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Fanfiction

ToAR - Die gejagten Drei - Vampire's Session Number 5

von horizon92

Sodele, Leute...und weiter geht's! Ich will Revieeeeeewwwss! *bettel* Muss ich euch als Autoren denn wirklich immer dran erinnern, wie wichtig das Feedback allen ist, die kein Geld mit ihren Geschichten verdienen??? Kommt schon, Leute! (die Reviewer müssen sich natürlich nicht angesprochen fühlen!)


Kapitel 16
-Vampire's Session Number 5-

Das erste Spiel (Gryffindor - Hufflepuff) reizte mich eigentlich überhaupt nicht, doch meine Pflicht als Patronin und Freundin Harrys wollte ich natürlich nicht vernachlässigen.
Es regnete in Strömen, als ich mich zu den Gryffindors in die Reihen drängelte.
Ron und Hermine begrüßten mich erfreut und ich stellte mich zu ihnen und Hagrid, der glücklicherweise einen ausladenden Regenschirm dabei hatte, unter den drei Halbriesen gepasst hätten - oder wahlweise die halbe Gryffindortribüne.
Madame Hoochs Pfiff ging im Heulen des Windes unter, und bald schon konnte ich die Spieler höchstens als verschwommene rote und gelbe Schlieren am Himmel ausmachen.
Das Wetter war viel zu miserabel, um Quidditch zu spielen!
Schließlich gab Wood sich (klugerweise) als ein verantwortungsvoller Kapitän und bat zur Spielpause.
Ich drehte mich um und wollte von der Tribüne hasten, doch Hermine hielt mich auf: „Wo willst du hin?“
„Ich gehe zu Harry, ihm den Impervius beibringen!“
„Den Wasserabweiszauber? Aber ist es nicht verboten, dass du ihm Beihilfe gibst? Du hast doch Lehrerstatus!“, plapperte sie und folgte mir einfach die Stufen hinunter. Augenverdrehend erwiderte ich: „Ich bin für seine Sicherheit verantwortlich, und weil er mit wasserabweisender Brille wenigstens sehen kann, wohin er fliegt, nenne ich das eher einen überlebenswichtigen Tipp!“
Plötzlich überfiel mich ein so stechender Magenschmerz, dass ich mich keuchend krümmte. Sofort war Hermine neben mir: „Amy! Was ist los? Was hast du denn?“
Ich wusste: es war mein Alarmsignal. Aber warum jetzt? Wo drohte hier denn schon Gefahr?
„Unwichtig! Geh…geh zu Harry, Hermine! Denk dran: Impervius…“
Sie hastete mit zweifelnder Miene davon und ich sackte auf der Treppenstufe zusammen und atmete tief durch.
„Könnten Sie mich vorbeilassen? Sie versperren die Treppe!“, ertönte hinter mir die blasierte Stimme Draco Malfoys. Ich schaffte es nicht, irgendwie zu antworten, sondern rutschte nur stumm zur Seite und er stieg, mit einem verbundenen (und längst wieder geheilten) Arm an mir vorbei.
Der Bauchschmerz war enorm. Nicht ganz so enorm wie bei Quirrell, aber doch sehr stark. Ich stemmte mich am Geländer hoch und sah mich hilfesuchend um, als mir plötzlich, hoch oben auf der Tribüne, der Hund ins Auge fiel.
Sirius.

