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Fanfiction

Zaubertränke - Kapitel 50

von Maren

Na, da haben Trelawneys Visionen Euch wohl bewegt :-)

@Sirius Fan: Also finden werden sie Luna; aber wie und in welchem Zustand...?

@Kyara: Och, das war nur der Vorgeschmack, dieses Kapitel ist ein bißchen ... atmosphärischer.

@norah: Wo Luna ist, ist doch eigentlich schon klar; NICHT in Hogwarts, folglich MUSS sie also woanders sein. Und da um Hogwarts herum der verbotene Wald liegt...

@Lady Black: Ne, keine Sorge, ich hör nicht auf zu schreiben.

@littleginny: Trelawney hat bei ihrer Vision keine Namen genannt.

@Inga: Wieso zittert ihr eigentlich alle um Sev? Trelawney sagte was von "so einschönes Mädchen" - das paßt doch nicht so ganz auf Sev ;-)

@elbenstein: Ich fürchte, ich muss Deine Nerven noch einmal strapazieren...

@StellaSnape: Von einem Ende - ob nun mit Happy davor oder nicht - sind wir doch noch weit entfernt.

@ulli25483: Hallo, neue Leserin. Oder doch schon länger dabei? Aber wie auch imer, ganz lieben Dank für Deinen Kommi.

@Snapes_Wife: Ja, manchmal ist durchaus was wahres dran, an dem, was Trelawney voraussagt...

@Amara: Stimmt, ICH weiß, was passiert - und noch passieren wird. Momentan konzentriert sich Dumbledore - wie die anderen - darauf, Luna zu finden; für was anderes hat er da weniger Sinn, zumal die beiden ja NICHT händchenhaltend bei ihm erschienen ;-)

@RealPhoenixx: Danke. Ich schätze, Du wirst dieses kapitel spannend finden.

@marlies*: Danke, freut mich, dass Dir die ff so gut gefällt.

So und hier nun Kapitel 50, freu mich auf Eure Kommentare:


