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Fanfiction

ToAR - Die gejagten Drei - Undank ist des Snape Lohn

von horizon92

Zuallererst eine kleine Anmerkung für alle meine Leser, ob schwarz oder mit Reviews: Die großen Abstände, in denen ich hochlade, tun mir in der Seele weh, aber ich komme tagtäglich frühestens um vier uhr nach Hause, wo noch Nachhilfe oder hund oder Hausarbeiten (wie ich sie hasse!) auf mich warten, deshalb auch noch eine Änderung:
Tut mir wirklich leid, aber ich werde in nächster Zeit wohl meine Kapitel ohne Reviewantworten verfassen. Falls jemand wichtige Verständnisfragen hat, mache ich natürlich ausnahmen.
Ansonsten gilt, dass ich weiterhin jedes Einzelreview lese und mich über alle freue wie zuvor...
Grüße an alle!
Melli/horizon


Kapitel 7
-Undank ist des Snape Lohn-


Schon nach vier Tagen in Hogwarts kam es mir vor, als wäre ich niemals fortgewesen. Der Schulleiter hätte mir keinen besseren Job geben können, als Harry zu bewachen, denn dadurch war ich sehr oft mit dem Trio zusammen und wir hatten häufig Gelegenheit, von den Geschehnissen des letzten Jahres zu berichten. Hermine war besonders fasziniert von dem Gedanken, mitten unter Vampiren zu leben.
„Du sitzt gerade mit einem am Tisch!“, erinnerte ich sie am Donnerstagabend in der Bibliothek.
„Ja, schon, aber dich kenne ich doch und außerdem bist du auch kein reinblütiger Vampir.“ Sie erkannte an meiner Miene, dass ich dieses Thema lieber nicht anschneiden wollte, und wechselte rasch das Thema: „Übrigens, wir hatten heute das erste Mal Verteidigung!“
Sofort wurde ich hellhörig: „Und? Wie stellt Remus sich so an?“ Ich hatte den dreien erzählt, dass Remus und ich uns schon länger kannten - hatte allerdings den Teil mit Black ausgespart.
Harry und Ron platzten drauflos: „Wir haben Irrwichte durchgenommen...“
„...ja, im Lehrerzimmer war einer...“
„...und Neville wollte anfangen...“
„...nein, er musste, Lupin wollte das so...“
Ich hob lachend die Hand.
„Langsam, langsam ihr beiden. Also, Irrwichte im Lehrerzimmer. Soweit hab ich noch was mitbekommen!“
„Ja, genau. Und er hat uns den Spruch gegen sie beigebracht und dann durften wir uns an einem versuchen!“, bestätigte Harry mit leuchtenden Augen.
„Und Neville hat angefangen?“, fragte ich nach. Sie nickten.
„Welche Gestalt...“, begann ich, wurde aber von einer eisigen Stimme hinter mir unterbrochen.
„Meine!“
Ich drehte mich um und sah, dass Snape aus einem Regal hervorgetreten war und uns nun mit Abscheu musterte - zumindest die drei Gryffindors.
„Deine?“, fragte ich erstaunt.
„Du meinst, Neville hat die meiste Angst vor dir?“
Ich lachte schallend los und Snape sah mich höchst pikiert an.
„Schön, dass dich das amüsiert!“, bemerkte er sarkastisch.
„Ent...Entschuldige, aber allein die Vorstellung...vor DIR Angst zu haben...“, ich lachte wieder los, „ist zu komisch!“ Hermine und Ron rutschten unruhig auf ihren Stühlen hin und her und Harry räusperte sich.
Langsam fing ich mich wieder und wollte neugierig wissen, wie der Irrwicht sich verwandelt hatte, nachdem Neville den Riddikulus angewandt hatte.
Zu meiner Verwunderung waren es nun die drei Drittklässler, die sich das Lachen verkneifen mussten.
Snape knurrte unterschwellig und machte einen drohenden Schritt auf sie zu.
In diesem Moment kam Remus persönlich um die Ecke.
„Hallo, ihr! Severus, gut, dass ich Sie treffe. Ich hoffe, Sie sind nicht zu ungehalten darüber, was passiert ist?“ Ich platzte fast vor Neugier.
„Was ist denn jetzt eigentlich passiert?“
„Oh, du weißt das noch nicht? Da bist du wohl die Letzte in ganz Hogwarts. Neville hat seinem Irrwicht die Klamotten seiner Großmutter angezogen!“, berichtete der Werwolf und musste sich auf die Lippe beißen, um nicht zu grinsen.
Ich versuchte ebenfalls, mein Lachen zu verstecken, aber so ganz wollte es mir einfach nicht gelingen.
Snape sah mittlerweile wirklich schlecht gelaunt aus.
„Lupin, Sie...“ - „Ach, armer Kerl! Mach dir nichts draus, Sev“, tröstete ich ihn halbernst, „ich bin mir sicher, die Klamotten haben dir gut gestanden!“ Das löste eine erneute Heiterkeitswelle aus, und Snape lief ziemlich rot an.
„Vielleicht waren sie sogar in deiner Lieblingsfarbe?“, setzte ich hinzu, und Harry presste wagemutig hervor: „Das Kleid war in Grün!“
Dafür fing er einen äußerst hasserfüllten Blick seitens Snape auf und verstummte rasch wieder.
„Potter, ich dachte eigentlich, nachdem ich mir bisher einen Kommentar zu Ihrem peinlichen Ohnmachtsanfall im Zug verkniffen habe, wären Sie etwas respektvoller geworden!“, fauchte der Tränkemeister den armen Harry an.
Ich tätschelte ihm gespielt mitleidig die Schulter: „Ja, ja, Undank ist des Snape Lohn!“ Erneut brachen die anderen in Gelächter aus und Snape selbst ergriff rasch die Flucht.
Woher hätte ich auch ahnen sollen, dass dieser Satz der reinen Wahrheit entsprach?!?

