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Fanfiction

Toilettentennis - Toilettentennis

von Dr. S

Draco schulterte seinen Besen, verbarg perfekt, dass er sich bei dem lauten Knall, der immer noch im Quidditch-Stadion widerhallte, fürchterlich erschreckt hatte, und zeigte ein arrogantes Grinsen, das dem dunkelroten Bündel am Boden absolut nicht zu gefallen schien. Ginny Weasley war rot geworden, fast so rot wie ihre Haare, die zerzaust große Ähnlichkeit mit Grangers Vogelnest hatten, aber eigentlich konnte man das nach so einem Sturz vom Besen auch nicht anders erwarten.

„Wenn das mal nicht Weaslette ist“, begann Draco mit einem Seufzen, spazierte gemütlich um Ginny herum und baute sich vor ihr auf, damit sie das Grinsen besser sehen konnte. „Und am Boden, wo ich dich am liebsten habe.“ Er streckte sein Bein aus und wackelte mit der Schuhspitze. „Ich denke, ich lasse sogar einen Knut springen, wenn du diesen Fleck dort entfernst.“

„Ich spuck dir gleich drauf, Malfoy“, schnaubte Ginny, suchte ihren Besen und benutzte ihn um sich hochzustemmen. Draco verzog die Mundwinkel bei dem Anblick, wie sich die Reisigzweige unter Weasleys Gewicht bogen und knirschende Geräusche von sich gaben. Mädchen und Besenpflege, da konnte man nur den Kopf schütteln, besonders, wenn man sich das ausgediente Modell genauer betrachtete. Holz abgesplittert, der Schriftzug der Marke gar nicht mehr zu lesen und war das da Blut? Gut, Draco wollte gar nicht wissen, was Weasley so alles mit dem Besen anstellte.

„Na, wir wollen doch nicht unhöflich werden, Weasley“, schnarrte Draco und musterte den anscheinend geliehenen Quidditch-Umhang – überdeutlich geliehen von George Weasley, dessen Namen man noch lesen konnte. „Du hast das Feld nicht gebucht für deine kleine… nun, Trainingseinheit: Wie falle ich am obskursten vom Besen ohne mir einen einzigen Kratzer zu holen?“ Dracos Mundwinkel zuckten, als Ginny noch einen Ticken röter wurde, bald sogar ihre Haarfarbe erreichen würde.

„Du hast das Feld auch nicht gebucht“, schnaubte sie ärgerlich. „Jedenfalls hab ich dich nicht auf dem Plan gesehen.“

Draco griff in die Innenseite seiner dunkelgrünen Quidditch-Robe und zog ein Pergament heraus. „Sondergenehmigung von Professor Snape“, sagte er, worauf Ginny die Augen verdrehte. „Ich konnte das letzte Training nicht mitmachen und Montague möchte, dass ich es wiederhole. Und da Sucher ohnehin stets einsam und alleine sind… Ach, wie geht’s Potter?“

„Du kannst ihn selbst fragen“, meinte Ginny übertrieben freundlich, drehte sich auf den Absätzen um und stolzierte davon.

Draco schaute sich kurz um, entdeckte aber nichts, das ansatzweise gleich amüsant war und räusperte sich etwas lauter. „Bis zum nächsten Spiel ist es etwas knapp um zu überspielen, dass du nur ein Poser bist, Weasley, und Potters Fußstapfen sind ein bisschen sehr groß, nicht wahr?“, rief er dem Mädchen hinterher, das sofort herumwirbelte und den Eindruck erweckte, sie würde ihren Besen gleich auf Dracos Kopf knallen. Gut, sollte sie doch, dann würde er sich bei Professor Snape ausweinen können.

