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Fanfiction

The serpent's poison - Auf Muggelart

von horizon92

So, ihr Lieben. Jetzt bitte festhalten, denn dieses Kapitel wird etwas…anders, als ihr es von mir gewohnt seid.
Leider muss ich es verraten, sonst würde ich euch zu gern im Dunkeln tappen lassen… in diesem Kapitel befindet sich angedeuteter Lemon. *hust* Daher musste ich auch die Altersbegrenzung etwas in die Höhe schieben^^
Ich hoffe es gefällt euch (trotzdem^^)
PS: Es ist übrigens eine Schreibpremiere für mich :D


Auf Muggelart



„Was zum Teufel fällt Ihnen eigentlich ein, mich in irgendeine Apparation mitzuziehen, die noch nicht einmal ein bestimmtes Ziel hat? Nicht genug, dass Sie wegen dieser Viecher nicht nur Ihr eigenes, sondern auch mein Leben aufs Spiel gesetzt haben!“, tobte Severus nun bereits seit einigen Minuten, während die junge Frau sich erschöpft hatte ins Gras fallen lassen. Sie streichelte ihrem Kater übers Fell und blickte in die Gegend, ohne eine Regung von sich zu geben. Rund um Cole und ihn standen finstere, riesige Bäume, doch sie standen auf einer windigen Lichtung.
Severus stampfte wütend hin und her und besah sich die Gegend. Dieses dumme, naive Weibsstück! In was für eine Lage hatte sie ihn gebracht!
Wie der Tränkemeister bereits befürchtet hatte, war seine Tasche dank ihres Kauzes zerrissen worden und sein Zauberstab irgendwo auf dem Weg von ihrer Londoner Wohnung in diese Wildnis verloren gegangen.
Und nicht genug, dass ER seinen Zauberstab verloren hatte, nein, sie musste ihren ausgerechnet genau an der Stelle verlieren, an der er durch die Druckwelle ins Gras geschleudert worden war. Nun waren von seiner letzten Hoffnung nur noch einige Splitter übrig.
„Wo sind wir hier überhaupt! Hätten Sie nicht wenigstens irgendwo Halt machen können, wo Zivilisation ist?“, fuhr Severus die junge Hexe wieder an.


******************************************************

Hermine versuchte angestrengt, sich zu beherrschen. Nein, das Schlimmste war nicht, dass er ihr Vorwürfe machte.
Sie hörte es nicht gerne, vor allem, da sie wusste, dass sein Geschrei zum Teil sogar gerechtfertigt war. Doch wäre er nicht gewesen, wäre ihre Wohnung auch nicht explodiert…denn Hermine war sich mehr als sicher, dass das Graphornpulver als Anschlag gedacht gewesen war, und sie hatte all die Jahre ohne etwas Derartiges gelebt…
Sie beherrschte sich immer noch. Sie wollte nicht wie ein kleines Mädchen in Tränen ausbrechen - schon gar nicht vor IHM.
Snape würde das sicher nur als Schwäche ihrerseits werten und wenn sie ihm etwas nicht zeigen wollte, war es Schwäche.
Krummbein hatte sich in ihrem Schoß vergraben, seine Pfoten krallten sich in ihre Jacke. Sie hielt sich an ihrem einzigen Freund fest, der einzige Freund, der mit ihr all die Jahre durchgestanden hatte und sich dessen auch bewusst war.
Sie hatte schon gewusst, dass Krummbein kein normaler Kater war, als sie ihn in der Magischen Menagerie entdeckt hatte. Er war schlau, und sich irgendwie sehr vieler Dinge scheinbar sehr genau bewusst. Sie liebte ihren Kater.
Hermine drückte Krummbein fest an sich, als sie zum ersten aufsah in das zornige Gesicht ihres früheren Lehrers und mit leiser Stimme sagte: „Das hier ist der Forest of Dean.“
Die Erinnerungen, die sie mit diesem Ort verband, waren zum größten Teil sehr unschön. Hier hatte sie sich mit Harry versteckt, nachdem Nagini sie angegriffen hatte…unwillkürlich fuhren Hermines Augen zu der Narbe an Snapes Hals.
Hier war auch Ron wieder zu ihnen gestoßen, und…hier hatte Snapes Hirschkuh Harry zu dem Schwert geführt.
Auch in dem Gesicht des Tränkemeisters blitzte die Erkenntnis auf und er sah sie scharf an.
„Warum sind wir hier gelandet?“
„Ich weiß nicht, vermutlich weil ich…weil ich den Ort als einen Zufluchtsort in Erinnerung habe.“
„Warum?“, drang Snape weiter auf sie ein.
Hermine klemmte sich energisch die braunen Haare hinter die Ohren und stand auf: „Das geht Sie nichts an, Snape! Es…war wegen meinen Eltern! Wichtig ist nur, dass wir hier wieder hinausfinden und vor allem, dass ich SIE loswerde!“
Ihr sehr scharfer Ton kam weniger durch die Wut als vielmehr durch Hermines Unsicherheit. Sie drehte sich herum und marschierte in Richtung der Bäume los.

