief zu ihm und drückte ihm das erste in die Hand.
„Trink das!“, befahl ich sorgenvoll.
„Poppy?“, rief er nur gereizt.
„Tu es, Severus, es ist ein leichter Schmerztrank.“
Und er tat es, hörte dabei jedoch nicht auf, mich anzufunkeln.
„Und das“, fuhr ich fort und drückte ihm das andere in die Hand.
„Pop-“
„Oh, Severus, sei kein Kindskopf, das ist einer der Tränke für den Wiederaufbau deiner Knochen, vermischt mit etwas Skele-Wachs!“
Ich war wirklich erstaunt, dass er keine Miene verzog, obwohl dieser Trank unter Garantie wie der letzte Dreck schmeckte.
„Das ist der letzte!“, bemerkte ich und hielt ihm die Öffnung hin, doch er schnappte sich den Behälter und las das Etikett.
Es war ein Schlaftrunk.
„Auf KEINEN Fall!“, zeterte er los.
„Oh nein, und ich hatte schon gehofft, du hättest es diesmal nicht gemerkt!“, stöhnte die Krankenschwester entnervt und verschwand kopfschüttelnd in ihrem Büro.
So, so, das scheint unser kleiner Junge wohl nicht so zu lieben, wenn man ihn in den Dornröschen-Schlaf versetzt.
„Severus, du solltest das hier wirklich austrinken, ist doch nur ein kleines Fläschchen!“, meinte ich und wartete auf das, was einfach kommen musste. Und wirklich…
„Diese Phiole, Amy,…“, lamentierte er, doch ich ließ ihn nicht weiter kommen, sondern schüttete den Inhalt gezielt in seinen offenen Mund.
„Überrumpelt!“, grinste ich frech, als er sich daran verschluckte.
Wenige Augenblicke später sackte sein Kopf zur Seite und Severus schlief tief und fest.



Die nächste Woche wurde eine Berg-und Talfahrt der Extraklasse. Aber ich war nicht allein im Krankenflügel - Severus litt mit mir unter der strengen Hand des Krankendrachens…äh, pardon, der Krankenschwester.
Es wurde abwechslungsreich: einmal motzte Severus, weil er die Medizin nicht für „stark genug“ hielt, dann motzte Poppy, die sich gekränkt fühlte, schließlich motzte ich, weil die beiden nervten und die beiden motzten zurück, da ich nervte.
Zu Severus` und meinem Glück hatte Albus den Schatten freien Zugang zum Schloss gewährt - offensichtlich hatte er irgendwie sein Misstrauen gegenüber meiner Familie überwunden - und die Vampire kamen uns praktisch jeden Tag besuchen.

