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Fanfiction

The serpent's poison - Gemeinsame Ermittlungen

von horizon92

Gemeinsame Ermittlungen



„W-Was? Ich…was soll das?“, fragte Hermine ängstlich und versuchte, ihn wegzuschieben.
„Halten Sie mich nicht zum Narren, Sie dummes Ding! Es ist schon unerfreulich genug, dass ich so lange für meine Schlussfolgerung gebraucht habe“, zischte Snape gefährlich und wich um keinen Millimeter von der Stelle. Hermine begann, zu zittern. Wie hatte sie auch so naiv sein können? Diesen Mann konnte niemand lange täuschen. Sein heißer Atem strich über ihr Gesicht, doch anders als noch 24 Stunden zuvor bekam sie dabei Gänsehaut vor Angst, nicht vor Erregung.
„Pro-Professor, ich…“, begann sie leise, doch er unterbrach sie grob.
„Hören Sie auf, hier herumzustottern wie eine Erstklässlerin! Sagen Sie mir lieber, warum zur Hölle Sie im Rechtswesen tätig sind und nicht auf irgendeiner magischen Uni einen bedauernswerten Professor in den Wahnsinn treiben!“
Diese Frage wurde ihr - wenn auch ungleich höflicher - schon so häufig in irgendwelchen Interviews gestellt, dass Hermine wie automatisch mit der Antwort heraussprudelte: „Weil ich endlich etwas mehr tun wollte für die Gesellschaft. Wieso sollte ich das Wissen horten, wenn ich es nicht auch anwenden kann?“
Ihre Stimme war immer noch leise, denn die Tatsache, dass Snape nun wusste, mit WEM er gestern geschlafen hatte, war ihr doch sehr peinlich.
Sie hatte gehofft, nach Abschluss des Falls könnte sie verschwinden und diese Angelegenheit verdrängen, ebenso wie er es tun würde. Garantiert.
„Ich frage mich wirklich, wie mir Ihre ganze Know-it-all-Art mit den Lichtgeschwindigkeits-Antworten auch nur ein Mal entfallen konnte“, knurrte Snape zur Antwort, doch sein Griff lockerte sich ein wenig.
„Ähm…Professor, es…es tut mir Leid. Ich dachte anfangs einfach, es sei besser, wenn Sie mich als Fremde betrachteten, damit der Fall nicht ins Persönliche geht und außerdem…außerdem wollte ich nicht, dass wir uns anfeinden.“
„Wenn ich mich an einige Ihrer jüngsten Bemerkungen erinnere, kann ich Ihnen getrost sagen, dass Ihr Wunsch nicht wirklich aufgegangen ist. Ich mag nun mal keine kleinen, besserwisserischen Gören und noch weniger mag ich es, betrogen zu werden.“

***************************************************************

Seine Stimme war so kalt, dass Hermine getroffen den Blick senkte. Doch ihre geflüsterten Worte erreichten ihn dennoch und für einen Moment brannte ihm die Kehle.
„Und warum haben Sie dann mit so einer Göre ge…geschlafen?“
Er starrte sie an, als es ihm plötzlich bewusst wurde. Er hatte mit Hermine Granger, einer ehemaligen Schülerin…Moment. Sie hatte sich doch auch nicht gewehrt!
Obwohl sie genau wusste, wer vor ihr stand…
Wieso bei Merlin hatte sie sich nicht gewehrt?
Frauen wie Hermine waren viel zu zerbrechlich, um mit jedem Mann ins Bett zu gehen, das war Severus sofort klar.
Es musste ein Mann sein, dem sie vertraute…
Aber vertraute sie ihm? Hatte er ihr in all der Zeit, die sie ihn kannte, denn jemals Anlass gegeben, ihm zu vertrauen?
Ihm wollte keine Antwort auf ihre doch recht dreiste Frage einfallen, doch irgendetwas musste er sagen. Mit jeder verstreichenden Sekunde sah er in den honigfarbenen Augen einen Schimmer der Hoffnung funkeln, dass er seine Worte vielleicht doch nicht ernst gemeint hatte.
„Erstens, Miss Granger, weil ich bis dato noch nicht wusste, wer Sie sind, zweitens wusste ich auch nicht, dass Sie mich übers Ohr hauen, drittens mussten Sie sich ja unbedingt so an mich drängen. Mit wem hätte ich in diesem Wald denn sonst schlafen sollen? Große Auswahl hatte ich ja nicht, oder?“
Er sah, wie sie zuckte, konnte jedoch nicht umhin, Hermine für ihre Fassung zu bewundern. Viele andere wären sicherlich in Tränen ausgebrochen, wenn er ihnen so geantwortet hätte.
Der Lockenkopf wandte sich einfach nur ab und ging zurück zu Potters Schreibtisch, kramte dort in den Papieren herum und beförderte etwas zutage, das wie ein altes Dokument aussah.
„Lesen Sie.“
Er schnappte es ihr aus der Hand und überflog die Zeilen. Es war Potters Handschrift und offensichtlich schon einige Jahre hier aufbewahrt worden.

