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Fanfiction

ToAR - Die gejagten Drei - Vision und Prophezeiung

von horizon92

An alle, die mir reviewt haben: Tausend Dank erstmal dafür! Leider habe ich momentan wirklich nicht die Zeit, mich euch lange zu widmen, aber ich wollte euch wenigstens schonmal das nächste Kapitel schenken! Viel Spaß dabei!!!!
:D


Kapitel 19
-Vision und Prophezeiung-

Mitte Februar saß ich mal wieder in Rosmertas Pub bei meiner Familie. Sie hatten es mittlerweile alle mehr oder weniger akzeptiert, dass Lorkan fort war und Morgana hatte sich wie selbstverständlich an die Spitze der Schatten gesetzt. Sie war schließlich auch die Älteste und erfahrenste, was die Werwolfsjagd anbelangte.
„Wir müssen Lorkan durch einen weiteren Vampir ersetzen“, ließ Billy verlauten. Es war das erste Mal, dass dieses Thema angesprochen wurde, und ich zuckte bei der Erwähnung des Namens zusammen.
Morganas Augen sprühten sofort Blitze: „Ich werde keinen Anfänger in unseren Kreis aufnehmen, der nur Ärger macht!“
„Dann nimm einen auf, der Bescheid weiß!“, stöhnte Brooks genervt und vergrub den blonden Lockenkopf in den Händen. Ungewohnt ernst war die ganze Runde, selbst Stephan und Stephano schwiegen, solange sie nichts zu sagen hatten.
„Ach? Wen würdest du denn vorschlagen?“, zischte die Älteste gefährlich. Obwohl es eindeutig eine rhetorische Frage gewesen war, meldete sich Mikela sanft zu Wort: „Was ist mit Eve?“
„Evelyn? Die Kleine mit den glatten, schwarzen Haaren?“, hakte Billy nach. Mikela nickte und Morgana dachte über ihre Worte nach, während Stephan mit Billy einen schelmischen Blick tauschte und sich mit der Zunge über die Lippen fuhr. Ich sah rasch zu Billy und er sah beschämt zur Seite. Ein Grinsen versteckend, wartete ich Morganas Antwort ab.
„Ist Eve nicht zu beschäftigt damit, Caleb in Schach zu halten?“
„Das hat sie schon vor einer Weile aufgegeben“, gab Brooks dumpf von sich (da sie den Kopf immer noch vergraben hatte). Billy knirschte leise mit den Zähnen.
„Stopp, kurze Unterbrechung, ich komm nicht mehr ganz mit!“, warf ich ein und Mikela erklärte mir ruhig: „Caleb ist ein Abenteurer, der es nie lange mit einer aushält. Er muss sozusagen alles mal ausprobieren…meint er.“
„Verstehe“, meinte ich trocken. „Tja, also wenn diese Eve möchte, wäre nur noch zu klären, ob sie geeignet ist, hier neben Hogwarts zu…“
„Entschuldige bitte“, unterbrach Morgana mich und es klang alles andere als freundlich, „wenn du nichts dagegen hast, würde ICH gerne bestimmen, wen wir aufnehmen.“
„Ich meinte doch nur…“, begann ich, genervt von ihrer hochnäsigen Art.
„Eve würde keinem der Schüler was tun, Amy, sie ist sehr pflichtbewusst!“, nahm Billy die Vampirin in Schutz.
Ich nickte ihm beruhigend zu.
Morgana erhob sich: „Gut, ich werde sie darauf ansprechen. Sie kann anfangs ja als Probelauf das Opfer spielen.“
Ich stand nun auch auf und starrte sie an: „Das ist doch meine Aufgabe!“
„Das war deine Aufgabe, Amy. Als Lorkan noch hier war! Aber Dinge ändern sich…“
Ich öffnete empört den Mund, um ihr die Meinung zu sagen, doch hinter mir zerbarst plötzlich ein Stuhl in Stücke und ein blonder Blitz zischte an mir vorbei. Morgana wurde von Brooks an die Wand gepresst.
„Du wirst sie nicht aus dieser Familie verdrängen, du selbstverliebtes Miststück!“
Noch nie hatte ich Brooks in einem so drohenden Tonfall reden gehört, abgesehen von Rumänien…es machte mir Angst, sie so reden zu hören.
„Lass mich sofort los, sonst wird es dir leidtun - sehr leidtun!“, zischte Morgana sie an und beide Vampire zeigten die spitzen Zähne.
„Brooks, Morgana, Schluss jetzt, hört auf damit!“, rief Billy und ich hörte die Nervosität in seiner Stimme.
„Brooks, bitte, wir können das auch so klären!“, versuchte ich mein Glück.
„Es bringt euch nichts, Rosmertas Lokal zu zertrümmern!“
Doch unsere Worte prallten an den beiden ab wie Regen durch den Impervius-Zauber.
„Sie hat Lorkan aus unserer Familie verdrängt!“, fauchte Morgana.
„Nein, das hat sie nicht! Er ist freiwillig gegangen und das haben wir alle kommen sehen, selbst du!“, erwiderte Brooks mit tödlich-scharfer Stimme.
„Was ist hier los?“
Rosmerta kam höchstpersönlich aus dem Hinterzimmer und starrte erschrocken die Szene an. Da ihr Lokal geschlossen war, blieb dieser „Familienstreit“ wenigstens unter uns. Dennoch hätte ich ihr diesen Anblick lieber erspart. Brooks` Finger bohrten sich so fest in Morganas Hals, dass sich dort bereits dunkelrote Flecken abhoben.
„Bitte, gehen Sie wieder zurück!“, meinte Mikela mit ihrer ruhigen Stimme und schob die Wirtin rückwärts durch die Tür. Stephan und Stephano standen auf der Linken der Streitenden, Billy und ich auf der Rechten.
„Brooks, das ist meine letzte Warnung. Lass - los!“, knurrte Morgana dunkel.
„Entschuldige dich erst bei Amy!“
Mit einer Kraft und Geschwindigkeit, der nicht einmal Brooks gewachsen war, löste Morgana den Griff der Blondine und stieß ihren Handballen mit solcher Wucht nach vorne, dass Brooks nach hinten katapultiert wurde.
Beide stießen Schreie aus: die eine aus Wut, die andere vor Schmerzen. Ich zog meinen Zauberstab, doch Vampire waren gegen Zauber beinahe völlig gefreit, und verletzen wollte ich keine der beiden.
Hilflos ließ ich den Stab wieder sinken.
„Bitte, hört auf! Bitte!“, schrie ich sie an. Brooks fletschte die Zähne und sprang auf den Tisch. Dieser zerbarst, als Morgana ihren Fuß mit Karacho darauffallen ließ. Die blonde Vampirin verlor den Halt und Morgana sprang auf sie zu und presste ihren Kopf mit beiden Händen erbarmungslos zu Boden…
Wie hätte ich ahnen sollen, dass so eine einfache Prügelei unter Vampiren aussah? Woher hätte ich wissen können, dass Brooks und Morgana solche Szenarien schon vor meinem Auftauchen öfter abgehalten hatten? Sicher, es hätte mir klar sein müssen, weil weder Billy noch die beiden Brüder eingriffen. Aber in diesem Moment achtete ich nicht auf die Zaungäste. In diesem Moment hatte ich wahnsinnige Angst um die beiden Frauen.
„SCHLUSS JETZT!“, brüllte ich mit allem, was meine Stimme hergab, und stürzte mich auf Morgana, warf mich mit meinem ganzen Gewicht gegen sie.
Der Aufprall war hart, hart und schmerzhaft, denn als sie sich zu mir umwandte, bohrte sich ihr Ellbogen versehentlich tief in meine Seite und zertrümmerte drei Rippen.
Ich stürzte wie eine Puppe zu Boden und bemerkte kaum noch, wie sich unter anderem Morganas Kopf besorgt in mein Sichtfeld schob: „Amy…!“
Mein dämliches Verhalten hatte etwas ausgelöst, das schon lange nicht mehr dagewesen war…ich bekam eine Vision, die mich von den Schmerzen ablenkte.

