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Fanfiction

ToAR - Die gejagten Drei - Prolog: Briefe

von horizon92

The tale of Amy Roberts -Die gejagten Drei

Eigene Personen:

Amy Roberts: Hauptperson, Halbvampirin, Mitglied der „Schatten“
Billy & Brooks: Vampirgeschwister, Mitglieder der „Schatten“, Freunde Amys
Lorkan: Vampir, alt, Anführer der „Schatten“
Morgana: Vampirin, alt, Mitglied der „Schatten“
Stephan & Stephano: Vampirzwillinge, Mitglieder der „Schatten“
Mikela: Vampirin, Mitglied der „Schatten“, Frau Stephanos
Igor: feindlicher rumänischer Vampir, sinnt auf Rache an Amy
Ernesti: Werwolf, Mitglied des „Rudels“ von Greyback, ehem. Todesser

Die restlichen Personen gehören alle J.K. Rowling, ebenso wie das Harry-Potter-Universum, in dem meine Geschichte spielt!





Prolog
-Briefe...-

Hogwarts, den 10. Juni 1992
Liebe Amy.
Es tut mir Leid, dass ich es dir verschwiegen habe. Du hattest ein Recht darauf, es von deinem Onkel zu erfahren. Vergib Severus, denn er hat mir geschworen, es dir nicht zu sagen. Die Schuld liegt also allein bei mir. Ich möchte mit dir reden. Dir erklären, dass ich es dir nicht ewig verheimlichen wollte.
Komm am Vierzehnten um acht Uhr in den „Tropfenden Kessel“ in London.
Ich erwarte dich dort.
Dein dich immer noch liebender Onkel
Albus Dumbledore


Hogwarts, den 15. Juni 1992
Liebe Amy.
Schade, dass du nicht kommen konntest. Ich möchte dir noch einmal versichern, dass mir mein Verhalten leidtut und ich dir so etwas nie wieder antun werde. Da ich keine Ahnung habe, wo du dich zurzeit aufhältst, schicke ich dir diesen Brief erneut mit Fawkes. Vielleicht möchtest du ja antworten? Severus ist furchtbar niedergeschlagen und auch ich kann nicht abstreiten, dass deine Anwesenheit mir fehlt.
Dein dich liebender Onkel
Albus Dumbledore


Hogwarts, den 31. August 1992
Liebstes Kind.
Sei doch bitte nicht so hart zu einem alten Mann wie mir. Ich mache mir wirklich langsam Sorgen um dich. Gib mir wenigstens ein Lebenszeichen. Morgen kommen, wie du sicher noch weißt, die Schüler zurück. Auch Harry und seine Freunde. Vielleicht ist meine Hoffnung ja nicht ganz vergebens, dass du sie wiedersehen willst? Immerhin schien dir der Junge ja ans Herz gewachsen zu sein. Oder auch die beiden Weasley-Zwillinge, die mir in den Ferien, sicher zu meiner Aufheiterung, eine ganze Palette verschiedenartiger Klobrillen schickten.
In der Hoffnung auf ein morgiges Wiedersehen,
dein Albus


Hogwarts, den 25. September 1992
Liebe Amy.
Danke für dein Lebenszeichen. Ob du es glaubst oder nicht, die Vampir-Gummizähne haben mich aufgebaut. Auch wenn sie mich einige Male in den Finger gebissen haben, ehe Professor McGonagall sie in einem Anfall von Heldentum mit der Kaffeekanne erschlagen hat. Der neue Lehrer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste, Gilderoy Lockhart, ist zu meinem Bedauern eine absolute Witzfigur. Die Schüler vermissen sicher schon deine Unterrichtsmethoden. Und du wirst natürlich auch schmerzlich vermisst. Man fragt fast täglich nach dir. Hast du eine Idee, was ich ihnen antworten soll?
Dein dich liebender Albus


