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Fanfiction

ToAR - Die gejagten Drei - Der Raum der Spiegel

von horizon92

*hust* Es könnte sein, dass dieses Kapitel bei gewissen *hust* Personen (Iris) *hust* einige Augenbrauenhochzieher verursacht. Nun ja, sagen wir einfach mal, ich war gut drauf an dem Tag...xD Viel Spaß!
Ach ja, und Kritik wie immer gerne per Reviews, gell? Ihr wisst ja, wie's geht...


Kapitel 9
-Der Raum der Spiegel-

…
Kaum hatte ich die drei Worte gesprochen, begann ein Reißen und Ziehen hinter meinem Bauchnabel, wie bei dem Transport mit einem Portschlüssel - mit der Ausnahme, dass ich keinen Portschlüssel berührt hatte…
Ich wurde in einen Farbstrudel gerissen und fortgezogen, aus meinem kleinen Zimmer in den Drei Besen, hin zu einem unbestimmten Ziel. Geschockt klammerte ich mich fest an meinen Zauberstab und hielt den Atem an.
Durch die um mich herumwirbelnden Farben wurde mir schwindlig, ich wünschte mir, dass es aufhörte -dann ein grellweißer Blitz, so als ob ich in ein Gewitter geraten wäre - ein Knarzen…

„Huch!“, rief ich erschrocken, als meine Füße unvermittelt den Boden berührten. Prompt knickte ich ein und schlug auf den spiegelnden Fliesen auf… Moment, spiegelnd? Mein Blick glitt hoch und ich besah mir den merkwürdigen Raum. Die Fliesen auf dem Boden spiegelten, die Wände spiegelten, sogar die Decke bestand aus einem großen Spiegel - ich sah mich insgesamt sechs Mal!
Am Ende der langen Halle, in der ich stand, befand sich eine riesige Löwenstatue…und endlich begriff ich, wo ich war: das hier war der Raum der Wünsche in Hogwarts. Aber wie kam es, dass ich einfach so nach Hogwarts gekommen war? Hatte es etwas mit den Worten zu tun, die ich gesagt hatte?
„Der Pfad der Liebe“, sprach ich vorsichtig in den Raum hinein. Mit einem lauten Poltern bewegte sich plötzlich das Maul des steinernen Löwen. Vor Schreck erstarrt, erinnerte ich mich an eine meiner Visionen…die erste, die ich gehabt hatte.
„ES IST GESCHEHEN. LÖWENKIND UND SCHLANGENBRUT. TRETET NÄHER!“
Die Stimme des Löwen war tief und schien aus jedem Winkel des Raums zu kommen.
Ich fragte mich im Stillen, ob ich wohl träumte.
„NEIN, DU BIST HIER, ERBIN VON HOGWARTS“, erklang wieder die Stimme und ich fuhr zurück.
Komm schon, Amy, das ist nichts als ein Zauber. Er tut dir schon nichts!
Zögernd trat ich näher, meine Schritte hallten durch den Raum. Dann stand ich vor dem Löwen und sah, dass jedes Detail an ihm perfekt ausgestaltet war, fast als wäre er lebendig. Die Augen jedenfalls schienen mich anzuschauen.
„Ähm…du…kannst meine Gedanken lesen?“
„ALLES, WAS ICH SAGE, WURDE SCHON GESAGT. ALLES, WAS DU DENKST, WURDE SCHON GEDACHT“, war die Antwort. Ich runzelte verwirrt die Stirn. Alles, was ich gesagt hatte, wurde schon gesagt? Aber ich hatte doch gedacht?
Dann ging mir ein Licht auf. Natürlich! Diese Kammer war anscheinend für die Kinder von Selena erbaut worden. Alle, die hier eintraten, hatten sich vermutlich gefragt, ob sie bloß träumten.
Vielleicht reagierte dieser Steinkoloss auf bestimmte Fragen mit Antworten, die ihm von seiner Schöpferin eingegeben worden waren?
Einen Versuch war es jedenfalls wert. Ich stellte mich vor ihn hin und fragte laut: „Warum bin ich hier?“
„DER URZAUBER LIEGT HIER; VERSTECKTER FLUCH DER VIER!“
Ich runzelte wieder die Stirn. Das wĂĽrde noch Falten geben! Urzauber? Fluch der Vier?
„Was ist der Urzauber?“
„SCHUTZ VON HOGWARTS, SCHUTZ DER GRÜNDER, GEGEN FEINDE, GEGEN SÜNDER!“
Musste dieser Löwe denn unbedingt in Rätseln sprechen, die sich reimten?
Ich seufzte frustriert. Keine Ahnung, was ich hier sollte oder wie ich hierher gekommen war.
„Welche Feinde denn?“
Keine Antwort.
„Wer bist du?“, versuchte ich es erneut.
Ein ohrenbetäubendes Brüllen warf mich um. Hoffentlich waren die Wände schalldicht gehext!
„Entschuldige, Entschuldige! Ich wollte dich nicht beleidigen oder so!“, beschwichtigte ich und rappelte mich wieder auf.
„Zeige mir den Urzauber!“, verlangte ich. Der Stein bebte.
„DEN ZAUBER WECKEN KANN NUR DER, DESSEN HERZ FREI VON BEGEHR!“
Verdammt, was soll ich eigentlich hier?
„Ich kann ihn nur sehen, wenn ich ihn nicht haben will? Das ist doch bescheuert!“, schimpfte ich mit dem Stein, doch der interessierte sich nicht dafür.
Frustriert setzte ich mich in das offene Maul des Löwen - und erschrak furchtbar, als das sich plötzlich bewegte.
Schnell sprang ich wieder auf, bevor die steinernen Zähne mich zermalmten.
Mit einem Mal erschien der Stein noch viel lebendiger…er gähnte!
Ich schrie auf, als er plötzlich auf die Füße kam und mich aus trüben Augen anstarrte.
„Wer bist du, dass du mich in meinem tausendjährigen Schlaf störst?“
Auch die Stimme hatte sich verändert. Sie klang jetzt menschlicher und streng. Außerdem kam sie eindeutig aus dem Maul des Löwen.
„Äh..ähmm…“, stotterte ich zutiefst verwirrt. Warum konnte ich nicht einfach in meinem Bett liegen und schlafen?
„Erkläre dich, Menschlein!“, forderte der Löwe nun mit einem finsteren Knurren.
„Amy…mein Name ist Amy!“, rief ich ängstlich.
„Amy? Was soll das denn für ein Name sein?“ Ein tiefes, abgehacktes Geräusch erklang und mir stand der Mund offen vor Erstaunen: der Steinlöwe lachte!
„Eigentlich heiße ich auch Amilia-Selena Roberts-Gryffindor, aber das ist mir zu lang“, gab ich etwas beleidigt zurück.
Der Löwe stoppte aprubt und musterte mich.
„Gryffindor? Selena Gryffindor, sagst du? Hmmm…Selena hatte zwar rote Haare, aber du besitzt tatsächlich eine gewisse Ähnlichkeit. Zumindest mit ihrer Tochter Soraia. Ja, du wechselst auch die Augenfarbe!“
„Ähm…darf man fragen, wie ich hierher komme und wer du bist?“
Der Löwe ließ sich mit einem Rumms wieder auf seine Vorderpfoten fallen, sodass ich schwankte, denn der Boden bewegte sich.
„Man nennt mich Wächter. Aber eigentlich bin ich nichts anderes als ein Wasserspeier in der Form eines Löwen, jedoch mit etwas anderen Eigenschaften. Und du darfst mich fragen, was du willst, solange es nicht als Beleidigung gelten könnte. Warum du hier bist, solltest du selbst wissen!“
„Ich habe gar nichts gemacht, und plötzlich bin ich hierher geportet worden!“
„Hast du gar nichts gemacht, oder denkst du nur, du hättest gar nichts gemacht?“, stellte mir der Wächter eine Gegenfrage. Ich runzelte missbilligend die Stirn.
„Ich hab bloß ?Pfad der Liebe` gesagt…“
„AHA! Mal sehen…wo haben wir das denn schon einmal gehört?“, fragte mich der Löwe und - ich traute meinen Augen nicht - zwinkerte.
„Na ja, an meiner Einteilung, aber…“
Plötzlich, ohne, dass ich etwas tat, erwachten die Spiegel an den Wänden zum Leben. Erschrocken fuhr ich herum und erinnerte mich an meinen ersten Besuch in diesem merkwürdigen Raum.
Ein Bild manifestierte sich…
Der Sprechende Hut im Lehrerzimmer, die Lehrer standen alle abwartend da und hatten eine Art Gasse gebildet, um mich selbst - und Snape hinter mir - vorbeizulassen.
Meine Einteilung! Der Sprechende Hut sang nur fĂĽr mich ein kleines Lied, das ich nie vergessen hatte:

In eines der Häuser
Teil ich dich nun auf.
Doch sieh dich gut vor
Und achte darauf:
Dein Ahne, er weiĂź ganz genau,
Ob Schlangenzung' ob Löwenklau,
Gleich welches du davon wirst wählen
Stets wird dich die Frage quälen!
Bis in alle Ewigkeit:
Hatte ich Recht, ging ich zu weit?
Nur einen Ausweg kann ich dir nennen:
Lerne den Pfad der Liebe erkennen.
Die Ravenklaws mit Hirn
Solln dich nur verwirrn;
Die Hufflepuffs mit GĂĽte
sind nicht dein GemĂĽte.
Dein Herz wird entscheiden,
SchlieĂź ab mit dem Leiden,
die Schlange ist listig, der Löwe hat Mut,
Hör auf den alten, Sprechenden Hut.

„Ja, ja, die Szene kenn ich schon!“, meinte ich ungeduldig, als das Bild wieder verblasste, und drehte mich zu dem Löwen um…doch der war wieder erstarrt.
Vielleicht hatte er mir einfach zeigen wollen, wie diese Spiegelmagie funktionierte? Ich erinnerte mich an ein Muggel-Märchen, dass ich als kleines Kind einmal gelesen hatte: Schneewittchen. Da hatte die böse Stiefmutter auch immer diesen komischen Spiegel gehabt.