Nach kaum drei Metern im Wald jedoch wurde sie von einer großen Hand an der Schulter gepackt und grob herumgerissen. Ohne ihr eine Atempause zu gönnen, presste Snape sie hart gegen den Stamm des nächstbesten Baumes.
„Miss Cole, es wäre besser, Sie hören mir jetzt zu“, zischte er ihr drohend ins Gesicht und die wütend glitzernden Augen ließen Hermine schreckensstarr werden.
„Erst versucht man, meinen ohnehin schlechten Ruf zu ruinieren, indem man Tränke unter meinem Namen vergiftet. Anschließend findet in IHRER Wohnung ein Attentat auf mich statt, und nun haben Sie allen Ernstes die Dreistigkeit, meine Geduld zu testen?“
Hermine öffnete den Mund, doch er hob nur eine Hand von ihrer Schulter und legte sie unsanft auf ihre Lippen, um sie zum Schweigen zu bringen. Der jungen Hexe lief bei seiner Berührung ein angenehmer Schauer über den Rücken.
„Ich sage Ihnen etwas, aber ich sage es nur einmal, deshalb hören Sie sehr gut zu: sollten Sie mich weiter reizen wollen, dann bedenken Sie, wer vor Ihnen steht!“
Mein ehemaliger Lehrer…
Ein Kriegsheld…
Ein äußerst attraktiver…HERMINE!

„Ich habe in meinem Leben gefoltert und gemordet, habe Menschen, die mir ihr Vertrauen geschenkt haben, ins offene Messer laufen lassen. Ich sage Ihnen, Cole, dass ich auch ohne Zauberstab nach wie vor dazu in der Lage bin, Ihnen Dinge anzutun, an die Sie nicht einmal zu denken wagen! Also halten Sie sich zurück…hier bin ich derjenige, der die Oberhand besitzt!“, zischte der Mann vor Hermine drohend, und sie starrte in die kalten, schwarzen Augen, die sie so gefangen hielten.

*************************************************

Vor weniger als einer Minute war Severus so zornig gewesen wie schon seit seiner Lehrzeit nicht mehr. Diese Cole erinnerte ihn mehr und mehr an eine widerspenstige Schülerin, die viel zu aufmüpfig und besserwisserisch war. Fast wie die Granger!

