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Fanfiction

ToAR - Die gejagten Drei - Die Sache mit der Rache

von horizon92

PS: Dieser Link ist ein Bild von mir, so wie ich mir die Burg Bellomont vorstelle: http://goldsnitch.deviantart.com/art/Hogwarts-and-Bellomont-castle-137415695
Könnt ja mal reingucken, wenn ihr wollt.

Kapitel 6
-Die Sache mit der Rache-


Hundemüde wankte ich am nächsten Morgen aus dem Bett, als Rosmerta an die Tür klopfte.
„Aufstehen, Kleines! Das Frühstück steht unten auf dem Tisch, trommele mal deine Vampire zusammen.“
Ich mochte es nicht, wenn man die anderen als meine Vampire bezeichnete, weil ich mich dann ausgegrenzt fühlte, und das sagte ich ihr auch.
„Verzeih mir, es ist in Ordnung. Ich merk's mir für die Zukunft. Jetzt beeil dich lieber, oder möchtest du zu spät in Hogwarts sein? Albus hat die Dementoren extra angewiesen, zwischen halb neun und neun nicht in der Nähe des Tores zu patroullieren, damit du durchkommst.“
Das ließ mich schließlich doch wach werden und so kam ich keine Stunde später in der Eingangshalle an, wo mich eine aufgeregte Hauselfe erwartete. Bei näherer Betrachtung erkannte ich Blinky, die mich zu meiner Zeit in Hogwarts betreut hatte. Die grünen Segelohren wedelten freudig, als sie sich vor mir verbeugte: „Miss Roberts, es ist mir die größte Ehre und Freude, dass ich Sie wieder zur Herrin habe!“ - „Blinky, ich freue mich auch, dich zu sehen!“, erwiderte ich und lächelte sie freundlich an.
Sie quiekte: „Zuerst soll ich der Miss vom Schulleiter diesen Zettel mit dem Stundenplan des Jungen Potter geben und anschließend ihr neues Zimmer vorbereiten. Schließlich braucht die Miss ja auch einen Raum, an den sie sich zurückziehen kann, während sie hier ist!“
Ich runzelte die Stirn: „Danke, Blinky, das ist nett, aber lass mich erst nochmal mit ihm sprechen, in Ordnung? Dass ich hier wieder wohne, war nicht abgemacht!“
Sie verbeugte sich und hielt mir ihre Hand hin. Fragend sah ich sie an, nahm das kleine Händchen aber vorsichtig in meine.
Einen kurzen Moment später landete ich mit ihr gemeinsam in Albus' Büro und war verblüfft: „Ich wusste gar nicht, dass es euch Elfen auch möglich ist, mit Menschen zu apparieren. Vielen Dank!“ Blinky strahlte vor Stolz und verschwand mit einem Plopp.
Hinter mir räusperte sich jemand und ich drehte mich um. Albus sah mir mit abwartender Miene entgegen.
„Guten Morgen!“, begrüßte ich ihn etwas steif und er wiederholte den Gruß und fragte, ob er etwas für mich tun könne.
Ich schilderte ihm, dass ich nicht mit dem erneuten Einzug in Hogwarts gerechnet hatte und etwas überrascht gewesen war, als Blinky mir das mitgeteilt hatte.
„Tja, ich habe mir die Freiheit genommen, ein paar Räume für dich herrichten zu lassen, da wir ja beide wissen, wie Harry zu dem Verbot des nächtlichen Umherwanderns steht. Es ist aber auch in Ordnung, dass du bei deinen Vampiren im Dorf bleibst.“
„Das sind nicht MEINE Vampire!“, erklärte ich gereizt. „Warum sagt das immer jeder? Sie gehören mir genauso wenig, wie ich ihnen gehöre. Wir sind eine Familie, und wir bezeichnen uns als die Schatten!“
Albus hob entschuldigend die Hand, obwohl bei dem Wort Familie ein Schatten über sein Gesicht gehuscht war.
„Tut mir Leid, ich meinte, dass du gerne auch bei den anderen Schatten bleiben kannst, wenn du möchtest. Aber die Räume hier sind trotzdem für dich belegt, falls du zwischendurch einen ruhigen Platz zum Nachdenken brauchst.“ - „Dann kann ich in die Bibliothek gehen!“, widersprach ich und hob den Kopf, als Fawkes durchs Fenster hereinschwebte.
Der Phönix ließ sich auf seiner Stange nieder und putzte sich das Gefieder. Er sah recht mitgenommen aus.
„Bald ein Feuertag, was?“, fragte ich und Albus bejahte leise.
„Vielleicht willst du jetzt schon mit Harrys Beobachtung anfangen? Keine Sorge, du musst nicht mit ihm in den Unterricht gehen, aber vielleicht wäre es sicherer, wenn du ihn auf dem Gelände begleitest. Der arme Junge ist von den Dementoren im Zug glatt ohnmächtig geworden...“ - „Natürlich. Also gehe ich dann mit dem Trio zusammen zu Hagrids erster Stunde?“, hakte ich nach einem Blick auf Harrys Stundenplan nach und Albus nickte.
„Gut. Vielen Dank. Und dann esse ich mittags und abends hier in der Schule?“
„Das kannst du halten, wie du möchtest. Vielleicht isst du lieber in deinen Räumen...“
„Mal sehen. Je nachdem, wie mir zumute ist, denke ich!“