Hermine fühlte, wie Harry sie am Arm packte und automatisch bewegten sich ihre Beine; ein Schritt, ein weiterer, ohne wirklich zu merken, dass sie sich vorwärts bewegte. In ihrem Kopf herrschte noch Nebel und in ihren Ohren klang Trelawneys flüsternde Stimme nach.
Harry musterte sie besorgt. „Bist du okay? Das eben, das war ja … was ist da bloß passiert?“
„Ich weiß es nicht“, antwortete Hermine und starrte auf ihre Hand, die sie langsam auf das Treppengeländer legte. Trelawneys Prophezeiungen hatten nie zuvor eine solche Wirkung auf sie gehabt. Der Todeshauch, den sie eben gefühlt hatte, schien sie auch jetzt noch zu umgeben, wie ein kalter Mantel, der sich um ihre Schultern legte, sich enger und enger zusammenzog, bis er ihr die Luft zum Atmen nahm.
„War echt gruselig“, murmelte Ron. Auch er blickte sie besorgt an. Der Zorn, den er eben noch auf sie verspürt hatte, war weggewischt.
Harry nickte; auch ihn hatte Trelawneys Todesbeschwörung nicht unberührt gelassen. Die plötzliche Kälte hatte auch er gespürt und selbst jetzt noch steckte sie ihm in den Knochen. Und er war enorm froh gewesen, als McGonagall aufgetaucht war und dem Spuk ein Ende gesetzt hatte. Allerdings hatte ihre Hauslehrerin nicht so ausgesehen, als wüsste sie von Lunas Verschwinden. Nun ja, Hermine war schließlich nur zu Dumbledore gelaufen und dann direkt zurück zu ihnen; da war keine Zeit gewesen, noch jemand anderen einzuweihen. „Vielleicht solltest du besser im Schloss bleiben.“ Prophezeiung hin oder her; Tatsache war, dass dort draußen einiges lauerte, das gefährlich werden konnte. Außerdem sah Hermine momentan so aus, als gehöre sie besser in ein warmes Bett, eine Tasse heißen beruhigenden Tee und keine Aufregungen mehr.
„Ach Blödsinn“, sagte Hermine und begann, zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe nach unten zu laufen. Wichtiger als irgendwelche Vorrausagungen war es, Luna zu finden. Außerdem würde sie ja nicht allein in den verbotenen Wald gehen.
„Du siehst aber echt ziemlich schlecht aus“, warf Ron ein.
„Herzlichen dank auch!“, fauchte sie ihn an und Ron zuckte zurück. Harry verdrehte kopfschüttelnd die Augen. Taktgefühl hatte Ron wirklich noch nie besessen.
Eine große Traube Erst- und Zweitklässler strömte ihnen entgegen. Weil es bereits dunkel wurde und nun definitiv zu kalt war, um weiter draußen nur herumzuspazieren, kehrten sie ins Schloss zurück. Hermine drückte sich an das Geländer, um sie vorbei zu lassen. Ihr Lachen und die lauten Stimmen drangen so gedämpft an ihre Ohren, als befände sie sich einem Nebel, der sie einem Kokon gleich von der restlichen Welt abschirmte. Sie spürte gar nicht, dass einige sie im vorübergehen anschubsten, dass sie enger an das Geländer gedrückt wurde und ein besonders frecher Zweitklässler mit riesigen Segelohren ihr eine leuchtend blaue Strähne ins Haar zauberte.
Harry nahm seinen Zauberstab und verwandelte die Strähne rasch zurück. Hermine bekam das genauso wenig mit, wie die kichernden Zweitklässler, die sich über den neuesten Streich ihres segelohrigen Klassenclowns köstlich amüsierten.
„Hau ab oder ich verwandel deine Nase in einen Rüssel!“, fauchte Ron den frechen Bengel an, der nun ihn als nächstes Opfer auserkoren hatte und gerade dabei war, ihn mit einem Haarwuchsfluch zu belegen.
„Mach doch“, grinste er breit und offenbarte dabei zwei weit auseinander stehende Schneidezähne, die sein freches Aussehen noch unterstützten. Die hinter ihm stehenden Jungen verfolgten das sich ihnen botende Schauspiel voller Spannung und Interesse.
Harry griff Ron in den erhobenen Arm. „Lass gut sein, wir haben wichtigeres zu tun“, flüsterte er ihm zu.
„Hmpf“, machte Ron unwillig, senkte den Arm dann aber doch. Dass die Zweitklässler schadenfroh kicherten und was von „gehorch schön brav deinem Herrchen“, riefen, weckte in ihm den Wunsch, ihrem Anführer mindestens eine Elefantennase anzuhexen und die Ohren noch zu vergrößern.
„Du hast da noch etwas Bart. Moment.“ Harry tippte mit seinem Zauberstab an die linke Wange seines Freundes und die roten borstigen Flusen verschwanden.
„Danke.“ Rons Finger tasteten über die nun wieder glatten Wangen, um festzustellen, ob auch wirklich alles weg war.