Ein Grab. Ein riesiges Grab mit einem mannshohen Todesengel, der eine Sense hält. Vor dem Grab stehen ein dutzend Leute versammelt und lauschen auf die Worte eines Mannes, der in ihrer Mitte steht. Meine Sicht ist beschränkt, ich sehe nur die schwarze Kapuze vor mir, ein anderer Maskierter. Links und rechts ähnliche Gestalten mit silbernen Masken im Gesicht.
Und allesamt lauschen sie ehrfürchtig der hohen, kalten Stimme, die durch die Nacht weht.
„Willkommen zurück, meine Freunde. Heute haben wir uns hier versammelt, um ein höchst…erfreuliches Ereignis zu feiern. Ihr wisst, was vor meinem…Missgeschick geschah. Nun, manche von euch erinnern sich sicherlich an die McKinnons? Beispielsweise du, Macnair?“
„Orden des Phönix, Mylord“, ertönt es dumpf aus der Maske eines Todessers links von mir.
„Gut, gut. Damals gab ich euch den Auftrag, sie zu töten! Und kurz vor meinem Missgeschick warst du es auch, der mir die Nachricht überbrachte, sie seien tot. Doch keiner von euch…keiner von euch unsäglichen Dummköpfen…kam damals auf die Idee, nachzuforschen, ob es noch jemanden gibt, in dieser Familie, der überlebt hat!“
Stille. Totenstille herrscht, keiner wagt zu atmen. McNair zittert leicht und zuckt zusammen, als die Stimme fortfährt.
„Es gab jemanden, der überlebt hat. Sie ist die letzte, die MEIN Blut in sich trägt! Die Letzte Erbin. Und sie ist bereits seit Jahren auf Hogwarts, ohne dass es irgendeinem von EUCH“ an diesem Punkt schreit die Stimme, wird dann wieder ganz leise, flüsternd: „sie erkannt hätte. Keiner, außer mein geschätzter Informant. Nicht einmal du, Lucius, und dabei hast du sie mehr als einmal zu Gesicht bekommen!“
Lucius Malfoy tritt vor und reißt sich die Maske vom Gesicht, kniet nieder vor dem Mann, von dem ich nur die blanken Füße erkennen kann.
„Mylord, vergebt mir. Ich war blind! Amy Roberts hat wenig mit Eurer Größe gemein, Herr…“
„Lügner!“, zischt die Stimme und nicht nur mir läuft es eiskalt den Rücken hinunter.
„Lord Voldemort weiß…er weiß immer…du hast sehr wohl bemerkt, dass dieses Mädchen mächtig genug werden könnte, dir zu schaden. Nun ist sie mächtig…zu mächtig für dich allein. Doch es ist nicht mein Wunsch, sie zu töten!“ Der dunkle Lord erhebt seine Stimme, sodass sie über den gesamten Friedhof schallt, ich höre die Worte wie durch Watte hindurch…
„Ich will sie für mich…bringt sie mir, und eure Belohnung wird großzügig sein!“