Tatsache war, nach Hagrids katastrophaler erster Stunde, als Malfoy von dem Hippogreif Seidenschnabel verletzt wurde, hatte ich sowieso keinen Hunger mehr. Also ließ ich das Abendessen ausfallen und besuchte stattdessen Remus in seinen Räumen.
Er begrüßte mich ganz anders als der übellaunige Tränkemeister und ich fragte mich unwillkürlich, was Lupin getan haben konnte, dass Snape ihn so hasste.
„Remus?“
„Ja?“
Wir saßen gemütlich auf dem Sofa und tranken einen starken Tee.
„Woher kennt Snape dich?“, wollte ich geradeheraus wissen. Der Werwolf zuckte ein klein wenig zusammen.
„Wir waren im selben Jahrgang auf Hogwarts“, gab er schließlich wage Auskunft.
„Und?“, drängte ich.
„Was und?“
„Remus, ich habe seine Blicke beim Bankett gesehen und als er herausgefunden hat, dass ich dir diese Stelle vorgeschlagen habe, hat er mich hochkant rausgeworfen...“
„Was? Er hat dir doch nicht wehgetan?“, wollte der fürsorgliche Freund wissen, doch ich schüttelte den Kopf.
„Nein, höchstens ein bisschen an meinem Ego gekratzt. Ich meine, eigentlich bin ich es nicht gewohnt, von einem Mann vor die Tür gesetzt zu werden. Das ist mir noch nie passiert...abgesehen von den unzähligen Malen in Durmstrang.“ Wir beide lachten los, denn auch Remus hatte es in der Rumtreiber-Zeit ein oder zweimal geschafft, aus dem Unterricht zu fliegen.
„Na ja, das ist aber auch was anderes“, sagte er. Dann, als er sich auf das eigentliche Thema besann, seufzte Remus traurig.
„Snape und wir vier Rumtreiber - Peter, James, Sirius und ich - haben damals eine Art Kleinkrieg geführt. Es verging kaum ein Tag, an dem James und Sirius Snape nicht hänselten oder Snape uns Flüche auf den Hals jagen wollte. Vor allem James und Sirius hassten ihn wie die Pest, und die beiden waren Schullieblinge. Snape hatte es deshalb oft nicht leicht, gegen sie anzukommen. Ich, als Vertrauensschüler, hätte eigentlich dafür sorgen müssen, dass das aufhört. Aber ich war noch jung und...na ja, es war ganz einfach viel leichter, wegzusehen.“
Ich nickte und legte meinen Kopf vorsichtig an seine Schulter. Er ließ es geschehen, nicht umsonst hatte ich ihn früher immer als Kuschelwolf bezeichnet.
„Also deshalb kann Snape dich nicht ausstehen...weil du früher nichts getan hast. Wenn du mich fragst, ist das nicht Grund genug, jemanden zu hassen. Ich meine, es gab doch mindestens vier Vertrauensschüler damals. Hat er alle...“ - „Nein, das war nicht der Hauptgrund, fürchte ich“, gab Remus zu. Ich sah hoch in seine warmen Augen, die in die Vergangenheit zu blicken schienen.
„Du kennst das Geheimnis unserer Spitznamen. Sirius hat dich schwören lassen, es niemals irgendwem zu verraten und daran hast du dich gehalten. Nun, ich war früher auch schon Werwolf und James, Sirius und Peter begleiteten mich in ihren Animagus-Gestalten. Snape war aber ein ausgezeichneter Schnüffler und versuchte, herauszubekommen, wohin ich in den Vollmondnächten immer verschwand.“ Ich hielt erschrocken den Atem an. Hatte er...?
„Sirius hielt es eines Tages für witzig, ihm den Trick mit der Wurzel der Peitschenden Weide zu erläutern - ohne mir ein Sterbenswörtchen zu sagen. James war es, der den neugierigen Snape unter Gefahr seines eigenen Lebens aus dem Gang zerrte, in dem ich mich als Werwolf herumtrieb. Ich erinnere mich nur an das furchtbare Verlangen, den Menschen vor mir in Stücke zu reißen, dann an den Schmerz in meinem Rücken, als James' Hirschgeweih mich zurückdrängte“, endete Remus erschöpft und fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht.
„Daher also deine gezackte Narbe...“, murmelte ich tief in Gedanken versunken.
„Ja, von Krone“, bestätigte er leise, „und ich bin ihm unendlich dankbar dafür, denn sonst wäre Schniefelus jetzt tot und ich in Askaban.“
„Schniefelus?“, fragte ich verwirrt.
„Das war der Spitzname, den wir damals für Snape verwendet haben. Ziemlich gemein, finde ich heute.“
Ich konnte ein leises Kichern trotzdem nicht verkneifen: „Ich finde aber, er passt irgendwie.“
„Verwende ihn trotzdem lieber nicht, das würde Severus sicher sehr verletzen.“ - „Er hätte mich nicht vor die Tür setzen dürfen!“, entgegnete ich etwas trotzig.
Remus lächelte mich an: „Es war ja nicht gegen dich gerichtet. Er bereut es bestimmt schon wieder!“
„Ja, na klar! Ganz sicher“, schnaubte ich sarkastisch und erhob mich.
Remus stand auch auf: „Wo willst du hin?“ - „Ich gehe lieber mal. Nicht, dass ich noch zufällig mit der liebreizenden, schwarzen Fledermaus zusammenstoße.“