Auch am Samstag.
„Severus, ist dieses Skele-Wachs nicht für dich?“, fragte Brooks gerade fröhlich und hob das halb gefüllte Glas neugierig hoch.
„Bedien dich ruhig!“, schnarrte der Tränkemeister angewidert und wandte sich wieder dem Zaubertrankbuch zu, in dem er las.
„Severus, du weißt schon, wie es läuft, oder? Je länger du verweigerst, desto länger wird Poppy dich hierbehalten“, drang ich vorsichtig auf ihn ein. Zwei schwarze Augen funkelten kurz über den Buchrücken hinweg, doch ansonsten wurden meine Worte ignoriert.
Ich verdrehte genervt die Augen und wandte mich an Mikela, die auf meiner Bettdecke hockte und fasziniert beobachtete, wie die Bilder ĂĽber ihr sich an der Nase kratzten oder arrogant umherwanderten.
„Er ist schlimmer als jedes Kleinkind!“, beschwerte ich mich. Sie wandte die Augen von den Bildern ab und warf einen Blick auf Severus, der leise schnaubte.
„Ich würde sagen, er verhält sich wie jemand, der seine Ruhe haben möchte“, antwortete die korrekte Vampirin mit leiser Stimme.
Bevor ich wiedersprechen konnte, flog die Tür auf und ein äußerst aufgebrachter Billy kam herein. Alles sah ihm entgegen, selbst Severus bequemte sich endlich, das Buch fortzulegen.
„Was ist denn mit dir passiert?“, fragte ich neugierig.
Der Vampir stieß heftig die Luft aus und funkelte in die Runde: „Das ist doch…eine absolute Zumutung!“
„Was denn?“, quengelte Brooks nun.
„Diese…Mädchen! Sie sind überall!“
Billy verzog gequält das Gesicht.
Ich sah ihn einen Augenblick an, dann brach ich in schallendes Gelächter aus.
Sogar der Tränkemeister konnte sein Amüsement über Billys Problem kaum verbergen.
„Billy, das hier ist eine stinknormale Schule, kein Jungsinternat. Was hast du erwartet?“, fragte ich spottend.
„Diese Bulstrode ist einfach nur höchst widerlich und leider genauso anhänglich!“
Er knurrte.
Ich sah zum Tränkemeister hinüber: „Bulstrode?“
„Millicent Bulstrode, 3. Klasse, Slytherin. Und bei Salazar, dieses Mädchen ist in der Tat eine Zumutung“, kommentierte er und verzog den schmalen Mund. „Billy, wenn sie dich noch einmal belästigt, dann sag ihr, dass du mein Freund bist, und schon bist du sie los.“
Alle sahen ihn daraufhin völlig konfus an und er schleuderte finstere Blicke in die Runde: „Was?“
„Ich glaube, keiner hier hat schon einmal gehört, dass du mich deinen Freund genannt hast. Das ist alles!“, beruhigte ihn Billy - er grinste schon wieder.
Severus sah beinahe betreten drein, als er das hörte. Er tat mir leid. So verbittert schon in so jungen Jahren. Und scheu wie ein Dachs.


An diesem Abend kroch ich leise aus meinem Krankenbett und stapfte zur Tür des Krankensaals. Wir waren allein, denn Poppy hatte uns uns selbst überlassen und gemurmelt, dass sie jetzt erst mal selbst Krankenpflege bräuchte. Ich vermutete stark, dass sie mit Pomona zusammen in den Drei Besen saß und mit Rosmerta einiges an Feuerwhiskey schluckte - und übelnehmen konnte ich es ihr nicht. Severus war als Pflegefall noch tausendmal anstrengender als gewöhnlich.
Ich hatte vorgehabt, endlich wieder aus dem Saal zu schleichen und vielleicht kurz ĂĽber den See zu fliegen, einfach, um frische Luft zu bekommen.
Aber ich kam nicht sehr weit, denn gerade, als ich aus dem Tor ins Freie geschlĂĽpft war, stolzierte Madame Hooch vorbei, und nur ein Hechtsprung in den Schatten neben der Treppe bewahrte mich vor einer Entdeckung.
Danach rappelte ich mich, teilweise ziemlich nass dank des Raureifs im Gras, wieder auf und schlich ein StĂĽck weiter am Schloss entlang.
Amy, du verhältst dich wie ein Schwerverbrecher!
Ich grinste ĂĽber mich selbst und fuhr mit meinem Zauberstab ĂĽber den Mantel, den ich mir ĂĽbergeworfen hatte. Schon war ich wieder trocken.
Ich war gerade zur Hälfte um das Schloss herum, da ließ mich eine Bewegung am Waldrand zusammenschrecken.
Ein bärengroßer, schwarzer Hund schlich langsam aus der Dunkelheit. Alles in mir verspannte sich, ich richtete meinen Zauberstab auf die Gestalt, die gerade hinter einem Baum verschwand. Ich wartete…doch nichts geschah. Es kam kein Hund mehr hinter dem Baum hervor.
Allerdings sah ich Minuten später Krummbein, Hermines roten Kater, dort entlang schleichen…
Meine Güte, du solltest wieder ins Bett…jetzt siehst du sogar außerhalb Hogwarts` Gespenster!