Ich, Harry James Potter, Juniorleiter des Aurorenbüros, bestätige hiermit die Unschuld des angeblichen Todessers Severus Tobias Snape. Er arbeitete die letzten Jahre als Spion für Albus Dumbledore und setzte dabei immer wieder sein Leben aufs Spiel. Der Mord an Dumbledore war von selbigem geplant gewesen, sodass Snape nur die Befehle ausführte, die ihm gegeben wurden. Ich spreche ihn hiermit von jeder ihm angelasteten Schuld frei und stimme für eine sofortige Wiederherstellung seines Rufes.

Ich, Ronald Bilius Weasley, Auror, stimme mit Harry Potter überein, dass dieser Mann von den Gerüchten freigesprochen wird, die über ihn kursieren. Auch wenn es nach seinem Tod nicht mehr nötig ist, sollte er doch einen Orden des Merlin erhalten, nachdem er so viel für Hogwarts und auch für England geleistet hat.

Ich, Hermine Jean Granger, Mitglied der Magischen Strafverfolgung, spreche im Namen aller ehemaligen Schüler Snapes, wenn ich behaupte, dass dieser Mann neben seiner geheimen Tätigkeit als Spion der Todesserreihen auch noch ein Lehrer mit ungeheurem Fachwissen auf dem Gebiet der Zaubertränke war. In keinem der Jahre, in denen er mich unterrichtet hat, ist auch nur einem der Schüler ein schlimmeres Unglück passiert als ein missglückter Schwelltrank. Selbst wenn die pädagogische Kompetenz des Lehrers teilweise doch zu wünschen ließ, bin ich dennoch von seiner Genialität und Opferbereitschaft überzeugt.
Severus Snape mag vor einigen Jahren tatsächlich Todesser gewesen sein, doch er hat aus seinem Fehler gelernt und sich den Rest seines Lebens ohne Kompromisse für die weiße Seite eingesetzt, um seine Taten wieder gut zu machen. Seine aufrichtige Reue ist einer der Aspekte, die mir an diesem Mann im Gedächtnis bleiben werden. Sein Einsatz für einen Sieg über den Dunklen Lord verdient große Anerkennung, die man ihm auch im Tod noch entgegenbringen sollte.

****************************************************************

Sie wusste nicht genau, was sie geritten hatte, ihn dieses Dokument lesen zu lassen, das ein halbes Jahr nach der Schlacht von Hogwarts im Tagespropheten erschienen war, nachdem Hermine sich unglaublich über Rita Kimmkorns neustes Buch „Severus Snape: Schurke oder Heiliger?“ aufgeregt hatte.
Harry hatte diesen Zettel immer aufbewahrt, obwohl er teilweise völliger Blödsinn war, denn immerhin war sich das Trio schon lange einig gewesen, dass Snape nicht tot war.