Ich kämpfte mich nach oben, Stufe um Stufe, eine reine Tortur. Aber ich hatte sie verdient. Wie zum Teufel konnte es sein, dass ich zu blöd gewesen war, ihn zu entdecken?
Diesmal musste ich tun, was meine Pflicht verlangte.
Ihn aufhalten…entlarven…
Der Hund sah in meine Richtung und drehte sich zur anderen Treppe um.
„Amy!“
Remus schob sich in mein Sichtfeld und stützte mich mit seinem Arm. „Was ist denn los mit dir? Du bist ja ganz blass! Hast du Schmerzen?“
„Sirius!“, keuchte ich und deutete auf die höchste Tribüne und Remus drehte sich um…
Die Loge war leer. Der schwarze Hund war verschwunden…schon wieder.
„Was soll das denn, Amy! Findest du das vielleicht lustig?!“, wollte Remus - der sich offenbar sehr erschrocken hatte - wütend wissen.
Die Antwort darauf blieb mir erspart, denn in diesem Moment glitt eine Welle der Kälte über das Stadion und die Geräusche verstummten - selbst der Wind hielt im Heulen inne.
Ich drehte mich fast in Zeitlupe zum Spielfeld um.
Für mich war es gähnend leer. Doch das Gefühl, die Hoffnungslosigkeit, die schlimmen Schmerzen in meiner Magengegend…das alles sagte mir, dass es nur für mich leer war.
Remus und ich stürzten nahezu synchron die Treppen wieder hinunter, Seite an Seite übersprangen wir die Stufen. Remus schrie: „Expecto patronum!“
Sein riesiger Wolf sprang durch die Luft und auf die Dementoren zu. Ich spürte keinen Unterschied, es mussten diesmal sehr viele sein.
„Expecto patronum!“, brüllte ich nun ebenfalls und versuchte, meine Gedanken auf etwas Glückliches zu fixieren.
Mein Hirschkalb war für wenige Sekunden verschwommen zu erkennen, verpuffte aber dann wieder.
Abgelenkt starrte ich auf den Körper, der mit einer Wahnsinnsgeschwindigkeit auf das Spielfeld zuraste.
Harry.
Mein Schrei ging in dem Dementorennebel unter.
Der Wächter tauchte in meinem Sichtfeld auf und starrte mich an. Als ich sprach, wurden mir die Worte in den Mund gelegt.
„Natura nova!“
Der Zauber, den ich unwillkürlich lossandte, schoss mit gleißend hellem, blauen Blitz genau auf das nasse Gras zu. Es war ein Zauber, den ich nie wirklich gelernt hatte.
Die Natur zu zwingen, sich zu verändern, war ein äußerst komplexes Unterfangen und erforderte normalerweise ein sehr hartes Training der Selbstbeherrschung.
Der Rasen wölbte sich unter meinem Befehl wie ein Trampolin, auf dem gerade jemand gehüpft war, und es sammelte sich in dem immer tiefer werdenden Loch sehr viel Wasser, bis das Spielfeld nicht länger ein Spielfeld, sondern ein See war. Inzwischen hatte Albus bereits seinen Phönix-Patronus beschworen und die Dementoren zum Rückzug gezwungen und die Leute auf den Tribünen klammerten sich erschrocken und völlig durcheinander aneinander fest.
Harry fiel genau in die tiefste Stelle meines beschworenen Sees und Albus fischte ihn per Zauberstab heraus und beschwor eine Trage, mit der er - wütender, als ich ihn je gesehen hatte - zum Schloss hastete.
Madame Hoochs Pfiff, der besagte, dass Diggory den Schnatz gefangen hatte, interessierte niemanden mehr. Überall sah ich zermürbte Gesichter, Hermine und Ron schlüpften an mir vorbei und die Treppe hinunter, sie rannten so schnell wie möglich hinter Dumbledore und dem bewusstlosen Harry her.
Ich stand stocksteif auf der Stelle und konnte mich nicht rühren. Das sichere Gefühl, dass meine Selbstbeherrschung dann sofort in sich zusammenfallen würde, hielt mich davon ab, mich zu bewegen. Die Schüler verließen in einem langen, langsamen Zug das Stadion und Professor McGonagall erschuf einige neue Ausgänge, damit niemand dem plötzlich entstandenen See zu nahe kam und womöglich noch hineinfiel.
Plötzlich war nur noch Remus da und streckte den Arm aus. Seine braunen Augen strahlten Bewunderung und gleichzeitig auch Mitleid aus.
„Amy?“
Ich machte einen Schritt und sackte in seinen Armen zusammen.
Remus ließ sich seinen Schrecken nicht anmerken und flüsterte nur verständnisvoll: „Komm, ich bring dich hoch!“
Irgendwie verlor ich das Bewusstsein, kurz bevor wir in die Eingangshalle treten wollten.


