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Fanfiction

The serpent's poison - Nass

von horizon92

Nass




Als der Tränkemeister am nächsten Morgen mit Kopfschmerzen und nur einer Schlafanzughose bekleidet die Treppe hinunter stolperte, lockte ihn mit einem Mal ein ganz besonders anziehender Kaffee-Geruch in die Küche. Als er dort eine Frau mit braunen Locken an der Anrichte herumwerkeln sah, blinzelte Snape überrascht. Dann fiel ihm die Granger wieder ein, und sein wenig schmeichelhafter Ton beim Abendessen. Er schüttelte kurz den Kopf, dass die Haare nur so flogen. Bis ich mich daran gewöhnt habe, dass dieses Haus für eine Weile nicht mehr mir allein gehört, wird es sicher dauern, dachte er.

Dann besah sich der Tränkemeister zum ersten Mal das Frühstück, das die junge Hexe bereitet hatte. Eier mit Speck, frisch duftende Brötchen, verschiedene Marmeladen und dampfender Kaffee. Daran könnte ich mich glatt gewöhnen!

Vielleicht war die Granger tatsächlich zu etwas Nutze - wenn sie denn mal eine Zeit lang den Mund hielt.
Er beobachtete im spiegelnden Fenster, wie sie fast liebevoll die Zwiebel in gleich große Stücke schälte. Als das Messer für einen Moment um ein Haar abgerutscht wäre, biss sie sich auf die Unterlippe. Snape trat einen Schritt näher an sie heran, natürlich fast lautlos, sodass Hermine nichts mitbekam.
Eine braune Locke löste sich aus dem Haarknoten und fiel ihr mitten in die Stirn. Genervt ließ sie das Messer los und klemmte sie sich mit einer forschen Handbewegung wieder hinters Ohr. Kaum hatte sie ihr Messer wieder aufgenommen, fiel die Strähne wieder nach vorne.
„Verdammt, verdammt, verdammt!“, fluchte sie murmelnd und Snape sah seine Gelegenheit gekommen.


********************************************************************


„Nana, Miss Granger! Eine Dame flucht doch nicht!“, ertönte hinter ihr plötzlich Snapes ölige Stimme. Sie zuckte heftig zusammen und hätte sich um ein Haar in den Finger geschnitten.

„Sir!“, fuhr sie ihn an, blickte aber nicht von der Zwiebel auf. Sie wollte schließlich nicht, dass er ihre verheulten Augen sah.
„Schleichen Sie sich doch nicht immer so an, sonst amputiere ich mir noch was!“ Und Ihnen auch! fügte sie in Gedanken hinzu.
„Achten Sie auf Ihre Gedanken, wenn Sie in meiner Nähe sind. Ihren Abscheu kann ich aus zehn Meter Entfernung spüren“, hörte sie Snape kühl sagen.

Sie biss sich auf die Lippe. Auf keinen Fall würde sie ihn erneut auf die Illegalität seines ständigen In-den-Kopf-guckens aufmerksam machen, sonst würde sie vermutlich den Rest des Tages wieder in ihrem stickigen Zimmer verbringen müssen.
„Schälen Sie auch gleichmäßig?“, zog Snape sie auf. Offenbar hatte er daran besondere Freude gefunden. Hermine hörte, wie er noch einen Schritt näherkam, um sie zu kontrollieren, und auf einmal waren ihr die tränennassen Augen gleichgültig. Sie fuhr herum: „Sir, ich bin durchaus in der Lage, eine Zwiebel zu…“, ihre Stimme stockte und erstarb.
Snape stand keine zwei Meter entfernt, nur mit einer ziemlich schlabberigen Schlafanzughose bekleidet. Natürlich in schwarz. Sie hätte nur den Arm ausstrecken müssen, um seine nackte Brust zu berühren.
Hermines Mund ging langsam auf und schloss sich dann wieder. Sie sah fast aus wie ein Fisch auf dem Trockenen. Es war einfach nicht zu fassen, was sie da sah.

