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Fanfiction

ToAR - Die gejagten Drei - Alte Bekannte und ein Streit

von horizon92

Chrm,chrm...lieber Leser! Hiermit wollte ich dich davon in Kenntnis setzen, dass dieses Kapitel mit einem Cliffhanger endet. Ich hoffe, du bringst mich dafür nicht um.
Liebe Grüße,
horizon^^


Kapitel 8
-Alte Bekannte und ein Streit-


Irgendwann, nach einer gefühlten Ewigkeit, wurde das Terrain steiniger und steiler. Nach einer ziemlich anstrengenden Kletterpartie ließ ich mich, selbst als Panther verausgabt, auf einen Felsen plumpsen und beobachtete von hier aus die Lichter Hogsmeades.
Es sah friedlich aus. Und still…

Ich stand noch einmal auf, um mit zwei kräftigen Katzensprüngen auf den höchsten Punkt des Felsens zu gelangen. Von diesem Punkt hatte man eine noch bessere Aussicht. Ich bildete mir sogar ein, mit meinen fantastischen Raubtieraugen in weiter Ferne Hogwarts zu erkennen, mit seinen erleuchteten Fenstern und den Zinnen und Türmen, die im Mondlicht glitzerten. Natürlich war ich mir nicht sicher, ob es wirklich mein Schloss war, das ich sah, aber allein der Gedanke spendete mir Trost und ich beruhigte mich etwas. Der Felsen war etwas rau und einige Steine drückten unangenehm in meinen schwarzen Pelz. Ich rührte mich ein bisschen und wechselte die Position, um es bequemer zu haben.


Mein Schwanz peitschte hin und her. Ich fand es noch immer etwas ungewohnt, so eine Verlängerung hinter mir herbaumeln zu spüren. Ich hob den Kopf und die Sterne spiegelten sich in meinen gelben Katzenaugen. Es war eine recht klare Nacht, ich konnte viele der Sternbilder ausmachen, die ich in Astronomie gelernt hatte. Unter anderem sah ich den Hundsstern, Sirius. Doch als Panther zu seufzen gestaltete sich als ziemlich hoffnungsloses Unterfangen. Nun, wenigstens fror ich in dem Fell nicht so sehr wie als Mensch in einem kurzen schwarzen Cocktailkleid. Bei diesem Gedanken bleckte ich die Zähne.


Ein Geräusch ließ meinen Kopf herumschnellen. Es war von dem Gebüsch etwas oberhalb von mir gekommen. Für einen Moment strahlte der zunehmende Mond ein schwarzes Gesicht an, dessen Schnauze wie wild in meine Richtung schnüffelte.
Die Zunge hing ein Stück weit aus dem Maul.
Es war ein schwarzer, struppiger Hund, der eigentlich viel zu groß für einen gewöhnlichen Hund war. Ich erkannte diesen Hund sofort und fing an, furchterregend zu knurren.
Dann bedeckten kurz ein paar Wolken den Mond und ich war einen Augenblick abgelenkt durch die plötzliche Finsternis. Als ich wieder zu der Stelle sah, war der Hund verschwunden.
Zutiefst erschrocken sprang ich von dem Felsen herunter, verwandelte mich in der Luft in einen Schwan (diesen Trick hatte ich ebenfalls bei den Vampiren gelernt, dafür brauchte es gute Reflexe) und spannte die Flügel auf.

Während meinem Flug zurück nach Hogsmeade überschlugen sich die Gedanken in meinem Kopf.
War der Hund, den ich eben im Gebüsch gesehen hatte, echt gewesen? Hatte der Mond mir vielleicht nur einen Streich gespielt? Hatte mich sehen lassen, was ich mir wünschte?
Ich schrak vor dieser Möglichkeit zurück.
Was ich mir wünsche? Ich wünsche mir doch nicht, den Verräter zu sehen? Schließlich bin ich hier, um mich gegen ihn zu stellen! Wenn ich mir insgeheim wünsche, dass er kommt, bin ich ein richtig hinterhältiges Miststück!
Unglücklich ließ ich mich ins Gras fallen und wurde wieder zu Amy. Da ich meine Schuhe nicht finden konnte, stapfte ich barfuß die Straße entlang und hoffte, dass mich in meinem verwahrlosten Zustand niemand sah.