Scherzhaft stellte ich mich vor die Wand und sagte: „Spieglein, Spieglein an der Wand, zeige mir…“ Ich überlegte. Wer könnte denn das Schneewittchen sein? Dann fiel mir die Beschreibung ein: Haare so schwarz wie Ebenholz…
„Zeige mir Snape!“, befahl ich grinsend.
Plötzlich trübte sich das Glas und ich sah in einen dunklen, unordentlichen Kerker hinein. Mein Mund klappte erneut auf. Es schien, als hätte ich herausgefunden, was dieser Raum der Wünsche bezweckte…
Inmitten des Kerkerraumes, den ich sah, stand ein großes Himmelbett. Die Vorhänge standen offen und ich sah einen Arm hervorlugen.
Grinsend wünschte ich mich näher heran und der Spiegel erfüllte mir den Wunsch. Nun stand ich praktisch neben dem Bett und schüttelte ungläubig den Kopf.
Dort lag der Tränkemeister; auf den völlig zerwühlten Laken und vollständig angezogen, abgesehen von seinem Mantel und den Schuhen. Er schnarchte leise und warf sich hin und her wie in einem schlimmen Albtraum.
„Nein“, murmelte er mit rauer Stimme. Es klang so verletzlich! Ich wünschte mir plötzlich, dass ich ihn nicht angeschrien hätte.
Warum musste ich so ĂĽberreagieren, bloĂź weil er mich kritisierte?
„Bitte!“, keuchte Snape und fuhr herum, schlug mit dem Arm beinahe sein Buch von der Bettkommode.
„Tu ihr nicht weh!“
Ich wollte ihn so gern trösten, ihm so gern sagen, dass alles in Ordnung war…
„Nicht! Lily, nein!“
Er knurrte.
Armer Kerl. Armer, armer…
„Lily…ich…liebe…dich“
Ich wich zurĂĽck und stolperte ĂĽber meine FĂĽĂźe.
…
Lily?
…
Potter?
…
Deswegen hat er vorhin so empfindlich reagiert…deshalb hasst er Harry so sehr…
Ich hatte wirklich genug gesehen. Rasch drehte ich mich um und sah mich nach dem Ausgang um. Eine Tür erschien auf der gegenüberliegenden Seite des Löwen und ich trat hindurch und fand mich im siebten Stock von Hogwarts wieder.

Na super.
Wie sollte ich jetzt noch über das Gelände von Hogwarts gelangen, ohne von Dementoren aufgehalten zu werden? Gar nicht. Ich musste wohl hier bleiben, in meinem Kerker-Apartement.
Widerwillig machte ich mich auf den Weg und traf im dritten Stock auf Filchs dämliche Katze, die mich anfauchte.
„Verschwinde, oder ich hex dich ins nächste Jahrtausend!“, zischte ich schlecht gelaunt zurück, woraufhin sie sich tatsächlich trollte.

Lily Potter. Snape liebte Lily Potter. Noch so ein abstruses Geheimnis, mit dem ich fertigwerden musste. Ja, sicher. Ich hatte es damals schon vermutet, dass Snape für sie geschwärmt hatte. Aber nie hätte ich damit gerechnet, dass seine Gefühle noch immer anhielten, obwohl Lily…obwohl sie…tot war.

