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Fanfiction

ToAR - Die gejagten Drei - Hagrids neuer Job

von horizon92


Kapitel 4
-Hagrids neuer Job-



Die Schüler in London waren gerade in den Hogwartsexpress gestiegen, als Lorkan und ich bereits vor dem Eingangstor der Ländereien standen - das verschlossen war.
„Und ich verstehe trotzdem nicht, warum du die anderen bei Rosmerta gelassen hast“, beschwerte ich mich zum hundertsten Mal. Lork verzog keine Miene.
„Weil wir die nächsten Monate dort verbringen werden und sie sich dann schon einmal einrichten können. Außerdem wäre es unklug, Dumbledore schon zu Anfang so zu reizen, bloß weil DU deine Rache haben willst. Ein Vampir auf dem Hogwartsgelände ist ihm sicher schon genug.“ - „Wir sind zwei!“, erinnerte ich ihn stur. Er fuhr wieder fort, als wäre nichts gewesen.
„Wenn der Schulleiter uns nicht in der Nähe haben will, findet er Mittel und Wege, uns zu vertreiben. Egal, mit was du ihn erpressen willst. Dumbledore ist ein mächtiger Zauberer.“
Ich schnaubte beleidigt und Lorkan wechselte das Thema. Er kannte mich schon gut genug, um zu wissen, dass ich sonst noch stundenlang weiterdiskutieren konnte.
„Also, wie kommen wir hier weiter? Die Sicherheitsvorkehrungen sind verschärft worden, hast du gesagt...“ Ich ließ ihn nicht ausreden, sondern trat vor und legte meine Hand auf das verschlossene Tor, das augenblicklich aufsprang.
„Wie hast du das gemacht?“, fragte Lork scharf.
„Ich bin die Erbin, schon vergessen? Das hier könnte man sozusagen als mein Schloss betrachten!“ Der Stolz in meiner Stimme war unüberhörbar. Der andere Vampir hatte nur einen verächtlichen Blick für mich übrig und marschierte los. Ich folgte ihm langsamer und fragte mich im Stillen mal wieder, ob ich ihn wirklich leiden konnte. Er war so ein komischer Kauz...

Mehr als einmal blieb Lorkan wie angewurzelt stehen, weil sein Vampirsinn Alarm schlug. Ich beruhigte uns beide immer wieder, indem ich meinen Patronus, ein kleines, silbernes Hirschkalb, erscheinen ließ. Jedes Mal kostete mich mehr Anstrengung, da ich diesen Zauber seit einem Jahr nicht mehr ausprobiert hatte.
Einer der Nachteile eines Vampirs war es, dass er wie die Muggel keine Dementoren sehen konnte. Dies war nur Zauberern und Hexen vorbehalten. Seltsam war allerdings, dass auch ich, obwohl ich zaubern konnte, sie nirgends erblickte.
„Vielleicht sind sie bloß zu weit entfernt oder verstecken sich“, redete ich mir leise ein. Das beklemmende Gefühl, das ich spürte, konnte genauso gut von dem bevorstehenden Besuch im Schulleiterbüro kommen.
Ich hielt für einen Moment unsinnigerweise den Atem an, als ich durch die großen Flügeltore in Hogwarts' Inneres trat. Es war wirklich so, als käme ich nach Hause!
„Möchtest du hier Wurzeln schlagen? Komm schon!“, drängelte Lorkan ungeduldig und ich wandte den Blick von den bisher noch leeren Stundengläsern ab und marschierte die Treppe hoch.
Fast schlafwandlerisch lief ich durch die alten Mauern und betrachtete alles. Die Portraits fingen an, mit ihren Nachbarn zu flüstern, sobald ich vorbeilief.
„Ist das nicht...“
„Aber, sag mal, das ist doch nicht möglich...“
„Sie war doch weg...“
„Amy Roberts! Eine Ehre, wie stets!“, rief mir ein Portrait zu, das ich als eines aus meinem ehemaligen Wohnzimmer erkannte. Ich grüßte grinsend zurück, während Lorkan die Stirn runzelte.
Natürlich kannte ich noch die Abkürzungen des Schlosses, doch mir war nicht danach zumute, den Weg zu verkürzen, im Gegenteil. Lieber zögerte ich die Begegnung mit meinem Onkel hinaus. Sie würde unangenehm genug werden...