Nun stand sie vor ihm und er spürte die weichen Lippen unter seinen Fingern, sah in große, rehbraune Augen, die ihn mit einem Ausdruck musterten, den er nicht beschreiben konnte. Severus` Blick glitt an ihrem schlanken Hals hinab und weiter hinunter auf die von der Druckwelle und den Krallen ihres Katers zerrissene Kleidung. Die Brust hob sich rascher als sonst unter dem honigfarbenen, leicht ausgeschnittenen Pullover, ihre Muggeljeans wies an Oberschenkeln und Knien diverse Löcher auf…
Und Severus musste zugeben, dass Sie ihn nun nicht mehr an eine Schülerin erinnerte - sie war ganz eindeutig eine Frau. Wenn auch eine sehr junge Frau.
Er unterdrückte einen Schluckreflex.
Sie war seit Jahren die erste Frau, bei der er einen Gedanken an ihr Äußeres verschwendete…und das war eine große Seltenheit.
Severus konnte nicht bestreiten, dass sie hübsch war. Ihre hellbraunen Locken strahlten in einem fast goldenen Ton, ihr Gesicht war sehr eben mit symmetrischen Zügen, die Stupsnase hatte etwas Kindliches an sich und die wachen Augen verrieten ihm, dass sie - anders als viele Schönheiten - auch etwas im Kopf hatte.
Alles in allem war die Cole wirklich schön, befand der Tränkemeister.

Dennoch reagierte er geschockt, als eine ihrer Hände sich wie in Trance auf die Narbe an seinem Hals legte.
Sie strich vorsichtig über das tote Hautgewebe und Severus ließ überrumpelt die Hand von ihrem Mund sinken.
Was wollte diese Frau nur erreichen?
Warum berührte sie diese hässliche Stelle?
Und vor allem, WIE berührte sie sie?
Severus` Denken schaltete sich ab, als die zarte Hand von der Narbe zu der Haut seines Halses fuhr…dort waren seine Nerven so empfindlich wie die jedes anderen.
Dann nahm Cole die Hand fort.

*********************************************************

„Ich habe mich lange gefragt, wie sie wohl aussieht. Aber dass die Heiler Sie nicht ordentlich wieder zusammengeflickt haben, finde ich furchtbar!“, flüsterte Hermine leise und fragte sich im selben Moment verwirrt, warum sie nicht einfach ihre Klappe halten konnte. Die Antwort darauf war ebenso einfach wie erschreckend.
Wann zum Teufel hatte sie beschlossen, dass Snape ihr gefiel?
„Es interessiert mich nicht, wie ich aussehe! Und jetzt kommen Sie gefälligst mit, oder ich gehe ohne Sie!“, fuhr Snape Hermine schnarrend an und entfernte sich im Laufschritt.
Wäre die junge Hexe von seiner negativen Reaktion nicht so enttäuscht gewesen, hätte sie sicher die Unsicherheit und das kurze Verlangen in Snapes Blick lesen können, als sie ihn am Hals berührt hatte. Und sie hätte bemerkt, wie er ab und zu langsamer wurde und lauschte, ob ihre Schritte ihm noch folgten.


Hermine, bei allen Heiligen! Komm endlich wieder zu dir! Dieser Mann hat dich nicht nur sieben Jahre lang im Unterricht gequält, sondern dich gerade sogar bedroht! Hältst du es wirklich für logisch nachvollziehbar, ihn ANZIEHEND zu nennen?
Die herminische Antwort dafür wäre Nein.
Aber ihr Bauch sagte etwas anderes. Liebe Güte, sie war 25! Sie war seit 8 Jahren erwachsen! Warum fühlte es sich in seiner Nähe an, als wäre sie ein verliebtes Schulmädchen?

Während sie schweigend hinter dem düsteren Mann her trottete, sank die Sonne rasch tiefer.
Hermines Magen begann nach drei Stunden zu knurren. Kein Wunder, war doch, bevor sie ihr Essen bestellen konnte, ihre Wohnung in die Luft geflogen!
Krummbein hatte sich schon seit dem Verlassen der Lichtung in ihren Umhang gekrallt und hing ihr nach wie vor auf der linken Schulter, die von der ungewohnten Belastung zog.
Wenigstens hatte sie festes Schuhwerk an, da sie mit ihren Stoffhausschuhen oft in ihrer Küche ausrutschte und daher ihre Straßenschuhe angezogen hatte.