Ich hatte tatsächlich Glück und gelangte unbehelligt zu den anderen Schatten in die Drei Besen. Brooks, die am Tresen saß und sich mit Rosmerta unterhielt, grinste mir irgendwie verschwörerisch entgegen und auch die Wirtin verstummte, als sie mich bemerkte. Ich runzelte verwirrt die Stirn.
„Guten Abend, Kleines! Willst du was trinken? Ich geb dir einen aus, war bestimmt ein anstrengender Tag da oben!“, begrüßte sie mich und wuselte schon in den Hinterraum, um mit wer-weiß-was für Alkohol zurückzukommen.
„Rosmerta, was ist das?“, fragte ich, als sie mir das Glas mit der goldenen Flüssigkeit in die Hand drückte.
„Feuerwhiskey“, antwortete Brooks an ihrer Stelle, „das einzige Zeug, dass wir Vampire außer Blut noch trinken können.“
„Na toll. Ich bin aber nicht so trinkfest wie ihr!“, warnte ich die beiden und dachte an die katastrophale Nacht mit Charlie, die mit einem zersplinterten Bein und einem sehr wütenden Snape geendet hatte.
Die beiden drängten mich trotzdem, auszutrinken, und ich tat ihnen den Gefallen, kippte den Inhalt in einem Schluck hinunter und begann zu husten.
Ausgerechnet diesen ungünstigen Zeitpunkt nahm Lorkan, um die Treppe herunterzuspringen. Er kam herüber, während Brooks mir tatkräftig auf den Rücken klopfte. Das verschlimmerte mein Gehuste nur und der Anführer unserer Gruppe zerrte sie von mir fort.
„Wasser!“, befahl er Rosmerta kalt, die ziemlichen Respekt vor ihm hatte und dem sofort nachkam. Er riss ihr das Glas aus der Hand und zwang mich, es auszutrinken. Danach ging es mir besser.
„Himmel...das Zeug ist ja tödlich!“, keuchte ich erschrocken, verstummte aber bei seiner finsteren Miene.
Lorkans helle Augen fixierten Brooks.
„Warum habt ihr ihr Feuerwhiskey angedreht? Du müsstest doch auf zehn Meter Entfernung riechen können, dass sie nie Alkohol trinkt!“, fuhr er die deutlich jüngere Vampirin an, die den Kopf einzog.
„Ich dachte, dass könnte sie aufmuntern...“
„Dann bist du noch dümmer, als ich dachte! Sie muss auf diesen Potter-Jungen aufpassen, glaubst du, das geht, wenn sie stockbetrunken durch die Gegend torkelt?“
„Ist schon in Ordnung!“, murmelte ich, um Brooks zu beschützen, die mittlerweile fünf Zentimeter geschrumpft zu sein schien.
Lorkan beachtete meinen Einwurf gar nicht.
„Black hätte sie in einem Streich erledigt, und das wäre deine Schuld gewesen! Wie kannst du so unverantwortlich sein?“
„Wirklich, Lork, es ist doch gut jetzt!“, meinte ich etwas lauter - ich konnte es nicht leiden, übergangen zu werden.
„So etwas hätte dein Bruder nie getan!“, warf der Vampir ihr vor. Sie zuckte noch einmal zusammen und stammelte: „Ich...es tut mir Leid, Lorkan. Ich werde das nicht wieder versuchen!“ Damit fuhr sie herum und verschwand durch die klirrende Tür in der heranbrechenden Nacht.
„Du hättest nicht so streng mit ihr sein sollen!“, kritisierte ich Lorkan, doch das war keine gute Idee, denn der war auch so schon auf hundertachtzig.
„Sag, du mir nicht, was ich tun soll, Mischling!“, fauchte er mich an. Ich starrte ihm getroffen in die hellen Augen. Mischling. So hatte er mich noch nie genannt. Vielleicht war das ja der Grund, warum er mich so hasste? Weil ich eine Schande für die sonst eigentlich starke Vampirgruppe war?
Ich erinnerte mich daran, wie Billy mich den anderen Schatten vorgestellt hatte.

