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Fanfiction

ToAR - Die gejagten Drei - Entscheidung des Herzens

von horizon92

Sodele, also wenn das hier mal kein Kapitel ist, fĂĽr das sich ein Review von meinen Abos lohnt, dann verzweifele ich^^

Dieses Monster ist nämlich insgesamt über 20 Wordseiten lang und enthält von Humor über Kitsch bis zu Herzschmerz und einem lang erwarteten Geständnis alles, was das Leser-Herz begehrt xD

Vielen Dank übrigens an meine Reviewer kumkwat (jaaa, wir sind doch schwestern im Geiste, ich weiß genau, wann ich uploaden muss…auch wenn es manchmal schneller passieren könnte. Und mit unserer SS-Geschichte bin ich auch fast fertig! Und du, ich geb zu, dass meine Vampir-Idee etwas anders aussieht als deine von wegen Diät und so…das erklär ich dir ein andermal^^)
Und an die mutige Cathy wheeler (Liebes, ich freu mich, dass du dich geoutet hast! Bleib dran! Und was die Vampire betrifft, am Anfang des ersten Kapitels sind sie alle nochmal aufgelistet, da kannst du nachgucken^^)


Kapitel 17
-Entscheidung des Herzens-


Ich hatte Lorkan tatsächlich überredet, mit mir nach Hogwarts zu gehen, doch zuerst stand noch ein langer Spaziergang für mich und die Vampire an, da wieder Hogsmeade-Wochenende war und die sieben beschlossen hatten, diesmal nicht wieder das Geschrei der Kinder zu ertragen.
So wanderten wir zu acht durch den kniehohen Schnee, wobei ich versuchte, immer in Stephans Spur zu bleiben, der allen Schnee beiseite schob.
Billy und Brooks bekamen sich in die Haare, als er sie mit einem kleinen Engel verglich und prompt lieferten sie sich die ultimative Schneeballschlacht, wobei auch Stephan und Stephano sofort tatkräftig mitmischten.
Trotz allem, was mir im Kopf herumspukte, konnte ich die Zeit mit meiner „Familie“ einfach nur genießen.
Jedenfalls fast nur.
„Autsch! Billy!“, fluchte ich, als ein Schneeball mich mit ziemlicher Wucht im Rücken traf und ich im Schnee landete - der zwar nicht hart, aber doch sehr kalt und nass war.
Lorkan half mir auf, konnte sich aber einen Lacher nicht verkneifen, weil meine hĂĽftlangen Haare voller Schnee hingen. Er entfernte mit dem Finger eine Schneeflocke von meiner Nasenspitze und wir sahen uns lange an.
Für einen irrsinnigen Moment hatte ich das Gefühl, dass er mich küssen wollte…doch das mussten noch Nachwirkungen des merkwürdigen Traums gewesen sein, denn im nächsten Moment wandte er sich ab, bückte sich und schleuderte Billy einen kopfgroßen Eisblock entgegen.
Ich fuhr erschrocken zusammen, als der ihn am Kopf traf, doch Billy lachte nur, während das Eis brach und die Brocken in den Schnee flogen. Ich entspannte mich wieder. Dass ich aber auch ständig vergaß, wie viel Vampire aushielten!
Wir wanderten noch weiter und zwischen Lorkan und mir entwickelte sich ein langes Gespräch. Es war merkwürdig, den sonst so stillen und verschlossenen Vampir so viel reden zu hören, er lachte sogar ab und zu, während er mir Anekdoten aus seinem Leben erzählte - und er hatte einige.
Mikela und Morgana unterhielten sich ebenso angeregt miteinander, während Billy Brooks „liebevoll“ in den Schwitzkasten nahm und ihr Gefluche einfach ignorierte und die beiden Brüder einen Schneemann bauten, der so groß war wie Hagrid.
Irgendwann stöhnte ich leidend: „Ich kann nicht mehr!“ und setzte mich in den Schnee. Sofort waren alle um mich versammelt und fragten besorgt, ob es mir nicht gut ginge.
Ich lachte: „Leute, ich bin einfach kaputt! Wir sind jetzt bestimmt schon etwa achtzehn Meilen gelaufen und Lorkan und ich sollen in zwei Stunden in Hogwarts sein!“
Also machten wir uns auf den RĂĽckweg (Brooks lieĂź es sich nicht nehmen, mich zu tragen) und die Vampire legten einen ziemlichen Sprint ein, um es noch rechtzeitig zu schaffen.
In den Drei Besen stieĂźen wir alle noch mit einem Butterbier an und Rosmerta schenkte mir eine Flasche Holunderschnaps (wie kam sie nur auf die Idee?).
Dann reichte mir Morgana unvermutet ein kleines Päckchen.
„Das ist für dich! Wir können ja so tun, als wäre es kein Geschenk!“, waren ihre Worte.
Überrumpelt öffnete ich es und heraus fiel…ein silbernes Messer.
Die anderen wichen zurĂĽck und zischten leise.
Ich starrte Morgana an: „Danke. Aber…wieso?“
Sie antwortete bloß: „Igor.“
Den hatte ich für die Zeit völlig verdrängt.
„Okay. Das leuchtet natürlich ein. Vielen Dank, Morgana!“
Sie nickte förmlich und verschwand nach oben, um sich aus ihren nassen Sachen zu schälen und auch für mich war es an der Zeit, mich umzuziehen.


„Lass das Lork! Ich kann alleine gehen!“, lachte ich eine Viertelstunde später, als der Vampir mich ungefragt über die letzte Stufe der Marmortreppe hob.
„Ich meine mich zu erinnern, dass du bei den Treppen hier oft in Trickstufen hineinstolperst“, gab er zurück und ich wollte gerade zu einer Erwiderung ansetzen, als ich Snape bemerkte, der einige Meter entfernt stocksteif stehengeblieben war.
„Professor!“, grüßte ich kühl und fügte nach kurzem Zögern noch spitz hinzu: „Schöne Weihnachten gehabt bisher? Wahrscheinlich ruhiger als das vorletzte Mal.“
Seine schwarzen Augen verengten sich leicht, ehe er knurrte: „Was macht er hier?“
Ich wusste natĂĽrlich, dass er Lorkan meinte, denn der Vampir war die einzige andere Person weit und breit.
„Ich bin auf Einladung des Direktors hier, Snape. Und ich zöge es wirklich vor, direkt angesprochen zu werden!“, knurrte Lorkan warnend.
Snape setzte ein gehässiges Grinsen auf: „Würde es dich sehr überraschen, wenn ich jetzt zugebe, dass mir deine Vorlieben egal sind?“
„Nicht wirklich.“
„Kluger Vampir. Ich hatte auch eher die Absicht, mit Miss Roberts unter vier Augen zu sprechen, wenn es dir nichts ausmacht…“
„Es MACHT mir aber etwas aus!“, fauchte Lorkan und bleckte die Eckzähne.
„Das“, sagte Snape mit listigem Grinsen, „ist mir sogar noch lieber. Kommen Sie, Roberts?“
Seine schwarzen Augen bohrten sich in meine und ich war mir durchaus auch Lorks abwartender Miene bewusst.
Super - ich hatte mal wieder die Wahl zwischen Herz und Verstand.
Mein Herz befahl mir beinahe, mit Snape zu reden (mir ging die Frage nicht aus dem Kopf, ob er nun eine Frau an der Angel hatte oder nicht), mein Verstand wiederum schimpfte mich eine Idiotin (was ich ja inzwischen gewohnt war) und befahl mir, Snape abblitzen zu lassen. Beides hatte einen starken Reiz: zum einen die Befriedigung meines Wissensdurstes, zum anderen die Genugtuung, Snape eiskalt stehenzulassen und mit Lorkan zu meinem Onkel zu gehen.
„Ähm…ich…“, stammelte ich, um mir etwas Zeit zu verschaffen.
Wie hieß es doch so schön? Manche Entscheidungen trifft man erst nach langer Bedenkzeit, die sind wichtig, für andere bekommt man einige Tage oder Stunden, die sind schwerer, und manche Entscheidungen muss man in einem einzigen Augenblick treffen - das sind die wichtigsten.
„Amy, denk an unser Gespräch!“, knurrte Lorkan und ich verzog leidend die Miene.
Da stand ich, genau zwischen den beiden Streithähnen, und wollte keinem der beiden wehtun.
Nicht einmal Snape. Auch wenn ich vor 24 Stunden noch das dringende BedĂĽrfnis verspĂĽrt hatte, ihm eine ĂĽberzubraten.
Und was macht Frau in so einer Situation? Ihr habt es erfasst!

„Ich muss mal aufs Klo!“, stieß ich hervor und hastete nach links, doch Snape hielt mich am Arm auf und deutete mit hochgezogener Braue zur anderen Seite.
Mit rotem Gesicht drehte ich um und marschierte in die nächste Mädchentoilette.
Dort lehnte ich mich gegen die Waschbecken und fächerte mir Luft zu.
Es war irgendwie warm hier drin. Rasch öffnete ich die Knöpfe meines blauen Mantels und wusch mir, da ich nichts Besseres zu tun hatte, die Hände.
Der pure Zufall ließ meine Augen in den Spiegel schauen. Prompt blieben sie an meiner rechten Schulter hängen.
Dort waren zwei feine, weiĂźe Narben in die Haut graviert, die mich daran erinnerten, was Severus Snape schon fĂĽr mich getan hatte.
SS
Und mit einem Mal wusste ich, was ich zu tun hatte.
Ich schloss die Knöpfe meines Mantels wieder und atmete tief ein, ehe ich das Klo verlassen wollte.
Doch…
„Hey, du da, warte!“, rief plötzlich eine beleidigte Stimme hinter mir.
Erschrocken drehte ich mich herum.
Dort, über den Waschbecken, schwebte der Geist eines pummeligen Mädchens mit Hornbrille.
Ich hatte sie noch nie gesehen und fragte: „Was ist? Und wer zum Teufel bist du überhaupt?“
Sie schnaubte: „Dass du mich nicht kennst war ja klar. Wer will schon die mickrige, modrige, miesepetrige Maulende Myrthe kennen?“
Sie heulte laut auf und tat, als schnäuzte sie sich.