Vor der Gestalt einer buckligen Hexe maunzte es plötzlich laut.
Mrs Norris, Filchs staubfarbene Katze, starrte uns mit ihren Laternenaugen an. Lorkan, der Katzen nicht ausstehen konnte, machte einen Satz nach vorne und fauchte. Seine Vampirzähne funkelten im Fackellicht, und Mrs Norris flitzte wie wildgeworden um die Ecke. Ich platzte los, als sich der Vampir wieder zivilisiert aufrichtete und seine Kleidung glatt strich. Er sah mich fragend an.
„So schnell hab ich sie noch nie rennen sehen!“, keuchte ich und lachte immer noch.
Er grinste kurz und machte dann eine galante Handbewegung vorwärts. Ich stolperte wieder los und führte ihn zum steinernen Wasserspeier vor Albus' Büro.
Dort fiel mir dann wieder ein, dass ich das Passwort gar nicht wusste.
„Ähhh...“
Doch mein Problem löste sich rasch, denn plötzlich bewegte sich der Wasserspeier wie von selbst zur Seite und hervor trat - Professor McGonagall.
Sie erstarrte, als sie uns bemerkte, und musterte Lorkan abschätzend. Und als sie dann mich ansah, musste ich mich an ihm festkrallen, um Halt zu finden. Ihr Blick war so wütend, wie ich es noch nie erlebt hatte. Meine ehemalige Hauslehrerin hatte eindeutig etwas gegen Vampire...Ich schluckte.
„Miss Roberts, ich wusste gar nicht, dass der Schulleiter heute Abend zwei Gäste erwartet.“ Der Tonfall war kühl und distanziert. Plötzlich spürte ich Lorkans Finger auf meiner Hand, die in seinen Umhang gekrallt war. Das gab mir etwas Kraft.
„Professor McGonagall, ich--also...das hier ist Lorkan!“, stellte ich den Vampir vor und ihr Blick blieb an unseren Händen hängen. Sie runzelte die Stirn: „Nun, wenn das so ist, können Sie auch erst mit mir mitkommen und Ihr...Begleiter spricht inzwischen mit Professor Dumbledore.“ Ich sah ihn kurz an, er nickte beruhigend und ich ließ ihn los.
„Ähm, gut, aber warum soll ich mitkommen?“, fragte ich die Professorin. Ängstlich war ich normalerweise nicht, aber dass mein Albtraum sich gerade erfüllte, war nicht gerade angenehm - Minerva McGonagall war eine derjenigen gewesen, die mich von Anfang an unterstützt hatten. Und nun...
„Ich habe Ihnen noch etwas zu überreichen. Da Sie ja letztes Jahr so plötzlich verschwunden waren...“ Und schon marschierte die ältere Hexe los und führte mich zu ihrem Büro, wo sie auf einen Stuhl deutete.
„Setzen Sie sich!“, befahl sie schroff und ich gehorchte reflexartig.
Schweigen breitete sich zwischen uns aus, während McGonagall in ihrer Schreibtischschublade kramte. Irgendwann richtete sie sich mit einem Seufzen auf und kam um den Tisch herum, um mir ein dickes Pergament zu überreichen.
„Ihre Prüfungsergebnisse. Da Sie die Prüfungen in Arithmatik und Muggelkunde nicht mitgeschrieben haben, fallen diese Fächer weg.“
Ich starrte etwas sprachlos auf das Pergament und bekam den Mund kaum noch zu.



Bestanden mit:
Ohnegleichen (O)
Erwartungen übertroffen (E)
Annehmbar (A)

Nicht bestanden mit:
Mies (M)
Schrecklich (S)
Troll (T)

AMILIA SELENA ROBERTS-GRYFFINDOR hat in den UTZ-Prüfungen folgende Noten erlangt:

Astronomie O
Pflege magischer Geschöpfe A
Zauberkunst E
Verwandlung O
Verteidigung gegen die Dunklen Künste O
Wahrsagen O
Kräuterkunde E
Geschichte der Zauberei A
Zaubertränke O
Alte Runen A



