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Fanfiction

Zaubertränke - Kapitel 79

von Maren

@Dark Snape: Jap, Du hast es erfasst.

@StellaSnape: Ich finde das Pairing Lucius und Bella sehr reizvoll; beide dienen dem dunklen Lord, beide sind skrupellos und geradezu fanatisch. Und ja, natürlich kommt da noch einiges.

@Dumbledoria: Es gab Hinweise, dass Grisella in Wirklichkeit Bella ist. Die hab ich von Anfang an gestreut und zwar nicht gerade wenig; ihr Name, Fawkes Reaktion, in der ersten Unterrichtsstunde bleibt ihr Blick an Harrys Narbe hängen, sie trägt das dunkle Mal, ist infolge des Askabanaufenthaltes sehr mager und körperlich recht angeschlagen, außerdem hat sie Panik davor, wieder eingesperrt zu werden, sie erinnert sich in Kapitel 75 ja sogar noch an ihre Gefangenschaft.

@Nagini23: Bella ist ja auch ein Mensch ( und Hermine hatte ja auch den Vielsafttrank mit Katzenhaaren erwischt und sich dadurch anders verwandelt als geplant ) und um sich in einen Dementor zu verwandeln, wendet sie einen Trick an.
Warum sorgst Du Dich denn nur um Harry? Da sind doch andere noch genauso in Gefahr…

@Snapes_Wife: Gab ja genug Hinweise, dass an Grisella irgendwas nicht stimmt. Und hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht, diese Hinweise zu streuen. Verstanden wurden sie übrigens durchaus; dracxi und StellaSnape wissen schon seit vielen Kapiteln, dass es in Wirklichkeit Bella ist.

@Beriadanwen: Es war ja auch meine Absicht, meine Leser zu überraschen. Bei den meisten dürfte mir das gelungen sein.

@Rosiel: Bella wird sich einer finsteren Zauberei bedienen, um die Gestalt eines Dementors anzunehmen. Und glaub mir, sie wird ihre böse, fanatische Seite schon sehr bald richtig zeigen können. :-D
Was ihr Verhalten angeht; sie saß 15 Jahre in Askaban, daher könnte ich mir durchaus vorstellen, dass sie Panikanfälle bekommt, wenn sie sich eingesperrt fühlt. Und sie wehrt sich ja auch gegen jedes positive Gefühl. Allerdings war ihr auf der Krankenstation langweilig, daher war ihr jede Beschäftigung recht.
Und das ich Sev als schönen Mann ( wobei ich „schön“ nie geschrieben hab; nur sehr attraktiv ;-) ) beschreibe, liegt daran, dass ich mir zu viele Fotos und Filme von Alan Rickman anschaue, auf denen er so richtig heiß aussieht, *g*

@littleginny: Was hast Du gegen Lucius? Der ist doch klasse; hammerattraktiv, durch und durch böse und skrupellos; mehr kann man sich doch kaum wünschen, um Pep in eine Story zu bekommen.

@Engel: Hallo, neue Leserin. Ganz lieben Dank für Dein Review.

@arya: Die Idee mit Bella ist schon ganz lange geplant, die hatte ich schon zu Anfang, musste halt nur den richtigen Moment abwarten, sie auftauchen zu lassen.

@genevra: Noch eine neue Leserin, *freu*. Und ich find´s ganz lieb, dass Du Dich extra wegen meiner ff registriert hast.

@Inga: Fast keiner; dracxi und StellaSnape haben mich durchschaut. Worüber ich übrigens froh bin, denn so weiß ich, dass meine Hinweise durchaus verständlich waren.
Und ich hab noch einige andere Ideen. :-D

@Lady Black: Oh, Bella wird noch einiges anstellen.



