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Blaming The Potion - Me Lubs You

von Dr. S

Es regnete den ganzen Morgen, der gar nicht wie Morgen wirkte, weil die grauen Wolkenberge das Sonnenlicht davon abhielten überhaupt in die Nähe des Bodens zu kommen. Trotzdem stachen die grünen Pflanzen im Garten von Malfoy Manor kontrastreich hervor, als würde das wenige Licht sie gar nicht interessieren. Der steinerne Brunnen lief wieder und wieder über, hielt den dicken Regentropfen nicht stand und auch ohne jegliche Ansätze von Wind hatte Draco manchmal Befürchtungen er würde unter dem Gewicht einbrechen.

Sich die zitternden Oberarme reibend beobachtete er einen kleinen Spatz, der unter dem Brunnen Schutz vor dem Regen suchte. Dracos Haare hingen ihm strähnig ins Gesicht und vor die Augen, sodass er erkennen konnte, wie widerlich dunkel seine Haare wurden, wenn sie nass waren. Die Knie bis an die Brust gezogen hockte er auf den steinernen Stufen, die in den hinteren Teil des Gartens führten und inzwischen seine ganze Körperwärme absorbiert hatten.

„Du siehst immer noch gut aus… Beneidenswert, wenn man wie ich im Regen Ähnlichkeit mit einem begossenen Pudel annimmt…“ Anthony warf ihm seinen Morgenmantel über die Schultern und zog ihn auf die Beine, was Draco widerstandslos zuließ. „Wieso schlafe ich bei dir, wenn du abhaust?“, fragte er und strich Draco das nasse Haar aus der Stirn, aber er wartete vergeblich auf sowas wie eine Antwort. „Lass uns reingehen. Vielleicht gibt es schon Frühstück.“

Draco nickte und ließ sich wieder ins Haus ziehen. Seine bloßen Füße gaben widerlich schmatzende Geräusche auf dem Boden von sich, aber es interessierte Draco genauso wenig, wie die dreckigen Spuren, die er auf dem weißen Teppich hinterließ. Irgendein Hauself würde sich schon darum kümmern und wenn nicht, dann kauften sie eben einen neuen Teppich. Sowas konnte man ja leicht ersetzen.

„Ich hab keinen Hunger“, sagte Draco und drückte Anthony weg, aber der zog ihn schnell wieder zurück.

„Dann sag deinen Eltern Hallo. Du hast sie noch gar nicht begrüßt“, sagte er widerlich sanft, sodass Draco gar nicht anders konnte, als sich einen Arm um die Schulter legen zu lassen und sich gegen den warmen Körper zu lehnen.

„Hast du sie…“ Draco runzelte die Stirn, als er ins Esszimmer kam und seine Eltern schon da waren, auch gar nicht überrascht über den Besuch schienen. Sein Vater versteckte sich hinter der Morgenzeitung und seine Mutter kam sofort auf ihn zu, umfasste sein Gesicht.

„Du bist ja ganz nass, mein Schatz“, seufzte sie und schüttelte den Kopf. „Was würdest du nur ohne uns tun…“ Narcissa schüttelte erneut den Kopf und trocknete Draco mit ihrem Zauberstab, bevor sie Anthony anlächelte. „Oder ohne Anthony. Entschuldige, mein Lieber.“ Sie klopfte Anthony gegen die Wange und kehrte auf ihren Platz neben Lucius zurück, der immer noch mit dem Tagespropheten beschäftigt war.

„Ja… natürlich…“ Draco machte sich von Anthony los und setzte sich gegenüber seiner Mutter hin, schenkte sich aber nur etwas Tee ein, was auch niemanden wirklich zu kümmern schien.

„Vielleicht solltest du doch etwas essen…“ Außer Anthony, der Nervensäge.

Draco verdrehte die Augen. „Ich habe genug Fettreserven um einen Tag ohne Frühstück auszukommen“, sagte er kalt und zuckte zusammen, als Lucius die Zeitung auf den Tisch knallte.

„Hast du auch genug Urlaubstage übrig um dir heute freizunehmen?“, fragte er und hob eine Augenbraue, was Draco imitierte.

„Ich wüsste nicht, was dich das angeht.“ Desinteressiert rührte Draco in seinem Tee herum und schüttelte den Kopf, als Anthony ihm Zucker ins Blickfeld schob.