„Und was, Miss Granger“, flüsterte Snape plötzlich, „glauben Sie, nützt mir das jetzt?“
„Sie sollten einfach wissen, dass weder ich noch Harry ihnen etwas Böses will - wir wollen wirklich helfen. Auf rein…geschäftlicher Ebene.“ Sie versuchte, seinem eiskalten Blick standzuhalten…vergeblich.
„Glauben Sie ernsthaft, dass ich ausgerechnet von zweien des Goldenen Trios Hilfe benötige? Nur, weil sich irgendwer einen Spaß daraus macht, Rufmord gegen mich zu betreiben? Mein Ruf ist schon seit Ewigkeiten zerstört, Granger, und egal, wie viele Zeitungen diese dämlichen Stellungnahmen gedruckt haben, die Leute haben ihre eigene Meinung nie gerne geändert.“
„Pro- Mister Snape, hören Sie zu. Es geht hier mittlerweile nicht bloß um Rufmord, sondern um echten Mord. Diese Phiole, die Sie in meiner Wohnung entdeckt haben, stand dort noch nicht, als Sie gekommen sind! Irgendwer muss Sie dorthin geschafft haben, während wir im Wohnzimmer waren, das heißt, es ist Ihnen jemand zu mir gefolgt, ohne dass Sie es mitbekommen haben, was heißen muss, dass dieser Jemand ein Meister in Heimlichkeitszaubern ist oder zu klein oder unauffällig, als dass Sie ihn bemerkt hätten. Außerdem hat er sich nicht darum gekümmert, ob ich dabei auch draufgehe oder nicht, also ist er entweder auch noch völlig skrupellos oder er hat es ebenso auf mich abgesehen wie auf Sie. Falls Punkt 2 hier zutrifft, könnte es sein, dass wir den Täter beide kennen.“
„Miss Granger, Sie brauchen mir nicht zu beweisen, dass Ihre Auffassungsgabe die letzten Jahre lang nicht gelitten hat. Zum Kombinieren bin ich durchaus selbst fähig.“
„Wenn das so ist, Sir, würde ich doch behaupten, dass Sie mich und Harry unsere Arbeit tun lassen sollten!“
„Ihre Arbeit, Miss Granger, besteht darin, Verbrecher auf dem Rechtsweg anzufechten, nachdem es eine Klage gegeben hat. Da ich aber nicht vorhabe, noch weiter die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf mich zu lenken, werde ich sicherlich nicht klagen. Wenn das dann alles wäre“, zischte Snape, drückte sie von der Tür weg und verschwand mit wehendem Umhang den Gang entlang.

Hermine brauchte nur eine Sekunde, um zu realisieren, dass er gerade fast schon vor ihr geflohen war - anscheinend nahm ihn die Tatsache, dass er mit IHR intim geworden war, doch mehr mit, als er zuzugeben bereit war.
Sie wandte sich seufzend ab und machte sich auf den Weg zu ihrem Abteilungsleiter, um sich für einige Wochen Urlaub zu nehmen. Das konnte sie sich durchaus leisten, hatte sie doch den Urlaub von 3 Jahren nicht in Anspruch genommen, der ihr zugestanden hätte.
Snape wollte keine Aufmerksamkeit, das verstand sie nur zu gut. Und trotzdem wollte sie es auf keinen Fall zulassen, dass der Attentäter weiterhin auf freiem Fuß blieb.
Sie musste ihn schützen! So lange schon hatte sie geglaubt, ihn nie wiederzusehen…Hermine ahnte dumpf, wie gefährlich die Gefühle zu diesem Mann noch für sie werden konnten. DASS sie Gefühle hatte, war der jungen Hexe klar geworden, denn ansonsten hätte sie sich nie so weit vorgewagt und ohne die geringsten Zweifel mit ihm geschlafen.


*******************************************************

Diese Granger! Diese verdammte Granger wollte nicht mehr aus seinen Gedanken verschwinden. Wütend und frustriert lief Severus in seinem Wohnzimmer auf und ab, während Shadow sich verwirrt in eine Ecke drückte und auf irgendwelche Anweisungen wartete.
Jetzt waren die Vorfälle bereits eine Woche her, und noch immer hatte er ihr Gesicht nicht aus seinem Kopf verdrängen können. Er wusste, dass sie recht hatte.
Und er selbst hatte nicht die Möglichkeit, nach dem Verantwortlichen zu fahnden, da Draco seine Familie mittlerweile hier untergebracht hatte, um Astoria und seinen kleinen Sohn Scorpius vor seinen Feinden zu schützen, die mittlerweile noch zahlreicher geworden waren - der junge Malfoy hatte Severus erzählt, dass einige der kleineren Todesser vor kurzem aus Askaban entlassen worden waren.
Und Severus hatte sich prompt seine eigenen Gedanken zu diesem Thema gemacht. Er musste dringend die Namen der Entsprechenden herausfinden…das würde nur wenige Stunden im Ministerium beanspruchen. Solange konnte er Astoria und den kleinen Scorpius doch sicher allein lassen?
Er wandte sich ab und winkte die Hauselfe zu sich heran.
„Master?“
„Shadow, ich werde wohl für ein paar Stunden nach London müssen, um etwas zu klären. Unterrichte Astoria und sag ihr, dass ich sobald wie möglich wieder hier sein werde. Sie soll sich keine Gedanken machen.“
„Sehr wohl, Master Snape.“
Damit verschwand die Elfe mit einem Knall und Severus rauschte in sein Labor, in dem er seinen Mantel abgelegt hatte.
Dummerweise war Draco ausgerechnet zu dieser wirren Zeit ins Ausland gereist, um seine Geschäfte - tatsächlich alles rein legale, um es zu erwähnen - zu tätigen.
Anfangs hatte Severus sich gewehrt, für Draco den Babysitter zu spielen, und hatte dabei alles Recht der Welt gehabt: Scorpius war gerade mal einige Monate alt und ging seinem Aufpasser mit dem ständigen Gebrüll stark an die Substanz. Fast noch stärker als diese dauernden Gedanken an Miss Cole…Hermine. Granger. Wie verdammt noch mal sollte er sie nun eigentlich nennen?