***********************************************************************

Billy schob mich durch die Tür und sofort blickten die sechs anderen auf. Lorkan sah uns ohne Gesichtsregung entgegen, die Zwillinge Stephan und Stephano grinsten um die Wette und die beiden Frauen Morgana und Mikela warfen sich einen kurzen Blick zu.
„Ähm...hi!“, meinte ich schüchtern in die Runde. Billy klopfte mir aufmunternd auf die Schulter und wandte sich an alle: „Ich habe euch ja schon erklärt, warum wir Amy jetzt hier haben. Sie ist auf meinen Wunsch hergekommen, und wer sie hier schief ansieht, der wird gebissen!“ Er grinste unbefangen und schob mich vor sich her.
Lorkan erhob sich nun elegant und betrachtete mich abschätzig. Wie alle Vampire sah er gut aus, wenn er auch den Körper eines Fünfzehnjährigen besaß.
„Ich dachte, du hattest vor, nicht hierher zu kommen, sondern nobel zu sterben?“, wollte er unfreundlich wissen. „Hatte ich eigentlich auch nicht. Aber dank der Umstände musste ich umdisponieren!“, erklärte ich ihm und versuchte, die geschwollene Sprache nachzuahmen. Mikela stand auf und legte Lorkan die Hand auf die Schulter. Sie lächelte mich beruhigend an: „Keine Sorge, er meint es nicht so. Früher oder später wird er sich auch an dich gewöhnen. Du musst verstehen, selbst wir treffen selten einen Mischling!“ - „Mikki!“, zischte Billy wütend.

**************************************************************************

Lorkan bemerkte meinen traurigen Blick und wandte sich rasch ab, um Brooks nach draußen zu folgen. Ich verabschiedete mich etwas lahm von Rosmerta, die der Szene beigewohnt hatte, und ging zu Bett.
Dieser Tag war nicht gerade rosig verlaufen. Hoffentlich wurde der nächste besser.


Die Nacht verbrachte ich in halbwachem Zustand. Immer und immer wieder spulten sich Lorkans Worte in meinem Kopf ab und das gestaltete einen erholsamen Schlaf als ziemlich schwierig.
Um fünf Uhr früh reichte es mir schließlich, mich ständig herumzuwerfen, und so stand ich auf und machte mich fertig.
Eine halbe Stunde später passierte ich das von Ebern flankierte Tor zum Hogwartsgelände. Mir war ziemlich mulmig, denn obwohl ich keine Dementoren sah, überkam mich ein beklemmendes Angstgefühl. Ich wusste nach wie vor nicht, ob ich die Wächter Askabans überhaupt sehen konnte.
Zu meiner großen Erleichterung verließ mich die Angst auf der Schwelle des Schlosses und ich betrat leise die Große Halle, um zu frühstücken.