Erst als sie zurück in Hogwarts war, fiel die Anspannung von Bella ab. Sie wusste, dass ihre Tarnung perfekt war; nicht mal Snape hatte sie erkannt. Ja nicht einmal Lucius hatte etwas gemerkt, obwohl der sie noch weitaus besser kannte als Snape.
Ihre Hand berührte leicht ihre Lippen, auf denen sie noch das Gefühl von Lucius Mund spüren konnte. In ihrem ausgezehrten Körper regte sich ein Begehren, wie sie es lange schon nicht mehr gespürt hatte.
Sie hörte Geräusche aus der großen Halle; Musik und fröhliche laute Stimmen und ein Geraschel von Papier. Natürlich, die Weihnachtsfeier, zu der sie nacheinander von Professor Sprout und Madam Pomfrey eingeladen worden war! Und beiden hatte sie abgesagt. Das fehlte gerade noch, dass sie mit Dumbledore um einen Tannenbaum tanzte.
Sie war bereits mit einem Fuß auf der Treppe, als hinter ihr ihr Name gerufen wurde. „Grisella! Endlich sind Sie da!“ Schon packten zwei kräftige Hände sie an den Ellbogen und drehten sie um.
„Professor, bitte“, sagte Bella und funkelte Sprout an, die ihre kleinen, dicken Hände fest an ihren Ellbogen hielt und Anstalten machte, sie notfalls mit Gewalt in die große Halle zu schleifen.
„Wo waren Sie denn bloß, Mädchen. Sind ja ganz kalt gefroren. Na kommen Sie, gehen wir ins Warme und trinken erstmal einen heißen Punsch.“ Sprout zog die Kollegin, die ihren Widerstand aufgegeben hatte, mit sich in die große Halle.
Bella hörte leise Musik und sah funkelnde bunte Lichter, die von überall her zu kommen schienen. Die Wände waren mit Lichterketten geschmückt und in der Mitte prangte ein riesiger, weit ausladender Tannenbaum, der von oben bis unten voll mit Süßigkeiten, kleinen in buntes Papier gewickelten Geschenken und weiteren Lichtern war. In der Luft hing ein süßlicher, schwerer Geruch nach warmem Honig und Gewürzen. Bei den reich gedeckten Tischen standen etliche Personen – Lehrer so wie einige Schüler – luden sich ihre Teller mit süßen, klebrigen oder deftigen Köstlichkeiten voll und schwatzten dabei unablässig.
„Da sind Sie ja!“ Dumbledore eilte auf Bella zu und zog sie in eine Umarmung. „Ach wie froh bin ich, dass Sie hier sind, meine Liebe. Ich fürchtete schon, Sie würden sich verkriechen und Weihnachten ganz allein verbringen wollen.“
Das hatte sie in der Tat vorgehabt. Nicht zum Verkriechen, sondern um ihre Ruhe vor diesem albernen Kitsch zu haben. Doch um ihres Plans willen rang sie sich ein Lächeln ab. „Ich mache mir nicht sehr viel aus diesem Fest“, sagte sie vorsichtig.
„Doch nur, weil sie noch kein Weinachten in Hogwarts erlebt haben“, lachte Dumbledore fröhlich und führte sie zum Kopf des Tisches. Dort nahm er einen mit Goldrand verzierten Teller und begann ihn voll zu schaufeln. „Sie müssen unbedingt diesen Meeresfrüchtesalat probieren, der ist köstlich.“
„Ich will wirklich nichts…“, begann sie, begriff aber, dass Widerstand zwecklos war. Mit dem gut gefüllten Teller, den Dumbledore ihr einfach in die Hand gedrückt hatte, nahm sie rechts von Sybill Trelawney platz. Die dünne Wahrsagelehrerin hielt sich an einem großen Glas Sherry fest und knabberte dezent an einem honiggelben Keks.
„Wie schön, das wir in Hogwarts Gebliebenen nun alle vollzählig sind“, begann Dumbledore mit erhobener Stimme. „Esst, trinkt und freut euch an diesem wunderbaren Tag. Habt Spaß! Und vergesst die Förmlichkeiten für diesen Abend, seid locker. Ja, das gilt auch für Sie, Grisella.“
Bella zuckte zusammen. „Direktor?“