Sie ist tot, Amy. Entspann dich. Snape wird sich schon wieder beruhigen…
Ich lief in die Kerker und fing sofort an, zu frösteln. Verdammt, warum waren hier auch Heizungen ein Fremdwort?
Ich beschleunigte die Schritte, um möglichst schnell in mein Zimmer zu kommen…bis ich vor Snapes Wohnungstür stehen blieb. Sollte ich nicht vielleicht kurz Entschuldigung sagen? Ich hatte ihn schließlich als einen hinterhältigen Ex-Todesser beschimpft…Das war nicht sonderlich nett gewesen.
Andererseits - wenn ich ihn um ungefähr vier Uhr nachts aufweckte, würde er trotz entschuldigen nicht sehr begeistert sein…
Egal! Er hat gemeint, ich soll mich wie die alte Amy verhalten, und die alte Amy wäre ohne Zögern hereingeplatzt!
Ich klopfte laut an. Hinter der Tür rührte sich nichts…doch dann fiel mir ein Trick ein, obwohl ich damals schwören musste, ihn zu vergessen…
Ich lief ein StĂĽck den Gang entlang zurĂĽck, bis ich vor einer unscheinbaren, fleckigen TĂĽre stehenblieb und mich vorbeugte.
„Evans!“, flüsterte ich der Tür zu, die sofort aufsprang.
Leise betrat ich den Raum dahinter, Snapes Vorratskammer, und sah mich nach einer Tür in seine Wohnung um. Ich wusste, dass sowohl Büro und Labor, als auch Labor und Wohnung und Labor und Vorratskammer miteinander verbunden waren, also musste ich irgendwie zu Snape kommen können.
Nach ungefähr zehn verwirrenden Minuten, in denen ich durch verschiedene Türen in verschiedene Räume gelangte, traf ich endlich die richtige und sah mich im Licht meines Zauberstabes um. Offenbar war ich in einer Art Flur gelandet, den man durch Snapes Wohnzimmer erreichen konnte und an dem sein Bad, seine Vorratskammer (durch die ich gekommen war) und sein Schlafzimmer sich aneinanderreihten.
„Severus?“, flüsterte ich leise und kam mir wie ein Einbrecher vor.
Ich öffnete seine Schlafzimmertüre, die ohne Knarzen aufschwang. Mit einem leisen Nox erlosch meine Zauberstabspitze, denn durch ein verzaubertes Fenster drang das sanfte Leuchten falscher Sterne. Das Himmelbett ohne Geräusche zu erreichen, erwies sich als äußerst heikel, denn auf dem Boden lagen Umhänge, Schuhe, Socken und Teppiche verteilt - die Teppiche waren wohl Absicht.
Dann stand ich neben dem Schlafenden und sah zärtlich auf ihn herab. Er sah einfach…niedlich aus!
Wenn er meine Gedanken jetzt gelesen hätte, wäre ich tot!
Die schwarzen Haare hingen quer über sein Gesicht, sodass nur die Spitze seiner Hakennase herauslugte, die Arme und Beine waren weit vom Körper abgespreizt…
Ich setzte mich vorsichtig auf den Rand und beobachtete, wie seine Brust sich langsam hob und senkte…anscheinend hatte er seinen Albtraum überwunden.
Ein sanftes Leuchten lenkte meine Aufmerksamkeit auf meinen Zauberstab. Plötzlich wuchs aus dessen Spitze ein Nebelbild hervor und schlängelte sich langsam zu Snapes Gesicht. Es schien in sanft an der Wange zu streifen, denn er rührte sich im Schlaf und knurrte leise. Rasch legte ich den eigensinnigen Stab beiseite, um weitere Aufweckversuche zu verhindern.
„Blödes Ding!“, murmelte ich und sah wieder zu Snape, dessen Augen ich nicht sehen konnte.
„Entschuldige“, flüsterte ich leise.
„War eine miserable Idee, hier einzudringen, nur um Verzeihung zu sagen…“


Severus:

Da stand sie…er musste nur noch drei Schritte machen…drei Schritte…sie war zum Greifen nah…
„Severus…“, erklang plötzlich eine sanfte Stimme. Doch es war nicht Lilys Stimme, die ihn zu sich rief. Lily stand einfach nur da und sah ihn an, das Gesicht eine Maske der Gleichgültigkeit. Wer hatte ihn eben gerufen? Wer…
„Entschuldige. War eine miserable Idee, hier einzudringen, nur um Verzeihung zu sagen…“
Severus öffnete die Augen und lauschte in die Dunkelheit. Ich wusste, dass er aufgewacht war. Aber warum zum Teufel hörte er trotzdem immer noch, wie jemand zu ihm sprach? Er spürte die zerwühlten Laken unter sich und wurde sich langsam bewusst, dass er in voller Montur auf seinem Bett lag…in einer mehr als peinlichen Position.
Severus erinnerte sich daran, wie er nach dem Streit mit Amy aufgewĂĽhlt hierher gerannt war und sich einfach schlafen gelegt hatte. Der Streit. Amy.
Langsam wurde sein Gedächtnis klarer. Die leise Stimme neben seinem Bett, die er nun identifiziert hatte, sprach erneut mit ihm.
„Ich hab die Nerven verloren. Und ich bin ja selbst nicht stolz auf das, was ich gemacht habe. Eigentlich wollte ich dich gar nicht anschreien. Ich glaube, ich hab überreagiert.“
Allerdings, das hast du!, dachte Severus säuerlich, blieb aber stumm liegen.
„Aber wie konntest du auch nur eine Sekunde lang glauben, dass ich Harry lieber mögen würde als dich? Das ist sowas von…hammelig blöd!“ Severus fühlte sich auf einmal gar nicht mehr so schlecht, gar nicht mehr so wütend…obwohl ihn Amy gerade als hammelig blöd bezeichnet hatte.
Dann ihre Finger auf seiner Wange. Sie schoben vorsichtig die Haare zur Seite. Er musste den Impuls unterdrücken, ihre Hand festzuhalten. Sie sollte ihre Finger von seinen Haaren lassen, das hatte er ihr schon tausendmal erklärt!
Rasch schloss er seine Augen, als die Haare von seinem Gesicht fielen.
„Wir Frauen sind ja nicht alle Lily!“, erklärte Amy ihm leise. Severus stockte. Wie…?
„Ach, Sev. Du naiver Kerl, sie ist doch längst weg. Sie ist längst unerreichbar. Hör auf zu klammern!“
Seine rechte, im Dunkeln liegende Hand ballte sich zur Faust. Was wusste sie schon? Warum war Amy ĂĽberhaupt hier und redete mit ihm? Was machte sie in seinem Schlafzimmer?
Er hörte ein unterdrücktes, aber dennoch gewaltiges Gähnen.
„Ich glaube, ich muss jetzt mal gehen…wäre ja noch schöner, wenn ich hier einschlafe…“
Warum eigentlich nicht? fuhr es Severus durch den Kopf, und im nächsten Moment wollte er sich am liebsten selbst martern.
Was bist du denn fĂĽr ein Idiot? Sie wĂĽrde nicht hierherpassen, in diesen dunklen Kerker. Das ist doch kein Ort fĂĽr sie!

