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Fanfiction

ToAR - Die gejagten Drei - Alles auf Anfang

von horizon92

FROHE WEIHNACHTEN! MERRY X-MAS! JOYEUSE NOEL!
Und auch ein frohes Neues an alle meine geduldigen, braven Leser.
Es tut mir gaaaanz herzlich Leid, euch so lang zappeln gelassen zu haben, ohne mal bescheid zu sagen. Eigentlich wollte ich jetzt schon vier (!!!) neue Kapitel hochgeladen haben! Aber ein schwerer Schicksalsschlag (*hust* meine Mutter *hust*) hat beschlossen, wir könnten ja mal den Anbieter wechseln, das wäre billiger. Also war eines Tages einfach das Internet weg und ich hatte keine gelegenheit, euch irgendwie vorzuwarnen...

Also noch mal: ein großes SORRY an alle und auch frohes, und erfolgreiches neues Jahr! Haut kräftig in die Tasten!^^
@Iris: an dich ein ganz besonderes Sorry. Sniff! Aber ich war trotzdem fleißig am schreiben, also das hängt schon mal nicht durch. Und ich hab mangas geübt^^
Aber die schönste Nachricht schreib ich dir woanders^^ iiieks!
Und übrigens: Tori kommt zwar wirklich bald, aber noch nicht in den nächsten drei kapiteln. Da wird erst mal wieder viel verändert...
HDGGGGDL
@Lee: Wow, wirklich ein schönes langes Kommi! Ich hab mich gefreut! Jaja, diese Zwei. Et voila, c'est ca! Hier kommt dein weihnachtliches Vorgeschmackkapitel!^^
HDAGGGGDL





Kapitel 15
-Alles auf Anfang-

Hundemüde kam ich mit versehentlich einer Stunde Verspätung am nächsten Morgen durch das Eingangsportal gestapft und gönnte mir erst einmal einen sehr schwarzen Kaffee in der Küche, ehe ich mich auf die Suche nach Harry begab.
McGonagall erwischte ich im Flur vor dem Gryffindor-Gemeinschaftsraum, als sie gerade wieder in Richtung ihres Büros hastete, in heller Aufregung.
„Professor!“
„Amy, bei Merlin, waren wir nicht schon beim Vornamen?“, fragte sie und klang eindeutig genervt.
„Verzeihung, Minerva. Es ist mir etwas peinlich, aber wissen Sie, was Harry gerade für eine Stunde hat?“
Sie stockte kurz, lief dann aber weiter: „Zufällig weiß ich, dass er gerade bei Remus Verteidigung hat. Du solltest dort suchen.“
„Danke dir!“, rief ich und sie verschwand.
Ich sah mich verstohlen um, verwandelte mich in den kleinen Katzenbären und kletterte unter den Vorhängen hindurch auf das Fensterbrett in der Nähe des Portraits der Fetten Dame, wo ich sitzenblieb, um auf das Goldene Trio zu warten.
Nicht lange nach dem Klingeln der Schulglocke hörte ich auch schon die Schüler, die Richtung Gemeinschaftsraum drängelten.
Es war purer Zufall, dass ich einen Gesprächsfetzen auffing, der mich interessierte.
„…wirklich eine Schande, dass die nicht jemand besseren als Ersatz finden konnten, wenn die Fette Dame schon nicht bereit war, zurückzukommen.“
„Du hast so recht! Ich werd noch wahnsinnig, wenn ich diesen blöden Ritter höre! Kämpft mit mir, ihr Schufte! Ohne Mist, irgendwann nehm ich die Herausforderung nochmal an!“
Die Schüler lachten. Ich konnte nicht anders: mit einem Satz sprang ich auf den Boden, als die beiden gerade vorbeigelaufen waren. Es waren zwei Sechstklässler, zu vertieft, um ein kleines, rotes Geschöpf zu bemerken, das in die Schultasche des linken Jungen schlüpfte.