Mittlerweile hatte ich mich fast wieder an die neue Wohnung gewöhnt, die ich bezog. Der Kerker war zwar immer noch düster, aber die drei kleinen Zimmerchen besaßen jeweils ein verzaubertes Fenster, das mich auf eine wunderschöne Küste mit weißem Strand blicken ließ.
In einem Zimmer standen Bürogegenstände, im anderen eine große Couch und ein Bett mit Kleiderschrank und das dritte war ein kleines und ziemlich hässliches Badezimmer. Blinky hatte mir jedoch wie gewünscht einige Teppiche und Vorhänge zukommen lassen, die ich dort drapierte. Dann schwang ich meinen Zauberstab und ließ die Wände weiß werden. Schmutz und Kalk verschwanden und hinterließen eine tadellos saubere Wanne und ein Waschbecken.
Der kaputte Spiegel reparierte sich von selbst.
Zufrieden mit dem Ergebnis begann ich, mich hier einzuleben. Es war doch etwas nervenaufreibend, jeden Abend in die Drei Besen zurückzulaufen, daher hatte ich beschlossen, dass ich die Schatten an den Wochenenden besuchte und ansonsten in Hogwarts blieb.

Lorkan hatte nicht mehr mit mir gesprochen, seit ich den Schatten meine Entscheidung mitgeteilt hatte, doch Mikela zuckte auf meine Besorgnis hin bloß die Achseln und meinte: „Lass ihn schmollen. Er wird sich schon wieder einbekommen!“
Zweifelnd beriet ich mich mit Brooks, wie ich ihn wieder friedlich stimmen konnte, und diese strahlte sofort: „Lass uns shoppen gehen!“ - „Brooks, ich glaube nicht, dass mir neue Klamotten bei Lork Pluspunkte einbringen können...“, protestierte ich, doch sie hörte mir kaum zu.
Also gab ich nach und ließ mich von ihr hinaus zu Madame Malkins' Laden zerren.
Dort begrüßte uns die Verkäuferin und fragte, wonach wir suchten. Ich zuckte die Achseln, doch Brooks begann sofort einen Bericht: „Oberteile und Hosen, vielleicht auch ein paar Röcke, möglichst in schwarz, wenn es geht mit wenig Stoff, damit es sexy wirkt, Sie verstehen? Ach, und ein paar Jacken oder Mäntel wären auch nicht schlecht! Und...hmmm...führen Sie auch ein paar eng anliegende Kleider?“
Die Verkäuferin sah erst sie, dann mich irritiert an.
Ich zuckte wieder die Achseln und sie begann, uns Stücke herauszusuchen, die auf Brooks' Beschreibung zutrafen.
Mir gefiel kaum eins der Teile, die sie uns zeigte. Entweder waren sie sehr tief ausgeschnitten, ließen Bauch oder Beine fast frei, waren beinahe durchsichtig oder so kurz, dass ich mich nicht mal mit übergeschlagenen Beinen trauen würde, mich hinzusetzen.