„So, so…“ Lucius räusperte sich. „Nun, vielleicht ist mir etwas entgangen, aber das letzte Mal, dass ich Mr. Goldstein hier gesehen habe, liegt eine ganze Weile zurück.“

„Wir haben uns in Pasadena getroffen“, sagte Draco und seufzte.

„Und jetzt tauschst du den Minimuff gegen einen richtigen Menschen?“ Lucius‘ Mundwinkel zuckten leicht, was Dracos Nerven arg strapazierte. „Nimm es mir nicht übel, Draco, aber nach so vielen Monaten Abstinenz hatte ich beinahe schon gehofft, du würdest mir doch irgendwann einen Erben schenken können.“

„Vater, das klingt inzestuös und ist einfach nicht richtig“, schnaubte Draco und versuchte sich mit seinem Tee zu ertränken, bemerkte dabei, dass Anthony ihm irgendwann Zucker reingeschüttet hatte. Dafür würde er noch büßen… „Außerdem kann ich durchaus ein Kind bekommen, auch wenn ich mich lieber von Männern in die Matratze ficken lasse. Danke.“

Narcissa verschluckte sich an ihrem Tee, während Lucius‘ Augen leicht hervorquollen, aber er hatte es ja provoziert.

„Äh… Zucker?“, durchbrach Anthony die Stille.

Draco funkelte ihn zornig an. „Du hast mir schon welchen untergeschoben. Danke.“

„Scheint, deine Matratze eignet sich nicht mehr wirklich für diese Zwecke, wenn du mit solch einer Laune am Frühstückstisch erscheinst“, bohrte Lucius weiter, ließ sich jetzt sogar von Narcissa die Zeitung stibitzen, damit sie sich dahinter verstecken konnte.

„Vater, seit wann interessiert mein Liebesleben dich?“, schnaufte Draco, dem jetzt auch die Lust auf seinen Tee vergangen war und solange Anthony da war, kam der ja ohnehin weg, so scharf war der auf einen indirekten Kuss.

„Du bist mein Sohn, Draco“, sagte Lucius spöttisch. „Natürlich interessiert es mich von wem oder was du dich…“ Anscheinend wollte er Draco halbwegs zitieren, aber das F-Wort kam ihm nicht über die Lippen und ließ ihn sogar leicht rosa um die Nase werden. „Mit wem du dich herumtreibst.“

„Gut, wenn du’s genau wissen willst“, seufzte Draco. „Ich hatte zwei Wiesel. Gleichzeitig, nebeneinander, aneinander vorbei – und es hat mich absolut nicht gekümmert, dass die auf Muggel-Pisa stehen.“

„Pizza“, murmelte Anthony, typisch Ravenclaw. „Pisa ist… was anderes… Generell könnten sie auch Pisa interessant finden, aber ich… Entschuldigung.“ Anthony räusperte sich verlegen als alle ihn anstarrten.

„So, die Weasleys sind also schon so tief gesunken sich für sexuelle Handlungen bezahlen zu lassen“, schmunzelte Lucius. „Das werde ich Arthur bei meinem Ministeriumsbesuch – der zufällig heute ist – doch einmal mitteilen. Es war ohnehin klar, dass sie sich mit diesem… Scherzartikelladen in die Pleite wirtschaften.“

„Oh, aber Draco…“, ignorierte Narcissa ihren Mann einfach und schaute über die Zeitung hinweg mitleidig zu Anthony. „Ich dachte… Nun ja…“ Jetzt schaute sie Draco beinahe flehend an. „Ihr wart immer so niedlich miteinander.“ Anthony grinste sie an und Narcissa schob ihm noch ein Stück Toast zu. „Diese Weasleys sind doch schreckliche Zeitgenossen. Du ziehst sie doch nur in Frage, weil sie… nun, dieselben Neigungen haben.“

„Anscheinend auch eine gewisse Neigung zu Inzest“, warf Lucius ein. „Vielleicht sollte ich das Arthur auch erzählen. Wie war das, Draco? Beide gleichzeitig? Das ist Inzest, absolut.“

„Das ist Weasleycest“, gluckste Anthony und übertönte mit seinem Lachen Narcissas Gekicher, während Lucius versuchte seine Mundwinkel wieder nach unten zu ziehen.