************************************************************************

Er war maßlos erstaunt.
Da stand die Musterschülerin Hermine Granger vor ihrem Professor und starrte mit großen Augen seinen freien Oberkörper an, den er für den Moment völlig vergessen hatte.
Sein Erstaunen verwandelte sich in Ärger, da sie immer noch nicht die Augen abwandte. Als wäre seine Brust ein besonders rares Schriftstück.
Hat dieses Mädel denn noch nie einen Mann mit nacktem Oberkörper gesehen?
Der Gedanke, dass Granger ihn deshalb so fasziniert anstarrte, ließ Snape schmunzeln. Allmählich legte sich sein Ärger und er fand ihren Blick plötzlich gar nicht mehr so schlimm.
Welcher Mann sah es nicht gerne, wenn junge Mädchen ihn anschmachteten? Nicht mal ein Snape war dagegen immun. Und es war offensichtlich, dass der Gryffindor gefiel, was sie sah.

*******************************************************************************

Snape oben ohne! Wenn ich das je irgendwem erzählen würde…
Hermine kam die Situation sehr unwirklich vor. Noch nie zuvor hatte sie darüber nachgedacht wie Snape wohl ohne Roben aussah, nein, eigentlich war ihr nicht einmal bewusst gewesen, dass er wie jeder andere Mensch auch so etwas wie einen Oberkörper besaß.
Und jetzt stand sie hier und starrte auf seine weiße Haut. Am Bauch zeichneten sich deutlich Rippen und Muskeln ab, da der Tränkemeister wirklich dürr war. Weiter oben wurde die Haut von vielen, rabenschwarzen Haaren bedeckt. Wie es wohl wäre, dort hineinzufassen…
Im selben Moment fiel ihr ein, dass Snape vermutlich immer noch ihre Gedanken las und sie lief tomatenrot an, konnte ihren Blick jedoch trotzdem nicht von seiner weißen Haut lösen. Snape sah absolut nicht wie ein Topmodel aus, aber trotzdem war er nicht so abstoßend, wie Hermine immer gedacht hatte. Nicht, dass sie ihren Tränkemeister anziehend gefunden hätte, auf keinen Fall. Snape im Gesamtpaket war ein widerliches Ekel, das vergaß Hermine nicht einen Moment.
„Sind Sie bald damit fertig, mich anzustarren wie ein exotisches Tier? Ich bekomme allmählich Hunger!“, knurrte Snape plötzlich und untermauerte damit ihre Meinung von ihm.
„Äh, natürlich. Ich hätte bloß nicht gedacht…“ - „Was? Dass ich mich auch ab und zu umziehe?“ - „Nein, dass Sie ohne Robe so anders wirken, Sir!“, rutschte es Hermine heraus und sie biss sich zum wiederholten Mal auf die Lippe.
„Das ist doch hoffentlich noch kein Grund für Sie, zu weinen, Granger“, meinte Snape spöttisch und deutete auf ihre roten Augen. Sie wandte sich schnell ab und schnitt die Zwiebel zuende.
„Das kommt vom Zwiebelschneiden, dabei muss ich immer weinen!“, rechtfertigte sie sich nuschelnd und war froh, dass Snape darauf nichts erwiderte.
Er setzte sich hin und tat sich auf, während sie fertigwurde und ihm einige Zwiebelstücke auf das gebratene Ei schüttete.
Die restlichen landeten auf ihrem eigenen Teller und während dem restlichen Essen herrschte gespanntes Schweigen.