Ich starrte immernoch auf das Blatt und konnte es nicht fassen. Gut, in Ordnung, in meinen ZAGs hatte ich neun Ohnegleichen gehabt, aber das war Jahre her. Das hier war weit mehr, als ich mir für meine UTZe erträumt hatte...fünf Ohnegleichen waren schon mehr als genug. Am meisten freute ich mich schon auf Snapes Gesicht, wenn ich ihm von meinem O in Zaubertränke erzählen würde.
„Das ist doch fantastisch!“, jubelte ich und sprang auf, ohne daran zu denken, dass McGonagall sehr schlecht auf mich zu sprechen war.
„Miss Roberts!“, rief sie mich zur Vernunft und ich verstummte sofort.
McGonagall ließ sich hinter ihrem Schreibtisch nieder und schob sich die Brille hoch.
„Warum sind Sie so wütend, Professor?“, wollte ich wissen.
„Warum ich... Bei Merlin, ist Ihnen das nicht klar? Wir haben, als Sie verschwunden sind, stundenlang das Schloss nach Ihnen durchkämmt! Severus ist beinahe wahnsinnig geworden, so aufgewühlt habe ich ihn noch nie erlebt, nicht mal in seiner Schulzeit! Er dachte, Sie wollten sich umbringen!“ Zum Ende hin war ihre Stimme laut geworden und ich war immer mehr in den Stuhl zurückgesunken. Snape hatte gedacht, ich wollte mich umbringen? So ein...
„Professor, es tut mir Leid. Ich dachte, Albus hätte Ihnen inzwischen erzählt, warum ich weggegangen bin. Ich...ich bin ein Halbvampir!“, rief ich verzweifelt aus und wartete auf ihre Reaktion. Zuerst sah sie mich nur ungläubig an.
Dann...
„Das wissen wir doch jetzt schon längst! Aber ich glaube nicht, dass Ihnen dieses Wissen das Recht gibt, einfach davonzulaufen, ohne irgendeine Nachricht zu hinterlassen!“ Jetzt war es an mir, ungläubig zu gucken.
„Aber...Professor McGonagall...Sie...sind doch nicht wirklich bloß wütend, weil ich weggelaufen...“ - „Doch! Genau deshalb! Dass Sie eine Halbvampirin sind, gibt Ihnen nicht das Recht, einfach Ihre Schulausbildung abzubrechen!“
„Ich ...es tut mir Leid...ich hab nicht nachgedacht...“, murmelte ich verschämt.
„DAS ist mir klar!“, antwortete die Professorin recht schnippisch.
Ich sah betreten zu Boden und fühlte mich wie ein kleines Schulmädchen, das von der Mutter gescholten wird. McGonagalls Miene wurde etwas weicher.
„Nun, jetzt sind Sie ja wieder hier. Vielleicht wäre es besser, wir vergessen die ganze Sache und Sie gehen hoch und begrüßen Ihren Onkel. Etwas, worauf er übrigens das ganze letzte Jahr vergeblich gewartet hat. Das Passwort ist Zitronenfalter.“
Ich nickte erleichtert und flüchtete. Puh, diese Frau konnte richtig Feuer entwickeln, wenn sie wütend war!