„Du hast lange gebraucht für deinen Spaziergang!“, erklang eine schnarrende Stimme von der dunklen Häuserecke, die ich gerade passierte. Ich zuckte zusammen und suchte an meinem Kleid die Tasche für den Zauberstab - die es natürlich nicht gab.
„Du brauchst vor mir keine Angst zu haben. Wann begreifst du das endlich?“
Snape trat ins Licht und musterte meine Erscheinung. Seine Augen blieben an meinen nackten Füßen hängen und er zog die Augenbrauen hoch.
„Hat es etwas zu bedeuten, dass du barfuß durch die Gegend läufst?“
„Ja, hat es!“, meinte ich giftig. Ich war immer noch sauer von vorhin, verwirrt von meiner Begegnung, von der ich nicht wusste, ob sie wirklich eine gewesen war, und nun war ich zusätzlich gereizt, weil er mir so aufgelauert hatte.
„Es bedeutet, dass man sich ducken sollte, weil ich mit Schuhen um mich werfe!“

Snape schien sich nicht an meinem Tonfall zu stören, stattdessen trat er einen langen Schritt auf mich zu und streckte vorsichtig die Hand aus, um meine Halskette zu berühren. Seine Hand war überraschend warm, als sie meine Gänsehaut berührte.
„Du hast dich so schön herausgeputzt und dann wirfst du deine Schuhe einfach fort. Versteh einer die Frauen!“, seufzte er und klang so ehrlich verzweifelt, dass ich fast schon wieder lachen musste. Meine Stimmung spielte heute wirklich verrückt.
„Brooks wird sich freuen, dass sie mir neue kaufen darf!“
„Garantiert. Brooks freut sich immer über Einkaufen!“
„Ja, das habe ich auch mitbekommen.“
„Darf ich?“, fragte Snape plötzlich und griff vorsichtig nach dem Verschluss der Kette.
Dafür musste er natürlich erst einmal unter meine dichten Haare greifen und ich erschauderte, als die Hände langsam in meinen Nacken wanderten.
„Äh…sicher!“, antwortete ich leise und sah, dass einer seiner Mundwinkel amüsiert zuckte. Mist, er hatte also meine Reaktion bemerkt.
Anstatt jedoch ein Kommentar dazu zu machen, wie ich es erwartet hatte, griff er nur nach seinem Zauberstab, um in dessen Licht die grün-silberne Kette in seiner Hand zu untersuchen.

„Sie ist sehr fein gearbeitet.“
„Kobolde?“, schlug ich vor.
Er nickte langsam: „Möglich!“
„Ich wusste gar nicht, dass du dich so für Schmuck interessierst!“, gab ich zu und er machte mit einer Hand eine Geste, als wolle er das wegwischen.
„Tue ich auch nicht. Aber der hier ist schließlich nicht gewöhnlich. Ich würde zu gerne wissen, wer dir den damals geschickt hat.“
Ich zog vorsichtig den Ring aus und legte ihn in Snapes wunderbar warme Hand. Dort verharrte ich einen Moment und er sah von der Kette auf in meine Augen.
„Du kannst die Sachen untersuchen, wenn du wieder im Schloss bist“, hauchte ich.
Seine anthrazitfarbenen Augen glitzerten. Dann schloss er die Hand, sodass er nicht nur den Ring, sondern auch meine Hand festhielt.
Und unglaublicherweise, unerklärlicherweise vergaß ich sogar den Hund, den ich vielleicht gesehen hatte. Ich vergaß Sirius, während ich in Snapes Augen starrte.
Sollte mir das Sorgen machen?, überlegte ich.
Vielleicht!
Dann fing es an zu regnen und Snape ließ meine Hand los, um einen Regen-Schildzauber über uns zu sprechen.
„Wir sollten jetzt zurückgehen, Brooks macht sich sicher schon Sorgen, wo du steckst.“
Enttäuscht folgte ich ihm zu den Drei Besen.
Keiner von uns beiden hatte bemerkt, dass ein ungleiches Paar im Schaufenster des geschlossenen Cafés gegenüber gekauert und uns während unserer Unterhaltung fotographiert hatte.