Nach fast einer Stunde lag auf dem Tresen eine ganze Garnitur neuer Sachen. Jeder sah auf den ersten Blick, dass ein Vampir sie eingekauft hatte. Als die Verkäuferin schließlich den horrenden Preis nannte, wandte ich mich sehr unangenehm berührt zu Brooks um.
„Ich hab nicht soviel Geld. Ich bin doch so gut wie arm!“, murmelte ich so leise wie möglich, doch die Vampirin beachtete meinen Einwand gar nicht, sondern bezahlte mit baren Galleonen und gab auch noch Trinkgeld wegen der guten Beratung.
Lächelnd ging sie hinaus und nahm mir die fünf großen Tüten ab: „Ich nehm schon!“
Pfeifend lief sie die Straße entlang und ich folgte ihr wütend.
„Brooks! Brooks!“
Sie pfiff weiter und beachtete mich gar nicht, bis ich mich schließlich vor sie stellte.
Verwirrt sah sie meine zornige Miene: „Was ist los mit dir? Wir haben gerade Klamotten gekauft! Jede Frau freut sich über neue Klamotten!“
„Brooks, ich kann das nicht annehmen! Du hast grade fast einhundert Galleonen für mich ausgegeben! Ich werde das nicht dulden, meinetwegen haben die Schatten doch schon genug Unannehmlichkeiten.“
„Unannehmlichkeiten? Wovon sprichst du, um Himmels Willen? Außerdem ist das mit dem Geld wirklich kein Thema für mich. Jetzt komm schon, ich will sehen, wie dir die Klamotten stehen!“, drängelte sie und schob ihren Arm unter meinen. Während ich so die Straße entlang geschleift wurde, wütete ich weiter: „Brooks, das, was du da ausgegeben hast, war ein Vermögen!“
Sie blieb stehen und sah mich tadelnd an.
„Unsinn! Kindchen, du warst doch jetzt schon in unserer und in der rumänischen Vampirresidenz! Ist dir immer noch nicht aufgefallen, dass wir mehr Geld haben, als uns gut tut? Außerdem hast du mir gerade einen großen Gefallen getan, ich war nämlich lange nicht mehr shoppen!“ Ich schnaubte: „Du hast wirklich eine umwerfende Logik!“ - „Ich weiß!“, grinste sie nur und lief wieder weiter.
„Ich bestell uns ein Butterbier, während du dich umziehst! Nimm's mir nicht übel, aber du riechst ziemlich nach Werwolf!“
Kopfschüttelnd gab ich auf. Gegen diese Frohnatur kam ich einfach nicht an, egal, wie ich argumentierte. Daher gab ich mich geschlagen und ließ mich von ihr in die Drei Besen schleifen.