Die Maulende Myrthe. Jetzt erinnerte ich mich an Harrys Bericht über den Geist, der in Hogwarts` Mädchenklos herum spukte und dem er zum ersten Mal auf Sir Nicolas` Todestagsfeier begegnet war.
Ich wartete mit hochgezogenen Augenbrauen einen Moment, bis sie sich wieder halbwegs gefangen hatte.
„Hör mal, Myrthe, ich kenn dich doch. Harry Potter hat mir von dir erzählt!“
„Hat er das, tatsächlich?“, fragte sie mit einem Mal sehr aufmerksam. Ihre Wangen wurden silbern und ich musste mein Schmunzeln unterdrücken. Offenbar hatte Myrthe ein Auge auf den kleinen Drittklässler geworfen!
Diese Romanze wĂĽrde wahrscheinlich nach hinten losgehen.
„Ja, wirklich, aber ich hab grade wirklich keine Zeit! Warum hast du mich zurückgerufen?“
„Ich wollte wissen, ob du wegen der Narbe so zerstreut bist, dass du vergisst, aufs Klo zu gehen!“
Ich lief leicht rot an: „Oh, äh, ich muss gar nicht. Dass ich hier bin dient nur der Verzögerungstaktik, weißt du? Draußen warten zwei Männer, die sich gegenseitig hassen, und ich muss mich entscheiden, ob ich mit dem einen gehe oder mit dem anderen. Aber ich habe keine Ahnung, wie ich mich entscheiden soll, weil ich keinen verletzen will!“, erklärte ich so schnell ich konnte, ohne Luft zu holen.
„Ach so, verstehe. Du steckst ja ziemlich in der Klemme, was?“
„Danke für den Hinweis!“, gab ich augenrollend zurück und drückte die Klinke herunter…

„Und warum hast du es plötzlich so eilig, wo du die Narben gesehen hast?“
„Die Narben habe ich einem der beiden zu verdanken.“
„Ah. Na dann geh halt mit dem anderen.“
„Nein! Ich meine, wenn er mir diese Narben nicht verpasst hätte, wäre ich gestorben!“
„Also hat er dir das Leben gerettet. Ich würde ihn nehmen!“
„Schon, aber…er hat letztens aus purem Stolz heraus einen wirklich blöden Fehler begangen und…“
„Ach komm! Als hättest du nie Fehler gemacht!“, meinte Myrthe abschätzend.
„Doch…eigentlich sogar eine ganze Menge...“, gab ich langsam zu.
„Na siehst du? Geh mit dem.“
„Aber ich werde mit dem anderen beim Schuldirektor erwartet!“
„Oh…“, machte Myrthe und schwebte nach wie vor über den Waschbecken, den Finger nachdenklich an die Lippen gelegt.
„Meine Güte, was für eine blöde Situation!“
„Du sagst es“, seufzte ich.
„Aber ehrlich gesagt…ich wäre jemandem, der mir das Leben gerettet hat, bestimmt dankbar genug, um den Termin sausen zu lassen…wenn mich…denn damals…jemand gerettet hätte…“
Sie brach schluchzend über den Waschbecken zusammen und vergrub den Kopf in ihren Händen.
„Ach Myrthe!“, tröstete ich sie rasch. „Wenn irgendjemand geahnt hätte, wo du bist, hätte man dir bestimmt Rettung geschickt!“
„M-Meinst du?“, wollte sie wissen und ich nickte heftig: „Ganz sicher!“
„Na gut. Also…ich…ich wünsch dir viel Glück mit deinem Lebensretter…“
Beinahe hätte ich vergessen, dass Snape und Lorkan im Flur immer noch auf mich warteten - vorausgesetzt, sie waren nicht längst mit Zähnen und Zauberstab aufeinander losgegangen…
„Danke - und besonders Danke für deine Hilfe!“, verabschiedete ich mich und stürmte hinaus.


Dort standen die beiden Streithähne und warfen sich stumm tödliche Blicke zu.
„Da bin ich wieder!“, rief ich beinahe euphorisch und sprang zwischen sie.
„Was hast du so lange da drin gemacht?“, wollte Lork wütend wissen.
„Vermutlich darüber nachgedacht, wie sie es anstellen soll, dich abzuwimmeln!“, konterte Snape mit der ihm eigenen samtig-tödlichen Stimme.
„Oder darüber, wohin sie eine Trophäe von dir hängen soll, wenn ich dich umgebracht habe. Wie wär's mit deinem…“
Ich räusperte mich laut und legte Lorkan eine Hand auf die Schulter: „Ich hoffe doch, dass ich mein Zimmer nie derart verunstalten muss, Lork. Und ich bin aufgehalten worden, weil ich mich noch kurz mit Myrthe unterhalten habe!“
Snape verdrehte die Augen - er kannte den weiblichen Geist anscheinend schon. Lorkan dagegen sah ratlos aus.
„Wie auch immer…ich hab mir überlegt, dass es vielleicht sowieso sinnvoller ist, wenn du dich erstmal allein mit meinem...mit Albus unterhältst. Dann kann ich doch kurz mit dem Schleimbeutel reden.“
Er sah mich kurz an, behielt aber seine kalte Miene bei.
„Allein lasse ich ihn allerdings nicht durch das Schloss gehen!“, meldete Snape sich zu Wort.
„Und ich auch nicht - aus dem einfachen Grund, dass er wenigstens von irgendwelchen begeisterten Mädels verschont wird!“, gab ich zurück - immerhin sah er ja für einen sechzehn Jahre alten Schüler wirklich verboten gut aus.

So machten wir uns zu dritt auf den Weg zu meinen alten Räumen.
„Ich hoffe, Albus hat das Büro ganz neu aufgebaut…immerhin will ich nicht in Voldemorts altem Muff leben!“
„Sag...dieses…Wort…nicht!“, fauchte Snape mich an.
Perplex fragte ich: „Was? Muff?“
„Ich denke, er meint den Namen Voldemort!“, erklärte Lorkan völlig unbeteiligt.
„Er kann denken, was für eine freudige Überraschung!“, gab Snape schneidend zurück.
„Noch ein Wort, Snape, ich warne dich…!“, knurrte Lorkan böse.
„Glaub mir, bevor du mich beißen kannst, bist du längst von Silber durchbohrt“, erwiderte der Tränkemeister im Plauderton.
Lorkan blieb dicht vor ihm stehen: „Ich will dich doch nicht beißen, Snape!“, flüsterte er leise.
Mir fiel ein Stein vom Herzen, ehe der Vampir fortfuhr: „Ich werde dich zerfetzen!“
„Leute, Leute!“, rief ich aus und schlug alle beide gegen die Schultern: „Das ist ja nicht zum Aushalten mit euch! Wenn ich jetzt auf das Sprichwort >Was sich liebt, das neckt sich< verweisen müsste, würde ich glatt schon mal die Ringe besorgen! Und überhaupt! Severus Snape, Sie sind doch viel zu steif und beherrscht und du, Lorkan, bist doch viel zu alt und gefühllos für eine blöde Prügelei!“
Als ich fertig war, sah ich vom einen zum anderen, die merkwĂĽrdigerweise beide mit leidender Miene einen Punkt hinter meiner Schulter fixierten.
Als ich mich herum drehte, stand Albus auf dem Gang und lächelte uns entgegen: „Oha, meine Herren! Eine Strafpredigt von Amy? Das ist wirklich ein seltenes Phänomen. Ihr müsst ja wirklich Furchtbares verbrochen haben!“
„Danke für die Einladung, Albus!“, sagte ich steif und schob Lorkan vor: „Lork und du könnt ja schon mal alles so…äh…vorbereiten, Snape muss noch irgendwas mit mir reden.“
Albus fragte nicht nach, sondern wies dem Vampir die Tür und verwickelte ihn in ein Gespräch: „Nun, ich habe gehört, dass Sie die Oper genauso lieben wie ich…“