Später ließ Snape das Geschirr wieder verschwinden und stand auf.
„Ich werde jetzt ins Labor gehen und die Arbeiten vorbereiten. Sie können in der Zwischenzeit dafür sorgen, dass Ihre Sachen nicht mehr im Flur herumliegen.“
Hermine starrte ihn kurz verwirrt an. Sachen? Dann begriff sie, dass Snape ja gestern Abend schon ihre Koffer aus dem Grimmauld-Platz geholt hatte. Erfreut lief sie in den kurzen Flur, nur um sprachlos auf den grellpinken Koffer zu starren, der dort stand.
Sie beeilte sich, Snape noch in der Küche zu erwischen.
„Professor!“ - „Was ist, Granger? Haben Sie die Tasche endlich weggeräumt?“ - „Äh, nein, Sir, Sie müssen die Koffer verwechselt haben. Ich hatte doch gesagt, dass mein Koffer schwarz ist und im linken Hinterzimmer steht!“ Hermine versuchte nach Kräften, ihren ruhigen Ton zu bewahren. Doch Snapes Blitzen in den schwarzen Augen verriet ihr, dass er ihr mit voller Absicht den falschen Koffer geholt hatte.
Mieser Bastard!, fuhr es ihr durch den Kopf.
„Tja, ich glaube nicht, dass der Fehler bei mir lag. Sie haben gesagt, ich solle im rechten Hinterzimmer nachschauen. Da dort nur das pinke Monstrum stand (er verzog das Gesicht), habe ich das mitgebracht.“ - „Aber…das ist nicht mein Koffer, sondern der von Tonks!“, widersprach Hermine und konnte nicht verhindern, dass es etwas widerspenstig klang.
„Nun, dann müssen Sie wohl für drei Wochen deren Klamotten anziehen. Was kann daran so schlimm sein, Granger?“, fragte Snape gehässig.
„Schlimm daran ist, dass es nicht MEINE Sachen sind, Sir“, antwortete die Gryffindor zornbebend, „ich kann doch nicht einfach so Tonks` Klamotten anziehen!“ - „Es reicht jetzt, Granger. Sie haben zwei Optionen: Entweder Sie ziehen die Klamotten im Koffer an, oder Sie laufen splitternackt durch meine Wohnung. Wenn Ihnen das lieber ist...“ Hermine musste sich stark zusammenreißen, um ihn nicht ordentlich zu beschimpfen.
Was bildete dieser Kerl sich eigentlich ein? Er schubste sie hier herum, als ob…
Tief durchatmen, Mine. Du schaffst das. So schlimm werden Tonks` Sachen schon nicht sein.


