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Fanfiction

Zaubertränke - Kapitel 55

von Maren

@Slytherinmember: Ich versuche stets bildlich zu schreiben. Da ich mir die Szenen sehr genau vorstelle und sie wie ein Film in meinem Kopf ablaufen, gelingt mir das meist auch.

@StellaSnape: Gerade das fand ich so schön an der Szene; dass Snape Hermine so viel Vertrauen entgegenbringt.

@Jane-Do: Wird wahrscheinlich noch ein Weilchen dauern, bis Du das hier liest, aber auch Dir ganz lieben Dank.

@Kissbabe: Ich freu mich, dass der kleine Rückblick als so spannend empfunden wird. Hatte schon bedenken, dass ihr es vielleicht langweilig oder uninteressant finden könntet.

@elbenstein: Ich schätze, bei diesem Kapitel wird´s Dir ähnlich gehen, das dürfte auch recht mitreißend sein.

@MissMalfoy_84: Diesmal ist ganz viel Sev und Mine im Kapitel.

@Inga: Mir gefällt dieser Liebesbeweis auch sehr.

@Amara: Mit dem Hexenmörder geht´s bald weiter, aber ich schätze, Dir und den anderen gefällt dieses Kapitel auch ohne Mörderjagd.

@littleginny: Ich bin mir sehr sicher, das Dir dieses Kapitel gefallen wird.

@norah: Ich bin schon gespannt, was Du von meiner Version von Sevs Kindheit hältst.

@Faith: ganz lieben Dank. Aber hier gibt´s auch noch andere ganz tolle Geschichten, die sehr lesenswert sind.

@Lore Ley: Momentan schreib ich recht schnell; hab ja selbst irre viel SpaĂź daran.

@Snapes_Wife: *rot wird* ganz lieben Dank. Schreiben ist nun mal meine allergrößte Leidenschaft. Und ich finde es herrlich, wenn es mir gelingt, mit meinen Geschichten meine Leser – oder beim Vorlesen Zuhörer – zu verzaubern.

@dracxi: Das Kapitel hier ist auch recht heftig, aber ich glaub nicht ganz so schlimm wie 54.

So, nun aber genug geplaudert. Ich freu mich schon auf Eure Kommentare und bin gespannt, wie Euch dieses Kapitel gefällt.