Nur wenige Schüler und noch weniger Lehrer saßen dort, denn es war selbst für die Schulzeit noch ziemlich früh, gerademal knapp sechs Uhr.
Zu meinem Bedauern musste ich feststellen, dass sowohl Snape als auch der Schulleiter zu den Frühaufstehern gehörten. Ich machte gute Miene zum bösen Spiel und setzte mich neben die Fledermaus.
Wir vermieden es, uns anzusehen, während ich über ihn griff und mir den Kaffee holte. Sehr wach war ich wirklich noch nicht. Nachdem ich mir eingeschenkt hatte, trafen sich unsere Blicke doch noch und wir sagten im gleichen Moment: „Guten Morgen!“
Danach war die eisige Stimmung eigentlich wieder aufgelockert und ich wies Snape auf die Brotkrümel hin, die er auf der Tischdecke hinterlassen hatte. Bevor er zu mehr gekommen war als zu „Du und deine ewige Nörgelei...“, schoss plötzlich ein zutiefst beunruhigter Nikodemus durch die Tür.
Mein Habichtskauz landete allerdings - zu aller Erstaunen - nicht vor mir, sondern vor Snape. Er sah mich kurz an, dann auf den roten Brief, den der Vogel in den Klauen hielt.
Ein Heuler? Woher...?
Doch ich konnte den Gedanken nicht zuende führen, da Snape das Ding in diesem Moment packte und aufriss. Die wenigen Schüler, die schon in der Halle waren, sahen neugierig herüber und mussten sich das Lachen verkneifen, als Brooks' Stimme tausendfach verstärkt durch die Halle tobte.
„SEVERUS SNAPE! DU BIST DER MIT ABSTAND UNGEHOBELSTE KERL; DEN ICH KENNE! EINE HÜBSCHE JUNGE DAME EINFACH VOR DIE TÜR ZU SETZEN! SCHÄM DICH; SEV! DAS IST NICHT GERADE DIE FEINE ART!“
Zutode geschockt starrte ich auf den Brief. Ja, ich hatte Brooks von dem Vorfall erzählt und Rache geschworen...aber ich hätte trotzdem etwas Diskreteres vorgezogen! Der Tränkemeister war mittlerweile weiß vor Zorn und sah mich mit flammenden schwarzen Augen an.
„Das büßt du mir!“, schienen sie zu sagen. Ich schluckte, konnte aber Brooks Stimme nicht übertönen, um mich zu entschuldigen.
„DAS HÄTTEST DU VIELLEICHT MAL BEI ANGELICA MACHEN SOLLEN; DIE HÄTTE ES WENIGSTENS VERDIENT! ABER NEIN; MIT DER MUSSTEST DU JA UNBEDINGT SCHÄKERN UND DICH EINSCHLEIMEN! ICH WEISS GENAU; DASS DU AMY EIGENTLICH LIEBER HAST; ABER DAS SOLLTEST DU IHR MAL ZEIGEN! DIE ARME WAR SEELISCH SCHWER ANGESCHLAGEN! AMY, DAS WÄRE DER RICHTIGE ZEITPUNKT, IHM IN DEN HINTERN ZU TRETEN; WIE DU ES TUN WOLLTEST.“

