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Fanfiction

Zaubertränke - Kapitel 51

von Maren

ganz lieben Dank für all Eure Reviews *knuddel*

@Sirius Fan: Ich schätze, bei diesem Kapitel wirst Du auch einiges hören...

@Amara: Ja, da hast Du recht; der Hexenmörder läuft ja auch noch frei herum... Und spannend? Nun, das kannst ja an diesem Kapitel selbst beurteilen. :-D

@ulli25483: Danke. Ich glaube, nach diesem kannst auch nicht ruhig schlafen.
Mein Schreibstil ist sehr eigen und ich liebe die Mischung von Comedy und Drama. Außerdem schreibe ich stets sehr bildlich.

@norah: Doch, Firenze ist definitiv aus dem Wald verbannt worden. Das heißt aber nicht, das er sich dort nicht mehr auskennt, er hat ja schließlich jahrelang dort gelebt. Vor ein paar Kapiteln hab ich ihn ja auch schon lostraben lassen; schließlich ist er zur Hälfte Pferd und braucht daher Bewegung. :-)

@Narzissa01: Irgendwann sagt Ron mal, dass er Angst vor Werwölfen hat. ich weiß bloß nicht mehr, wo ich das gehört/gelesen hab; ob in einem der Filme, den Büchern oder einer ff...

@RealPhoenixx: Zum Lachen ist diesmal weniger, aber dafür denke ich, wird Dein Puls ein wenig in die Höhe schnellen.

@Der dunkle Lord_88: Danke. HG/SS ist auch mein absolutes Lieblingspairing. Und ich wollte es in meiner Geschichte glaubhaft und ein wenig anders als üblich darstellen. Der Trank war da eine große Hilfe.

@potion girl: Ja, ich glaub mit Sev würd selbst ich mich in den verbotenen Wald trauen. :-D

@MissMalfoy_84: So ganz kann ich Deine Hoffnungen nicht erfüllen...

@Mandos: Danke. Ich hab versucht - und versuche es weiter - Snape noch Snape sein zu lasen. Das er sich anfangs nett verhält, erklärt sich ja durch den Trank. und nun? Tja, nun liebt er Hermine.

@Lady Black: Zu den Werwölfen hab ich bei Narzissa01 schon was geschrieben.
Ich hoffe, Dir mit diesem Kapitel auch wieder ein kleines Kopfkino zu bieten.

@StellaSnape: Das wird noch grusliger...

@elbenstein: Noch Nerven übrig? Sonst besser dieses Kapitel nicht lesen.

@Inga: Ich liebe es, Atmosphäre in meinen Stories zu erzeugen.

@Kyara: Dieses Kapitel dürfte noch weit mehr an die Nerven gehen.

@Thestral1407: Wo Luna ist, wirst Du bald wissen.

@Snapes Wife: Vielen Dank. Ich denke, ich habe die Spannung noch etwas steigern können.

@Beriadanwen: Eine neue Leserin, *freu*
Geplant waren ursprünglich nur 30 Kapitel. Dann fragten aber so viele, ob ich weiter schreiben könnte und da ich selbst auch so viel Spaß dran habe, hab ich Sev und Mine ins nächste Abenteuer stolpern lassen.

@all: Wer sich wundert, das der „Kommentar“ von Penicillin ( war ja nicht ihr erster ) verschwunden ist; ich hab sie gemeldet und Luna war so lieb, beide Kommentare von ihr zu löschen. Ich hab echt nix gegen Kritik, aber mich als krank zu bezeichnen, weil ich diese ff schreibe, geht mir echt eine Spur zu weit.

so und nun wünsche ich viel Spaß und sehr gute Nerven:

Hermine stolperte über einen Ast, fing sich im letzten Moment und hastete weiter. Dornen rissen an ihrer Hose und dem Umhang, den sie trug, sie spürte, wie eine Ranke so über ihren Arm fuhr, dass sie durch den Stoff drang und die Haut aufgekratzt wurde.
Ein umgestürzter Baumstamm versperrte den Weg, lag so quer und mit dornigen Ranken überwuchert, dass ein rüberklettern unmöglich war.
Severus richtete seinen Zauberstab darauf, murmelte „Wingardium Leviosa Baumstamm“ und sofort schwebte das schwere Holz zur Seite, als würde eine unsichtbare Riesenhand es aufheben.
Hermine rannte weiter, bezwang ihre Angst und den starken Drang, umzukehren und zurück in die Sicherheit des Schlosses zu laufen. Über ihr ging nun der Mond auf und zwischen den kahlen Ästen konnte sie das kalte Licht seiner kreisrunden Scheibe aufblitzen sehen. Sie hörte ein Knacken im Unterholz, zu laut für eines der Raubtiere, die im Anschleichen geübt waren. Wer auch immer dort lief, glaubte es nicht nötig zu haben, leise zu sein.
Eine Hand, die fest ihren Arm umfasste und sie zurückhielt, jagte ihren Adrenalinspiegel erneut in die Höhe. Sie brauchte zwei panikerfüllte Sekunden, um zu erkennen, dass es Severus war. „Bleib hinter mir“, wisperte er, „wir wissen nicht, wer oder was uns erwartet.“
Hermine bemerkte, dass er seinen Zauberstab weggesteckt hatte. In der Finsternis konnte sie durch die vielen Schatten der Bäume trotz des Vollmonds kaum etwas erkennen. Sie lauschte, doch das Knacken war verstummt, auch raschelte nichts mehr, außer dem ganz leichten Wispern des Windes, der durch Baumkronen strich, letzte Blätter herunterschüttelte und trockenes Laub bewegte. Ihr Gefühl jedoch sagte ihr, dass der schreckliche Schrei, den sie eben gehört hatte, von einem Platz stammte, in dessen unmittelbare Nähe sie nun war.
Eine Gruppe Fledermäuse flatterte über ihren Kopf hinweg. Kurz befand sich eine von ihnen so vor dem runden hellen Mond, dass sie wie ein riesiges, jeden Moment auf sie herabstoßendes Monster aussah. Vergrößert durch die Sinnestäuschung des Mondlichts erschienen Hermine die kleinen spitzen Zähne des fliegenden Jägers wie die Reißzähne eines weit mächtigeren Tieres.
Oder eines Vampirs. Sie schauderte bei der Vorstellung und verdrängte die Bilder von scharfen Zähnen, die sich ihr tief in den Hals bohrten und langsam ihr Blut bis zum letzten Tropfen aussaugten. Sie schluckte, spürte, wie eng ihre Kehle geworden war und tastete mit ihren kalten Fingern über die zarte Haut ihres Halses, um sich gänzlich davon zu überzeugen, das dort wirklich nichts und niemand drin verbissen war.
Sie wandte ihren Blick ab und suchte mit den Augen nach Severus. Eben war er doch noch genau vor ihr gewesen, so nah, dass sie nur die Hand hätte ausstrecken müssen, um ihn zu berühren. Doch die Schwärze des Waldes hatte ihn verschluckt.
Panik wallte mit einer Macht in ihr empor, dass sie all ihre Selbstbeherrschung aufwenden musste, um nicht laut nach ihm zu rufen. Den Lichtzauber wagte sie nicht zu benutzen; Snape selbst hatte seinen Zauberstab weggesteckt, um nicht gesehen zu werden. Es war sicher besser, wenn auch sie in dem relativen Schutz blieb, den die Dunkelheit bot.
Ihre Fußspitze stieß an einen Stein, sie stolperte, fing sich und ging weiter, beide Hände vor sich ausgestreckt. Kurz glaubte sie ein keuchendes Atmen hinter sich zu hören. Klang das nicht wie ein Hecheln? Schon zeigte ihre Phantasie ihr den riesigen Fang eines Werwolfs und sie erwartete fast, das schwere Gewicht jeden Moment auf ihrem Rücken zu spüren, niedergedrückt zu werden von mächtigen Pfoten und lange Zähne, die sich in ihr weiches Fleisch gruben.