Severus:

Diese leichtsinnige Frau! Nun hatte er sich aus dem Bett bewegen müssen, nur weil sie sich offensichtlich gelangweilt hatte…
Severus schlich ihr leise hinterher, nachdem er rasch seine allbekannte schwarze Robe ĂĽbergeworfen hatte. Den Mantel lieĂź er ausnahmsweise auĂźen vor, um sie nicht zu verlieren.
Er hatte Hooch kommen sehen, nickte ihr jedoch nur kĂĽhl zu, als sie an ihm vorbeiging. Sie runzelte zwar kurz die Stirn, nickte dann jedoch zurĂĽck und verschwand im Schloss.
Severus ging Amy weiter hinterher und beobachtete, wie sie an der Seite des Schlosses entlang schlich. Ihre Bewegungen glichen einer Katze, so verstohlen bewegte sie sich vorwärts.
Severus verspürte einmal mehr den Drang, sie einfach an der Hüfte zu packen, über die Schulter zu werfen und mit ihr zurück in den Krankenflügel zu gehen. Doch, andererseits…da waren auch niedere Gedanken in ihm…Gedanken, die ihn zittern ließen, vor Entsetzen, daran auch nur zu denken, und die ihn schwitzen ließen bei der Vorstellung, sie könnte dasselbe wollen.
Was natĂĽrlich nicht der Fall war.
Severus straffte sich und zwang sich, seine Gedanken wieder in eine weniger gefährliche Richtung zu lenken. Er war schließlich nicht umsonst ein höchst disziplinierter Mensch.
So näherte er sich Amy weiter, bis er praktisch direkt hinter ihr stand. Irgendein Kater am Waldrand erregte ihre Aufmerksamkeit.
Severus` Aufmerksamkeit jedoch wurde eher von Amys nacktem Hals abgelenkt, der so einladend schimmerte…in diesem einmalig goldbraunen Ton.
Warum war ihm nicht aufgefallen, dass sie wieder Farbe bekommen hatte, seit sie in Hogwarts war?
Und warum zum Teufel war es Severus unmöglich, weiterhin den „disziplinierten Menschen“ zu spielen?
Ach, verdammt, jetzt vergiss doch mal alles andere!, fluchte eine innere Stimme, die erstaunlicherweise wie Amys klang.
Schon von hier, einen Meter von ihr entfernt, sog er den bekannten Geruch in sich auf…der Geruch, der ihn beinahe wahnsinnig machte - und das schon seit vier Jahren.
Severus traf eine eher unbewusste Entscheidung, da sein Hirn momentan einfach abgeschaltet war.




Amy:

Mit einem Mal hauchte mir eine samtige Stimme ins Ohr: „Was haben wir denn hier draußen zu suchen?“
Ich wollte mich zu Tode erschrocken umdrehen, doch der Sprecher hielt meine Ellbogen fest und drĂĽckte mich leicht gegen die Steinmauer.
„So ein Nachtspaziergang kann gefährlich werden für eine einzelne Frau!“, hauchte Severus mir ins Ohr - denn keiner außer ihm besaß diese Stimme, die jedes Frauenherz zum Schmelzen bringen konnte…
„Ach ja?“, gab ich etwas atemlos zurück. „Warum das denn?“
„Hm. Es könnte einige finstere Gestalten dazu auffordern, dir etwas anzutun“, murmelte er leise.
Ich spürte, wie nahe er stand. Sein schlanker Körper drückte leicht gegen meinen. Seine Nase war in meinen Locken vergraben und sein Mund so nahe an meinem Ohr verursachte heftige Schauer innerhalb meines Körpers. Sonst blieb er meist auf körperlichem Abstand…
Noch nie hatte er so geklungen…noch nie hatte Severus sich SO verhalten.
Aber ich wollte nicht, dass er jemals wieder damit aufhörte.
„Ich glaube, für diesen Fall habe ich einen Weltklasse-Beschützer“, sagte ich leise und wandte den Kopf etwas in seine Richtung, um ihn ansehen zu können.
Die schwarzen Augen waren nur noch Zentimeter von meinen entfernt…und sie waren so schwarz!!!
„Ich hätte mich eigentlich eher zu den finsteren Gestalten gezählt…“, murmelte er. Seine Hand wanderte langsam von meinem Ellbogen bis zu meiner Schulter.
„Ach quatsch. Du siehst nur so aus…aber innen drin bist du lammfromm!“, behauptete ich mit bebender Stimme.
Was läuft hier eigentlich???
Er schien sich dasselbe zu fragen, denn er wich ein Stück zurück. Doch im nächsten Moment erkannte ich, dass es einen anderen Grund gab…
Ein Dementor tauchte hinter dem Schloss auf und glitt langsam näher.
Ich sah, wie Severus das Gesicht verzog und auch in mir erwachte ein dumpfes GefĂĽhl von Traurigkeit. Aber ICH war nicht bereit, jetzt traurig zu sein.
„Expecto Patronum!“, flüsterte ich und musste mich keine Sekunde lang anstrengen, um mein Hirschkalb hervorzulocken.
Das mochte von dem angenehmen Gefühl herrühren, das Severus in mir ausgelöst hatte.