„Cole!“, fuhr Snapes Stimme sie nach weiteren drei Stunden an. Hermine schrak hoch und Krummbein fauchte laut, als er beinahe den Halt verlor.
„Was ist?“
„Wie es aussieht, werden wir wohl vor der Dunkelheit keine Ortschaft mehr erreichen. Wir werden hier übernachten müssen“, klärte Snape sie schroff auf.
Hermine sah sich um. Die Bäume standen dicht, sodass der Boden überall von großen Wurzeln durchzogen war.
„Hier?“, fragte sie skeptisch.
Snape stieß ein lautes, unbeherrschtes Schnaufen aus: „Doch nicht genau hier! Aber wir sollten nach einem geschützten Platz Ausschau halten, da uns dank Ihrer Haustier-Spontanreaktion die nötigen Mittel fehlen, uns einen geeigneten Schlafplatz zu zaubern und eine Raststätte aufzusuchen.“
„Oh, bitte! Ich werde mich ganz sicher nicht für diese Haustier-Spontanreaktion bei Ihnen entschuldigen, Snape! Es mag jemanden wie Sie vielleicht überraschen, aber es gibt nun mal Lebewesen, an denen ich sehr hänge!“, konterte Hermine sofort, denn ihre Laune war nach dem anstrengenden Marsch (und den vielen verwirrenden Gedanken) auf dem Tiefstpunkt angelangt.
Snape grunzte nur (was sie schon sehr erstaunte) und schlug sich mit einem Mal seitlich ins Gebüsch.
Erschrocken stand Hermine einen Augenblick allein im Wald, dann folgte sie ihm mit klopfendem Herzen, jederzeit bereit, einem potenziellen Angreifer ihre Fäuste zu zeigen…
Krummbeins Fell sträubte sich und er begann, leise vor sich hin zu fauchen.
„Ganz ruhig, mein Kleiner! Viel schlimmer als Grawp kann es nicht sein“, murmelte Hermine leise.
Trotzdem schrie sie auf, als sie plötzlich gegen etwas Hartes stieß, das vorher noch nicht dort gewesen war. Sie überlegte nicht lange, sondern reagierte reflexartig und begann, auf das Ding einzuschlagen.


*************************************************************

Severus hatte sich nicht getäuscht: er hatte den perfekten Schlafplatz erspäht. Es war die kleine Stelle neben dem Teich, in dem er vor einigen Jahren Gryffindors Schwert versenkt hatte.
Sie war geschützt durch die vielen, dicht wachsenden Dornensträucher, aber ihr Boden war weich und wies keine Unebenheiten auf. Leider war der Platz eng bemessen…

Er drehte sich um und hörte, wie Cole ihm durch das Unterholz folgte. Doch sie war noch nicht zu sehen, und um zu verhindern, dass sie an ihm vorbeirannte, beschloss er, sie lieber zu holen.
Severus schlich um einige Bäume herum und hörte gerade noch, wie die Cole etwas zu ihrem hässlichen Kater sagte, als sie ungebremst in ihn hineinrannte.

Bei ihrem Schrei zuckte Severus kurz zusammen und die ersten beiden Boxhiebe (für eine Frau gar nicht mal schlecht) landeten ihm schwer im Magen, ehe er die Hände abfing und sie von sich fortdrückte.
„Ich würde Ihnen dringend eine Anti-Stress-Therapie empfehlen, Miss Cole!“, raunte er ihr entgegen und genoss den erschrockenen und peinlich berührten Blick, den sie ihm daraufhin schenkte.
„Das sagt ja der Richtige!“, schoss sie ihm entgegen und ihre Augen funkelten wieder.
„Was bitte wollen Sie damit sagen?“
„Wer hat denn die Schüler früher fertiggemacht, wenn sie mal etwas Falsches gesagt haben oder wahlweise die Antwort nicht wussten?“, fauchte Cole wütend und Severus stockte.
„Wie alt sind Sie, Miss Cole?“, fragte er kalt.
Wie hatte Severus nur so blind sein können? Es war offensichtlich, dass sie jung genug war, um zu seiner Lehrzeit auf Hogwarts gewesen zu sein.

