von mine92
Kapitel 25 – Küsse im Dunkeln
Während der ganzen Hochzeitszeremonie ignorierte Ron Hermine. Sie saßen zwar nebeneinander, aber er hätte eher mit seiner Urgroßtante Gladys, die aussah wie eine Buldogge, sich unterhalten, als Hermine auch nur anzublicken.
Immer wieder versuchte sie Rons Blick einzufangen, aber jedes Mal, wenn sie auch nur in seine Richtung schaute, blitzten seine Augen schnell in die andere Richtung.
Schweren Herzens brachte Hermine die Zeremonie hinter sich.
Sie merkte nicht einmal als sie schon alle auf dem Weg in die Festhalle waren, so sehr war sie mit ihren Gedanken beschäftigt.
Es war die gleiche Halle, wie die von Fleur und Bills Hochzeit, aber sie war ganz anders geschmückt. Nicht so elegant in weiß und gold, wie auf der letzten Hochzeit, sondern schlicht und einfach. Lange Tischreihen standen in der Mitte und daneben eine riesige Tanzfläche.
Alle Gäste drängten sich auf die Tanzfläche, doch plötzlich ertöhnte die laute Stimme von Tonks durch die Schaar.
>> Liebe Gäste, ich bitte einen Augenblick um Ruhe! << augenblicklich verstummte es.
>> Gut, << Tonks, die ein kurzes weißes Kleid trug und dazu hellblonde Haare hatte, lächelte.
>> Ich bitte alle Frauen und Mädchen, sich auf die Tanzfläche begeben, dann wird die Band anfangen zu spielen und ich bitte alle Männer und Jungen, dann ihre Partnerinnen zu suchen, damit der Eröffnungstanz beginnen kann! << Viele klatschten. Hermine nicht, sie war immer noch in Gedanken. Würde Ron überhaupt mit ihr tanzen, oder sie einfach auf der Tanzfläche sitzen lassen? Langsam ging sie mit Ginny auf die Tanzfläche, während die Männer und Jungen außerhalb warteten. Als endlich alle – einschließlich Tonks – auf der Tanzfläche standen, ertönte von der Bühne die Musik . Immer mehr Männer kamen auf die Tanzfläche, hier und da tanzte ein Paar. Mittlerweile tanzten auch Ginny und Harry. Nervös blickte sich Hermine um. Würde Ron sie wirklich sitzen lassen? Dicht an ihr vorbei tanzten Mr und Mrs Weasley. Noch nervöser schaute Hermine durch die tanzenden Pärchen.
Da – ja, sie hatte ihn entdeckt!
Ein paar Meter vonihr entfernt stand er da und schaute sie nur an.
Er bewegte sich nicht vom Fleck, schaute ihr nur in die Augen. Sein Blick fing ihren auf.
Blau und Braun verschmolz....
Da – endlich machte Ron einen kleinen Schritt auf sie zu.
Und noch einen und noch einen.
Ein paar Sekunden später stand er vor ihr.
Nervös blickten beide nach unten und dann im gleichen Moment wieder nach oben.
Ihre Blicke fingen sich wieder und über beide Gesichter huschte ein Lächeln.
Verlegen fuhr Ron sich durchs Haar.
Dann hielt er ihr die Hand hin.
Hermine nahm sie und Ron zog sie an sich.
Ihre Augen rĂĽhrten sich keinen Millimeter.
Während alle Tanzpartner um sie herum tanzten, standen die zwei nur da, schauten sich an und lächelten schüchtern.
>> Ron - << Hermines Stimme war ein leises FlĂĽstern.
Ron sah sie fragend an.
>> Dass, was ich damals gesagt hab – du weißt schon – wegen dem befreundet bleiben,
dass - <<
Ron unterbrach sie: >> Du brauchst mir nichts erklären, ist schon okay, wenn du das so
willst. << Sein Lächeln erstarb.
Hermine lachte leise auf.
>> Dass wollte ich gar nicht sagen! <<
Ron schaute sie verwundert an.
Hermine lies die Hände sinken und fuhr sich nervös durch die Haare.
>> Ich wollte sagen, dass – Ron, es tut mir Leid, was ich gesagt hab. <<
Ron schaute sie immer noch verwundert an.
>> Ich hab meine Meinung geändert, Ron! <<
Vorsichtig lächelte Hermine ihn an.
>> Oh! << machte Ron und starrte sie nur perplex an.
>> Oh! << noch einmal.
Ein wenig verwirrt, fragend und schüchtern lächelnd schaute Hermine ihn an.
Ron, ebenfalls verwirrt und völlig perplex, starrte Hermine immer noch wie einen Geist an.
Dann, ganz langsam, zog sich ein Lächeln über sein Gesicht; aus dem Lächeln wurde ein Grinsen und seine Augen leuchteten Hermine fröhlich an.
>> Und? << fragte Hermine ein wenig selbstsicherer.