„Amy! Wo warst du denn die ganze Zeit! Oh, hallo Sev!“, schrie Brooks aufgeregt und zerrte uns in die warme Wirtsstube.
„Kommt, wir trinken erstmal was.“
„Aber keinen Feuerwhiskey!“, verlangten Snape und ich aus einem Mund.
Sie grinste und bestellte bei Rosmerta drei Butterbier. Snape verzog das Gesicht und ich lachte.
Sirius war für den Moment vergessen - ich war mir ohnehin nicht sicher, was ich gesehen hatte. Und wenn es Sirius gewesen war? Sirius, der Verräter? Der Schuld war am Tod von fünfzehn Menschen, James und Lily mitgezählt?
Ich nippte nachdenklich an meinem Butterbier. Plötzlich fiel mir auf, dass um mich herum alle zu reden aufgehört hatten und mich ansahen.
„Äh…hab ich was verpasst?“, fragte ich verwirrt.
„Oh, natürlich nicht, lass dich nicht stören!“, bemerkte Snape seltsam gereizt. Vermutlich hatte er etwas gesagt und war jetzt beleidigt, dass ich nicht zugehört hatte - eine Eigenart von vielen Lehrern.
„Entschuldige, ich war in Gedanken.“
„Ich habe dich grade gefragt, ob der junge Mann an der Bar nur mir bekannt vorkommt“, zischte Snape. Ich drehte mich rasch um und besah mir die Leute an der Bar. Zuerst fiel mir nichts Besonderes an ihnen auf, es schienen gewöhnliche Stammkunden zu sein.
Doch dann drehte der eine sich herum und starrte mir direkt ins Gesicht. Seine Augen durchbohrten mich und ich wurde weiß wie Schnee, als ich das Gesicht erkannte, das in den drei Jahren, seit ich es das letzte Mal gesehen hatte, deutlich blasser geworden war.
Ich stand abrupt auf und auch Snape erhob sich, als der vermeintliche Fremde auf uns zusteuerte. Mein Magen rebellierte, als der Vampirsinn Alarm schlug - wie er es bei diesem Jungen schon immer getan hatte.
Valerian Taylor.
Der ehemalige Schüler aus Hogwarts, der wegen eines hinterhältigen Angriffs auf mich von der Schule geflogen war. Da auch Snape an seinem Rauswurf nicht ganz unbeteiligt gewesen war, versetzte Valerian auch ihm einen hasserfüllten Blick, als er vor uns stehenblieb.
„Professor Roberts…“, grüßte er kalt und ignorierte seinen ehemaligen Tränkelehrer.
„Taylor. Das Professor kannst du dir sparen“, bemerkte ich kühl und das Zucken einer Augenbraue ließ erkennen, dass er überrascht war.
„Was machst du hier?“
Er grinste träge und erwiderte mit glitzernden Augen: „Ich darf hier genauso sein wie du, Roberts. Das ist hier ist nicht nur ne Party für Vampire.“ Seine Stimme betonte das letzte Wort abfällig. Sofort sah er sich von sieben verhalten knurrenden Gestalten umgeben, Lorkan und Billy nahmen mich und Snape in ihre Mitte.
Der Rest der Gäste wich verstört weiter zurück. Ich sah, wie McGonagalls Miene sich verzog, als sie den ungebetenen Gast erkannte.
„Du hast Recht, Taylor“, schnarrte Snape jetzt und hatte längst seinen Zauberstab in der Hand, mit dem er gelassen auf das Herz des Ex-Schülers deutete, „das hier ist eine Feier, zu der Menschen und Vampire eingeladen wurden. Aber keine Kriminellen!“
„Vampire sind Kriminelle, Snape!“, erwiderte Valerian mit wütend zitternder Stimme.