Hermine hatte nur zugesehen, ohne wirklich zu begreifen, was geschah. Sie lief weiter die Treppe herunter, durch die große, hohe Eingangshalle und zur Tür, an der Professor Sprout stand, ins Gespräch vertieft mit Professor Flitwick. Der Zauberkunstlehrer war so winzig, dass sich sogar Pomona Sprout zu ihm herunter beugen musste.
Sie sprach rasch und mit vielen Gesten ihrer kurzfingrigen Hände. Dennoch war sie nicht so abgelenkt, dass sie die drei nicht bemerkt hätte. „Wo wollt ihr denn jetzt noch hin? Gleich gibt´s Abendessen.“
„Ja, das wissen wir, aber Professor Dumbledore erwartet uns. Draußen“, fügte Harry hinzu, der die Skepsis in ihrem runden Gesicht bemerkte. Er stieß Ron, der immer noch an seinem Gesicht herumfummelte, in dem einige rötliche Flusen erschienen waren, leicht in die Rippen.
„Hm“, machte sie nachdenklich und rückte ihren Hut gerade. Tatsächlich waren gerade eben der Schulleiter und Professor Snape an ihr vorbei gekommen, beide mit äußerst wichtigen Mienen. Nicht mal gegrüßt hatten sie. Von Snape war sie das ja gewöhnt, aber Dumbledore war normalerweise höflicher im Umgang mit einer Dame.
„Bitte Professor, Sie können Professor Dumbledore gern fragen, wenn Sie uns nicht glauben“, sagte Harry und boxte Ron erneut, der die Hand schon wieder an seiner Wange hatte und an einem dicken roten Haar zog, das eben noch nicht da gewesen war. Hermine stand reglos daneben und starrte über die Köpfe der beiden Lehrer hinweg die Tür an.
„Ja ja, dann geht halt, wenn der Professor das gesagt hat“, meinte sie, trat einen Schritt zur Seite und ließ einen weiteren Wortschwall auf Flitwick ab. Der kleine Lehrer beachtete die Schüler nicht weiter und hörte lieber Sprout zu.
Hermine folgte den Jungen nach draußen. Sie merkte nicht, wie die Kälte des Herbstabends sie umhüllte, als sie aus der Wärme des Schlosses trat. Vom Wald erschall der Ruf einer Eule, ein lang gezogenes „schuuhuu“, das gespenstisch durch die Luft getragen wurde. Sie lief über das in der Dunkelheit bläulich schimmernde Gras, auf das Licht zu, das vom großen Tor her hinüber schien.
Dort warteten bereits Dumbledore, Snape, Firenze und Hagrid, der Fang bei sich hatte. Der Saurüde strich unruhig um Hagrids Beine und hechelte aufgeregt. Firenze tänzelte auf der Stelle; seine Pferdehälfte äußerte die Spannung auf diese Art. Im Gegensatz zu den anderen hatte er weder eine Lampe noch einen Zauberstab. Beides würde er nicht brauchen; der verbotene Wald war bis vor wenigen Jahren seine Heimat gewesen und er kannte ihn so in- und auswendig, dass er sich auch in völliger Dunkelheit darin zurechtfand.
Snape bei der Gruppe zu sehen gefiel Harry gar nicht und er konnte nicht verstehen, wieso Dumbledore ausgerechnet ihn dazu geholt hatte. Luna war eine Ravenclaw, wenn, dann hätte Professor Flitwick mitsuchen müssen. Doch der hatte eben nicht so ausgesehen, als sei er über ihr Verschwinden überhaupt informiert worden.
Dumbledore nickte ihnen zu. Ebenso wie Snape strahlte er eine Aura von Ruhe und völliger Beherrschung der Situation aus. „Wir werden uns aufteilen, aber ihr bleibt bei einem von uns; keine Alleingänge, verstanden.“
Die drei nickten und automatisch traten Ron und Harry sofort an Hagrids Seite. Fang stupste Ron tröstend an. Mit dem Instinkt eines Hundes spürte er die Traurigkeit und Verzweiflung des Jungen. Geistesabwesend tätschelte Ron ihm den Nacken. Nur Harry merkte, dass Hermine ihnen nicht gefolgt war. Aber nach Rons Bemerkung vorhin konnte er ihr das nicht verübeln. Sobald sie zurück waren, musste er ihn unbedingt davon überzeugen, sich bei Hermine zu entschuldigen.
Hermine stellte sich neben Snape und tauschte einen kurzen Blick mit ihm. In seinen tiefschwarz erscheinenden Augen las sie sowohl Besorgnis als auch großes Vertrauen. Ein warmes Gefühl durchströmte sie, wischte alles andere fort.
Falls Dumbledore darüber erstaunt war, dass Hermine nicht mit ihren Klassenkameraden gehen wollte, so zeigte er es zumindest nicht. „Sobald einer Luna gefunden hat, gibt er ein Signal per Zauberstab und bringt sie zurück zum Schloss. Und denkt dran, nicht auf eigene Faust los. Harry, Ron, ihr werdet Hagrid gehorchen. Hermine, für dich gilt ebenso, dass du Professor Snape folgen wirst. In dieser Nacht ist der Mond voll und ihr wisst, was das bedeutet.“