Ich kringelte mich rasch zu einer Kugel ein und lauschte den dumpfen Stimmen.
„Wenn du mich fragst, ist es bloß eine Frage der Zeit gewesen, dass Black hier in Hogwarts eindringt.“
„Ja, stimmt. Der hat ja sogar die Dementoren ausgetrickst. Aber ich frag mich, was der ausgerechnet in unserem Turm gesucht hat. Ist doch echt gruselig, die Vorstellung, dass du schläfst und ein Massenmörder läuft durch dein Zimmer!“
„Hast recht. Aber ein zweites Mal schafft er das auf gar keinen Fall!“
„Wer weiß…der ist gewieft! Kann mir schon vorstellen, dass er nen anderen Weg findet, um hier reinzukommen!“
Die beiden setzten sich und ich landete mitsamt der Tasche äußerst unsanft auf einer harten Oberfläche.
Der Schüler öffnete die Tasche und stieß einen erschrockenen Schrei aus, als ich heraus- und an ihm vorbei die rechte Treppe hochsprang.
„Wow, was zum Henker war denn das für ein Vieh?“, fragte der eine belustigt.
Der andere antwortete nur: „Wahrscheinlich entkommen aus McGonagalls Unterricht, du weißt schon, Verwandlung von Wirbeltieren…“
Außer Sichtweite verwandelte ich mich zurück und öffnete leise die nächstbeste Tür.
Natürlich war der Schlafsaal, den ich betrat, verlassen, doch ich erschrak furchtbar, als plötzlich eine rote Katze von einem der Betten sprang und mich anfauchte. Sofort lag mein Zauberstab in der Hand.
Dann erkannte ich das Monstrum aus dem Tropfenden Kessel.
„Krummbein!“, lachte ich und kniete mich vor den Kater hin, um ihn mit meiner Hand anzulocken. Er kam tatsächlich vorsichtig näher.
„Ja, komm nur, ich tu dir schon nichts!“
Schon schmiegte sein platter Kopf sich warm an meine Handfläche und ich fuhr durch das zerwuschelte Fell des Tieres.
„Hat Hermine dich hier allein gelassen?“
Ja was auch sonst, Amy, soll er vielleicht lieber als Versuchsobjekt in Remus` Unterricht dienen?
Ich hatte mir eindeutig zu viele von Snapes Eigenschaften angewöhnt - Sarkasmus war sein Markenzeichen.
Kopfschüttelnd setzte ich mich auf das nächste Bett und Krummbein sprang mir auf den Schoß, wo er sich genüsslich weiterkraulen ließ.
„Aber er ist ja auch wirklich ein arroganter, unfreundlicher und unsozialer Eisklotz! Er ignoriert die Wünsche der Leute, er manipuliert, er ist über alle Maßen kritisch, er behandelt die Schüler wie Dreck, er respektiert niemanden außer sich selbst und überhaupt!“ Der Kater in meinem Schoß miaute leise, als stimme er mir zu. Ich lächelte und sah ihm in die gelben Augen, die meinen Pantheraugen ähnlich waren.
Fast bildete ich mir ein, dass er mich verstand.
Jetzt geht's wirklich im Kopf los, Amy!
Das war wirklich peinlich. Ich hob das Tier von meinem Schoß und stand auf. Wenn die Schüler gleich kamen und mich hier vorfanden…