Hogwarts, den 2. November 1992
Liebe Amy,
hier finden Dinge statt, die schrecklicher sind, als ich es mit Worten sagen kann. Ich werde dir jetzt einfach mitteilen, was ich meine, denn etwas sagt mir, dass du noch an der Schule hängst und über die Vorgänge hier informiert werden willst.
Gestern fanden Harry und seine Freunde Mrs Norris am Fackelhalter aufgehängt im Flur. An der Wand standen in blutroter Farbe die folgenden Worte:
„Die Kammer des Schreckens wurde geöffnet. Feinde des Erben, nehmt euch in Acht.“ Sicher kennst du die Geschichte von Slytherins Kammer des Schreckens, eine Geschichte, die von den meisten Leuten als Legende abgetan wird. Ich jedoch bin mir sicher, dass besagte Kammer tatsächlich existiert. Nun, irgendjemand oder irgendetwas hat das Grauen in ihrem Innern entfesselt und greift die Schüler an. Vielleicht bewegt dich diese Tatsache ja zur Rückkehr.
Dein besorgter Onkel
Albus Dumbledore


Hogwarts, den 14. November 1992
Amy.
Dass du noch keine Antwort gegeben hast, macht mich etwas stutzig. Ich hatte immer das Gefühl, du würdest dich für Hogwarts und seine Schüler interessieren! Nun, wie dem auch sei, mittlerweile spitzt sich die Lage zu. Lockhart wollte den Schülern in einem Duellierkurs ein paar praktische Verteidigungszauber zeigen. In diesem Duellierkurs kam dann heraus, dass Harry mysteriöserweise ebenfalls die Gabe beherrscht, mit Schlangen zu sprechen. Hast du gewusst, dass er Parsel kann? Ich bezweifle es, offenbar war er selbst im höchsten Maße überrascht, als Miss Granger ihm erklärte, dass Salazar Slytherin diese Gabe besaß.
Nun verdächtigen die Schüler Harry, der Erbe Slytherins zu sein und das Monster aus der Kammer auf die Schüler zu hetzen. Du stimmst mir sicher zu, dass er das niemals tun würde.
Ich sehe bislang keinen Weg, den Schuldigen zu stoppen, da ich mir nicht vorstellen kann, wer es ist.
Ich würde dir gerne mehr Aufmerksamkeit schenken, aber momentan bin ich zu beschäftigt, um dich zu suchen. Du könntest schließlich in jedem der elf Länder sein, die du früher schon besucht hast.
Dein Onkel
Albus


Hogwarts, den 5. April 1993
Liebe Amy.
Schade, dass du dich immer noch nicht meldest. Aber ich habe das Gefühl, dass das vielleicht nur mir gegenüber der Fall ist, denn Harry hat mich noch nicht ein einziges Mal nach dir gefragt.
Wie auch immer, seit ein paar Wochen liegt nun auch Miss Granger versteinert im Krankenflügel und der Rest des „Goldenen Trios“ ist natürlich sehr niedergeschlagen. Immer noch habe ich keine Idee, wie die Kammer geöffnet werden konnte, obwohl keiner der Erben Slytherins hier ist. Du siehst, ich weigere mich, zu glauben, dass du hinter alldem steckst. Du würdest nie einem der Schüler so etwas antun. Außer dir kommt nur noch Voldemort infrage, aber er könnte nicht unbemerkt ins Schloss kommen. Ich weiß, dass wir das letztes Jahr auch gesagt haben, aber diesmal habe ich noch weitgreifendere Schutzmaßnahmen erwirkt.
Ich bin sehr besorgt, wie es weitergehen soll. Viel länger können wir die Schule nicht offen halten, wenn Schüler angegriffen werden. Beim letzten Mal, als die Kammer geöffnet wurde (in Tom Riddles Jugend) ist ein Mädchen gestorben.
Falls du, wie ich vermute, brieflichen Kontakt zu Harry hast, bitte ich dich, ihm nichts zu erzählen. er macht sich schon genug Sorgen.
Danke, dein Onkel
Albus