Es raschelte neben ihr, hinter ihr. Hermines Hände ertasteten einen Baumstamm. Ihre Finger krallten sich in die borkige Rinde und mit klopfendem Herzen drückte sie sich mit dem Rücken an den Stamm. Es war ein uralter Baum und mindestens drei Sechstklässler wären nötig gewesen, um ihn ganz zu umfassen.
Angestrengt versuchte sie in der Schwärze etwas zu erkennen; keine Einzelheiten, aber zumindest, ob dort noch etwas war, sich bewegte. Es begann vor ihren Augen zu flimmern und sie blinzelte.
Weitergehen, befahl sie sich selbst. Noch bestand die Chance, zu Severus aufschließen zu können. Und sie hatte ja schließlich ihren Zauberstab; wenn sie wirklich angegriffen wurde, konnte sie damit ein Signal geben, eine magische Leuchtkugel abfeuern, die weit sichtbar sein würde.
Wenn sie dazu dann noch die Möglichkeit hatte… Nein, keine Schreckensvisionen mehr, nicht dran denken, was alles passieren könnte. Sie zwang sich dazu, ruhig durchzuatmen, denn unwillkürlich hatte sie die Luft angehalten.
Zögernd und immer noch mit der Erwartung jeden Moment angefallen oder von einer kräftigen Hand gepackt zu werden, ging sie weiter. Einen Schritt, noch einen, die Hände ausgestreckt und sich vortastend.
Der Boden war uneben, steinig und immer wieder geriet sie durch die vielen Wurzeln, Steine, Ranken und toten Äste ins Stolpern. Mondlicht fiel kalt durch die Baumkronen und malte Schatten auf den Boden, die an riesige Monster denken ließen. Einer dieser Schatten bewegte sich. Laub raschelte und ein entzweibrechender Ast knackte unter dem Gewicht einer Gestalt. Sie lauschte und hörte jemand oder etwas leise atmen.
Hermine wich zur Seite aus, doch weit kam sie nicht. Mit festem Griff wurde ihr Oberkörper umfangen und ehe sie schreien konnte, legte eine große Hand sich über ihren Mund.
Sie spürte, wie harte Muskel gegen ihre Schultern drückten und sie bewegungslos hielten. Das Blut rauschte ihr in den Ohren und das Herz hämmerte so stark in ihrem Brustkorb, dass sie glaubte, es würde jeden Moment herausspringen.
Es gelang ihr nicht, auch nur einen Schritt zu tun; selbst ihre Hände konnte sie nicht in die Nähe des Zauberstabs bewegen.
„Nicht schreien“, wisperte eine Stimme nah an ihrem Ohr und sie spürte warmen Atem über ihre Wange streichen.
Mit weit aufgerissenen Augen versuchte sie etwas zu erkennen, doch der, der sie festhielt, stand immer noch schräg hinter ihr. Aber die Stimme hatte vertraut geklungen. Hermine konzentrierte sich, spürte das andere Bewusstsein und den mentalen Tentakel, der sich vorreckte, um sanft ihren Geist zu berühren.
Vor Erleichterung erschlaffte sie völlig in Severus Armen und ein lautloses Schluchzen stieg in ihrer Kehle auf.
Er hielt sie fest, so dass sie nicht auf den Boden fiel. „Tut mir leid. Aber ich konnte nicht riskieren, dass du schreist“, flüsterte er.
Hermine lehnte sich an ihn; ihre Beine waren noch zu weich, um damit allein stehen zu können. „Was ist los?“
„Jemand ist hier, ganz in der Nähe. Ich spüre seine dunkle Präsenz.“
„Doch nicht etwa…“ Sie wagte nicht, den Namen des dunklen Lords laut auszusprechen.
„Nein. Seine Bewusstseinssphäre hätte ich erkannt.“
Also eine unbekannte Person, schloss sie. Aber vielleicht nicht minder gefährlich. Doch einen Feind, den man kannte, konnte man einschätzen. Nein, auf Voldemort traf auch das nicht zu. Der war unberechenbar und mordsgefährlich. Und so ernst, wie Severus wirkte, war der, der hier herumschlich, wohl ganz ähnlich.
„Meinst du, dass du weitergehen kannst?“