Severus:

Er betrat den Krankenflügel in einem langsamen, gemessenen Schritt, denn er hatte es nicht eilig. Amy lag mal wieder in einem der Betten, umringt von Potter, Weasley, Poppy und - was ihm persönlich noch am wenigsten gefiel - schon wieder Lupin.
Severus lief schnurstracks an den Betten vorbei und auf die Vorratskammer der Tränke zu, wobei er Poppy jedoch einen sehr deutlichen Blick schenkte.
Er schloss die Tür hinter sich und lauschte der Stimme der rabiaten Krankenschwester.
„Habt ihr nicht gleich wieder Unterricht, Jungs? Sputet euch, hopp, hopp! Sie wird nicht dran sterben, ihr könnt ja nachher nochmal vorbeischauen! Jetzt aber ab mit euch!“
„Poppy, ich würde wirklich lieber noch ein Weilchen hierbleiben, falls sie aufwacht…“, versuchte der Werwolf, sie zu erweichen. Doch Severus gestattete sich ein leichtes Grinsen, denn an dieser granitharten Frau biss selbst Kuschellupin sich die Zähne aus.
„Papperlapapp, Remus! Du gehst jetzt auch, die Arme braucht Ruhe! Siehst du denn nicht, wie sie schwitzt und mit allen Mitteln versucht, aufzuwachen? Du förderst diese Verausgabung nur! Jetzt ab, Marsch, mein Lieber! Wenn du dich beeilst, kommst du noch pünktlich zu deiner Stunde!“
Sobald die Tür des Krankenflügels ins Schloss fiel, kam Severus aus der Vorratskammer heraus und näherte sich dem Bett der Patientin mit leisen Schritten.
Poppy warf ihm einen verschwörerischen Blick zu: „Aber nur zehn Minuten!“
Dann ging sie in ihr Büro und ließ den Tränkemeister in Ruhe.
Kaum war Severus an Amys Bettrand angekommen, sah er, wie sie sich im Fieberwahn drehte. Sie murmelte etwas, ihre Hand hob sich leicht, fiel dann wieder zurück.
Der Tränkemeister wusste genau, was geschehen war. Billy hatte es ihm geschildert und Albus hatte ihn mit den Worten beruhigt: „Es sind nur drei Rippen, sowas passiert ihr doch praktisch jeden Monat!“
„Nicht…haut ab…verschwindet…“, murmelte Amy plötzlich und fuhr fahrig mit der Hand durch die Luft. Reflexartig packte Severus das Gelenk, um einen Schlag in sein Gesicht zu verhindern, und sie fuhr auf.
Die Augen weit aufgerissen, der Herzschlag doppelt so schnell, saß Amy im Bett und zitterte am ganzen Körper. Selten hatte Severus sie so erschüttert gesehen.
„Er will mich!“, keuchte sie entsetzt und klammerte sich an dem schwarzen Umhang fest.
Anscheinend erkannte sie erst langsam, wer vor ihr stand. Severus setzte sich gezwungenermaßen auf die Bettkante und schloss per Zauber rasch die Tür zum Krankenflügel.
„Voldemort…er hat ihnen gesagt, sie sollen mich holen! Sev!“
Der Tränkemeister erhielt keine Gelegenheit, um irgendetwas zu sagen, denn es schüttelte die kleine Frau am ganzen Körper und sie warf ihren Kopf gegen seine Schulter und blieb dort haltlos zitternd hängen.
Er räusperte sich, hielt aber still.
„Amy…du bist auf Hogwarts und der Dunkle Lord ist nach wie vor nichts als ein schwacher Geist! Es war nur ein Albtraum…“


Amy:

Die tiefe, beruhigende Stimme des Tränkemeisters war mir ein großer Trost nach dem entsetzlichen Angstgefühl der Vision. Ich ließ von ihm ab und sah ihm ernst in die Augen, während ich versuchte, mich wieder zu fassen: „Nein, das war kein Traum. Das war zu real! Es muss eine Vision gewesen sein, Severus!“
„Was hast du gesehen?“, fragte er ruhig, und seine Ruhe schaffte es irgendwie, sich auch auf mich zu übertragen.
Ich setzte mich auf und begann, stockend zu berichten.