Und mich durchzuckte die Wut genauso wie die anderen Schatten. Rasch trat ich drei Schritte vor und drückte jeweils einem von den Zwillingen einen Arm gegen die Schultern, um sie davon abzuhalten, sich auf diesen Idioten zu stürzen.
Nicht, dass ich ihm das nicht gönnen würde, aber ich wollte keine Panik unter den Menschen auf der Feier, die immer noch alle ängstlich herübersahen. Doch trotzdem waren mir auch einige aufgefallen, die bei den Worten des Jungen zustimmend genickt hatten.
Es waren nicht meine Hände, die Stephan und Stephano vom Handeln abhielten, es war viel eher die Magie, die sich durch meine Wut ballte und sie zurückzwang, ohne dass ich einen Schildzauber anwenden musste. Mit einem Mal stand ich gemeinsam mit Valerian im Kreis der Vampire und drehte mich zu der Menge um.
„Habt ihr ihn alle gehört? Das, Leute, ist die beschränkte Denkweise, die Lord Voldemort in unsere Welt gesetzt hat!“, rief ich mit verstärkter Stimme. Die Stille wurde durchbrochen, als einige bei der Verwendung seines wahren Namens aufschrien. Ich machte eine ausschweifende Geste mit der Hand und schaffte es, alle Versammelten verstummen zu lassen.
„Wollt ihr denn nie aufhören, andere Wesen zu diskriminieren? Wollt ihr solange weitermachen, bis der ganze Hass auf euch zurückfällt? Kein Mensch darf sich wundern, dass die meisten Kobolde, Zentauren, Riesen, Vampire und anderen intelligenten magischen Geschöpfe uns misstrauen. Fragt euch selbst: wieviele falsche Menschen gab es auf dieser Welt? Und wieviele falsche Wesen? Seht ihr denn nicht, wie verrückt es ist, dass ihr euch vor Vampiren fürchtet? Ihr fürchtet euch vor ihnen, weil sie anders sind. Aber seht euch mal meine Freunde an: Brooks, sieht sie aus, als könnte sie irgendwem etwas zuleide tun?“ Ich zog die Vampirin in den Kreis hinein und sie grinste und winkte in die Menge. Ich sah Remus lächeln und einige andere Leute die Stirn runzeln. Einer der Stammgäste rief laut: „Grindelwald! Sie haben sich Grindelwald angeschlossen!“
Ich deutete auf ihn, doch nicht anklagend, sondern, um seine Worte bedeutend zu machen.
„Ja, einige Vampire haben sich Grindelwald angeschlossen. Aber es gab ebenso viele, die gegen ihn gekämpft haben! Genau, wie es heute mit den Todessern und Voldemort ist!“
Wieder ging ein Schaudern durch die Reihen und manche warfen sich verängstigte Blicke zu.
Dann sahen wieder alle mich an.

Severus:

Eine kleine Frau, die aussah wie höchstens 25, sonst fast immer fröhlich und tollpatschig, hatte plötzlich an Bedeutung zugenommen. In diesem Saal stand nicht länger Amy, die Halbvampirin. Hier stand eine Persönlichkeit, die fesselnde Reden schwingen konnte.