„Anthony“, zischte Draco und schoss seinem Sitznachbarn einen bösen Blick zu, worauf der sich verlegen räuspernd auf die Tischdecke fixierte. „Na ja, wenigstens habt ihr mich nicht enterbt.“

„Sag, Draco…“ Lucius spielte abwesend mit einer langen, weißblonden Haarsträhne. „Hast du vor dich durch alle Weasleys zu kämpfen? Neulich erst habe ich das einzige einigermaßen annehmbare Exemplar getroffen. Der mit der Brille. Außerordentlich gute Manieren.“

„Ach, hat er dir nicht auf die Nase gebunden, dass Korruption strafbar ist?“, fragte Draco schnippisch. Lucius hörte auf mit seiner Haarsträhne zu spielen und presste die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen, was Narcissa wieder hinter ihrer Zeitung verschwinden ließ.

„Oh, ich mag Percy Weasley nicht“, brach Anthony die schöne, unangenehme Stille. „Einmal, in Hogwarts, da hat er –“ Anthony wurde von einem leisen Plopp und dem Erscheinen eines Hauselfen unterbrochen.

„Master Draco, es ist Besuch für Sie gekommen“, piepste der Elf und verbeugte sich tief.

Draco seufzte schwer auf. „Wahrscheinlich Professor Belby, er macht sich so leicht Sorgen um mich… Wie ein richtiger Vater“, zischte er in Lucius‘ Richtung, stand aber auf bevor er sich mehr als einen kalten Blick antun musste. Anthony konnte ja mit seinen Eltern spielen bis Draco seinem Zaubertrankmeister erklärt hatte, dass man ihm nur das Herz rausgerissen und damit Klatscher gespielt hatte.

Und anscheinend wollte man weiter damit das Quidditch-Training nachholen…

Draco erstarrte einen Moment, als er die vertraute Gestalt in der Eingangshalle erkannte. Seinen Morgenmantel enger um sich schließend näherte er sich Fred und räusperte sich, damit er etwas Aufmerksamkeit geschenkt bekam.

„Was willst du?“, fragte er, als Fred ihn nur anstarrte.

„Äh…“ Sich durch die nassen Haare fahrend schaute Fred auf seine Armbanduhr. „Bin ich zu früh? Hast du noch geschlafen? Ich wollte nur…“ Er stoppte und holte tief Luft. „Ich war in der Akademie, aber da sagten sie, du seist heute krank und… da hab ich mir Sorgen gemacht.“

Draco hob eine Augenbraue. „Und du warst ganz zufällig in der Akademie?“

Fred errötete; ein unschöner Kontrast zu seinen Haaren, auch wenn sie jetzt eher dunkelbraun als rot wirkten. „Ich… wollte reden. Das kannst du mir nicht verübeln, oder?“ Er setzte seinen Hundeblick auf und machte Anstalten Dracos Hand zu greifen, ließ es aber zum Glück bleiben. „Können wir reden, oder bist du… wirklich krank?“

„Komm hoch“, meinte Draco und seufzte, winkte Fred hinter sich her, als er die Treppen nach oben stieg. Fred verkniff sich jegliche Aussage über die Größe des Hauses oder sonst welchen Smalltalk und folgte Draco in sein Zimmer, wo er sich neugierig umschaute. Allerdings wich die leichte Röte sofort aus seinem Gesicht, als er zwei Paar Schuhe, eine Robe zu viel und das noch ungemachte Bett entdeckte.

„Du scheinst das… mit Treue und so wirklich nicht sehr ernst zu nehmen“, presste Fred hervor und deutete auf Anthonys Schuhe.

Draco setzte sich unbeeindruckt auf die Couch, wo sein Minimuff surrend auf ein paar Streicheleinheiten wartete. „Ich hatte keinen Sex in diesem Bett, falls du das meinst“, sagte er und klopfte auf den Sitz neben sich. „Oder willst du stehen?“

Fred machte ein paar zögerliche Schritte auf ihn zu und ließ sich dann neben ihn plumpsen. Er knetete seine eigenen Hände, während er den Kopf senkte und deswegen dicken Tropfen auf dem Teppich verteilte. Draco streckte die Hand aus und wischte die nassen Haarsträhnen aus Freds Stirn, zeigte ihm ein kleines Lächeln, als er verunsichert angeschaut wurde. Sanft ließ er die Finger über die wieder warm werdende Wange fahren, die der von George bis auf die letzte Sommersprosse glich.