Die TĂĽr schlug zu und Snape und ich standen uns gegenĂĽber.
„Fangen Sie an. Sie haben…fünf Minuten!“, meinte ich und sah scherzhaft auf meine imaginäre Uhr.
Snape hob den Kopf und öffnete seinen Mund: „Ich…“
In diesem Moment kam Minerva um die Ecke, stockte, als sie uns sah, und kam dann genau auf uns zu.
„Severus, hier sind Sie! Da kann ich ja lange an Ihre Bürotür klopfen!“
„Minerva!“, stieß der unterbrochene Tränkemeister aufgebracht aus.
Ich grinste die Gryffindor-Hauslehrerin an: „Minerva, Sie altes Schlitzohr! Treffen Sie und Snape sich öfter noch nach Sperrstunde?“
Die strenge alte Dame holte tief Luft, offenbar fand sie meine Bemerkung nicht so lustig.
Dass sie jedoch eine so schlagfertige Antwort parat hatte, damit hatte ich nicht gerechnet: „Nein, Amy, keine Sorge, ich habe nicht vor, ihn dir wegzunehmen!“
„Wenn Sie beide sich mal darauf geeinigt haben, wer mich mit seiner Anwesenheit mehr nervt, könnten Sie ja wieder zum Punkt kommen, Minerva“, schlug Snape mit höchst sarkastischer Stimme vor. „Was wollten Sie bei mir?“
„Ich wollte Sie bitten, das Quidditchfeld wieder in Ordnung zu bringen. Albus hat Sie dafür vorgeschlagen, denn er meinte, Sie hätten in Naturwandlung einige Kenntnisse.“
„Eigentlich dachte ich immer, Sie seien die Verwandlungsexpertin dieser Schule!“, gab der Tränkemeister mit hochgezogener Augenbraue zurück.
Minerva reckte ihr Kinn und sah ihm furchtlos in die Augen (ich war fasziniert - sie sah aus wie ich!).
„Ich denke, dass ich dem ohne Übertreibung zustimmen kann. Allerdings habe ich heute Abend Besseres zu tun, als im Dunkeln zum Quidditchfeld zu wandern und einen Zauber auszuführen, der mindestens eine Viertelstunde braucht, um zu wirken!“
„Und da dachten Sie an mich.“
„Sehr richtig. Aber wenn Sie sich diese Art der Magie nicht zutrauen, Severus, werde ich das morgen selbst in Angriff nehmen. Wenn ich mich recht erinnere, hatten Sie auf Ihrem Abschlusszeugnis nur ein Annehmbar in Verwandlung!“, schloss Minerva mit Gewinnermiene.
„Sie hatten ihn im Unterricht?“, unterbrach ich den Streit erstaunt.
Die Verwandlungslehrerin wandte sich mir zu: „Natürlich. Er ist schließlich erst 33.“
„32!“, verbesserte Snape mit einem leisen, drohenden Unterton in der Stimme.
„Also, ich hätte jetzt fünfzig geschätzt!“, meinte ich beschwingt und duckte mich unter dem tödlichen Blick, der mich daraufhin traf.
„Entschuldigung, aber so jung sehen Sie ja auch wieder nicht aus! Das kommt bestimmt von dem dauernden Stirnrunzeln, ich hab Sie schon mal drauf hingewiesen, dass das Falten gibt!“
„Das sind reine Lachfältchen!“, bemerkte Snape in einem so unpassend ernsten Tonfall, dass ich mich vor Lachen an der nächsten Wand abstützen musste.
Minerva unterbrach uns mit leicht belustigter Miene: „Severus, was ist jetzt, übernehmen Sie es oder nicht?“
„Habe ich eine Wahl?“
„Ich komme mit Ihnen!“, entschlüpfte es mir prompt und ich fragte mich, was zum Teufel meinem Mund einfiel, einfach über meinen Verstand hinweg zu entscheiden.
Beide Lehrer sahen mich ĂĽberrascht an.
„Sie haben eben gehört, dass es länger dauern wird. Glauben Sie, ihr Vampir kann so lange ohne Sie auskommen?“, wollte Snape höhnisch wissen.
Trotzdem meinte ich, ein leichtes Aufblitzen in seinen Augen erkannt zu haben.
Ich zuckte die Schultern: „Ihm wird wohl nichts anderes übrigbleiben. Ach, und er ist NICHT mein Vampir, klar? Wenn Sie nochmal sowas sagen, helfe ich Ihnen nicht!“
„Mir helfen? Ich werde Sie vermutlich wieder ins Schloss tragen müssen, weil Sie sich an einer Wurzel den Knöchel stauchen!“, schoss Snape zurück.
„Ach, Wurzeln? Wollten Sie mich nachher noch in den Wald entführen, Professor?“, grinste ich. Mein Grinsen erlosch, als mir plötzlich wieder ein Bild vor Augen trat, eine schneebedeckte Lichtung mit einem kleinen Hügel.
Minerva holte uns aus den Gedanken: „Ich hoffe nicht. Immerhin sind dort draußen Dementoren und diesen Wesen kann man nicht vertrauen!“
„Mit Dementoren werde ich fertig, wenn Roberts…“, Snape unterbrach sich abrupt und fuhr dann fort: „Wenn Roberts mich nicht stört.“
Ich ahnte zwar, dass er etwas anderes hatte sagen wollen, doch „wenn Roberts dabei ist“ konnte es nicht gewesen sein. Oder?
„Im Gegenteil, Severus. Ich an Ihrer Stelle wäre froh über Amys Hilfe, Sie hatte nämlich ein Ohnegleichen in Verwandlung.“
Dass Minerva mich mit stolzer Stimme in Schutz nahm, lieĂź mich um fĂĽnf Zentimeter wachsen.
„Das weiß ich, Minerva, immerhin haben wir es ja auch IHR zu verdanken, dass das Spielfeld ein einziger See ist!“, konterte Snape und ein gereizter Unterton schlich sich in seine Stimme.
„In Ordnung, dann sollten wir uns wohl mal auf den Weg machen, nicht wahr?“, unterbrach ich den sich anbahnenden Streit und Minerva nickte zustimmend.
„Ich sage dem Direktor, dass Sie sich etwas verspäten.“
„Vielen Dank!“, sagte ich und winkte Snape, damit er sich in Bewegung setzte.


„Wieso wollen Sie mich begleiten?“, wollte der Tränkemeister wissen, sobald wir außer Hörweite waren.
Ich zögerte einen winzigen Moment: „Weil ich ja, wie Sie eben erwähnt haben, an dem Schlamassel schuld bin.“
„Nein.“
„Hä?“
„Das ist nicht der Grund.“
„Woher wollen Sie das denn wissen?“
Snape sah mich von der Seite her mit hochgezogener Braue an und antwortete dann: „Falls Sie aufgehört haben zu zählen, ich kenne Sie jetzt seit insgesamt etwas mehr als drei Jahren. Das sind mittlerweile 40 Monate. Und ich glaube nicht, dass Sie nur das schlechte Gewissen geleitet hat, da Sie genau wissen, dass ich diesen Zauber ebenso leicht ausführen kann. Sie sind mitgekommen, weil Sie mich begleiten wollten.“
40 Monate? Er zählt die Monate?
So lange schon…
Erde an Amy.
Du solltest etwas sagen.
Und am besten nicht das „Wie süß, Sie haben die Monate gezählt!“, das dir auf der Zunge liegt.
Irgendwas Schlagfertiges!
Ich räusperte mich laut und erwiderte mit möglichst ruhiger Stimme: „Bei Ihnen dreht sich wirklich alles nur um Sie!“
„Nein, die Erde dreht sich um die Sonne“, antwortete Snape prompt.
„Und die Sonne dreht sich um Sie!“, schloss ich feixend.
„Werden Sie mir den Grund verraten, warum Sie auf der Toilette beschlossen zu haben, mit mir zu reden?“, wollte Snape plötzlich wissen.
Ich zuckte die Schultern und warf ihm einen kurzen Seitenblick zu.
Und plötzlich platzte es aus meinem verräterischen Mundwerk heraus: „Man hat mich daran erinnert, wie viel ich Ihnen schulde.“
„Myrthe? Die interessiert sich doch nur für ihr eigenes Selbstmitleid!“
„Manchmal muss man sich bemitleiden, weil es kein anderer tut!“, verteidigte ich den Geist scharf und mein unvermutet wütender Tonfall ließ Snape verstummen.
Ich fuhr, etwas besänftigt dank fehlender Widerworte, fort: „Myrthe ist ein besserer Geist, als es einige vielleicht vermuten. Sie mag anstrengend sein, aber sie hat nicht vergessen, was Mitgefühl ist, und das ist bemerkenswert für jemanden, dessen Herz nicht mehr schlägt!“
Plötzlich blieb Snape stehen, mitten im Gras (wir hatten gerade das Schloss verlassen), und fasste mich ins Auge.
„Wissen Sie was, Roberts? Sie haben gerade wie Ihr Onkel geklungen!“
Ich öffnete den Mund für eine patzige Antwort: „Ich…äh…“
Wow, Amy. Das Argument hat ihn jetzt sicher umgehauen.
„Und ich kenne niemanden, der so weise ist wie Albus“, fuhr Snape fort und versuchte, so unbeeindruckt wie möglich zu klingen.
„Das ist…ähm…das war keine Absicht. Also, manchmal überkommt's mich einfach!“
Snape setzte sich wieder in Bewegung und schob mich mit einer Hand vorwärts.
„Wir sollten das jetzt lieber hinter uns bringen, sonst kommt Lorkan noch auf dumme Gedanken.“
„Was denn für Gedanken, bitteschön?!“, wollte ich erschrocken wissen.
Vor meinem inneren Auge tauchten Bilder von Snape auf, die ich besser rasch wieder verdrängen sollte, um einen tomatenroten Kopf zu verhindern…
Mein Bauch fĂĽhlte sich auf einmal federleicht an.
„Zum Beispiel, dass ich Sie in den Wald locke und dort erbarmungslos über Sie herfalle“, gab Snape absolut emotionslos zurück (und ich schnappte geräuschvoll nach Luft), „…bis ich Sie in tausend Stücke zerflucht habe.“
Ich stieĂź die Luft aus. Das komische, leichte GefĂĽhl in meiner Magengegend verschwand.
„Warum sollte er denken, dass Sie mich umbringen wollen?“, fragte ich mit hohler Stimme.
„Weil Lorkan überall für seine Paranoia bekannt ist…jedenfalls unter den Vampiren“, erklärte Snape mit hochgezogener Braue, als wir gerade das Stadion betraten.