Irrtum, sie waren sogar noch schlimmer. Nachdem Hermine den Koffer nach oben in ihr Zimmer gebracht und nachgesehen hatte, beschloss sie, erstmal ihre alten Sachen anzubehalten.
Wie konnte Tonks nur so kurze Röcke und so tief ausgeschnittene Oberteile tragen?
Wenn Snape sie so sah…
Zu allem Überfluss war es ihr in den Ferien verboten, zu zaubern, und so konnte sie die Klamotten auch nicht hexerisch verändern.
Plötzlich klopfte es an die Tür und Hermine richtete sich rasch auf und strich sich die Haare aus der Stirn.
„Ähm - Ja?“ Herein trat natürlich Snape, jetzt wieder vollständig angezogen und mit dem üblichen finsteren Gesichtsausdruck.
„Sie können jetzt kommen, ich brauche einige Grundlösungen. Für jede Giftzutat eine. Sie kennen Golpalots drittes Gesetz, nehme ich an?“ - „Natürlich, Sir!“, empörte sich die Gryffindor und folgte ihm hinunter. Hinter einer weiteren Geheimtür in Snapes Wohnzimmer führte eine Treppe hinunter in eine Art Verlies. Hermine schmunzelte. Das war so typisch Snape, die Kerkerfledermaus.
Snape flüsterte ein Passwort und die Tür öffnete sich knarzend. Dann winkte er sie hinein.
„Sie haben bemerkt, Miss Granger, dass Sie ohne mein Beisein nicht in dieses Labor können, da ich Ihnen das Passwort nicht verraten werde.“ Sie ballte kurz die Fäuste. Er dachte tatsächlich, dass sie ihn ausspionieren wollte!
„Ja, Sir“, antwortete sie steif und sah sich um. Der Raum sah Snapes Büro ähnlich, so wie es ihr die Jungs beschrieben hatten. An jeder Wand hingen Regale mit Gefäßen, in denen schleimige Kreaturen in Lösungen schwammen. Außerdem waren auch noch zig Vorratsschränke und eine ganze Reihe von Kesseln und Materialen vorhanden, die das Herz jedes Tränkebrauers hüpfen lassen würden.
Dann bemerkte Hermine die Phiole mit der Giftprobe, die an ein seltsames, schwarzes Gerät angeschlossen war.
Snape werkelte an einem Tisch herum und klopfte dann mit dem Stab gegen das Gerät, das sich plötzlich mit einer irren Geschwindigkeit drehte. Hermine trat mit zusammengekniffenen Augen näher. Das Ding sah einer Muggelerfindung namens Zentrifuge ähnlich...
„Professor? Ist das...ist das nicht ein Toximeter?“ - „Sehr richtig erkannt, Miss Know-it-all!“, erwiderte Snape ruhig.
„Aber...aber die sollen doch wahnsinnig selten sein...und verboten!“, meinte sie vorsichtig und schon wieder bejahte Snape. Sie zog die Augenbraue hoch, was er mit derselben Geste beantwortete.
„Werden Sie mich jetzt anzeigen, Granger?“, wollte er amüsiert wissen, doch sie schnaubte beleidigt.
„Sicher nicht. Weder will ich Sie bestehlen, noch sie ausspionieren, Sir. Ich bin bloß hier, um Arthur zu helfen. Was bewirkt dieses Ding?“
„Dieses hochwertige Gerät, Miss Granger, trennt mittels Magie die verschiedenen Flüssigkeiten des Giftes. Sie sehen, dass mehrere Phiolen daran angeschlossen sind, die mit jeweils einem Bestandteil gefüllt werden. Danach kommt die Arbeit, bei der Sie mir helfen werden. Wir müssen anhand der Eigenschaften der verschiedenen Flüssigkeiten herausfinden, welche davon Amokläufe oder Gedächtnisverwirrungen auslöst. Als Testobjekte habe ich einige Ratten besorgt...“ Er deutete in eine Ecke und Hermine ging hinüber, um die kleinen weißen Tiere zu betrachten - gut, dass Ron nicht hier war, denn es waren die „angeberischen“ Springer aus der Magischen Menagerie in der Winkelgasse.
„Ähm, Sir, warum haben Sie die extra gekauft? Hätten Sie nicht irgendwelche Kanalratten finden können?“ Snape hatte sich über das langsamer werdende Gerät gebeugt und berührte mit der Nase fast die Kante. Er bemerkte anscheinend gar nicht, dass sie sich von ihm entfernt hatte. Rasch kam Hermine wieder zurück und betrachtete ebenfalls die Flüssigkeiten in den nun insgesamt achtzehn Phiolen.
„Was sagten Sie eben?“, wollte Snape plötzlich wissen und schraubte die Fläschchen los, um sie vorsichtig zu dem Labortisch hinüberzutragen.
Hermine wiederholte leise ihre Frage und zog den Kopf ein, als sie sah, dass er genervt die Augen verdrehte.
„Miss Granger, jetzt schalten Sie mal ihr Hirn ein! Die gekauften Ratten sind alle geimpft und sauber. Bei Kanalratten wissen wir nicht, welche Giftstoffe sie vielleicht schon vorher in sich tragen und das Ergebnis könnte sich drastisch unterscheiden!“, erklärte er barsch und sie ärgerte sich über sich selbst. Diesmal musste sie ihrem Professor wohl oder übel recht geben: darauf hätte sie selbst kommen können!
Den Rest des Tages verbrachte sie damit, Snape bei der Arbeit zuzusehen. Er hatte ihr - freundlich wie immer - erklärt, dass sie als Schülerin noch keine Ahnung hatte, wie komplex eine Giftanalyse war und darauf bestanden, dass sie sich jeden seiner Handgriffe genau merkte.
Und Hermine hatte dem Folge geleistet. Am Ende brannten ihre Augen vom ständigen, angestrengten Zuschauen und sie war so müde, als hätte SIE das Gift analysiert.
Und trotzdem hatte Snape noch nicht heraus, ob die erste Substanz die gesuchte Wirkung hervorrief.
Beide waren schlecht gelaunt, als sie aus dem Labor gingen. Hermine war jedoch schlau genug, Snape nichts davon merken zu lassen.
„Granger, in der Box neben dem Herd liegt, wie Sie sicher schon seit dem Morgen wissen, Muggelgeld. Verschwinden Sie für eine Weile und gehen Sie Essen einkaufen!“, befahl Snape knurrend und schlurfte davon.
Hermine schnaubte gereizt ein „Aber natürlich, Mister Miesling!“ und holte sich einige Pfundscheine, ehe sie loszog.
Den Weg zum Lebensmittelgeschäft hatte sie sich heute Morgen schon eingeprägt, aber ihre Füße fühlten sich bleischwer an, als sie die Straße entlangschlenderte.
Wenn ich das zwei Wochen lang aushalten muss, bin ich ein Zombie!
Von diesen Gedanken nicht gerade ermutigt schleppte sie sich vorwärts. Zu allem Überfluss fing es auch noch an zu regnen.

*************************************************************************


Seufzend trat Snape in sein Bad und ließ sich in die Wanne gleiten.
Das warme Wasser umspielte seine Haut und er schloss die Augen, um sich zu entspannen. Doch stattdessen geschah etwas äußerst Seltsames...

Granger.
Und wieder Granger.
Und noch einmal Granger.