Es dauerte fast eine Stunde, bis ich mich traute, in die Wirtsstube herunterzukommen. Ich hatte mich für ein kurzes Schwarzes entschieden - das unauffälligste, das ich finden konnte. Leider war auch dieses „Unauffällige“ sehr tief ausgeschnitten und SEHR eng anliegend. Meine schwarzen, sehr langen Haare ließ ich offen, um mich nicht ganz so nackt zu fühlen.
Außerdem legte ich den schönsten und teuersten Schmuck an, den ich hatte: ein Collier und einen Ring, beide mit grünen Smaragden besetzt.
Diese beiden Stücke besaßen eine mysteriöse Geschichte: immer, wenn ich am Weihnachtsmorgen in Hogwarts aufgewacht war, hatte eine Schachtel an meinem Bett gelegen. Immer unbeschriftet und ohne jede Notiz, obwohl die Smaragde echt und die Schmuckstücke dementsprechend wertvoll waren. Mir gefielen sie…
Nachdem ich mich geschminkt und fertiggemacht hatte, schwebte ich auf passenden schwarzen Schuhen die Treppe zum Wirtshaus herunter und betete zu Gryffindor, Slytherin und den anderen, dass kein Gast heute Abend die Lust verspürt hatte, auf ein Butterbier oder - Gott bewahre - einen Feuerwhiskey vorbeizuschauen.
Ich wurde mal sowas von enttäuscht!

