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Fanfiction

Blaming The Potion - Demolierte Herzen

von Dr. S

Draco war müde, ausgelaugt und seine geschrumpfte Reisetasche schien trotzdem unendlich schwer zu sein. Die Winkelgasse glitzerte vom Regen im dämmrigen Schein der Laternen und der Lichter, die aus den Schaufenstern der Geschäfte drangen, welche bald schließen würden. Zwar war er als Brite ja Regen gewöhnt, aber da er drei ganze Tage in Kalifornien sofort durchnässt gewesen war, wenn er nur mal kurz das Hotel verlassen hatte, war er dem nassen Zeug inzwischen so ziemlich überdrüssig geworden.

Eigentlich war er momentan aber allem überdrüssig. Seine Stimmung spiegelte sich in dem miesen Wetter perfekt wieder und dazu kam, dass er sich gedemütigt fühlte und selber demütigte, weil er so niedergeschlagen war, nur weil ein Weasley ihn benutzt hatte. Ein bescheuerter Weasley, nicht einmal ein Individuum, ein blödes, egoistisches Wiesel, das es nicht wert war, dass man ihm hinterhertrauerte und auch nicht hinterherlief.

„Sicher, dass du nicht mit mir essen gehen willst?“, raunte Anthony ihm ins Ohr. Draco war seit drei Tagen mit dieser Klette geschlagen und auch wenn er Aufmerksamkeit immer genoss, im Moment wollte er sich einfach gerne unter seiner Decke verkriechen und mit dem Minimuff schmusen. „Die Erbsensuppe im Tropfenden Kessel beißt dich nicht mehr, seit Hannah sie macht.“

„Ich hab keinen Hunger, Anthony“, murmelte Draco, seine Schritte beschleunigend, als er sein Ziel näherkommen sah.

„Du hast den ganzen Tag noch nichts gegessen“, sagte Anthony und schloss hastig zu Draco auf, fasste ihn am Arm. „Draco, komm schon. Das hier passt doch nicht zu dir.“

Draco runzelte die Stirn, als er so herumgewirbelt wurde, dank Anthonys Übung im Herumwirbeln auch perfekt in seinen Armen landete. Verwirrt schüttelte er den Kopf. „Was meinst du?“, fragte er perplex blinzelnd und griff Anthonys Handgelenk, versuchte den festen Griff zu lösen.

„Du läufst ihm hinterher“, sagte Anthony gepresst. „Du läufst niemanden hinterher.“

„Tue ich auch nicht“, schnaubte Draco. „Jetzt lass mich los. Ich –“

„Du bist müde?“ Anthony schaute über Dracos Kopf, bevor er ihn kurzerhand hinter sich her in eine Seitengasse, wo der Regen widerliche Pfützen hinterlassen hatte, zog. Draco versuchte nicht hineinzutreten und ließ sich genervt stöhnend gegen die Wand drücken, Anthonys Gesicht so dicht an seinem, dass er die Worte eher spüren als hören konnte. „Du –“

„Kannst du allmählich mal aufhören mich gegen Wände zu pressen? Es führt zu nichts, außer einem ganz bisschen Körperkontakt“, sagte Draco, den Kopf zur Seite drehend und die Menschen beobachtend, die vorbeiliefen ohne Notiz von ihnen zu nehmen.

„Du hast mich in deinem Bett schlafen lassen, wir haben zusammen gegessen und nachdem wir so viel geredet haben willst du das jetzt alles wegwerfen und diesem Dreckskerl hinterher rennen, der dich weggeworfen hat wie ein altes Stück Brot?“

Draco gluckste. „Brot?“ Er versuchte schnell wieder ein ernstes Gesicht zu machen, als Anthony ihn finster anblickte. „Ich laufe ihm nicht hinterher“, sagte er und legte eine Hand auf Anthonys Oberarm. „Aber ich weiß zu schätzen, dass du dir Sorgen machst. Wir sind ja jetzt Freunde. Wir können in einem Bett schlafen, ohne gleich übereinander herzufallen, weil bei Freunden einfach absolut keine sexuelle Spannung vorhanden ist.“ Er drückte Anthonys Arm und gab ein anerkennendes Geräusch von sich, als er den angespannten Muskel spürte.