„Und du bist dir ganz sicher, dass es eine Vision war?“
„Ja, verdammt!“
„Hör auf, zu fluchen, das bringt uns auch nicht weiter!“
Ich verdrehte die Augen und schwang vorsichtig die Beine aus dem Bett. Mittlerweile hatte auch mein Fieber nachgelassen. Offenbar war es nur durch den Stress oder so ausgelöst worden, wie Poppy mir nun, als sie mal wieder aus ihrem Büro geschossen kam, zum dritten Mal mahnend erklärte.
„Du musst unbedingt lernen, kürzer zu treten und dich zu schonen, Amy! Du machst dir deine ganze Gesundheit kaputt!“
„Kann ich was dafür, dass mir die Rippen zertrümmert wurden?“, wollte ich sarkastisch wissen.
Severus antwortete prompt mit harter Stimme: „Ja. Du hättest dich nicht einmischen sollen!“
„Bitte? Die beiden haben sich meinetwegen beinahe die Köpfe eingeschlagen, und du willst, dass ich tatenlos zusehe?“ Meine Stimme wurde mit jedem Wort lauter und als ich aufstand, erhob sich auch der Tränkemeister.
Meine Beine hielten mich einen Moment wacker aufrecht, ehe sie wieder einknickten. Severus` große Hände packten mich an den Armen und zogen mich wieder soweit auf die Beine, dass ich gegen ihn taumelte. In diesem Augenblick ging die Tür des Krankensaales auf und Ron und Harry rannten herein.
Severus ließ mich los, als hätte er sich verbrannt und ich kippte prompt auf das Bett zurück, wobei ich mir den Fuß an der Kante stieß.
„Aua! Nur nicht zu sanft werden, Professor, das hinterlässt bleibende Schäden!“, grummelte ich sarkastisch und rieb mir die Ferse.
„Hey, Jungs! Was gibt's?“
„Amy, du bist ja wach!“, bemerkte Ron erfreut, während Harry zu beschäftigt war, mit Snape hasserfüllte Blicke zu tauschen.
„Ja, sieht so aus. Wo ist Hermine?“, rutschte es mir heraus, ehe mir wieder einfiel, dass Ron nicht mehr mit ihr redete.
Snape unterbrach uns harsch: „Wollen Sie jetzt aufstehen oder nicht?!“
„Ja, will ich, und wenn Sie es denn diesmal schaffen, mich nicht einfach wieder fallen zu lassen, wäre ich Ihnen sehr verbunden, Herr Professor!“
Erfreut bemerkte ich, dass meine Stimme wieder genauso bissig und bestimmt sein konnte wie damals vor meiner Erkenntnis, dass ich diesen rüpelhaften Hornochsen liebte.
„Miss Roberts, ich bin nicht Ihr Stehaufmännchen! Stehen Sie selbst auf, dann lernen Sie vielleicht, ihren Helfern etwas mehr Respekt entgegenzubringen!“, zischte Snape sofort giftig und verschwand mit rauschendem Mantel aus der Tür. Ich verdrehte die Augen und zog mich vorsichtig am Bettpfosten hoch. Dieser Kerl war immer so hyperempfindlich, wenn jemand unsere Gespräche mit anhörte!


Zum Abendessen bequemte ich mich seit langem mal wieder in die Große Halle an den Lehrertisch.
Ich winkte Albus fröhlich zu und ließ mich von Remus mit besorgten Blicken zum Essen ermutigen. Als er dann allerdings zum Löffel griff, um mich augenscheinlich zu füttern, schob ich ihn mit sanfter Bestimmtheit zur Seite: „Das ist ja wirklich sehr lieb von dir, aber essen kann ich schon alleine, seit ich ein Jahr alt bin!“
„Wirklich?“, kam es reichlich sarkastisch von Snapes Seite. Er schien immer noch eingeschnappt, weil ihn ausgerechnet Harry dabei gesehen hatte, wie er mich stützte.
„Im Gegensatz zu dir, ja!“, antwortete ich prompt und rückte noch ein Stück ab, als er sein Messer an das Steak setzte. Augenblicke später war die halbe Tischdecke mit dem Steaksaft getränkt, der in alle Richtungen spritzte.
Remus prustete in sein Essen und ich hieb ihm rasch auf den Rücken, um einer vermeintlichen Erstickung vorzubeugen. Leider war mein Hieb etwas fest und der Werwolf darauf nicht vorbereitet, sodass sein Kopf prompt in der Schüssel mit dem Nachtisch - Cremepudding - landete.
Als er auftauchte, hatte allein sein (weißer) Gesichtsausdruck so viel Ähnlichkeit mit einem Clown, dass ich in schallendes Gelächter ausbrach.
Auch Severus konnte sich einen Kommentar nicht verkneifen: „Lupin, Sie sollten sich mit dem Genuss von Quarkspeisen jeglicher Art lieber zurücknehmen - das gibt einen blassen Teint!“
Ich schüttelte mich vor Amüsement.
„Es wundert mich doch sehr, Snape“, gab Lupin bissig zurück, „dass ausgerechnet Sie jemanden auf seinen blassen Teint aufmerksam machen!“
Ein lautes Räuspern erklang von der Tischmitte, wo Albus hinübersah.
„Meine Lieben, es mag euch vielleicht erstaunen, aber einige der Erwachsenen an diesem Tisch würden es doch bevorzugen, in Ruhe zu essen!“
„Keine Sorge, Albus!“, meinte ich beschwingt und schlang jeweils einen Arm um meine Sitznachbarn, was diese überrascht geschehen ließen. „Ich bring die beiden Jungs hier schon zur Raison!“
Er zwinkerte amüsiert und wandte sich wieder seinem Essen zu, als Snape sich grob von mir losmachte.
„Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich das nächste Mal gerne gefragt werden, bevor du mich blamierst!“, zischte er so leise, dass nur ich ihn hören konnte.
„Aber natürlich, der Herr. Diesen Wunsch werde ich mir sofort notieren!“, gab ich ironisch zurück und stand auf, da ich keinen Hunger mehr hatte.
„Also, wer jetzt noch was von mir will, ich bin in meiner Wohnung!“, gab ich kund und verließ die Runde, immer noch ganz gut gelaunt und mit der wagen Vorstellung, mir noch kurz ein Buch zum Fall Seidenschnabel in die Hand zu nehmen.