Severus schüttelte leicht den Kopf. Diese Seite an ihr kannte er noch gar nicht! Aber er konnte nicht bestreiten, dass sie dadurch attraktiver wurde - sie erschien einem sofort erwachsener als zuvor. Reifer als in Potters erstem Jahr und dem Jahr zuvor.
„Vielleicht war es doch kein so großer Fehler von Albus, sie ziehen zu lassen. Schließlich muss sie auf die härteste Prüfung vorbereitet werden“, fuhr es ihm durch den Kopf.
Seine Augen schweiften zu der Menge, die Amys Worten gelauscht hatte. Plötzlich fing jemand an zu klatschen: Lupin!
Mehr und mehr Leute schlossen sich an, zollten der kleinen Frau ihren Respekt, die - natürlich - hochrot angelaufen war.
Severus selbst ließ sich ebenfalls zu einem kurzen Klatschen herab und fing prompt einen regelrecht glühenden Blick von ihr auf.
„Schön gesagt, Roberts“, ätzte Valerian, sobald der Applaus verstummt war.
„Die Menschen hier fressen dir aus der Hand! Aber ich frage mich, ob sie dir immer noch so viel Zuneigung entgegenbringen, wenn sie wüssten, was du feindlichen Vampiren schon getan hast!“

Der junge, attraktive Mann hob die Stimme, sodass seine Worte klar und deutlich durch den Saal schwebten: „DU warst es, die den Verräter Quirrell aus der Gefangenschaft in Rumänien befreit hat!“ Die Menschen hörten zu, die Gesichter ungläubig, sie glaubten dem Fremden nicht - und das war gut so, befand Severus im Stillen.
„Und du hast dabei einen der Bewacher hinterhältig ermordet! Jetzt besitzt du sogar die Dreistigkeit und versteckst dich vor der gerechtfertigten Rache seiner Anhänger in Hogwarts!“
McGonagall und Lupin starrten ihn erbost an und drängelten sich durch die Menge nach vorne durch.
Severus, der die sofortige Unruhe im Raum erkannte, streckte den Arm aus und packte den etwas kleineren Valerian bei der Schulter.

„Das wirst du bereuen, du lügnerischer kleiner…“, zischte er ihm ins Ohr, doch Amys Gesichtsausdruck, der zwischen Schuld und Wut schwankte, ließ ihn verstummen.
„Lügner!“, schrie sie schrill und hatte nur ein paar Sekunden später den Zauberstab in der Hand. Hagrid und Rosmerta umringten die Vampire und die drei Menschen nun auch, sodass Hagrids Riesengestalt glücklicherweise den anderen Gästen die Sicht verdeckte. Die meisten spürten instinktiv, dass es nun an der Zeit war, nach Hause zu gehen.
Severus war aufs Äußerste angespannt. Was hatte diese kleine Wildkatze vor?

Amys smaragdgrüne Augen starrten hasserfüllt in Valerians. Der zog ebenfalls den Zauberstab, als aus ihrem Funken stoben.
Auch Severus und Lorkan traten nun vor, denn keiner der beiden wollte es zu einem Duell kommen lassen, doch Amy überraschte sie beide.
„Kommt mir nicht in die Quere!“, knurrte sie drohend.
Mit einer einzigen, knappen Bewegung ihres Stabes wurden alle Beteiligten zehn Schritte zurückgezwungen und mussten nun aus der Entfernung den weiteren Verlauf dieses Streits abwarten.
„Amy, hör auf damit!“, quiekte Rosmerta erschrocken und hatte eine Hand auf ihr Herz gelegt. Offenbar machte sie sich Sorgen um ihre Einrichtung - und das zu Recht.

„Woher weißt du das mit Igor?“, fragte die Halbvampirin Valerian drohend.
„Ich war da! Ich bin durch Rumänien gereist und durch Zufall auf Igor gestoßen. Er war offenbar begeistert, dass ich dich kannte. Ich hab ihm gesagt, mit einem Mischling wie dir nehm ich es auf jeden Fall auf!“, trumpfte der Junge auf und hob den Stab.