>> Was und? Was soll denn sein? << fragte Ron grinsend, lies Hermine aber keine Zeit zu antworten; er schnappte sich ihre Hand, zog sie an sich, schaute ihr, immer noch grinsend, in die Augen und sties sie schlieĂźlich leicht von sich ab, damit sie sich drehte.
Sie hielt seine Hand und drehte sie im Kreis, wie es viele Tanzpärchen taten.
Lachend zog Ron Hermine wieder an sich.
>> Wird schon wieder, << murmelte er leise und schaute ihr in die Augen.
>> Ron, ich glaube ich - << Rons Ohren färbten sich rosa.
>> Nein, ich weiĂź es! Ron, ich - <<
Mit einem Schlag war es dunkel in der Halle.
Schreie und FuĂźgetrappel.
Verwirrt blickte Hermine sich um.
Wieso war es so dunkel?
Sie konnte ihre Hand vor Augen nicht mehr sehen!
Angstvoll versuchte sie etwas zu erkennen.
Aber die Gäste schienen alle in Aufruhr, so dass man nichts mehr hören, geschweige denn Sehen konnte.
>> Hermine? << in der Nähe hörte Hermine die Stimme von Ron.
>> Ron? << rief sie durch die Menge, doch er schien sie nicht hören.
>> Hermine? <<
>> Ron! <<
Es herrschte ein unmöglicher Lärm.
Hier und da hörte man Schreie, abgesondert von den suchenden Rufen der Gäste.
>> RON!!! << rief Hermine laut.
Vor Angst zitternd versuchte Hermine sich einen Weg durch die Menge zu bahnen.
Was war bloĂź los?
Plötzlich konnte sie die Stimme von Fleur schreien hören.
>> Fleur! << flĂĽsterte sie heiĂźer.
Was war hier los?
Dann kam ein lautes Krachen von der anderen Seite der Halle.
Der Tisch war, mitsammt den StĂĽhlen, zusammengefallen.
Noch mehr Schreie.
>> RON!!!! << Hermines Stimme war laut, aber nicht laut genug.
Wie sollte Ron sie nur bei diesem Lärm hören?
>> RON! << versuchte sie es noch einmal.
Immer noch zitternd ging Hermine weitere kleine Schritte, obwohl es bei diesem Fußgetrappel schier unmöglich schien, sich überhaupt von der Stelle bewegen zu können.
Neben sich hörte Hermine einen Zauberer fluchen.
Er hatte eine kratzige Stimme.
>> Verflucht noch mal, ich muss hier raus! Wenn sie mich kriegen, dass kann ich mir gar nicht vorstellen! Warum verdammt nochmal, komme ich hier nicht durch? <<
Ein Ellenbogen rammte Hermine und sie schnappte nach Luft.
>> Verdammt noch mal! <<
Der Zauberer war mittlerweile nicht neben ihr, aber sie spĂĽrte, dass er in ihrer Reichweite war.
Wo waren bloĂź alle anderen?
Wieso fand sie hier niemanden?
Was war hier ĂĽberhaupt los?
Konnte niemand denn, das Licht anmachen?
Plötzlich hörte sie in ihrer Nähe einen Schrei.
Es war die Stimme des Zauberers.
Dann: >> Avada Kedavra! << Hermine spürte neben sich, einen Körper zu Boden gleiten.
Die Menge um sie herum fing noch lauter an zu schreien.
>> Wer will der nächste sein? << hörte Hermine eine Stimme spöttisch lachen.
Waren Todesser da?
Jemand packte sie am Arm.
>> Vielleicht du! <<
Hermine fing laut an zu schreien.
Ein Zauberstab wurde gegen ihre Kehle gepresst.
Hermine schrie weiter.
Dann plötzlich lies der Todesser sie los, Avada Kedavra wurde noch einmal gerufen und Hermine hörte einen anderen Schrei, dieses Mal schien es eine Frau zu sein.
Die Stimme kam ihr bekannt vor.
Keuchend bahnte Hermine sich einen Weg durch die Menge.
>> HERMINE!!! << das war eindeutig die Stimme von Ron.
>> Ron! << Hermines Stimme ging im Lärm unter. Verzweifelt blickte sie sich um.
Nichts als schwärze.
>> Hermine! << Ron war schon ganz nah.
>> Ron! << Dieses Mal schien Ron sie gehört zu haben, denn man hörte ein erleichtertes
>> Hermine! <<
>> Ron! << rief Hermine noch einmal.
Dann packte sie jemand am Arm und zog sie mit sich. Hermine wollte sich wehren, doch die Person sagte: >> Ich bins Hermine! <<
Es war Ron.
Erleichtert leis Hermine sich von ihm durch die Menge ziehen.
Es dauerte eine Weile, dann stand sie plötzlich in einem Raum, in dem es hell war.
Sie konnte Umrisse von zwei Menschen erkennen.
Waren das denn nicht Harry und Ginny?
Doch im nächsten Moment spürte sie auf ihrem Mund heiße Lippen.
>> Hermine! << keuchte Ron erleichtert.
Dann kĂĽsste er sie erneut.
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