„Es tut mir Leid“, sagte Fred, worauf Draco verwirrt die Stirn runzelte. Kopfschüttelnd ließ er die Hand sinken, brachte aber kein Wort heraus, als Fred seine Hand griff. „Der Liebestrank…“ Fred schloss einen Moment die Augen und atmete tief durch. „Merlins Bart, du warst aber auch blond, wenn du denkst, dass der so lange hält.“

Draco öffnete wortlos den Mund und schloss ihn wieder, drehte den Kopf zur Seite, worauf der Minimuff von seiner Schulter kullerte. Abwesend griff er ihn wieder und fing an ihn immer wieder zu quetschen.

„Draco…“ Fred drückte Dracos freie Hand. „Du musst das verstehen… Ich hab deine… Gesellschaft genossen und… Wie hätte ich sonst irgendwem erklären sollen, dass ich gerne Zeit mit einem Malfoy verbringe? Dann hab ich’s eben ein bisschen übertrieben, aber es hat dir doch auch gefallen und… Jetzt sag doch mal was.“

„Hä?“, machte Draco und schaute Fred wieder an, schüttelte perplex den Kopf. „Du… Wie lange schon?“

Fred senkte verlegen den Blick. „Zu lange…“

Draco lachte auf, was sich nach einer Weile mehr wie ein Wimmern anhörte. „Warum sagst du mir das jetzt?“, presste er hervor. „Damit ich mich noch mehr wie dein bescheuertes Betthäschen fühle?“

„Ich wusste einfach nicht, dass du George liebst“, sagte Fred und hätte Draco etwas Flüssiges im Mund gehabt, dann würde er es jetzt wieder ausprusten, aber bei seiner trockenen Kehle suchte er vergeblich.

„Ich liebe deinen Bruder nicht“, zischte er und entriss Fred seine Hand. „Schlag es dir gleich aus dem Kopf, wenn du uns jetzt verkuppeln willst. Ich hab genug davon, dass er mich ununterbrochen als widerwärtig und abstoßend bezeichnet, aber zu gerne mit mir ins Bett steigt oder mich küsst oder mich als Minimuff missbraucht.“

Fred blinzelte. „George liebt dich…“ Er räusperte sich, als Dracos Augen groß wurden. „Na ja, er hat dich zumindest sehr gern. Er fährt nur auch sehr gerne die Schiene, dass ich alles bekommen soll. Wir sind Zwillinge, teilen alles und machen alles zusammen, aber wenn’s darum geht, wo wir unsern ersten Urlaub von unserm Einkommen machen, dann muss ich entscheiden, genauso wie wenn wir was essen wollen. Es geht immer: Denkst du dasselbe wie ich, Fred? Und natürlich denke ich dasselbe, wir gehen gar nicht von etwas anderem aus, aber…“

„Komm auf den Punkt, Fred“, seufzte Draco und massierte sich die pulsierende Schläfe.

„Du hättest George sehen sollen, als er aus Pasadena wiederkam“, kam Fred immer noch nicht auf den Punkt. „Er war total fertig und dachte, er hätte mir das Herz gebrochen, dabei steh ich nur drauf, wie du unter mir wimmerst und deine Hände auf… Ähm, sorry.“

Draco verdrehte die Augen. „Er war nicht fertig… Er hat das nur getan, damit du sauer auf mich bist“, sagte er und versuchte zu ignorieren, dass Fred etwas abwesend auf Dracos ach so unwiderstehliche Hände starrte. „Das hat er mir doch brühwarm auf die Nase gebunden. Und gegrinst wie sonst was hat er auch noch. Ich nehme nicht an – Fred, jetzt hör auf damit!“ Draco schlug auf die Hand, die sich auf seinen Oberschenkel gelegt hatte.

Fred hob abwehrend die Hände und rutschte weg. „Sorry, aber du nimmst das doch locker. Immerhin…“ Er deutete auf Dracos Bett. „Ist der noch hier?“

„Ich hatte keinen Sex“, zischte Draco. „In diesem Haus schlafen meine Eltern.“

„Miteinander?“, grinste Fred und lachte auf, als Draco ihm erneut einen kräftigen Schlag auf die Finger verpasste. „Gehst du jetzt zu George und machst ihn glücklich?“

„Ich bin nicht euer Betthäschen“, fuhr Draco ihn ärgerlich an. „Dein Bruder wollte nicht.“

„Mein Bruder hat sich gestern Abend im Lager verkrochen wegen dir. Er verkriecht sich seit er wieder da ist im Lager und macht mitten im Jahr Inventur! Dabei trägt er zwar mal unsere Arbeitsrobe, aber die steht ihm nicht sonderlich… Schäl ihn doch raus, Draco.“ Fred grinste ihn an, was Draco nicht erwiderte. „Du lässt dich doch nicht davon abschrecken, dass er gesagt hat, du seist widerlich, oder?“

„Du bist doch nur hier, weil ihr immer noch meine Hilfe braucht“, murmelte Draco.