Dumbledore zwinkerte ihr vergnügt zu. „Sie sitzen da, als hätten Sie einen Besenstil verschluckt.“
Augenblicklich versuchte sie eine lockerere Haltung einzunehmen und nippte rasch an dem großen Becher mit Punsch den ihr irgendwer neben ihren Teller gestellt hatte.
„Schon besser“, befand Dumbledore freundlich.
Einige Geister schwebten heran, verteilten sich im Raum und schauten interessiert zu, wie die Schüler und Lehrer aßen und plauderten. Poppy, die gerade in ein Gespräch mit Sprout vertieft war, winkte. „Kapitän Thadderhus, was schwebt Ihr denn dort an der Tannenbaumspitze. Kommt zu mir, kommt, kommt.“
Der Geist glitt heran und verharrte neben der Krankenschwester in der Luft. Förmlich verbeugte er sich und hauchte einen Geisterkuss auf ihren vorgestreckten Handrücken. „Meine Liebe, Ihr seht bezaubernd aus.“
Poppy kicherte. „Schön, dass Ihr hier seid. Und ich weiß jemanden, der sich da ganz besonders drüber freuen wird.“
„Mehr als Ihr etwa?“
„Alter Charmeur“, tadelte Poppy mit erhobenem Zeigefinger, doch sie grinste dabei breit. „Nein, es ist diese reizende Dame.“ Sie deutete auf Grisella, der Trelawney gerade etwas erzählte.
„Kenne ich nicht, würde das jedoch gern ändern. Bisschen dürr zwar, aber doch ganz hübsch.“ Er seufzte. „Ach, wenn ich doch noch meinen Körper hätte!“
Mit dem Geist im Schlepptau ging Poppy zu der Lehrerin. „Grisella, das hier ist Kapitän Dorian Thadderhus. Ihnen hat sein Buch doch so gut gefallen und bestimmt haben Sie eine Menge Fragen an ihn.“
Bella starrte den Geist groß an. Der verbeugte sich vor ihr und hauchte einen kalten Geisterkuss auf ihre auf dem Tisch liegende Hand. „Nur zu, fragen Sie, meine Liebe. Keine falsche Scheu. Ich kann Ihnen faszinierende Geschichten erzählen. Im Buch ist ja leider nur ein sehr kleiner Teil. Aber meine Erlebnisse würden reichen, mindestens zwanzig Bücher von je über 1000 Seiten zu füllen.“
Wohl weniger die Erlebnisse als vielmehr seine Phantasie, dachte Bella. Doch sie rang sich ein freundliches Lächeln ab. „Angenehm, Kapitän. Es war wirklich sehr interessant, von Ihren Abenteuern zu lesen. Sie haben eine sehr mitreißende Art zu erzählen.“
„Meine Liebe, ich danke Ihnen herzlich. Und werde mir nun die Freiheit nehmen, Ihnen ein weiteres meiner vielen Abenteuer zu erzählen. Sicher wollen Sie erfahren, was meine Crew und ich im Bermudadreieck erlebten. Und lassen Sie mich vorab noch erzählen, wie die Schlacht von Trafalgar verlief.“
„Darüber bin ich informiert“, sagte Bella kühl. „Ich hatte Geschichte in der Schule.“
Doch Dorian war nicht beleidigt. Er lachte und winkte ab. „Ja, Geschichte aus Büchern. Doch ich bin ein Augenzeuge. Ja, was sag ich, mehr als das! Hab schließlich selbst mitgekämpft und gesehen, wie Admiral Lord Nelson von der Kugel eines französischen Scharfschützen niedergestreckt wurde. Über die Hälfte meiner eigenen Mannschaft starb ebenfalls, in heroischem Kampf gegen die Franzosen. Hach, was waren das gute Männer! Und so tapfer und mutig! Ihnen verdanken wir unseren glorreichen Sieg. Und ich selbst trug natürlich auch sehr viel dazu bei.“
„Wenn meine Erinnerung mich nicht trügt, so gilt Sir Horatio Nelson als der wahre Held der Schlacht.“
„Ja, so schreiben es die Geschichtsbücher. Doch ich darf Ihnen versichern, dass der gute Horatio ohne mich alt ausgesehen hätte.“
„Mit Ihnen aber wohl auch; schließlich starb er in jener Schlacht“, versetzte Bella.