Mein Begleiter zog seinen Zauberstab und beschwor eine Lichtkugel, die über der Mitte des kleinen Sees hängenblieb.
„Cool!“, kommentierte ich und machte einen Schritt in Richtung Licht. „Wie geht…?“
Prompt hielten zwei große Hände mich an der Taille zurück und Snape wurde wieder ziemlich harsch: „Roberts! Könnten Sie nur dieses eine Mal versuchen, wenigstens einen Teil Ihres Hirns einzuschalten?“ Er deutete auf die Wasseroberfläche, die keinen Schritt vor mir begann.
„Und könnten Sie nur dieses eine Mal etwas weniger verletzend sein?“, grollte ich und löste mich rasch von seinen Händen - der wohlige Schauer, der mir bei der Berührung über den Rücken gelaufen war, war mir nicht geheuer.
„Und könnten Sie nur dieses eine Mal einfach…“, begann Snape gerade, als ein widerliches Vieh aus dem Wasser sprang und nach mir grabschte.
Mit einem leisen Schreckensschrei taumelte ich zurück gegen den Tränkemeister und der Wasserdämon fiel ohne Beute wieder zurück in den dunklen See.
Leider waren weder ich noch Snape darauf vorbereitet gewesen, dass es in dem Wasser Lebewesen gab, und meine schnelle Reaktion überraschte ihn völlig.
Mit einem weiteren kleinen Schrei spĂĽrte ich, wie Snape hintenĂĽberfiel - und natĂĽrlich klammerte er sich an mir fest, sodass ich prompt auf seinem Bauch landete. Wenigstens war der gemĂĽtlicher als der Schnee.
Schreckerstarrt hielten wir beide einen Moment inne. Snapes Hände, die sich haltsuchend erneut um meine Hüfte geschlungen hatten, lagen nun bewegungslos auf meinem Bauch.
Und wieder war da dieses Kribbeln…
Dieses Kribbeln, das absolut NICHTS mit Snapes Nähe zu tun hatte!
„Sind Sie verletzt?“, fragte ich mit zitternder Stimme, um die Stille zu unterbrechen.
„Nein. Aber ich bin mir nicht ganz sicher, ob das so bleibt, wenn Sie auf mir liegen bleiben, Miss Roberts“, hörte ich ihn keuchen.
Ich drehte mich zu ihm herum, sodass meine langen Haare um sein Gesicht in den Schnee fielen.
„Entschuldigen Sie mal, sooo viel kann ich noch gar nicht zugenommen haben!“, beschwerte ich mich schmollend bei Snape. Ich konnte dank meines Haarvorhangs nichts sehen, daher wurde ich völlig überrumpelt, als plötzlich eine Hakennase mein Auge traf.
„Autsch!“, jaulte ich auf, sofort fing das angegriffene Auge an zu tränen und ich bekam es nicht mehr auf.
„Was ist passiert?“, fragte Snape alarmiert und schob meine Haare mit einer unwirschen Bewegung beiseite. Als meine nächste Träne auf sein Kinn tropfte, klang er plötzlich viel besorgter, als er klingen sollte.
„Roberts, was ist los?“
„Verdammt, mein Auge tränt, weil Ihre Nase es getroffen hat!“, gab ich widerwillig zu und krabbelte von ihm herunter, wobei ich einige recht derbe Flüche ausstieß.
„Zeigen Sie her!“, verlangte Snape plötzlich und ließ die Spitze seines Zauberstabs leuchten, um besser sehen zu können. Ich versuchte, mich wegzudrehen, doch er packte grob mein Kinn und hielt es fest.
„Das tut weh“, kommentierte ich böse.
„Stellen Sie sich nicht so an“, knurrte er nur und sah in das tränende Auge.
Ich versuchte, meine Hand darüber zu legen, denn ich hasste es, wenn jemand mich weinen sah…selbst wenn ich nicht wirklich weinte.
Sofort flammte Snapes Zorn auf und er packte meine Hand mit seiner Zauberstabhand und zog sie fort.
„Es ist rot und geschwollen!“, gab er schließlich Auskunft.
„Ach was! Das hab ich auch schon bemerkt, Mister Oberschlau!“, fauchte ich ihn an.
Er brachte mich mit einem Blick aus flammend schwarzen Augen zum Verstummen und flĂĽsterte einen Zauberspruch. Die Schwellung ging zurĂĽck und ich konnte das Auge wieder aufmachen.
„Danke!“, knurrte ich.
„Sie und Ihre unglaubliche Tollpatschigkeit!“, kommentierte Snape nur.
„Ihre Nase ist an allem Schuld!“, platzte ich los und tippte einmal anklagend auf selbige: „Was muss die auch so lang sein?“
„Ich kann mich nicht erinnern, Ihnen erlaubt zu haben, meine Nase anzufassen!“, knurrte er dunkel und beugte den Kopf zurück.
„Und ich kann mich nicht erinnern, Sie darum gebeten zu haben, meinen Bauch zu befingern!“, schoss ich kühn zurück.
„Ihren…Sie haben doch noch nicht mal irgendeinen Bauch! Lassen Sie jetzt diesen Unsinn!“, beschwerte sich Snape und rappelte sich wütend hoch.
„Wir sind schließlich wegen etwas anderem hier, oder haben Sie das vergessen?“
Ich zog den Zauberstab und machte eine weit ausschweifende Bewegung.
Der gesamte See leuchtete auf.
„Roberts, was zum Henker machen Sie da? Das war der falsche Spruch!“, meckerte Snape.
Ich drehte mich wütend herum: „Das war NICHT der falsche Spruch! Ich vertreibe lediglich die Grindelohs aus dem Wasser!“
Er zog die Brauen knurrend zusammen und vollfĂĽhrte den RĂĽckwandlungszauber, woraufhin das Wasser des Sees so langsam verschwand, als wĂĽrde es aus einem einzelnen Ausguss flieĂźen.
„Minerva hatte Recht!“, bemerkte ich trocken und Snape schenkte mir einen glühenden Blick.
„Womit?“
„Sie sind wirklich eine Niete in Verwandlung!“, grinste ich triumphierend.
Kaum hatte ich das gesagt, wuchs mir plötzlich ein langes, silbernes Horn aus der Stirn und nun war es an Snape, höhnisch zu grinsen.
Ich bekam vor Entrüstung kein Wort heraus, doch ich deutete nun meinerseits mit dem Stab auf den Tränkemeister, dem prompt die Haare fehlten - leider hatte ich etwas übertrieben, was ich aber erst bemerkte, als Snape die Augen aufriss…
Ich hatte wohl zu sehr an Fische gedacht.
Sein Zauberstab glitt aus den Flossenhänden und er röchelte, ehe er sich an mir vorbei zum Wasser stürzte.
NatĂĽrlich! Kiemen!

Ich wartete darauf, dass Snape im nächsten Moment wieder auftauchte und mich beschimpfte und wappnete mich innerlich schon mal für seine Strafpredigt. Nach ungefähr einer Minute wurde mir dann wieder mulmig zumute. Meine Güte, er hatte Flossen und Kiemen, war dieser Kerl zu blöd zum Schwimmen?
„Professor?“, rief ich laut über den See hinaus.
Dann sah ich etwas Kleines, Dunkles durch das Wasser flitzen und griff mir an den Kopf.
Natürlich! Die Grindelohs! Offenbar waren noch ein paar im Wasser und ohne Zauberstab würde Snape…
Weiter lieĂź ich mich gar nicht nachdenken.
So schnell ich konnte, riss ich mir den Mantel von den Schultern und zog meinen Pullover aus. Auch die Jeans lieĂź ich rasch ins Gras fallen, denn die Klamotten wĂĽrden mich zu schwer machen.
Meinen Zauberstab fest umklammernd, sprang ich kopfĂĽber in das dunkle und alles andere als einladende Nass.
Ich sah so gut wie nichts und schnippte, um meine Stabspitze leuchten zu lassen.
Zu allem Ăśberfluss war das Wasser nicht nur wahnsinnig kalt, sondern auch noch trĂĽb.
Ich biss die Zähne zusammen und stieß tiefer in den See vor - Snapes Zauber war so schwach gewesen, dass der Wasserpegel noch nicht einmal um fünf Zentimeter pro Minute fiel.
Severus!
In meiner Verzweiflung erschien plötzlich das gleißende Licht wieder, das schon in Snapes Schlafzimmer erschienen war, eine Art Nebelbild. Es glitt vor mir her durch das Wasser und aus irgendeinem Grund sagte mir etwas, dass es mich zu dem Tränkemeister führte.
Ich folgte ihm und tatsächlich: vor mir machte ich hektische Bewegungen aus.
Da war Snape und kämpfte mit allen vier Flossen wie wild gegen die Dämonen. Ich schwamm näher heran, denn wenn er weiter so herumzappelte, konnte ich nicht richtig zielen.
Langsam aber sicher ging mir der Sauerstoff aus.
Ich schwamm genau vor ihn und als mich die schwarzen Augen trafen, erstarrte Snape mitten im Wasser. Ich deutete mit dem Zauberstab auf die um ihn herum wuselnden Grindelohs und schoss den stärksten Fluch auf sie ab, den ich im petto hatte.
Sie fuhren auseinander und verschwanden von einer Sekunde zur anderen, doch als ich wie Snape zur Oberfläche schwimmen wollte, kam ich plötzlich nicht mehr vom Fleck. Erschrocken sah ich zu meinen Füßen, sie hatten sich in irgendetwas verfangen, das aus dem ehemaligen Rasen gesprossen war.
Ich trat und trampelte, doch ich kam nicht los.
Mein Hirn lechzte mittlerweile nach Sauerstoff, denn ich war bereits länger als eine Minute unter Wasser.
Langsam wurden auch meine Glieder taub, denn die Eiseskälte des Wassers lähmte mich praktisch, wenn ich nicht in Bewegung blieb.
Dann fiel mir der Zauberstab in meiner Hand wieder ein: „Diffindo!“, blubberte ich.
Schon riss die Schlingpflanze und ich stieĂź so rasch ich konnte nach oben.
Doch das Wasser war so trüb, und draußen war es dunkel…
Wo war oben?
Mit einem Mal erschrak ich furchtbar, als ein riesiges schwarzes Monstrum vor mir auftauchte.
Ich streckte zur Abwehr den Zauberstab aus, der aber sofort wieder hinunter gedrĂĽckt wurde.
Jetzt erst wurde mir klar: es war Snape.
Riesiges schwarzes Monstrum…passt irgendwie.
Er deutete zu der Richtung, aus der er gekommen war, seine schwarzen Haare trieben gespenstig um ihn herum und die Kiemen an seinem Hals flatterten.
Da also ist oben!
Mein Denken funktionierte nur noch sehr langsam.
Ich deutete auf meine MenschenfĂĽĂźe, auf meine tauben Glieder und dann auf meine Lunge, um ihm klar zu machen, dass ich das nicht schaffte.
Doch was Snape dann tat, war nicht das, was ich erwartet hatte…