Hermine schaute zu Snape hoch. In seinen nun tiefschwarz erscheinenden Augen spiegelte sich der Vollmond als winziger heller Punkt. „Ja.“ Sie bemerkte seine Skepsis, die größtenteils von Besorgnis herrührte. „Ich werde nicht schreien und ich werde nicht weglaufen. Und auch sonst nichts Leichtsinniges anstellen.“
„Und du bleibst hinter mir.“ Er drückte ihr einen Zipfel seines Umhangs in die Hand. „Festhalten“, befahl er, „und nicht loslassen.“
Ihre Finger verkrampft um den groben Stoff folgte sie Severus. Diese Verbindung zu ihm zu haben gab ihr Sicherheit. Unter ihren Stiefeln zerknackten Äste und raschelte trockenes Laub. Sie lauschte auf weitere Geräusche und glaubte plötzlich ein hilfloses Weinen zu hören. Und es kam näher oder eher gesagt, sie näherten sich ihm.
Ein stechender Geruch wehte Hermine entgegen und sie widerstand dem Drang, ihre Hand vor ihre Nase zu heben. Gleichzeitig wurden das Weinen lauter, gewann an Intensität, ein verzweifelter Ton, der ihr bis ins Mark fuhr.
Snape lief nun schneller, hielt den Zauberstab hoch und Licht flammte an seiner Spitze auf, erhellte einen Radius von etwa drei Schrittlängen um ihn herum. Hermine versuchte etwas zu erkennen und glaubte, zwischen den Schatten und Bäumen eine hockende Gestalt zu sehen.
Im gleichen Moment bemerkte die Gestalt auch sie, schaute auf und das Licht des Zauberstabs reflektierte auf blondem Haar und in grauen Augen. Erschrocken duckte das Mädchen sich und hielt die Hände abwehrend vor ihr Gesicht.
Hermine ließ den Stoffzipfel los und lief auf sie zu, den geradezu überwältigenden Gestank ignorierend. „Luna, ich bin es, Hermine. Du musst keine Angst haben. Wir helfen dir.“
„Hermine?“, kam es nach einem Augenblick von dem zusammengekauerten Mädchen. Sie starrte sie an und flog ihr dann geradezu entgegen. „Ich kann nichts dafür“, schluchzte sie und klammerte sich an Hermine fest.
„Das weiß ich doch. Alles wird gut, jetzt bist du in Sicherheit, alles ist in Ordnung.“ Hermine tätschelte ihr japsend den Rücken. Einerseits hielt Luna sie so fest, dass sie kaum Luft bekam, andererseits war die Luft, die sie kriegen konnte, ein bestialischer Gestank, der schlimmer als die übelste Müllhalde roch. Hilfe suchend sah sie sich nach Snape um.
Der war bereits herangekommen, richtete seinen Zauberstab auf Luna und murmelte einen Spruch. Augenblicklich verschwand der grässliche Gestank.
Lunas Schluchzen klang verzweifelt. „Sie ist tot, nicht wahr?“, stammelte sie und schluchzte noch lauter.
„Wer?“, fragte Hermine verwundert. Luna war doch allein in den Wald gelaufen. Oder? Nein, wenn eine weitere Schülerin vermisst wurde, hätte Dumbledore das ganz sicher gewusst und ihnen gesagt.
„Ich weiß ihren Namen nicht. Aber sie….“ Vom Schluchzen übermannt vergrub sie ihr Gesicht an Hermines Schulter.
Snape warf Hermine einen fragenden Blick zu. Da sie nur ratlos leicht den Kopf schüttelte, entschloss er sich zum Handeln. „Miss Lovegood.“
Beim Klang der tiefen Stimme schaute Luna augenblicklich auf. Ihre Augen weiteten sich vor Schrecken. „Professor…“, hauchte sie und starrte ihn ängstlich an.
„Bitte erklären Sie genauer, was Sie eben meinten mit `sie ist tot´.“
„Ich kenne sie nicht, wirklich. Sie taumelte mir entgegen und … und.“ Erneut drehte sie sich zu Hermine um, hielt sich krampfhaft an ihr fest.
Im Licht von Snapes Zauberstab konnte Hermine Aststückchen und trockene Blätter sehen, die sich in den hüftlangen blonden Haaren verfangen hatten. Vorsichtig zupfte sie eines der Holzstückchen heraus. „Luna“, sagte sie sanft, „bitte erzähl doch, was geschehen ist.“