Als ich auf dem Treppenabsatz des Schulleiterbüros angekommen war, hörte ich drinnen die Stimmen von Lorkan und - es versetzte mir einen Stich - Albus.
Gerade hob ich die Hand, um zu klopfen, als mein Name fiel. Neugierig, wie ich nunmal war, hielt ich inne.
„Bliebe nur noch die Frage, wo Amy wohnen wird“, sagte Lorkan.
„Oh, ich denke, es ist nicht wirklich eine Frage, sie wird natürlich hier im Schloss wohnen.“ Albus' Stimme klang freundlich wie immer, und doch meinte ich, einen warnenden Ton herauszuhören.
„Warum sollte sie nicht bei m...uns wohnen? Ihrer Familie?“ - „Ihre Familie ist auch hier, Lorkan. Und Harry ist hier. Wir wissen doch beide, dass es Unsinn ist, diese Debatte zu führen. Amy ist sehr gewissenhaft, wenn es um ihn geht. Sie ist schließlich seinetwegen zurückgekommen! Es ist unwahrscheinlich, dass sie außerhalb des Schlosses wohnen will, wenn sie ihn doch beschützen soll.“
Plötzlich verwandelte sich die Stimme des Vampirs in ein gefährliches Zischen: „Tun Sie doch nicht so, Dumbledore. Sie und ich wissen genau, dass Potter zu beschützen nur ein Vorwand war, um sie wieder hierherzulocken! Und ich habe nichts dagegen, angesichts der Tatsache, dass sie hier vor Igor geschützt ist. Dennoch...“, er senkte die Stimme und ich musste mich noch näher zur Tür beugen, um seine nächsten Worte zu verstehen.
„Sollte ihr wegen diesem Black etwas zustoßen, wird mich kein Zaun, keine Mauer und kein Schutzzauber davon abhalten, ihr zu helfen!“
Meine Gedanken fuhren Achterbahn. Wovon redete Lorkan da? Und warum zumTeufel sagte er nicht „uns“? Immerhin sprach er doch im Namen der Schatten, oder nicht?
„Darauf hatte ich gehofft“, antwortete Albus ruhig. „Amy braucht allen Schutz, den sie bekommen kann. Aber solange es ihr gutgeht, werdet ihr euch von Hogwarts fernhalten. Einverstanden?“ - „Einverstanden. Was ist mit diesen Wochenenden in Hogsmeade?“ Einen Moment herrschte Stille. Mir schien, dass Dumbledore nachdachte.
„Ich denke nicht, dass es eine Gefahr darstellt, wenn ihr euch gleichzeitig mit den Schülern dort befindet, solange ihr Abstand haltet. Black wird sicher nicht mit sieben Vampiren vor der Haustür rechnen, wenn er dort durchkommen sollte. Ihr haltet die Augen offen?“ Lorkan antwortete nicht, aber ich nahm an, er hatte genickt, denn Albus fuhr fort: „Gut, dann wäre das geklärt. Wo bleibt denn nur Amy?“ Die Worte rissen mich aus der Starre und ich klopfte laut an.
„Herein!“, rief Albus und ich öffnete und trat ein.
Nur einen Moment später umsausten mich goldene Schwingen und ein Vogel schrie schrill auf.
„Huch!“, rief ich erschrocken und duckte mich. Der schwanengroße Phönix landete schwer auf meiner Schulter und strahlte eine beruhigende Wärme aus.
„Hallo, Fawkes! Ich freu mich auch, dich zu sehen!“, grummelte ich und besah mir die Schnitte auf meinem Handrücken, die der Phönix dort hinterlassen hatte.
Dann erst sah ich auf und direkt in die strahlend blauen Augen meines Onkels.
„Hallo, Amy!“, begrüßte er mich und blieb unsicher stehen.
„Hallo“, erwiderte ich nur und wandte mich dann Lorkan zu.
„Seid ihr schon fertig? McGonagall hat mir grade mein Zeugnis überreicht. Fünf Ohnegleichen!“ Er sah mich stirnrunzelnd an. Natürlich, schließlich hatte er keine Ahnung, was das bedeutete. Er hatte ja keine Zauberausbildung gemacht.
Albus klang allerdings erfreut: „Das ist ja toll! Sowas schafft nicht jeder!“ - „Wieviele hattest du denn?“, wollte ich wissen und sah ihn an. Ein bisschen Höflichkeit hieß ja nicht gleich Vergebung.
„Elf, aber ich war auch ein fürchterlicher Streber!“, meinte er verschmitzt und zwinkerte.
„Zitronenbonbon, Liebes?“ - „Nein, danke. Wir wollten grade gehen. Wenn die Schüler ankommen, muss Lork schon wieder unten sein, oder?“ Beide nickten kurz.
„Na dann, auf jetzt! Am besten, ich hole Harry gleich am Bahnsteig ab, dann musst du nicht alleine zurücklaufen!“, bot ich dem Vampir an, dessen blasse Augen mich fixierten: „Ich bin durchaus in der Lage, nach Hogsmeade zurückzufinden, glaube mir!“ Damit verschwand er durch die Tür und ich verdrehte die Augen, sah ein letztes Mal zu Albus zurück und entschuldigte mich: „Er ist immer so leicht eingeschnappt!“ Dessen Schmunzeln nahm ich gar nicht mehr wahr, denn ich hastete bereits hinter Lorkan her.
„Hey, warte!“ Doch er war verschwunden. Fluchend lief ich die Korridore entlang zum Ausgang hin und lief geradewegs einem großen, schwarzen und gut riechenden Mann in die Arme. Das wäre ja auch gar nicht so schlimm gewesen, wäre dieser Mann nicht mal wieder in miserabler Laune!
„AMY! Verdammt, warum eigentlich immer ich? Kannst du dir nicht mal einen anderen suchen, in den du ständig hinein rennst?“ - „Nein, du riechst zu gut!“, erklärte ich, ehe ich mich beherrschen konnte. Er hielt tatsächlich erstaunt inne. Rasch lenkte ich vom Thema ab.
„Ehrlich gesagt bin ich ganz froh, dass du das warst, ich hatte schon befürchtet, es wäre Filch! Lorkan hat vorhin nämlich Mrs Norris ziemlich rabiat verscheucht.“ - „Und woher hätte Filch das bitte wissen sollen? Hat sie es ihm vielleicht erzählt?!“, fragte Snape sarkastisch wie immer. Ich zuckte beleidigt die Achseln: „Na ja, immerhin sind wir Zauberer. Man hat bestimmt schon Seltsameres zustande gebracht als Katzen zum Sprechen zu bringen!“ - „Sicher, aber ich bezweifle stark, dass Filch das tun kann...“, meinte Snape und grinste plötzlich fies.
„Ach nein?“, fragte ich neugierig, „wieso nicht?“ Ich konnte es dem Tränkemeister von seiner langen, krummen Nasenspitze ablesen: ihm bereitete Filchs Geheimnis diebisches Vergnügen.