Er schwamm mit einem kraftvollen Zug an mich heran, umfasste mit beiden (merkwürdigerweise warmen) Händen meinen Körper und zog mich an sich.
Was er vorhatte? Mich zu wärmen, natürlich. Meine Glieder waren durch das eiskalte Wasser und meine zugegebenermaßen leichte Bekleidung beinahe abgestorben.
Doch was er erreichte, war eine Hitze, die mir die Röte in die Wangen trieb, denn ich hatte (wie schon gesagt) fast nichts an und so nahe war ich Snape noch nie gewesen…
Und was tat dieser verrückte, bescheuerte, geniale Mensch als nächstes?
Er presste seine Lippen auf meine und schenkte mir seinen Atem.
FĂĽr mich allerdings war diese BerĂĽhrung viel mehr als das.
Die Hitze innerhalb meines Körpers schien um das Doppelte zuzunehmen und ich genoss es. Dieses Gefühl…wie hatte ich es vermisst!
Wie hatte ich ihn vermisst…
Zwischen Sauerstoffarmut im Hirn und diesem Vulkanausbruch von GefĂĽhlen bemerkte ich kaum, dass Snape sich langsam in Richtung Ufer bewegte.
Ich klammerte mich an den warmen Körper, krallte mich mit beiden Händen in den Stoff seiner Robe (den Mantel hatte ich unterwandert) und fühlte mich hier in diesem stinkenden, trüben, eiskalten Tümpelwasser wohler als in all den Monaten allein.
40 Monate kenne ich ihn jetzt schon…
40 Monate…
Ich behielt meinen Mund auf Snapes Lippen, als dieser sich zurĂĽckziehen wollte.
Sein Zögern, als ich meine Lippen weiterhin bettelnd auf seinen liegen ließ, erinnerte mich an die Hand der Frau im Pub und ich war mir sicher, dass diese dumme Pute gar nicht erfreut wäre, wenn sie um Snapes momentane Aktivität wüsste.
Der Gedanke lieĂź mich, halbe Slytherin, die ich war, innerlich grinsen.
Und mein Angriff verschärfte sich noch um einiges. Hätte Snape keine Kiemen gehabt, er hätte mit Sicherheit nach Luft geschnappt!
Seine Bewegungen erlahmten ebenso wie meine vorhin, doch aus einem völlig anderen Grund.
Zugegeben, vielleicht schränkten meine um ihn geschlungenen Beine seine Bewegungsfreiheit etwas ein, aber…


Severus:

Sie ist nur verängstigt.
Sie braucht den Sauerstoff.
Immer wieder redete er sich mit aller Macht ein, dass Amys Benehmen nicht auf eine…Sympathie zurückzuführen war, die sie für ihn empfand.
Doch dann, als er sich von Amy lösen wollte (denn mittlerweile sollte sie wirklich genug Sauerstoff haben (A/N:Denkste^^)), gab sie ihn nicht frei. Nein, sie drängte geradezu darauf, weiterzumachen, ihr Mund presste sich auf seinen und er ließ es zu…was hätte er auch tun können?
Severus war trotz aller Selbstbeherrschung auch nur ein Mann. Und dazu noch seit geraumer Zeit in dieses Mädchen ver…
Was denke ich denn da?
Erde an Severus, das ist die Nervensäge Roberts!
Sie ist viel zu gut gelaunt, um es lange mit ihr in einem Raum auszuhalten, viel zu naiv, viel zu unbeholfen, viel zu jung und viel zu…viel zu gut für dich.

Severus hatte Anstrengungen, Amys mehr und mehr fordernden Kuss nicht zu erwidern und stattdessen weiter auf das Ufer zuzuschwimmen.
Er wollte sie loswerden. Er hatte immerhin keine Ahnung, wie lange er sich noch beherrschen konnte. Sie war ihm so nahe…er konnte ihre Haut spüren - sie war eisig, aber trotzdem wunderschön.
Überhaupt fand er alles an ihr wunderschön.
Als sie plötzlich vor ihm aufgetaucht war, während er mit den Grindelohs gekämpft hatte, nur in Unterwäsche und die langen, schwarzen Haare wie ein Umhang um ihren Körper treibend, war Severus versucht gewesen, sie hier und sofort -
Amy legte auf einmal ihre Beine um seine Robe und Severus war mehr als froh, dass das eiskalte Wasser bis auf weiteres Peinlichkeiten verhinderte.
Dennoch konnte er nicht anders, als den Kuss zu erwidern, denn er war nicht mehr drängend, sondern viel eher schon flehend. Er löste sich sanft von ihr und sah ihr in die Augen, wollte sicher sein, dass sie das wirklich wollte und nicht einfach nur aus purer Dummheit tat.
Hätte Severus auch nur die geringste Ahnung von Frauen gehabt, er hätte sofort gewusst, dass es nur wenige gab, die wie Männer ihre Leidenschaft von Gefühlen trennen konnten.
Und er hätte längst bemerkt, dass Amy nicht zu dieser Art Frau gehörte.
Amys Augen leuchteten in einem glühenden, orange-braunen Ton. So unnatürlich, und doch so wunderschön.
Severus sah ihr in die Augen.
Und dann kĂĽsste er zurĂĽck.
Dieses Gefühl…wie hatte er es vermisst!
Wie hatte er sie vermisst…

Amy:

Erst, als unsere Köpfe durch die Wasseroberfläche stießen, lösten wir uns verwirrt voneinander.
Wir schwammen in einem kleinen TĂĽmpel, mehr war von meinem See nicht ĂĽbriggeblieben.
Verlegen löste ich meine Beine von ihm und wir sahen uns an.
Täuschte ich mich, oder strahlten Snapes schwarze Augen dieselbe Hitze aus, die ich immer noch empfand?
„Ähm… entschuldige.“
„Entschuldige!“
Wir fingen gleichzeitig an und verstummten wieder.
Schließlich berührte er mich sachte am Arm: „Du erfrierst gleich! Wir sollten wirklich hier raus!“
Ich nickte stumm und wir schwammen die wenigen Züge hinaus aus dem Wasser. Kaum war ich draußen (und wieder bei vollem Bewusstsein), begann ich zu zittern, dass meine Zähne klapperten.
Dann umfing mich schwarzer Stoff. Snapes Mantel.
„Sev! Jetzt wird er doch nass!“, stieß ich hervor, doch er zog die Augenbraue hoch: „Noch nasser als nass?“
Sofort fĂĽhlte ich mich wohler und kuschelte mich eng in das tropfende, viel zu groĂźe KleidungsstĂĽck.
„Ich sollte mir vielleicht auch mal einen Fledermausmantel zulegen. Die sind doch immer wieder nützlich!“
„Das ist eine Sonderanfertigung. Und er ist nicht aus Fledermäusen gemacht!“, fuhr Snape auf und ich lachte.
„Ich meinte auch eher die Form, du Holzkopf!“
Meine Beleidigung schwächelte ein bisschen, da ich mich bei diesem Kommentar zu ihm umdrehte und ihn anstrahlte.
Meine Laune war so unglaublich gut, ich hätte singen und tanzen können vor Freude.
Merkwürdig, was so ein Kuss alles bewirken kann…
Er war neben mir, ehe ich meine Klamotten erreichte, und hob seinen Zauberstab auf. Jetzt erst fiel mir wieder ein, dass er zum Teil Fischmensch gewesen war.
„Ups, entschuldige bitte! Ich hab das komplett vergessen…“, begann ich, hielt aber stockend inne, als ich die Gestalt bemerkte, die uns aus dem Schatten der Tribüne zusah.
„Nur mal kurz reden…so-so.“
„Lorkan!“, quiekte ich und wusste sofort, was ich jetzt schon wieder falsch gemacht hatte.
„Es ist nicht…wir haben nur…das…“
„Zieh dich lieber erst wieder an, Amy. Dann kommt das Lügen realistischer rüber!“, riet der Vampir mir mit bebender Stimme.
„Er hat recht, Amy - so unglaublich es auch ist“, setzte Snape an und bedachte den Vampir mit einem kalten Blick, „wenn du dir nicht rasch etwas überziehst, liegst du morgen krank im Bett.“
Peinlich berührt nahm ich meine Sachen und verschwand so schnell wie möglich hinter der Tribüne, um mich umzuziehen.
Die beiden unterhielten sich weiter, anscheinend dachten sie, ich könnte sie nicht hören.