Doch in meiner Wohnung angelangt überfiel mich eine merkwürdige Ruhelosigkeit. Die kleine Löwenfigur, die Albus mir einmal geschenkt hatte und die seitdem immer auf meinem Nachttisch stand, erinnerte mich sehr an den steinernen Löwen im Raum der Wünsche. Und irgendwie trieb mich der Blick dieser kleinen Figur nun dazu, Albus` Kästchen mit der Prophezeiung hervorzukramen.
Unschlüssig wog ich das Kästchen in der Hand. Was, wenn mir ein schlechtes Schicksal bevorstand? Wollte ich mein Schicksal überhaupt erfahren?
Natürlich wollte ich, ich war viel zu neugierig, um diese Kugel einfach zu ignorieren.
Diese Fragen werden dich solange quälen, bis du sie öffnest! Und ob du es nun erfährst oder erst später, dein Schicksal verändert sich nicht!
Na toll, da war sie wieder, meine innere Stimme. Aber irgendwie hatte sie ja auch wieder einmal recht. Was half es, mich noch länger damit herumzuquälen?

Ich kramte also den Schlüssel für das Kästchen aus einer meiner unzähligen Schubladen heraus, holte tief Luft und öffnete den Kasten.
Auf einem purpurnen Samtbett - was ich persönlich ziemlich übertrieben fand - lag eine kleine, kaum handgroße Kugel aus Kristall. In ihrem Innern sah ich einen dunstigen Nebel wabern.
Zögernd streckte ich meine Hand aus, holte noch einmal tief Luft und hob sie aus ihrem Samtbett.
Für einen Augenblick geschah gar nichts, und ich wollte schon erleichtert aufatmen, als meine Handfläche plötzlich anfing, genau wie die Kugel sanft zu leuchten. Das Leuchten erinnerte mich an das erste Mal, als ich das Wappen auf dem Türknauf zum Raum der Wünsche berührt hatte. Meine Hand kribbelte und das Kristall schien sich leicht zu erhitzen.
Und dann….dann geschah etwas.

Aus dem Nebel der Kugel wuchs eine Gestalt hervor, dünn und schmächtig, eine kleine Frau, die uralt zu sein schien. Ihre Haare fielen vom Rücken bis zu den Fersen, sie waren schlohweiß und die Falten in ihrem Gesicht ließen die Gesichtszüge auf merkwürdige Weise noch stärker hervortreten. Die Augen brannten jedoch in einem tiefen Orangebraun und schienen in weite Ferne zu sehen. Es war unheimlich, aber die alte Frau erinnerte mich unwillkürlich an mich selbst, obwohl wir - abgesehen von den Augen - kaum Ähnlichkeiten hatten. Ihre Stimme klang kratzig und jagte mir mit jedem einzelnen Wort Schauer über den Rücken.

„Aus meinem Blut und anderem wird eine Linie hervorgehen, die Sünde und Tugend ineinander vereint. Doch Erben können nur die sein, die dem Pfad der Liebe folgen und nicht weichen, so schwer ihr Schicksal sie auch prüfen mag. Die Männer lasterhaft, die Frauen mächtig: so ist es und so wird es sein. Denn Hogwarts ist für die Erbin allein, die sich ihrer Vorfahren als würdig erwiesen hat. Eine solche wird sich opfern, um einer Tochter das Leben zu schenken: gezeugt durch einen Unmenschen, geboren am Tage des Heilands der Christen. Verfolgt von verwandtem Blute, verleugnet von solchem und schließlich verloren.

Sie wird dort siegen, wo andre versagt: in den Herzen der Menschen Frieden zu stiften, Hoffnung zu säen und zusammenzuführen, was zusammen gehört. Das Mädchen wird nicht die Namen der Vorväter tragen, doch mit deren Gaben gesegnet sein. Sie wird Unterstützung finden in der Einsamkeit.

Sie wird den falschen Weg einschlagen, doch den richtigen gehen.

Ihre Erlösung ist Mord. Ihr Mord geschieht aus Mitleid.

Ihr Kampfgeist ist Feuer, ihr Plan ist der Zufall. Sie ist ein Kind der Liebe und die Liebe wird sie retten.
Wissen ist Macht, Unwissenheit ein Segen.
Schwäche ist menschlich, Mensch ist auch sie. Ihr Herz kennt die Dunkelheit. Sie wird dem Bösen dienen, um das Gute zu schützen.
Niemand kann hoffen ohne die Hoffnung ihres Herzens!

Die Liebe wird sie finden in Form eines, der gescheitert war. Für ihn wird sie die schwersten Schlachten schlagen - ebenso gegen ihn. Beide wandeln gemeinsam durch Feuer und überwinden den Tod.“

Mit einem Mal kam nun Leben in die Gestalt der alten Frau. Hatte sie vorher mit rauchiger, dunkler Stimme gesprochen und glasigem Blick starr nach vorne gesehen, wandte sich ihr Gesicht nun direkt zu mir um. Der letzte Teil der festgehaltenen Prophezeiung schien unmittelbar an mich gerichtet zu sein.