Hogwarts, den 20. Juni 1993
Liebe Amy.
Es tut mir Leid, dass ich erst jetzt zum Schreiben komme. Und es tut mir leid, dass ich dir vorgeworfen habe, dich nicht um die Schule zu kümmern. Harry hat mal wieder seinen erstaunlichen Heldentum bewiesen und nicht nur herausgefunden, wo die Kammer war. Nein, er ging auch noch hinein, bekämpfte den dort befindlichen Basilisken und tötete ihn schließlich mit Gryffindors Schwert. Dieser Junge hat durchaus Talent für den großen Auftritt, wie mir scheint! Die Geschichte ist nun erledigt, aber was geschehen ist, brauche ich dir wohl nicht mehr zu sagen. Harry hat mich darüber aufgeklärt, dass meine Vermutung richtig war und ihr die ganze Zeit über Kontakt hattet. Natürlich enttäuscht es mich, dass du nach wie vor nichts mehr mit mir zu tun haben willst. Aber ich respektiere deinen Wunsch. Dennoch: solltest du in ferner Zukunft daran denken, zurückzukommen, sei versichert, dass ich dich immer mit offenen Armen empfangen werde. Ganz gleich, ob Halbvampirin oder Mensch. Du bist und bleibst meine ganz besondere Sorge.
Dein dich für immer liebender Onkel
Albus





Zum ungefähr fünfzehnten Mal las Amy Roberts sich die Briefe durch, während sie sich eine vorwitzige Strähne schwarzen Haares immer wieder hinter die Ohren strich, die keinen Moment später ohnehin wieder in die Augen fiel.
Sie seufzte genervt, stand schließlich auf und durchquerte das recht dunkle Zimmer, um sich einen Umhang aus dem Schrank zu holen. Die Nächte auf Bellomont waren recht kühl.
Die Burg, die auf einem Fels nahe von Loch Ness erbaut worden war, wurde nun von einer Vampirgruppe bewohnt, die sich die Schatten nannte. Eben dieser Vampirgruppe hatte sich die junge Frau angeschlossen, direkt nachdem ihr Voldemort offenbart hatte, dass sie eine Halbvampirin war.
Albus' Briefe waren natürlich sehr besorgt gewesen. Aber kümmerte er sich wirklich um sie? Hätte er ihr dann nicht gleich von Anfang an die Wahrheit über ihre Familie erzählt? Doch er hatte es nicht getan, sondern sie im Unwissenden gelassen. Zwei Jahre lang hatte sie in Hogwarts gelebt, und kein Tag war lang genug gewesen, um ihr die Wahrheit zu sagen? Was für eine schlechte Ausrede war das denn.
Und dann war da noch Snape, derjenige, über den sie sich noch häufiger Gedanken machte, als über ihren Onkel. Er hatte gewusst, was sie war, aber er hatte immer wieder verhindert, dass sie selbst es erfuhr. Dabei hatte Amy ihm wirklich vertraut! Ihre Enttäuschung über beide, Albus und Snape, war groß genug, um sie ein Jahr lang auf Abstand zu halten. Obwohl es sie Tag für Tag gequält hatte, nicht zu wissen, was in Hogwarts vor sich ging. Nur Harrys tröstende Briefe hatten sie davon abgehalten, auf der Stelle zurückzugehen und auf eigene Faust nach der Kammer des Schreckens zu suchen.
Amy hatte sich während ihrer Grübelei den Umhang übergeworfen und machte sich nun auf den Weg zu den anderen, die in Lorkans Arbeitszimmer auf sie warteten. Lorkan - das war ein Vampir, der von der Statue her aussah wie ein 16-jähriger Junge. Doch das täuschte. Er war der Älteste von ihnen und ihr Anführer. Nur sehr widerwillig hatte er Billy gestattet, seine Freundin auf die Burg zu bringen. Doch mittlerweile hatte selbst Lorkan eingesehen, dass Amy bei der Arbeit eine große Hilfe war: sie diente den sieben Vampiren als Lockmittel, um die feindlichen Werwölfe anzuziehen.
Auch heute war wieder Vollmond. Ein letztes Mal besprachen sie den Plan, dann verließen sie in Gruppen die Burg.