Severus erstarrte, als er plötzlich ein leises Plumpsen hörte und fühlte, wie sich etwas an seine Beine schmiegte. Er wagte einen kurzen Blick unter den Lidern hindurch.
Da lag Amy, Augen geschlossen und flach atmend, direkt neben ihm…nur ein paar Zentimeter trennten die beiden.
Verschlafen setzte Severus sich auf und sah sie an.
„Amy?“
Keine Reaktion.
„Roberts! Sofort aufwachen!“, bellte er versuchsweise. Sie rührte sich immer noch nicht.
Langsam wurde es ihm unheimlich.
Er tastete nach ihrem Puls, wofĂĽr er erst einmal ihre ellenlangen Haare zurĂĽckschieben musste. Sie lebte, daran gab es keinen Zweifel.
Aber was war mit ihr passiert?
„Verdammt, wach auf!“, fuhr der mittlerweile doch recht nervöse Tränkemeister sie an und schob einen Arm unter ihren Rücken, um den Oberkörper anzuheben.

Mit einem Mal schlug sie die Augen auf und grinste triumphierend: „Ha! Erwischt!“ Dann fing sie an zu lachen, dass Severus das Vibrieren noch in seinen Armen spürte.
„Ich wusste doch, dass ich deine Augen gesehen hab!“
Er knurrte sie an, doch Amy beachtete das nicht weiter, sondern fiel ihm plötzlich auch noch um den Hals und drückte sich an ihn.
„Ich würde sagen, jetzt sind wir quitt! Ach und übrigens: ganz schön durchtrieben, einfach so zu tun als würdest du schlafen!“
„Amy! Das war nicht lustig! Du hast mich…“
„Zutode erschrocken? Siehst du, das ist nicht schön! Sag ich dir schon die ganze Zeit!“
„Hättest du jetzt endlich die Güte, mich loszulassen? Ich bin kein Kuscheltier!“, brummte Severus geschlagen. Diese Frau brachte ihn immer wieder fast um den Verstand.

Amys Augen strahlten in einem dunklen Blauton.
„Verzeihst du mir?“
„Was genau? Deine Überreaktion vorhin, dein Eindringen in mein Schlafzimmer oder deine Schauspielerei gerade?“, wollte Severus mit hochgezogener Braue wissen. Er vergaß keinen Moment, dass Amy gerade sozusagen auf seinem Schoß saß.
„Ähm…alles?“
Ihre Augen wurden groĂź und bettelnd. Severus Braue blieb, wo sie war.
„Hmmm…nicht ohne eine Gegenleistung.“
„Die da wäre?“ Jetzt verschränkte sie misstrauisch die Arme vor der Brust.
„Du bist dir doch im Klaren darüber, dass du in meinem Schlafzimmer sitzt?“
„Schon…“
„Und zusätzlich auf meinem Bett?“
Langsam wechselte ihr Blick von ungläubig zu empört.
„Worauf willst du hinaus?“
Severus grinste verschlagen.
„Ist das wirklich so schwer zu erraten?“
„Severus Snape!“, rief Amy laut aus und er musste sich stark zusammenreißen, um nicht zu lachen.
„Ich bin doch keine…keine Lebedame!“
Das Gesicht des Slytherin war die Unschuld in Person: „Ach, ziehen nur die sich ihre Schuhe aus, wenn sie in fremden Betten sitzen?“
Einen Augenblick sah ihn Amy mit einem herrlich verblĂĽfften Ausdruck an, dann lachte sie und streifte sich die hohen Sandalen von den FĂĽĂźen.
„Slytherin durch und durch, mein Lieber!“ Nun konnte nicht mal mehr er selbst an sich halten und lachte ihr ins Gesicht.
Einen Augenblick später runzelte er die Stirn: „Ich habe wohl wirklich mehr getrunken, als mir guttut…du sitzt hier auf meinem Bett und anstatt dich rauszuwerfen, lache ich!“
„..und du machst Witze!“, fügte Amy noch hinzu und zwirbelte spielerisch eine lange schwarze Locke um ihren Finger.


Amy:

Da war er wieder, dieser wundervolle, tiefe Bariton von Snapes Lachen. Ich liebte es, ihn lachen zu hören - es kam selten genug vor.
„Am liebsten würde ich bis ans Ende meiner Tage in deinem Schlafzimmer sitzen...“, bemerkte ich grinsend, wurde mir erst dann der Doppeldeutigkeit dieses Satzes bewusst und lief hochrot an, als ich Snapes durchtriebenes Grinsen sah.
„Äh, ich meinte natürlich nur, weil du dann freundlicher zu mir bist!“, rettete ich mich rasch.
„So? Ich bin immer freundlicher zu dir als zu normalen Leuten!“
„Ach, ich bin also nicht normal?“
„Amy, Amy. Man könnte dir alle deine Macken und Stärken und Besonderheiten nehmen...aber für mich wärest du trotzdem nicht normal!“, sagte er sanft. Und diesmal war sein Ton nicht gefährlich sanft, sondern einfach nur sanft.
Mir gefiel er.
„Das ist das Goldigste, das du je zu mir gesagt hast!“, schnurrte ich und konnte mich nur mit Mühe beherrschen, nicht noch dichter an ihn heranzurücken.
„Ich bin nicht goldig!“, ertönte die beleidigt-protestierende Stimme Snapes über mir, während mein Kopf sich - wie bei Remus - an seine Schulter lehnte.
„Sei lieber froh, dass ich so gnädig war und nicht putzig gesagt habe!“, kicherte ich leise.
„Freches Gör!“
„Brummbär!“
„Wie bitte?“ Er lachte kurz und rau auf, sodass es mich leicht schüttelte, da sein Körper sanft vibrierte.
„Brummbär!“, wiederholte ich in trotzigem Tonfall. Mir war auf die Schnelle keine bessere Beleidigung eingefallen.
FĂĽr kurze Zeit herrschte Stille, in der jeder seinen eigenen Gedanken nachhing.
Es war keine unangenehme Stille.
Mit einem Mal wurde mir erschreckend bewusst, dass ich eigentlich wirklich nicht mehr gehen wollte...
„Weißt du noch? Als du mich in meinem ersten Jahr in dieses Riesenkellergewölbe entführt hast?“
Er brummte nur, ich deutete es als Ja.
„Und ich habe dich gefragt, ob ich mir Sorgen machen müsste, dass du mich in dein Schlafzimmer entführst, weil am Rand ein Sarg stand?“
Er knurrte: „Komm zum Punkt, ich habe nicht so ein Wortgedächtnis wie du!“
Ich lächelte leise vor mich hin.
„Du hast geantwortet: Wenn ich Sie in mein Schlafzimmer entführen würde, haben Sie keine Zeit mehr, sich Gedanken über irgendwas zu machen!“ Ich ahmte seine drohende Stimme so geschwollen nach, dass er ein Stück von mir abrückte und mich strafend ansah.
„Und, was genau willst du damit andeuten? Immerhin habe ich dich nicht entführt...genau genommen habe ich dich nicht mal hergebeten. Du bist von selbst gekommen!“
„Mensch, Sev, das war doch keine Anspielung!“, beschwerte ich mich kopfschüttelnd.
Plötzlich ertönte ein Klopfen an der Tür und wir beide sahen uns höchst erschrocken an. Severus sprang auf: „Hinter mein Bett!“, befahl er zischend und ich wollte dem gerade nachkommen, als ein kräftiger Zug am Kopf meine Flucht behinderte.
„Autsch! Du stehst auf meinen Haaren“, beschwerte ich mich laut.
„Scccht!“, machte er und ließ mich frei.
„Was hast du sie auch so lange w...“
„Severus? Severus? Schläfst du schon?“
Albus Dumbledore! Früher oder später würde ich den alten Mann nochmal umbringen. Der alte Mann hatte das schlechte Timing regelrecht gebucht!
Severus schien ähnliche Gedanken zu haben.
Was war das auch für eine dämliche Frage? Es war immerhin schon nach vier Uhr!
Nachdem der Tränkemeister sich vergewissert hatte, dass ich nicht mehr zu sehen war, antwortete er knurrend: „Jetzt nicht mehr!“
„Kann ich reinkommen oder...“
„Meinetwegen!“
Die Tür ging quietschend auf und ich legte mich auf den Bauch und kroch bis zum Fußende des Bettes, wo ich um die Ecke spähen konnte.
Albus war ebenfalls noch angezogen, aber...was zum Teufel machte er im Schlafzimmer seines Angestellten?


„Gut, dass du wach bist, mein Junge“, seufzte er erleichtert. Snapes Gesicht konnte ich nicht einsehen, aber der säuerliche Ausdruck darauf war gut vorstellbar.
„Albus, was soll das? Warum störst du mich um vier Uhr morgens?“
„Ach, ich wollte dich bitten, ob du es dir nicht vielleicht noch einmal überlegen könntest, Remus den Banntrank zu brauen. Der arme Kerl muss sonst die Vollmondnächte wieder in der Heulenden Hütte verbringen.“
„Na und? Was geht mich das an?“, fauchte Snape gereizt.
Empört schnappte ich nach Luft, was keiner der beiden hörte. Dieser sture Esel! Ich würde nicht eher ruhen, als dass er Remus seinen Trank braute!
„Bitte Severus, sei nicht so nachtragend! Du verhältst dich wie ein...“
„Nein, nein, nein, Albus! Ich will deine Vorwürfe nicht hören, verdammt noch mal!“
„Ich müsste dir keine machen, wenn du diesen Trank...“
„Ich werde dem Wolf sein Leben hier nicht erleichtern, ist das klar?“
„Bei Amy hast du dich auch nicht so stur gestellt“, gluckste Albus. Ich stellte die Ohren auf - zumindest im übertragenen Sinne.
„Amy...natürlich...ich habe auch nicht gern...du hast mich gezwungen, ihren Beschützer zu spielen!“, stieß Snape hervor.
„Mein lieber Junge, ich habe nichts dazu beigesteuert. Du warst doch derjenige, der ihr in Rumänien das Leben gerettet hat, ohne an dich selbst zu denken. Dabei hätte ihr Schatten dich beinahe selbst umgebracht!“
Ich runzelte verwirrt die Stirn. WorĂĽber redeten die beiden da?
„Es wäre besser, wenn du jetzt gehst, Albus. Gute Nacht!“, unterbrach Snape das Gespräch abrupt und Dumbledore verstummte, warf ihm noch einen ermahnenden Blick zu und ging hinaus.
Ich hörte die Federn des Bettes ächzen, als Snape sich darauf fallen ließ, und kam wieder hoch.
„Tut mir leid“, war das erste, das er sagte.
„Was denn? Das ich offenbar mal wieder was nicht mitbekommen habe?“, fragte ich leise.
Ich fĂĽhlte mich so naiv.