„Hallo, da ist ja unser kleiner Liebling!“, schrie Brooks aufgeregt und wuselte zu mir herüber, um mich kräftig zu herzen. Ich kam mir vor wie ein Hund, der nach einigen Tagen zu seiner Besitzerin zurückkommt.
Als ich jedoch die anderen musterte, die mich teils vorsichtig, teils unverhohlen anstarrten, hätte ich am liebsten wirklich angefangen, zu heulen wie ein Schlosshund. Ich war durchaus gewohnt, ab und zu angesehen zu werden. Aber das war fast zuviel.
Es waren nicht nur alle Vampire meiner Familie anwesend (inklusive Billy, der die letzten beiden Tage in London verbracht hatte), sondern auch noch die meisten Lehrer aus Hogwarts. Besonders Remus` offener Mund machte mich verlegen. Er sah in mir immer noch das Mädchen von früher, nicht eine erwachsene Frau.
Ich sah auch noch McGonagall, Flitwick, Sprout (die Klatschtante), Sinistra, Hagrid und zwei Menschen, die ich nicht erkannte: ein kleiner, dicker Mann und eine schlanke, ziemlich grell angezogene Frau mit gebleichten, blonden Haaren.
Mein Magen zog sich stark zusammen, als ich in den Händen des Mannes eine Kamera erkannte.
Brooks führte mich durch die Reihen bis zum Tresen, wo Rosmerta gerade unzählige Gläser
Sekt auffüllte und herumreichte.
Dann klopfte die blonde Vampirin mit strahlendem Lächeln gegen ihr Glas, das zerbrach. Sie störte sich nicht daran, hatte sie doch erreicht, was sie wollte: alle hörten ihr zu.
„Willkommen ihr alle! Es freut mich, dass so viele Sterbliche meiner offiziellen Einladung gefolgt sind, obwohl sie von einem Vampir kam!“ Einige Professoren tauschten unangenehm berührt kurze Blicke aus.
Ich versuchte, zu lächeln, während ich in Brooks` Richtung, möglichst ohne die Lippen zu bewegen, flüsterte: „Was läuft denn hier?“
Sie ignorierte mich, doch ich sah das schelmische Grinsen auf Stephans und Stephanos Gesichtern, die dank ihres guten Gehörs meine Worte mitbekommen hatten.
Brooks fuhr fort und ließ mir keine Gelegenheit, darüber nachzudenken.
„Wir sind heute hier zusammengekommen, um jemanden zu feiern, der uns allen sehr am Herzen liegt. Dieser Jemand gehört in beide Kreise und steht doch in gewissem Sinne außerhalb aller Maßstäbe, wenn ihr versteht, was ich meine. Nun, wo ihr Hogwartsianer sie wiederhabt, führt sie unsere Kreise zusammen. Stoßt mit mir an auf: AMY ROBERTS!“
Bei ihren Worten war ich rot angelaufen, was viele zum Lachen brachte, doch trotzdem erklang im gesamten Wirtshaus der laut schallende Ruf.
„AUF AMY ROBERTS!“ Dann tranken alle an ihren Sektgläsern und ich versuchte, mich still und heimlich zu verziehen. Leider hinderte mich sofort eine Klaue mit falschen Fingernägeln daran. Die unbekannte Blondine lächelte mich mit falschen Zähnen an und fragte: „Ich darf Sie doch für einen Moment sprechen, nicht wahr, Amy? Ich darf Sie doch Amy nennen?“ Ich hatte nicht einmal den Mund geöffnet, da strahlte sie auch schon: „Fantastisch! Kommen Sie mit!“