„So hör denn mein Wehklagen, lausche der Verzweiflung: keine Macht vermag dir die Liebe zu nehmen. Doch dunkle Mächte können uns die nehmen, die wir lieben.
Dein Geliebter stirbt und unser Erbe geht verloren. So spricht der Himmel…sprich du dagegen.
Denn ohne Erbin bleibt Feind auf ewig Feind und das Chaos regiert.“


Die Gestalt der alten Frau löste sich auf. Zurück blieb nur ich mit meiner Verwirrung und der unglaublichen Traurigkeit, die ich unsinnigerweise plötzlich verspürte.
Erde an Amy! Diese Prophezeiung war mehr als schwammig gemacht worden. Niemand hatte konkret gesagt, dass ich leiden würde oder sogar sterben würde. Was also war es genau, das mich so fertigmachte?
Ich rief mir die Wortlaute noch einmal in Erinnerung, wobei ich den Teil meiner Vergangenheit ausließ, den ich schon kannte.
„Meine Erlösung ist Mord…“, rätselte ich leise. Das konnte vielleicht darauf bezogen werden, dass ich letztes Jahr Quirrells langsames Dahinsterben mit einem knappen, aber präzisen Feuerfluch beendet hatte.
Ja, das musste es sein.
Aber was bitte bedeutete der Satz „Sie wird den falschen Weg einschlagen, aber den richtigen gehen“?
Seltsam, seltsam. Ich konnte mir keinen Reim darauf machen, was das bedeuten konnte.
Mein Plan, der Zufall, war natürlich klar: ich plante selten etwas im Voraus, was ich tat. Oft überkam es mich einfach so oder ich hatte nicht lange Zeit, um mich zu entscheiden.
Den Absatz mit dem Wissen ist Macht ließ ich erst einmal aus, das sagte mir nämlich gar nichts. Vor allem das „Mensch ist auch sie“, immerhin war ich zur Hälfte Vampir. Und dass ich dem Bösen dienen sollte, konnte diese komische Prophezeiung gleich abhaken, denn da hatte ich schon meine Grundsätze.
Die Passage mit der Liebe war genauso wage wie merkwürdig. Ich überwand mit diesem Typen den Tod? Das war schonmal unmöglich. Der Tod konnte nicht rückgängig gemacht werden. Dennoch, das mit den Schlachten passte sehr gut auf Snape und mich…daran konnte selbst ich nicht zweifeln.
Der letzte Absatz war es, der mir am meisten zu schaffen machte. Wenn ich ihn richtig deutete, besagte er ganz klar, dass mein Geliebter sterben würde…und damit konnte ich mich nun wirklich nicht einfach abfinden! Nein, solange ich am Leben war, würde ich dafür sorgen, dass auch mein Geliebter („Snape“ wagte ich nicht einmal zu denken) lebte. Punkt, Schluss, Aus.
Im Großen und Ganzen befand ich schließlich, sah meine Zukunft eher düster aus. Warum konnte Soraia nicht einfach sagen: „Du wirst dich in einen Rockstar verlieben, ihn heiraten, ganz viele Kinder bekommen und glücklich im Alter von 167 Jahren sterben“?
Dann hätte ich mich jetzt zumindest etwas besser gefühlt!
Ich brauchte dringend Aufmunterung. Rasch ließ ich die Kugel wieder in das Kästchen zurückplumpsen, schloss es ab und verstaute unter meinem Bett. Dann zog ich meinen blauen Mantel an und machte mich auf den Weg nach Hogsmeade, zu meiner Familie. Brooks und Billy sorgten bestimmt für Ablenkung.