„Dich interessiert es einen Dreck, ob sie krank wird, du schmieriger Hund!“, zischte Lork hasserfüllt.
„Ich dachte, in deinem Alter verwendet man solche Ausdrücke nicht mehr“, gab Snape trocken zurück und ich hörte ein Knurren, das mit Sicherheit vom Vampir kam.
„Und nebenbei bemerkt: es interessiert mich sehr wohl. Poppy würde mir das Gesicht zerkratzen, wenn sie wieder über Weihnachten im Krankenflügel liegt.“
„Sie war schon mal da drin wegen dir?“
„Nur um das klarzustellen: ich habe nicht darum gebeten, zum Wassermann verwandelt zu werden! Und daher ist das hier wohl nicht meine Schuld.“
Da musste ich ihm ausnahmsweise mal recht geben.
Ich schlĂĽpfte in die Jeans, nachdem ich mich per Zauberstab getrocknet hatte.
„Ach nein? Warum wart ihr hier draußen? Konntest du nicht im Schloss mit ihr reden?“
Lorkan, eindeutig.
„Nicht, dass es dich etwas anginge, aber ich musste hier etwas erledigen und Amy hat sich angeboten, mitzukommen!“
„NENN SIE NICHT SO!“
Snapes typisches Schnauben erklang: „Wie soll ich sie sonst nennen? Das ist ihr Name!“
„Du weißt genau, was ich meine!“
„Natürlich.“ Der Sarkasmus in Snapes Stimme war unüberhörbar.
Ich zerrte und zog, denn der Pullover wollte nicht ĂĽber meinen Kopf.
„Ich schwöre dir Snape, es wird dir noch leidtun…“
„Was? Sie geküsst zu haben? Das weiß ich. Denn ich werde sie wieder enttäuschen.“
Snapes Stimme war leise.
Ich zerrte an dem Pulli und quetschte meine Stirn durch das Loch.
„Aber merk dir eines, Lorkan: ich werde nicht daneben stehen und zusehen, wie sie ihr Leben ebenso wegwirft wie ihre Mutter es getan hat! Ich werde nicht zulassen, dass Amy sich mit dir einlässt! Und wenn ich sie dafür in einen Keller mit zwanzig Werwölfen sperren muss!“
Nun war Snapes Stimme der drohende Samtton, den ich fĂĽrchtete. Mittlerweile hatte ich wirklich das GefĂĽhl, diese beiden hatten nicht mehr alle Tassen im Schrank.
Ich mich mit Lorkan einlassen?
Mit dem Chef meiner Familie?
Mit meinem Chef?
Jeden Moment würde er Snape aufklären, dass wir nie und nimmer…
„Du wirst es nicht verhindern können! Ich liebe sie!“, fauchte der Vampir in Rage.
Ich blieb stocksteif stehen und konnte mich nicht rĂĽhren.
W-A-S?
„Aber sie liebt dich nicht!“, antwortete Snape mit schneidender Stimme.
Ein bisschen Beobachtungsgabe scheint ihm doch geblieben zu sein…
„Woher willst du das wissen, du Mensch!“, zischte Lorkan und ich hörte Schritte im Schnee.
Seine Worte klangen wie eine Beleidigung.
„Ich weiß es, weil ich weiß, wen sie wirklich liebt“, antwortete der Tränkemeister mit Grabesstimme.
Jetzt bin ich ja wirklich mal gespannt…
Lorkan jedoch unterbrach Snapes Offenbarung mit einem geschnaubten: „Sie liebt dich nicht genug!“
Ich hörte diese Worte so dumpf, als wären sie durch ein Rohr gesprochen worden.
Seit wann bitte liebe ich Snape?
Leider schien das Stimmchen in meinem Ohr nur auf diese Frage gewartet zu haben…
Seit du ihn das erste Mal gesehen hast.
Schwachsinn!, dachte ich wĂĽtend, damals hab ich ihn gehasst!
„Sie liebt doch nicht mich, du Idiot!“, fuhr Snape Lorkan plötzlich sehr scharf an. Es schien, als würde ihn dieser einfache Satz mehr treffen als alle anderen Beleidigungen des Vampirs.
„Sie liebt immer noch diesen Black.“
Black?
„Black?“, fragte Lorkan.
„Black“, bestätigte Snape ruhig.
Ich beschloss, dass es an der Zeit war, einzugreifen. Nicht, dass diese Idioten sich hier noch die Köpfe einschlugen wegen etwas, das längst beschlossene Sache war. Ich liebte Lorkan nicht. Jedenfalls nicht so, wie er es gern hätte. Und verdammt noch mal, es gab so viele Arten von Liebe, da konnte man doch nicht immer alle auseinander halten!
Ich jedenfalls nicht.
Seufzend trat ich hinter den TribĂĽnen hervor auf das Spielfeld, das endlich wieder eins war, und bedachte beide mit einem langen Blick.
Snape begriff sofort anhand meines Gesichtsausdrucks: „Du hast alles gehört.“
Ich stieß die Luft aus und nahm Lorks Hand in meine. Sie war kühl, doch zum ersten Mal waren meine eigenen Hände kälter, da ich gerade einen Tauchgang im Winter hinter mir hatte.
„Lorkan. Er redet größtenteils Schwachsinn“, begann ich ruhig, während Snape die Augenbrauen hochzog und sich wartend gegen das Geländer der ersten Sitzreihe lehnte.
„Ich liebe Sirius Black nicht mehr!“
Meine Augen bohrten sich fĂĽr einen kurzen Augenblick in die schwarzen, ehe ich mich wieder den hellgrauen, nebelartigen zuwandte.
„Aber er hat auch zum Teil Recht damit, dass ich dich nicht liebe…verstehst du, es ist nicht so, dass ich dich hasse oder nicht leiden kann, nein!“, beeilte ich mich zu versichern, während sich der Griff um seine Hand verstärkte.
„Du liebst ihn mehr!“, gab Lorkan zurück und nickte mit dem Kopf zu Snape hin.
Mir schoss die Röte ins Gesicht und ich vermied es, das leise Auflachen Snapes zu kommentieren.
„Nein, es hat nichts mit ihm zu tun! Wirklich! Es ist nur so, dass du…eher sowas wie ein Familienvater für mich bist, alle Vampire tanzen nach deiner Pfeife und du würdest für jeden einzelnen dein Leben geben…ich liebe dich, Lork. Wie meinen eigenen Vater, und das wird mir erst jetzt klar, weil ich nie einen hatte. Und ich danke dir dafür, dass ich durch dich erfahren durfte, was es bedeutet, einen Vater zu haben.“
Gegen Ende musste ich mich stark zusammenreiĂźen, bei dem regelrecht toten Ausdruck in Lorkans blassen Augen nicht zurĂĽckzuziehen.
Ich hatte diesem Menschen (nein, Vampir - was auch immer! -) das Schlimmste angetan und es nicht einmal bemerkt.
Lorkan sah mich an, machte sich mit einer beinahe sanften Bewegung los und legte seine linke Hand vorsichtig auf meinen Kopf, fast so als wäre ich so zerbrechlich wie ein rohes Ei.

„Du bist der wundervollste Mensch, den ich kenne, Amy. Noch nie in all den Jahren meiner Existenz war ein Mensch - und das bist du, egal was alle sagen - so offenherzig, ehrlich und treu den Vampiren gegenüber. Und du hast andere dazu gebracht, uns ebenso anzunehmen, wie du es tust. Selbst Albus Dumbledore begegnet uns jetzt mit Respekt und Freundlichkeit und das ist allein dein Verdienst. Ich habe mich geirrt, was deine Gefühle angeht, aber…das ändert nichts daran, dass du ein würdiges Mitglied der Schatten bleibst. Igor wird dich nicht bekommen, und wenn ich ihm eigenhändig das Genick brechen muss. Das schwöre ich!“
Mir standen die Tränen in den Augen. Ich wusste, dass seine Worte ernst gemeint waren.
Und tief in meinem Herzen wusste ich auch, dass Lorkan nun gehen wĂĽrde.
Ein Vampirältester wie er konnte nicht einfach eine solche Niederlage hinnehmen.
Dazu war er einfach zu stolz.
Vorsichtig lehnte ich mich vor und kĂĽsste ihm beide Wangen.
Er drĂĽckte mir einen Kuss auf die Stirn und wandte sich ein letztes Mal zu Snape um, der uns die ganze Zeit stumm beobachtet hatte.
„Pass auf sie auf!“, verlangte der Vampir ohne die geringste Spur von Groll in der Stimme.
Snape sah ihm lange Zeit in die Augen, ehe er knapp nickte: „Wie immer.“