„Poser?“, presste sie zischend hervor, die Finger fest um den Stil ihres Besens klammernd. „Das sagt der Richtige. Du wärst ja nicht einmal im Team, wenn dein Vater nicht in neue Besen investiert hätte.“

Draco lachte amüsiert auf, schwang seinen Nimbus 2001 von der Schulter und musterte seine Fingernägel. „Natürlich“, sagte er und seufzte schwer auf. „Aber findest du nicht, dass das nach so vielen Jahren alt wird? Ich bin sicherlich immer noch im Team, obwohl wir inzwischen so viele neue Spieler haben, die keine Besen bekommen haben, geschweige denn näher an so ein Exemplar kommen würden als du jemals. Was ist das? Ein Sauberwisch oder der Wischmopp deiner Mutter? Du solltest ihn ihr schnell wiedergeben, sonst verdreckt euer Stall noch mehr… oh, entschuldige, ich meinte Haus.“

„Ah, ich hab deine Gefühle verletzt, Malfoy“, gluckste Ginny, was Draco gar nicht lustig fand. Wenn das jetzt anfing ihr Spaß zu machen und ihm nicht mehr, dann würde er sich ebenfalls bei Professor Snape ausweinen und das etwas ausschmücken. „Außerdem hab ich gar kein Interesse daran zu erfahren, was du tust, damit Montague dich im Team lässt.“

Draco verengte die Augen zu schmalen Schlitzen. „Nun, dann möchte ich nicht wissen, was du mit Johnson treibst, wenn Corner wiedermal im Klo hockt und heult, weil er sich vernachlässigt fühlt.“

„Angelina? Du bist so ein perverses Schwein!“, rief Ginny empört aus, konnte allerdings tatsächlich noch eine Nuance röter werden, auch wenn Draco sich nicht sicher war, ob aus Verlegenheit oder Zorn. Aber bitte, der Zorn eines Wiesels würde Professor Snape nur genug Futter geben um die alle in Grund und Boden zu stapfen.

„Woran du gleich wieder denkst, Weaslette“, gluckste Draco und schüttelte amüsiert den Kopf. „Aber als Hogwarts‘ offizielle neue Matratze hast du ja auch einen Ruf zu verteidigen.“

Ginnys Augen weiteten sich und Draco überlegte sich ernsthaft, ob er sie damit aufziehen sollte, dass sie die uncoolen Augen geerbt hatte. Braun war im Gegensatz zu Blau furchtbar langweilig und uninteressant, also sollte sie sie nicht so aufreißen.

„Matratze?“, hauchte sie anscheinend ehrlich geschockt und machte ein paar Schritte auf Draco zu, stampfte dabei nicht so wie er es erwartet hätte. „Das kommt nur aus deinem schleimigen Mund, oder?“

„Dein schleimiger Mund war doch schon überall“, grinste Draco und drückte die Wirbelsäule durch, damit Ginny nicht mal versuchen konnte ihn jetzt zu überragen, nur weil sie sich zu ihrer vollen, nicht sehr beeindruckenden Größe aufrichtete. „Du denkst nicht wirklich, dass Potter darauf anspringt, wenn du dich wie eine kleine Hure durchs halbe Schloss vögelst, oder? Aber wie die Unschuld vom Lande sabbern, wenn St. Potter durch den Korridor schwebt.“ Draco schüttelte mitleidig den Kopf, bevor er ihn unter Ginnys Besen ducken musste. „Hey, hey, komm mal runter. Ich sage nur, was jeder schon lange weiß.“

„Ich schieb dir meinen Besen gleich in den Arsch, wenn du nicht die Fresse hältst“, zischte Ginny ihn an, worauf Draco sich angewidert abwandte.