„Du sitzt doch nur zu Hause, weil du Liebeskummer hast“, sagte Fred, erwartete anscheinend noch einen Klaps von Dracos Hand, aber der wandte nur den Blick ab. „Ich weiß nicht genau, worüber ihr miteinander geredet habt, aber anscheinend ging es genau aneinander vorbei. Wenn George dir wehgetan hat, dann nur, weil er fest davon ausgegangen ist, dass du mir wehgetan hast.“

„Ja, weil du auch so getan hast, als hätte ich dein Herz gebrochen“, zischte Draco.

„Weil es mir auch schwer fällt, mal nicht der Zwilling mit dem Date zu sein!“, rief Fred aus. „Kenn ich eben nicht…“

„Deinen Bruder kennst du wohl auch nicht, wenn du die ganze Zeit nur meinem Hintern im Kopf hattest“, schnaubte Draco, die Arme vor der Brust verschränkend.

„Du hast aber auch einen sehr netten Hintern“, gab Fred grinsend zurück und klopfte Draco auf den Kopf. „Nun geh und schenke ihn George. Er will ihn so gerne haben. Vielleicht teilt er ja trotzdem ab und an mit mir…“

„Oh, du bist so widerlich“, würgte Draco hervor, worauf Fred auflachte. „Er… will ihn wirklich?“ Draco schämte sich fast dafür, dass er so unsicher klang, aber Fred nickte einfach nur und hackte nicht darauf herum. „Das ist jetzt kein verdammter Scherz?“ Freds Kopfschütteln war dann auch genug um Draco zu überzeugen. Jetzt musste er sich nur noch eine schicke Robe raussuchen, Fred davon scheuchen, als der ihm beim Umziehen zusehen wollte, und unbemerkt an seinem Vater vorbeikommen, der versuchte Anthony zu überreden sich doch einen Trank einfallen zu lassen, damit er Dracos Babys bekommen konnte – zum Glück war Anthonys Grinsen festgetackert.

Ganz nervös klammerte Draco sich an seinen Regenschirm und disapparierte in die Winkelgasse, wo er mit jedem Schritt noch nervöser wurde. Das letzte Mal war er so nervös gewesen, als er vergessen hatte, dass ein Malfoy nicht nervös war. Da hatte er einen Klatscher an den Kopf bekommen. Äußerst unangenehme drei Tage.

Durch die Schaufensterscheibe sah er nur Verity an der Kasse stehen, betrat aber trotzdem den Laden und warf dabei einen Blick auf die ausgestellten Gegenstände. Draco schnappte sich wahllos ein Stofftier und schaute sich übertrieben hilfesuchend um, bis sich endlich jemand hinter ihm räusperte.

„Was willst du, Malfoy?“, fragte George, tatsächlich schon wieder die magentafarbene Arbeitsrobe tragend. „Kommst du wegen deinem Job zurückgekrochen oder… wolltest du den da kaufen?“ Er deutete auf den Teddy, den Draco im Arm hielt und jetzt das erste Mal wirklich betrachtete. Anscheinend ein Valentinstagsvorgeschmack, denn der braune Bär hielt ein großes Herz in der Hand auf dem „Me Lubs You“ stand.

Draco räusperte sich und hielt George den Teddy hin, wandte den Blick ab, während er langsam knallrot wurde. Seine Finger zitterten, als George ihm das Plüschtier abnahm, und er verschränkte schnell die Arme vor der Brust.

„Me lubs you?“, fragte George und gluckste. Er drückte auf das Herz und der Teddy fing an ihnen vorzusingen, was er alles lubte.

„Na ja…“ Draco klopfte sich auf die Brust. „Me…“ Er war selten so rot gewesen in seinem Leben, aber trotzdem deutete er auf George. „…lubs you… Oder so…“ Die Augen verdrehend drehte er sich um und fixierte sich auf den Kotzpastillen-Spender.