„Filch ist ein Squib!“ - „Nein!“, rief ich und als Snape nickte, brach ich in schallendes Gelächter aus. „Das erklärt so einiges, zum Beispiel seinen Hass auf Schüler...“ Wie von selbst setzten wir uns in Bewegung und ich kicherte immer noch ein bisschen, als wir in der Eingangshalle ankamen. Snape deutete unsicher auf die Flügeltüren der Großen Halle: „Sollen...sollen wir uns schon mal setzen?“ Ich schüttelte mit einem bedauernden Lächeln den Kopf: „Geh ruhig schon, ich will noch zum Bahnhof und...ein paar Leute begrüßen.“ Wenn ich - wie eigentlich vorgehabt - Harry gesagt hätte, wäre Snapes Stimmung wieder im Eimer gewesen. Auch so verfinsterte sich sein Blick zusehends.
„Gryffindors, nehme ich an.“ - „Ich grüße alle, die mich auch grüßen, Severus“, erwiderte ich in warnendem Tonfall. „Und das werden deine Slytherins vermutlich nicht tun!“ Er schnaubte nur laut und ich wechselte rasch das Thema: „Also, hältst du mir einen Platz neben dir frei?“ - „Wenn du meine Tischmanieren ertragen kannst...“, gab er gespielt zweifelnd zurück und spielte damit auf eins unserer früheren Streitthemen an.
Ich verzog, ebenfalls gespielt, das Gesicht: „Ich hoffe es doch!“ Damit verabschiedeten wir uns und ich lief die Außentreppe hinunter und über die Ländereien.