Ich belegte mich nicht mit dem Desillusionierungszauber, denn obwohl ich ihn zuweilen so gut hinbekam, dass ich fast unsichtbar wurde, wäre ich im hell erleuchteten Gemeinschaftsraum trotzdem aufgefallen, da mein Schatten nicht verborgen wurde.
Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass die Luft rein war (die beiden Schüler waren wohl in die Bibliothek verschwunden), huschte ich verstohlen wieder aus dem Turm und lief prompt dem Gesuchten in die Arme.
„Amy! Was hast du denn da drin gemacht?“, fragte Harry verdattert und auch Ron machte ein überraschtes Gesicht.
„Nichts, ich…“
„Hast du kontrolliert, ob sich Black hinter meinem Bett verkrochen hat oder so?“, fragte Harry stirnrunzelnd und gab mir damit unbeabsichtigt ein Alibi.
„Nein, ich habe mich mit Krummbein unterhalten, weißt du? Natürlich hab ich kontrolliert, ob die Schutzzauber noch alle okay sind. Immerhin soll ich ein bisschen die Augen aufhalten!“
„Ja, schon gut. Ach so, McGonagall meinte, wenn du dabei bist, habe ich ihre Erlaubnis, heute mit der Mannschaft Quidditch zu trainieren! Sie will den Pokal wohl unbedingt. Also, wie wär's? Hast du Lust, heute Abend zuzuschauen?“, fragte Harry erwartungsvoll.
Ich sah aus dem Fenster, draußen regnete es in Strömen.
„Sicher!“, versprach ich, nicht sonderlich begeistert.
Die beiden Jungen sprinteten hoch in den Schlafsaal, um ihre Zauberkunst-Bücher zu holen, und gemeinsam machten wir uns auf den Weg durch die Flure. Weniger zu Harrys Schutz, als vielmehr zu meiner Ablenkung, immerhin hatte ich ansonsten nicht viel zu tun: weder Unterricht vorbereiten, noch mein Zimmer dekorieren, noch Snape auf den Wecker gehen.
Wenn man vom Teufel spricht, dachte ich augenrollend, als eben jener um die Ecke gerauscht kam und abrupt vor uns anhielt. Ich sah aus den Augenwinkeln, wie Harry und Ron sich kleinmachten, doch die schwarzen Augen waren auf mich gerichtet.
„Roberts“, grüßte er mit emotionsloser Stimme.
„Snape!“, nickte ich kühl. Wir erdolchten uns stumm mit Blicken, ehe Snape sich zu Harry umwandte.
„Ich kann mich nicht erinnern, Sie um Ihre Anwesenheit gebeten zu haben, Potter! Zehn Punkte Abzug für Gryffindor!“
„Wenn man immer nur auf die treffen würde, um deren Anwesenheit man gebeten hat, hätten Sie wahrscheinlich ein sehr einsames Leben, Professor!“, bemerkte ich wütend. Er zog Harry vor meiner Nase ungerechtfertigt Punkte ab? Dann sollte der werte Herr die Konsequenzen tragen.
„Miss Roberts, Ihre liebreizende Art können Sie sich hier sparen. Ich habe mit Potter gesprochen, nicht mit Ihnen, falls das Ihrer vorlauten Ader entgangen ist“, erwiderte mein Gegenüber aalglatt.
Ich hörte Ron nach Luft schnappen. Wahrscheinlich starb er gerade tausend Tode, weil sein absoluter Hasslehrer sich wiedermal völlig daneben benahm.
„Meiner vorlauten Ader ist Ihr herablassender Ton nicht entgangen und sie ist kurz davor, Ihnen mal richtig die Meinung zu sagen!“, knurrte ich. Ohne es zu bemerken, bleckte ich die Zähne, wie auch die Vampire es ständig taten.
Der Tränkemeister zog die Augenbraue empor und wechselte das Thema: „Haben Sie etwas von Lupin gehört?“
„Was sollte ich denn von ihm gehört haben?“
„Wie der Trank ihm bekommen ist, zum Beispiel!“, antwortete Snape und ich wusste, dass er sich das süffisante Grinsen verkniff, denn nun war ich im Hintertreffen. Ich konnte nicht mitten im Flur mit Snape über Remus` Werwolfssache reden, während neben uns Harry und Ron standen - die ja nichts von dem haarigen Problem ahnten, dass ihr Lieblingslehrer hatte.
Snape wusste, dass ich es Remus nicht antun wollte, sein Geheimnis auszuplaudern.
„Ich weiß es nicht. Aber ich nehme einfach an, dass er gewirkt hat!“, gab ich mit sehr deutlichem Halt-jetzt-bloß-die-Klappe-Blick zurück.
„Natürlich hat er gewirkt, Roberts. Immerhin habe ich ihn gebraut!“, ließ Snape mit einem erneuten Emporschnellen der Augenbraue verlauten. Durch und durch arrogant.
Ich sagte bloß: „Sicher kennen Sie den Spruch: Eigenlob stinkt?“
„Das war reine Selbstkritik, Roberts. Im Gegensatz zu Ihnen bin ich nämlich mit dem nötigen Feingefühl in Sachen Zaubertränke gesegnet worden!“, zischte Snape wütend.
„Dann lassen Sie es mich so ausdrücken: An Ihrer ?Selbstkritik` erstickt man!“, gab ich trocken zurück.
Harry und Ron verkniffen sich angestrengt ihr Lachen, während Snape sich mir bis auf wenige Zentimeter näherte und mir ins Gesicht spie: „Das Einzige, woran Sie ersticken könnten, Miss Roberts, ist Ihr anhaltender Redefluss!“
Damit fuhr er herum und schritt den Gang entlang davon, mich stehenlassend wie einen Hund vor dem Einkaufsmarkt.