„Ich…das geht sie nichts an!“, versuchte die junge Frau, auszuweichen.
„Wie war doch gleich Ihr Vorname?“, fragte er nun und packte genug Drohung in seinen Ton, um sie zu einer Antwort zu zwingen.
„J…Jean“, brachte Cole stotternd hervor.
Severus überlegte hin und her, doch ihm fiel keine Jean Cole ein, die er unterrichtet haben könnte.
„Sollte ich mich an Sie erinnern, Miss Cole?“
„Sollten Sie nicht!“, zischte der Hitzkopf und versuchte, ihre Hände aus seinem Griff zu winden.
Severus ließ es geschehen und schüttelte den Kopf: „Tztztz…Sie sollten dringend etwas gegen Ihre aufbrausende Art unternehmen, Cole.“
„Und Sie sollten lernen, nur nach Dingen zu fragen, die Sie etwas angehen!“, konterte sie sofort, folgte ihm allerdings, als er sie zu dem gefundenen Schlafplatz führte.

Begeistert war sie allerdings nicht.
„Das ist unmöglich Ihr Ernst, Snape!“
„Ich zwinge Sie nicht, hierzubleiben, Miss Cole.“
„Da passe kaum ich mit meinem Kater rein!“
„Nun, wenn ich die Wahl hätte, würde ich wohl den Kater Ihrer Gesellschaft vorziehen.“
„Krummbein ist äußerst kratzbürstig, wenn es um seinen Schlafplatz geht!“
„Vermutlich nicht mehr als Sie selbst.“


*********************************************************

Gut, wenn Snape es so wollte. Hermine konnte zwar nicht hellsehen, doch ihre Hände zitterten leicht bei der Vorstellung, dass er sehr dicht an ihr liegen würde, während sie schlief - wenn sie bei dieser Vorstellung denn überhaupt schlafen konnte.

Während Snape seinen Umhang auf dem Grasboden ausbreitete und Krummbein sich seltsam friedlich verhielt, riss Hermine sich die Schuhe von den wunden Füßen und legte sich dann vorsichtig neben Snape, darauf bedacht, ihn nicht zu berühren. Ein Kribbeln durchlief ihren Körper bei der Vorstellung, dass dies seit Jahren das erste Mal war, dass wieder ein Mann neben ihr lag…
Hermine Jean Granger! Reiß dich bloß zusammen! Das ist kein x-beliebiger Mann, das ist SNAPE!
Und dennoch…hatte sie nicht vorhin erst festgestellt, dass sie ihn und seine kalte, reservierte und leicht feindselige Art ziemlich anziehend fand?
„Verdammt!“, fluchte sie nervös und rückte etwas auf den Mantel, da das Gras nass war.
„Was?“, kam es überraschend emotionslos von Snape hinter ihr.
„Gar nichts“, grummelte Hermine.
„Dann schlafen Sie. Ich bleibe noch eine Weile wach.“
„Das…das müssen Sie nicht, Sir.“
„Hören Sie jetzt endlich mal damit auf, mich Sir zu nennen?“
„Entschuldigung.“
Eine Weile herrschte Stille, bis Hermine sich auf den Rücken drehte, denn es machte sie nervös, ihn nicht zu sehen.