„Ich kann nichts dafür, wirklich“, piepste Luna.
„Ja, das wissen wir.“ Hermine packte Luna fest an den Schultern und drückte sie so weit von sich weg, dass sie ihr ins Gesicht sehen konnte. Tränenspuren und Flecken von Erde zeigten sich auf ihren Wangen, der Stirn und dem Kinn. An der linken Schläfe hatte sie einen dünnen Kratzer.
„Berichten Sie, Miss Lovegood“, forderte Snape sie auf.
Luna schluckte und zog geräuschvoll die Nase hoch. „Sie … sie ist tot. Ich weiß nicht, wo sie herkam. Ich wollte sie fragen, aber sie brach zusammen.“
„Wo?“, fragte Snape alarmiert und hielt seinen Zauberstab höher, um eine größere Fläche beleuchten zu können.
Mit zitternder Hand zeigte Luna links von sich. Dann gaben ihre Knie nach und sie ließ sich auf den Boden sinken, schluchzend das Gesicht in den Händen vergraben und die Beine eng an den Körper gezogen.
Trotz der Angst vor dem, was sie gleich zu sehen bekommen würde, folgte Hermine Severus, der mit großen Schritten auf die von Luna gedeutete Stelle zulief. Im Lichtkegel war auf dem Boden etwas Dunkles zu erkennen und langes braunes Haar, das der dort liegenden Person weit über die Schulter reichen musste. Metallischer Blutgeruch stach ihr in die Nase und sie glaubte, ein leises Stöhnen zu hören.
Snape beugte sich zu der Gestalt herunter, packte sie an der Schulter und drehte sie vorsichtig um. Hermine schloss die Augen; sie fürchtete sich davor, in ein entstelltes Gesicht sehen zu müssen.
Das Erschrecken, das sie von Snape spürte, ließ sie die Augen öffnen. Sie trat näher, das Flattern in ihrem Magen ignorierend. Überrascht sah sie in das totenbleiche Gesicht einer jungen Frau. Ihre Züge waren weich und makellos, wäre da nicht ein dünnes Rinnsal Blut gewesen, das eine Spur von ihren Lippen über ihr Kinn und den Hals zog.
„Miss Rosenthal“, sagte Severus und legte behutsam eine Hand unter ihren Kopf. „Miss Rosenthal, können Sie mich hören?“ Seine Augen glitten über ihren reglosen Körper.
Hermine ging zu ihrer anderen Seite in die Hocke. Ihre Überraschung, dass Severus die Frau kannte, wurde von der Tatsache überdeckt, dass sie extrem schwach wirkte, obgleich keine gravierenden Verletzungen zu erkennen waren. Die Blutspur auf ihrem Kinn konnte von einer banalen Dornenranke stammen, mit der sie auf ihrer Flucht durch den Wald sicher öfter Bekanntschaft gemacht hatte.
Aber das erklärte nicht ihre Schwäche und das sie mehr tot als lebendig wirkte. Es sei denn, sie war an eine giftige Pflanze geraten. Hermine rief sich ins Gedächtnis, was sie in Kräuterkunde über Giftpflanzen, ihre Wirkung und Gegenmittel gelernt hatte. Severus würde wissen, was zu tun war und erleichtert sah sie, dass er bereits seinen Zauberstab über sie hielt. Damit würde er rasch feststellen könne, ob Gift oder ein Fluch die Ursache war.
Nur mühsam öffnete sie die Augen. Kurz stand Panik darin, doch dann schien sie Snape zu erkennen und so etwas wie Hoffnung trat in ihren Blick. „Professor“, flüsterte sie heiser.
Ihre Stimme war kaum zu verstehen und Snape beugte sich näher zu ihr. „Was ist geschehen? Wurden Sie angegriffen?“
„Er…“
„Wer?“, fragte Hermine und sah verwundert Snape an, der jedoch ebenso ratlos zu sein schien wie sie selbst.
Die Frau bewegte sich leicht, dann hustete sie und Blut quoll aus ihrem Mund hervor.
Snape reagierte augenblicklich, ließ den Zauberstab über sie gleiten und murmelte Beschwörungen.
„Kein Fluch“, flüsterte sie und erneut rann Blut aus ihrem Mundwinkel.