Ich starrte ihm wütend hinterher und fühlte mich stark an mein erstes Jahr in Hogwarts erinnert.
Mir fielen sogar die Worte ein, die Snape damals für mich gebraucht hatte: „Du nervende Zeitbombe! Der mit dir zusammenleben muss, ist wirklich vom Pech verfolgt!“
„Ähm, Amy? Wollen wir nicht weiter? Die Stunde beginnt in einer Minute!“, riss Harry mich vorsichtig aus den Gedanken.
„Geht ihr doch schon mal, ich muss noch was erledigen!“, gab ich mechanisch zurück und folgte Snape mit schnellen Schritten.
„Amy?“, rief Harry mir nach, und ich hörte Ron seufzen: „Hoffentlich stellt sie nichts Dummes an! Komm schon!“

Ich rannte schließlich regelrecht durch die Korridore, bis ich - wie hätte es auch anders kommen können - gegen einen starren Körper stieß und eine deutliche Holunder-Note einatmete.
„Verfolgen Sie mich etwa? Wie war das nochmal mit Abstand nehmen?“, fragte eine arrogante Stimme mit höhnischem Unterton.
Ich machte rasch drei Schritte rückwärts und bedachte Se…die Kerkerfledermaus mit einem eisigen Blick: „Ich wollte Ihnen lediglich mitteilen, dass Sie sich gefälligst zusammenreißen sollten, wenn wir uns im Flur begegnen!“
„Warum?“
„Weil…die Schüler können uns hören!“
„Ist das nicht genau die richtige Lösung, um diese Gerüchte über uns zu zerstreuen?“, fragte Snape mit angewinkelter Braue.
Ein Wort ließ mich empfindlich werden: „Es gibt kein ?uns`! Es gibt nur ein Ich und…“
„…und ohne mich gäbe es nicht einmal das. Sie sollten besser niemals vergessen, was Sie mir schulden, Roberts“, zischte Snape giftig.
Ich starrte ihn an: „Wie geht das?“, wollte ich unvermittelt wissen und schaffte es, ihn damit zu verwirren: „Was?“
„Wie kann man in nur einem Tag von Freundlichkeit zu Hass wechseln? Wie kann man sich in so kurzer Zeit so leicht um 180 Grad ändern?“
Ich stieß meinen Zeigefinger fest in seine Robe, doch er wich keinen Millimeter zurück.
„Niemand hat behauptet, dass es leicht ist. Aber wenn man genug Übung hat, kann man jedem Menschen das vorspielen, was er sehen will!“, antwortete mein ehemaliger „Freund“ mit deutlich leiserer Stimme.
„Und Übung hast du…haben Sie wohl genug!“, vermutete ich kühl.
„Ja, das habe ich“, sagte Snape nur tonlos und wandte sich ab. Diesmal ließ ich ihn gehen, denn ich musste über seine Worte nachdenken.