Morgana ging wie immer mit Lorkan mit. Sie war diejenige, die ständig ihre Launen wechselte. Die Zweitälteste konnte sekundenschnell von lammfromm zu zornig wechseln. Dann krachte es schon mal gewaltig in der Burg, doch nach einigen Wochen Eingewöhnungszeit nahm auch Amy es mit Fassung.
Morgana war sozusagen Lorkans rechte Hand und die hübscheste von ihnen: langes, satinblondes Haar, rote Lippen und eine unheimlich gute Figur. Außerdem steckte sie zumeist in äußerst aufreizenden Klamotten. Trotzdem machte Brooks, die Schwester von Billy und gute Freundin Amys, ihr ziemliche Konkurrenz. Sie war kleiner als Morgana, und eher zierlich, aber die kurzen, goldenen Locken umrahmten ihr Gesicht auf eine einzigartige Weise, die sie verspielt wirken ließ. Und der Anblick täuschte nicht, denn Brooks war ziemlich kindlich und konnte die anderen Vampire mit ihrem Verhalten in den Wahnsinn treiben. Allerdings war sie auch immer für einen Spaß gut, ebenso wie ihr Bruder Billy. Die beiden Vampire ergänzten sich perfekt und Billy war der Einzige, der seine Schwester zur Raison bringen konnte. Amy hatte die beiden über Snape kennen gelernt.
Als nächstes Pärchen agierten die Zwillinge Stephan und Stephano. Die beiden waren dunkelhäutig und hatten sehr lange, schwarze Zöpfe. Außerdem hatten sie die Körper von Boxern: groß, breit und muskelbepackt. So finster sie auf den ersten Blick auch erschienen, in Wahrheit waren beide zwei lustige Gesellen. Sie stritten sich ständig und behandelten Amy wie eine kleine Schwester. Jeder mochte die Art der beiden, sie waren so locker. Mit ihnen konnte man sich gut unterhalten.
Mikela war die Frau von Stephano. Sie war die unscheinbarste Vampirin, die Amy je begegnet war. Kurzes, verstrubbeltes, schlammbraunes Haar und braune Augen. Dazu besaß „Mikki“ ein untrügliches Gespür für die Launen anderer Leute und Amy fühlte sich sofort wohl bei ihr. Sie war der ruhige Pol der Schatten und führte den Neuankömmling bereitwillig in alle Sitten ein, die auf Bellomont herrschten. Rasch wurde aus ihr und Amy ein gutes Team. Sie konnten sich einander anpassen und gingen bald gemeinsam zur Werwolfsjagd.


Heute wollten sie den Werwolf namens Ernesti fangen. Er gehörte - wie alle Werwölfe, auf die die Schatten Jagd machten - zum „Rudel“, angeführt von Fenrir Greyback.
Das Rudel hatte es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen aufzulauern und sich dann kurz vor Vollmond in ihrer Nähe auf die Lauer zu legen, um sie zu beißen. Da ein Werwolf sein Verhalten während er verwandelt war nicht steuern konnte, geschahen oft Unfälle und es wurden auch Leute totgebissen. Doch das interessierte sie nicht. Alles, was sie wollten, waren Anhänger.