Als ich wieder einen klaren Kopf bekam, spürte ich Kopfkissen und eine Couch unter mir. Außerdem war da ein Bein neben meinem Auge.
Ich sah blinzelnd hoch und Remus bemerkte, dass ich wieder unter den Ansprechbaren weilte. Er sah mich an, mit seinen schon jetzt leicht grauen Haaren und den Falten, die so gar nicht zu seinem jungen Alter passten.
„Geht's dir wieder besser?“
Ich überlegte und murmelte dann leise: „Nein.“
„Kann ich verstehen. Es war ein sehr schwieriger Zauber…“
„Es hat nichts mit dem Zauber zu tun“, unterbrach ich seine Ausführungen und setzte mich vorsichtig auf, um ihn anzusehen. So ernst wie selten.
„Remus…ich habe mir Sirius nicht eingebildet. Er war auf der Tribüne!“
„Das ist sehr unwahrscheinlich. Irgendwer hätte ihn gesehen…“
„Oder irgendwer hätte einen süßen schwarzen Köter gesehen! Du kennst doch sein Geheimnis, Moony!“, gab ich heftig zurück und Remus zuckte bei seinem - lange schon vergessenen - Spitznamen zusammen.
Plötzlich war sein Gesicht von Zweifeln verzerrt.
„Denkst du, wir…wir müssen es ihnen sagen?“
„Du würdest damit allen offenbaren, dass deinetwegen damals drei Schüler zu Animagi wurden und du als Werwolf mit ihnen herumgeschlichen bist.“
„Ja, schon. Aber dann wüssten sie wenigstens, nach was sie Ausschau halten müssen…“
„Remus, ich hab dir diese Stelle nicht besorgt, damit du sie wieder verlierst und noch dazu das Vertrauen der Menschen, die dir wichtig sind!“, beschwichtigte ich ihn.
„Aber du hast doch recht, du hast recht! Wir dürfen es nicht verschweigen, es könnte ein wichtiges Detail sein, um ihn zu finden!“
„Ich glaube nicht, dass er sich dadurch auch weiterhin einen Vorteil verschaffen kann, Remus. Nicht, wenn du und ich abwechselnd Wache schieben und auf die Geheimgänge aufpassen.“
Er warf mir einen erleichterten Blick zu.
„Du bist wirklich ein feiner Kerl, weißt du das, Amy?“
„Dass ich ein Kerl bin, ist mir neu!“, grinste ich schwach und stand auf.
„Dafür weiß ich, dass ich jetzt lieber schnell ins Bett sollte, wenn ich nicht nochmal umkippen will. Und das will ich definitiv nicht!“
„Ich bring dich noch runter“, bot sich Remus rasch an und ich ließ es zu. Ein wenig Gesellschaft, um mich vom Grübeln abzuhalten, konnte nur gut tun.


Dieses Jahr kam der Winter recht spät. Erst Mitte Dezember fror der See zu. Ich beschäftigte mich von morgens bis abends: entweder war ich bei Harry, Ron und Hermine oder ich half Hagrid, die besten Tannen für die Große Halle auszuwählen.
So war ich auch am 23. Dezember mit dem Halbriesen im Wald unterwegs und wir unterhielten uns über das Spiel und Harrys Dementorenproblem.
„Der Arme. Er ist immer noch völlig fertig deswegen, dabei ist es doch gar kein Wunder, wenn er jedesmal zusammenklappt. Diese Dinger sind doch wirklich eine Plage!“, schimpfte ich mal wieder.
„Hast Recht. Sogar mir machen die ne Heidenangst. Ich sag dir, die paar Wochen in Askaban letztes Jahr, die haben mir gereicht. Du wirst erst krank und dann wirst du verrückt. Ich habs schon nach ner Woche gespürt, und dabei müsst ich eigentlich ein dickeres Fell haben, so als Halbriese, nich?“
Ich klopfte ihm den Ellbogen: „Hagrid, ich glaube, bei den Dementoren kommt es nicht darauf an, was man ist, sondern, was man schon erlebt hat und vor allem, ob meinen einen starken Geist besitzt.“
„Wahr, völlig wahr. Aber ich kann's einfach nich ertragen, immer wieder den Moment zu erleben, an dem se mich rausgeworfen ham…und an dem mein Dad gestorben is…das is doch furchtbar, nich? Amy?“
Ich war stehengeblieben, vor einem Baum, der alle Nadeln verloren hatte und vollkommen kahl da stand.
„Huch!“, meinte Hagrid. „Du denkst doch nich ernsthaft drüber nach, den in die Große Halle zu stellen, oder?“
Ich schüttelte lächelnd den Kopf. Nein, dieser Baum musste hier stehenbleiben. Immerhin hatte es mit ihm eine besondere Bewandtnis.
Es war die Tanne, die damals - in meinem ersten Jahr auf Hogwarts - mein Enthaarungszauber getroffen hatte. Als Snape mir in den Wald gefolgt war, weil er Angst um mich hatte…
Immer noch grinsend strich ich langsam über die Rinde und durchlebte meine Erinnerung Stück für Stück…