Der regelrechte Horror erwartete mich dann beim Mittagessen, als ich von Fred und George an den Armen gepackt und genötigt wurde, in die Große Halle zu gehen. Ich marschierte also zu meinem Platz neben Snape, setzte mich steif und sah stur geradeaus. So stur, dass ich nicht einmal bemerkte, wie das Essen erschien, bis McGonagalls Stimme mich aus meiner Trance riss: „Amy, du willst schon wieder nichts essen?“
„Was?“, fragte ich erschrocken und lief rot an.
Zu allem Unglück hatte auch Albus aufgehorcht und mischte sich nun ein: „Ich mache mir wirklich Sorgen! Du warst schon seit zwei Tagen nicht mehr beim Essen dabei!“
Seine blauen Augen blitzten wissend in Snapes Richtung und ich beeilte mich, zu versichern: „Ich hatte in letzter Zeit unten in Hogsmeade viel zu tun und hatte da genug zu essen, die gute Rosmerta kann es nicht lassen, mich mit allen möglichen und unmöglichen Gerichten vollzustopfen!“
Die Tischrunde lachte fröhlich (mit Ausnahme meines Sitznachbarn Herrn Griesgram) und man widmete sich wieder dem Essen.
Auch ich tat mir nun auf und griff ohne nachzudenken nach der Kartoffelschale, die auf Snapes anderer Seite stand.
Platsch!
Schon lief der Inhalt seines Kelchs über die weiße Tischdecke und hatte sie im Nu weinrot gefärbt.
„Verdammt!“, fluchte ich laut und Snape herrschte mich im selben Moment an: „Sie Trottel!“
Der gesamte Lehrertisch verstummte und alle sahen mehr oder weniger geschockt herüber. Kein Wunder, waren Snape und ich doch vor kurzer Zeit noch so friedlich miteinander umgegangen.
Tja, diese Zeit war definitiv vorbei.
Remus kam mir tapfer zuhilfe - ganz der Gryffindor: „Halb so wild! Das haben wir gleich!“
Mit einem Schwung seines Zauberstabes war die Decke wieder weiß und der Kelch wieder aufgestellt.
„Das kann ich selbst, Lupin!“, fauchte der Tränkemeister prompt und Remus nickte kühl: „Das weiß ich doch, aber…“
„Sparen Sie sich ihre Bemutterung für die Schüler auf!“, unterbrach Snape ihn rigoros.
Ich prustete los: „Also, das sagt ja wohl mal der Richtige!“
„Sie halten sich da raus, Roberts. Wir haben vorhin schon geklärt, dass Sie Ihr Mundwerk dringend zügeln sollten!“
„Mein Mundwerk zügeln? Sie spinnen doch! Was wäre ich denn ohne meine scharfe Zunge?“
„Auf jeden Fall weniger nervig“, antwortete Snape prompt und trieb mich damit wieder zur Weißglut. Remus sah wahrscheinlich den Dampf schon aus meinen Ohren schießen, denn er warf sich erneut todesmutig ins Wortgefecht.
„Und, haben denn schon alle ihre Wetten auf das Spiel nächste Woche abgegeben?“
„Welches Spiel?“, kam es von Snape und mir gleichermaßen harsch.
Remus schien fast ein wenig zu schrumpfen: „Na ja, nächstes Wochenende beginnt die Quidditchsaison…Gryffindor spielt gegen Slytherin…“
Snape schnaubte abwertend, drehte sich aber nicht einmal vollständig zu Remus um.
„Gryffindor spielt gegen Hufflepuff, nicht gegen meine Mannschaft. An Ihrer Stelle würde ich meine Informationen erst auf ihre Richtigkeit hin prüfen, ehe ich Sie in den Raum werfe, Sie unterbelichteter…“
Weiter kam er nicht, denn ich hatte mittlerweile meinen Zauberstab gezogen und drückte ihn gegen seinen Rücken.
„AMY!“, rief Albus empört auf und ich zuckte ertappt zusammen und senkte den Stab wieder.
„Er hat…“
„Das ist absolut irrelevant! Du hast nicht das Recht, meine Lehrer zu bedrohen!“, schnitt mein Onkel mir streng das Wort ab, beließ es aber dabei.
Ich wandte mich zu Remus um: „Ignorier den Tränkepanscher einfach, Remus, das ist die einzige Haltung, in der er halbwegs zu ertragen ist!“
„Seltsam, dasselbe hätte ich auch über Sie gesagt, Roberts“, konterte Snape gelassen.
„Severus, hör endlich auf damit, Amy fertigzumachen!“, ließ Remus nun deutlich schärfer verlauten.
Snape fuhr zu ihm herum, die schwarzen Augen bohrten sich blitzend in die seines Nachbarn.
„Roberts ist zäh, sie weiß mit Kritik umzugehen, im Gegensatz zu Ihnen, Sie Kuschelwolf!“, zischte er so leise, dass Albus nichts mitbekam.
Remus wich das Blut aus dem Gesicht und er stand abrupt auf und murmelte in Richtung des erschrockenen Schuldirektors: „Entschuldigen Sie mich!“
Schon hastete er hinaus. Mir tat er leid, der Arme machte sich immer noch so viele Gedanken über sein angebliches „Monstersein“.
Snape drehte sich wieder zu mir um, allein für seine selbstzufriedene Miene hatte ich nicht übel Lust, ihm den Hals umzudrehen. Doch als er dann auch noch laut kommentierte „Was habe ich gesagt?“, platzte mir endgültig der Kragen.
„Snape, Sie sind so ein verdammtes A…“
„AMY!“, rief Albus wieder laut und erneut verstummte der Rest des Kollegiums und Flitwick quiekte erschrocken auf.
Ich atmete einmal tief durch.
Albus tadelte: „Dieses Wort möchte ich an diesem Tisch nicht hören, wir sind immerhin alle erwachsen!“
„Tut mir Leid, Direktor!“, erwiderte ich mit der Betonung auf dem Titel und fuhr dann fort: „Ich meinte natürlich, dass Professor Snape der Inbegriff der Afteröffnung ist!“
Hagrid war der erste, dessen polterndes Lachen den Saal erfüllte. Flitwick, Sprout und Hooch fielen mit ein und zum Schluss konnte nicht einmal McGonagall ihre Mundwinkel unten behalten.
Snape bildete - verständlicherweise - die große Ausnahme. Seine Miene war so finster wie selten zuvor.
„Wie schön, Miss Roberts, dass Sie, wenn Sie schon nicht Ihren richtigen Job erfüllen können, wenigstens die Tischgesellschaft mit Ihren Ausdrücken erheitern können.“
Damit hatte er meine offene Wunde getroffen, ohne es zu wissen.
Er wusste natürlich nicht, dass ich am Halloween-Abend nicht nur den Dementoren, sondern auch Sirius begegnet war.
„Nur zu Ihrer Information, Professor Oberschlau: ich arbeite sehr hart an Harrys Schutz. Ich lasse ihn, wenn er draußen unterwegs ist, nie aus den Augen. Ich habe mich sogar bereit erklärt, heute Abend meine Zeit für sein Quidditchtraining zu opfern! Und das bei strömendem Regen!“, fauchte ich ihn an.
„Dann wünsche ich Ihnen bei dieser sinnlosen Zeitverschwendung viel Vergnügen!“, gab er zurück und erhob sich vom Tisch, nickte den Lehrern zum Abschied zu, die mehr oder weniger betreten dreinblickten.
„Zeitverschwendung?“, echote ich empört. „Wieso Zeitverschwendung?“
„Weil Ihr geliebtes Gryffindor verlieren wird.“
„In Ihren Träumen vielleicht!“, gab ich gehässig zurück und reckte stolz das Kinn.
Er bedachte mich mit einem gehässigen Blick, ehe er durch den Mittelgang der Halle dramatisch davon rauschte.