„Bedauerlicherweise, ja.“ Dorian legte eine Hand an die Stelle, an der bei Lebenden das Herz saß. „Doch ich trug viel dazu bei, die Franzosen zur Niederlage zu zwingen.“
„Was zum Glück alles der Vergangenheit angehört“, ging Dumbledore dazwischen. Er rieb sich die Hände. „Dorian, du wirst uns an diesem schönen Abend doch wohl nicht mit deinen zwar sehr spannenden, aber für den Anlaß viel zu gruseligen Geschichten unterhalten wollen.“
„Dann erzähl ich Ihnen ein andermal, wie mein Schiffsjunge vom Krähennest fiel und genau im aufgerissenen Maul eines gefräßigen Hais landete“, sagte Dorian, tätschelte kurz Bellas Hand und schwebte weiter.
„Sie müssen entschuldigen, aber er liebt nun einmal solch blutrünstige Geschichten“, wandte Dumbledore sich an Bella.
Die ich mir weit lieber angehört hätte als dieses dämliche Gedudel und Getratsche, dachte sie. „Bei einem alten Seefahrer doch nicht verwunderlich.“
„Ja und er kann wirklich sehr mitreißend erzählen. Doch wollen wir an diesem Abend lieber Geschichten von Liebe und Freude hören.“ Dumbledore ging weiter zu McGonagall.
Trelawney schob ihrer Tischnachbarin ein neues Glas Punsch zu. „Damit wird jede Geschichte schön.“
„Danke.“ Bella nippte und stellte fest, dass es nicht der gleiche Punsch war, den sie eben getrunken hatte und der kaum Alkohol enthielt. Dieser war weitaus stärker, roch ganz anders, aber schmeckte nicht schlecht.
Trelawney lächelte und prostete ihr zu. Unter ihren weiten bunten Schals blitzte kurz eine Sherryflasche auf, die sie an ihren Leib gebunden trug.
Hermine gähnte unterdrückt hinter vorgehaltener Hand. Dumbledore, der nun nur zwei Plätze von ihr entfernt saß, bemerkte es trotzdem und sandte Snape einen missbilligenden Blick zu. Der jedoch tat so, als bemerke er es nicht und widmete sich mit größter Aufmerksamkeit dem Plum-Pudding auf seinem Teller.
„Armes Kindchen“, sagte Dumbledore und streckte eine Hand aus, um väterlich ihren Arm zu tätscheln. „Severus ist viel zu streng mit dir. Er sollte dir mehr Pausen gönnen. Du kommst bestimmt kaum zum Schlafen.“
Und wie recht der Direktor damit hatte! Hermine verbiss sich ein Lachen. Sie hatte in der Tat sehr wenig letzte Nacht geschlafen. Und daran war Severus nicht unschuldig, wenn sie auch zugeben musste, dass sie ihn durchaus animiert hatte.
„Wenn Dumbledore wüsste, was du letzte Nacht gedacht – und gefühlt - hast, würde er dich ganz sicher kein armes Kindchen nennen“, erklang Snapes Stimme in ihrem Kopf.
Sie zuckte fast unmerklich zusammen. Die Verbindung zwischen ihnen funktionierte trotz der anderen Personen in der Nähe. Doch es war dennoch seltsam für sie, sich auf diese Art zu unterhalten. „Und von wem kam wohl die Idee gemeinsam zu duschen?“, fragte sie zurück und spürte bei der Erinnerung einen angenehmen Schauer.
„Severus, denk bitte dran, dass momentan Ferien sind. Auch wenn Hermine gern lernt, halte sie ein bisschen zurück. Gönn ihr Entspannung – was dir übrigens auch gut tun würde. Siehst nämlich ebenfalls aus, als hättest du wenig in der vergangenen Nacht geschlafen.“
„Nun, Direktor, Sie wissen doch, wie das ist. Wenn man einmal anfängt, vergisst man leicht die Zeit und kann nicht mehr aufhören“, erklärte Severus und prostete dem Schulleiter zu.
Hermine schlug ihre Zähne in ein dickes Stück Honigkuchen und hoffte, dass in dem gedämpften Licht nicht auffiel, wie sehr ihre Wangen glühten. Und noch mehr hoffte sie, dass Severus endlich den Mund – und Geist – halten würde.