„Sie haben sich doch nicht etwa Sorgen um mich gemacht, Professor?“
„Ganz und gar nicht. Aber ich hatte heute Nacht Aufsicht, und da ich Sie von meinem Wachtposten aus nicht erkennen konnte, bin ich trotzdem hinuntergekommen. Schließlich soll man bei der Wache auf jeden aufpassen, der sich - befugter-oder unbefugterweise - nachts in den Verbotenen Wald wagt. Glauben Sie mir, er heißt nicht umsonst so!“
…
„Das, ähem, das war ein Haarentfernungszauber! Hätte aber nicht gedacht, das er auch so wirkt!“
„Sind Sie sicher, dass Haarentfernung zu den effektiven Verteidigungszaubern zählt, Miss Roberts?“
„Na ja, zumindest wäre jede Art Angreifer durch die fehlende Körperbehaarung ziemlich aus dem Konzept gebracht worden, oder?“

„Amy? Was ist denn los mit dir?“
Hagrids besorgte Stimme holte mich wieder in die Gegenwart zurück. Ich kniete doch tatsächlich am Boden und lachte lauthals über meine damalige Dummheit.
Langsam beruhigte ich mich wieder und kam mir vor wie eine Irre - nicht zuletzt durch Hagrids nervöse Seitenblicke.
„Der dahinten sieht doch gut aus. Was hältst du von dem da?“, fragte ich ihn und deutete auf einen massigen Stamm in etwa drei Meter Entfernung.
„Gut. Den nehmen wir!“, beschloss der Halbriese spontan und ich hatte das eindeutige Gefühl, dass er so schnell wie möglich zurück ins Schloss wollte.

Es war purer Zufall, dass ich Snapes flatternden Mantel bemerkte, als wir aus dem Wald herauskamen. Abrupt hielt ich an und auch Hagrid stoppte und musterte mich fragend.
In mir kämpften die Gefühle. Wenn ich Snape jetzt nachrannte, gab ich zu, dass er mir doch nicht egal war. Wenn ich ihm nicht folgte, ersparte ich mir, ihn mit einer Frau zu sehen (Snape und Schwul kam für mich noch tausendmal weniger infrage als Snape mit Frau) und konnte vielleicht noch einen gemütlichen Abend mit Remus beim Schach verbringen.
Aber dann würde ich wieder die gesamte Zeit darüber nachgrübeln, ob meine Entscheidung richtig gewesen war.
„Kommst du mit dem Baum alleine klar? Ich…muss nochmal nach Hogsmeade!“, hörte ich mich sagen.
„Na klar! Aber…“, begann Hagrid, doch schon hatte ich mich in Bewegung gesetzt und sprintete im Laufschritt den Hügel hinunter.
Als ich das Tor passiert hatte und apparierte, dachte ich nur noch an eine Adresse: Vampire's Session Number 5.

Der unglaubliche Laden, von dem Pince geschwärmt hatte, entpuppte sich als eine schlecht beleuchtete Spelunke voller Kapuzen oder Schleier tragender Leute. Ich stand in der Kälte und starrte durch das Fenster, konnte aber nur wenig erkennen, denn es war zum Teil beschlagen.
An der Schnelligkeit und Eleganz mancher Kunden erkannte ich, dass sie Vampire sein mussten. Doch mich interessierte viel mehr die ganz in Schwarz gekleidete Gestalt in der Ecke, die sich gerade zu einer verschleierten an den Tisch setzte und sich zu ihr lehnte…
Snapes Date war offensichtlich weiblich.
Ich verspürte den starken Drang, dort hineinzurennen und der vermummten Schlampe eine überzubraten - wahlweise auch Snape.
Es fing an zu schneien und ich zog den Mantel enger um mich. Sie sahen nicht wirklich verliebt aus, die beiden…
Plötzlich zog Snape etwas aus seinem Mantel und ich traute meinen Augen nicht.
SNAPE verschenkte etwas?
Das Kästchen war sehr schlicht, eine blutrote Schatulle. Die Frau ihm gegenüber nahm sie an und legte ihre Hand auf seine…
Mein Interesse verflog im selben Moment, als meine Hoffnung zerplatzte.
Ich wandte mich stumm ab und lief ein Stück durch den Schnee.
Die eisige Kälte drang gar nicht wirklich zu mir durch.
Ich sah nur immer und immer wieder die Hand, die sich auf Snapes legte und es tat mir in der Seele weh.
Die Preisfrage war: Warum?
Warum zum Teufel tat es mir so sehr weh, Snape glücklich verliebt zu sehen? Ich kannte nur eine Antwort darauf:
Die blanke Eifersucht. Mir ging es schlecht und ich wollte anscheinend, dass es allen anderen dann auch schlecht ging.
Ich hasste mich dafür.
Und aus irgendwelchen Gründen hasste ich auch Snape.
Beide so verdammt auf uns selbst bezogen.
So unglaublich slytherin.