Schließlich stand die Frau angespannt auf der abgemachten Lichtung. Gegen einen Baum gelehnt spähte sie nach ihrem Verfolger. Würde er sie tatsächlich angreifen? Hatte er den Köder geschluckt? Wenn ja, dann würde sie heute einen großen Schritt weiterkommen. Mit einem Mal horchte sie auf.
Die schwarzen, hüftlangen Locken wehten in einer leichten Brise. Hatte sich dort hinten nicht etwas bewegt? Nein, es war wohl nur der Windstoß in den Zweigen gewesen. Sie ließ sich wieder gegen den Baum sinken. Von oben herab gelangte ein leises Kichern an ihr Ohr.
Sie verdrehte die Augen und versuchte schnell, wieder möglichst cool zu wirken.
Der Vollmond spendete selbst ihr genug Licht, um die gesamte Lichtung zu überblicken - warum regte sich ihr Alarmsystem dann so sehr, dass sie starke Magenschmerzen hatte?
Über ihr im Baum hockten zwei Vampire, auf jeder Seite der Lichtung noch mindestens einer. Sie würden den Werwolf auf jeden Fall erwischen! Was machte ihr solche Sorgen?
Es würde funktionieren wie immer: sie lockte den Mann an, als ?unschuldiges Opfer', das er beißen wollte, er legte sich in ihrer Nähe auf die Lauer, verwandelte sich und griff an - nur um dann von den sieben Vampiren in Stücke gerissen zu werden, die ihn erwarteten.
Doch etwas war heute anders, denn sonst würden ihre Alarmglocken nicht klingeln.
„Entspann dich!“, hatte Billy gesagt. „Du bist viel zu schnell für ihn, er wird dich nicht erwischen.“ Sie musste ein Grinsen unterdrücken. Ja, schnell war sie wirklich geworden im vergangenen Jahr. Das mochte daran liegen, dass sie von einer Elitetruppe ausgebildet wurde, die ihr ständig alles abverlangte.
Sie spürte ihn kommen, eine Sekunde bevor er aus dem Gebüsch sprang. Schon war sie herumgewirbelt, als der Werwolf sich auf sie stürzen wollte, und hatte sich verwandelt. Schnell wie der Wind jagte der kleine rote Fuchs davon, das Monster blieb eine Sekunde lang überrascht am Fleck stehen - ehe die Vampire ihn anfielen. Er hatte keine Chance, es dauerte gerademal einen Moment, dann verstummte das klagende Kreischen. Der Fuchs wurde wieder zur Frau, die sich nun erleichtert umdrehte. Sie hatte es geschafft, mal wieder...
Dann traf sie etwas Hartes im Rücken. Sie wurde nach vorne geschleudert, in die Wiese, und schlug hart mit dem Kopf auf. Zu Tode erschrocken drehte sie sich um und blickte direkt einem anderen Werwolf ins die gelben Augen.
Die beiden Vampire, die den ersten erledigt hatten, rasten in ihre Richtung, und auch von den anderen Bäumen sprangen weitere fünf Stück: Lorkan, Morgana, Brooks, Stephan und Stephano. Sie alle stürzten auf die junge Frau und den zweiten Werwolf zu, der herumwirbelte und sich knurrend den sieben entgegenstellte.
Die Frau am Boden runzelte die Stirn...der Werwolf vor ihr benahm sich, als wolle er sie beschützen...und dann fiel ihr die Narbe auf, die sich teilweise über seinen Rücken zog, gezackt wie ein die Klinge eines Brotmessers.
Gerade, als sich die Vampire auf ihn stürzen wollten, warf sie sich nach vorne, in die Schusslinie.
„STOPP!“, brüllte sie und wie angewurzelt blieben die restlichen Schatten stehen.
Alle sahen Amy mit gebleckten Vampirzähnen fragend an.
In einem Kreis standen sie um sie und den Werwolf herum.
„Ich kenne ihn!“
Billy, der den anderen Werwolf eben in Stücke gerissen hatte, trat vor: „Amy, was...?“ Doch sie strich dem völlig ruhigen Tier übers graue Fell und murmelte unbestimmt: „Er hat den Banntrank intus. Er wird mir nichts tun, wollte er nie. Er wollte mich nur beschützen. Nicht wahr?“ Die Frage stellte sie leise an den Wolf, der sie mit gelben Augen ansah und leise jaulte. Alle hatten den Atem angehalten, während Amy ihm langsam durch das graue Fell strich. So lange hatte sie ihn nicht mehr gesehen...über zehn Jahre lang nicht mehr. Und hätte sie nicht seine Narbe erkannt, wäre er nun tot.
„Remus!“, wisperte sie dem Wolf ins Ohr, und der legte seine Schnauze vorsichtig in ihre Armbeuge.