********************************************************

Zu Hermines größter Überraschung öffnete ausgerechnet Astoria Greengrass-Malfoy die Tür zu Snapes Haus.
Ihre lange eingeübten Verteidigungsreden verpufften im Nichts, als die beiden sich herzlich begrüßten. Obwohl Astoria ebenfalls eine Slytherin gewesen war, war das ein Jahr jüngere Mädchen Hermine nie negativ aufgefallen. Zuletzt hatten die beiden sogar gemeinsam in der Bibliothek gelernt und dabei bemerkt, dass sie dieselbe Vorliebe für Zaubertränke hegten.
„Tori! Das ist ja schön, dich zu treffen!“
„Hermine, was tust du denn hier? Mit dir hab ich an Severus` Tür ja nun wirklich nicht gerechnet! Komm rein!“, begrüßte die hübsche Slytherin sie und schloss anschließend die Tür.
„Ähm, ja, das ist…etwas kompliziert. Ist Snape vielleicht da?“
„Ich fürchte, er ist vor wenigen Minuten schon aufgebrochen, er wollte noch mal ins Ministerium…“
„Also hat er auch noch nicht aufgegeben“, vermutete Hermine murmelnd, während Astoria sie freundlich lächelnd ins Wohnzimmer führte. Es dauerte einen Moment, bis der grübelnden Gryffindor das blonde Etwas auffiel, das dort auf der Couch herum kugelte und einen unwahrscheinlich süßen Anblick darbot.

Selbst Hermine konnte nicht umhin, ein begeistertes Quietschen von sich zu geben, als sie sich dem Baby näherte.
„Oh, Tori! Das ist also der kleine Scorpius? Niedlich, er hat das Haar von Draco!“
Stolz hob die Braunhaarige ihr Kind hoch und hielt den Kleinen Hermine hin: „Das stimmt, und unter Übergewicht leidet er auch! Heb mal“, lachte sie und die Gryffindor ächzte leicht, als ihr der Brocken in die Arme gelegt wurde. Dann stimmte auch Hermine in das Lachen ein: „Er ist wirklich ziemlich schwer, obwohl James älter ist, wiegt er weniger! Aber von dir und Draco kann er das doch nicht haben?“
„Oh doch, Draco war als Kind genauso fett“, erwiderte Astoria grinsend und wieder lachten die beiden auf. Hermine setzte sich aufs Sofa und Scorpius blieb auf ihrem Schoß sitzen und starrte sie aus großen, grauen Augen an.
„Gott, er sieht wirklich wie ein kleiner Engel aus!“, lächelte Hermine und ließ es zu, dass der kleine Malfoy ihre Hand in seine nahm und darauf herumtastete.
„Er mag vielleicht so aussehen, trotzdem raubt er mir den letzten Nerv!“, kam ein düsteres Knurren von der Tür her und erschrocken sahen die beiden auf.
„Snape! Ich dachte, Sie wären im Ministerium?“, rutschte es Hermine heraus und er hob ob der nicht gerade freundlichen Anrede pikiert die Augenbraue an.
„Zufälligerweise wollte ich gerade aufbrechen, Miss Granger, als Ihre Stimme mich in mein Wohnzimmer gelockt hat. Wenn Sie jetzt die Güte hätten, mir zu erklären, was das soll?“
„Severus, sei doch nicht so! Hermine ist nun wirklich kein aufdringlicher Gast!“, versuchte Astoria, ihren Beschützer zu besänftigen.
„Astoria, noch bin ich hier der Hausherr und solange ich das bin, entscheide immer noch ich, wer ein Gast ist…und wer eine Plage!“, war Snapes herablassende Antwort, die Hermine zum Kochen brachte.
Sie überreichte Scorpius wieder seiner Mutter, damit sie ihn nicht, falls sie aufsprang, auf den Boden beförderte, und sah Snape kampfbereit ins Gesicht: „Ich bin hier, weil ich Informationen bekommen habe bezüglich einigen Todessern, die in der letzten Zeit entlassen wurden und…“
„Danke, Granger, das wusste ich bereits. Gehen Sie!“, auffordernd deutete Snape auf die Tür, doch Hermine blieb, wo sie war.
Das Funkeln ihrer braunen Augen vertiefte sich.
„Ich habe hier alle Namen und mögliche Motive für einen Groll gegen Sie, mich oder uns beide. Wollten Sie nicht deswegen ins Ministerium?“
Snapes schwarze Augen schienen in ihrem Gesicht etwas zu suchen, er stand eine Weile stumm da und musterte sie genau. Hermine erwiderte seinen Blick ohne Furcht, als Scorpius plötzlich zu schreien anfing.
Snape verzog das Gesicht: „Kommen Sie mit, Granger, bei diesem Höllenlärm kann ich nicht klar denken!“
Schon war er aus der Tür gestürmt und Hermine folgte ihm nach einem triumphierenden Lächeln in Astorias Richtung, die sanft nickte.