Da ich noch etwas Zeit hatte, beschloss ich, bei einem weiteren Freund vorbei zu schauen, den ich sehr vermisst hatte.
Hagrids Hütte war hell erleuchtet und ich hörte Fang bellen, als ich noch zehn Meter entfernt war. Hagrids polternde Stimme befahl ihm, Ruhe zu geben.
Dann streckte er den buschigen Kopf aus der Tür, um zu sehen, warum sein Hund Alarm geschlagen hatte.
Ich blieb stehen und winkte ihm lächelnd zu. Der Ausdruck auf dem bärtigen Gesicht des Halbriesen wechselte von überrascht nach ungläubig, dann strahlte er mich an, überwand die letzten Meter mit drei Schritten und zog mich in seine Arme.
„Uff! Hagrid, du erwürgst mich!“, rief ich lachend und er lockerte die Umarmung und ließ mich dann plötzlich zu Boden gleiten. Seine warmen Käferaugen waren feucht vor Rührung, er brachte kaum ein Wort hervor: „Dass du...dass du zurückkommst...ich hab's Dumbledore gleich gesacht, hab's gewusst...komm rein, du...verrückte Kleine...“ Mit seiner mülleimerdeckelgroßen Hand schob er mich vor sich her in die Hütte und schloss die Tür.
Ehe ich mich umsehen konnte, schoss etwas Großes, Schwarzes auf mich zu und ich stürzte nach hinten. Fang leckte mir wie wild über das Gesicht.
„Fang...ppfff...mach...ihhh...Sitz! Jetzt!“, keuchte ich und der Hund gehorchte und setzte sich - auf meine Beine.
„Auuu!“, rief ich und Hagrid scheuchte den Saurüden in sein Körbchen und half mir auf.
„Dieser Knuddler! Is immer noch ganz verrückt nach dir!“, grinste er und klopfte mir freundlich die Schulter, sodass ich schon wieder einknickte.
„Ups, entschuldige. Komm, willste einen Tee? Oder lieber ein Gläschen Rum, um dir die Knochen zu wärmen?“
„Nein, Hagrid, danke, Tee reicht schon“, antwortete ich rasch, da ich ernsthaft bezweifelte, dass er kleine Gläser im Haus hatte.
Als ich am Tisch Platz nahm, schob er mir einen Teller Plätzchen zu, doch ich lehnte lieber ab - seine Felsenkekse kannte ich zur Genüge.
„Also, erzähl doch mal, wo bistn du so gewesen?“, wollte der Wildhüter wissen und ich erzählte ein bisschen. Dass Hagrid meine Abstammung egal war, verlieh mir ein beruhigendes Gefühl. Aber bei ihm als Halbriesen war das wohl kein Wunder, immerhin hatte ich auch sofort akzeptiert, was er war.
„Aber ich war schon geknickt, als du so plötzlich und ohne 'n Wort verschwunden bist, weißt du?“, tadelte er mich schließlich und ich senkte den Blick auf meine Teetasse.
„Ja, ich weiß, dass war nicht grade die Glanzleistung...aber ich war einfach nicht in der Lage, noch mit irgendwem zu reden, und...“ Ich brachte nichts mehr heraus, weil Hagrid meinen Kopf tätschelte und mir dabei die langen Haare verstrubbelte.
„Is schon gut, hab dir längst verziehen, Amy. Aber ich war schon überrascht, als Professor Snape plötzlich hier reingeplatzt is und wissen wollte, wo du warst. Ich hab ihm gleich gesagt, wenn du nicht wolltest, dass dich jemand findet, dann würde dich auch niemand finden, aber er hat drauf bestanden, in den Wald zu gehen...“ Ich verschluckte mich an meinem Tee und hustete.
„W-was?? Snape war...war im Wald? Wegen mir?“, presste ich unter Atemnot hervor und Hagrid nickte und fuhr fort: „Ja, glaubte wohl, dass er dich da finden würde. Er hat mich nur nach Fang gefragt, aber ich hab ihm erklärt, dass ich natürlich auch mitkomm. Also ham wir uns zu dritt aufn Weg gemacht, aber irgendwann war Snape einfach verschwunden. Kam Stunden später allein wieder raus, mit schwer enttäuschter Miene und ziemlich wütend.“
Ich wusste sofort, wo Snape nach mir gesucht hatte: die geheime Lichtung, die er mir vorletzte Weihnachten gezeigt hatte und auf der wir uns zum ersten Mal richtig ----