Ohne eine Möglichkeit zur Flucht wurde ich mitgezerrt und fand mich auf der Damentoilette auf eine Kloschüssel gedrückt wieder.
„Sie heißen eigentlich Amilia-Selena, stimmt's? Warum nennen Sie sich nur Amy? Finden Sie das fescher, ist es Ihnen peinlich, heutzutage noch mit Doppelnamen angesprochen zu werden?“
„Ähmmmm…wer sind Sie?“, wollte ich wissen, denn mittlerweile war mir die giftgrüne Feder aufgefallen, die hinter ihrem Rücken alles Gesagte fleißig mitschrieb.
„Rita Kimmkorn, Reporterin vom Tagespropheten!“, stellte sich die Blondine vor. Mir war sie ziemlich unsympathisch.
„Sie haben bestimmt schon von mir gehört!“
„Tut mir Leid, nein. Ich hatte in letzter Zeit kaum Gelegenheit, Zeitung zu lesen!“
Sie schien nicht sehr erfreut zu sein. Die Feder machte sich unaufhörlich Notizen.
Ich räusperte mich unbehaglich: „Entschuldigen Sie, ich möchte wirklich nicht unhöflich sein, aber ich würde gerne zur Feier zurück, also, wenn es Ihnen nichts ausmacht...“
„Oh, ganz sicher nicht. Nur noch eine kleine Frage, Amy: Haben Sie jemals darüber nachgedacht, eventuell die Nachfolge von Professor Dumbledore anzutreten?“
„Nein, hab ich nicht. Ich glaube nicht, dass ich eine Schule leiten könnte.“
„Ach? Tja, na dann. Was war dann der Grund für Ihr Zerwürfnis mit ihm?“
„Sie hatten schon Ihre Frage!“, antwortete ich deutlich kühler und beeilte mich, aus der Toilette zu kommen. Im Pub war es mittlerweile brechend voll. Durch meine kleine Gestalt wurde ich von einigen größeren Menschen versehentlich mitten ins Gedränge geschubst.
Um mich herum waren überall Leute...so viele Leute hatte ich seit einem Jahr nicht mehr gesehen. Mein Bauch zog sich zusammen und ich wusste, dass der Schmerz diesmal sehr wohl mit dem Vampir in mir zu tun hatte. Die Gefahr war nicht unmittelbar, aber dass ich plötzlich von einer Menschenmasse umgeben war, fühlte sich mit einem Mal furchtbar an. Jeden Moment könnte man mich überwältigen...jeder Augenblick brachte mich einem möglichen Angriff näher.
Die Ausbildung der anderen Schatten hatte mich gelehrt, schnell zu reagieren, hatte meine Sinne geschärft und mich gestärkt. Doch sie hatte auch einen Preis eingefordert: seit ich als Zielscheibe für Werwölfe herhielt, sah ich in engen Räumen und vielen Menschen eine Eingrenzung der Fluchtmöglichkeiten. Ich dachte mit einem Mal nicht mehr wie Amy...ich dachte wie ein wilder Vampir, einer der instinktgesteuerten, ausgestoßenen Vampire, die auch auf Menschen Jagd machten und extrem scheu waren.
Ich fuhr wie wild im Kreis, die Schuhe behinderten mich kaum daran. Verschwommene Gestalten wichen vor mir zurück, ein Murmeln setzte ein. Ich suchte mir einen Weg an den vielen Körpern vorbei, die meine Bewegungsfreiheit einschränkten. Plötzlich spürte ich einen festen Griff an meinem Arm. Das war es, was ich befürchtet hatte. Mit einem Knurren fuhr ich herum und starrte Lorkan in seine erstaunlich hellen Augen. Alles war verstummt.

