von SummerSky
Diesmal war es James, der nervös in ihrem Gefängnis auf und ab lief. Sirius hatte sich auf den Boden gesetzt und an die Wand gelehnt, Remus saß auf der Pritsche – beide die Augen geschlossen.
Unaufhörlich fluchte James vor sich hin, fuhr sich immer wieder verzweifelt durch die Haare.
„Krone, bitte!“, murmelte Remus schwach, doch James schien ihn gar nicht zu hören.
„Hingerichtet sollen wir werden. Wir! Wir haben doch gar nichts getan!“, murmelte er vor sich hin und widersprach sich im selben Moment. „Das ist alles meine Schuld! Und hättet ihr nicht die Schuld auf euch genommen, wäre es nur ich! ...“
Plötzlich stand Sirius vor ihm und umklammerte seine Schultern.
„Glaubst du etwa, ich würde zusehen, wie du hingerichtet wirst?“
„Ich weiß nicht... Nachdem, was du zu mir gesagt hast...“, stotterte James.
„Das war eine rhetorische Frage“, warf Remus leise von hinten ein.
Doch Sirius fuhr fort. „Damit ich eingestehe, dass du der größere Unruhestifter von uns beiden bist?“ Plötzlich fing er an zu grinsen. „Niemals! Und diese paar Worte hatten nichts zu bedeuten, du kennst mich doch, Krone. Ich werde immer mit dir schuld sein. Freunde!“
„Freunde!“, rief auch James nun grinsend und erleichtert und schlug in Sirius Hand ein.
Remus lächelte vor sich hin.
„Und jetzt lasst uns endlich unseren Weg freikämpfen. Ich kann diesen Raum nicht länger sehen!“ Sirius zückte schwungvoll seinen Zauberstab, der ihnen immer noch nicht abgenommen wurde.
„Remus, zur Seite!“
Eilig sprang der Angesprochene auf und schon rief Sirus:
„Bombarda!“ Die Rumtreiber konnten sich gerade noch ducken, da flogen auch schon harte Tonstücke in alle Richtungen.
„Los, rennt!“ Doch diese Worte hätte es von dem schwarzhaarigen nicht gebraucht, denn James und Remus stürmten nahe hinter ihm hinaus in die dunkle Nacht, die Zauberstäbe erhoben. Hinter ihnen wurde die Türe geöffnet und geschockte Soldaten sahen ihnen für einen Moment bewegungslos nach, dann verfolgten sie sie.
Doch die drei kamen nicht weit. Nicht nur, dass sie kaum etwas sahen in der Dunkelheit, von allen Seiten nahten auch Soldaten mit erhobenen Schwertern und die Gefängniswächter waren schon nahe heran. Sie schleuderten noch einige Flüche, doch die wurden immer besser abgeblockt und schließlich waren sie wieder umzingelt. Der Kreis wurde immer enger gezogen bis sie ganz nah vor den Soldaten standen. Einer streckte die Hand aus, in der anderen das erhobene Schwert und die drei ließen seufzend die Zauberstäbe los.
„Tja, war wohl nichts“, murmelte Remus und sie wurden zurück in den Palast geführt. Erneut durch das Eingangsportal, über endlose Treppen, Höfe und Gänge und schließlich in eine Zelle nicht weit von ihrer alten entfernt. Donnernd knallte die Türe hinter ihnen zu und es war still. Vor ihrem Fenster hörten sie, wie Wachen auf und ab liefen und sie ließen sich irgendwo hinsinken. Auf den Boden, oder die Pritsche, ganz egal. Die einzige und letzte Möglichkeit war schnell vernichtet und morgen würden sie hingerichtet werden.
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