Benommen richtete Tobias sich halb auf. HasserfĂĽllt starrte er seinen Sohn an, der den Zauberstab erneut erhoben hatte und bereit schien, einen zweiten Fluch auf ihn zu schleudern.
Sekundenlang starrten sie einander nur an, beide vollkommen reglos in ihrer jeweiligen Position verharrend. Dann erhob sich Tobias, eine Schulter leicht schief nach unten hängend, aber wohl nicht ernsthaft verletzt. Ohne ein Wort ging er aus dem Raum.
Sofort eilte Severus zu seiner Mutter, die vor Angst, Schmerz und Überraschung wie erstarrt auf dem Boden saß. „Mummy?“
Eileen streckte ihre unverletzte Hand schwach nach ihm aus. Ihre Haut war schneeweiß und sie wirkte dadurch noch verletzlicher und zerbrechlicher als es durch ihre Magerkeit schon der Fall war. „Oh Liebling, das hättest du nicht tun sollen.“
„Was?“, keuchte Severus und deutete dann auf ihre Hand. „Er hat dir wehgetan. Und wer weiß, was er noch getan hätte…“
Leicht schüttelte sie den Kopf. „Er wird schrecklich wütend sein. Und du weißt, was das bedeutet.“
„Lass uns doch fortgehen“, flehte Severus. „Jetzt, sofort. Er ist nicht da, bis er zurückkommt, sind wir in Sicherheit.“
„Es gibt keinen Ort, an den wir gehen könnten und an dem wir sicher wären.“ Sie zog ihn mit ihrer linken Hand zu sich heran.
Severus blickte auf ihre andere Hand, die in einem unnatürlichen Winkel abgeknickt war. Er hob den Zauberstab und hielt die Spitze dicht über das Gelenk. „Fraktur repararo.“
Eileen schrie vor Schmerz laut auf, als der Knochen in seine ursprĂĽngliche Position zurĂĽck glitt.
Erschrocken zog Severus den Zauberstab zur Seite. Ihr Aufschrei hatte ihn bis ins Mark getroffen und die feinen Härchen in seinem Nacken sich aufrichten lassen. „Mummy?“
Sie rang sich ein Lächeln ab, das in ihrem schmerzverzehrten Gesicht kaum als ein solches zu erkennen war. „Schon gut, Sevy. Der Spruch war richtig. Die Wirkung ist nur etwas … heftig.“
„Ich wollte dir nicht wehtun“, flüsterte er und Tränen schwammen in seinen dunklen Augen.
„Das weiß ich doch.“ Eileen nahm ihm den Zauberstab ab, richtete ihn auf ihr verletztes Handgelenk und wiederholte den Spruch.
Aufmerksam sah Severus zu. „Es reichte nicht, oder? Meine Kräfte sind zu schwach.“
„Noch.“ Sie fuhr ihm liebevoll durchs Haar und stupste an sein Kinn. „Und der Zauber braucht eine Weile; es dauert, bis der Knochen zusammen gewachsen ist. Allerdings nicht so lange, wie es bei Muggel-Medizin der Fall wäre.“
Skeptisch blickte Severus auf ihr Handgelenk, das nun zwar wieder normal aussah, dass sie jedoch ruhig hielt. „Warum nur lässt du dir das gefallen?“
„Ach Sevy.“ Sie seufzte leise und wirkte so müde und niedergeschlagen, dass er bereute, gefragt zu haben. „Es tut mir leid, dass du so aufwachsen musst. Und wenn ich könnte, dann würde ich etwas ändern.“
„Aber das kannst du doch; du kannst doch zaubern“, erklärte er mit der unschuldigen Naivität eines Kindes. „Du könntest ihn doch einfach in eine Kröte verhexen.“
„Nein, das könnte ich nicht.“ Sie sah ihn unschlüssig an und seufzte dann leise. „Ich habe dir doch mal von dieser Schule erzählt, auf der meine magischen Fähigkeiten weiter ausgebildet wurden.“
„Hogwarts“, erinnerte er sich sofort und ein sehnsüchtiger Glanz trat in seine dunklen Augen.
„Ganz genau, Hogwarts.“ Sie legte ihren linken Arm um ihn, um seinen schmächtigen Körper enger an sich heranziehen zu können. „Ich war dort, fast sechs Jahre lang.“
Severus runzelte die Stirn. „Wieso nur fast sechs Jahre? Du hast mir doch mal erzählt, dass es sieben Schuljahre dort gibt. Oder warst du so gut, dass du das siebte Jahr nicht gebraucht hast.“
In der Erinnerung daran trat ein wehmütiges Lächeln auf ihr Gesicht und ein klein wenig Stolz glomm in den dunklen Augen auf. „Oh, ich war sogar eine sehr gute Schülerin. In Zaubertränke war ich Klassenbeste. Doch dann wurde meine Mutter sehr krank und mein Vater holte mich nach Hause. Dumbledore versuchte ihn zu überreden, mich in Hogwarts zu lassen, doch vergeblich. Mutters Zustand verschlechterte sich von Tag zu Tag und nach einigen Monaten starb sie.“