Er drehte sich zu mir herum und musterte mich mit seinen schönen, schwarzen Augen.
„Du lagst im Sterben damals. Ich musste etwas tun!“
„Was hast du getan? Was ist ein Schatten?“
Er zögerte eindeutig.
„Als Schatten bezeichnen wir das, was an einem Menschen böse ist, sozusagen seine dunkele Seite. Ich musste deinen Schatten wecken, damit er dich heilen konnte. Verstehst du, jeder Mensch besitzt diesen Schatten. Er ist mächtiger als die Person selbst, daher ist Schwarzmagie auch der einfachste Weg zur Macht, denn sie wird durch diesen Schatten genährt. Und na ja, was soll ich sagen...dein Schatten war mächtiger als meiner. Viel mächtiger.“
Ich hörte ihm bis dorthin still zu, doch nun musste ich einhaken: „Du meinst, du musstest deinen Schatten auch wecken, um mir helfen zu können?“
Er lachte bitter auf: „Amy, denk doch mal nach! Ich war ein Todesser! Ich kenne meinen Schatten längst in und auswendig! Aber deiner...er war so mächtig! Ungeheuer stark, selten habe ich solche Magie gespürt.“
„Selten?“, echote ich fragend.
„Der dunkle Lord besteht im Prinzip schon seit seinen frühen Lebensjahren nur noch aus seinem Schatten, der allerdings genauso mächtig ist wie deiner und bei weitem geübter.“
„Oh. Sag mal, wie sieht mein Schatten denn aus, wenn ich ihm freie Bahn lasse?“
Snape schauderte kurz: „Bei den meisten, auch bei mir selbst, ist äußerlich keine Veränderung zu bemerken. Bei dir war es anders. Dein Schatten war das, was du als Irrwicht siehst, Amy. Du fürchtest dich am meisten davor, böse zu werden.“
Ich schauderte nun auch, als ich an den Irrwicht dachte: totenbleiches Gesicht, schwarze Haare, ungemein fĂĽrchterliche Augen. Sie waren feuerrot.


„Und...ich hätte dich fast umgebracht?“
„Unsinn, wir wollen nicht übertreiben. Einen kurzen Moment sah es schlecht aus, aber dann hat dein Schatten lieber dich selbst geheilt, als mich zu töten - was ja der Sinn des Ganzen gewesen ist.“
„Aber, Severus! Wie hast du da erkennen können, dass ich zur Hälfte Vampir bin?“
„Es ist ein kompliziertes Ritual, den Schatten eines Menschen ohne dessen Hilfe zu rufen. Dafür musste ich...einen Teil meines eigenen Schattens bei dir zurücklassen. Dabei habe ich bemerkt, dass du anders bist als gewöhnliche Menschen. Ich habe dieses Ritual nämlich nicht zum ersten Mal gemacht“, bemerkte er bitter.
„Und als du bei Albus nachgehakt hast, hat er dich schwören lassen, mir nichts zu sagen. Aber, Moment, hab ich das richtig verstanden? Ein Teil von deinem Schatten ist jetzt bei mir?“
Mittlerweile saß ich neben ihm und Snape nickte kurz: „Ja, anders ging es nicht.“
Ich rückte ein Stück von ihm ab: „Äh, heißt das jetzt, ich bin noch böser geworden?“
Snape fuhr auf, als hätte ich ihn schlimm beleidigt: „Du bist überhaupt nicht böse, kein bisschen! Hast du mir nicht zugehört? Du selbst entscheidest, ob du den Schatten unterstützt oder nicht!“
„Schon gut, schon gut!“, beschwichtigte ich ihn und gähnte.
„Ich bin müde!“
Der Tränkemeister sah mich ziemlich erstaunt an: „Mehr hast du zu dieser ganzen Affäre nicht zu sagen?“
„Nein. Jedenfalls nicht, solange ich nicht geschlafen hab“, erklärte ich ihm. Es stimmte, mir fielen fast die Augen zu vor Müdigkeit. Die Neuigkeit, dass ein Teil von Snape in mir war, konnte ich auch morgen noch in aller Ruhe überdenken. Beziehungsweise heute, aber später...
„Gute Nacht!“, murmelte ich und rollte mich auf dem Bett zusammen, sodass noch mehr als genug Platz für Snape blieb, ohne dass wir uns berührten.