„Ungeheuerlich. Deine Mutter würde dir raten, deinen Mund mit Seife auszuwaschen“, sagte er, sich das Blondhaar aus der Stirn wischend. „Sie würde dasselbe sagen, wenn sie wüsste, was an der Wand im Jungenklo so über dich steht. Oh, und sie würde weinen…“

Ginny klappte langsam der Mund auf, so weit, dass Draco das Bedürfnis verspürte ihr ein Würstchen hinzuwerfen – vielleicht konnte sie das sogar fangen. „Du…“ Draco fuhr erschrocken zurück, als der blutbesprenkelte Besenstiel direkt auf sein Herz traf. „…zeigst mir jetzt sofort wo dieses Geschmiere steht, Malfoy. Das ist Verleumdung.“

„Na ja, nein“, sagte Draco schulterzuckend, aufquietschend, als der Besen ihm richtig wehtat, weil er gegen seine empfindliche Brust drückte. „Meine Güte, sei doch nicht so aggressiv, Weaslette.“

„Nein? Willst du andeuten ich sei eine Schlampe? Und dann darf ich mich darüber nicht mal aufregen?!“, fauchte Ginny ihn an, den Besen wieder gegen Dracos Brust rammend. Allmählich ging ihm das auf die Nerven. Wenn er einen blauen Fleck behielt, dann würde er Professor Snape den heilen lassen und sich dabei subtil bei ihm ausheulen.

„Nein, ich bring dich nicht ins Jungenklo“, sagte Draco. „Das meinte ich. Immerhin hab ich im Gegensatz zu dir einen Ruf zu verlieren… Obwohl, manch Weasley wäre froh überhaupt sowas wie einen Ruf zu haben… Vielleicht ist deine Mutter sogar stolz, dass du es als Einzige in der Familie zu etwas gebracht hast.“

„Du hast nur den Ruf eines schleimigen, schmierigen, fetthaarigen Frettchens, Malfoy, da gibt es nichts zu verlieren, du verzogener Snob!“, musste Ginny unbedingt seine Gefühle verletzen, was Draco dazu veranlasste sich theatralisch seufzend eine Hand gegen die Brust zu pressen.

„Aua“, stieß er hervor und seufzte erneut. „Ich glaube, da ist gerade etwas gebrochen… Hm… Nein, warte… Es hüpft nicht mal schneller…“ Draco zuckte mit den Schultern. „Muss daran liegen, dass du schon so durchgelegen bist, Matratze.“ Diesmal traf der Besen ihn mit voller Wucht im Gesicht. Prickelnder Schmerz breitete sich über Dracos gesamtes Gesicht aus und er hatte das wage Gefühl, dass sein Zahn wackelte, weshalb er immer wieder mit der Zunge darüber fuhr.

„Mein Zahn“, murmelte er und presste sich eine Hand gegen den Mund. „Oh, Merlin… Ich blute bestimmt.“ Er spuckte aus und duckte sich, versuchte Blut zu entdecken, aber auch nachdem er sich gut ein Dutzend Mal über den Mund gewischt hatte, war nichts zu erkennen. Finster blickte er zu Ginny, die das erwiderte. „Das wirst du bereuen, Weaslette. Wenn ich Professor Snape –“

„Wenn du nicht sofort aufstehst und mir zeigst, wo jemand solches Zeug über mich verbreitet, dann steck ich dir wirklich meinen Besen dorthin, wo du ihn nicht haben willst“, fauchte Ginny ihn an, so fest entschlossen, dass Draco sich auf seine geschwollene Unterlippe biss, um sie davon abzuhalten zu zittern, immerhin wollte er so einer Schlampe nicht die Genugtuung geben, dass er ein klein wenig Angst vor dieser Drohung hatte.

„Du bist nur ein Mädchen“, presste Draco hervor und richtete sich wieder auf. „Du kannst mir gar keine Angst machen. Aber ich bin ja ein netter Mensch und schaue mir gerne an, wie du gleich in Tränen ausbrichst.“

Ginny sagte nichts, hob aber ihren Besen, worauf Draco abwehrend die Hände hob und davon rauschte. Auf dem Weg zurück zum Schloss überlegte er, ob er Weaslette abschütteln und Professor Snape erzählen konnte, was für perverse Gedanken gewisse Gryffindors über Besen und den Hintern seines Lieblingsschülers hatten, andererseits waren die tapsigen Schritte hinter ihm so flink, dass Draco den Gedanken aus Sicherheitsgründen lieber schnell wieder beiseite schob.