„Ja ja, bei zwei so eifrigen Personen passiert das sicher“, meinte Dumbledore freundlich und trank von seinem Punsch. „Ich will aber doch hoffen, dass ihr noch ein wenig Energie zum Tanzen habt.“
Er machte eine Handbewegung und die Musik hob an. Sprout schlug begeistert ihre kleinen, dickfingrigen Hände zusammen. „Tanzen, oh ja, das würde ich jetzt gern.“ Sie zwinkerte zum Direktor hinüber, der den Wink verstand und zu ihr kam, um sie formvollendet aufzufordern.
Ein paar Schüler, die an der gegenüberliegenden Seite des Tisches gesessen hatten, standen nun ebenfalls auf und begannen, mehr oder weniger im Takt, zu tanzen.
Hermine bemerkte, dass plötzlich Severus vor ihr stand und sich mit ausgestreckter Hand verbeugte. „Darf ich Sie um diesen Tanz bitten, Miss Granger?“
„Es ist mir ein Vergnügen, Professor“, erwiderte sie und ergriff seine Hand. Das leichte Prickeln, was sie allein bei der Berührung verspürte, vertrieb jegliche Müdigkeit aus ihren Gliedern.
Flitwick zwinkerte Trelawney zu, die mädchenhaft kichernd aufstand und mit ihm zu tanzen begann. Bella machte sich noch etwas schmaler als sie ohnehin war, in der Hoffnung, nicht ebenfalls aufgefordert zu werden. Da die Frauen eindeutig in der Überzahl waren und es weitaus hübschere und jüngere als sie selbst gab, standen die Chancen dafür sehr gut.
McGonagall tanzte mit einem hoch gewachsenen Siebtklässler, der sie so lange herumwirbelte, bis Dumbledore abklatschte und sie damit erlöste. Ihre Wangen waren gerötet, doch sie lachte glücklich und tanzte mit dem Direktor weiter.
Hermine fühlte sich in Snapes Armen äußerst wohl. Nach dem Rhythmus eines ruhigeren Stücks wiegten sie sich leicht hin und her. Die Melodie erlaubte ihnen einen engeren Tanz.
Und nicht nur Hermine und Severus nutzten diese Möglichkeit; Flitwick drückte seine Nase knapp unterhalb Trelawneys flacher Brust. Sprout hatte den wilden Tänzer von McGonagall übernommen, dem sie auch nur bis knapp zur Brust reichte.
Dumbledore wartete das Ende des Liedes ab, dann ließ er McGonagalls Hand los und ging an Bellas Tisch. „Meine Liebe, würden Sie mir die Ehre eines Tanzes erweisen?“
Bei jedem anderen hätte sie abgelehnt, aber Dumbledore war bedauerlicherweise ihr Vorgesetzter; seine Bitte auszuschlagen wäre demzufolge nicht klug. Sie spürte, wie Madam Pomfrey sie leicht anstupste. Der Krankenschwester einen giftigen Blick zuwerfend stand sie auf und ließ sich von Dumbledore auf die Tanzfläche führen.
Es war lange her, seit sie das letzte Mal getanzt hatte. In Askaban gab es keine Feiern und die zeit nach ihrer Flucht war sie nicht auf Gesellschaften gewesen. Und es gab keinen Mann, mit dem sie hätte tanzen wollen. Rodolphos, ihr angetrauter Ehemann, saß in Askaban und wenn es nach ihr ging, so konnte er dort bleiben, bis er verfaulte. Obwohl selbst ein Todesser, war er nicht damit zurecht gekommen, dass sie dem dunklen Lord treueste Anhängerin war und ihm und seinem Gefolge widerspruchslos diente.
„Nicht so steif, meine Liebe. Genießen Sie es“, meinte Dumbledore fröhlich und drehte sich mit ihr zweimal schnell um die eigene Achse.
Bella schwirrte der Kopf. Vom tanzen und vor allem wohl von dem Punsch, den Trelawney veredelt hatte. Doch sie ließ sich keine Schwäche anmerken und folgte dem Rhythmus der leichten Melodie. Zu ihrer Erleichterung war Dumbledore ein ganz passabler Tänzer, der gut führte.
Nach dem die letzten Takte verklungen waren, geleitete er sie an ihren Platz zurück. „Ich danke Ihnen, meine Liebe. Es war mir eine Freude mit Ihnen zu tanzen.“