Ich schüttelte den Kopf und verdrängte den Gedanken daran.
„Und wie läuft die Arbeit so, Hagrid? Ist mit den Einhörnern wieder alles in Ordnung?“
-„Oh, ja, natürlich! Aber sie sin noch scheuer geworden...leider. Aber sag mal, du weißt noch gar nix von meinem neuen Job, oder?“ Ich fuhr auf. Neuer Job? Hagrid verließ Hogwarts doch nicht etwa?
„Was für ein neuer Job?“, fragte ich erschrocken. Er lachte und hieb mit der Hand auf den Tisch: „Glaubst du das, Amy? Dumbledore kam sofort, nachdem Professor Kesselbrand in Pension gegangen ist, zu meiner Hütte und hat mich gefragt, ob ich...“ - „...Pflege magischer Geschöpfe machen will? Das ist ja Wahnsinn, Hagrid! Lehrer! Also, ich freu mich für dich!“, quiekte ich aufgeregt und auch der Halbriese strahlte übers ganze Gesicht.
„Ich war erstmal total platt...aber, psst!“ Er legte einen Finger auf den grinsenden Mund: „Kein Sterbenswörtchen zu den Kleinen. 'S soll ne Überraschung werden, der Schulleiter gibt's heute Abend bekannt!“ Ich klopfte ihm auf den Unterarm (den ich gerade noch erreichen konnte) und gratulierte ihm stürmisch. Eine Stelle als Lehrer hatte sich der liebenswerte Kerl wirklich verdient, nachdem Harry, Ron und Hermine seinen Ruf letztes Jahr endlich reingewaschen hatten.
„Ich…ich weiß nich…aber irgendwie hab ich schon ziemlichen Bammel, was die anderen Schüler sagen, weißt du?“, vertraute er mir mit gesenkter Stimme an. Ich tätschelte ihn beruhigend: „Das ist ganz natürlich, Hagrid, glaub mir. Weißt du noch, früher hast du mich aufgemuntert und gesagt, dass die Schüler im Grunde ganz lieb sind…mit Ausnahme von Slytherin, natürlich!“ - „Stimmt! Hatte ich fast vergessen…sag mal, wär's vielleicht möglich, dass du dich heute neben mich setzt? Ich wär wirklich froh, jemanden dabeizuhaben, der dasselbe durchmachen musste…“ Er setzte seinen Bettelblick auf und ich seufzte innerlich, weil ich dadurch Snape sitzen lassen musste.
„Na schön, aber für den Rest des Schuljahrs sitze ich neben Snape!“
Hagrid nickte strahlend.
„Klasse! Ich wusst, dass ich auf dich zählen kann!“
„Hagrid, vor einer halben Stunde wusstest du nicht mal, dass ich heute wiederkomme!“, erinnerte ich ihn grinsend, doch er hatte keine Gelegenheit, mir zu antworten, denn erst durch meine eigenen Worte wurde mir bewusst, dass ich eigentlich längst am Bahnhof sein wollte...
„Verdammt! Die Schüler müssen jeden Augenblick ankommen!“, rief ich erschrocken und sprang auf, dicht gefolgt von Hagrid. Er musste schließlich wie jedes Jahr die Erstklässler vom Bahnhof abholen.
Gemeinsam hasteten wir hinaus und ich wollte gerade Hagrid Richtung Tor folgen, da fiel mir Snape ein, der wahrscheinlich schon die ganze Zeit in der Halle auf mich wartete. Seufzend hielt ich an, rief Hagrid noch nach: „Ich muss nochmal ins Schloss, wir sehen uns dann beim Essen!“ und machte auf dem Absatz kehrt.


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Reviewantworten:
@ Iris: Du bist braun geworden? Herzlichen Glückwunsch, dass ist mir dieses Jahr trotz gewaltiger Anstrengungen mal wieder kaum gelungen! *grummel* Weißt du, wie das ist, wenn du mit freeunden ins Schwimmbad fährst und liegst statt zu schwimmen nur auf der wiese, in der hoffnung, braun zu werden, bis plötzlich die Sonne verschwindet, weil Wolken aufziehen?? Zu guter Letzt musste ich auch noch mein reiten absagen, weils so geschüttet hat…grrrrr! Ich hasse es!
Okay, jetzt mal wieder zum Thema: Lork ist schon gutaussehend, aber er ist auch nict grade die Freundlichkeit in Person! (Snape-in-schutz-nehm^^) Wegen deiner Malfoy-Manie kommt glaube ich eh jede Hilfe zu spät^^ Wenn ich schon sehe, dass du Draco-Putzi schreibst^^ Deine liebe Tori kommt übrigens gleich am anfang des nächsten Kappis dran^^ Ich hoff einfach mal, ich hab sie getroffen…Aber sobald ich etwas größeres mit ihr vorhabe, schick ich dir auch mal ein Kapitel.
Percy ist aber ein ziemlicher saftsack. Ich mag ihn nicht -.- Wer seine Familie im Stich lässt, ist ein hintern, finde ich. Na ja, is wahrscheinlich geschmackssache.
Dein Amy-Bild war so cool! Ich habs gleich ner freundin empfohlen, die auch meine Geschichte liest, und die war auch ganz begeistert!
Und das Horoskop, das du mir geschickt hast. Ich habs einfach mal gemacht, nicht sehr überzeugt…und es ist echt soo viel rausgekommen, das gestimmt hat! Ich war voll überrascht! Das Lied, das zu mir passt, heißt „tears of an angel“ ….höhöhö. Ich liebe dieses Lied, obwohls voll traurig ist.
Hdal, das Sandwichbrot Mel

@Wandbreaker: Hey, der olle Lorkan is doch cool! Wenigstens kein bescheuerter Werwolf, der sie abschlachten will^^ Und auch kein verrückter massenmörder…Aber du hast trotzdem recht - das wird noch ganz schön verwirrung geben!!! XDDD Hogwarts platzt bald aus allen Nähten^^


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Ich sollte nur lesen, aber ich habe die Damen im Hörverlag davon überzeugt, dass es viel schöner ist die Figuren zu spielen, als nur zu zitieren.
Rufus Beck