Doch es stellte sich heraus, dass ich nicht von den Geschwistern meine Ablenkung bekam, sondern von anderer Seite. Von anderer, sehr bekannter Seite. Und es war keine schöne Ablenkung.
Ich betrat völlig unwissend den Pub und grüßte Rosmerta, die am Tresen stand.
„Hallo, Amy! Falls du deine Freunde suchst, ich glaube, die sind fast alle ausgeflogen, zur Jagd“, ließ die Wirtin mich wissen und kräuselte kurz die Nase. Ich bedankte mich und ging nach oben zu den Zimmern, um herauszufinden, wer noch hier geblieben war.
Die Antwort bekam ich anhand von zwei aufgebrachten Stimmen, die aus Morganas Zimmer drangen.
„Zum Teufel damit! Sie ist wieder gesund, oder? Und ich werde mich sicher nicht entschuldigen, immerhin hat SIE sich auf MICH gestürzt, und nicht umgekehrt!“, fauchte Morgana wütend.
Der Antwortende klang ebenso aufgebracht, und obwohl ich die Stimme sofort erkannte (sie war einzigartig), wollte ich erst nicht wahrhaben, was Snape für einen Grund haben sollte, hierher zu kommen.
„Aber durch dich ist sie verletzt worden! Ich dachte, wir hätten eine Abmachung, Morgana! Ihr passiert nichts, wenn ich im Gegenzug dafür sorge, dass Lorkan ihr nicht nahe kommt…“
„Diese Abmachung ist völlig nichtig, Snape! Lorkan ist weg! Nicht ganz weg, nein, aber er lässt keinen von uns mehr zu sich! Er wollte mich nicht einmal anhören, ihretwegen!“
Morganas Stimme schlug in eine unangenehm hohe Tonlage um.
Ich wollte die beiden nicht belauschen. Aber meine Beine wollten weder vor noch zurück. Sie schienen am Boden festgewachsen zu sein. Und Morgana war zu sehr in Rage, um mit ihren Vampirsinnen die Gegend zu erforschen.
„Schieb nicht Amy die Schuld zu, dass Lorkan dir keine Beachtung schenkt! Mein Teil der Abmachung war, ihn von ihr fernzuhalten, so gut es ging, und nicht, euch beide zu verkuppeln!“, zischte Snape gehässig.
Morganas Knurren klang alles andere als freundlich: „Schön, wenn du also glaubst, deinen Teil der Abmachung eingelöst zu haben…ich habe meinen ebenso eingehalten! Ich habe ihr diesen Dolch, diesen Silberdolch“, sie betonte das Wort wie Gift, „schon gegeben, den du mir in dieser schäbigen Kneipe angedreht hast!“
Snape machte zwei rasche Schritte, seine Stimme klang drohend: „Weiß sie…?“
„Nein, verdammt, sie hat keine Ahnung, dass er von dir kommt! Wie denn auch? Ich will ja nicht behaupten, dass die Kleine dumm ist, aber sie ist lange nicht so ein Genie wie du, wenn es darum geht, eins und eins zusammenzuzählen!“
„Unterschätz mich nicht!“, unterbrach ich die Unterhaltung der beiden und trat in den Türrahmen. Beide sahen mich an, doch keiner von ihnen ließ seine Emotionen erkennen.
Snapes schwarze Augen bohrten sich für einen Moment in meine und ich war mir sicher, dass er über meine Anwesenheit erschrocken war.
„Eigentlich lauscht man nicht an den Türen anderer Leute, aber wenn ihr so unbeschwert bei offener Türe über meinen Kopf hinweg entscheidet, bin ich doch neugierig, was dabei so rausspringt.“
Immer noch sagte weder Morgana noch der Tränkemeister einen Ton. Sie schienen sich im Klaren darüber zu sein, dass ich kurz vorm Platzen stand und es besser war, mich nicht noch mehr zu reizen.
„Morgana, wenn du auch nur halb so viel Verstand hättest wie ich, dann wäre dir vielleicht aufgefallen, dass Lorkan dich immer sehr geschätzt hat und du ihn wahrscheinlich nur mal hättest drauf ansprechen müssen, um ihm deine Sicht der Dinge klar zu machen. Ich kann es einfach nicht fassen, dass du dich von diesem Idioten hast einlullen lassen, anstatt selbst was zu unternehmen! Was willst du denn für eine Anführerin sein, wenn du dich von einem schwachen Menschen so herumkommandieren lässt?“
Ich kam gerade so richtig in Fahrt und es war mir egal, dass die Vampirin mich mittlerweile regelrecht anknurrte und dass Snapes Gesicht bei dem „Idioten“ und dem „schwachen Menschen“ noch blasser geworden war.
Meine Augen leuchteten grün und mein Zauberstab ruhte in meiner Hand, weshalb keiner der beiden es wagte, sich groß zu bewegen. Ich kannte zwar nicht viele, aber doch einige Zauber, die Vampiren sehr schadeten. Und ich hatte gerade wirklich nicht übel Lust, sie einzusetzen.
Die Enttäuschung, die mich eben noch überwältigt hatte, war nun einer rasenden Wut gewichen. Und diese Wut richtete sich vor allen Dingen auf Snape. Wie ich ihn in diesem Moment hasste! Er hatte mir den Dolch praktisch untergejubelt und die Vampirin, seine angebliche „Freundin“ im Pub, war niemand anders gewesen als Morgana. Und dann hatte er auch noch so beleidigt getan, weil ich ihm nachspioniert hatte!
„Und du!“, zischte ich ihn an, dass jeder andere Mensch mit weniger Selbstbeherrschung zurückgezuckt wäre.
„Ich hätte mehr von dir erwartet. Kaum vertraut man dir und deinen Worten, kaum hat man dich richtig gern, und schon zerstörst du alles wieder mit deiner dämlichen, dämlichen Lügerei und Betrügerei und Heimlichtuerei! Und ich hab mich auch noch schlechtgefühlt, weil ich euch beide gesehen habe! Ich hab mich auch noch geschämt, weil du so sauer reagiert hast! Ich…“ Ich brach ab und warf Morgana einen sehr, sehr wütenden Blick zu, die mit einem letzten, beinahe gehässigen Grinsen zu Snape aus dem Zimmer tänzelte.
„Ich HASSE dich, du verdammter Bastard!“, kam ich prompt wieder in Fahrt und stach meinen Zauberstab bei jedem Wort in seine Robe, sodass Snape langsam ans Bett zurückwich, das Gesicht immer noch ohne jede Emotion und weiß wie Kalk. Könnte ich doch nur Legilimentik! Ich wünschte mir wirklich, zu erfahren, ob er sein Verhalten auch nur ein bisschen bereute.
„Nein, Amy, ich werde dich nie wieder betrügen! Dich nie wieder verraten! Sowas tun Freunde nicht, Amy!“, äffte ich ihn nach.
„Du hättest mir doch einfach SAGEN können, dass es Morgana war! Du hättest mir sagen MÜSSEN, dass der Dolch von dir kam, sobald wir uns wieder vertragen hatten! Aber nein, wahrscheinlich hat dir unsere Einlage im See zu sehr gefallen, um unsere Wie-auch-immer-geartete Beziehung zu gefährden! Du bist wirklich das intriganteste, arroganteste, ignoranteste Arschloch, das ich kenne!“
„Was geht denn hier ab?“, ertönte Brooks` belustigte Stimme von der Tür her. Sie tänzelte fröhlich summend in den Raum und musterte mit interessiert-neugieriger Miene meinen Zauberstab, der in Snapes Brust stach. Sie war wirklich völlig immun gegen jede Art der Tobsucht anderer Leute.
Ich ließ schwer atmend von Snape ab, der immer noch mit keiner Regung erkennen ließ, dass er auch nur ein einziges meiner Wörter wahrgenommen hatte.
„Kann mir jetzt mal jemand sagen, was hier los ist?“, hakte Brooks noch einmal nach und auch Billy drängte sich ins Zimmer.
„Nein! Fragt doch diesen Idioten hier! Das wird mir echt zu bunt, oder besser - zu schwarz!“, fauchte ich und stürmte hinaus. Ohne meine Geschwindigkeit zu verringern, marschierte ich grußlos aus der Wirtsstube und machte mich auf den langen Weg zurück ins Schloss.
Ablenkung von der Prophezeiung hatte ich nun jedenfalls genug. Und obwohl ich es mir in meinem jetzigen Gemütszustand noch nicht klarmachte: die Tatsache, dass Snape keine Freundin gehabt hatte, war auch ein wenig aufbauend.