„Ebenso, Direktor“, sagte sie und hielt sich sicherheitshalber unauffällig mit einer Hand am Tisch fest. Der Becher vor ihr schien sich zu drehen und sie fixierte mit den Augen eines der Gemälde an der gegenüberliegenden Wand. Nach einem Moment war ihr Blick wieder klar, nur dieses leicht schwindelige Gefühl in ihrem Kopf blieb.
Trelawney kehrte an den Tisch zurück, grinste weltfern und genehmigte sich einen großen Schluck Punsch, von dem Bella annahm, dass er ebenfalls Sherry enthielt. Die Kettchen um ihre dürren Handgelenke klimperten leise bei dieser Bewegung.
Bella beschloss, neben der Wahrsagelehrerin sitzen zu bleiben. Trelawney textete sie im Gegensatz zu der Krankenschwester, Dumbledore oder Sprout nicht mit Banalitäten zu. Stattdessen zauberte sie geschickt ihre Sherryflasche hervor, kippte sich einen großzügigen Schluck in ihren eigenen Punsch und einen nicht geringeren in Bellas.
Dass sie ihren Sherry mit ihr teilte, fand Bella nett. Und nach einigen Schlucken fand sie Trelawney allgemein nett. Auch die Musik war durch diesen Watteschleier in ihren Ohren viel besser zu ertragen. Sie grinste vor sich hin und trank ab und zu von ihrem aufgepeppten Punsch.
Erst, als jemand sie am Ellbogen rüttelte, schreckte sie aus ihrem traumähnlichen Zustand hoch. Sie sah sich dem gütig lächelnden Gesicht von Madam Pomfrey gegenüber. „Wir packen nun die Geschenke aus, kommen Sie.“
„Nö, ich bleib hier sitzen und trink noch was“, lallte Bella und prostete ihr zu. Ihre Hand zitterte leicht und sie spürte, wie etwas von dem warmen Punsch über ihren Handrücken floss.
Doch ehe sie trinken konnte, nahm Poppy ihr den Becher aus der Hand und stellte ihn auf den Tisch zurück. Sie schnupperte eine Alkoholfahne und warf Trelawney einen sehr missbilligenden Blick zu, die jedoch nur lächelnd winkte. „Ich glaube, Sie sollten nun besser auf Kaffee umsteigen. Oder klares Wasser.“
Ein kleiner Rest Verstand in Bellas Hirn kämpfte sich vor und sagte ihr, dass sie schleunigst verschwinden musste. Doch der vom Sherry betäubte Teil überwog, kämpfte den protestierenden Verstand nieder, so dass sie mit weggetretenem Lächeln auf den schmalen Lippen inter der Krankenschwester her trottete.
Rund um den Baum waren bunt verpackte Geschenke in allen nur erdenklichen Formen und Größen aufgetürmt. Vor den größten Stapel hatte sich nun Dumbledore gestellt. Das Licht war nun soweit gedämpft, dass es nur von den Baumkerzen kaum, so dass der Direktor in einer hellen Aura stand.
Hermine stand neben Snape und betrachtete entzückt den Geschenkeberg. In einem der Päckchen war das Buch, das sie für Severus erstanden hatte. Zwar hätte sie es ihm lieber unter vier Augen gegeben, aber das gemeinsame Geschenke auspacken hatte auch was.
Zuerst bekam jeder der Anwesenden von Dumbledore ein kleines, in glänzend nachtblaues Papier eingewickeltes Päckchen, das sich mit einem Wink seines Zauberstabs in die Luft erhob und durch den Raum schwebte.
Bellas Päckchen klopfte auffordernd gegen ihre Hand, doch sie machte keine Anstalten es zu nehmen. Mit dümmlichem Grinsen schielte sie an Dumbledore vorbei auf den Tannenbaum, an dem gerade Mrs. Norris mit leisem Fauchen einen Elf belauerte, der Anstalten machte, sich von den dort aufgehängten Süßigkeiten nehmen zu wollen.