Bevor noch irgendwer etwas tun, geschweige denn eingreifen konnte, krachte es laut und Valerian wurde quer durch den Raum geschleudert. Sein Kopf machte schmerzliche Bekanntschaft mit dem Tresen.
„Nenn mich NIE WIEDER Mischling“, fuhr die wütende Amy ihn an.
Severus war geschockt. Wo war die sanfte, ab und zu aufbrausende Frau hin verschwunden, die nur angriff, um zu verteidigen? Was war nur in diesem einen Jahr geschehen, dass Amy einen ungleich schwächeren Gegner ohne Vorwarnung angriff und verletzte?


Amy:

Mischling. Da war es wieder, dieses hässliche Wort. Vor Wut bebend richtete ich den Zauberstab erneut auf Valerian. Dieser dumme Junge hatte eine Lektion mehr als verdient!
Ich ließ die Stabspitze einmal durch die Luft peitschen und beförderte ihn mit einem ungesagten Mobilcorpus-Zauber durch die Tür der Drei Besen.
Er richtete sich stöhnend auf und hielt sich den Kopf, während ich ihm hinterherrief:
„Dosvidanja! Sag Igor, wenn er mich herausfordern will, soll er selbst kommen und keine Laufburschen vorschicken!“
Damit fiel die Tür ins Schloss und ich verriegelte, damit er nicht noch mal störte.
Als ich mich umdrehte, fielen mir Hagrid, Rosmerta, Lupin, Snape und die Vampire auf, die mich wie einen Geist anstarrten.
„Was guckt ihr so?“, fuhr ich sie an und wollte die Treppe hoch in mein Zimmer gehen, doch Snape und Billy vertraten mir den Weg. Warnend hob ich meinen Zauberstab: „Lasst mich bitte durch oder ich werde euch verhexen!“ Zögernd gehorchten sie und ich stürzte nach oben.

In meinem Zimmer schwirrte Nikodemus aufgeregt um die Deckenleuchte herum. Erst als ich den Arm ausstreckte und beruhigend auf ihn einsprach ließ er sich dazu herab, mir meinen Brief zu geben.

Liebe Amy,
ich dachte gerade über die Hogsmeade-Ausflüge nach, als Niko plötzlich durch mein Fenster flatterte! Sicher weißt du, dass man ab der Dritten mit Erlaubnis der Erziehungsberechtigten an manchen Wochenenden ins Dorf darf. Aber meine Verwandten haben die Einverständniserklärung nicht unterschrieben. Könntest du das vielleicht tun? Du bist doch jetzt sowas wie eine Aufsichtsperson, oder?
Bitte schreib so schnell wie möglich zurück,
dein Harry


Ich rief seufzend Feder und Tintenfass auf und kritzelte rasch auf die Rückseite, dass ich tun würde, was ich konnte. Niko flog von selbst wieder los, sobald er den Brief im Schnabel hatte.