„Me lubs you? You lubs me?“ Musste der das jetzt die ganze Zeit wiederholen? Draco stöhnte auf und wollte sich der Demütigung entziehen, indem er einfach abhaute, aber das Kinn auf seiner Schulter hielt ihn davon ab. „Das ist ja beinahe goldig, Malfoy“, wisperte George ihm ins Ohr und brachte so schlagartig die gesamte Röte zurück in Dracos Gesicht. „Aber du hast den nicht bezahlt.“ Und damit war er auch wieder ganz blass.

„Ich würde auch nicht dafür bezahlen ausgerechnet dich zu lu… gern zu haben“, murmelte Draco und drehte sich herum, den Blick auf den Teddy fixierend. „Dein Bruder war bei mir.“

George lehnte sich zurück. „Und du wolltest ihm ein Versöhnungsgeschenk machen?“ Er schleuderte den Teddy brutal zur Kasse, wo Verity ihn auffing. „Fünf Galleonen. Dafür kriegst du mehr als einen Jungen vom Strich, Malfoy.“

„Hast du mir überhaupt zugehört? Oder dem Teddy?“ Draco hatte schon wieder keine Lust. Wenn George ihn wirklich wollen würde, dann wäre so ein Teddy gar nicht notwendig! Außerdem war der Teddy fast so peinlich wie Lucius auf seinem Erben-Trip, der von Jahr zu Jahr schlimmer wurde. Draco wurde ja alt und würde bald sterben ohne den Namen erhalten zu können.

„Du bist… nicht wirklich wegen mir hier“, sagte George und lachte auf. „Amüsant, Malfoy, aber nicht der richtige Zeitpunkt.“ Bei genauerem Hinsehen hatte George auch leichte Ringe unter den Augen, was Draco vielleicht nicht glücklich machen sollte, aber es weckte wiedermal Hoffnungen in ihm. Vielleicht hatte Fred ihn wirklich nicht verarschen wollen, als er gesagt hatte, dass George sich jetzt todarbeitete, weil er Liebes…kummer hatte.

Aber irgendwo in seinem Hinterkopf wisperte eine Stimme, dass Fred ihn vielleicht nur reinlegen wollte, oder dass beide Zwillinge ihn jetzt noch mehr demütigen wollten. Ausziehen, durchliegen und dann nackt auf die Straße scheuchen. Draco würde dann wirklich in Tränen ausbrechen.

„Du weißt nicht, was es mich kostet wieder angekrochen zu kommen“, sagte Draco und reckte das Kinn. „Wenn du einmal… für einen kurzen Moment aufhören könntest ein Weasley-Zwilling zu sein und einfach George bist, dann kannst du mir bestimmt ehrlich und aufrichtig sagen, ob ich mich gerade total zum Demiguise mache oder nicht.“

„Wenn du mir einen Plüschteddy schenkst, auf dem ‚Me Lubs You‘ steht, dann machst du dich zum Demiguise“, gluckste George, hielt Draco aber am Handgelenk zurück, als der sich jetzt beschämt davonmachen wollte. „Aber das ist eine Tatsache, Malfoy. Sie schmeichelt mir trotzdem…“

Draco schaute vorsichtig über die Schulter. „Du findest sie nicht widerlich, ekelerregend oder abstoßend?“, fragte er etwas leiser als er vorgehabt hatte und schaute deswegen auch lieber auf den Boden anstatt in Georges Augen. „Hör jetzt auf mich auf die Folter zu spannen, George. Ich… kann sowas nicht mehr. Meine letzten sozialen Kontakte haben meine Arbeit nicht vertragen und in die hab ich mich nur aus Liebeskummer gestürzt. Ich bin nicht mehr gut mit Menschen…“

„Ich… arbeite auch immer gern um mich abzulenken“, war Georges sehr geistreiche Antwort auf Dracos irgendwie Geständnis. Er umfasste Dracos Kinn und hob es leicht an, bevor George seine Hand schnell wieder zurück zog. „Äh…“ Georges Mundwinkel zuckten und er drehte sich zur Kasse. „Verity?“ Er hielt die Hand hoch und bekam den Teddy wieder zugeworfen, knetete ihn kurz, bevor er ihn in Dracos Hände drückte. „Den… schenk ich dir.“

Draco biss sich in die Unterlippe, um nicht breit zu grinsen, und nahm den Teddy wieder in den Arm. „Danke“, sagte er schon wieder so merkwürdig leise.