Severus schluckte und schaute stumm seine Mutter an, in deren Augen es verdächtig feucht glänzte. „Warum bist du nach ihrem Tod denn nicht nach Hogwarts zurückgekehrt?“
„Er ließ es nicht zu. Mein Vater war – oder ist, ich weiß nicht mal, ob er überhaupt noch lebt – kein sehr netter Mann gewesen.“
„Also genau wie mein Vater.“
Eileen seufzte leise. „Ja“, gab sie schließlich zu, „aber anfangs war er nicht so – oder es fiel mir nicht auf. Mein Vater kommandierte mich nur herum und gehorchte ich ihm nicht oder war nicht schnell genug, verprügelte er mich oder setzte Magie ein, um mich zu bestrafen. Dann lernte ich eines Tages Tobias kennen, als ich in London unterwegs war. Er war der erste junge Mann, der mir wirklich Aufmerksamkeit schenkte, der mir zuhörte, den interessierte, wer ich war. Es dauerte nicht lange, bis ich mich in ihn verliebte und wir ein Paar. Heimlich natürlich, denn mein Vater durfte nicht wissen, dass ich einen Freund hatte.“
Severus war anzusehen, dass er sich den grobschlächtigen, brutalen Kerl, der sein Vater war, als jungen Mann vorzustellen versuchte – und dass ihm dies nicht gelang.
Auch Eileen bemerkte es und lächelte ihm zu. „Doch, Tobias war wirklich anders damals, jedenfalls benahm er sich anders. Mir schien er wie der starke Held meiner Träume, mein Retter, der Anker, an dem ich mich festklammern konnte.“
„Bist du mit ihm weggelaufen?“, wollte Severus wissen.
„So ungefähr. Anfangs log ich Tobias an, erzählte ihm, ich würde in einem schönen Häuschen auf dem Land wohnen und erfand Ausreden, wenn ich ein Treffen mal wieder nicht einhalten konnte. Auch, dass ich eine Hexe bin, verschwieg ich.“
„Wann hast du es ihm denn gesagt?“, hakte Severus nach, da Eileen aufgehört hatte zu sprechen.
„Das brauchte ich nicht mehr. Eines Tages folgte Tobias mir, heimlich. Ich war schon zu spät dran und achtete gar nicht mehr darauf, Umwege zu gehen. Natürlich wartete mein Vater bereits auf mich und schlug zu, noch ehe ich ganz durch die Tür war. Tobias, der das mitbekam, stürmte hinein. Ich werde niemals den Ausdruck auf seinem Gesicht vergessen, als er meinen Vater und unsere dunkle, heruntergekommene Wohnung zum ersten und einzigen Mal sah.“
„Was hat er getan?“
„Nachdem er sich von seinem ersten Schock erholt hatte, hat er meinen Vater von mir weggerissen und sich vor mich gestellt. Daraufhin nahm mein Vater seinen Zauberstab und schickte einen Fluch auf ihn, der ihn bei vollem Bewusstsein lähmte. Ich löste den Fluch sofort wieder.“ Eileen befeuchtete sich die Lippen und sah zu dem hohen Fenster, hinter dem sich der Himmel bereits zu verdunkeln begann. „Kaum, dass er sich wieder bewegen konnte, packte Tobias mich und rannte los. Wir hielten erst an, als wir beide nicht mehr konnten.“
„Und dann?“, fragte Severus aufgeregt, da sie erneut gestoppt hatte.
„Die Nacht – inzwischen war es stockfinster und durch den Neumond herrschte wirklich Dunkelheit – verbrachten wir in einer alten, leer stehenden Scheune. Es regnete an sämtlichen Stellen durch und aus Angst, dass mein Vater uns gefolgt war, bekamen wir kaum ein Auge zu.“ Selbst nur davon zu erzählen ließ sie noch schaudern.
Hermine empfand tiefstes Mitleid für die zerbrechliche Frau; Eileen konnte zu dem Zeitpunkt nicht sehr viel älter als sie jetzt gewesen sein.
„Am nächsten Tag liefen wir in aller Frühe weiter“, fuhr Eileen zu erzählen fort. „Erst spät am Abend fanden wir in einer sehr einfachen Herberge Unterkunft. Ich hatte kein Geld bei mir und auch Tobias besaß kaum etwas. Wir teilten uns eine Schale Suppe und als wir später in einem Zimmer waren, kamen wir endlich zum Reden. Ich erzählte Tobias alles und er hörte zu. Nach dem, was er gesehen hatte, war er bereits schockiert gewesen, nach dem, was ich ihm erzählte, stand nur noch Abscheu in seinem Gesicht. Er sagte, dass ich nie wieder zurückkehren dürfte. Was ich auch gar nicht wollte; mein Vater hätte mich wahrscheinlich getötet, wenn er mich zu fassen bekommen hätte.“