Mein Kalb sprang lustig über die Wiese dahin und begann, uns zu umkreisen. Severus entspannte sich wieder und verfolgte meinen Patronus mit einem träumerischen Gesicht.
„Was ist los?“, wollte ich wissen.
Er zuckte ertappt zusammen und sah mich kurz an.
Doch anstatt mir eine Antwort zu geben, streckte er seinen Zauberstab ebenfalls aus: „Expecto Patronum!“
Es dauerte eine ganze Weile, bis ich mir eingestand, dass ich tatsächlich SEINEN Patronus sah.
Mein Kalb wandte den Kopf, als es das andere Tier fühlte, und die beiden silbrigen Gestalten gingen zögerlich aufeinander zu.
Im selben Moment, in dem sich die Köpfe des Kälbchens und der Kuh berührten, drehte ich mich um und lehnte mich seufzend gegen den schlanken Tränkemeister.

„Wie lange wusstest du das schon?“, flüsterte ich.
„Seit ich dein Kalb das erste Mal gesehen habe“, brummte er leise.
Das Gefühl war unbeschreiblich. Die beiden Patroni hatten die Köpfe gegeneinander gelehnt: Es war, als würden sich unsere Seelen berühren, ohne schützende Körper zwischen uns.
Es war ein unglaubliches, aber auch wunderschönes Gefühl…
Und ich hatte keine Sekunde lang Angst, dass er mir wehtun könnte.

Wir standen lange Zeit so da. Lange, lange Zeit, bis mein Kalb plötzlich begann, wie wild durch die Gegend zu springen, und Severus den Kopf hob, um ihm zuzusehen.
„Wir sollten den Zauber lösen. Normalerweise halten Patroni nie so lange durch.“
Seufzend gehorchte ich und mein Kälbchen löste sich in silbernen Dunst auf.
Die Hirschkuh jedoch wandte den Kopf zu uns um, dunkle Augen schimmerten mir entgegen.
„Sie ist wunderschön!“, meinte ich ehrfürchtig.
„Nein“, antwortete Severus knapp, „sie ist gestorben.“
Ich runzelte die Stirn, und er erklärte stockend: „Sie…es…ich…die Hirschkuh…war Lily.“
Er sah zum Waldrand hinüber, in seinen schwarzen Augen glitzerte es. Die Hirschkuh löste sich auf.
Ich klopfte ihm auf die Schulter, um seine Aufmerksamkeit wieder auf mich zu lenken.
„Du bist wirklich ein Dickkopf, weißt du? Sie würde garantiert über dich ihre Augen verdrehen, wenn sie dich jetzt sehen könnte! Und weißt du warum?“
Er zog fragend die Augenbraue hoch.
„Weil sie ganz genau weiß, was du eigentlich für ein Kämpfer bist und weil sie es kaum erträgt, mit anzusehen, wie du dich immer noch unnötig fertigmachst wegen etwas, an dem du keine Schuld trägst!“
„Ich trage Schuld!“, fuhr Severus plötzlich auf und rauschte wütend an mir vorbei.
Ich verdrehte die Augen und folgte ihm, indem ich einen regelrechten Sprint den HĂĽgel hinunter hinlegte.
„Jetzt bleib gefälligst endlich stehen, du verdammter Tränkepanscher!“, fauchte ich ihn an und griff nach seinem Kragen. Ein Reißen erklang und Severus fuhr herum.
Einige seiner Brustknöpfe lagen im Gras und seine Robe öffnete sich zum Teil.
„Oh, ähm…das war nicht wirklich beabsichtigt…also…“, stotterte ich peinlich berührt und nahm kurzerhand beide Enden des schwarzen Stoffes in eine Hand, sodass ich nun als menschliche Stecknadel fungierte.
Severus` Lippen kräuselten sich: „Anscheinend müssen wir uns das nochmal überlegen mit den hilflosen Frauen und den finsteren Gestalten!“
Ich grinste kurz frech: „Tja, das mein ich aber auch! Benimm dich jetzt oder ich werde dich hier und jetzt komplett ausziehen!“
Seine eben noch wütende Stirn glättete sich wieder und - oh Wunder! - ein leises Lächeln schlich sich in seine Mundwinkel: „Dann werde ich mich allerdings rächen müssen, Amy. So etwas lasse ich nicht einfach auf mir sitzen.“
„Okay, abgemacht!“, meinte ich breit grinsend und kam dann wieder auf das ernstere Thema zurück.