Harrys Quidditchtraining lief miserabel. Zusätzlich zu der schwachen Leistung des eigentlich so fantastischen Teams trübte der Dauerregen meine Laune, und als ich schließlich zusammen mit den Spielern in die Eingangshalle des Schlosses trat, waren wir alle durchgefroren. Ich sprach über alle einen Trockenzauber aus, ehe sie sich zum Gryffindorturm begaben.
Zu allem Überfluss war es bereits zu spät, um noch nach Hogsmeade zu laufen (zumal ich seit meinem Erlebnis im Wald großen Respekt vor den Dementoren hatte). Also betrat ich zum ersten Mal seit einiger Zeit wieder meine Kerkerwohnung, doch der Gedanke daran, dass Snape nur eine Wand entfernt war, ließ mich unruhig hin und her laufen.
Erst nach einem merkwürdig leisen Pochen an meiner Tür hielt ich inne und öffnete.
Draußen stand niemand und für einen Moment nahm ich an, dass die Slytherins sich einen Scherz erlaubt hatten.
Dann spürte ich einen Schmerz im linken, nur mit Socken bestückten Fuß und sah hinunter.
„Ulli!“
Tatsächlich, dort auf dem Boden hockte Snapes Kauz und starrte mich strafend an, als wäre ich allein daran schuld, dass er hier sitzen musste.
Verständnislos schnappte ich Ulli den Brief unter den Klauen weg. Wenn Snape mir etwas zu sagen hatte, konnte er selbst klopfen, er war doch direkt nebenan!
Wie ein Kleinkind, dachte ich kopfschüttelnd, während ich Ulli an mir vorbei ins Warme flattern ließ und schloss die Tür wieder, um den Brief zu lesen.
Es schien lediglich eine hastig gekritzelte Notiz zu sein. Und sie klang ganz und gar nicht so, als wäre sie für mich gedacht.