Es dauerte eine Weile, bis ich mir darüber bewusst wurde, dass ich längst apparieren könnte.
Ich apparierte direkt vor die Drei Besen.
Drinnen erwartete mich die strahlende Brooks mit Billy, den Brüdern Stephan und Stephano und Mikela.
„Da bist du ja endlich! Wir wollen mit dir reinfeiern!“, quietschte die Blonde vergnügt.
Einen Moment war ich verwirrt, bis mir wieder einfiel, dass morgen mein Geburtstag war.
Und meine angestaute Wut entlud sich zu einem ungünstigen Zeitpunkt.
„Wir werden gar nichts feiern, okay? Meine Geburt ist absolut kein Grund zum Feiern. Und ich will auch keine Geschenke, klar?“
Brooks sah mich verwirrt und verletzt an: „Aber…“
„KEINE GESCHENKE, VERSTANDEN?“
Damit stapfte ich in mein Zimmer und schmiss die Tür zu. Im nächsten Moment ärgerte ich mich wieder über die Ähnlichkeit zu Snapes Auftritten. Ich hieb mit der flachen Hand gegen den Bettpfosten.


Lorkan stand in der Tür, bevor ich überhaupt irgendwie abschließen konnte.
Lässig lehnte er sich an den Pfosten.
„Ich will nicht…ich will dich nicht sehen! Verschwinde!“, knurrte ich wütend und ballte hilflos die Fäuste. Er hatte sich von mir noch nie irgendetwas sagen lassen.
Kein Wunder, schließlich war ER der Anführer.
Lorkan trat ganz ins Zimmer und tippte behutsam die Tür an, um sie zu schließen.
„Was ist es diesmal, Amy? Die Angst vorm Altern, die Wechseljahre oder wieder deine alte Halbvampir-Tour?“
Seine Stimme klang nicht höhnisch, aber der Ton gefiel mir trotzdem nicht.
„Nichts davon! Ich will einfach keine Geschenke. Nicht dieses Jahr.“
„Brooks hat einen Mondscheinausflug durch die Londoner Clubs geplant.“
„Sowas lässt sich absagen, Lork!“, gab ich warnend zurück. Ich wusste, dass er an mein schlechtes Gewissen appellierte, doch mittlerweile war ich mir nicht mal mehr sicher, ein Gewissen zu haben.
„Ich will einfach nicht so tun müssen, als würde ich mich freuen, wenn es mir in Wahrheit schlecht geht!“, versuchte ich mich zu rechtfertigen und lehnte mich an den Fensterrahmen. Langsam verrauchte mein Zorn und ließ Platz zum Nachdenken.
Doch Lorks Worte trafen mich trotzdem unvorbereitet: „Es ist wieder Snape, stimmt's?“
„Was? Nein! Was sollte meine schlechte Laune mit dem zu tun haben? Der ist doch…“, stotterte ich und verstummte.
Natürlich durchschaute der Vampir mich, er hatte immerhin ein paar hundert Jahre Übung.
Er trat zu mir und nahm mich mit beiden Händen an den Schultern.
„Ich wünschte wirklich, du würdest diesen Quälgeist vergessen!“
„Wieso? Weil du von mir genervt bist und hier nur noch raus willst oder weil du ihn nicht leiden kannst?“
„Nein. Weil ich dich nicht so niedergeschlagen sehen möchte. Das mussten wir alle schon lange genug.“
„Höchstens ein paar Wochen!“, gab ich grummelnd zurück, fühlte mich durch seine Worte aber doch ein kleines bisschen aufgebaut.
„Nein, Amy, ich meinte das gesamte letzte Jahr!“
„Oh!“
Eine intelligentere Antwort fiel mir nicht ein. Aber Lorks helle Augen bannten meinen Blick.
„Tut mir leid!“, flüsterte ich.
„Du sollst dich nicht entschuldigen, du sollst nur Snape vergessen. Das ist alles, was ich verlange!“, knurrte er und ließ mich los.
„Ich tu mein Bestes, versprochen!“, antwortete ich hohl und er ging aus dem Zimmer.
Ich nahm mir fest vor, morgen einen freien Tag zu nehmen und hier bei den Vampiren zu bleiben, obwohl ich mir dadurch das Festessen durch die Lappen gehen lassen musste.