Ron klappte der Mund auf. Es gab nichts, wovor er mehr Angst hatte als vor Werwölfen. Seine Finger krallten sich in das harte Nackenfell des Saurüden. Fang gab ein leises Knurren von sich, das genügte, um Rons Hand nicht mehr an seinem Fell ziehen zu lassen.
Dumbledore richtete seinen Blick auf ihn. „Ja, heute Nacht werden Werwölfe unterwegs sein. Ob sie auch in die Nähe von Hogwarts kommen, ist allerdings zu bezweifeln. Dennoch schadet es nicht, auf sie zu achten.“
„Ich werde bei der versiegten Quelle suchen“, sagte Firenze und galoppierte davon. Seine Hufschläge klangen durch das Gras gedämpft. Einen Moment noch war sein langes weißblondes Kopfhaar und der ebenso helle Schweif zu sehen, dann verschluckte ihn die Finsternis des Waldes.
„Kommt Jungs“, sagte Hagrid und stiefelte mit Riesenschritten los. Ron klebte geradezu an seiner Seite, eine Hand auf Fangs Rücken. Einzig die Tatsache, dass es in der Dichte des Waldes unmöglich war, mit mehreren nebeneinander zu gehen, hielt ihn davon ab, Hagrids Hand zu ergreifen.
Dumbledore nickte Snape zu, der daraufhin kurz den Kopf senkte und ebenfalls Richtung Unterholz schritt, Hermine dicht neben sich. Sein Zauberstab leuchtete hell auf, ein kaltes kleines Licht in der Schwärze der beginnenden Nacht.
In der Ferne heulte ein Wolf. Hermine dachte daran, das Ron das Heulen sicher auch hörte und sich nun noch mehr fürchtete als ohnehin schon.
„Sie sind scheu“, sagte Severus leise, „sie greifen keine Gruppen an.“
„Ich weiß“, erwiderte Hermine. Während der ganzen Zeit, die sie mit Severus im verbotenen Wald gewesen war, hatten sie keinen einzigen Wolf und auch keinen Werwolf zu Gesicht bekommen. Und die normalen Wölfe waren jetzt ohnehin noch keine Gefahr; das Nahrungsangebot für sie war nun zwar magerer als im Sommer, doch der Winter ließ noch auf sich warten. Und die Werwölfe würden einen Bogen um sie machen, da sie die Magie spürten, die von den Zauberern ausging. Selbst Hagrid war da nicht in Gefahr, schon allein durch Fangs Begleitung. Nein, Wölfe waren es nicht, die sie fürchten musste.
„Was ist es dann, das dir solche Sorgen bereitet?“, fragte er.
Hermine überlegte, ob sie ihm von Trelawneys Prophezeiung erzählen sollte. Plötzlich erschien ihr der Vorfall vollkommen lächerlich. „Nichts wichtiges. Ron war sauer, dass ich jemandem davon erzählt hab; er glaubt, ich wäre direkt zu Dumbledore gelaufen.“
„Nun, da ich das war, der direkt zu ihm lief, musstest du nicht mal lügen.“ Er musterte sie scharf, trotz der Finsternis um sie herum konnte er deutlich in ihrem Gesicht lesen. „Und was noch?“
„Auf dem Flur sind wir Trelawney über den Weg gelaufen…“
Severus ballte die rechte zur Faust und gab ein leises, unwilliges Geräusch von sich, das gut als Verwünschung zu interpretieren war. „Und dieses verdammte Weib konnte seine ebenso verdammte Klappe nicht halten.“
„Ja“, gab sie zu und schlüpfte unter einem Ast durch, den Severus für sie zur Seite hielt. Sie mussten sehr vorsichtig gehen. Der Mond war noch nicht aufgegangen und das Licht von Snapes Zauberstab viel zu schwach, um den Boden erhellen zu können.
„Hab ich dir nicht gesagt, was von ihren Prophezeiungen zu halten ist?
„Ja – und normalerweise gebe ich keinen Sickel darauf. Aber diesmal war es anders…“
„Was meinst du damit?“, hakte er nach.
Hermine dachte an das Gefühl der Kälte, das ihr so in die Knochen gekrochen war, dass sie es auch jetzt noch spürte und von dem sie wusste, dass es sich weder durch Wärmezauber noch durch dicke Kleidung vertreiben lassen würde. „Es schien fast, als hätte sie einen eisigen Wind heraufbeschworen, der mich einhüllte.“
„Einen Todeshauch“, murmelte Severus und verfluchte die Seherin erneut in Gedanken. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Nein, gedacht hatte sie da sicher nicht.
„So hat es sich angefühlt.“ Hermine schauderte; darüber zu sprechen hatte die Empfindungen verstärkt. Ihre Hand tastete nach Severus, schob sich unter seine Robe und berührte die warme, glatte Haut seines Rückens. Es tat gut, etwas lebendiges zu fühlen.