„So, da“, sagte Draco und deutete auf die Tür im zweiten Stock, schaute sich suchend um, nur leider schien für ihn nie ein Held Zeit zu haben, der ihn vor gefährlichen Amazonen bewahrte.

„Aufmachen“, sagte Ginny und deutete mit dem Besen auf die Tür. „Ich will nicht dabei zusehen, wenn jemand Durchfall hat oder in deinem Fall, das Abendessen wieder auskotzt, weil er Angst hat zu fett zu sein.“

„Hey, das war nur einmal, okay“, schnaubte Draco reflexartig und reckte arrogant das Kinn, als Ginnys Augen wieder so merkwürdig groß wurden. Kein Wunder, dass Potter Angst vor seinem Stalker hatte. „Und das war natürlich nur ein Scherz.“ Er lachte hohl auf und öffnete die Tür, hielt sie Ginny sogar auf, als niemand das Klo missbrauchte, um sich auszukotzen. Er spickte nochmal kurz in den Flur, aber Professor Snapes Schatten war nicht in Sichtweite und Weasley packte ihn grob am Kragen und zerrte ihn in den Raum.

„Meine Güte, ist das eklig hier drin“, murmelte sie angewidert und schaute sich um, kickte eine Klopapierrolle aus dem Weg, bevor sie sich den beschmierten Wänden widmete. „Da ist ja Myrtes Klo angenehmer.“

„Sag ich auch immer. Außerdem ist Myrte gar nicht so…“ Draco winkte ab, als Ginny ihn mit gehobenen Augenbrauen ansah. „Brauchst du mich jetzt noch? Ich muss trainieren. Im Gegensatz zu dir tu ich nicht nur so als sei ich ein guter Sucher, um Potters Aufmerksamkeit zu bekommen.“

„Ja, du fällst lieber im hohen Bogen vom Besen und genau auf deine –“

„Bitte, es reicht, dass die Dementoren diese Demütigung mit sich bringen“, sagte Draco, abwehrend eine Hand hebend. „Nun, dort.“ Mit einer theatralischen Geste deutete er auf die hinterste Wand und verschränkte abwartend die Arme vor der Brust. „Geh!“

„Geh vor!“, imitierte Ginny seinen Tonfall.

Draco verdrehte schnaubend die Augen und marschierte auf die Wand zu, lehnte seinen Besen dagegen, bevor er auf eine ansatzweise lesbare Ecke deutete. „Die Wand ist ein Heiligtum“, erklärte er, während Ginny das Meisterwerk musterte. „Generationen von Hogwarts-Schülern nutzen sie um Errungenschaften festzuhalten, Bewertungen abzugeben, manchmal sogar richtige Rezensionen zu schreiben und natürlich Klo-Witze… So etwas in der Art von… Du schaust an dir Tür und dort steht ‚schau nach links‘, worauf du nach links schaust, wo dann darum gebeten wird nach rechts zu schauen, was du natürlich tust, und da dort dann steht, dass du wieder nach links schauen sollst, wiederholt sich das ständig, und wenn du Crabbes Gehirn hast, dann machst du das drei Stunden lang und kommst zu spät zum Unterricht.“

„Du redest verdammt viel, Malfoy“, sagte Ginny, als Draco sich die Lippen befeuchtete.

„Irgendwie muss ich es doch belohnen, dass ich so viel Aufmerksamkeit von dir bekomme, Weaslette“, sagte er grinsend.