Ich stand kurz vor dem Kollaps, ebenso wie Snape. Der sah mich so mörderisch an, dass ich es für besser hielt, den Rückzug anzutreten.
Ich sprang auf und nahm die Hintertür. Snape kam keine zehn Sekunden später hinter mir her und schwang den Zauberstab, sodass auf der Marmortreppe ein Wall erschien, um mich aufzuhalten.
„ROBERTS! Stehenbleiben!“, schrie er, aber ich dachte nicht daran und nahm statt der Marmortreppe die, die in die Kerker führte. Hinter mir hörte ich, wie er mir nachsetzte.
Gott sei Dank war ich durch meine Ausbildung als Lockvogel der Vampire schnell geworden. Snape schaffte es selbst trotz seiner langen Beine nicht, mir näherzukommen.
(A/N: Sorry, mir ist erst im Nachhinein aufgefallen, dass dieser Satz zweideutig sein könnte...xD)
Die Verfolgungsjagd endete aprubt, als ich an seiner Wohnungstür vorbeirannte, denn plötzlich traf mich ein Stolperfluch und ich schlug hart auf dem Boden auf.
Zwei Hände krallten sich in meine Jacke und zogen mich unsanft auf die Beine.
„Hab ich dich!“, zischte Snape und ich keuchte vom schnellen Lauf.
Ich konnte mich nicht mehr dagegen wehren, dass er mich herumdrehte.
Unsere Gesichter trennten exakt zehn Zentimeter.
„Wie kommst du auf die dämliche Idee, Brooks einen Heuler schicken zu lassen?“, fauchte mich der Tränkemeister an und ich spürte einige Spucktröpfchen an der Wange.
„Ich bin unschuldig, ich schwör's!“, erwiderte ich und hob die Hände.
„Und wer hat den Heuler dann für sie verzaubert, wenn nicht du?“, wollte er fuchsteufelswild wissen. Mir fiel die verschwörerische Miene von Rosmerta wieder ein und ich stöhnte entsetzt.
„Rosmerta“, brachte ich hervor und sah ihm so fest in die Augen, wie ich konnte.
Snape lockerte den Griff etwas (er hatte meinen Kragen gepackt) und meinte leise: „Sei froh, dass du so schlecht lügen kannst, sonst würde ich dir das nicht glauben!“
Da er anscheinend nicht mehr ganz so böse auf mich war, legte ich meine Hand auf seine und löste sie ganz von meinem Kragen.
Bevor wir uns jedoch wieder ganz vertragen konnten, apparierte Blinky direkt neben uns und leutete den nächsten Streit ein.
„Ah, ist die Miss hier, um sich Ihre neuen Gemächer anzusehen?“, piepste sie fragend und deutete auf die Tür, neben der wir standen. Die Tür, die direkt neben Snapes Wohnung war.
„Was soll das heißen, ich wohne hier?“, setzte ich verblüfft an, doch Snape schien mich nicht gehört zu haben, da er wieder einen Angriff auf sich witterte.