*************************************************************

Jetzt war dieses Weibsstück schon wieder hier aufgetaucht! Bekam er sie denn nie wieder los?
Was willst du eigentlich? Du freust dich doch, dass sie deine Gesellschaft immer noch sucht!
Er schüttelte kurz den Kopf, um wieder klar zu werden, und führte Hermine direkt in sein Arbeitszimmer, wo er sich hinter seinem Schreibtisch niederließ und sie mit einem abwartenden Blick bedachte.
Hermine schien kurz zu zögern, dann schwang die junge Hexe einfach ihren Zauberstab und beschwor einen einfachen Stuhl herauf…neben ihm.
Neben ihm?
„Was soll das bitte werden, Granger?“, schnarrte er misstrauisch, als sie um den Tisch herumtrat und sich setzte.
„Stellen Sie sich nicht so an, ich beiße Sie nicht! Hier sind die Unterlagen“, antwortete Hermine und grinste kurz, was sie vor ihm verstecken wollte. Vergeblich.
Er beobachtete sie weiterhin, als sie die Akten aus ihrem Umhang zog, vergrößerte und vor ihm auf den Tisch legte.
„Ich wüsste nicht, was Sie daran so komisch finden.“
Sie sah kurz ertappt zu ihm auf, seufzte dann leise und strich sich ihr Haar kurz zurück. Irgendwie gelangten ihre Augen in seine und wollten sie nicht mehr loslassen.
Was war nur los mit ihm?
„Ich habe mich nur an Ihre Warnung erinnert, die Sie mir vor einigen Jahren gegeben haben. Sie sagten, wenn ich Sie noch einmal beißen würde, bissen Sie zurück. Und das will ich schließlich nicht riskieren!“
Wieder dieses Lächeln, das ihn so aus der Bahn warf. Er beugte sich ihr leicht entgegen und hauchte: „Ich denke, ich habe mich für diesen Biss bereits genug bei Ihnen revanchiert, Miss Granger.“
Sofort war sie rot wie ein Quaffel und bereitete ihm damit ein unheimliches Vergnügen. Nun hatte er offensichtlich sie aus der Bahn geworfen.
Seine Augen glitten unwillkürlich, ohne, dass er es steuern konnte, von ihren roten Wangen zu ihren Lippen, zu ihrem Hals…verdammt, das Mädchen hatte eine Ausstrahlung bekommen! Ihr hätte Severus das in all den Schuljahren am wenigsten zugetraut. Die buschigen Haare hatten einer wirklich hübschen, wenn auch immer etwas wirren Lockenpracht Platz gemacht und ihr Gesicht hatte sehr feine Züge angenommen…so fein, dass Severus aus jeder noch so gut versteckten Mimik lesen konnte, wenn er gewollt hätte.
Und momentan fiel ihm auf, dass ihre Lippen ganz leicht bebten. Er zog die Augenbraue hoch und lehnte sich wieder etwas zurück.
Das Ergebnis war, dass Hermine sich wieder etwas entspannte und zögernd nach den Akten griff, um sie zu öffnen.
„Na ja, ähm, wie auch immer, ich…fangen wir an“, stotterte sie, gewann dann jedoch ihre selbstsichere Haltung wieder zurück und zeigte auf den ersten Kandidaten.
„Das ist Peter Johnson, den kennen Sie wahrscheinlich nicht persönlich…er war sozusagen Ihr Ersatzmann und hat das Tränkebrauen für Voldemort übernommen, wenn Sie auf Hogwarts waren. In seiner Akte steht nicht viel über ihn drin, er scheint keinen besonderen Groll gegen uns zu hegen. Bleibt höchstens das Motiv der Eifersucht auf Sie, weil Sie immer an erster Stelle standen…keine Ahnung, ob das ausreicht, um einen Mordanschlag zu begehen“, endete Hermine und runzelte leicht die Stirn - dabei sah sie jedoch um Welten attraktiver aus als er selbst, wie Severus gestehen musste. Er rief sich in Gedanken zur Ordnung und sah auf das ihn böse anfunkelnde Foto des Todessers hinunter.
„Es wurden schon Morde aus weniger schwerwiegenden Gründen begangen. Eifersucht kann ein starkes Triebmittel sein, Miss Granger.“
„Das ist mir durchaus bewusst, Sir. Allerdings glaube ich…“
„Lassen Sie jetzt endlich dieses Sir weg, wie oft muss ich es Ihnen noch sagen?“
„Ja, ja, schon gut. Wie auch immer, ich glaube, er wird von den Kandidaten wohl der am wenigsten wahrscheinliche sein. Zumal er als äußerst grobmotorisch veranlagt gilt und daher wohl kaum in der Lage gewesen sein dürfte, völlig unbemerkt ohne Zauberei in meine Wohnung einzudringen.“
„Geschweige denn, dass er mir so einfach hätte nachspionieren können, Granger“, schnarrte Severus prompt und warf ihr einen scharfen Blick aus den schwarzen Augen zu, der sie leicht zusammenschrumpfen ließ.
„Ich merke es, wenn man mich beobachtet. Kein solcher Stümper hätte es geschafft, meiner Aufmerksamkeit zu entgehen…wenn mir denn wirklich jemand zu Ihrer Wohnung gefolgt ist, was ich noch immer nicht glauben kann.“
„Oder aber Sie wollen es einfach nicht glauben, weil es an Ihrem Ego kratzen würde“, kommentierte sie lapidar und ihre braunen Rehaugen blickten ihm funkelnd entgegen.
Severus verschlug es beinahe die Sprache - beinahe.
„Wagen Sie es nicht, noch einmal in diesem Ton mit mir zu sprechen, Granger, sonst gebe ich diese Ermittlungen auf!“
„Sollte diese Drohung nicht eher von mir kommen, Pr-Mister Snape? Immerhin bin ich es, die…“
„Die nicht aufhören kann, mich mit dem Fall zu nerven, allerdings! Und da ich zufällig nicht für länger hier wegkomme, solange Draco noch nicht zurückgekehrt ist, habe ich mich mit Ihrer penetranten Anwesenheit begnügt, um an gewisse Informationen zu kommen. Und? Können wir dann fortfahren?“