Was war hier los? Wie zum Teufel kam diese Gryffindor dazu, ihn nun auch noch in seinen Gedanken zu nerven?
Er riss die Augen wieder auf und schnippte mit den Fingern.
Konzentration, Wille, Steuerung: und schon schwebte ein Buch zu ihm herüber und er fing es rasch auf.
Zauberstablos zu zaubern war keine Selbstverständlichkeit. Man brauchte ein gewisses Grundtalent und eine ungemeine Selbstbeherrschung, um es zu schaffen. Außerdem kostete diese Art der Magie doppelt so viel Kraft wie eine andere.
Dass Snape diese Kunst beherrschte, war einer der Gründe, weshalb der Dunkle Lord ihn so schätzte und ihm viele Privilegien schenkte und das wusste der Tränkemeister genau.

Er vertiefte sich in sein Buch und spürte, wie er immer weiter abtrieb, wie jedes Problem der Welt in weite Ferne gerückt wurde...
„Sir? Sind...Sind Sie da drin?“
Snape fuhr wie vom Blitz getroffen hoch und rutschte auf dem Boden der Badewanne weg.
Einen lauten, unschönen Knall später lag der Tränkemeister mit allen Vieren vor der Wanne und man hörte, wie sein Knurren langsam aber sicher anschwoll: vom Brummen einer Fliege bis zu einem ausgewachsenen Flugzeugstart.
„GRANGER!“, brüllte er schließlich los und riss sich in wilder Hast den Bademantel vom Haken, ehe er die Tür aufriss und eine ziemlich klein gewordene Hermine anfunkelte. Sie war genauso tropfnass wie er - der Regen war wohl recht heftig gewesen - und zitterte erbarmungswürdig.

„Entschuldigung, S-S-Sir...ich dachte einfach, ich frage erstmal. Tut mir Leid!“, klapperte sie und wandte rasch den Blick ab, denn Snapes Bademantel stand an der Brust einen Spalt offen.
„Sie dummes, unreifes, lästiges Anhängsel!“, zischte ihr Tränkemeister und betonte jedes Wort auf schrecklich eindringliche Art und Weise.
„Wegen Ihnen wäre beinahe ein schlimmer Unfall passiert! Haben Sie eigentlich überhaupt keinen Verstand?“
Er sah, dass die Gryffindor getroffen zurückwich und zog sich, immer noch kochend vor Wut, wieder ins Bad zurück.
„Verschwinden Sie jetzt! Sofort!“, donnerte er noch und hörte, wie sich ihre leise tapsenden Schritte entfernten.

*******************************************************************

Hermine zitterte heftiger denn je, während sie Snapes Standpauke über sich ergehen ließ. Was sollte das? Was hatte sie ihm denn überhaupt getan? Sie hatte den ganzen Tag schon so gut es ging seine Befehle befolgt - anders konnte man die scharfen Worte nicht nennen - und sich extra Mühe für das Frühstück gegeben. Und der Dank dafür war, dass er sie die ganze Zeit über beschimpfte und anschrie.

Hermine war von Natur aus eine starke Persönlichkeit. Mit der Zeit in Hogwarts war sie gegen Sticheleien von anderen fast immun geworden. Und wenn man sie anschrie, erweckte man nur noch ihren Zorn.
Aber sie war auch eine Fünfzehnjährige, die von jetzt auf gleich für Wochen bei ihrem Lehrer eingesperrt war, abgeschnitten von ihren Freunden und ohne anständige Klamotten oder andere notwendige Dinge.

Schon vor dem Einkauf hatte sie sich schlecht gefühlt, und dann hatte der Regen ihre Kleidung auch noch komplett durchweicht.
Bis auf die Knochen durchgefroren und nass, hatte sie sich bloß umziehen wollen, und jetzt kam Snape daher und brüllte sie an, beleidigte sie, ließ sie sich noch schlechter fühlen.

Hermine schlich mit hängendem Kopf in ihr kleines, düsteres Zimmer und streifte die durchnässten Sachen ab. Mit einem kleinen Handtuch, dass sie in Tonks' Koffer fand, trocknete sie sich notdürftig ab und schlüpfte in eine lange, schwarze Schlaghose mit Nieten und einen rot-schwarz karierten Pullover, beide ebenfalls aus dem Koffer.
Dann setzte sie sich auf ihr Bett, lehnte den Kopf an einen Pfosten und fing leise an, zu weinen.


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