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Zaubertränke - Kapitel 18

von Maren

Sie gingen nun leicht bergab und passierten eine Art Felsenkreis. Die Bäume, die hier standen, waren größtenteils schon vor Jahren oder gar Jahrzehnten abgestorben. Ihre dunklen Stämme mit der abgeblätterten Borke wirkten ebenso gespenstisch wie die vielen Astlöcher, die Hermine vorkamen wie tote Augen. Der graue Himmel über ihnen verstärkte diesen Eindruck noch.
Als dicht neben ihr ein Rascheln ertönte, rückte Hermine unwillkürlich näher an Snape heran. Sie bemerkte, dass er seinen Zauberstab einsatzbereit hielt.
„Wird wohl nur ein Niffler oder ein Fuchs gewesen sein“, meinte er nach einem Moment und steckte den Stab weg. Den nun freien Arm legte er um Hermines schmale Schultern. „Der Boden hier ist recht uneben.“
Der Boden war weit weniger uneben als auf ihrem bisherigen Weg, aber Hermine hütete sich, zu widersprechen. Dazu fand sie es viel zu angenehm, Snapes Arm auf ihrem Rücken zu spüren.
Wenige Schritte später sahen sie das Skelett eines Pferdes. Ein Horn war jedoch nicht dabei.
Snape kniete nieder und hob einen der ausgebleichten Knochen auf. Es war das Röhrbein, jener Vorderhandknochen der dem menschlichen Mittelhandknochen entspricht. „Vielleicht war schon jemand vor uns hier. Oder es sind die Überreste eines Wildpferdes.“
„Oder wir sind noch nicht am Ziel“, ergänzte Hermine. Interessiert betrachtete sie das vollständig erhaltene Skelett. Das Pferd war eines natürlichen Todes gestorben; anderenfalls wären seine Knochen von Raubtieren verschleppt worden. Aber wenn das hier der Einhornfriedhof war, müssten noch weit mehr Gerippe herum liegen.
Snape legte den Knochen behutsam an seinen Platz zurück. „Vielleicht hat dieses Tier es nicht mehr ganz geschafft.“
Sie gingen weiter und Hermine bemerkte, wie still es war. Nirgends erklang mehr ein Rascheln, keine Vögel, die zwitscherten. Sie war sehr froh, dass Snape wieder seinen Arm um sie gelegt hatte.
Sie sprachen kein Wort und als sie um einen großen Felsen kamen, sahen sie den von Hagrid gemeinten Platz: Dicht aneinander gedrängt lagen in einer Senke die Gebeine von Pferden. Und an manchen Stellen glitzerten gedrehte, spitz zulaufend Hörner auf.
Hermine tastete nach Snapes Hand. Der Ort, so gespenstisch und makaber er auch mit diesem gegenwärtigen Beweis der Sterblichkeit war, hatte etwas magisches an sich.
Beruhigend drückte er ihre Finger. Er wartete, bis er spürte, dass sie bereit war, näher an die offene Grabstätte heran zu gehen. Die meisten der Knochen waren uralt; Sonnenlicht, Wind und Wetter hatten Fleisch, Sehen und Muskeln von ihnen gewaschen. Die immer noch ihnen innewohnende Kraft der Hörner hielt Raubtiere von diesem Ort fern.
Hermine blieb am Rand stehen, als Snape in die Senke herunter kletterte und eines der Hörner aufhob. Bevor er zurück kam, kniete er mit gesenktem Kopf nieder und murmelte Worte in einer Sprache, die Hermine unbekannt war.
Doch sie fragte nicht nach; sie wusste auch so, dass er sich bei den Geistern der toten Einhörner dafür entschuldigt hatte, etwas von ihnen genommen zu haben.
Snape hielt ihr das Horn hin und Hermine spürte ein ganz leichtes pulsieren durch ihre Fingern laufen, als sie es berührte. Ehrfürchtig strich sie darüber.
Als hinter ihnen ein hohes Wiehern erklang, hätten sie beide fast das Horn fallen gelassen. Snape steckte es schnell ein und blickte ebenso wie Hermine in die Richtung, aus der es gekommen war.
Ihre Augen suchten die felsige Umgebung ab. „Da!“, rief sie plötzlich und deutete mit ausgestreckten Zeigefinger nach links.
Snape sah, was sie meinte: Ein Einhornfohlen stand nur wenige Meter von ihnen entfernt. Sein weißes Fell hatte noch einen goldenen Schimmer und das Horn auf seiner Stirn war nur ein kleiner Ansatz. Erneut wieherte es, ein schmerzlicher hoher Ton, der Hermine durch Mark und Bein ging.