George lächelte zurück und fuhr sich durch die Haare, starrte etwas verlegen an die Decke, bis Draco eine Hand auf seine Brust legte. Zaghaft zupfte er an dem magentafarbenen Stoff und lehnte sich vor, als George sich zu ihm beugte. Dracos Lider flatterten zu und er öffnete erwartungsvoll den Mund, scherte sich dabei wenig darum, ob er erbärmlich wirkte und wartete trotzdem einen schier endlosen Moment, bis er endlich Georges Atem spürte, augenblicklich erzitterte.

„Wenn ich George sein soll, dann will ich aber nicht nur Sex“, hauchte George warm gegen Dracos Lippen.

„Dann kriegst du eben erst Sex, wenn du soweit bist, Prinzesschen“, gluckste Draco, verkrallte die Finger in den feuerroten Haaren und zog George in den Kuss, den er sich so lange gewünscht hatte. Vielleicht hatte er sogar sein ganzes Leben auf so einen unschuldigen Kuss gewartet, denn er spürte ihn bis in jede Zelle vibrieren. George zog ihn nicht mal richtig an sich, sodass Draco sich haltsuchend an den bescheuerten Teddy klammerte, den er als Spielzeug für seinen Minimuff benutzen würde, damit der auch nicht mehr alleine war.

Draco lächelte zufrieden, als George sich löste, und öffnete langsam die Augen, biss sich erneut auf die Unterlippe, weil George ihn furchtbar dämlich angrinste.

„Das geht doch auch“, sagte George und verstrubbelte sich die Haare, die nicht so rot wie sein Gesicht waren.

Draco umklammerte seinen Teddy, schaute zur Seite, als er ein Klopfen an der Scheibe hörte und prustete, als Fred ihm von draußen einen Daumen nach oben zeigte. Kurz darauf wurde sein Gesicht heftig gegen die Scheibe geknallt und vollkommen entstellt und vor allem plattgedrückt, damit Anthony ihn grinsend nachahmen konnte, auch wenn sein Daumen irgendwie schief war. Draco erwartete fast, dass sein Vater gleich auch noch auftauchen und seinen Gehstock schwingen würde.

„Ach, George?“ Draco streckte die Hand aus, aber weil George zu bedröppelt war, musste er selbst die andere Hand greifen und umklammern. „Du arbeitest nicht zufällig an einem Trank, der dich dazu bringt meine Babys zu bekommen, oder?“

Georges Augen wurden groß. „Dazu bringen mich keine zehn Hippogreife“, sagte er heiser, atmete aber erst erleichtert auf, als Draco lachte.

„Das war auch nur ein Scherz“, keuchte er atemlos und fuhr George durch die Haare, klopfte ihm liebevoll gegen die Wange.

„Ich hab genug von Scherzen, erstmal“, seufzte George.

Draco schmunzelte. „Dann ist ein Scherzartikelladen ein schlechter Platz, oder?“ Er nickte die Treppe rauf, aber George schüttelte sofort den Kopf.

„Ich will nicht, dass es hierbei nur um Sex geht“, wiederholte er etwas langsamer, als sei Draco ein kleines Kind.

Er verdrehte die Augen. „Ich bring dich irgendwann dazu zu betteln, aber nicht heute oder morgen oder nächste Woche.“ Draco drückte Georges Hand. „Ich will nur etwas alleine sein, immerhin starrt dein Bruder uns durchs Fenster hindurch an.“

George schien das gar nicht bemerkt zu haben und glotzte jetzt zurück. „Wer ist der Kerl neben ihm?“, fragte er verwirrt.

Draco sah nicht zur Seite, sondern lieber nach vorne. „Niemand“, hauchte er und verschränkte vorsichtig seine Finger mit Georges, zählte die Sommersprossen auf seinem Handrücken. „Können wir…“

„Wir können Inventur machen“, sagte George, hob Dracos Hand an und drückte einen Kuss auf die blassen Fingerknöchel. „Du hilfst mir.“

Schmunzelnd schüttelte Draco den Kopf. „Du nutzt mich nur aus“, sagte er schmollend ließ sich aber widerstandslos ins Lager ziehen, den Teddybär in seine Umhangtasche gleiten lassend, damit er sein neues Spielzeug für den Minimuff nicht verlor.

Ende


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