Kaum war er verschwunden, flog plötzlich die Türe auf und ich fuhr schreiend herum, den Zauberstab im Anschlag und fest überzeugt, Valerian hätte es doch irgendwie hierher geschafft.
In der Tür stand Snape und betrachtete mit erhobener Augenbraue die Zauberstabspitze aus nächster Nähe.
„Nette Begrüßung!“, kommentierte er trocken.
„Du! Wann lernst du eigentlich endlich, zu klopfen? Du hast mich furchtbar erschrocken!“, warf ich ihm vor.
„Du hast mich auch erschrocken, unten!“, gab er zurück. Ich drehte mich um und verstaute Feder und Tintenfass im kleinen Schreibtisch, während ich antwortete.
„Ich hab mal wieder keine Ahnung, wovon du redest!“
„Ach? Vielleicht davon, dass du Taylor angegriffen hast?“
„Er hat mich provoziert!“, fauchte ich Snape an und sah ihm wieder in die schwarzen Augen.
Der zog wieder seine dämliche Augenbraue empor: „Provoziert? Du hast recht, das ist natürlich Grund genug, ihn einfach zu attackieren!“ Seine Stimme klang scharf, und ich fühlte mich, als ob er mir eine Strafpredigt hielt - ich hasste Strafpredigten!
„Ich habe ihn nicht attackiert, okay? Ich habe ihm lediglich eine Lektion erteilt!“, rechtfertigte ich mich laut.
„Eine Lektion erteilt? Du hast wild mit dem Zauberstab herumgefuchtelt und zwar ohne, dass er dich angegriffen hätte!“
„Tu doch nicht so, als wärst du hier der Moralapostel!“
Snape machte einen Schritt zurück und sah mich ungläubig an: „Was ist bloß mit dir passiert? Die alte Amy hätte niemals zuerst Flüche benutzt, schon gar nicht gegen einen schwächeren Gegner!“
Ich bedachte ihn mit einem von ihm selbst erlernten, eisigen Blick: „Du vermisst die alte Amy? Tut mir leid, Sev, aber die ist vor etwas mehr als einem Jahr gestorben. Deinetwegen!“
Ich sah die Wut in seinen Augen glitzern: „Wag es nicht…“, begann er flüsternd, „WAG ES NICHT mir die Schuld zu geben! Entgegen deiner festen Überzeugung habe nicht immer ich die Schuld, wenn du etwas falsch machst, Amy!“

Es war, als hätte er mir ins Gesicht geschlagen.
Ich hatte etwas falsch gemacht? Ja. Dass ich existierte, war praktisch gesehen ein Fehler. Eine Halbvampirin war gegen die Natur.
Doch Snape war noch nicht fertig. Mit drei Schritten hatte er das Zimmer durchquert und packte mich grob an den Schultern.
„Ich weiß, dass die alte Amy nicht tot ist. Ich habe sie gesehen! Versuch wenigstens, wieder du selbst zu werden!“, verlangte er zischend.
Ich machte mich mit einem Ruck von ihm los und stolperte zurück.
„Ich habe endlich gelernt, mir selbst zu helfen, Severus. Das Jahr, in dem ich nicht hier war, hat mich verändert, ja. Aber zum Besseren!“
„NEIN!“, brüllte er so plötzlich los, dass ich einen Schritt zurück tat.
„Du bist dabei, dich zu verlieren! Und das alles nur, weil du deine Identität erfahren hast!“
„Achso, jetzt ist das also MEINE Schuld, ja? WER hat mir denn die Wahrheit vorenthalten?“
„WER hat nicht auf mich gehört, als ich gesagt habe, er soll in seinem Zimmer bleiben?“
„Na und?“, brüllte ich zurück. „Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, willst du mir das vorwerfen?“
„Um mich? Wohl kaum! Du hattest Angst um Potter! Es ging dir niemals um mich, Amy, das ist mir schon klar!“
Ich war sprachlos. Nicht mal eine Antwort auf diese unglaublich dämliche Unterstellung brachte ich zustande.
Snape klang nicht traurig oder verzweifelt, er klang anklagend.
„Schließlich war Potter immer derjenige, um den du dir Sorgen gemacht hast! Er war es, dem du das ganze letzte Jahr Briefe geschrieben hast, nicht ich! Und es war auch Potter, wegen dem du jetzt zurückgekommen bist, wie du ständig betonst!“
Er bebte vor Hass, ich bebte auch - aber ich bebte, um die Tränen zurückzuhalten.
„Du bist so ein…Hornochse, Snape!“, flüsterte ich.
„Ich war ein Ochse. Potter“, er spuckte den Namen aus, „Potter, der Goldjunge. Und ich dachte, du wärst anders als die anderen.“ Das klang so verachtend, dass ich ein letztes Mal zornig wurde.
„Harry zu vertrauen ist tausendmal besser als dir, du verlogener, hinterhältiger Ex-Todesser!“, schrie ich ihn an. Mir war mittlerweile egal, dass vermutlich nicht nur die Vampire unten unseren Streit mitbekamen.
„Verschwinde jetzt! Verschwinde, und komm ja nicht wieder“, meine Stimme zitterte.
„Mit Vergnügen!“, gab Snape kalt zurück und schlug die Tür laut hinter sich zu.