Poppy nahm das Päckchen und schloss Bellas Finger darum. Sicherheitshalber legte sie ihren Arm um den schmalen Rücken der Lehrerin. Sonst schon sehr zerbrechlich wirkend, sah sie nun aus, als würde sie jeden Moment umfallen. Poppy beschloss, gut auf sie aufzupassen. Und ein ernstes Wörtchen mit Trelawney zu reden, denn die war es ganz sicher gewesen, die Grisella abgefüllt hatte.
McGonagall haute einem Fünftklässler auf die Finger, der bereits das silberne Schleifenband aufgezogen hatte, um endlich zu erfahren, was in seinem Päckchen war.
Mit ihrem Geschenk in der Hand sah Hermine zu Snape hoch, dessen Blick auf Dumbledore gerichtet war. Als er jedoch spürte, dass sie ihn ansah, senkte er den Kopf leicht zu ihr. Für einen kurzen Moment vergaß Hermine alles um sich herum. Sie durfte Snape nun nicht anfassen und schon gar nicht küssen, doch mental übermittelte sie ihm Worte der Liebe.
„Na los doch, öffnet eure Päckchen!“, rief Dumbledore und schwenkte seinen Zauberstab, um von der Decke funkelnde, winzig kleine Sternchen regnen zu lassen.
Unter Geraschel, Reißen und Geknister packten die Anwesenden ihre Geschenke aus und bald war die Luft erfüllt mit „oh!“, „wie schön!“ und „schau mal“-Rufen.
In Hermines Päckchen war ein tropfenförmiger Edelstein, an den eine Kettenhalterung angepasst war. Sie erkannte, dass es ihr Geburtsstein war. Auch Snape hatte einen Geburtsstein bekommen, jedoch nicht als Anhänger, sondern eingearbeitet in einen Manschettenknopf. Auch alle anderen hatten einen solchen Geburtsstein, eingearbeitet in Knöpfe, Ringe oder als Kettenanhänger.
Bella blickte grinsend auf ihren eigenen Stein, einen tropfenförmigen Smaragd, der dafür gedacht war, ihn an einem Kettchen um den Hals zu tragen. „Schööön“, säuselte sie und hielt den Anhänger etwas höher, so dass er im Kerzenlicht schimmerte.
Um sie herum ging das Geschenke auspacken weiter. Dumbledore freute sich über die Süßigkeiten, die er bekam, Poppy bekam von Thadderhus ein Buch mit Seefahrergeschichten, das ein Freund von ihm geschrieben hatte.
„Albus war so freundlich, es für mich zu besorgen“, erklärte Dorian, „da ich ja leider nicht mehr zu solchen Erledigungen in der Lage bin.“
„Das ist ganz lieb von dir, vielen Dank.“ Poppy küsste die Geisterwange und Dorian lachte fröhlich.
„Ist natürlich nicht so gut wie mein Buch, doch durchaus unterhaltsam.“
„Ich freu mich schon drauf, es zu lesen.“ Poppy klemmte sich das Buch unter den Arm und nahm die bedrohlich schwankende Bella an die Hand. „Kommen Sie, meine Liebe, setzen wir uns doch.“
Widerstandslos trottete Bella hinter ihr her. Ihr Mund fühlte sich ein wenig trocken an und ihr Blick suchte nach ihrem Becher. Doch statt weiterem Punsch schob Poppy ihr ein Glas klares Wasser zu.
Bella sah sich nach Trelawney um und entdeckte sie einen Moment später an der gegenüberliegenden Seite der Halle. Sie redete gerade gestenreich auf Flitwick ein, der bewundernd zu ihr hoch schaute. Nun ja, bis sie weiteren Sherry bekam, konnte sie ihren Durst ja erstmal mit Wasser stillen.
Dumbledore trat an ihren Tisch. Seinen scharfen Augen entging nicht, dass die dunkelhaarige Lehrerin sehr angeheitert wirkte. Woher sie den Alkohol bezogen hatte, konnte er sich ebenfalls denken. „Sie sehen ein wenig müde aus, Grisella. Soll ich Sie in ihr Quartier bringen?“
Es dauerte einige Sekunden, bis seine Worte in Bellas Gehirn vorgedrungen waren. Grinsend schüttelte sie den Kopf, stand auf und tippte Dumbledore auf die Brust. Sein langer Bart kitzelte dabei ihre Hand und sie kicherte vergnügt. „Ne, hier ist doch lustiger. Tanzen Sie noch einmal mit mir?“