Ginny verdrehte die Augen, den Besen bedrohlich nahe vor Dracos Nase haltend. „Manche Sachen hier sind wirklich gemein… Hermines Haare sind kein dreckiges Vogelnest“, murmelte sie und stemmte die freie Hand in die Hüfte, während Draco sich fragte, ob sie Grangers Haare jemals aus der Nähe gesehen hatte – da hatten manche eben Angst vor. Man könnte an ihnen ersticken oder sie könnten einem die Haut aufkratzen, und wer wusste schon, was da plötzlich rausgekrabbelt kam? Ein Abenteuer für Harry Potter, wahrscheinlich.

„Hey, hier steht du bist ne Schwuchtel, Malfoy“, gluckste sie amüsiert.

Draco verdrehte die Augen. „Wirklich? Da steht auch, dass Crabbe fett ist.“

Ginny warf ihm einen amüsierten Blick zu. „Crabbe ist fett. Bist du schwul?“, wollte sie wissen, den Besen gegen Dracos Brust stupsend.

„Bist du eine leicht rumzukriegende Schlampe, weil es da steht?“, gab Draco zurück, zögerte kurz und stöhnte dann auf. „Okay, schlechtes Beispiel.“ Der Besen bohrte sich wieder schmerzhaft in seinen Brustkorb. „Hey, hör mal. Die Wand hat in den meisten Fällen Recht. Außer, dass ich schwul sei. Mein Vater ist auch nicht schwul, nur weil er lange Haare trägt. Und ja, ich nehme stark an, dass sich das ‚Malfoy ist eine blöde Schwuchtel‘ auf meinen Vater bezieht… oder meinen Großvater… Außerdem heißt schwul nicht automatisch schwul, sondern kann auch als Beleidigung im ganz –“

„Malfoy, halt’s Maul, oder ich stopf dir Klopapier rein“, fuhr Ginny ihm genervt dazwischen.

„Ja, kann ich denn dann gehen?“, fragte Draco ebenfalls genervt.

„Das ‚blöd‘ trifft auf jeden Fall auf dich und deine Haarfarbe zu“, murmelte Ginny angefressen.

„Grandios, Weaslette! Lass deinen Frust an mir aus, obwohl ich der einzige bin, der keinen perversen Spruch über dich abgelassen hat“, schnaubte Draco.

Ginny musterte ihn skeptisch. „Hast du nicht?“ Ihre Mundwinkel zuckten und sie piekte Draco mit dem Besen in die Wange, worauf der den Kopf wegdrehte. „Wie niedlich.“

„Bild dir nichts drauf ein, da war nur kein Platz mehr“, sagte Draco hochnäsig. „Außerdem ist das Beschädigung von Schuleigentum. Jetzt nimm das Ding da weg.“ Der Besen piekte ihm wieder und wieder gegen die Wange, worauf Draco versuchte ihn wegzuschieben, aber Ginny war leider doch ansatzweise sowas wie ein Mädchen und konnte gleichzeitig die Wand anstarren und Draco mit dem Besen in Schach halten.

„Manche Sachen sind gar nicht so schlecht…“, murmelte sie abwesend. „Dafür ist das Meiste aber wirklich unglaublich abwertend und chauvinistisch. Ich sollte das Professor McGonagall erzählen.“

Dracos Augen weiteten sich. „Nein!“, rief er aus und versuchte den Besen zu packen, aber der bohrte sich gegen seine Kehle, worauf er röchelte. „Du kannst die Wand nicht löschen. Sie gehört zu Hogwarts wie… ähm, Professor Binns!“

Ginny schien davon unbeeindruckt. „Sie ist verletzend“, sagte sie und drängte Draco dichter gegen die Wand, den Besen schmerzhaft tief gegen seine Kehle drückend. „Oder tut es dir nicht weh, wenn hunderte Schüler sich darüber amüsieren, dass du eine verdammte Schwuchtel bist, Malfoy?“

„Ich bin keine Schwuchtel, nur weil die Wand es sagt“, schnaubte Draco. „Jetzt hör auf mich zu bedrängen, Weaslette, oder ich schreibe an die Wand, dass du auf Besenspiele stehst.“ Er drückte sich dichter gegen die Wand und versuchte natürlich nur sie zu beschützen und nicht darin zu verschwinden.