Hermine lief zu dem Fohlen hin, das ängstlich einige Schritte zurück wich. Doch hinter ihm war ein großer Felsen, so dass es gezwungen war, stehen zu bleiben. Langsam streckte Hermine eine Hand nach vorn. „Hab keine Angst, Kleines, wir tun dir nichts.“
Wieder ließ das Fohlen sein hohes Wiehern ertönen. Doch es versuchte nicht, davon zu laufen. Neben ihm erklang ein anderes Geräusch, einem schmerzerfüllten schwachen Stöhnen gleich.
Darauf bedacht das Fohlen nicht zu erschrecken ging Hermine vorsichtig weiter. Im nächsten Moment sah sie, woher das Stöhnen kam: Ein Einhorn lag auf dem Boden hinter dem Fohlen. „Severus!“, rief Hermine und kniete neben dem Einhorn nieder. Es versuchte seinen Kopf zu heben, doch alles, was es zustande brachte, war eine schwache Bewegung.
Die Stelle über seinem rechten Auge war tief eingesunken, ein deutliches Zeichen für Auszehrung durch Alter oder Krankheit. Sanft strich Hermine über den Hals des Tieres. Nie zuvor war sie einem Einhorn so nah gewesen. „Hab keine Angst. Wir helfen dir.“
Severus trat hinter sie und legte eine Hand auf ihre Schulter. Hermine sah in seinem Gesicht, was sie innerlich schon befürchtet hatte; diesem Einhorn konnte niemand mehr helfen. Zwei Tränen rannen ihr über die Wangen.
Das hohe Wiehern des Fohlens ließ die sterbende Stute erneut schwach aufstöhnen. Wieder versuchte sie sich zu bewegen.
Hermine tastete nach Snapes Hand. „Können wir denn gar nichts für sie tun?“
Er schüttelte leicht den Kopf und kniete sich neben sie, ihre Hand haltend. „Sie ist hier, weil sie weiß, dass es zu Ende ist.“
Neue Tränen sammelten sich in ihren Augen. „Und ihr Fohlen?“
Severus sah zu dem jungen Einhorn, das mit einer Mischung aus Angst und Neugier zu ihnen hinüber schaute. Es war nicht mehr so jung, dass es ausschließlich von Muttermilch lebte. Aber allein würde es außerhalb dieses Ortes nicht überleben können. Jedes Raubtier würde in dem hilflosen Wesen eine leichte Beute sehen.
Hermine legte ihre Hand über die Nüstern der Stute. Sie spürte den heißen Atem. „Kannst du Wasser holen?“, wandte sie sich an Severus. „Ich weiß, dass es ihr nicht helfen wird, aber bestimmt hat sie schrecklichen Durst.“
Snape nickte knapp und machte sich auf den Weg.
Hermine streichelte die leise röchelnde Stute weiter. Sie überlegte, wieso sie getrennt von ihrer Herde war. Die Magie des Horns konnte die meisten Verletzungen und Krankheiten heilen. Und selbst wenn für die Stute keine Hoffnung mehr bestand, so hätte sich die Herde doch zumindest des Fohlens angenommen.
Ihr Blick glitt zu dem Kleinen, das sich nun ein wenig näher heran traute. Möglicherweise war die Stute schon vor Wochen hierher gekommen, als sie gespürt hatte, nicht mehr mit der Herde mithalten zu können. Und das Fohlen war zu dem Zeitpunkt zu jung gewesen, um ohne seine Mutter überleben zu können.
Severus kam mit dem Wasser zurück. Die Stute war zu schwach, um ihren Kopf heben zu können, so dass Hermine ihr mit ihren Händen vorsichtig Wasser ins Maul tröpfelte. Dankbar prustete sie gegen Hermines Hand.
„Können wir noch bei ihr bleiben? Bitte.“ Flehentlich sah Hermine zu Severus hoch.
Er nickte und drückte kurz ihre Schulter. „Ich hole nur noch Wasser und da hinten habe ich eben einen Apfelbaum gesehen.“
Hermine wandte sich wieder der Stute zu. „Wir kümmern uns um dein Baby“, sagte sie leise.
Die Stute schnaubte schwach und sah mit ihrem bereits leicht von einem trüben Schleier überzogenen Auge zu Hermine auf.
Von den Äpfeln, die Severus brachte, nahm die Stute nichts. Hermine versuchte das Fohlen anzulocken, doch es traute sich nicht. Sie legte ihm einige Apfelstückchen hin und kaum hatte sie sich entfernt, holte es sich den Leckerbissen.
Hermine setzte sich wieder zu der Stute. „Siehst du? Dein Fohlen kann bereits alleine fressen. Aber das weißt du sicher schon.“
Das lang bewimperte Auge senkte sich kurz herab.