„Das halte ich für keine so gute Idee“, sagte Dumbledore vorsichtig und sandte einen hilfesuchenden Blick zu Poppy.
Die Krankenschwester nickte ihm unbemerkt von Bella zu. „Wir gehen gleich.“
Bella bekam nur einen Teil der Worte bewusst mit. Sie wandte sich Poppy zu. „Sind Sie etwa schon müde? Is doch so lustig hier, so schöne Musik und die vielen bunten Lichter.“
„Ach, es war ein langer Tag für mich.“ Sie simulierte ein Gähnen und stand auf. „Kommen Sie mit?“
„Auf ein gutes Schlückchen?“
„Mal schauen“, antwortete Poppy ausweichend.
Bella nickte, winkte Dumbledore zu und hakte sich bei Poppy ein. Das war besser, als allein zu laufen, denn irgendwas musste Dumbledore wohl mit dem Boden gemacht haben, denn der schwankte mal mehr und mal weniger stark.
Poppy war nun froh, dass Grisella so schmal und leicht war; ohne nennenswerte Probleme gelang es ihr, die berauschte Lehrerin in ihr Quartier zu verfrachten. Mit geübten Griffen zog sie ihr die Stiefel und die langen Hosen aus und deckte sie zu.
Bella grinste zu ihr hoch. Dass Poppy sie gerade halb ausgezogen hatte, hatte ihr benebelter Verstand noch gar nicht registriert. „Wollen wir noch was trinken?“
„Nein, heute nicht mehr. Schlafen Sie jetzt.“ Poppy zog die Decke bis zu Grisellas knochig hervortretenden Schultern hoch.
„Schade. Dann trink ich eben allein was.“
Sie machte Anstalten, aufzustehen, doch Poppy drückte sie zurück. „Morgen, meine Liebe. Schlafen Sie jetzt, dann sind Sie ausgeruht. Und morgen früh komme ich zu Ihnen.“
„Und dann trinken wir was?“, hakte Bella nach.
„Ja, wenn Sie wollen“, versprach Poppy.“
„Gut.“ Zufrieden kuschelte Bella sich in ihr Kissen. Sie war auf seltsame Art müde und ihr ganzer Verstand schien zu schwimmen. Sekunden später war sie eingeschlafen.
Auf Zehenspitzen, obgleich das unnötig war, schlich Poppy aus dem Zimmer und rührte im Krankenflügel einen Anti-Kater-Trank an, bevor sie zurück in die große Halle ging.
Dumbledore war erleichtert, zu hören, dass Poppy Grisella zu Bett gebracht hatte und die Lehrerin nun schlief. Auch ein Teil der anderen Gäste hatte sich bereits verabschiedet. Die Schüler wollten größtenteils lieber unter sich sein, so dass nun nur noch Severus, Hermine, Sprout, Flitwick und Trelawney da waren.
Letztere zeigte erstaunliches Durchhaltevermögen. Obgleich alles andere als nüchtern, waren ihre Bewegungen sicher und ihre ätherische Stimme klang nicht anders als sonst. Flitwick dagegen wirkte weit angeschlagener, er hing mehr als das er saß und lehnte sich an Trelawneys schmale Schulter.
Poppy tippte darauf, dass er ebenfalls von Sybills Sherry genascht hatte. Auch Sprout schien nicht mehr ganz nüchtern. Snape und Hermine dagegen wirkten zwar ein wenig müde, aber das war schon vor einer Stunde der Fall gewesen. Und Snape sah gar nicht so grimmig aus wie sonst. Mit entspanntem Gesichtsausdruck saß er neben Hermine und hörte Dumbledore zu, der von seinem ersten Weihnachtsfest in Hogwarts berichtete, was beinahe 140 Jahre zurücklag.


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Es gibt einen Grund dafür, warum alle großen Fantasy- und Science-Fiction-Filme im Gedächtnis der Leute geblieben sind. Sie haben eine große Tiefe und nicht nur eine oberflächliche Handlung. Und deswegen werden wir in 50 oder 100 Jahren auch immer noch die Harry-Potter-Bücher lesen und hoffentlich die Filme anschauen.
Michael Goldenberg