„Du scheinst dich ja bestens mit Besen auszukennen“, hauchte Ginny ihn an, worauf Draco die Mundwinkel verzog.

„Okay, das reicht mir jetzt.“ Er streckte die Hand aus und schnappte nach Luft, als ihm blitzschnell der Besen gegen das Handgelenk geschlagen wurde. „Aua!“ Draco rieb sich die prickelnde Stelle und schob die Unterlippe leicht vor. „Jetzt weiß ich, warum Corner immer heult. Du misshandelst ihn.“

„Ich misshandele ihn nicht“, schmunzelte Ginny. „Im Gegensatz zu dir fängt er nicht so leicht an jämmerlich rumzuflennen. Das ist wirklich spaßig.“

„Sadistin“, zischte Draco. „Dabei sahst du früher mal ganz unschuldig aus.“

Ginnys Grinsen hatte sie sich bestimmt von ihren Brüdern gekauft, die taten Draco ja auch gerne weh, obwohl er gar nichts getan hatte. Und da dachte man, man hätte leichtes Spiel mit dem Mädchen in der Familie, aber die war ja schlimmer als die Jungs alle zusammen. Draco würde sich merken demnächst nur noch das Original-Wiesel zu ärgern.

„Ich habe sechs Brüder“, sagte Ginny, den Besen endlich wieder wegnehmend. „Glaub nicht, ich wüsste nicht, wie ich mich durchsetzen könnte.“

„Mit purer Gewalt, sehr schöne Methode“, presste Draco hervor. „Schon mal was von Argumentation gehört?“

„Ich hab sehr schlagfertige Argumente“, sagte Ginny und demonstrierte erneut den Besen. „Auf die Knie.“

„Was?!“ Draco schüttelte heftig den Kopf. „Vergiss es. Ich gehe jetzt und – Aua!“ Allmählich kamen ihm die Tränen, vor allem weil er zwischen den Rippen empfindlich war und der Besen dort besonders wehtat.

„Runter, Malfoy“, befahl Ginny erneut und reckte das Kinn. Als Draco nichts tat rammte sie ihm das Ende des Besens einfach auf den Fuß, worauf Draco einknickte. „Und jetzt…“

Draco hob abwehrend die Hände und schaute flehentlich hoch. „Ich hab gar nichts getan! Lass dieses Ding nicht in die Nähe von meinem Hintern!“ Er duckte sich vorsichtshalber, aber tatsächlich bekam er den Besen nicht zu spüren, sondern nur zu hören, wie Ginny auflachte, was von den Wänden des Badezimmers widerhallte.

„Hilfe, Malfoy… Typisch, denkt nur an das Eine“, keuchte sie und wischte sich die Lachtränen aus den Augen, als Draco gerade hochschaute. „Du putzt jetzt die Wand. Zumindest den Kommentar, dass ich eine leicht rumzukriegende Schlampe bin, will ich da gleich nicht mehr sehen.“

„Mach’s doch selbst“, schnaubte Draco und zuckte zusammen, als der Besen knapp seine Hand verfehlte. „Du bist ja krank. Ich sag das Professor Snape!“

Ginny rollte mit den Augen. „Natürlich, Malfoy, es ist auch überhaupt nicht erbärmlich sich von einem Mädchen so runtermachen zu lassen.“

Draco runzelte die Stirn. „Jaah… Jaah…“

„Mann, du bist wirklich ein bisschen sehr blond manchmal“, lachte Ginny, aber das verging ihr, als Draco aufsprang, ihren Arm fest umklammerte und sie mit voller Wucht gegen die Wand rammte, das mit ihrem Arm wiederholte, bis sie das mörderische Holz fallen ließ.