„Ja, absolut keine Spannung“, murrte Anthony und schüttelte den Kopf, als Draco die Augen verdrehte. „Willst du das leugnen?“ Anthony lehnte sich vor, befeuchtete sich die Lippen und erwischte mit der Zunge beinahe Dracos. „Küss mich und dann sag mir was über Spannung.“

„Über molekulare Spannung?“ Draco grinste und hielt Anthony die Wange hin, als der murrend vorschnellte. „Lass es, Anthony“, sagte er und schlüpfte unter Anthonys Arm durch. „Es ist besser so. Wir sind gute Freunde und schlechte Partner, daran kann man nichts ändern.“

„Weil’s einmal schiefgegangen ist?“ Anthony ließ seufzend den Kopf hängen als Draco nickte. „Du weißt, dass du mich immer anflohen kannst, wenn du mich brauchst?“

Dracos Mundwinkel zuckten nach oben. „Ja, jetzt kann ich das, aber als ich es gebraucht hätte eben nicht und deswegen wird es auch nichts mehr.“ Er winkte Anthony, bevor er sich umdrehte und die Gasse wieder verließ. Es hatte wieder zu regnen begonnen, weshalb er so schnell wie möglich zu Weasleys Zauberhafte Zauberscherze marschierte. Durch das Schaufenster konnte er schon einen der Zwillinge hinter dem Tresen erkennen, tief versunken in irgendwelchen Pergamenten. Kurz vor Geschäftsschluss war der Laden schon relativ leer und Draco atmete noch einmal tief durch, bevor er die Tür aufzog, mit dem Klingeln gleich die ganze Aufmerksamkeit beider Zwillinge hatte, der andere nämlich gerade die Treppe herunterkam, zur Abwechslung mal wie jeder normale Angestellte die magentafarbene Dienstrobe tragend anstatt die Stellung des Chefs brutal auszunutzen um Modesünden zu begehen.

„Malfoy“, hauchte George, klammerte sich am Treppengeländer fest.

Sich die Lippen befeuchtend wollte Draco auf ihn zugehen, aber seine Füße waren plötzlich bleischwer, weshalb er den Boden fixierte, bis ein schepperndes Geräusch ihn wieder hochschauen ließ. Fred hatte einen ganzen Glasbehälter voller Kaugummis mit dem Ellenbogen runtergestoßen, fluchte deswegen leise und verwuschelte sich die Haare. Den Zauberstab schwingend um das Chaos zu beseitigen schaute er zu Draco, schwenkte zu George und kniff einen Moment die Augen zusammen.

„Du hast es ihm gesagt?“ Draco sollte vorwurfsvoll klingen, aber das weckte in ihm nur die Hoffnung, dass George vielleicht mit ihm… zusammen sein wollte. Der bloße Gedanke daran machte ihn ganz wuschig. Dann würden sie Dates haben, sich Geschenke an Tagen machen, die nur kommerziellen Zwecken dienten und sich irgendwann ihren Eltern vorstellen müssen… Draco schüttelte den Gedanken schnell ab und sah zu George, der allerdings ein sehr Slytherin’sches Grinsen zeigte.

„Tja, Malfoy, irgendwann musste er ja mal kapieren, was für ein Arschloch du bist“, sagte George, die Arme vor der Brust verschränkend und Draco von oben musternd. „Wenn du mir das Gegenmittel nicht gibst, dann sorge ich eben selbst dafür, dass Fred sich entliebt.“

Dracos Mundwinkel wanderten nach unten, bevor seine Kinnlade folgte. Nach Luft schnappend schaute Draco zu Fred, der im Lager verschwand und die TĂĽr hinter sich zuknallte, worauf er zusammenzuckte.

„Du…“ Draco schüttelte den Kopf und schaute wieder hoch zu George, drückte die Wirbelsäule durch, damit er nicht so erbärmlich wirkte wie er sich fühlte. „Du bist mit mir ins Bett gestiegen, damit du deinem Bruder das Herz brechen kannst?“

„Du hast mich regelrecht angefallen, Malfoy“, sagte George mit einem Glucksen, das Dracos Inneres vibrieren ließ, bevor irgendetwas wie Glas zersprang. „Ich hab nur das Beste draus gemacht. Slytherins würden das auch so machen und immerhin schulde ich dir noch eine Rache.“

„Ah, du hältst das für ein Spiel?“ Draco lachte auf und nickte. „Ja, natürlich. So ist das auch am einfachsten.“