Severus:

Es war aus dem Ruder gelaufen. Komplett aus dem Ruder gelaufen! Und alles nur, weil er zu stur gewesen war, Amys Schutz Lorkan zu überlassen. Und schließlich zu stolz gewesen war, um seine Sturheit einfach zuzugeben.
Severus hatte sich ihren Wutausbruch angehört, während jede von Amys Beschimpfungen sich in sein Herz gebohrt hatte wie ihr Zauberstab in seine Brust.
Brooks und Billy waren ihm die einzigen Freunde, mit denen er sich gut genug verstand, um darüber zu sprechen. Und genau das tat er, während beide sich neben ihn setzten und sogar Brooks ihren Mund hielt.
„Severus, ich sag es ja nur ungern, aber da hast du dich ja wirklich mal wieder in die Teufelsschlinge gesetzt!“, seufzte Billy schließlich kopfschüttelnd, obwohl er seinen Freund auch in gewisser Weise verstehen konnte.
„Du hättest einfach zugeben sollen, dass du dir Sorgen um sie machst. Und ihr den Dolch selbst schenken sollen. Amy ist ja nun wirklich ein lieber Kerl, aber was deine Wenigkeit ist sie schon immer irgendwie…besonders empfindlich gewesen.“
Severus horchte auf: „Was meinst du?“
Brooks stieß ihrem Bruder heftig in die Seite (bei einem Menschen wären es wieder einige gebrochene Rippen gewesen): „BILLY!“
„Was ist? Hör zu, Schwesterchen, es hilft weder ihnen noch uns, wenn wir uns dauernd nur in ergebenes Schweigen hüllen!“
Severus zog die Augenbraue hoch (=in diesem Fall: höchste Überraschung). Brooks versuchte, Billy vom reden abzubringen? War das nicht normalerweise umgekehrt?
„Rede schon, Billy! Was meinst du?“
„Amy war in Bellomont praktisch jede Nacht mit einem Albtraum beschäftigt, der scheinbar nicht verschwinden wollte. Sie schrie immer ein Mal auf, und in den ersten Wochen rannten wir dann alle sofort besorgt zu ihr.“
„Wir wollten wissen, was los war“, fuhr Brooks leise fort und ihre sonst so strahlende Miene war traurig, „aber sie hat immer nur mit „Nichts!“ geantwortet und uns schlussendlich hochkant rausgeworfen. Irgendwann haben die anderen dann aufgegeben, aber ich kam jede Nacht kurz zu ihr, wenn sie geschrien hatte, und wollte vorsichtig wissen, ob auch alles in Ordnung war, und sie antwortete jedes Mal, es wäre nichts.“
„Dann hat uns Mikela dezent darauf hingewiesen, dass Amy oft nachts nachdem sie geschrien hat noch an den Loch Ness gegangen ist“, übernahm Billy wieder.
„Ich bin ihr dann einmal gefolgt und sie hat vor sich hingemurmelt, dass…“, er stockte und brach ab, tauschte mit Brooks einen langen Blick. Severus` Kehle wurde unerklärlicherweise trocken - auch er hatte in dieser Zeit viele Nächte am Schwarzen See verbracht…(A/N: Wer eine Geschichte hierzu lesen möchte, dem empfehle ich mein Sequel „Gedanken in der Nacht“!).
„Und? Was hat sie gesagt?“, drängte er und wusste nicht, ob er sich fürchten sollte oder nicht.
Brooks antwortete ihm, doch es war sofort offensichtlich, dass sie Amys Worte zitierte: „Eines Tages, Severus. Irgendwann!“
Warum fühlte sein Herz sich gerade an, als wären alle Splitter seiner Schuld herausgezogen worden?
„Das kann sehr vieles bedeuten. Es kann bedeuten, dass sie mich eines Tages umbringen wird“, bemerkte er mit möglichst ernster Stimme. Doch Brooks verschmitztes Grinsen und auch Billys eindeutiger Blick zeigten ihm, dass er durchschaut worden war. Zu lange kannten die beiden ihn schon, als dass er seine wahren Gedanken völlig vor ihnen verbergen konnte.
„Seht mich bloß nicht so an, sonst erzähle ich euch gar nichts mehr!“, bemerkte er mürrisch und stand auf, um sich zu verabschieden.




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Das nächste Kapitel wird ein Crossover mit kumkwat, ihre Geschichten könnt ihr auch auf hpx finden, sie handeln über Astoria Greengrass (die zukünftige Frau von Malfoy) und sind wirklich, wirklich sehr zu empfehlen!!!


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Im Buch wird sie als hässliche Kröte beschrieben. Als man mir dann sagte: ,Du wärst toll in der Rolle‘, antwortete ich: ,Herzlichen Dank!‘ Aber natürlich habe ich mich gefreut, als man mich darum bat, denn die Rolle ist ein echtes Juwel, es ist einfach traumhaft, in dieser Welt mitmischen zu dürfen … ganz abgesehen davon, dass ich in der Achtung meiner zwölfjährigen Tochter deutlich gestiegen bin.
Imelda Staunton