Durch das Blätterdach der Bäume hindurch glitzerten einige Sterne und Hermine erkannte den Sirius.
Mit einem Mal überkam sie eine Melancholie, die sie kannte. Es passierte immer wieder, dass ihre Gedanken zu all denen zurückwanderten, die im Krieg umgekommen waren.
Hermine fing an zu zittern und sie wusste, dass Snape das garantiert bemerkte. Hoffentlich fragte er nicht nach, sie war sich unsicher, ob sie die Tränen würde zurückhalten können.
Doch sie hörte nur einen fast resignierten Ton aus seiner Richtung und erschrak kurz, als er einen Teil seines Mantels über sie legte und leise murmelte: „Sie sollten wirklich schlafen, Cole. Morgen liegt ein langer Marsch vor Ihnen.“
Wie um ihn zu bestätigen sprang plötzlich Krummbein von seinem Baum herunter und kuschelte sich auf Hermines Bauch. Ein leises, zufriedenes Schnurren erfüllte den Wald.
Sie schmunzelte und kraulte ihren Kater unter dem Kinn.
„Du willst auch, dass ich einschlafe, nicht wahr, Krummbein?“, murmelte sie schläfrig, ehe ihr die Augen zufielen.

Mitten in der Nacht schlug Hermine die Augen auf. Sie sah sich vorsichtig um und bemerkte halb im Schlaf, dass ihr trotz der nächtlichen Kälte des Waldes ungewohnt warm war.
Außerdem war es stockdunkel und das Atmen fiel ihr schwer.
Es dauerte noch einen Moment, ehe sie verstand, woher diese Dunkelheit kam: Snapes Mantel war über sie geschlagen und hüllte sie ein, während ihr Kopf auf dem harten, sich sachte hebenden und senkenden Oberkörper Snapes lag.
Sie konnte ein erschrockenes Aufkeuchen gerade noch unterdrücken und rückte vorsichtig Zentimeter für Zentimeter weiter hoch, in Richtung frischer Luft.
Endlich durchstieß sie den Mantelsaum und lag nun mit ihrem Oberkörper komplett auf Snapes Brust.
Hoffentlich wacht er nicht auf, hoffentlich wacht er nicht auf, hoffentlich…

Sie stemmte sich langsam und behutsam empor - und sah direkt in zwei tiefschwarze Augen, die ihr aus dem grinsenden Gesicht entgegen blitzten.
„Ist schon erstaunlich, wie anziehend die Wärme eines anderen wirken kann, nicht wahr?“
„Snape!“, japste Hermine erschrocken, als sie plötzlich seine Hände auf ihrem Rücken fühlte. Er hatte sie in einem festen Griff.
Die junge Frau unterdrückte die Hitze in ihrem Innern, doch dass sie in ihre Wangen kroch, konnte sie nicht verhindern.
„Warum so rot…Jean?“, fragte der Tränkemeister sie sanft und fuhr mit einem einzelnen Finger sachte über eine Hautstelle am Rücken, die von der Explosion bloß lag. Der honigfarbene Pullover war teilweise regelrecht zerfetzt.
„Ich…bin…ich…eh…“, stotterte Hermine nicht sehr intelligent vor sich hin. Zu Snapes Finger gesellte sich ein zweiter.
„Hmmm…verwirrend, wenn so lange kein Mann mehr bei dir gelegen hat, was?“, murmelte er und sein Atem fuhr über ihr Gesicht.
Verdammt, dieser Kerl war ihr ehemaliger LEHRER! Und sie ließ sich von ihm verführen wie eine Fünfzehnjährige!
Dumm nur, dass diesem Snape weder die männliche Ausstrahlung noch die Attraktivität fehlte…und dass er mit dieser verboten lockenden Stimme gesegnet worden war.
„Wer-wer hat das behauptet?“
„Du benimmst dich so. Ich könnte es schon fast schreckhaft nennen. Ich finde es…interessant. Du hast sicher Geschichten über mich gelesen, die dir die Angst hätten eintreiben müssen. Stattdessen trittst du mir fast schon entgegen, als hättest du mich genauso erwartet, wie ich bin. Das macht dieses Spiel so…verlockend.“
Snapes typisches Kräuseln der Lippen war meist ein Zeichen höchster Gefahr, doch Hermine war von der Hand unter ihrem Pullover, die ihren Rücken herauf- und herunterstrich zu sehr abgelenkt, um es zu bemerken.
„Sp-Spiel?“, brachte sie noch heraus, ehe Snape sich mit einem Mal über sie rollte und seine Hände in einer einzigen, fließenden Bewegung ihre Hände auf den Boden drückten.