„Du spielst Spielchen, Malfoy, ich spiele nur mit“, gab George genervt zurück. Draco schnaubte auf und wollte dieses arrogante Grinsen gerade am liebsten aus Georges Fresse prügeln. „Was kann ich denn dafür, wenn du dich verknallst? Irgendwie ist es ja niedlich, aber mich widert es schon ein bisschen an, dass so ein Frettchen auf mich steht.“

Draco wollte ihm nur noch das Gesicht aufschlitzen, aber so tief war er nicht gesunken. Er mochte sich von blutsverräterischen Wieseln durchliegen lassen wie eine alte Matratze, aber irgendwo war er auch noch ein Malfoy und hatte Stolz und Würde. Also würde er George jetzt keine Szene machen und ihn anschreien, was er für ein bescheuertes Arschloch war, sondern die logischen Konsequenzen ziehen.

„Es ist vorbei“, sagte er eiskalt, richtete sich den Kragen und drehte sich um, fasste schon nach der Türklinke, als George ihn zurückhielt.

„Das solltest du Fred sagen“, meinte er eindringlich. „Er ist hinten.“

„Ich meinte unsere Zusammenarbeit“, präzisierte Draco seine Aussage und zog die Tür auf. Der Wind peitschte ihm gleich schmerzhaft fest den Regen entgegen, brachte Dracos Haare vollkommen durcheinander und bauschte seinen Umhang auf, was George die Möglichkeit gab ihn festzuhalten. Im Gegensatz zu Anthony konnte er ihn nicht so wunderbar klischeehaft herumwirbeln, weshalb Draco fast auf den Boden knallte.

„Du kannst nicht einfach unsere Zusammenarbeit beenden, weil wir… interne Differenzen haben!“, regte George sich auf und zerrte so gut er konnte an Dracos Umhang, zog ihn fast aus. „Malfoy, wenn du jetzt gehst, dann brauchst du nie wieder zu kommen!“

„Jetzt mach mir hier keine Szene, Weasley“, zischte Draco ärgerlich und fuhr herum, zog seinen Umhang aus Georges Fingern. „Das wolltest du doch. Es ist unter meiner Würde solche Kindereien länger mitzumachen. Ich dachte, das hätten wir hinter uns, aber dabei hab ich wohl außer Acht gelassen, dass die Weasley-Zwillinge niemals erwachsen werden können. Also bitte, verschon mich mit diesem Zeug.“ Er drehte sich wieder um und marschierte in Richtung des Tropfenden Kessels, wobei Georges Schritte auf dem nassen Untergrund platschende Geräusche verursachten.

„Malfoy, jetzt sei nicht so ein sturer Hippogreif!“, rief er ziemlich aufgebracht und schlitterte in Dracos Blickfeld, brachte ihn so zum Stehenbleiben. „Das geht dir doch eh alles am Arsch vorbei. Das einzige Mal, dass ich bemerkt habe, dass du sowas wie Gefühle hast, da war weder ich noch Fred für verantwortlich, also versuch mir jetzt nicht zu verklickern, dass dir das irgendwie nahe gehen würde. Du bist doch froh, dass du Fred los bist.“

„Würdest du bitte aus dem Weg gehen?“, fragte Draco kühl und schaute auf seine Armbanduhr. „Ich hatte einen anstrengenden Tag und würde gerne ins Bett.“

„Siehst du!“, fuhr George ihn an, aber Draco verzog keine Miene – es reichte, dass er innerlich schon heulend in einer Ecke saß. „Es geht dir alles am Arsch vorbei.“

„Ein Arsch, der dir aber sehr gut gefallen hat“, gab Draco zurück und grinste fies, als George schlagartig errötete. „Dass du sowas deinem eigenen Bruder antust. Also, ich bin der Letzte, der sich hier schämen muss.“

„Tust du ja auch nicht“, murmelte George. „Und dein Arsch ist auch für nichts anderes gut, Malfoy. Einmal reicht da auch vollkommen aus. Wie gesagt, kein Wunder, dass du einen Liebestrank brauchst, damit man sich nicht gleich wieder verzieht. Armselig, Malfoy, total armselig.“

Draco zuckte emotionslos mit den Schultern, worauf George schnaubte.