Schon war der Vampir in die Nacht hinein verschwunden.
„Es tut mir leid!“, schrie ich ihm ein letztes Mal hinterher, meine Stimme hallte durch das Stadion.
Da stand ich nun und hatte den Vampiren gerade ihren AnfĂĽhrer genommen.
Meiner eigenen Familie den Vater entrissen.
Super Amy! Deine bisherige Höchstleistung in Sachen anderer Leute Leben kaputtmachen.
Irgendwann fĂĽhlte ich Snapes Hand, die meine linke Schulter drĂĽckte.
„Lass uns gehen.“
„Schreib du mir nicht vor, was ich tun soll!“, fuhr ich ihn an.
Sofort verschwand die Hand und mir tat es ebenso schnell wieder leid, ihn angeschnauzt zu haben.
Was konnte Snape denn schon dafĂĽr, dass ich anscheinend blind und taub durchs Leben stolperte und nicht mal bemerkte, dass ein guter Freund in mich verliebt war?
Als ich ihn ansah, hatte er die Augenbraue hochgezogen.
„Es…äh…entschuldige. Du kannst ja nichts dafür…“
Er erwiderte nichts, sondern marschierte stumm los wieder hoch zum Schloss.
Seufzend ging ich hinterher, schlug aber nicht den Weg in die Kerker ein, sondern marschierte sofort in meine neue alte Wohnung, wo Albus geduldig am Fenster stand und hinaussah.
Erst, als ich eintrat, wandte er sich um und lächelte, doch sein Lächeln wandelte sich rasch in eine besorgte Miene, als er mein Gesicht sah.
„Amy, was ist los?“
„Ach, nichts. Gar nichts, außer dass ich grade Lorkan von hier vertrieben und damit alle Vampire, die ich kenne, enttäuscht habe.“
Weise blaue Augen blitzten mir entgegen und er bugsierte mich zu meinem grĂĽnen Sofa und setzte sich neben mich.
„Amy, Kindchen“, ausnahmsweise machte mir mein Kosename nichts, „Lorkan und ich haben uns eben lange und ausführlich unterhalten und ich glaube nicht, dass er ohne dich überhaupt noch hier wäre. Er ist ein uralter Kriegsveteran und hat durch Zauberer seine Ehefrau verloren. Er geht uns daher lieber aus dem Weg, aber für dich ist er trotzdem hierher gekommen. Als ich angedeutet habe, dass du dein Herz nicht an ihn verschenken könntest, wurde er…na ja, ungehalten. Er ist hinausgestürmt und ich war beinahe versucht, ihn aufzuhalten. Aber er wusste anscheinend schon, wo er dich suchen musste - Vampire haben ja bekanntlich gute Ohren.“
„Die besten“, pflichtete ich leise bei.
Unbewusst lehnte ich mich gegen meinen UrururgroĂźonkel und sah in den Kamin.
„Glaubst du also, dass er sowieso vorhatte, mich heute zu fragen?“, wollte ich dann leise wissen, worauf Albus nur mit den Schultern zuckte und mich an der Nase traf.
„Au!“
Sofort sah er mich entschuldigend an: „Tut mir leid, hab ich dir wehgetan?“
Ich winkte ab: „Keine Sorge, war ja nicht das Auge! Das hat heute schon seine Portion abbekommen.“
„Wieso das denn?“, fragte Albus neugierig.
„Ach, das war ein blöder Zufall, Snape hat mir mit seiner Nase reingestochen.“
„Tatsächlich? Wie ist das denn passiert?“
Albus` etwas zu schelmisches Grinsen brachte ihm einen strengen Blick ein: „ALBUS DUMBLEDORE! Ich muss doch sehr bitten, was sind das denn für Gedanken!“
Ganz sicher würde ich ihm nichts über unsere Badeeinlage erzählen…
„Gegenfrage: warum bist du so rot wie eine Tomate und lächelst selig vor dich hin?“, gluckste der weise Direktor und zwinkerte: „Keine Angst, dein Geheimnis ist bei mir gut aufgehoben.“
„Was für ein Geheimnis? Ich hab keine Geheimnisse!“, widersprach ich und wandte trotzig das Gesicht ab, wobei ich meine brennenden Wangen hinter einem Vorhang aus schwarzen Locken verbarg.
Gott, wie peinlich! Kann ich nicht einfach im Boden versinken? Ich sollte unbedingt den fast kopflosen Nik fragen, ob er mir Unterricht gibt, der hat dadrin ja Übung…
„Keine Geheimnisse? Amy, du erwartest doch nicht wirklich, dass ich dir das glaube. Außerdem ist dieses eigentlich ein ziemlich offenes Geheimnis. Alle Lehrer haben deine Verliebtheit längst bemerkt, abgesehen natürlich von meinem lieben, naiven Tränkemeister!“
Mir stand der Mund weit offen.
ICH? In SNAPE verliebt?
Genau das, was ich dir ständig sage!, trumpfte meine innere Stimme auf.
„Ich bin nicht in Snape verknallt!“, antwortete ich verzweifelt.
Aber im Grunde ahnte ich, dass es viel mehr war…
Es war immer schon dagewesen, dieses GefĂĽhl.
Wenn ich bei IHM war.
Wenn ich bei IHM war, ging es mir gut, egal, wie schwer ich auch verletzt war oder wie schlecht er mich behandelte.
Wenn ich bei IHM war, fĂĽhlte ich mich immer komplett, so als wĂĽrde ein fehlendes Herzteil wieder eingesetzt.
Wenn ich bei IHM war, schienen sich meine Kräfte zu verdoppeln, allein durch seine Nähe.
Wenn ich bei IHM war, spĂĽrte ich ein Vertrauen, das stark genug war, auch die schwerste Krise zu ĂĽberstehen.
Wenn ich bei IHM war, konnte ich sein, wer ich war: eine quirlige Frohnatur, die viel und gerne lachte, redete und auch gerne mal ihren Kopf durchsetzte, dazu noch unglaublich tollpatschig war.
Wenn ich bei IHM war, dann war ich sogar wunschlos glücklich ohne Luft, ohne Wärme und ohne den Boden unter meinen Füßen…wie ich ja vorhin bewiesen hatte.
…

„Ich bin nicht in Snape verknallt!“, wiederholte ich in völlig anderem, verdutzen Tonfall.
„Ich liebe ihn nur.“
Albus zuckte plötzlich merkwürdig und ich rückte von ihm ab, um zu sehen, was los war.
Er lachte. Erst leise, dann immer lauter, dabei schĂĽttelte es ihn wie Espenlaub und ich bekam langsam Angst, dass er verrĂĽckt geworden war.
Dann plötzlich stand er auf und zog unter seinem Mantel (olivgrün mit lila Streifen, übrigens) ein winzig kleines Kästchen hervor.
„Endlich! Und ich dachte schon, ich würde das hier ewig mit mir herumtragen!“
„Was ist das?“, wollte ich wissen und streckte neugierig die Hand aus.
Der Kasten war warm und schien von innen zu glĂĽhen.
„Das Kästchen ist nur zu öffnen mit dem passenden Schlüssel, Amy.“
„Welcher…Moment! Du hast mir vorletztes Jahr um diese Zeit einen Schlüssel geschenkt, oder?“, rief ich aufgeregt und sprang auf, um ihn zu holen.
„Amy. Warte einen Moment“, bat Albus mich und plötzlich war er wieder so ernst wie eh und je.
Ich drehte mich widerwillig noch einmal um, als mein Onkel erklärte: „In dieser Kiste befindet sich eine kleine Kugel, die man verwendet, um Prophezeiungen darin aufzubewahren. Diese Kugel ist eine ganz besondere. Sie ist am Tag deiner Geburt hier in Hogwarts gefunden worden, doch niemand konnte sie anfassen oder ihr die Prophezeiung, die sie enthält, entlocken. Sie ist wie alle solche Kugeln mit einem Zauber geschützt, um nur von dem gehört zu werden, den sie betrifft. Alles, was man über diese Kugel herausfand, war, dass sie vor langer Zeit von einer aus den Geschichtsbüchern getilgten Persönlichkeit gemacht worden war.“
„Von wem denn?“, fragte ich ungeduldig.
„Du weißt noch, was ich dir über Soraia und deine Mutter sagte?“
„Jede Erbin besitzt die Fähigkeit, Visionen zu haben“, zitierte ich ihn rasch und bohrte nach: „Aber die Visionen müssen sich nicht bewahrheiten und nur Wahrsagerinnen können Prophezeiungen machen, oder?“
„Das ist richtig. Aber Soraia besaß diese Fähigkeit.“
Ich starrte auf das Kästchen in meinen Händen: „Also…ist diese Prophezeiung…von Soraia?“
„Ganz genau. Und nun geh und hör sie dir an. Ich bete derweil mal, dass es ein positives Geschenk ist…“
„Warum gibst du sie mir erst jetzt?“, fragte ich verwirrt.
„Weil du erst dann wirklich die Erbin von Hogwarts wirst, wenn du dein Herz vergeben hast. Und nur als Erbin kannst du die Prophezeiung hören!“
„Dann hättest du sie mir schon mit dem Schlüssel geben können!“, rutschte es mir heraus, ehe ich mir wütend auf die Zunge biss.
Albus schmunzelte: „Aber da warst du noch Schülerin und Severus dein Lehrer…gibt es etwas, dass ich eventuell wissen sollte?“
„Ach was, nein!“, meinte ich schnell, doch er hatte mich durchschaut und wackelte mit dem Zeigefinger: „Sei froh, dass dieser Schulregelverstoß sozusagen schon verjährt ist, meine Liebe! Der arme Severus!“
„Pfffff!“, machte ich laut. „Dein „armer Severus“ hat doch angefangen!“