„Wo seid ihr dann hingegangen?“
„Wir hatten bald kein Geld mehr und nach Hause zu Tobias trauten wir uns nicht, da seine Wohnung zwar nicht in direkter Nähe von meinem Elternhaus lag, aber doch noch nah genug, dass mein Vater es hätte mitbekommen können. Denn ich war sicher, dass er sämtliche Mittel einsetzte, um meinen Aufenthaltsort zu erfahren. Tobias nahm Arbeit auf einer Baustelle an, so dass wir uns eine winzige Einzimmerwohnung in ziemlich herunter gekommener Gegend leisten konnten. Doch er versprach mir, dass es besser werden würde und dass er für mich sorgen würde. Selbst traute ich mich noch nicht heraus, so dass ich kein Geld verdienen konnte.“
„Hast du dann nur zu Hause gesessen?“
„Ja“ Eileen lächelte über den schockierten Ausdruck auf dem Gesicht ihres Sohnes. „So schlimm war es gar nicht. Bei meinem Vater war ich nicht mehr als eine Dienerin, die jedem seiner Befehle unverzüglich zu gehorchen hatte. Allein zu sein und Zeit für mich zu haben, war etwas völlig Neues für mich.“
„Du hast dich nicht gelangweilt?“, fragte Severus mit erstauntem Blick.
„Nein, kein bisschen. Und ich war ja auch nur in der Zeit allein, in der Tobias arbeiten war. Nach zwei Monaten machte er mir einen Antrag. Und ich sagte ja…“
„Ihr habt dann schon geheiratet?“
Hermine war ebenso überrascht wie der junge Severus, der die Frage stellte. Andererseits täuschte Eileens müdes Aussehen darüber hinweg, wie jung sie in Wirklichkeit noch war.
„Ja, das haben wir. Nicht nur, weil wir einander liebten, sondern vor allem auch, damit ich sicher vor meinem Vater war. Die Hochzeit fand in einer kleinen, abgelegenen Kapelle statt und als Brautkleid trug ich ein Gewand, das ich mir selbst genäht hatte – mit ein bisschen magischer Hilfe, denn ich kann nicht besonders gut nähen. Als Trauzeugen hatten wir nur den Hausmeister der Kapelle mit seiner Frau; wir kannten ja niemanden sonst in der Gegend und die Hochzeit musste heimlich geschehen. Der Pfarrer wollte uns zuerst nicht trauen, da ich nach Muggelrechnung noch nicht volljährig war; mein 18. Geburtstag wäre erst vier Monate später gewesen. Da bat ich den Pfarrer, eine Ausnahme zu machen.“
„Hast du ihm erzählt, warum es so wichtig war?“
Eileen lächelte bei der Erinnerung. „Ja, dass es wichtig sei, mich zu verheiraten und zwar so schnell wie möglich, habe ich ihm gesagt. Allerdings erwähnte ich dabei nicht meinen Vater, sondern dich.“
„Mich?“
Eileen lachte leise und wuschelte ihm durchs Haar. „Liebling, ich war zu dem Zeitpunkt bereits schwanger. Man sah es noch nicht, aber wenn wir die vier Monate bis zu meinem 18. Geburtstag gewartet hätten, hätte man es ganz bestimmt gesehen.“
„Und dann hat der Pfarrer euch getraut?“
„Ja; er meinte, eine größere Schande als eine Minderjährige ohne Einverständniserklärung des Erziehungsberechtigten zu trauen, sei es, ein uneheliches Kind auf die Welt zu bringen. Guck nicht so, ich weiß auch nicht, wie er auf solche Ideen kam. War mir aber auch egal; ich war froh, verheiratet zu sein.“
Hermine dachte an Muggelkunde und das, was sie ĂĽber jene Zeit wusste; im Jahr 1959 war es fĂĽr eine Frau wirklich noch eine gesellschaftliche Schande, ein uneheliches Kind zur Welt zu bringen. Ebenso hatten Emanzipation und Gleichberechtigung noch keinen wirklichen Einzug gehalten.
„Kurz nach der Hochzeit kehrte ich dann doch noch einmal in mein Elternhaus zurück; nun musste ich mich ja nicht mehr verstecken.“
„Und dein Vater? War er nicht furchtbar wütend?“
„Natürlich war er das, aber mit Tobias Ring an meinem Finger konnte er nichts ausrichten und wagte nicht, mich anzurühren. Ich holte ein paar von meinen Sachen – viel war es ohnehin nicht, das ich besaß - und dann kehrte ich nie wieder dorthin zurück. Tobias und ich zogen kurz darauf in diese Wohnung. Wir mussten zwar immer noch sehr sparen, doch da ich nun auch ein wenig dazu verdienen konnte – mit Zaubertränken und Amuletten, die ich herstellte – war es nicht mehr ganz so schlimm wie zu Anfang.“