Diese Nacht träumte ich eine Menge wirres Zeug. Es begann alles ganz harmlos, mit einem Mistelzweig, der plötzlich aus den kahlen Ästen der Tanne im Wald herauswuchs und sich in meinem Haar verfing.
Dann war da Snape, an seiner Seite eine rothaarige, wunderschöne Vampirin mit grünen Augen, die mich laut auslachte. Sie drehte sich mit einer eleganten Bewegung herum und küsste Snape so schamlos, dass ich ihr am liebsten einen Herpeszauber entgegen geschleudert hätte, doch mein Zauberstab war verschwunden.
Die Frau verwandelte sich in Lily, die mich mit harter Miene anklagte: „Du hättest Sirius längst erledigen können! Stattdessen benimmst du dich wie eine feige Verräterin! Du bist kein Stück besser als er!“
„Sie sind ein Wrack!“, meinte McGonagall mit bebenden Nasenflügeln.
„Amy, du benimmst dich wie ein kleines Kind!“, sagte Albus abschätzig.
Dort lag Snape, totenblass auf dem Krankenbett, ich trat näher und streckte meine Hand nach seiner aus…doch eine andere schoss nach vorn und legte sich zärtlich auf Snapes, stieß mich fort in die Dunkelheit und ich konnte nichts anderes tun als zuzusehen.
Ich hörte Snapes Stimme: „Roberts? Ach, die war lästig, aber jetzt ist sie ja endlich weg und wir können die Ruhe genießen…“
Der schwarze Hund lief mit wedelndem Schwanz auf mich zu, als er plötzlich von unsichtbaren Kräften zu Boden gezwungen wurde und jaulend um sich schlug.
Dann stand Lorkan vor mir, seine nebligen Augen kamen immer näher.
„Du hast da was im Haar!“, sagte er. Es war der Mistelzweig. Der Vampir grinste mit spitzen Zähnen und küsste mich zärtlich.
Plötzlich ließ er mich wieder los und das Grinsen verwandelte sich in eine Fratze, beinahe tierisch. Augen, Haare und Gesicht veränderten sich und mit einem Mal stand mir ein völlig fremder Vampir gegenüber, mit gebleckten Zähnen. Triumph blitzte in seinen Augen, als er sich mit mörderischer Gewalt auf mich stürzte.

Ich fuhr hoch und sah mich verwirrt um.
Sanfte Töne schwangen durch das Zimmer und hatten eine ungemein beruhigende Wirkung nach diesem furchtbaren Traum. Als ich den Kopf wandte, saß Fawkes auf dem Kopfteil meines Bettes und gurrte leise.
„Hallo, mein Lieber!“, begrüßte ich ihn und setzte mich auf.
„Danke fürs Wecken!“
Dann bemerkte ich den Brief und das kleine Päckchen, die neben meinem Kopfkissen lagen.
Fawkes blinzelte einmal sanft und verschwand in einer kleinen Stichflamme.

Zuerst riss ich das Päckchen auf: ich konnte es schließlich nicht einfach wieder zurückgeben!
Darin lag ein Bild. Die gesamte Lehrerschaft sah -mehr oder weniger gequält lächelnd - in die Kamera. Da sie erstarrt waren, musste das Foto mit Albus` Muggelkamera aufgenommen worden sein.
Darunter stand: „Frohe Weihnachten und die herzlichsten Glückwünsche für Amy“
Meine Augen suchten das gesamte Bild ab und fanden schließlich Snape in der hintersten Ecke mit starrer Miene und starrer Haltung in die Kamera funkeln.
Seufzend legte ich das Foto beiseite und las den Brief.

Liebe Amy.
Ich hoffe, es war mir erlaubt, dir dieses Bild zu schenken. Mit leeren Händen dazustehen wäre nicht infrage gekommen, immerhin ist es doch das Recht eines Onkels, seine einzige Nichte zu verhätscheln.
Ach, und anbei noch eine Einladung an dich und den netten Vampir Lorkan: Kommt doch heute Abend in deine alten Räume, ich habe sie wieder hergerichtet und du kannst schon morgen darin einziehen. Für heute Abend habe ich mir vorgenommen, meine Vorurteile gänzlich abzustreifen und den Herrn kennenzulernen, der sogar noch älter ist als ich (denn das will schon etwas heißen!) - wenn er denn möchte.
Ich hoffe, du unterstützt uns dabei!
Die besten Glückwünsche und Weihnachtsgrüße
Von deinem sehr alten Onkel Albus


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