Langsam aber sicher wurde ich mir bewusst, dass alle uns ansahen und Platz gemacht hatten.
Was war passiert? Hatten sie bemerkt, dass ich plötzlich Panik bekommen hatte? Nein, offenbar nicht, denn jetzt sah ich Remus` grinsendes Gesicht in der Menge, und in der Ecke lümmelte der Fotograph und schoss ein Foto nach dem anderen.
Erst in diesem Moment fiel mir auf, dass Lorkan mittlerweile meine Hand in seine genommen und díe rechte an meine Hüfte gelegt hatte.
Er flüsterte so leise, dass nur ich und die Vampire es verstehen konnten: „Reiß dich zusammen! Wild zu werden wird dir nichts bringen. Sie glauben, wir wollten nur tanzen.“ Ich nickte langsam. Amy kehrte wieder zurück.
„Also gut. Leg deine Hand auf meine Schulter. Ein langsamer Walzer, mehr nicht!“, flüsterte er. Ich nickte wieder und tat wie geheißen. Schon ertönte Musik und Lorkan führte mich trittsicher und mit eiserner Miene, während wir uns drehend durch den Pub bewegten. Viele Leute klatschten und pfiffen erfreut. Ich entspannte wieder und begann, mich in dem sicheren Takt des Vampirs wohlzufühlen. Sachte legte ich meinen Kopf an seine Schulter und wisperte so leise, dass nicht einmal die anderen Schatten etwas verstehen konnten: „Danke, Lork!“
Er brummte nur kurz, ließ mich jedoch gewähren und ich hatte sogar kurz das Gefühl, dass er mich ein Stück an sich zog.
„Darf ich ablösen?“, fragte eine freundliche Stimme. Lorkan zuckte zurück und knurrte kurz. Remus sah etwas irritiert zu mir hinüber und ich legte Lorkan ganz sachte eine Hand auf die Schulter.
„Es ist nur…dein Geruch!“, erklärte ich dem Werwolf und der sah erleichtert aus und übernahm mich rasch, als der Vampir sich verzogen hatte.
Mit Remus machte das Tanzen Spaß. Ich trat ihm ständig auf die Füße, doch Gott sei Dank machte das die Sache für ihn nur lustiger und wir lachten jedesmal aufs Neue.
„Ich fürchte, aus mir wird nie eine gute Tänzerin!“, gab ich schließlich zu, als der Song zuende ging und wir uns an die Bar setzten und ein wenig tratschten.
„Ach was. Die Frau kann nur so gut sein wie der Mann, der sie führt!“, winkte Remus ab und bestellte uns zwei Butterbier.
„Vielleicht sollte ich Harry eins mitbringen?“, überlegte ich kurz, doch sofort mahnte mein Freund ernst: „Das darfst du nicht. Kein Alkohol an minderjährige Schüler! Er kann es doch am Hogsmeade-Wochenende ausprobieren!“
Ich stimmte ihm zu und wir ließen das Thema Harry für den Augenblick fallen. Irgendwann kam Professor Sinistra, um Remus zum Tanz aufzufordern. Ich runzelte unwillig die Stirn, ließ ihn aber gehen und stand selbst auf, um zu sehen, wer alles gekommen war.
Ich konnte nicht leugnen, dass ich unter all den bekannten Gesichtern besonders eines suchte, dass ebenso einzigartig war wie sein Besitzer.
„Hey, Kleines! Kann ich dir helfen? Du siehst aus, als würdest du jemanden suchen!“
„Brooks! Ja, schon. Ich suche einen…guten Freund…halt mal Ausschau, bitte!“, bat ich und drückte ihr rasch einen kleinen Schmatz auf, der sie freudig erröten ließ.
„Gerne! Aber wofür war der denn?“, fragte sie quietschend. Ich grinste und machte eine weit ausholende Geste: „Na, für diese tolle Party! Die erste Amy-Feier, die ich erlebe!“ - „Amy-Feier?“, echote Brooks und sah plötzlich aus, als hätte ich sie auf eine Idee gebracht.
„Was ist?“, fragte ich neugierig.
„Nichts, nichts. Also, beschreib doch mal, wen du suchst!“
Ich grinste jetzt breit.
„Er ist recht groß.“
„Das sind viele Leute hier. Meinst du vielleicht Hagrid?“
„Nein, den seh ich doch selbst! Der Gesuchte hat schwarze Haare.“
„Das trifft auch auf einige zu.“
„Er trägt höchstwahrscheinlich schwarze Klamotten.“
„Okay, das grenzt die Auswahl etwas mehr ein. Weiter.“
„Er ist ziemlich dürr.“
„Ich lade doch keine Fetten auf deine Party ein!“, empörte sich Brooks.
„Seine Haare sind halblang, ungefähr Schulterlänge.“
„Auf so jemanden stehst du? Klingt mir nach einem schlimmen Fall von Farbphobie!“
„Mensch, Brooks! Zähl doch mal eins und eins zusammen!“, meinte ich ungeduldig.
„Kann ich schlecht, wenn du mir so spärliche Informationen gibst!“
„Du kennst den Kerl auch!“
„Gut, das trifft auf die wenigsten zu. Also, fassen wir zusammen: recht groß, schwarze, halblange Haare, schwarze Klamotten, dürr…oh!“ Brooks` Mund formte diesen Laut perfekt nach und ich konnte einfach nicht anders, als zu lachen.
Plötzlich verdüsterte sich mein Blick wieder, denn in einer Ecke sah ich erneut diese Kimmkorn und ihren Reporter Fotos schießen.
„Sag mal, den Gesuchten kurz weggelassen, hast du die eingeladen?“, wollte ich von der Vampirin wissen und zeigte ihr die beiden. Sie schüttelte den Kopf und meinte: „Augenblick, ich regel das!“ Schon war sie bei den beiden und wies recht höflich zur Tür. Rita Kimmkorn schien sich aufzuregen und machte einige Gesten in meine Richtung. Ich konnte mir ein gehässiges Grinsen nicht verkneifen, als sie von Brooks am Ausschnitt gepackt und mitsamt ihrem Fotographen zur Tür geschleift wurde.
Die Kimmkorn sah kurz in meine Richtung und ich drehte mich schnell herum, um ihrem Blick zu entgehen - und stieß mit einem warmen Körper zusammen. Automatisch streckte ich die Hände aus und klammerte mich an die männlichen Oberarme vor mir, um nicht dank der Stöckelschuhe umzufallen.