„Aber jetzt arbeitest du nicht mehr“, stellte Severus fest.
„Nein, damit hörte ich schon vor Jahren auf. Doch der Reihe nach. In einer mondlosen Januarnacht wurdest du geboren. Draußen tobte ein schreckliches Unwetter und trotz des Feuers im Kamin war es furchtbar kalt. Tobias hatte aus dem Wald noch zusätzliches Holz geholt und das Fenster mit einer Decke verhangen, so dass es nicht gar so schlimm zog. Er war sehr um mich besorgt und auch um dich, denn du warst ein sehr kleines, dünnes Baby und die alte Hebamme sagte zwar nicht viel, doch ihr war anzusehen, dass sie nur wenig Hoffnung hatte.“ Sie zog ihren Sohn noch etwas enger an sich und Hermine konnte auf ihren harten Zügen erkennen, dass sie noch einmal jene Emotionen durchlebte, die sie damals gespürt hatte.
„Er hat Angst um mich gehabt?“
„Oh ja“, bestätigte Eileen. „Sogar sehr große. Und es machte ihn fast wahnsinnig, dass er nichts tun konnte. Drei Tage und Nächte durch bangten wir gemeinsam um dein Leben und als du schließlich außer Gefahr warst, habe ich auf Tobias ein so glückliches Strahlen wie noch nie zuvor gesehen.“
„Hm“, machte Severus und nagte an seiner Unterlippe. Er konnte sich nicht daran erinnern, seinen Vater vor Glück lächeln zu sehen. Wenn Tobias lächelte, dann war das ein gemeines, verschlagenes Grinsen.
„Wir erlebten eine wunderbare Zeit zusammen und nach einigen Monaten nahm ich meine Arbeit wieder auf. Meine Zaubertränke waren so begehrt, dass ich damit bald mehr verdiente als Tobias, der immer noch auf Baustellen schuftete.“
Hermine hörte das Bedauern in Eileens Stimme, das Severus ebenso vernahm. „Er hat sich nicht darüber gefreut?“
„Nein, das hat er wahrlich nicht. Dass seine Frau mehr verdiente als er – noch dazu mit vergleichsweise leichterer Arbeit und der Hilfe meiner Magie – hat seinen Stolz schwer angekratzt. Er verbot mir schließlich, weiter zu arbeiten. Erst versuchte ich ihn zu überzeugen, denn schließlich konnten wir das Geld gut gebrauchen. Doch er wurde nur wütend, wenn ich darauf zu sprechen kam und daher vermied ich das Thema bald gänzlich.“ Nachdenklich drehte sie ihren Zauberstab um seine eigene Achse. „Nun ja, es ist müßig, weiter darüber zu reden. Aber vielleicht verstehst du nun ein wenig besser, dass ich deinen Vater liebe.“
„Nein“, sagte Severus und stand mit ihr zusammen auf. „Er tut dir weh und behandelt dich wie seine Leibdienerin. Dafür habe ich kein Verständnis. Und mir hat er nie gesagt, dass er mich liebt oder gar, dass er sich um mich sorgt.“
„Tobias fällt es schwer, so etwas zu zeigen.“
„Mir egal“, erklärte Severus trotzig.
„Schau nicht so verdrießlich. Die Zeiten werden auch wieder besser werden.“
Hier beendete Severus die Erinnerung und Hermine kehrte in die Wirklichkeit seines Quartiers zurĂĽck. In ihren Gedanken war sie jedoch immer noch gefesselt von dem, was sie soeben gesehen hatte.
„Aber die Zeiten wurden nicht besser, oder?“
„Nein, das wurden sie nicht.“ Severus seufzte leise. „Jedenfalls nicht für meine Mutter. Kurz nach jenem Abend schenkte sie mir ihr Zaubertrankbuch und immer, wenn ich sicher sein konnte, dass mein Vater weg war, las ich darin. Bald konnte ich sämtliche Tränke auswendig, allerdings nur theoretisch; praktische Übungen wagte ich nicht.“
„Und wie kam es, dass du doch noch nach Hogwarts durftest?“
Hermine sah den Schmerz in seinem Gesicht und bereute, gefragt zu haben. Doch Severus drückte nur sanft ihre Hand und begann zu erzählen: „In jenem Winter wurde meine Mutter sehr krank. Sie hustete schon eine ganze Weile, doch dann verschlechterte sich ihr Zustand rapide und sie lag fast nur noch teilnahmslos in ihrem Bett. Mein Vater konnte damit nicht umgehen; erst schrie er sie an, doch da sie nicht reagierte, blieb er immer öfter lange von zu Hause weg. Und wenn er dann zurückkam, roch er stark nach Bier oder Schnaps. Mutter erlebte den Frühling nicht mehr. Mein Vater trank daraufhin noch mehr und als die Eule mit der Nachricht kam, dass ich nach Hogwarts sollte, war er nur zu froh, mich loszuwerden. Ich glaube, er hat damals gar nicht wirklich realisiert, dass es sich um eine Zauberschule handelt.“