„Und was Lily angeht: du hast deine Schuld ihr und James gegenüber doch schon bezahlt, als du für Albus spioniert hast. Das konntest nur du tun und du hast es getan und du hast es gut gemacht und deshalb lebt Harry jetzt und wir haben Zeit, uns auf den liebenswerten Schlangenkopf vorzubereiten. Ich wette, wenn deine Hirschkuh sprechen könnte, dann würde sie dir dasselbe sagen! Und ich sage dazu nichts mehr.“ Treuherzig sah ich ihn an.
Severus sah ĂĽber den Schwarzen See.
Seine Antwort war rau und kaum verständlich: „Ich habe Lily damals durch pure Dummheit verloren.“ Ich schwieg.
Seine Miene war steinhart, als er fortfuhr: „Ein Wort von mir…ich habe es seither nie wieder in den Mund genommen, aber…“
Er wandte sich mir wieder zu und ich erkannte, was wahrscheinlich niemand sonst bei Severus erkannt hätte: er hatte Angst - doch neben seiner Angst stand auch eine verzweifelte Hoffnung auf Unterstützung.
Ich schwieg.
„Es…es gibt keinen Weg…das wieder gut zu machen.“
Severus` Gesicht verzerrte sich. Es schien, als hätten diese Worte all die Jahre auf ihm gelastet, weil er noch niemanden darin eingeweiht hatte. Noch niemandem genug vertraut hatte…bis jetzt.
Seine Hände hatten sich tief in die Roben vergraben. Ich löste sie langsam und sah dann meinem Schicksal in die schwarzen Augen.
„Aber es gibt immer die Hoffnung, es beim nächsten Mal besser zu machen!“, flüsterte ich und beugte mich vor.


Es war das erste Mal, dass ICH diejenige war, die einen Kuss begann.
Eine Premiere!
Und er erwiderte den Kuss mit einem verzweifelten Hunger.
Es jagte mir einen Schauer nach dem anderen ĂĽber den RĂĽcken, als er mich an sich zog.
Severus war komplett verändert - jede Reserviertheit fiel von ihm ab.
Wie bei einem Vulkanausbruch! dachte ich und kicherte albern.
Er hielt inne: „Was?“
„Ach…gar nichts. Mach nur weiter!“, grinste ich, doch offensichtlich fühlte er sich in seinem Stolz verletzt, denn er wich zurück und sah mich wortlos an.
Ich verdrehte die Augen, ihn immer noch am Kragen haltend.
„Ach komm schon. Das hatte wirklich nichts mit einer Beleidigung deines Könnens zu tun.“
„Das hatte ich auch nicht erwartet!“, gab er mit typisch arroganter Slytherin-Miene zurück.
„Aber wir sollten wieder in den Krankenflügel.“
Eigentlich hätte ich nichts dagegen, noch ein Weilchen hierzubleiben…ein ganzes Weilchen.

„Warum, hast du Angst dich zu erkälten?“, frotzelte ich ihn und öffnete einen kleinen Spalt seiner zerrissenen Robe.
Er packte mich an beiden Handgelenken und zog mich im Eiltempo auf das Schlosstor zu, während er mir antwortete: „Nein, aber da vorne kommt Poppy und sie sieht nicht sehr glücklich aus.“









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Sie kämmt sich ihr Haar offensichtlich schon sehr, sehr lange nicht mehr.
Jamy Temime, KostĂĽmbildnerin, ĂĽber Prof. Trelawney