„Ich muss zurück, bevor Fred sich noch deinetwegen die Pulsadern aufschneidet“, sagte er und rempelte Draco an, als er an ihm vorbeiging. „Und bitte! Wenn du kündigen willst, dann mach’s doch! Wir brauchen dich nicht! Niemand braucht dich!“

Tränen brachten Draco dazu schnell hintereinander zu blinzeln, aber er drückte die Wirbelsäule durch und ging erhobenen Hauptes weiter, falls dieses bescheuerte Wiesel sich umdrehen würde, um sich davon zu überzeugen, dass das laute Rumpeln von den auf den Boden prallenden Stücken von Dracos gebrochenem Herzen stammten. Und das tat so fürchterlich weh, dass Draco sich am liebsten auf den Boden werfen und aufschreien wollte, bevor er sich in den Regen legte um einfach zu sterben.

Aber es würde auch reichen sich zu betrinken…

Draco setzte sich an einen Tisch in der hintersten Ecke des relativ belebten Tropfenden Kessels und wartete bis Hannah Abbott sich endlich zu ihm bequemte, wofĂĽr er sie barsch anblaffte, was die ehemalige Hufflepuff fast zum Weinen brachte, aber auch dazu, Draco schneller eine ganze Flasche Feuerwhiskey zu bringen, die er nach und nach leeren konnte.

Er musste jämmerlich aussehen, wie er alleine in der dunklen Ecke saß und sich volllaufen ließ, deshalb konnte er es auch nicht verstehen, dass sich jemand freiwillig zu ihm setzen wollte. Aber Anthony schien mittlerweile auch eine Brille zu brauchen…

„Du hast Hannah ganz schön angeblafft, das hat sie nicht verdient“, sagte er und schnappte Draco sein Glas weg, leerte es selbst.

Draco war nicht in der Stimmung zu reden. Nicht nur hatte er gerade seinen ersten Job verloren, sondern auch zugelassen, dass sein Herz zerspringen konnte wie fragiles Glas. Und jetzt wurde ihm sein Glas auch noch weggenommen, von Anthony wieder gefĂĽllt und geleert, dabei war es sein Glas.

„Abbott ist mir egal“, schnaubte Draco, als Anthony nicht abhaute und ihm sein Glas auch nicht wiedergab. „Soll sie doch weiterhin Longbottom auf den Arsch glotzen, aber ihre Gäste stört das eben… Gib mir…“ Er versuchte sein Glas zu erreichen, aber Anthony warf es nach oben und ließ es mit dem Zauberstab direkt über Draco herumfliegen, gluckste, als Draco versucht es zu fassen zu bekommen. „Anthony, gib mir mein Glas.“ Draco verschränkte die Arme auf dem Tisch und versuchte das über seinem Kopf herumschwebende Glas zu ignorieren, bis es mit einem Klonk auf seinem Scheitel landete. „Anthony!“ Als er es greifen wollte schwebte es wieder zu Anthony.

„Was ist passiert?“, wollte er grinsend wissen, aber seine Mundwinkel wanderten auch wieder nach unten, als Draco den Kopf hängen ließ. „Oh, nicht, das gibt Beulen“, sagte Anthony und beschwor ein Kissen herauf, bevor Draco mit der Stirn auf den Tisch knallte.

Draco brummte in das Kissen, umklammerte es und schmiegte sich dagegen. Er wünschte, er hätte seinen Minimuff dabei, aber der wartete zu Hause darauf, dass sein Vater ihn wieder mit einem Marshmallow verwechselte und in seinen Kakao tat.

„Sag schon. Ich hab eigentlich nicht erwartet, dass du doch noch Lust auf eine Erbsensuppe bekommst“, sagte Anthony, wechselte den Platz und drängelte sich neben Draco, stupste ihn solange an, bis er den Kopf wieder hob.

„Ich will auch keine Erbsensuppe“, murmelte Draco, griff nach seiner Flasche, aber Anthony hielt sein Handgelenk fest. „Mann…“

„War ein Zwilling fies zu dir?“, wollte Anthony wissen und zog Draco herum, schaute ihn fragend an. „Waren beide fies zu dir?“

Draco nickte langsam. „Und sie schieben es auf mich…“ Er seufzte schwer auf, ließ den Kopf gegen Anthonys Schulter fallen und klammerte sich an das Kissen. „Der eine hat jetzt falschen Liebeskummer und der andere findet mich widerwärtig…“ Draco wischte sich unter den Augen entlang, spürte zum Glück nichts nasses, und konnte sich deswegen getrost wieder dem Alkohol widmen. Man sollte ja nur aufhören zu trinken, wenn man versuchte Trauer zu ertränken, aber er war ja nicht traurig.