***************************************************************

Und schon wieder starrte sie den Mann vor sich mit halboffenem Mund an und konnte einfach nicht glauben, wie arrogant, selbstgefällig und abweisend er war.
Dabei konnte Snape doch so anders sein…wenn sie sich da an den Anfang ihres Mondscheinabendessens erinnerte…
Stopp, Hermine, Schluss jetzt! Er beleidigt dich und du fängst an, zu schwärmen? Komm zu dir und gib ihm gefälligst ordentlich Kontra, wie es sich für eine Know-it-all-Granger gehört!
„Wie liebreizend Sie sich mal wieder ausgedrückt haben, wirklich! Manchmal fühle ich mich durch Ihre abstoßende Art wirklich in meine Schulzeit zurückversetzt!“, zischte sie und wollte aufstehen, trat jedoch versehentlich auf den Saum ihres Reiseumhangs und stolperte. Ihre Landung war jedoch weich und von einem leichten Zucken begleitet - sie war ihm prompt in den Schoß gefallen. Rasch rappelte Hermine sich wieder auf und versuchte, die Röte auf ihren Wangen zu ignorieren, als sich plötzlich seine Hände um ihre Oberarme legten und er sie zu sich zog.
Damit hatte die junge Gryffindor nun wirklich nicht gerechnet und so landete sie völlig unvorbereitet erneut auf ihrem ehemaligen Professor, der sie mit einem harten Blick für ihre Worte bestrafte.
„Es mag Ihnen entfallen sein, Miss Granger…“, Hermine konnte nicht anders, als still dazusitzen und in diese merkwürdigen und so dunklen Augen zu starren, die ihr früher solche Panik gemacht hatten.
„…jedoch war ich nur deshalb so freundlich, Sie nicht hochkant rauszuwerfen, da Sie mir Informationen anboten. Und ich bin nicht gewillt, Sie gehen zu lassen, ehe ich nicht bekommen habe, was Sie mir versprachen.“
Damit stieß er sie etwas grob wieder von sich und auf ihren heraufbeschworenen Stuhl, ehe er sich der nächsten Akte zuwandte.
Snapes Gesicht verdunkelte sich, während die junge Hexe noch versuchte, sich zu fangen. Was fiel ihm eigentlich ein? Und doch…seine Nähe machte sie so unglaublich schwach und zittrig, dass sie gegen sein Verhalten keine Einwände bringen konnte.
Unwillkürlich riss Snapes hasserfüllte Stimme sie wieder aus ihren Gedanken.
„Dolohov, ja, den kenne ich durchaus. Und auch Ihnen müsste dieser Name ein Begriff sein, Granger. Soweit ich weiß, hat er…“
„Ja, danke. Sie müssen mich nicht an ihn erinnern, ich weiß, dass er mich während des Kampfes in der Mysteriums-Abteilung gefangen und bedroht hat. Mich verwundert es allerdings, dass ausgerechnet er schon wieder frei ist. War er nicht sogar einer der anfänglichen Todesser Voldemorts?“
„Allerdings. Genauso wie Nott, Rosier und Mulciber. Hier steht, er wurde wegen guter Führung entlassen. Sicherlich hat Geld ebenfalls eine Rolle gespielt, seine Familie ist reinblütig und nicht gerade arm.“