Ich sank zu Boden, wo ich gerade war, und vergrub den Kopf in den Händen, mit denen ich immer noch den Zauberstab umklammert hielt. Schluchzer schüttelten mich und ich konnte mich einfach nicht mehr beruhigen.
Es war furchtbar: hier saß ich wie eine Erstklässlerin und heulte - wegen Snape.
Dabei war ich eine 28jährige, erwachsene Frau!
Nein, verbesserte ich mich in Gedanken, ich bin eine 28jährige ohne feste Arbeit und ohne Zukunft, weil ich zur Hälfte Vampir bin. Ich bin eine Schande für die reinblütigen Vampire und ein unnützes Anhängsel für meine anderen Freunde.
Niedergeschmettert sank ich mit dem Kopf auf den dreckigen Holzboden.
Warum erwarteten alle Leute auch so viel von mir? Nur, weil ich die Erbin von Gryffindor und Slytherin war?
Dann, musste ich zugeben, war ich eine ziemlich unwürdige Erbin! Wo ich hinkam, das Resultat war immer gleich: Chaos und Ärger.
Wäre ich Snape nicht nach Rumänien gefolgt, wäre Lukan nicht gestorben und Igor wäre jetzt nicht hinter mir her und brächte auch meine Freunde in Gefahr. Außerdem wäre Quirrell - sprich Voldemort - niemals befreit worden und der Stein der Weisen läge sicher in Hogwarts.

Nein, ich hasste mich nicht. Es war schwer, sich selbst zu hassen. Aber es tat mir Leid, dass alle immer wegen mir leiden mussten. War es das, was mich ausmachte? Konnte ich allen nur schaden, solange ich zerrissen war?
Dein Ahne, er weiß ganz genau,
Ob Schlangenzung, ob Löwenklau,
Gleich welches du davon wirst wählen,
Stets wird dich die Frage quälen!
Bis in alle Ewigkeit:
Hatte ich Recht, ging ich zu weit?
Nur einen Ausweg kann ich dir nennen:
Lerne den Pfad der Liebe erkennen.
Ja, das hatte der Sprechende Hut zu mir gesagt, ehe er mich nach Gryffindor gesteckt hatte - weil ich dorthin wollte.
Aber was war mit dem Pfad der Liebe gemeint? Ich kannte die Geschichte von Selena Gryffindor und Soraius Slytherin. Ob diese beiden etwas damit zu tun hatten? Ich wusste es nicht zu sagen.
„Pfad der Liebe…“, flüsterte ich leise, als ich mich wieder beruhigt hatte. Rasch wischte ich mir über das Gesicht, als plötzlich etwas Seltsames geschah…


@Iris: Ich musste mal kurz zu deiner Meinung über Brooks Stellung nehmen: Sie ist absolut NICHT Alice. Nur, weil Stephenie Meyer einen hyperaktiven Vampir erfunden hat, heißt das doch hoffentlich nicht, dass es nicht auch mehr hyperaktive Vampire geben darf? Ohne Brooks wäre Amys leben doch viel zu langweilig. Brooks gehört dazu. Ich hätte sie sowieso eher mit Tonks verglichen als mit Alice. Alice ist jemand, der sofort beleidigt ist, wenn jemand keinen großen trubel veranstalten will. Brooks setzt sich über die negatíven Meinungen Amys einfach hinweg und ignoriert schlechte Laune (deshalb kommt sie auch gut mit Snape aus^^).
Außerdem ist sie viel wilder als Alice. Du hast sie bloß erst selten in Aktion gesehen, in Rumänien. Aber das kommt noch, versprochen!!!
MERK DIR: Brooks ist NICHT Alice!!!!!!!


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