„Es wird zu einem großen, starken und wunderschönen Hengst heranwachsen“, redete Hermine weiter. Sie warf einen Blick zu dem Fohlen, das zwar recht dünn, aber nicht schwach wirkte. Die meisten Fohlen waren eine zeitlang so schlaksig, selbst die, deren Mütter in der Obhut von Menschen gut gefüttert wurden.
„Ich geh ein paar Kräuter und Wurzeln sammeln“, sagte Severus. Er bemerkte Hermines ängstlichen Blick. „Keine Sorge, ich bin ganz in der Nähe und dir kann hier nichts passieren.“
„Ich mache mir eher Sorgen um dich“, sagte sie leise.
Er hielt seinen Zauberstab hoch. „Ich passe schon auf. Und wenn etwas ist; ich bin in Rufweite.“
Hermine blieb bei der Stute und sprach mit ihr. Sie erzählte ihr von dem Zaubertrank und ihrer Reise durch den verbotenen Wald. Und irgendwann auch von den Gefühlen, die Snape in ihr weckte. Es tat ihr gut, darüber zu sprechen.
Aufmerksam hörte die weiße Stute zu. Auch das Fohlen lauschte Hermines Stimme. Es hatte sich bis auf etwa einen Meter heran getraut. Schließlich ließ es sich sogar auf dem Boden nieder; ein großer Vertrauensbeweis. Hermine hätte es gern gestreichelt, doch sie wusste, dass es dafür noch zu früh war.
Sie zupfte der Stute einen trockenen Zweig und mehrere Blätter aus der langen Mähne. „Wir werden auf dein Kind aufpassen. Und es zu deiner Herde bringen“, versprach sie. Wie sie das anstellen sollten, wusste sie zwar nicht, aber darüber konnte sie sich später Gedanken machen.
Die Stute sah sie mit einem Blick an, der Hermine schier das Herz zerriß.
„Versprochen“, fügte sie hinzu und drückte ihre Finger sanft auf den angewinkelten Vorderhuf des Tieres.
Mit einem Stück Holz in der Hand kehrte Snape einige Zeit später zurück. Hermine bemerkte, dass es eine Art Schale war, in der eine dickliche dunkle Flüssigkeit schwappte. Ein würziger, aber nicht unangenehmer Geruch breitete sich aus.
„Was ist das?“ Sie konnte den Geruch nicht zuordnen und von der Farbe her war nicht zu erkennen, was drin war.
„Für die Stute.“ Er gab Hermine die Schale in die Hand. „Versuch mal, ob sie etwas davon schluckt.“
Hermine schöpfte etwas von dem Sud mit der hohlen Hand und ließ die warme Flüssigkeit ins Maul der Stute tropfen. „Was ist da drin?“
„Nur einige Auszüge aus Wurzeln und Kräutern. Es wird ihre Schmerzen lindern.“ Er schloß kurz die Augen. „Mehr können wir leider nicht für sie tun.“
Die Stute leckte jeden Tropfen auf und Hermine schien es bald, als würde sie sich entspannen. „Vielleicht hilft es ja doch. Sie atmet schon viel gleichmäßiger.“
Snape vernahm die Hoffnung in ihrer Stimme und rückte nah an sie heran. „Ich weiß nicht genug über Einhörner, um da eine Prognose stellen zu können.“
Hermine wandte ihm ihr Gesicht zu. „Du glaubst nicht, dass sie es schafft“, stellte sie fest.
Er neigte den Kopf. „Sie liegt im Sterben und sie weiß es. Anderenfalls würde sie uns auch gar nicht so nah an sich heran lassen.“
„Ich werde sie nicht so einfach aufgeben“, sagte Hermine entschlossen. Doch innerlich wusste sie, dass Snape Recht hatte.
Er holte die Decke und legte sie Hermine um die Schultern, bevor er sich zu ihr setzte. „Ist dir warm genug? Ich möchte lieber kein Feuer entzünden.“
„Ich brauche kein Feuer“, sagte Hermine. Sie lehnte sich an Severus, der sich hinter sie gesetzt hatte.
Sie sprachen nicht, während es dunkel wurde, der Mond aufstieg und Sterne am Firmament erschienen. Später gab Hermine der Stute noch einmal von dem Sud, doch sie war zu schwach zum Schlucken und das meiste rann ihr aus dem Maul und versickerte in der Erde.
Severus hielt beide Arme um Hermine geschlungen, die ihrerseits den Kopf der Stute auf ihrem Schoß hielt. Es war für alle keine bequeme Haltung, doch irgendwann nickte Hermine ein.
Sie schlief sehr unruhig und wachte immer wieder auf. Ängstlich kontrollierte sie jedes Mal die Atmung der Stute. Das Fohlen lag schlafend einige Schritte von ihnen entfernt.


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