Verstehe. Treffen am 23. Dezember, 22:00 Uhr, VSN 5
S


Verwirrt runzelte ich die Stirn, als Ulli plötzlich angehüpft kam und mir das Papier wieder entriss.
Dann flog der Kleine zum Fenster und klackerte mit dem Schnabel dagegen, bis ich
es für ihn öffnete.
Schon war er in den Himmel geschossen und nur noch als sich entfernender Fleck zu erkennen.
Snape traf sich mit jemandem. Na und? Was ging mich das an?
Ulli schien ein sehr schlauer Vogel zu sein, wenn er mir den Brief zu lesen gab, bevor er ihn abschickte.
Das war doch nicht normal für eine professionelle Posteule! Warum sollte der Kauz das tun?
Und wenn es was mit dir zu tun hat?, flüsterte das Stimmchen in meinem Ohr.
Unsinn. Was sollte es denn mit mir zu tun haben? Geht er meinetwegen zur Agressionstherapie oder was?
Bei der Vorstellung, wie Snape mit geballten Fäusten auf einer schwarzen Ledercouch saß, vor ihm ein Doktor im weißen Kittel, musste ich schmunzeln.
So tief würde er schon nicht sinken.
Trotzdem…neugierig war ich ja schon.
Und noch bevor ich groß darüber nachgedacht hatte, war ich bereits auf dem Weg zur Bibliothek, wo mich eine verwirrte Madame Pince empfing, die gerade hatte abschließen wollen.

„Ich…Verzeihung, ich bräuchte eine wichtige Information und ich dachte, die Bücher könnten mir vielleicht weiterhelfen. Ich habe da mal einen Band gesehen mit Abkürzungen für Magische Orte auf der ganzen Welt…“, erklärte ich rasch und bruchstückhaft.
Die ältere Frau sah mich etwas freundlicher an: „Nun, ich kenne dieses Buch. Nach welcher Abkürzung suchen Sie denn, Miss Roberts?“
-„Na ja, um ehrlich zu sein, ich habe eine Abkürzung, kann damit aber nichts anfangen…“
„Und die wäre?“, wollte sie schon ungeduldiger wissen.
„VSN“, gab ich zu und wartete.
Sie runzelte kurz die Stirn und dachte offensichtlich scharf nach.
„Tut mir leid, ich kenne keine bekannte magische Stätte, auf die diese Abkürzung…“
Plötzlich erhellte sich ihre Miene.
„Warten Sie! Stand da noch eine Nummer?“
Ich kramte in meinem (Gott sei Dank ungeschlagenen) Gedächtnis und nannte ihr die 5.
Sofort begann sie, zu lachen - was ich bei Madame Pince weder zu meiner Lehr- noch zu meiner Schulzeit jemals erlebt hatte.
Mir stand beinahe der Mund offen.
„Ähm…können Sie sich jetzt erinnern…?“, hakte ich ängstlich nach und bekam prompt einen roten Kopf.
„Allerdings, Liebes. Wer immer Ihnen diese Adresse genannt hat, ich empfehle Ihnen, dort unbedingt hinzugehen! Es ist ein fantastischer Club in einer Kleinstadt, nicht weit entfernt von hier, er heißt Vampire's Session Number 5. Und wer immer Ihnen diesen Zettel hat zukommen lassen, er hat sicher Hintergedanken.“
Sie zwinkerte verschmitzt (was bei ihr aussah wie chronisches Lidzucken) und stampfte davon.
Okay. Eines war ganz klar: sie musste etwas anderes gemeint haben, als ich dachte. Snape würde sich niemals mit einer Frau treffen…oder?
Es ging mich ja eigentlich nichts an, was dieser gescheiterte Einzelgänger in seiner Freizeit tat oder nicht tat.
Snape mit einer Freundin?
Ich schnaubte laut. Das war doch absurd! Vollkommen absurd! Snape war der typische Junggeselle: vom Leben enttäuscht, Kellerkind, keine gesunden Hobbies (wie Sport) und Workaholic.
Und wenn? ertönte das Stimmchen in meinem Kopf.
Was würdest du tun, wenn er eine hätte?
Was würde ich tun? Weiterleben, natürlich. Warum sollte es mein Leben verändern, wenn Snape vergeben war?
Diese merkwürdige Vorstellung ließ mich heftig den Kopf schütteln.
Snape mit Frau: das war ein Ding der Unmöglichkeit.
Also, wieso zum Teufel sollte diese Adresse mich interessieren?


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