„War es nicht auch Dolohov, den ich in diesem Cafe unschädlich gehext habe?“
„Als Sie von Weasleys Hochzeit geflohen sind?“
„Genau!“
Beide sahen sich einen Moment an und wussten sofort, dass sie dasselbe dachten: „Der hätte ein Motiv, mich umzubringen“, flüsterte Hermine ruhig. Sie klang keineswegs ängstlich und bemerkte überrascht, dass Snape es ihr scheinbar als Pluspunkt anrechnete, falls die kurze Entspannung seiner Mundwinkel dies denn bezeugen konnte.
„Mich ebenfalls, Miss Granger. Wie jeder andere überzeugte Todesser auch.“
Snapes Lächeln erschreckte sie ein wenig: es sah wie eine Grimasse aus, die eher an Schmerzen als an Belustigung erinnerte.
„Ich erinnere mich nur zu gut an einige Begebenheiten, bei denen er sich genötigt sah, mir seine besonderen Talente im Umgang mit dem Cruciatus näherzubringen.“
Hermine verspürte schon wieder dieses Schuldgefühl, das sie jedes Mal überkam, wenn sie an Snapes jahrelange Aufopferung für ihre Seite zurückdachte und daran, dass er selbst heute nicht zufrieden mit seinem Leben war.
„Sir…“
„Miss Granger!“
„Verzeihung, Mister Snape, ich wollte nur sagen, es…es tut mir Leid.“
Er starrte sie an, drehte sich dann abrupt um und zog die nächste Akte hervor.
„Wir sollten weitermachen“, knurrte er bloß.
„Aber…“, setzte sie an, doch er warf ihr einen unwirschen Blick zu: „Hören Sie auf damit! Ich WILL Ihnen nicht leid tun, verstehen Sie? Ich will niemandem Leid tun, ich habe es nicht verdient! Und jetzt lesen Sie die verdammte Akte vor!“, zischte Snape gefährlich und warf ihr das Dokument zu. Sie fing es erschrocken auf, sah ein letztes Mal unsicher zu ihm hinauf und begann dann.

„Thomas Avery ist ein enger Verwandter vom selben Avery, der zu Voldemorts Schulanhängern gehört hat. Er war ebenfalls beim Kampf in der Mysteriumsabteilung dabei, war deshalb auch in Askaban und ist dann zusammen mit allen anderen freigekommen, als Voldemort die Macht übernahm. So, wie es aussieht, ist er jetzt freigesprochen worden, weil er sich im zweiten Krieg nichts Schlimmeres als Spionage geleistet hat, wofür nur sieben Jahre verhängt werden. Ich glaube nicht, dass ich mit ihm mal besonders in Kontakt getreten bin…hat er einen Grund, Sie zu hassen, außer das Übliche?“
„Außer das Übliche?“, wiederholte Snape leicht belustigt und zog eine Augenbraue hoch. Hermine fiel auf, dass man das auch falsch verstehen konnte, da ihn ja auch viele Schüler wegen seiner Art damals gehasst hatten. Sie fing an, zu kichern: „Entschuldigung, ich meinte, außer dass Sie für die Gegenseite gearbeitet haben.“