Hogwarts, eine Woche später:


„Nein Albus! Nein, auf gar keinen Fall! Das kann doch nicht dein Ernst sein!“, regte Severus Snape sich auf und tigerte im Lehrerzimmer hin und her. Diesmal waren sogar einige der anderen Lehrer auf seiner Seite.
„Albus, das wäre wirklich ziemlich gewagt! Was, wenn es Unfälle gibt? Es käme zu einem Skandal, wenn du so jemanden als Lehrer einstellst!“, stimmte Madame Pomfrey, die Krankenschwester, Snape zu.
Doch Professor McGonagall drehte sich nun zu den anderen Kollegen um und meinte laut über das Geschnatter hinweg: „Ich halte es für eine ausgezeichnete Idee, Albus. Einen verantwortungsvolleren Mann findet man kaum und er würde einen hervorragenden Lehrer abgeben. Gebt ihm eine Chance!“ Albus Dumbledore schenkte ihr ein Zwinkern und wandte sich an die versammelte Lehrerschaft: „Meine Lieben, wenn ihr etwas dagegen habt, dass wir ihn einstellen, dann schlagt mir eine Alternative vor. Er ist der Einzige, der sich beworben hat...“ - „Ist er nicht!“, brummte sein Tränkemeister schlechtgelaunt, wusste aber, dass der Schulleiter ihm auch dieses Jahr den Posten nicht geben würde.
Albus hob die Stimme: „Oder wollt ihr vielleicht das Fach abschaffen?“ Kopfschütteln von allen Seiten war die Antwort. Zufrieden lächelte der Schulleiter in die Runde: „Sehr schön, dann werde ich rasch einen Brief schreiben. Remus Lupin wird der neue Lehrer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste!“


Bellomont:

„AAAMY! WO BIST DU?“
Schlagartig setzte sich die Halbvampirin auf und rief: „In meinem Zimmer, wo sonst?“ Brooks stürmte das Zimmer und zerrte Billy neben sich her, der die Hand auf den Augen hatte. „Guten Morgen, Kleine!“, zwitscherte sie und Amy nickte verwirrt: „Morgen. Billy, was ist los?“ - „Bist du angezogen?“, fragte der zurück, und nahm, als sie bejahte, aufatmend die Hand herunter. Brooks stieß ihn in die Seiten: „Stell dich nicht so an! Wir sollten ihr jetzt den Brief geben!“ - „Brief?“, fragte Amy und war sofort wach.
„Was denn für ein Brief? Harry?“ - „Nein, nicht ganz...“, Brooks lächelte auf heimtückischste Art, „Severus. Eigentlich ist der Brief ja für Billy, aber da steht auch manches drin, was dich betrifft!“ Die Schwarzhaarige schnaubte abfällig, ein Relikt aus zu vielen gemeinsamen Stunden mit dem Tränkemeister.
„Vergiss es. Ich will nichts lesen, was dieser...dieser Schleimbeutel geschrieben hat!“ Doch Brooks riss Billy den Brief aus den Händen und ließ ihn vor dem Gesicht ihrer störrischen Freundin kreisen.
„Er kennt Remus...und er hat ein paar Infos bezüglich dessen neuem Berufswunsch“, lockte sie mit verführerischer Stimme und lieferte sich ein Blickeduell mit Amy. Diese löste schließlich seufzend die verschränkten Arme und griff zu dem Papier. „Glaub ja nicht, dass das dein Verdienst ist“, knurrte sie. „Von dir, Billy, hätte ich sowas gar nicht gedacht...fremde Post lesen, also ehrlich.“ Grummelig faltete sie das charakteristisch grüne Briefpapier auseinander und las Snapes Zeilen.