„WAS? Vergiss es, Roberts! Die Kerker sind MEIN Bereich, das wirst du mir nicht wegnehmen, verstanden?“, raunzte er mich an. Jetzt fing das schon wieder an!
„Hör auf, mich ständig anzumotzen!“, verlangte ich laut. „Ich hab mit der Sache überhaupt nichts zu tun, okay?“ - „Bestimmt nicht!“, höhnte er mit blitzenden Augen. Das war zuviel. Ich machte einen Schritt auf ihn zu und bohrte ihm meinen Zeigefinger schmerzhaft fest in die Robe.
„Ich würde ganz bestimmt nicht freiwillig neben einem so misstrauischen Idioten wohnen wollen wie du einer bist!“, fauchte ich empört.
„Wer dann?“, feuerte er zurück, ehe wir beide innehielten.
Uns war gerade der Übeltäter eingefallen.
Synchron wandten sich unsere Köpfe in Richtung Große Halle:

„ALBUS!“

Und plötzlich tauchte der Schulleiter keine drei Meter entfernt aus seinem Tarnzauber auf.
„Hallo, ihr beiden.“ Nachdem er unsere ziemlich unfreundlichen Mienen sah, besaß er auch noch die Frechheit, zu grinsen!
„Ja, ihr habt Recht, dafür bin ich verantwortlich.“
„Dann mach es rückgängig!“, knurrte Snape drohend.
„Geht nicht!“, widersprach der Schulleiter offensichtlich vergnügt. „Ich habe Amys alte Räume versiegelt, und hier war die einzige andere Wohnung!“
„Dann entsiegele meine alte!“, verlangte ich und bekam kopfnickende Unterstützung von Snape.
„Gut, gut, wenn ihr darauf besteht...“, seufzte Albus geschlagen.
Ich atmete erleichtert auf. Von wegen Räume, in denen ich meine Ruhe hatte!
„In zwei bis drei Monaten kannst du dann umziehen, Amy.“
„Gut...Moment mal, zwei bis drei Monate?“, fragte ich erschrocken.
„Schneller bekomme ich das leider nicht hin, ihr Lieben. Also, ihr entschuldigt mich, ich habe noch viel zu tun! Ach und: Streitet euch nicht so viel!“, verabschiedete sich mein Onkel rasch und war verschwunden, noch bevor ich einen Ton herausbekam.
Snape knurrte und kehrte mir den Rücken zu, um türenknallend in seiner Wohnung zu verschwinden.
Wie ein Teenager!
Kopfschüttelnd folgte ich der kleinen Elfe, die nach wie vor dastand und mir die neue Wohnung zeigen wollte.


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Reviewantworten:

Iris: Keine Sorge, Dracilein muss noch eine Entschuldigung abgeben…aber er wartet, wie Captain Jack Sparrow sagen würde, noch auf den passenden Augenblick^^ nämlich wenn niemand was mitbekommt…wäre ja auch zu peinlich für ihn oder? Mir ist leider nix besseres eingefallen als Amy unter dem Tisch zu begraben^^ Tori darf sie ja nicht bemerken, stimmt's? Und jetzt ist Snape schon eine „pubertäre Schnecke“??? *kringeltsichtotvorlachen* Wie kommst du denn dadrauf?
Angelobaby: Hey! Ich beeil mich, versprochen. Schön, dich zu lesen^^
Siri: Och…du arme kannst es wohl kaum mehr aushalten? Es ist bald soweit, dass amy ihn kurz sieht. *keksgeb* Tröste dich noch ne weile xD


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