„Pfoten weg.“ Anthony klatschte ihm auf die Hand, als Draco wieder nach der Flasche griff. „Ich bring dich ins Bett.“

„Du willst nur Sex“, presste Draco hervor, Anthony das Kissen über den Schädel ziehen. „Typisch Kerl. Wollen immer nur Sex! Sobald es um Gefühle geht finden sie dich widerwärtig und kündigen, um im St. Mungos zu arbeiten!“ Er haute Anthony nochmal mit dem Kissen, worauf der es wieder verschwinden ließ. „Und jetzt tötest du meinen einzigen Freund? Ich ha…hasse dich…“

„Ich dich auch“, grinste Anthony und zog Draco mit hoch, schien doch ziemlich überrascht, als Draco sich nicht mehr selbst auf den Beinen halten konnte. „Okay, ich hatte vergessen, dass du selten lallst, egal wie voll du bist“, murmelte Anthony, zog Dracos Arme auf seine Brust und hob ihn auf seinen Rücken. „Festhalten, wir reiten nach Hause.“

„Siehst du, schon wieder Sex!“, presste Draco hervor, das Kinn auf Anthonys Schulter ablegend. „Ich reite dich nicht mehr. Hab ich doch schon gesagt…“ Er entlockte Anthony ein Würgen, als er sich festklammerte, und ein Seufzen, als er sich an ihn kuschelte.

„Ja, natürlich. Hannah? Können wir den Kamin… Danke“, schien Anthony auch gar kein Interesse mehr an Dracos Gebrabbel zu haben. Draco unterdrückte ein Schniefen, wo immer das auch herkommen wollte. Wieso wollte ihn auch plötzlich niemand mehr? Früher, da hatten sie sich alle vor seine Füße geworfen und jetzt wollte ihn kein schäbiger Weasley und nicht mal seine neue Klette haben…

Draco wurde verdammt schlecht und er wollte sich merken, dass er nie wieder auf dem Rücken eines anderen das Flohnetzwerk benutzte, aber der Gedanke war ganz schnell wieder weg, als er sich gerade rechtzeitig wegdrehen konnte, um Anthony nicht auf den Kopf zu kotzen. Stattdessen erwischte es den furchtbar teuren Teppich im Salon von Malfoy Manor, das zum Glück im Dunkeln lag. Es wäre noch schöner gewesen, wenn er jetzt seinem Vater auch noch vor die Füße gekotzt hätte.

„Oje…“ Anthony setzte ihn auf der Couch ab und kümmerte sich erstmal um den Fleck, bevor er Draco vorsichtig den Mund abwischte. „So schlimm?“

„Ich bin nur nicht mehr dran gewöhnt“, murmelte Draco und wischte Anthonys Hand weg. „Früher konnte ich eine läppische Flasche ganz alleine trinken!“

Anthony grinste ihn an. „Du hörst dich an wie ein alter Sack“, sagte er und schob einen Arm unter Dracos Kniekehlen, den anderen auf Dracos Rücken, und hob ihn kurzerhand hoch.

„Ui… ich bin doch kein Mädchen“, grummelte Draco, demonstrativ die Hände vor der Brust verschränkend, bis ihm das an der Treppe aber zu gefährlich wurde. „Nimm mich auf’n Rücken“, befahl Draco, einen Arm um Anthonys Nacken schlingend.

„Nee.“ Anthony schüttelte den Kopf. „Dann triffst du mich nächstes Mal doch noch. Das würde ich gerne vermeiden…“

„Arschloch“, sagte Draco, die Schläfe gegen Anthonys Schulter lehnend. „Verdammtes Arschloch.“ Er schniefte leise, was von den hohen Wänden viel zu laut widerhallte.

„Ich oder George oder vielleicht sogar Fred?“, fragte Anthony mit gesenkter Stimme. Er benutzte den Zauberstab um Dracos Zimmertür aufzustoßen und auch um sie wieder zu schließen.

„Alle“, stieß Draco aus, murrte kurz danach, als er auf die kalten Decken seines Bettes gelegt wurde. Er streckte die Hand aus, bekam Anthony aber nicht zu fassen, weil der sich duckte und Draco die Schuhe auszog, wenigstens versuchte sie ordentlich abzustellen, bevor er Dracos Beine auf die Matratze legte.