„Einen Todeshauch heraufzubeschwören.“ Er schüttelte den Kopf und legte einen Arm um Hermine. „Sie wird stockvoll gewesen sein; anders kann ich mir etwas derart unverantwortliches nicht vorstellen.“
Hermine dachte an die Sherryfahne, die sie bei Trelawney gerochen hatte. Nüchtern war sie ganz sicher nicht gewesen. Aber ihre Stimme hatte sehr klar geklungen und sie schien gewusst zu haben, was sie sagte. „Ja, mag sein. Dennoch war es … gruselig.“
„Denk nicht mehr dran“, sagte er.
„Wenn das so einfach wäre… Was war das denn für ein seltsamer Zauber?“
„Im Prinzip eine recht simple Beschwörung. Allerdings wusste ich gar nicht, das Trelawney sie überhaupt beherrscht; sie ist nicht gerade eine besonders begabte Hexe.“
„Und hoffentlich auch keine allzu begabte Seherin.“ Hermine starrte in das undurchdringliche Dunkel, das sie umgab. Es war nicht still; überall um sie herum waren feine Geräusche. Das Knistern flinker Pfoten jener Tiere, die nun erwachten und auf Nahrungssuche gingen, leichter Wind, der die trockenen, blattlosen Zweige bewegte.
„Denk daran, was sie schon alles vorausgesagt hat – und was davon dann wirklich eintraf. Das dürfte dir über die Glaubwürdigkeit ihrer Visionen eine ganze Menge sagen.“
„Jaah“, gab sie zu und kam sich selbst lächerlich vor. Statt sich den Kopf über Trelawneys Geschwätz zu zerbrechen, sollte sie lieber nach Luna Ausschau halten. Sie schnupperte, doch alles, was sie riechen konnte, war der Geruch feuchter Erde und modrige Blätter; Herbstduft.
Ein entferntes Knacken erklang, lauter als dass es von einem der kleinen nachtaktiven Raubtiere verursacht sein konnte. Unwillkürlich drückte Hermine sich enger an Severus.
„Wahrscheinlich Trolle“, sagte er, „die trampeln über alles und bemühen sich nicht, leise zu sein.“
Erneut erklang ein Geräusch, diesmal lauter und nicht wie zerbrechende Äste unter schweren Stiefeln, sondern heller, als würde etwas mit rasender Geschwindigkeit auf einen Widerstand treffen. Fast gleichzeitig erklang weit entfernt ein Schreien, in hoher, panikerfüllter Tonlage, wie es ausgestoßen wird, wenn es der letzte schrei ist, den ein Lebewesen von sich gibt.
Der Luftzug, den die Fledermaus, die plötzlich aus dem Nichts aufzutauchen schien und die dicht vor ihrer Nase vorüber schwirrte, verursachte, gab Hermine den Rest. Zitternd und mit Herzklopfen, von dem sie glaubte, dass es im gesamten verbotenen Wald zu hören sein musste, klammerte sie sich an Severus. Selbst der Schrei, der in ihrer Kehle emporstieg, wurde nur zu einem heiseren Krächzen.
„Alles ist in Ordnung. Das war nur eine Fledermaus“, flüsterte er nah an ihrem Ohr und sie spürte, wie seine Lippen ihre Stirn streiften.
„Sag es ruhig; ich bin eine dumme hysterische Ziege, die sich vor einer harmlosen kleinen Fledermaus zu Tode erschreckt“, murmelte sie, das Gesicht noch an seiner Schulter vergraben und die Finger in den festen Stoff seiner Robe gekrallt. Er roch leicht nach Kräutern, beruhigend und vertraut.
„Das heb ich mir für später auf; wenn du beim Anblick einer normalen Maus zu kreischen anfängst.“
Sein liebevoller Spott verfehlte seine Wirkung nicht. Hermine entspannte sich und löste ihre Finger von seiner Robe. „Darf ich denn kreischen, wenn ein Werwolf vor uns steht?“
„Wenn du das dann noch kannst…“
„Bin nicht scharf, das herauszufinden.“ Sie hielt ihren Zauberstab hoch, um wenigstens etwas Licht zu haben. Als etwas leicht kratzend ihren Arm streifte, fuhr sie erneut zusammen, doch es war nur ein kahler dünner Ast.
Schweigend gingen sie weiter. Unter ihren Füßen knackten trockene Äste. Hermine unterdrückte einen Schrei, als ihr rechter Fuß in etwas weiches trat. Nur Laub, dachte sie mit klopfendem Herzen. Doch die Angst, auf einen toten Körper zu treten, lauerte nach wie vor in ihrem Nacken, als hielte sie dort eine große Hand mit kalten Fingern gepackt.
Ein heller Schrei zerriss das sanfte Gewisper des Waldes, näher als der, den sie eben gehört hatte und lauter, als das er von einem Niffler stammen könnte. Er klang sehr menschlich, fuhr Hermine ebenso wie Severus durch Mark und Bein. Ohne ein Wort zu sprechen begannen sie zu rennen, auf das Grauen zu, das sie erwartete und das ihre Phantasie ihnen bereits in blutigen Bildern in den Kopf malte.


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