„Und in den Ferien? Du kamst doch im Sommer sicher nach Hause oder etwa nicht?“
„Ja, nach dem ersten Schuljahr. Und ich war klug genug, ihm nichts von dem, was ich zu dem Zeitpunkt schon alles gelernt hatte, zu erzählen. Viel von ihm gesehen habe ich ohnehin nicht; tagsüber arbeitete er, die Abende verbrachte er in billigen Pubs.“ Severus zuckte leicht die Achseln. „Er widerte mich nur noch mehr an, als früher. Im darauf folgenden Jahr bat ich Dumbledore in Hogwarts den Sommer über bleiben zu können und er erlaubte es mir. Wenige Monate später erreichte mich die Nachricht, dass mein Vater tot sei; er war betrunken von einem Auto überfahren worden. Da ich noch minderjährig war, übernahm Dumbledore dann die Vormundschaft für mich.“
Hermine hatte immer gewusst, dass ein ganz besonderes und sehr enges Verhältnis zwischen Severus und Dumbledore bestand, doch das es sich so verhielt, hätte sie nicht geahnt. Dumbledore hatte keine eigenen Kinder, war nie verheiratet gewesen. Severus musste für ihn eine Art Sohn gewesen sein.
„Ohne Dumbledore…“ Er schüttelte den Kopf. „Er war großartig, hat mich in allem unterstützt und ich konnte stets zu ihm kommen, egal, was war. So ist es ja auch heute noch.“
„Aber ich fürchte, wenn er von uns erfährt, wäre er nicht sehr begeistert…“
Severus beugte sich vor, um sie zärtlich auf die Stirn zu küssen. „Begeistert wäre er ganz sicher nicht; das ist wohl wahr. Aber sobald du dein letztes Schuljahr beendet hast, werde ich es ihm erzählen.“
„Oh. Nun ja, ist sicher besser, wenn er es erfährt, bevor er es selbst herausfindet.“ Bis zu ihrem Abschluss waren noch anderthalb Jahre zu überstehen; eine gewaltig lange Zeit für eine heimliche Beziehung.
„Ich bin froh, dass du so denkst.“
„Hmm“, murmelte sie zustimmend und zog ihn in ihre Arme. Von dem, was sie gerade gesehen und gehört hatte, war sie zutiefst berührt. Und entsetzt, welch schreckliche Erlebnisse Severus bereits in so jungen Jahren hatte erleben müssen. Sie zog ihn in ihre Arme, hielt ihn mit aller Kraft umklammert. Irgendwann begannen ihre Hände über seinen Rücken zu streicheln, zogen sein Hemd aus dem Bund der Hose.
Severus lieĂź zu, dass sie ihm den schwarzen Stoff von den Schultern streifte. Er war nicht auf Sex aus gewesen, als er Hermine mit zu sich genommen hatte; einfach nur mit ihr zusammen zu sein und zu reden, war schon wunderbar, auch wenn so viele schmerzvolle Erinnerungen dabei geweckt worden waren.
Ihre Hände strichen über seine nackte Brust, doch dann verharrte sie, sah zu ihm hoch und legte fragend den Kopf schief. „Ist etwas nicht in Ordnung?“
Er begriff, wie seltsam sein Verhalten auf sie wirken musste. „Ich war nur etwas in Gedanken.“
„Ich wollte dich nicht bedrängen…“
„So schlimm fand ich das gar nicht“, sagte er trocken.
„Ich will in dieser Nacht in deinen Armen liegen“, flüsterte sie. Der Wunsch, ihn zu berühren, ihn zu umfangen und fest zu halten, war nahezu übermächtig in ihr.
Liebevoll strich er ihr ĂĽber die Wange und zog seinen Zauberstab hervor, um den VerhĂĽtungsspruch zu murmeln. Ein weiterer Spruch und ihre Kleidung glitt von selbst zu Boden.
Es war kühl in seinen Räumen, doch kaum berührte Severus ihre nackte Haut, loderte eine feuergleiche Hitze in Hermine auf. Ungeduldig drängte sie sich ihm entgegen und versuchte, ihm die Hose herunter zu ziehen.
Severus schaffte es irgendwie, sie aufs Bett zu bekommen und sich gleichzeitig seiner Hosen zu entledigen. Er spĂĽrte, dass sie sich nach dem, was sie zusammen erlebt hatten und was sie in seinen Erinnerungen gesehen hatte, ebenso wie er selbst danach sehnte, sich an den Menschen zu klammern, der ihr am allermeisten bedeutete.


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