„Ohhh nein, Amy! Du wirst nicht HIER schlafen! Ganz bestimmt nicht!“
„Och komm, ich will nicht nochmal aufstehen, ist so gemütlich grade!“, nuschelte ich mit geschlossenen Augen.
„Das ist mein Bett!“, hörte ich Snape fauchen. „Such dir ein eigenes!“
Ich konnte nicht anders als zu grinsen: „Du bist viel zu prüde, Sev!“
„Nein, ich bin nicht prüde! Ich teile mir bloß nicht ein Bett mit einer Frau, wenn ich mit ihr nicht eindeutige Absichten habe!“
Ich drehte mich um und ignorierte ihn.
Er schnaubte. Ich hörte es knarzen, war aber nicht darauf gefasst, dass er mich plötzlich um die Taille fasste und hochhob, um mich neben dem Bett auf die Beine zu stellen.
„Verschwinde jetzt, na los! Die Kuschelstunde ist vorbei!“, knurrte er, klang dabei aber eher amüsiert.
Da ich nun schon wieder stand und daher genauso gut hinüber in meine eigene Wohnung gehen konnte, gab ich auf, holte meine Schuhe und meinen Zauberstab und marschierte mit einem hochnäsigen „Selbst schuld!“ hinaus.
„Dir auch noch eine angenehme Nacht!“, hörte ich ihn ironisch sagen, ehe ich die Tür fest zu schlug.


Severus:

Er traute seinen Augen nicht. Da legte sich dieses freche Ding doch einfach auf sein Bett und sagte ihm Gute Nacht! Das konnte doch alles nicht wahr sein! Erst erzählte er ihr noch, dass er an ihr schwarzmagische Rituale angewendet hatte, und dann legte sie sich einfach neben ihn und vertraute darauf, dass er sie nicht anrühren würde!
Nein, das konnte Severus nicht zulassen. Er wollte es, natürlich, welcher Hornochse hätte sich auch darüber beschwert, wenn dieses Mädchen in sein Bett krabbelte...Frau, Severus. Sie ist eine erwachsene Frau! Aber genau deshalb sollte sie sich eigentlich nicht so naiv benehmen...
Er durfte nicht. Er durfte sich nicht wĂĽnschen, sie bei sich zu behalten.
Bei Merlin, er war ein Ex-Todesser! Er hatte sie sogar schon einmal geschlagen! Hatte sie denn ĂĽberhaupt keinen Verstand?
Kurz betrachtete er sie und sagte ihr die Meinung, doch sie antwortete nur, dass es gerade so gemütlich war. Seine Stimme wurde schärfer, doch Amy schien sich daran nicht zu stören.
Sie grinste sogar noch.
„Du bist viel zu prüde, Sev!“
Wenn du wĂĽsstest...
Severus riss sich zusammen. Sie war tabu! Es hatte letztes Jahr genug Situationen zwischen ihnen gegeben, die er im Nachhinein bereut hatte.
Aber eigentlich stand jetzt kein Lehrer-SchĂĽler-Kram mehr zwischen ihnen...
Die nächsten Worte hörte er sich sagen, ehe er sich darüber im Klaren war, dass sein Mund sich bewegte.
„Nein, ich bin nicht prüde! Ich teile mir bloß nicht ein Bett mit einer Frau, wenn ich mit ihr nicht eindeutige Absichten habe!“
Daraufhin sagte Amy gar nichts mehr, sie drehte sich nur um und gab ihm freie Sicht auf RĂĽcken und Po, die nach wie vor in einem fast hautengen, schwarzen Kleid steckten.
Das reichte!
Mit einem leisen Zögern packte Severus Amy an ihren Hüften und hob sie hoch. Sie waren merkwürdig leicht, graziös und es fühlte sich alles andere als falsch an, sie anzufassen. Er verlor seine Scheu.
Als Amy beleidigt um das Bett herumging, um ihre Sachen einzusammeln, meinte er fast, immer noch zu fühlen, wie leicht sich ihr Körper von ihm umfassen ließ...
Severus beobachtete jede ihrer Bewegungen, wie eine Raubkatze, die die Beute nicht aus den Augen lieĂź.
Ihre Haare, die in langen, verwirrten Locken über den gesamten Rücken flossen, die Bewegung der schmalen Schulterblätter, als sie die Schuhe aufhob. Die Kerbe in ihrem Rücken, als sie mit gestrafftem Körper hinausstapfte. Er fand sie schön.
Amy war schön, aber nicht aufreizend...nur sehr schön!

Severus entledigte sich endlich seiner Robe und zog sich rasch um, ehe er selbst in sein Bett stieg. Der Geruch von Amy stieg ihm in die feine Nase.
Worin bestände eigentlich die Sünde, wenn er ihr näherkommen würde? Theoretisch sprach nichts dagegen...natürlich nur rein hypothetisch betrachtet!!!
Mit diesen Gedanken schlief der Tränkemeister erneut ein. Doch diesmal träumte er nicht mehr von Lily.


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