„Womit habe ich angefangen?“, fragte plötzlich eine vertraute Stimme von der Tür her und ich zuckte - wie immer - zusammen.
„Verdammt, Severus, kannst du nicht einmal anklopfen wie Normalsterbliche es tun?“, wollte ich wissen und mein Onkel verkniff sich sein Grinsen nur mit großer Mühe.
Snape achtete gar nicht auf meinen Kommentar sondern wiederholte mit deutlich drohender Stimme: „Womit habe ich angefangen?“
Albus war es, der mir mithilfe einer indirekten Notlüge aus der Patsche half: „Ich habe eben von Amy gehört, dass du ihr ins Auge gestochen hast, Severus! Das ist aber nicht die feine englische Art!“
„Ich war auch nicht in der Stimmung, um fein englisch zu sein! Und außerdem war das ein Unfall“, gab Snape zurück und funkelte mich an.
„Aber du hast mich zu Fall gebracht!“
„Hast du es mir nicht schon damit heimgezahlt, dass du auf mir gelandet bist?“
„Hört, hört!“, machte Albus.
„Ruhe!“, schnauzte ich, während ich mich wieder Snape zuwandte.
„Was hat dich mehr gestört, mein Gewicht oder das unbekannte Gefühl, eine Frau auf dir liegen zu haben?“, schoss ich ihm wütend entgegen.
Albus verbarg sein Glucksen hinter der Hand, während Snape abwechselnd rot und weiß wurde.
„Ich weiß nicht, woher du dir die Dreistigkeit nimmst, mich mit meiner Erfahrung im Bett verletzen zu wollen, aber lass dir gesagt sein, dass du dir darum keine Sorgen machen musst!“, zischte Snape in seiner giftigsten Tonlage.
„Hört, hört!“, machte Albus wieder.
„Ruhe!“, zischte sein Tränkemeister ihn an.
Mir fiel prompt wieder die kleine Hand auf seiner ein und ich wurde nun auch rot - aber abwechslungsweise mal aus Zorn.
Warum verdammt noch mal musste sich mein Herz auch immer Idioten aussuchen?
„Glaub mir, ich habe wichtigere Sorgen als deine fragwürdigen Talente! Die mich übrigens kein bisschen interessieren!“, fauchte ich.
„Was soll das nun wieder für eine Anspielung sein?“, wollte Snape erzürnt wissen.
„Würde ich auch gerne erfahren!“, gluckste Albus.
„RUHE!“ kam es ihm von beiden Seiten entgegen und er zuckte zwinkernd mit den Schultern.
„Klärt das doch kurz, ihr beiden. Ich gehe mir derweil einen kleinen Likör besorgen, vorhin habe ich einen leckeren im Regal entdeckt... Das heißt, falls du nichts dagegen hast, Amy.“
„Bedien dich, Albus. Du kannst dir auch gerne von den Ingwerplätzchen nehmen!“, stöhnte ich genervt und wartete mit Snape, bis der Schulleiter die Tür zugezogen hatte.
„Was sollte das eben?“, fuhr er mich in typischer Snapemanier an.
„Was sollte was?“
„Meine fragwürdigen Talente, die dich nicht interessieren?“, half er mit zynisch verzogenen Mundwinkeln nach.
Prompt lief ich wieder rot an und suchte nach einer Ausrede.
Snape währenddessen marschierte mit raschen Schritten zum Fenster und sah hinaus.
„Ach, ich weiß auch nicht. Ich komm mir vor wie in der Pubertät. Kann es sein, dass Halbvampire damit später dran sind?“
„So ungefähr 10 Jahre? Unwahrscheinlich!“, kommentierte er trocken, hatte mir jedoch immer noch den Rücken zugewandt.
„Tja, bleiben wohl nur noch die Wechseljahre“, seufzte ich frustriert und zog mir die Stiefel aus.
„Ich tippe eher auf Schwangerschaft!“, knurrte Snape plötzlich und drehte sich zu mir herum.
Der zweite Stiefel landete vor dem Kamin.
„Wie zum Teufel kommst du da drauf??? Hab ich so schlimm zugenommen?“, quiekte ich entsetzt und hastete ebenfalls (auf Socken) zum Fenster, um mich darin zu spiegeln.
Ich sah stinknormal aus, fand ich.
Snape rutschte zwar zur Seite, doch er verdrehte gleichzeitig genervt die Augen: „Nein, aber du bist in letzter Zeit sehr launisch und gibst seltsame und zum Teil beängstigende Kommentare ab.“
„Und woher willst du wissen, wie schwanger sein ist? Warst du schon mal schwanger?“
„Nein, du?“
Wir sahen uns an und einen Moment war ich mir sicher, seine Mundwinkel hätten gezuckt. Ich lachte und versetzte ihm einen Klaps gegen die Stirn, was er tatsächlich ohne zu meckern über sich ergehen ließ.
Ich nickte zur Couch hinĂĽber und er nickte knapp.
Als wir uns setzten, packte Snape endlich aus: „Ich kann insofern einen Vergleich ziehen, weil ich oft bei den Malfoys zu Besuch war, als Narzissa mit Draco schwanger war.“
„Oh! Bei den Malfoys? Wieso ausgerechnet bei denen?“
„Weil Lucius und ich damals…gewisse gemeinsame Verbindungen hatten“, meinte er und winkelte leicht den linken Arm an.
Ich verstand. Sie waren während der Todesserzeit wohl dicke Freunde gewesen.
„Ich hoffe, Narzissa hat den lieben Blondi schön auf Trab gehalten!“, grinste ich schelmisch, doch er schien meine Bemerkung nicht so amüsant zu finden.
Sein Gesicht wurde regelrecht finster.
„Was ist?“, hakte ich nach.
„Immer, wenn Lucius auf Missionen war, musste ich die Zeit bei ihr bleiben. Sie war furchtbar ängstlich! Hat sich an mich geklammert wie eine Schlingpflanze. Der Lord war gar nicht begeistert, dass sie seinen besten Tränkebrauer ständig in Anspruch nahm!“, erklärte Snape und ich verkniff mir ein Glucksen.
„Wetten, du auch nicht?“, riet ich und stellte mir lebhaft vor, wie Snape eine Blondine mit großen, angstgeweiteten Augen am Arm hängen hatte und seine Stirn sich verärgert kräuselte.
Einen Moment maßen mich seine schwarzen Augen: „Nein, ich auch nicht!“, bestätigte er langsam.
„Willst du nie Kinder haben?“, fragte ich neugierig. „Natürlich nur aus reinem Interesse. Nicht, weil ich…na ja, wie auch immer.“
Snape ließ sich Zeit mit der Antwort…entweder, er genoss es, wieder in meiner Nähe zu sein, oder er dachte angestrengt über die Antwort nach. Oder beides?
„Du weißt, dass mich die Kinder auf dieser Schule nur nerven.“
Und manche Erwachsenen auch, dachte ich, sprach es aber nicht aus.
„Aber ich denke bei dieser Frage ist am wichtigsten, mit welcher Frau ich diese Plage ertragen könnte.“
„Zum Beispiel eine Vampirin?“, rutschte es mir heraus und ich biss mir auf die Zunge.
„WAS?“, wollte Snape sofort scharf wissen. „Wie kommst du auf die Idee?“
„Ach nichts, ich hab nur…ach, ist doch jetzt auch egal! Vampire's Session Number 5, sagt dir das noch was?“, beichtete ich und wartete auf den Wutausbruch - der auch prompt kam.
Snape stand auf und sah mit seinem tödlichsten Todesblick auf mich hinunter: „Wie kommst du dazu, mir nachzuspionieren?“
„Dein Kauz ist schuld!“, rief ich und zog den Kopf ein. „Hätte er mir den Zettel mit der Adresse nicht gebracht, dann…“
„MEIN Kauz würde so etwas NIEMALS tun! Er ist ein professioneller Briefträger!“, zischte Snape empört und seine blitzenden Augen ließen mich schlucken.
„Und er hat dich sicher nicht gezwungen, an diesem Datum zu dieser Adresse zu gehen!“
„Ich…“
„Amy, diesmal bist du wirklich zu weit gegangen! Ich bin dir gegenüber wirklich tolerant gewesen (ich verkniff mir rasch das Schnauben), aber NIEMAND wird mich ungestraft verfolgen und ausspionieren!“
Er stand auf und rauschte zur TĂĽr. Ich sprang ihm hinterher und wollte ihn aufhalten.
„Severus…!“
Aber er war schon hinaus. Mein Onkel platzte sorgenvoll herein, denn ich hatte lauter geschrien, als es meine Absicht gewesen war…
„Amy? Was ist denn jetzt schon wieder los?“
In Albus` Stimme schlich sich ein verzweifelter Ton. Offenbar hatte er angenommen, dass mit diesem Tag alles in Ordnung kam.
Langsam ließ ich meine Hand sinken und schüttelte sachte den Kopf. Jetzt hatte ich es schon wieder alles zerstört…alles.
„Es ist…meine Schuld gewesen. Könntest du mich vielleicht allein lassen? Ich bin müde…“, seufzte ich und er nickte sofort.
Doch bevor Albus ging, schenkte er mir noch einen sanften, liebevollen Blick, der mir viel bedeutete. Wenigstens ein Gutes hatte der Tag auf jeden Fall gebracht: mein Onkel und ich hatten uns, ohne es richtig zu bemerken, endgültig ausgesöhnt.
„Denk nur immer dran: ich weiß, dass du ihr euch noch finden werdet! Ihr liebt euch, und das wird dieser Sturkopf irgendwann auch einsehen müssen…“
Ein letztes Zwinkern noch, dann war der alte Mann verschwunden. Doch seine Worte hingen im Raum und ich holte tief Luft.
Ich weiĂź, dass ihr euch finden werdet!
Dieser Satz wurde zu einem Mantra für mich. Ein einfacher Satz, der mir soviel bedeuten sollte…der mich die harten, nächsten Jahre begleiten und mich immer wieder stützen sollte. Der mir beibringen sollte, dass selbst der dunkelste Schatten seinen Ursprung im Licht fand.









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