Billy,
was schreibst du für rätselhafte Zeilen? Ich war glücklich, auch nur die Hälfte davon zu verstehen. Ihr Vampire habt eine wirklich seltsame Weltanschauung. Was bitte haben der Adler, das Mammut und der Yeti gemeinsam? Deine Logik ist nicht nachvollziehbar. Und wie kann es bitte sein, dass du all diese Tiere in deinem Schlupfwinkel hast? Immerhin ist das Mammut seit der letzten Eiszeit ausgestorben!
Es scheint mir wieder einmal, dass alle Welt sich gegen mich verschworen hat. Du, mein Freund, bist offenbar wahnsinnig geworden, und Albus stellt einen Stümper als Lehrer für VgddK ein, der obendrein auch noch ein Werwolf ist. Dass dieser Werwolf mich einmal fast umgebracht - oder, noch schlimmer, gebissen - hätte, ist dem Schulleiter natürlich vollkommen gleich.
Erst gestern war ich noch bei ihm und habe mich beschwert. Ich kann immer noch nicht ganz fassen, was er mir geantwortet hat.
Wir hätten zwei Jahre lang eine Halbvampirin hier gehabt, und gegen die hatte ich mich doch auch nicht gestellt. Ich fürchte, ich habe die Beherrschung verloren und ihn angebrüllt, wie zum Teufel er Roberts mit Lupin vergleichen könnte. Als ob sie jemals für irgendeinen Schüler eine Gefahr dargestellt hätte! Es war lachhaft.
Alles, was sie mit Vampiren verbindet, sind die Äußerlichkeiten und das Gespür für Gefahr. Ansonsten ist sie Mensch. Durch und durch. Absolut ungefährlich, zumindest für andere.
Sie ist wohl dank ihrer Tollpatschigkeit eher eine Gefahr für sich selbst.
Apropos, du hast nicht zufällig ihre neue Adresse? Nicht, dass ich mir wünschte, wieder ihr Beschützer zu werden...seit sie fort ist, fiel mir auf, wie viel Zeit ich plötzlich für meine Experimente habe. Und auch mehr Zutaten, da sie sich im Unterricht keine mehr mitgehen lässt.

An dieser Stelle lief Amy hochrot an. Snape hatte die ganze Zeit davon gewusst? Und nie einen Ton gesagt? Vielleicht hatte er geahnt, dass sie die Zutaten für einen „guten Zweck“ gestohlen hatte...
Eine deiner eindeutigen Zeilen lässt mich aufatmen. Dass Ernesti tot ist, nenne ich Glück. Ein gefährlicher Werwolf weniger, der unschuldige Menschen (speziell tollpatschige) anfallen kann.
Schreib mir, aber versuche, das nächste Mal ein paar klarere Worte zu verfassen.
Severus


Die verschlungenen, anmutigen Buchstaben ließen keine Zweifel am Absender dieses Briefes zu. Jedes einzelne Wort, dass Snape geschrieben hatte, wurde von Amy regelrecht aufgesogen. Als sie fertig gelesen hatte, spürte sie zu ihrer Überraschung einen Kloß im Hals. Was passierte mit ihr? Wie kam sie denn bloß dazu, ausgerechnet die Kerkerfledermaus zu vermissen?
Fast bereute sie, jemals fortgegangen zu sein. Hogwarts war und blieb ihr Zuhause. Auch wenn Bellomont noch so hübsch und groß war, ihr Schloss konnte die Vampirhochburg nicht ersetzen.
Doch war es tatsächlich Reue, was sie empfand?
Amy war sich mit einem Mal sehr, sehr unsicher. Als sie aufblickte, waren die beiden Vampire verschwunden. Sie schluckte heftig, stand dann auf und ging ins Bad.
Nachdenklich ließ sie sich Wasser in die riesige Badewanne und glitt schließlich hinein. Sie kippte als Badeschaum die ganze Holunderflasche dazu und schloss träumend die Augen. Wenn sie Holunder roch, entspannte Amy sich automatisch. Sie wollte nicht darüber nachdenken, dass Snape immer ein bisschen nach Holunder gerochen hatte und was ihre plötzliche Passion zu diesem Duft zu bedeuten hatte. Denn sie wusste es längst. Jede Nacht wachte sie von ihrem eigenen Schrei auf, immer Punkt Mitternacht. Die Vampire waren die ersten paar Male erschrocken zu ihr gerannt und hatten die Neue ziemlich aufgelöst in ihrem Bett wieder gefunden. Schließlich hatten sie sich daran gewöhnt und achteten nicht mehr auf diesen einen Schrei, der jede Nacht durch die Burgflure gellte.
Amy war leider einer dieser Menschen, die Unfälle und Gefahren wie magisch anzogen. Doch noch nie hatte etwas sie so sehr mitgenommen wie dieses Jahr fort von Zuhause, fort von ihrem Onkel, fort von ihrem...ja, was genau war Snape eigentlich für sie? Er war eigentlich nichts, und doch war er alles.
Die Frau ließ sich völlig treiben, ihre Gedanken flogen zurück zu ihrer Zeit in Hogwarts. Erinnerungen kamen hoch und vermischten sich mit Fetzen von Träumen, die sie schon einmal gehabt hatte. Und dann, ohne Vorwarnung, fiel sie in eine Trance.


