von käfer
Er hatte eine Entscheidung getroffen.
Er würde sich auf den Weg machen, dorthin gehen, wohin ihn sein Herz rief.
Nach Hause.
Egal, wie weit der Weg war, er würde gehen. Jetzt gleich.
City lights shine on the harbour
Night has fallen down,
Trough the darkness
And the shadow
I will still go on.
Es war bereits Nacht, aber was kümmerte ihn das? Er nahm seine Umgebung nicht nur mit den Augen wahr.
Er drehte der kleinen Stadt den Rücken zu, schritt in die Dunkelheit hinein, ließ den Hafen hinter sich und die Stadt, deren Lichter ihm Sicherheit versprachen. Eine trügerische Sicherheit. Er war hier nicht zu Hause.
Er ging nicht schnell, nicht langsam, nur gleichmäßig. Er musste seine Kräfte einteilen, der Weg war weit.
Long, long journey
Through the darkness,
Long, long way to go;
But what are miles
Across the ocean,
To the heart that´s coming home?
Nach Hause.
Zu Hause. Er wusste längst, wo das war. Sein zu Hause war nicht dort, wo er sich jahrelang aufgehalten hatte.
Er hatte geglaubt, dort willkommen zu sein. Aber das Heim des Herrn ist kein zu Hause für den Diener.
Er hätte dem Ruf seines Herzens schon viel früher folgen sollen. Was wäre ihm nicht alles erspart geblieben! Ihm und anderen.
Where the road
Runs trough the valley,
Where the river flows,
I will follow every highway
To the place I know.
Es war stockdunkel, er befand sich in einem uralten Wald. Nachtgetier raschelte und rief. Unbeirrt setzte er seinen Weg fort. Er wusste, wohin er gehen musste. Sein Herz sagte es ihm.
Er hätte schneller am Ziel sein können, apparieren. Aber er wollte zu Fuß gehen. Nachdenken. Im Laufen seine Gedanken ordnen.
Er würde noch Stunden zu wandern haben. Es störte ihn nicht. Er hatte diesen Pfad selbst gewählt und er würde ihn bis zum Ende gehen.
Nach Hause.
Long, long journey
Through the darkness,
Long, long way to go;
But what are miles
Across the ocean,
To the heart that´s coming home?
Er hatte so vieles verkehrt gemacht im Leben. Würde er diese Fehler je wieder gutmachen können?
Nein.
Er hatte getötet.
Mit dieser Schuld musste er leben; er würde sie nie tilgen können.
Er könnte sich das Leben nehmen. Keiner würde auch nur eine einzige Träne um ihn weinen. Niemand würde ihn vermissen. Einen Abschiedsbrief schreiben, ein Schluck Gift, ein Strick, eine Kugel, fertig. Wie einfach wäre das. Zu einfach.
Niemand würde ihn vermissen, also konnte er am Leben bleiben und noch etwas Nützliches tun.
Damit würde er nun beginnen:
Heimkehren.
Long, long journey
Out of nowhere,
Long, long way to go;
But what are sighs
And what is sadness
To the heart that´s coming home?
Als er gehört hatte, dass der Dunkle Lord die Frau töten würde, die er liebte, hatte Severus Snape seine Entscheidung getroffen. Er verließ die trügerische Sicherheit der Gefolgschaft und begab sich auf einen langen, gefährlichen Weg ins Ungewisse.
Aber er wusste: dort, wohin er jetzt ging, würde er zu Hause sein.
Hogwarts.
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