Hermine hatte noch nicht viele Erfahrungen mit Männern gehabt. Doch die, die sie gehabt hatte, waren allesamt die Sorte des netten, einfühlsamen oder aber des etwas unbeholfenen, liebenswerten Menschen gewesen, der vorher fragte: „Willst du das wirklich?“ oder „Ist es okay für dich?“
Hier hatte sie es mit einem anderen Kaliber zu tun, denn Snape ließ ihr nicht einmal eine Gelegenheit, seine Annäherung abzuweisen. Sein Kuss kam plötzlich, unerwartet. Ein schlangentypischer Vorstoß, dem sie nichts entgegenzusetzen hatte.
Er vergewaltigte sie nicht, Merlin, nein. Sie war ganz einfach machtlos gegen seine ganze Art.
Dennoch genoss Hermine, wie sie noch nie genossen hatte. Severus Snape mochte kein Spion in der Muggelwelt gewesen sein, mit kraftstrotzenden Oberarmen und braungebrannter Haut wie James Bond, für den Hermine schon als Teenager nur ein müdes Lächeln übrig gehabt hatte.
Doch Severus war ein Spion gewesen. Sein Körper war in den Jahren seit dem Krieg nicht verkümmert, im Gegenteil. Die hagere, blasse Gestalt besaß noch immer dieselbe Anzahl an Muskeln, die Hermine vor so langer Zeit in seiner Wohnung gespürt hatte, als sie ihn vor einer weiteren Narbe bewahren musste.

**************************************************

Er sah in ihre Augen, die ganze Zeit über. Und er hatte wieder und wieder das Gefühl, dass es richtig war, ganz abgesehen davon, dass er ihr und ihrem Duft und ihrem warmen Körper an seinem ohnehin nicht mehr wiederstehen konnte.
Nein, er kannte diese Augen.
Es war vielmehr der fremde, benebelte Ausdruck in ihnen, der ihm diesen Hunger bereitete.
Hunger auf sie.
Bei Salazar, es war wirklich lange her. Lange her, seit er das letzte Mal Gedanken an eine Frau verschwendet hatte.
Ihr leises Aufkeuchen, als er schließlich begann, ihren Halsbereich zu beißen und den dort haftenden Geruch regelrecht in sich aufzusaugen, ließ Severus alles vergessen.
Er vergaß, dass er mit dieser Frau in diesem Wald festsaß und dass er morgen früh, wenn ihn das Bereuen wieder überkam, nicht einfach gehen und sie zurücklassen konnte.
Warum eigentlich nicht, fragte er sich benebelt, während seine Hand über den flachen Bauch nach oben fuhr.
Sie ist nur eine lästige Person an meinem Rockzipfel. Warum sie nicht einfach hierlassen?
Doch insgeheim wusste der Tränkemeister genau, dass es dafür zu spät war. Zu spät, diese Frau als irgendeine Frau abzustempeln. Da war etwas in ihm. Etwas, das auf Jean reagierte wie er damals auf Lily reagiert hatte.
Sein Atem beschleunigte sich, als er ihr den Pulli über die Locken riss und ihr dann in die Augen sah, während er sie der restlichen Klamotten entledigte.
Er hatte nicht mehr die Kontrolle über das, was er tat.
Und er hasste sich dafür. Trotzdem konnte Severus nichts anderes tun als es zu genießen.
Sowie Cole, denn die junge Frau taute schließlich doch noch auf und legte jedes irgendwie bürokratische Verhalten ab, als sie ihm mit den Nägeln seinen Rücken zerkratzte und fest auf seine Lippen biss.
Keiner der beiden verschwendete noch einen Gedanken an das, was kommen musste.


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