Die Wiese wird von einem Vollmond hell erleuchtet. Man erkennt die Peitschende Weide, davor stehen vier Gestalten Die Vierte hat seltsame Proportionen - sie ist ein Werwolf, der auf die anderen zuschleicht. Wie angewurzelt stehen die Gestalten da. Harry und Hermine tun alles, um Ron zu stützen, der am Bein verletzt ist und sich kaum aufrecht halten kann. Er wimmert gerade „Braves Hündchen!“, als wie aus dem Nichts die schlanke, schwarze Gestalt von Severus Snape auftaucht und Harry am Kragen packt, ohne den Werwolf hinter sich zu sehen. „Da bist du ja, Potter!“ Das Knurren des Werwolfs, lässt ihn herumfahren, er streckt beide Arme aus und stellt sich schützend vor das Goldene Trio...


„NEEEEEEIINNNN!“
Mit einem lauten Schrei fuhr Amy hoch, fiel mit einem lauten Platschen aus der Badewanne und blieb zitternd und nass auf dem kalten Boden liegen. Sie wusste, dass das gerade kein einfacher Traum gewesen war, sondern eine ihrer seltenen Visionen. Und es war eine furchtbare Vision gewesen...
Rasch rappelte sie sich auf und riss ein Handtuch an sich, um auf der Stelle zu Billy zu stürzen.
Sie fand ihn im Esszimmer, wo er über einem Plan hing, den er gerade studierte. Er sah auf, als Amy nur in das Handtuch gekleidet, auf ihn zustürzte.
„Billy!“, keuchte sie und klappte neben ihm auf dem Sitz zusammen, „ich brauche deinen Ratschlag!“ Und sie begann, ihm alles zu erzählen. Er nickte immer wieder und schließlich zog er sie beruhigend an sich und flüsterte: „Mach dir mal keine Gedanken...Severus passiert schon nichts. Aber wenn du möchtest, schreibe ich ihm, er soll vorsichtig sein. In Ordnung?“ Sie nickte und rückte ein Stück von ihm ab.
„Schreib ihm die Wahrheit, Billy. Du musst ihm sagen, dass ich hier bin und eine Vision hatte, in der er in Gefahr war. Schreib ihm, dass er es mir schuldig ist, aufzupassen!“ Der Vampir betrachtete sie einen Moment, lächelte dann jäh und meinte: „Gott sei Dank! Endlich muss ich nicht mehr in Rätseln schreiben!“ -„Ach, was sollte das übrigens mit dem Adler, dem Mammut und dem Yeti?“ Er grinste verlegen: „Ich dachte, ihr würdet etwas mehr auf die Anfangsbuchstaben achten...aber anscheinend war das eine Überforderung!“ Einen Moment sah sie ihn fragend an, dann erhellte sich ihr Gesicht: „A-M-Y. Amy! Du hast ihm schon längst gesagt, dass ich hier bin! Der wird Augen machen!“

*************************************

Wie ihr vielleicht bemerkt habt, habe ich bei der Vision die Filmvorlage verwendet. Das war mir einfach entfallen, in diesem Augenblick, ich hoffe, ihr seht es mir nach. Ansonsten werde ich mich eher an das Buch als an den Film halten.

Das war der Prolog. Nun geht es weiter aus der Sicht von Amy. Viel Spaß dabei!


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Die Entschlüsselung der Namen ist gut und schön, aber manchmal habe ich den Eindruck, dass dem zuviel Bedeutung beigemessen wird. Überspitzt gesagt, könnte Malfoy auch Müller-Lüdenscheid heißen, er würde aber dieselbe finstere Figur bleiben.
Klaus Fritz