„Schlaf ein bisschen… Vielleicht nimmst du dir auch morgen frei und –“

Draco stöhnte auf, während Anthony ihn etwas zu fest zudeckte. „Ich hab meinen Job verloren“, murmelte er und packte Anthonys Arm, seufzte schwer auf. „Meinen ersten Job… Was musste ich auch mit den Chefs vögeln?“

„Du kriegst ein anderes Angebot. Außerdem ist es noch keine wirklich Festanstellung gewesen.“ Anthony setzte sich an seine Bettkante, das Haar aus Dracos Gesicht streichend und glucksend, als der sich theatralisch eine Hand gegen die Stirn presste. „Nächstes Mal lässt du dich einfach von einer Frau anstellen.“

Draco schloss die Augen, seufzend, als Anthonys Finger weiterhin durch seine Haare glitten. „Wieso finden mich Männer immer widerwärtig?“, fragte er leise, kuschelte sich zwischen seine Kissen und drehte den Kopf leicht. „Es war ihm total egal… Ich hätte ihn ja angefallen, dann ist das in Ordnung. Dabei hab ich… Ich hab doch nicht einfach so mit ihm geschlafen. Ich hab ihn nicht angefallen! Ich hab… gedacht ich zeige ihm, was er mir bedeutet…“

„Kann schon verstehen, dass er das auch nicht ernstnehmen kann, nachdem du ständig mit seinem Bruder in die Kiste gesprungen bist. Aber das hab ich dir schon mal gesagt“, meinte Anthony in alter Ravenclaw-Besserwisser-Manier. „Schlaf besser, bevor du das hier bemerkst.“ Dass Anthony ihm gerade eine Träne aus dem Augenwinkel wischte half nicht gerade dabei die Tatsache zu ignorieren, wie unglaublich weh diese neuerliche Zurückweisung tat.

„Ich heul nicht“, murmelte Draco, den Hinterkopf gegen Anthonys Seite lehnend und die Augen fester zusammenkneifend. „Nicht wegen einem Wiesel…“ Er schniefte auf, der Kloß in seinem Hals schmerzhaft groß. „Einem bescheuerten, mürrischen, egozentrischen Wiesel.“ Sich herumdrehend vergoss er die ersten Tränen direkt auf Anthonys Bauch, benutzte dessen Robe um sich die Augen zu trocknen. „Wenn ich ihm richtig gesagt hätte, was ich empfinde, dann hätte es ihn auch nicht interessiert, oder?“

„Draco, so wie ich dich kenne, hat er nicht ansatzweise verstanden, dass du ihn magst“, sagte Anthony, zärtlich durch Dracos Haare fahrend. „Vielleicht solltest du nicht immer kommen lassen, sondern dir… keine Ahnung, eine Rose und Pralinen schnappen und selbst dafür sorgen, dass dämliche Vögel ihm eine Liebeserklärung trällern.“ Er fasste Draco an den Haaren und zog seinen Kopf leicht hoch, damit er ihn ansehen konnte. „Du willst doch nicht nochmal jemanden in zwei Jahren begegnen und einfach nur unendlich bereuen, dass ihr immer aneinander vorbeigeredet habt, oder?“

Draco blinzelte. „Wen meinst du?“ Anthony verdrehte murrend die Augen, worauf Draco gluckste und ihm gegen die Wange klatschte. „Ich weiß schon“, murmelte er, bevor er sich auf Anthony plumpsen ließ, die Schläfe gegen dessen Schulter lehnend und einen Arm um ihn schlingend. „Bleibst du?“

„Und halte dich bis du eingeschlafen bist?“ Anthony nickte schmunzelnd. „Außerdem muss ja jemand dafür sorgen, dass du morgen nicht mit verquollenen Augen zur Akademie gehst.“

Draco schniefte. „Mutter wird sich freuen, dich beim Frühstück zu sehen“, sagte er leise und kuschelte sich enger gegen den anderen Körper.

Anthony gluckste. „Ja, das kann ich mir vorstellen…“


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Luna ist auch eine Person, in die ich mich von Anfang an verliebt habe. Sie gibt der Handlung einen wichtigen, neuen Anstrich und sie lässt Harry Dinge anders betrachten. Ich war ihr wirklich von Anfang an verfallen.
Michael Goldenberg