„Wer zuletzt lacht, lacht am besten“, zischte Draco und presste das sich heftig wehrende Mädchen mit seinem Körper fester gegen die Wand. „Am besten entschuldigst du dich, dann überlege ich mir, ob du eine Zahnbürste oder doch deine Zunge benutzen musst, um den Spruch zu entfernen, dass ich eine Schwuchtel sei.“

„Ach? Aber wenn es doch die Wahrheit ist“, gab Ginny zischend zurück, versuchte mit den Beinen auszutreten, aber wenn sie traf, dann kümmerte Draco der Schmerz ohnehin nicht mehr und er konnte ohnehin schnell eins der schlanken Beine zwischen seinen festhalten. „Immerhin scheint dich das hier gar nicht ansatzweise anzutörnen.“

Draco blinzelte und hätte beinahe lockerer gelassen, als Ginnys Oberschenkel sich an der falschen Stelle bewegte. „Ich bin auch kein Masochist“, sagte er kalt. „Und du bist anscheinend wirklich eine Schlampe, wenn du versuchst dich so hier raus zu schlafen. Da bevorzuge ich doch wirklich den Besen.“

Ginnys Gesichtsausdruck verhärtete sich und ihr Oberschenkel bemühte sich auch mehr um Dracos Aufmerksamkeit, aber der dachte einfach an Crabbes Fettmassen unter der Dusche und blieb kalt, außer, dass ein triumphierendes Grinsen an seinen Mundwinkeln zog, je ärgerlicher die braunen Augen ihm gegenüber funkelten.

„Vielleicht, Weaslette, liegt es auch einfach daran, dass du’s nicht draufhast“, sagte Draco und hoffte doch wirklich, dass man seine gepresste Stimme nicht bemerkte. „Man sagt ja eigentlich: Übung macht den Meister, aber wenn das schon bei Quidditch nichts bringt dann erst – Au…“ Dracos Augen quollen ihm fast aus den Höllen, als Ginny das Bein kurzerhand angezogen hatte und ihm so wenigstens eine Reaktion entlockte. Leise wimmernd ließ er von dem Mädchen ab und stolperte zurück, klammerte sich haltsuchend an die Wand, bevor er an ihr herunterrutschte.

„Du wirst schon noch sehen, was du davon hast, Malfoy“, presste Ginny voll unterdrücktem Hass hervor, schnappte sich ihren Besen und baute sich vor Draco auf, der leise wimmernd – das in einer sehr hohen Tonlage – zurückwich. „Angst, Malfoy?“

Draco verengte die Augen zu Schlitzen. „Okay, Weaslette, du willst nicht wie ein Mädchen behandelt werden? Dann schluck das hier!“ Er griff dank des Adrenalins blitzschnell in seine Tasche, zog den Zauberstab heraus und schleuderte exakt den Fluch auf Ginny, den ihr Bruder mal auf ihn hatte abfeuern wollen. Grinsend richtete er sich auf und versuchte den Schmerz in seiner Leistengegend zu ignorieren, aber das fiel ihm leicht, als Ginny zu Boden sackte und die erste Schnecke auswürgte.

„Das Klo ist hinter dir“, sagte er arrogant, drehte sich mit aufbauschendem Quidditch-Umhang um und steckte den Zauberstab weg. Aus den Augenwinkeln beobachtete er wie Ginny verzweifelt versuchte sich das feuerrote Haar aus dem Gesicht zu halten, während sie Schnecken spuckte, aber er verspürte auch nicht ansatzweise Mitleid.

Leise pfeifend schnappte er sich seinen Besen und schaute auf die Uhr, feststellend, dass er noch mehr als genug Zeit für eine Trainingsrunde hatte…


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Wenn man wie ich über Böses schreibt und wenn einer der beschriebenen Figuren im Grunde ein Psychopath ist, hat man die Pflicht, das wirklich Böse zu zeigen, nämlich, dass Menschen getötet werden.
Joanne K. Rowling