„Hallo!“, brachte ich hervor, als ich realisierte, wer vor mir stand.
„Hallo“, grüßte mein Gegenüber zurück und sah mir in die von dunkelblau (=Müdigkeit) zu karamellfarben (=großes Glück) wechselnden Augen.
„Ich habe von dort hinten eure Unterhaltung mitbekommen.“
„So? Und wie war sie so?“
„Unterhaltsam!“
Fast hätte ich gelacht - aber das brachte ich nicht fertig, weil ich mich noch nicht so ganz von dem Schock erholt hatte, ihn zu treffen.
„Das ist doch…toll!“
„Ja?“
„Was machst du eigentlich hier?“
„Oh, ich dachte, ich wurde eingeladen! Brooks schien sich für den Heuler revanchieren zu wollen.“
„Also bist du wegen Brooks hier.“
„Nein.“
„Warum dann? Nimm's mir nicht übel…aber das hier ist ne Party!“
„Und ist es verboten, auf Partys zu gehen?“
„Äh…nein. Das meinte ich nicht.“
„Du kennst mich doch! Ich liebe Partys.“
Diesmal schaffte ich ein belustigtes Schnauben.
„Ja, na sicher! Severus Snape und Partys, das ist wirklich untrennbar miteinander verbunden!“

Er grinste ein slytherinsches Grinsen.
„Komm, wir trinken was!“, raunte er leise und zog mich in eine Ecke, wo wie durch Zauberhand bereits zwei volle Sektgläser standen.
„Ein Gentleman hätte erst gefragt, ob ich was trinken will!“, grinste ich ihn an und setzte mich.
„Wie gesagt: du kennst mich!“, antwortete Snape bloß und hob sein Glas.
„Auf ein weiteres Jahr voller Tollpatschigkeit, gewagter Rettungsaktionen und Streit.“
Ich grinste verschmitzt.
„Oder, anders ausgedrückt, auf ein weiteres Jahr Amy!“
Damit stießen wir an und tranken.
Erst nach einer Weile fiel mir auf, dass eine ziemliche Whiskeyfahne von ihm ausging.
Enttäuscht hakte ich nach.
„Severus? Hast du getrunken?“
„Du warst doch grade dabei, oder?“
„Du weißt, was ich meine! Hast du vorher getrunken?“
Ich konnte die Schärfe aus meiner Stimme nicht ganz verbannen. Wir beide hatten in meinem nachgeholten Jahr schon zu tief ins Glas geschaut und das hatte böse Folgen gehabt. Offenbar spürte der schwarzgekleidete Mann vor mir, dass ich sauer war.
„Vielleicht ein oder zwei Gläser!“, winkte er rasch ab.
„Na toll. Wenn's weiter nichts ist!“, knurrte ich und stand auf. Er ebenfalls, und zwar ohne das geringste Wanken. Offenbar vertrug er wirklich einiges.
„Wo willst du hin? Gehst du jetzt, weil ich getrunken habe?“, fragte er und seine Augen blitzten, „oder gehst du, um wieder mit Lorkan zu tanzen?“
„Hör zu, es geht dich gar nichts an, mit wem ich tanze! Wenn du dich so aufführst, warum forderst du mich nicht mal auf?“
„Weil ich das mit Sicherheit bereuen werde!“, fauchte er.
„Schön! Ich bereue auch schon, dich getroffen zu haben!“, rief ich verletzt und fuhr herum, um zu flüchten, ehe er mir noch eine Gemeinheit hinterherwerfen konnte.

Remus winkte mir, doch ich war so aufgelöst, dass ich ihn ignorierte und lieber in die kalte Nacht hinaustrat. Heute keine Werwölfe, Vampire oder Tränkemeister mehr. Es reichte wirklich.
Seltsam. Immer, wenn Snape auf einer Party ist, lasse ich mir von ihm den Abend versauen.
Eigentlich war das lächerlich, da es ja auch genug andere Gäste gab, mit denen ich tanzen konnte.
Wie gesagt, eigentlich. Denn ich hatte einmal mit Snape getanzt und diesen Tanz nie wieder vergessen. Es war der schönste gewesen. Mir fiel keine andere Beschreibung dafür ein.

Nachdenklich schritt ich die Hauptstraße entlang, geradewegs zum Dorf hinaus. Hier konnte mich niemand sehen und stören. Ich fluchte, als ich mit den hohen Schuhen im Gras umknickte.
„Verdammte Mistdinger!“
Ich riss sie mir von den Füßen, nahm Anlauf und schleuderte einen der beiden in hohem Bogen von mir. Das gleiche Schicksal traf nur Sekunden später den anderen Schuh.
Dann, als meine Wut die Oberhand gewann, verwandelte ich mich in den schwarzen Panther und riss das Maul weit auf.
Ein ohrenbetäubendes Brüllen hallte von den Hauswänden hinter mir wieder. Irgendwer schrie und ein Fensterladen wurde klappernd aufgestoßen.
Ich duckte mich rasch ins Gras und war im Dunklen wegen des schwarzen Fells nicht mehr zu entdecken. Kurze Zeit später sahen meine Nachtaugen, wie der Bewohner die Läden wieder schloss und ich sprang auf und hetzte in rasantem Tempo durch die nasse Wiese.

Reviewantworten schaffe ich momentan einfach nicht! Tut mir Leid, aber ich dachte, ihr habt trotzdem Freude am Lesen…


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Fiona Weir schaute sich alle 15.000 Mädchen an und reduzierte die Auswahl schließlich auf 29, die sie auf DVD filmte – diese Aufnahmenschickte sie uns. Sie erwähnte, wir sollten auf ein Mädchen besonders achten – sagte aber nicht, welches. Ich kam bis Nummer neun, rief Fiona an und sagte: ,Es muss die Neun sein.‘ Ich hatte Recht. Es war Evanna. Sie war absolut fantastisch.
David Barron, ausführender Produzent, über das Casting für Luna Lovegood