**********************************************************

Ihre Erklärung besänftigte ihn etwas und auch das leise und merkwürdig unbeschwerte Geräusch von ihrer Seite zeigte Wirkung. Severus hätte es nicht für möglich gehalten, dass ausgerechnet Granger in seiner Gegenwart mal so ungezwungen lachen konnte - und dann auch noch über ihn.
Er zwang sich, seine übliche Miene aufrecht zu erhalten, um ihr zu antworten: „In der Tat habe ich einige Male mit Avery zusammengearbeitet. Er war nie jemand, der sich mit Gewalt die Wege ebnet, ich kann mir nicht vorstellen, dass er etwas mit der Explosion zu tun hat. Er verwendet subtilere Mittel. Das Gift in meinem Trank zum Beispiel, das diese alte Frau hat erblinden lassen: das wäre schon eher seine Art.“
„Hmm…bleibt also nur noch einer übrig: möchten Sie?“, fragte Hermine höflich und deutete mit einer einladenden Geste auf die letzte verschlossene Mappe. Severus griff danach, ohne sie aus den Augen zu lassen und senkte seinen Blick erst, als die Gryffindor ihren abgewandt hatte.
Er mochte es, sie nervös werden zu sehen. Sie fing dann immer an, auf ihrer Unterlippe zu kauen…
Severus, reiß dich zusammen! Es ist immerhin immer noch Granger!
„Austin Selwyn. Eher ein kleiner Fisch in Todesser-Reihen, aber in den magischen Kreisen aufgrund der reinblütigen Abstammung von ziemlichem Einfluss. Sie selbst dürften ihm erst einmal begegnet sein, als er mit einem anderen Todesser in Lovegoods Haus geschickt wurde, um Sie und Potter aufzuhalten.“
„Stimmt, ja. Und der ist auch wegen unbedeutender Dinge verurteilt worden?“
„Allerdings. Hat sich nie groß in die Angelegenheiten des engeren Kreises eingemischt. Mich hat er ein Mal zum Duell aufgefordert, weil seine Schwester mir ein Angebot gemacht hat…“, Severus verstummte, als er Hermines Gesicht sah. Sie schien, als schwankte sie zwischen Unglauben, Verachtung und…Eifersucht?
„Miss Granger, kann es sein, dass Ihnen unwohl ist, oder warum schauen Sie so?“, hakte er direkt nach und hoffte auf eine ehrliche Antwort.
„Nein, Sir, ups, Verzeihung, Mister Snape. Ich finde es lediglich…seltsam, dass er Sie nur deswegen zum Duell gefordert hat.“
„Es war wohl eher meine unverblümte Absage, die ich ihr erteilte. Offenbar gefiel ihm nicht, als was ich seine Schwester damals bezeichnet habe.“
„Was denn?“, wollte diese neugierige Gryffindor nun wissen und lehnte sich leicht vor.
„Etwas, das nicht für Ihre feinen Ohren geeignet ist, kleine Löwin!“, murmelte er samtig und somit brachte Severus sie schon wieder durcheinander.
„Wie auch immer, mir scheint, dass er zumindest in meiner Hinsicht ein Motiv besäße und er wäre eventuell auch gewandt genug gewesen, Ihnen diese Phiole unterzujubeln. Am wahrscheinlichsten, würde ich behaupten, sind also er und Dolohov die Täter.“
„Beide?“, fragte sie erstaunt, scheinbar war ihr diese Idee noch gar nicht gekommen.
„Wir müssen jede Möglichkeit in Betracht ziehen, wenn wir weiterkommen wollen“, antwortete Severus etwas ungeduldig, schloss die Mappen mit seinem Zauberstab und stand auf.
„Da wir hier nun fertig sind, würde ich vorschlagen, Sie verschwinden wieder und suchen nach neuen Hinweisen. Ach und, das nächste Mal kündigen Sie Ihren Besuch hier gefälligst an, verstanden?“
Hermine sah ihn kurz wütend an, schnappte sich dann die Akten und rauschte aus der Tür.
„Mistkerl, ich komme direkt morgen wieder, verlassen Sie sich drauf!“, hörte er ihre aufgebrachte Stimme aus dem Flur.
Das tue ich auch, kleine Löwin. Das tue ich.
Sanft lächelnd ließ Severus sich wieder in den Stuhl zurücksinken und rief Shadow herbei.











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Es tut mir wirklich unendlich leid, dass ich hier schon wieder SO lange nichts mehr geschrieben habe... *seufz* Ich bin wirklich keine sehr verlässliche Person. Verzeiht mir und lest die FF bitte trotzdem weiter!!! :(


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Rita setzt Himmel und Hölle in Bewegung, um die Story zu bekommen, die sie im Kopf bereits fertig geschrieben hat. Drohende Gefahren spornen sie erst an. Todesgefahr oder mögliche Unfälle ergeben prächtige Schlagzeilen: Dann legt sie richtig los.
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