„Miss Rosenthal. Celia“, sprach Snape sie an und fasste sie vorsichtig an den Schultern, um sie ein Stück empor zu ziehen, damit sie leichter atmen konnte und sich nicht an dem Blut verschluckte. „Sagen Sie mir, was geschehen ist.“
„Er … hat geschossen“, hauchte sie, dann sanken ihre Augenlider herab.
„Geschossen?“, wiederholte Snape und runzelte die Stirn.
Hermine fiel ein, dass Schusswaffen in der Zauberwelt nicht gebräuchlich waren. Einem plötzlichen Impuls folgend griff sie nach den Schultern der jungen Frau, drehte sie zur Seite und schob ihr langes lockiges Haar weg. Darunter kam auf dem Rücken, ein Stück unter den Schulterblättern, die Eintrittswunde der Kugel zum Vorschein. Kaum größer als ein Sickel und so gering wirkend, dass man es als Bagatelle hätte werten können, wenn man nicht wusste, dass sie von einer Kugel stammte, die nun in dem schlanken Körper steckte.
Sofort richtete Snape die Spitze seines Zauberstabs auf die Stelle und murmelte weitere Beschwörungen.
„Es hilft nicht“, flüsterte Celia.
„Die Kugel muss ihre Lunge getroffen haben“, erkannte Hermine und starrte auf das Blut, das Celia weiterhin aus dem Mund rann.
„Wer…?“ Eindringlich blickte Snape die junge Frau an, entsetzt darüber, dass ihr jemand in den Rücken geschossen hatte. Doch die Frage, wer eine solch feige, niedere Tat begangen hatte, hatte Zeit bis später; nun war einzig wichtig, die junge Hexe zu retten. „Celia, wir werden Sie in Sicherheit bringen, nach St. Mungo. Dort wird man Ihnen helfen. Bleiben Sie ruhig liegen, damit ich Ihre Verletzungen heilen und Sie stabilisieren kann.“
„Nein“, hauchte Celia und röchelte. Ein gewaltiger Blutschwall quoll aus ihrem Mund und ergoss sich auf den Waldboden, tränkte ihr schönes langes Haar. „Es ist zu spät.“
Snape murmelte weitere Beschwörungen, die die von der Kugel verursachte Verletzung zwar nicht heilten, aber Celia etwas Kraft gaben. „Nein. Sie werden es schaffen.“
Sie sah blinzelnd zu ihm hoch. „Fangen Sie ihn.“
„Kennen Sie den Mann, der auf Sie geschossen hat?“, fragte Snape. Er ließ heilendes Licht von der Spitze seines Zauberstabs auf ihre Brust strahlen, doch er spürte, dass es nichts mehr nützte. Der Lebensfunke verglomm bereits, verrann wie feiner Sand zwischen gespreizten Fingern.
„Es ist mein Ex-Mann“, hauchte sie und von Krämpfen geschüttelt spuckte sie Blut.
Hermine sah, wie Snape sich konzentrierte. Das Licht, das von seinem Zauberstab ausging, wurde intensiver.
Celia lag still, doch bewegten ihre Lippen sich lautlos. „Finden Sie ihn“, flüsterte sie unter Augbietung ihrer letzten Kräfte, „bevor er noch mehr…“ Sie verstummte und ihr Kopf sank zur Seite.
Hermine sah die nach oben verdrehten Augen und wusste auch ohne ihren Puls zu fühlen, dass die junge Frau tot war.
Sanft ließ Snape den leblosen Körper auf den Waldboden zurück gleiten und schloss ihr die Augen. „Sie war meine Schülerin. Klassenbeste in Zaubertränke.“ Seiner Stimme war anzuhören, dass er das Geschehene kaum fassen konnte.
Hermine rückte neben ihn und legte eine Hand auf seinen Arm. Sie spürte seine Hilflosigkeit und darunter brodelnden Zorn. Celia konnte noch nicht allzu lange aus Hogwarts fort gewesen sein. Sie war allerhöchstens Mitte zwanzig. „War sie auch Aurorin?“
„In Ausbildung dazu.“
Hermine starrte auf seine recht Hand, die er so fest zur Faust geballt hatte, dass die Fingerknöchel weiß hervor traten. „Wir müssen Dumbledore benachrichtigen und uns um Luna kümmern.“
„Ja.“ Snape stand auf, das Gesicht nun ausdruckslos, die Haltung unnahbar. Er richtete seinen Zauberstab zum Himmel und feuerte den Leuchtzauber ab.


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